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Kapital & Märkte, Ausgabe Dezember 2014

Ausblick: Diese Anlage-Chancen bieten sich 2015 Pünktlich zum Jahresende lassen wir das Anlagejahr 2014 Revue passieren und werfen einen ersten Blick auf die Trends im kommenden Jahr. Die Dezember-Ausgabe von Kapital & Märkte zeigt, wie es 2014 um die Reformbemühungen der Euro-Länder stand und wie die Zentralbanken auch 2015 das Geschehen am Kapitalmarkt entscheidend beeinflussen werden.

Ausblick: Diese Anlage-Chancen bieten sich 2015

Pünktlich zum Jahresende lassen wir das Anlagejahr 2014 Revue passieren und werfen einen ersten Blick auf die Trends im kommenden Jahr. Die Dezember-Ausgabe von Kapital & Märkte zeigt, wie es 2014 um die Reformbemühungen der Euro-Länder stand und wie die Zentralbanken auch 2015 das Geschehen am Kapitalmarkt entscheidend beeinflussen werden.

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<strong>Kapital</strong> & <strong>Märkte</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2014</strong><br />

Rückblick <strong>2014</strong>: Europa – Der mühsame<br />

Weg aus der Schuldenkrise<br />

Vor genau einem Jahr berichteten wir in <strong>Kapital</strong> & <strong>Märkte</strong> über<br />

wichtige Meilensteine in <strong>2014</strong> zur Reform des Finanzsystems<br />

in Europa. Nun stellt sich die Frage: Was ist wirklich aus den<br />

Reformen und Sparanstrengungen in Südeuropa geworden?<br />

Spanien und Irland erzielten die größten Erfolge bei der Umsetzung<br />

der Reformprogramme. Besonders deutlich lässt sich<br />

diese Entwicklung am Arbeitsmarkt ablesen. Hier verzeichneten<br />

Spanien, Portugal und Irland einen Rückgang der Arbeitslosenquote.<br />

Trotzdem wird es noch eine ganze Weile dauern,<br />

bis in diesen Ländern der Stand vor der Finanzkrise wieder<br />

erreicht wird. Deutlich problematischer ist die Lage in Frankreich<br />

und Italien, da dort die Entwicklung stagniert. Griechenland<br />

bekam im vergangenen Jahr weitere Geldspritzen durch<br />

die internationalen Geldgeber und kehrte nach einer vierjährigen<br />

Pause mit einer fünfjährigen Anleihe im Volumen von<br />

rund drei Milliarden Euro an den <strong>Kapital</strong>markt zurück. Auch<br />

Portugal platzierte erstmals wieder langfristige Anleihen und<br />

hat den Euro-Rettungsschirm verlassen. ❚<br />

EZB steuert mit Negativzinsen gegen<br />

niedrige Inflation<br />

Die Inflationsrate in der Eurozone hat im Frühjahr insgesamt<br />

leicht angezogen, bleibt aus Sicht der Währungshüter aber<br />

bedenklich niedrig. Der Ankündigung der EZB, auch mit unkonventionellen<br />

Instrumenten gegen die niedrige Inflation<br />

zu steuern, folgten im Sommer Taten: So senkte die Zentralbank<br />

den Leitzins auf 0,15 Prozent. Heute (Stand <strong>Dezember</strong><br />

<strong>2014</strong>) liegt er auf einem Rekordtief von 0,05 Prozent. Der<br />

Einlagenzins liegt zum ersten Mal im Minusbereich und so<br />

kam, was lange erwartet wurde: Erstmals müssen die Banken<br />

für ihre Geldanlagen bei der EZB Zinsen bezahlen. Mario<br />

Draghi initiierte darüber hinaus ein umfangreiches Kaufprogramm<br />

von Wertpapieren, um den Banken mehr Liquidität<br />

für die Darlehensvergabe an die Wirtschaft bereitzustellen.<br />

Doch leider führte dies bisher nicht zum gewünschten Ergebnis.<br />

Die Liquidität fließt noch immer in die Finanzmärkte<br />

und nicht, wie ursprünglich vorgesehen, in den Kreditmarkt.<br />

Das niedrige Zinsniveau sorgte <strong>2014</strong> auch unter den Anlegern<br />

für große Unzufriedenheit. Risikoaverse Anleger wurden enttäuscht,<br />

da die Zinsen auf Tagesgeldern, Festgeldern und<br />

Spareinlagen nahezu Richtung Null tendieren. Ebenso schwinden<br />

die Renditen im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere,<br />

selbst bei bonitätsschwächeren Emittenten ist kaum noch<br />

Ertrag zu erzielen. Zudem führte die expansive Vorgehensweise<br />

der EZB mittlerweile auch zu einem kräftigen Einbruch<br />

des Euro und einer Steigerung des US-Dollar. Der Grund hierfür<br />

war zum einen, dass internationale Geldströme in andere<br />

Länder fließen und zum anderen das schwindende Vertrauen<br />

internationaler Anleger in die Konsolidierungsfähigkeit der<br />

südeuropäischen Länder. Seitens der EZB und vieler Regierungen<br />

wird ein schwacher Euro gewünscht, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

Europas zu steigern. ❚<br />

Aktienmärkte im Aufwind<br />

Profiteure der unglücklichen Lage an den Zinsmärkten sind<br />

die Aktienmärkte, auch wenn die verschärfte Krise in der<br />

Ukraine, der Gaza-Krieg und der Einmarsch der IS-Terrormiliz<br />

<strong>Kapital</strong> & <strong>Märkte</strong> erhalten Sie sehr gerne auch per E-Mail.<br />

Wenn Sie hiervon Gebrauch machen möchten, senden Sie uns bitte eine kurze E-Mail an:<br />

<strong>Kapital</strong>undMaerkte@privatbank.de


2<br />

in das irakische Staatsgebiet zwischenzeitlich für Achterbahnfahrten<br />

an den Börsen sorgten. Mit Argusaugen wurde die<br />

Entwicklung beobachtet, bis tatsächlich die immer wieder in<br />

Reichweite gerückte Marke von 10.000 Punkten im Dax geknackt<br />

und einige Tage verteidigt werden konnte. Wichtige<br />

Faktoren für diese Unterstützung waren das niedrige Zinsniveau,<br />

fehlende Anlagealternativen und hohe Barreserven<br />

der Marktteilnehmer.<br />

Doch so richtig sicher konnte man sich auf diesem Niveau<br />

nicht fühlen. Den Finanzmärkten sollte schnell „die Puste“<br />

ausgehen. Nachdem die von den westlichen Ländern verhängten<br />

Sanktionen gegenüber Russland verschärft wurden<br />

und die geopolitischen Brände weiterhin schwelen, die Indizes<br />

von ZEW und ifo auch eher auf dem Rückzug waren und nur<br />

leicht in Schwung kamen, rutschte der Dax in der Folge jedoch<br />

wieder auf 8.350 Punkte ab. Da die Marktteilnehmer dieses<br />

Jahr bereits einige Berg-und Talfahrten mitgemacht hatten,<br />

ließen sie sich davon nicht völlig verunsichern und griffen bei<br />

niedrigen Kursen auch wieder beherzt zu. Sie kauften sich vor<br />

allem solide, substanzielle Aktieneinzelpositionen, die mit einer<br />

hohen Dividendenrendite für das kommende Jahr locken. ❚<br />

Japan – Künstlicher Wohlstand durch<br />

Geldschwemme<br />

Auch in Japan wurde die Maschine zum Gelddrucken angeworfen:<br />

Ministerpräsident Shinzo Abe begann im Januar 2013,<br />

kurz nach seiner Ernennung zum Premier, sein Reformprogramm<br />

„Abenomics“ umzusetzen. Die Regierung Abe bekämpft<br />

seitdem mit Hilfe von umfangreichen Konjunkturprogrammen<br />

und einer enormen Geldschwemme sowie<br />

einigen Deregulierungen die Wirtschaftsflaute und deflationäre<br />

Tendenzen.<br />

Die japanische Notenbank (BoJ) greift im Zuge des Reformprogramms<br />

massiv in den Markt ein und kauft monatlich<br />

zwischen sechs und acht Billionen Yen an Staatsanleihen auf,<br />

so dass die Notenbank Mitte des Jahres <strong>2014</strong> sogar die Versicherungsgesellschaften<br />

des Landes als größten Gläubiger<br />

des Staates ablöste. Die japanische Notenbank hält somit<br />

mehr als 20 Prozent der Staatsanleihen des eigenen Landes –<br />

70 Prozent des Neuemissionsvolumens gehen direkt zur Bank<br />

of Japan – was zu einer Destabilisierung des Marktes führen<br />

könnte.<br />

Nach anfänglichen Erfolgen mehren sich zunehmend die<br />

kritischen Stimmen, die an der Strategie der japanischen<br />

Regierung zweifeln. Die Anfangserfolge der Reform, die in<br />

einer massiven Schwächung des Yen und somit zu einer Ankurbelung<br />

der japanischen Wirtschaft führten, geraten ins<br />

Stottern. Die zusätzlich eingeführte erste Stufe der Mehrwertsteuererhöhung<br />

hatte negative Auswirkungen auf den Binnenkonsum<br />

der japanischen Bürger. Statt den Schuldenberg ein<br />

Stück weit abzubauen, führte diese Maßnahme zu einer Zurückhaltung<br />

der Konsumausgaben und sogar kurzfristig im<br />

Sommer und Herbst in die Rezession. Somit wird auch die<br />

zweite Stufe der Mehrwertsteuererhöhung erst im zweiten<br />

Quartal 2017 starten. Die Wirtschaft soll sich bis dahin erholen.<br />

Wie man mit zusätzlichen Maßnahmen eine Rakete am<br />

Aktienmarkt zünden kann, bewies Shinzo Abe Ende Oktober,<br />

indem die BoJ das Volumen der Wertpapierankäufe von<br />

60–70 Billionen Yen auf 80 Billionen Yen (zirka 545 Milliarden<br />

Euro pro Jahr) erhöhte. Der Aktienmarkt war in Feierlaune<br />

und schloss zirka fünf Prozent höher. Für das Jahr <strong>2014</strong> erreicht<br />

der Nikkei–Index somit eine positive Wertentwicklung<br />

von rund sieben Prozent (Stand 01.12.<strong>2014</strong>).<br />

Für Erleichterung bei der japanischen Regierung sorgten<br />

Mitte November Meldungen von starken Exporten, die den<br />

überraschenden Rückfall in die Rezession des Landes schnell<br />

überwinden sollen. Ministerpräsident Abe bereitet hingegen<br />

den nächsten Schachzug vor: In wirtschaftlich angespannten<br />

Zeiten setzt er auf Neuwahlen, um seinen geld- und wirtschaftspolitischen<br />

Kurs vom Volk absegnen zu lassen. Zudem<br />

will sich die Regierung am 14. <strong>Dezember</strong> bei den Wählern<br />

die Zustimmung zur Verschiebung der Mehrwertsteuererhöhung<br />

und zur Wiederinbetriebnahme der stillgelegten<br />

Atommeiler seit der Reaktor-Katastrophe von Fukushima<br />

einholen. ❚<br />

Fed tritt auf die Bremse US – Wirtschaft<br />

kommt in Fahrt<br />

Dass die Zeit rast, bekommen wir im Alltag vor Augen geführt.<br />

Da kommt es einem schon wie eine Ewigkeit vor, dass<br />

die amerikanische Regierung erst im Herbst 2013 massive<br />

Probleme hatte, im Haushaltsstreit eine Einigung zu erreichen.<br />

Doch im Frühjahr 2015 steht uns dieses Problem erneut<br />

bevor. Die Schuldenobergrenze rückt wieder näher und die<br />

Republikaner rufen bereits lauthals nach einer Blockade, aufgrund<br />

Obamas Alleingang bei der Einwanderungspolitik. Die<br />

damals erwarteten Einschnitte durch den Haushaltsstreit und<br />

die konsequente Verfolgung des „Tapering“, der Reduzierung<br />

der Anleihekäufe durch die neue Notenbankchefin, hatten


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keinerlei Auswirkungen auf die US-Wirtschaft. Das erste Quartal<br />

war in den USA wesentlich stärker vom strengen Winter<br />

gekennzeichnet, als von den Maßnahmen der Notenbank.<br />

Schneefall und Frost führten zu spürbaren Beeinträchtigungen<br />

der Wirtschaft, die diese aber in den folgenden Quartalen<br />

lässig abschüttelte und eindrucksvolle Zahlen auswies. Die<br />

Aktienindizes klettern derweil von Höchststand zu Höchststand.<br />

Der Aufschwung wird nicht nur vom DowJones-Index<br />

mit den 30 größten US-Unternehmen getragen, sondern<br />

vom breiten US-Aktienmarkt gestützt.<br />

Die Schwellenländer konnten <strong>2014</strong> ihre erlittenen Verluste aus<br />

dem Vorjahr aufholen und präsentieren sich in ordentlicher<br />

Verfassung. Vor allem die institutionellen Anleger hielten an<br />

Investitionen in den Schwellenländern fest. Die Situation hat<br />

sich wieder normalisiert und die Anleger erkennen auch hier<br />

die Chancen einer sinnvollen Beimischung im Depot bei einer<br />

Verzinsung von durchschnittlich über fünf Prozent. Das Zusammenspiel<br />

von fundamental guten Daten (höheres Wachstum<br />

und geringere Schulden), attraktiver Verzinsung und<br />

Aufwertung des Dollars sprechen für diese <strong>Märkte</strong>.<br />

Die Aufwertung des US-Dollars begann jedoch erst im Juni/<br />

Juli dieses Jahres. Davor erwies sich der Euro gegenüber dem<br />

Greenback, trotz des angestiegenen Zinsabstands zwischen<br />

Euro und US-<strong>Märkte</strong>n und erstarkter US-Wirtschaft, erstaunlich<br />

robust. Offensichtlich hatten massive <strong>Kapital</strong>ströme aus<br />

dem angelsächsischen Raum und aus Asien den Euro als<br />

Alternative zu den anderen großen Währungsblöcken gefunden.<br />

Schlussendlich erwiesen sich die harten Fakten jedoch<br />

als zu belastend für den Euro und die Aufwertung des Dollars<br />

begann. Notenbankchefin Yellen reduzierte konsequent,<br />

Monat für Monat, das einmal mit 85 Milliarden US-Dollar<br />

begonnene Anleiheaufkaufprogramm. Auch wurden Prognosen<br />

für Zinserhöhungen im Jahr 2015 immer lauter diskutiert.<br />

Unterstützt durch die weiteren Maßnahmen von Mario<br />

Draghi, bekam der Dollar Rückenwind und landete in der<br />

Spitze am 24.11.<strong>2014</strong> bei 1,2357 EUR/USD. Die Prognosen<br />

gehen sogar von einem Niveau bis EUR/USD von 1,15 aus,<br />

manche Auguren prophezeien für die Zukunft sogar die<br />

Parität.<br />

Die ersten Zinserhöhungen in den USA werden widersprüchlich<br />

diskutiert, denn man hatte Angst, die Schwäche der<br />

europäischen Wirtschaft könnte Auswirkungen auf die US-<br />

Wirtschaft haben. Im gleichen Atemzug wurde aber betont,<br />

die Niedrigzinsphase beizubehalten, sollten Auswirkungen<br />

auf die US-Wirtschaft zu spüren sein. ❚<br />

Ausblick 2015: If you are in trouble – just<br />

print money<br />

EZB rückt zunehmend in den Fokus<br />

Das beherrschende Thema im neuen Jahr 2015 wird, wie<br />

bereits in den vergangenen Jahren, die Politik der Zentralbanken<br />

bleiben. Wobei die Europäische Zentralbank (EZB)<br />

noch stärker in den Fokus rücken wird als die amerikanische<br />

Notenbank Fed. Die weiter schwächelnde Wirtschaft in den<br />

Peripheriestaaten kann für EZB-Chef Draghi bedeuten, die<br />

bereits angekündigten unpopulären Maßnahmen, wie den<br />

massiven Ankauf von Staatsanleihen, auch tatsächlich in die<br />

Tat umzusetzen. Die Inflation wird sicher auf sehr schwachem<br />

Niveau verharren. Ob die angedachte Ausweitung der EZB-<br />

Bilanz zum Erfolg führen wird, wird sich zeigen.<br />

Deutschland wird als Konjunkturlokomotive wieder vorangehen<br />

müssen. Die großen Partner Frankreich und Italien<br />

kämpfen mit Stagnation beziehungsweise äußerst geringen<br />

Wachstum. Unterstützend für die Euro-Zone wirken sich der<br />

schwache Euro und die niedrigen Rohstoffkosten aus. Dieser<br />

Mix kann die im Herbst <strong>2014</strong> durchschrittene Konjunkturdelle<br />

im ersten Halbjahr 2015 vergessen machen. Denn die<br />

Exporte profitieren vom niedrigen Wechselkurs und die rohstoffintensiven<br />

Industrieunternehmen, aber auch die Konsumenten,<br />

haben massive Einsparungen durch den niedrigen<br />

Ölpreis. Die europäischen Aktienmärkte sollten somit weiter<br />

von der Geldflut und den dauerhaft niedrigen Zinsen profitieren.<br />

Die attraktiven Dividendenrenditen von zirka drei<br />

Prozent lockt die Investoren zusätzlich an.<br />

Fed-Zinserhöhung ante portas<br />

Die robuste US-Wirtschaft wird auch im neuen Jahr ihre Fortsetzung<br />

finden. Dennoch sieht man die Entwicklung in den<br />

USA, nach Jahren des Aufwärtstrends, etwas vorsichtiger als<br />

in den Jahren zuvor. Die Unternehmen müssen wieder von<br />

neuem beweisen, dass ihre Gewinne mit den stark gestiegenen<br />

Aktienkursen der letzten Jahre Schritt halten können.<br />

Verfehlungen werden an der Börse nicht gern gesehen und<br />

meist bestraft. Die bereits mehrmals angekündigten Zinserhöhungen<br />

werden für Sommer beziehungsweise Herbst<br />

erwartet - dürften aber bei einer weiter wachsenden und<br />

robusten US-Wirtschaft nur kurz für negative Schlagzeilen<br />

sorgen. Die <strong>Märkte</strong> werden seit zirka einem guten halben Jahr<br />

bereits darauf vorbereitet. Die Aufwertungstendenzen beim<br />

Dollar können somit weiter intakt bleiben und die Aktienkurse<br />

im moderaten Niveau weiter ansteigen. Druck und<br />

Unruhe könnten durch die politischen Verhältnisse und die<br />

anstehende Haushaltsdebatte entstehen. Da die Republikaner


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nun die Oberhand in beiden Kammern der US-Regierung<br />

haben, werden diese die Maßnahmen Obamas sehr kritisch<br />

beleuchten und den Präsidenten zur „Lame Duck“ degradieren.<br />

Ob Präsident Obama zugunsten der Wirtschaft nachgeben<br />

wird, werden wir kritisch verfolgen.<br />

Japan – Fortsetzung der Abenomics<br />

Nach der erfolgreichen Bestätigung des japanischen Ministerpräsidenten<br />

Shinzo Abes in den von ihm selbst angesetzten<br />

Neuwahlen wird die Politik des billigen Geldes auch in Japan<br />

seine Fortsetzung finden. Die eigene Währung wird weiter<br />

schwach gehalten und damit der Exportwirtschaft weiter<br />

massiv unter die Arme gegriffen. Auch die japanischen<br />

Aktienmärkte werden weiter profitieren, unter anderem auch<br />

davon, dass die Aktienquoten der großen Pensionsfonds des<br />

Landes angehoben wurden. Nach wie vor beurteilen wir die<br />

Situation in Japan sehr kritisch, da die wirklich wichtigen<br />

strukturellen Maßnahmen seit Jahrzehnten nicht angepackt<br />

werden und somit ein Ausbleiben eines starken Wirtschaftsaufschwunges<br />

Destabilisierungen und politische Unruhen im<br />

Lande auslösen kann. Japans Ministerpräsident ist zum Erfolg<br />

verdammt.<br />

Emerging Markets im Spannungsfeld der Fed<br />

Hatten sich die Emerging Markets im Jahr <strong>2014</strong> einigermaßen<br />

von den massiven Abflüssen des Vorjahres erholt, könnte im<br />

neuen Jahr durch die prognostizierten Zinserhöhungen in<br />

den USA Volatilität in diese <strong>Märkte</strong> zurückkehren. Die erfolgte<br />

Marktbereinigung in 2013 hatte zur Folge, dass diese Länder<br />

fast nur noch von institutionellen Anlegern angesteuert werden.<br />

Zudem ist durch die expansive Notenbankpolitik eine gewisse<br />

Grundnachfrage nach Anlagen in Emerging Markets vorhanden,<br />

wobei Japan und die EZB an vorderster Front stehen.<br />

Und nicht zu vergessen die Volksrepublik China, mit der ein<br />

weiterer Player hinzukommt, der für seine Gelder Anlagemöglichkeiten<br />

sucht. Die geringe Verschuldung dieser Länder, die<br />

Unterstützung durch den festen Dollar und die attraktiven<br />

Verzinsungen sollten ein gutes Fundament für ein gesundes<br />

Wachstum in 2015 sein. ❚<br />

Impressum<br />

BANKHAUS ELLWANGER & GEIGER KG<br />

Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart<br />

Amtsgericht Stuttgart HRA 738<br />

Persönlich haftende Gesellschafter:
<br />

Dr. Volker Gerstenmaier, Mario Caroli

<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Michael Beck<br />

Leiter Portfolio Management<br />

Telefon 0711/2148-242, Telefax 0711/2148-250<br />

Michael.Beck@privatbank.de<br />

Redaktion:<br />

Kerstin Mack, Anlageberaterin Private Banking<br />

Daniel Herz, Anlageberater Private Banking<br />

www.privatbank.de/kapitalmarkt<br />

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zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments wieder. Sie können<br />

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Eine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen<br />

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stehen Ihnen die Berater unseres Hauses gerne zur Verfügung.<br />

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