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Fibie und Freunde 1/2014

Fibie und Freunde - Deutschlands großes Elternmagazin des Kindergartens. In über 8.000 Kindergärten bundesweit erhältlich. Mit vielen interessanten Themen für Eltern von Kindern im Alter von 3 - 6 Jahren.

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Familienleben<br />

Der richtige Umgang<br />

Unser<br />

Kind ist<br />

Adoptiert!<br />

Foto: Fotolia<br />

nicht. Adoptiveltern müssen sich von Anfang<br />

an darüber im Klaren sein, dass sie eine besondere<br />

Aufgabe mehr haben als andere<br />

Eltern. Und das ist selbst bei Säuglingsadoptionen<br />

so. Früher oder später wird sich<br />

jedes adoptierte Kind mit seiner Herkunft<br />

auseinander setzen wollen. Verschweigen<br />

darf man diese nicht, da sich sonst seelische<br />

Schäden entwickeln können.<br />

Aber wann ist der richtige<br />

Zeitpunkt dafür?<br />

„Im Prinzip von Anfang an“, meint Christa<br />

Steinhauer. „Wir empfehlen immer, dass<br />

man den Kindern ihre Geschichte bereits<br />

am Wickeltisch erzählt. Für manche Eltern<br />

ist es schwer, die richtigen Worte zu finden<br />

<strong>und</strong> auszusprechen.“ „Eine Adoptivmutter<br />

erzählte uns, dass sie es ihrem Baby erst<br />

einmal während des Schlafens gesagt hat,<br />

so wurde es auch für sie selber leichter“,<br />

ergänzt ihre Kollegin Elisabeth Bäumer.<br />

Verstehen tun es die Kinder meist dann, wenn<br />

es darum geht, ob sie eigentlich auch aus<br />

„Ich bin adoptiert“, erzählt Timm stolz<br />

im Kindergarten. „Ich habe 4 Eltern <strong>und</strong> ihr<br />

nur 2!“ Der 3-Jährige geht recht selbstbewusst<br />

damit um, nicht bei seinen leiblichen<br />

Eltern aufzuwachsen. Ganz anders ist<br />

das bei der 5-jährigen Lena. Seitdem sie weiß<br />

<strong>und</strong> auch so richtig verstanden hat, dass ihre<br />

Mama sie nicht haben wollte, ist sie in sich<br />

gekehrt, häufig wütend <strong>und</strong> meidet den Blickkontakt<br />

mit ihrer Adoptivmutter. „So etwas<br />

tut schon sehr weh, doch man muss wissen,<br />

dass das nicht persönlich gemeint ist“, erklärt<br />

Christa Steinhauer von der Adoptionsvermittlungsstelle<br />

im Kölner Jugendamt.<br />

„Eine Adoption beginnt meistens mit dem<br />

Trauma der Trennung von der leiblichen<br />

Mutter. Die Kinder haben durch die Weggabe<br />

eine tiefe Erschütterung erlebt. Sie<br />

müssen erst ein stabiles Selbstwertgefühl<br />

entwickeln.“ Solche Probleme entstehen <strong>und</strong><br />

verlangen sehr viel Einfühlungsvermögen.<br />

Doch aus dem Weg gehen kann man ihnen<br />

12 – <strong>Fibie</strong> & Fre<strong>und</strong>e 1/<strong>2014</strong><br />

Foto: Fotolia

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