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Bionik: Technik nach dem Vorbild der Natur - Junge Wissenschaft

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Jugend forscht<br />

Abb. 11: Versuchsaufbau aus eigenen HOE zur Aufnahme von Bildebenenhologrammen H-Linse: eigene<br />

holografische Linse f = 22mm; H-Strahlteiler: eigener holografischer Strahlteiler (Gitter: Teilwinkel<br />

60°); Film: Holografiefilm, in Diarähmchen geklemmt, grünempfindlich; H-Master: eigenes Masterhologramm,<br />

projiziert das Objekt auf den Film<br />

6.4 Erzeugung eines Spiegels<br />

Ein HOE, welches auch jetzt schon in<br />

einigen Bereichen Anwendung findet, ist<br />

<strong>der</strong> holografische Spiegel (vgl. 4.6). Dieser<br />

ist ein Reflexionshologramm.<br />

Mit <strong>dem</strong> Aufbau (Abb. 10) wurden Spiegel<br />

mit geringer einfarbiger (grüner) Reflexionswirkung<br />

hergestellt. Die von mir<br />

verwendeten Filme sind zu dünn, um<br />

gute Spiegel herzustellen. Mit ca. 50μm<br />

dicken Fotopolymeren kann man jedoch<br />

Reflexionswirkungen nahe 100% erreichen.<br />

Mein fertiger holografischer Spiegel reflektiert<br />

das einfallende grüne Licht im<br />

45° Winkel. An<strong>der</strong>sfarbiges Licht wird<br />

fast vollständig durchgelassen.<br />

Eine Spieglung, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Einfallswinkel<br />

nicht <strong>dem</strong> Ausfallswinkel gleicht, ist<br />

mit Metallspiegeln nicht möglich.<br />

6.5 Kombinationen holografischer<br />

Elemente<br />

HOE zeichnen sich beson<strong>der</strong>s dadurch<br />

aus, dass sie verschiedene optische Funktionen<br />

in einem Element vereinen und<br />

somit Platz und Material sparen können.<br />

Um die Kombinationsmöglichkeiten von<br />

HOE zu prüfen, stellte ich Linse-Spiegel<br />

und Gitter-Spiegel Kombinationselemente<br />

her. Sie erfüllen auf Grund <strong>der</strong><br />

geringen Dicken meiner Filme nicht die<br />

Standards meiner an<strong>der</strong>en Elemente und<br />

sind somit nicht weiterverwendbar. Ihre<br />

Funktionsfähigkeit ist jedoch deutlich an<br />

den Effekten zu erkennen, die sich bei<br />

Betrachtung mit einer Weißlichtlampe<br />

ergeben.<br />

Um die Aufnahme <strong>der</strong> beiden Elemente<br />

ökonomisch zu gestalten, nahm ich die<br />

Elemente als DW-Hologramme auf (vgl.<br />

3.2), wobei ich einmal eine große Linse<br />

und einmal einen vorhandenen Gitterspiegel<br />

als Objekt nutzte.<br />

6.6 Versuchsaufbau aus eigenen<br />

holografischen Elementen<br />

Der Versuchsaufbau soll zeigen, dass<br />

meine HOE und Hologramme von so<br />

guter Qualität sind, dass man sie erfolgreich<br />

weiterverwenden kann. Gleichzeitig<br />

soll gezeigt werden, dass Hologramme<br />

vielseitig klassische Materialien ersetzen<br />

können und dass damit auch an<strong>der</strong>e o<strong>der</strong><br />

verbesserte Eigenschaften hervorgerufen<br />

werden können. In <strong>dem</strong> Aufbau (Abb.<br />

11) wurden daher einige verschiedenartige<br />

Dinge durch Hologramme ersetzt.<br />

Der Strahl wurde mit meiner holografischen<br />

Linse fokussiert und mit meinem<br />

Gitter geteilt.<br />

Die ersetzten Elemente (Linsen und<br />

Doppelprismen/ beschichtete Strahlteiler)<br />

sind zwei grundlegend verschiedene<br />

Dinge. Der Spiegel, mit <strong>dem</strong> <strong>der</strong><br />

Referenzstrahl gefaltet wurde, wurde<br />

nicht ersetzt, weil <strong>der</strong> eigene holografische<br />

Spiegel keine ausreichende Reflexionswirkung<br />

aufweist. Dafür wurde im<br />

Objektstrahl das abzubildende Objekt<br />

selbst ersetzt. Ein dünnes Masterhologramm<br />

nimmt dessen Platz ein und bietet<br />

einen sonst unmöglichen Vorteil:<br />

Das Objekt wird mitten im Aufnahmefilm<br />

abgebildet.<br />

Komponenten wie Justierspiegel o<strong>der</strong><br />

Shutter, die im Aufbau nur eine Nebenrolle<br />

spielen, wurden nicht ersetzt, weil<br />

sie keine wissenschaftliche Rolle spielen.<br />

Das mit <strong>dem</strong> in Abb. 11 gezeigten Aufbau<br />

aufgenommene Hologramm zeigt<br />

das Objekt deutlich. Der Nachweis ist<br />

geglückt und zeigt eine gute Qualität<br />

meiner Hologramme und die vielseitige<br />

Einsatzfähigkeit von Hologrammen allgemein.<br />

Die Ergebnisse waren jedoch nur<br />

befriedigend, da das Objekt ungünstig<br />

gewählt war und sich einige technische<br />

Schwierigkeiten ergaben (vgl. 7 Diskussion<br />

<strong>der</strong> HOE und meiner Ergebnisse).<br />

Das Objekt des Masterhologramms,<br />

ein offenes Muschelhaus, ist auf Grund<br />

<strong>der</strong> großen Schattenwürfe nur an den<br />

markantesten Stellen und nicht bis<br />

auf den Grund des Gehäuses zu sehen.<br />

Auf <strong>dem</strong> Hologramm des Versuchsaufbaus<br />

summieren sich die Fehler <strong>der</strong><br />

HOE und Störungen, die etwa durch<br />

die abweichenden Eigenschaften des<br />

Referenzstrahls im Vergleich zur Aufnahme<br />

<strong>der</strong> HOE entstehen. Dennoch ist das<br />

Objekt klar auf <strong>dem</strong> neuen Hologramm zu<br />

erkennen.<br />

6.7 Mögliche Erweiterungen des Versuchsaufbaus<br />

Nahezu alle Elemente eines optischen<br />

Aufbaus könnten durch Hologramme<br />

und Filme ersetzt werden. Man muss<br />

jedoch immer abwägen, in wie fern <strong>der</strong><br />

Einsatz des alternativen Materials auch<br />

wissenschaftlich gerechtfertigt ist.<br />

Anstelle eines herkömmlichen Raumfilters<br />

einen einheitlich belichteten Film<br />

mit einem kleinen Loch zu benutzen<br />

ist nicht sinnvoll. Ein Objekt gegen einen<br />

flachen Film einzutauschen kann<br />

dagegen einen wesentlichen Vorteil<br />

bedeuten. Eine schöne Erweiterung des<br />

Aufbaus wäre ein holografischer<br />

Ersatz für den Spiegel im Referenzstrahlengang.<br />

53<br />

Young Researcher

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