16.12.2014 Aufrufe

Kapital & Märkte, Ausgabe Dezember 2014

Ausblick: Diese Anlage-Chancen bieten sich 2015 Pünktlich zum Jahresende lassen wir das Anlagejahr 2014 Revue passieren und werfen einen ersten Blick auf die Trends im kommenden Jahr. Die Dezember-Ausgabe von Kapital & Märkte zeigt, wie es 2014 um die Reformbemühungen der Euro-Länder stand und wie die Zentralbanken auch 2015 das Geschehen am Kapitalmarkt entscheidend beeinflussen werden.

Ausblick: Diese Anlage-Chancen bieten sich 2015

Pünktlich zum Jahresende lassen wir das Anlagejahr 2014 Revue passieren und werfen einen ersten Blick auf die Trends im kommenden Jahr. Die Dezember-Ausgabe von Kapital & Märkte zeigt, wie es 2014 um die Reformbemühungen der Euro-Länder stand und wie die Zentralbanken auch 2015 das Geschehen am Kapitalmarkt entscheidend beeinflussen werden.

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3<br />

keinerlei Auswirkungen auf die US-Wirtschaft. Das erste Quartal<br />

war in den USA wesentlich stärker vom strengen Winter<br />

gekennzeichnet, als von den Maßnahmen der Notenbank.<br />

Schneefall und Frost führten zu spürbaren Beeinträchtigungen<br />

der Wirtschaft, die diese aber in den folgenden Quartalen<br />

lässig abschüttelte und eindrucksvolle Zahlen auswies. Die<br />

Aktienindizes klettern derweil von Höchststand zu Höchststand.<br />

Der Aufschwung wird nicht nur vom DowJones-Index<br />

mit den 30 größten US-Unternehmen getragen, sondern<br />

vom breiten US-Aktienmarkt gestützt.<br />

Die Schwellenländer konnten <strong>2014</strong> ihre erlittenen Verluste aus<br />

dem Vorjahr aufholen und präsentieren sich in ordentlicher<br />

Verfassung. Vor allem die institutionellen Anleger hielten an<br />

Investitionen in den Schwellenländern fest. Die Situation hat<br />

sich wieder normalisiert und die Anleger erkennen auch hier<br />

die Chancen einer sinnvollen Beimischung im Depot bei einer<br />

Verzinsung von durchschnittlich über fünf Prozent. Das Zusammenspiel<br />

von fundamental guten Daten (höheres Wachstum<br />

und geringere Schulden), attraktiver Verzinsung und<br />

Aufwertung des Dollars sprechen für diese <strong>Märkte</strong>.<br />

Die Aufwertung des US-Dollars begann jedoch erst im Juni/<br />

Juli dieses Jahres. Davor erwies sich der Euro gegenüber dem<br />

Greenback, trotz des angestiegenen Zinsabstands zwischen<br />

Euro und US-<strong>Märkte</strong>n und erstarkter US-Wirtschaft, erstaunlich<br />

robust. Offensichtlich hatten massive <strong>Kapital</strong>ströme aus<br />

dem angelsächsischen Raum und aus Asien den Euro als<br />

Alternative zu den anderen großen Währungsblöcken gefunden.<br />

Schlussendlich erwiesen sich die harten Fakten jedoch<br />

als zu belastend für den Euro und die Aufwertung des Dollars<br />

begann. Notenbankchefin Yellen reduzierte konsequent,<br />

Monat für Monat, das einmal mit 85 Milliarden US-Dollar<br />

begonnene Anleiheaufkaufprogramm. Auch wurden Prognosen<br />

für Zinserhöhungen im Jahr 2015 immer lauter diskutiert.<br />

Unterstützt durch die weiteren Maßnahmen von Mario<br />

Draghi, bekam der Dollar Rückenwind und landete in der<br />

Spitze am 24.11.<strong>2014</strong> bei 1,2357 EUR/USD. Die Prognosen<br />

gehen sogar von einem Niveau bis EUR/USD von 1,15 aus,<br />

manche Auguren prophezeien für die Zukunft sogar die<br />

Parität.<br />

Die ersten Zinserhöhungen in den USA werden widersprüchlich<br />

diskutiert, denn man hatte Angst, die Schwäche der<br />

europäischen Wirtschaft könnte Auswirkungen auf die US-<br />

Wirtschaft haben. Im gleichen Atemzug wurde aber betont,<br />

die Niedrigzinsphase beizubehalten, sollten Auswirkungen<br />

auf die US-Wirtschaft zu spüren sein. ❚<br />

Ausblick 2015: If you are in trouble – just<br />

print money<br />

EZB rückt zunehmend in den Fokus<br />

Das beherrschende Thema im neuen Jahr 2015 wird, wie<br />

bereits in den vergangenen Jahren, die Politik der Zentralbanken<br />

bleiben. Wobei die Europäische Zentralbank (EZB)<br />

noch stärker in den Fokus rücken wird als die amerikanische<br />

Notenbank Fed. Die weiter schwächelnde Wirtschaft in den<br />

Peripheriestaaten kann für EZB-Chef Draghi bedeuten, die<br />

bereits angekündigten unpopulären Maßnahmen, wie den<br />

massiven Ankauf von Staatsanleihen, auch tatsächlich in die<br />

Tat umzusetzen. Die Inflation wird sicher auf sehr schwachem<br />

Niveau verharren. Ob die angedachte Ausweitung der EZB-<br />

Bilanz zum Erfolg führen wird, wird sich zeigen.<br />

Deutschland wird als Konjunkturlokomotive wieder vorangehen<br />

müssen. Die großen Partner Frankreich und Italien<br />

kämpfen mit Stagnation beziehungsweise äußerst geringen<br />

Wachstum. Unterstützend für die Euro-Zone wirken sich der<br />

schwache Euro und die niedrigen Rohstoffkosten aus. Dieser<br />

Mix kann die im Herbst <strong>2014</strong> durchschrittene Konjunkturdelle<br />

im ersten Halbjahr 2015 vergessen machen. Denn die<br />

Exporte profitieren vom niedrigen Wechselkurs und die rohstoffintensiven<br />

Industrieunternehmen, aber auch die Konsumenten,<br />

haben massive Einsparungen durch den niedrigen<br />

Ölpreis. Die europäischen Aktienmärkte sollten somit weiter<br />

von der Geldflut und den dauerhaft niedrigen Zinsen profitieren.<br />

Die attraktiven Dividendenrenditen von zirka drei<br />

Prozent lockt die Investoren zusätzlich an.<br />

Fed-Zinserhöhung ante portas<br />

Die robuste US-Wirtschaft wird auch im neuen Jahr ihre Fortsetzung<br />

finden. Dennoch sieht man die Entwicklung in den<br />

USA, nach Jahren des Aufwärtstrends, etwas vorsichtiger als<br />

in den Jahren zuvor. Die Unternehmen müssen wieder von<br />

neuem beweisen, dass ihre Gewinne mit den stark gestiegenen<br />

Aktienkursen der letzten Jahre Schritt halten können.<br />

Verfehlungen werden an der Börse nicht gern gesehen und<br />

meist bestraft. Die bereits mehrmals angekündigten Zinserhöhungen<br />

werden für Sommer beziehungsweise Herbst<br />

erwartet - dürften aber bei einer weiter wachsenden und<br />

robusten US-Wirtschaft nur kurz für negative Schlagzeilen<br />

sorgen. Die <strong>Märkte</strong> werden seit zirka einem guten halben Jahr<br />

bereits darauf vorbereitet. Die Aufwertungstendenzen beim<br />

Dollar können somit weiter intakt bleiben und die Aktienkurse<br />

im moderaten Niveau weiter ansteigen. Druck und<br />

Unruhe könnten durch die politischen Verhältnisse und die<br />

anstehende Haushaltsdebatte entstehen. Da die Republikaner

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