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Marktinfo Irland – Biogas

<p>Irland zeichnet sich als landwirtschaftlich geprägtes EU-Land durch eine gut entwickelte Stromnetzinfrastruktur und großes natürliches Potenzial aus.</p> Alle Publikationen zum herunterladen oder bestellen unter <a href="http://www.dena.de/publikationen">www.dena.de/publikationen</a>

<p>Irland zeichnet sich als landwirtschaftlich geprägtes EU-Land durch eine gut entwickelte Stromnetzinfrastruktur und großes natürliches Potenzial aus.</p>
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MARKTINFO IRLAND <strong>–</strong> BIOGAS<br />

Im Fokus: Landwirtschaftliche <strong>Biogas</strong>anlagen<br />

www.export-erneuerbare.de


IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)<br />

Regenerative Energien<br />

Chausseestraße 128 a<br />

10115 Berlin<br />

Telefon: + 49 (0)30 72 61 65-600<br />

Telefax: + 49 (0)30 72 61 65-699<br />

E-Mail: info@dena.de<br />

Internet: www.dena.de<br />

Konzeption/Erstellung/Redaktion:<br />

Michael Kober, Johannes Asen<br />

November 2014<br />

Alle Rechte sind vorbehalten. Die Nutzung steht unter dem Zustimmungsvorbehalt der dena.<br />

Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Die dena übernimmt<br />

keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Für Schäden<br />

materieller oder immaterieller Art, die durch Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen<br />

unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet die dena nicht, sofern ihr nicht nachweislich vorsätzliches<br />

oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.<br />

Offizielle Websites:<br />

www.export-erneuerbare.de<br />

www.renewables-made-in-germany.com<br />

2


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Ziele der Studie……………………………………………………………………………………………………………………………………………………..…….………. 4<br />

Methodik und Vorgehen………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 5<br />

Umweltanalyse……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 6<br />

• Allgemeine Basisdaten <strong>–</strong> <strong>Irland</strong>……………………………………………………………………………………………………………………………..………… 7<br />

• Energiemarkt…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 8<br />

• Technisches Potenzial<br />

• Landwirtschaft und Landnutzung…….........................……………………………………………………………………………………………. 13<br />

• Substrat- bzw. Kosubstratverfügbarkeit…………………….........................……………………………………………………………………. 14<br />

• Politische Ausbauziele……………......................................….…………………………………………………………………………………………………. 18<br />

Nachfrage und Angebot……………..…..…………………………………………………………………………………………………………………………………… 19<br />

• Struktur des irischen Absatzmarkts……………………….…………………………………………………………………………………………………......... 20<br />

• Übersicht der Kundengruppen……………………….……………………………………………………………………………………………………………….. 22<br />

• Bewertung Marktwachstum……………………………..………………………….……..…………………………………………………………………………... 23<br />

• Branchenstruktur …………………….……………………………………………….……..……………………………………………………………………..….…. 24<br />

Genehmigungsverfahren, Vergütung, Fördermechanismen, Finanzierung und Absicherung……………………………………………………… 25<br />

• Genehmigungsverfahren………………………………………………………………………………………………………………………………………………… 26<br />

• Vergütung……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………… 29<br />

• Fördermechanismen ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………… 30<br />

• Finanzierung und Absicherung….…………………………………………………………………………………………………………………………………….. 32<br />

Zusammenfassung……..………………………………….……………………………….………………………………………………………………………………….. 34<br />

Kontakte und Kooperationspartner…………………………………………………………………………………………………………………………………….... 36<br />

Quellenverzeichnis …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………..... 40<br />

3


ZIELE DER STUDIE<br />

• Die Betreibung landwirtschaftlicher <strong>Biogas</strong>anlagen steht in <strong>Irland</strong> derzeit noch am Anfang. Deutsche Unternehmen sollten sich aber frühzeitig<br />

positionieren, um die Absatzpotenziale bei fortschreitender Marktentwicklung und stärkerer politischer Förderung zu nutzen.<br />

• Ziel der Studie ist es, deutschen Unternehmen die Informationen zum irischen Markt zur Verfügung zu stellen, die sie für einen effektiven und<br />

effizient geplanten Markteintritt benötigen.<br />

• Um gezielt Absatzpotenziale, insbesondere in aufstrebenden Wachstumsmärkten, erschließen zu können, stellt die Studie die spezifischen<br />

Rahmenbedingungen des Energiemarkts, die Wettbewerbslandschaft, den rechtlichen Rahmen der Geschäftstätigkeit sowie Förderungs-,<br />

Absicherungs- und Finanzierungsmöglichkeiten für <strong>Biogas</strong>anlagen vor.<br />

• Die Studie ist unterteilt in einen Analyseteil (Kapitel „Umweltanalyse“ mit Key Facts zum Energiemarkt sowie Kapitel „Nachfrage und<br />

Angebot“) und einen Teil mit Praxisinformationen (Kapitel „Genehmigungsverfahren, Vergütung, Fördermechanismen, Finanzierung und<br />

Absicherung“ sowie Kapitel „Zusammenfassung“).<br />

• Die Studie wird im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi)<br />

veröffentlicht und bildet einen Teil des dena-<strong>Marktinfo</strong>rmationssystems. Dieses stellt der deutschen Branche detaillierte technologie- und<br />

marktspezifische Informationen zu interessanten Exportmärkten bereit.<br />

4


METHODIK UND VORGEHEN<br />

• Die untersuchten Themengebiete wurden auf Vorschlag der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Abstimmung mit dem BMWi sowie<br />

Vertretern der deutschen <strong>Biogas</strong>branche festgelegt.<br />

• Die Inhalte der vorliegenden Studie basieren auf einer gründlichen Sekundärdatenrecherche der dena in internen und externen Quellen.<br />

• interne Quellen: umfangreiche Datensätze aus vielfältigen, von der dena veröffentlichten Publikationen (z. B. Marktreports,<br />

Länderprofile) und der internen Ländermarkt-Datenbank<br />

• externe Quellen: Daten aus einer Vielzahl von Fachpublikationen zu energiemarktspezifischen Themen im internationalen Kontext<br />

(z. B. Renewable Energy Outlook, EurObserv'ER Barometer, Biomass Magazine)<br />

• Die Ergebnisse der Sekundärdatenrecherche wurden durch Experteninterviews verifiziert.<br />

• Um das Potenzial des irischen <strong>Biogas</strong>markts abschließend zu veranschaulichen, werden die jeweiligen Indikatoren (z. B. Energiemarkt,<br />

technisches Potenzial) im Kapitel „Zusammenfassung“ kurz und prägnant dargestellt.<br />

• Hinweise und Expertentipps heben besonders praxisrelevante Aspekte hervor und zeigen mögliche Hindernisse und Schwierigkeiten auf.<br />

Verwendete Icons<br />

besondere Fakten und Hinweise (aus Sekundär- und Primärquellen), die es in Bezug auf den irischen Markt zu beachten gilt<br />

Informationen aus Experteninterviews (Interviewzeitraum September/Oktober 2014)<br />

5


UMWELTANALYSE


ALLGEMEINE BASISDATEN <strong>–</strong> IRLAND<br />

Allgemeine Basisdaten (Stand 2013)<br />

Landesfläche<br />

70.182 km²<br />

Bevölkerungszahl 4.581.269 (Volkszählung 2011)<br />

Landessprache<br />

Staatsform<br />

administrative Teilung<br />

BIP (nominal)<br />

BIP pro Kopf<br />

Irisch, Englisch<br />

Parlamentarische Republik<br />

26 Grafschaften, 4 Bezirke<br />

2012: 163,6 Mrd. €<br />

2013: 164,0 Mrd. €<br />

2014: 169,9 Mrd. € (Prognose)<br />

2015: 176,1 Mrd. € (Prognose)<br />

2013: 35.600 €<br />

Inflationsrate 2013: 0,5 %<br />

2014: 0,6 % (Prognose)<br />

2015: 1,1 % (Prognose)<br />

Arbeitslosenquote (2013) 13,1 %<br />

Anteil der Land-/Forst- und<br />

Fischwirtschaft an BIP-<br />

Entstehung (2012)<br />

Wachstum der Land-/Forstund<br />

Fischwirtschaft in 2012<br />

1,6 %<br />

- 10 % (real)<br />

landwirtschaftliche Nutzfläche 42.760 km 2<br />

Hauptrohstoffe<br />

agrarisch<br />

Gerste, Kartoffeln, Weizen, Rindfleisch,<br />

Milchprodukte<br />

Politische Karte Republik <strong>Irland</strong> und Nordirland mit Regionen<br />

17<br />

22 24 25<br />

9<br />

23 10<br />

11<br />

20<br />

18<br />

21<br />

16<br />

26<br />

12<br />

13<br />

Die nordirischen Regionen sind hellgrau eingefärbt.<br />

8<br />

6<br />

5<br />

7<br />

2<br />

4<br />

19 14 3<br />

15<br />

1<br />

1 Dublin<br />

2 Wicklow<br />

3 Wexford<br />

4 Carlow<br />

5 Kildare<br />

6 Meath<br />

7 Louth<br />

8 Monaghan<br />

9 Cavan<br />

10 Longford<br />

11 Westmeath<br />

12 Offaly<br />

13 Laois<br />

14 Kilkenny<br />

15 Waterford<br />

16 Cork<br />

17 Kerry<br />

18 Limerick<br />

19 Tipperary<br />

20 Clare<br />

21 Galway<br />

22 Mayo<br />

23 Roscommon<br />

24 Sligo<br />

25 Leitrim<br />

26 Donegal<br />

Quellen: Statista (2014), Eurostat (2012), MAAF (2010), IXPOS (2014)<br />

Quelle: © 2014 ClipArt Best<br />

7


ENERGIEMARKT (1/5): PRIMÄRENERGIEVERSORGUNG UND -BEDARF<br />

ANTEIL BIOMASSE UND BIOGAS<br />

Primärenergieversorgung in ktoe<br />

(gesamt 2012: 13.229 ktoe)<br />

Öl 6.005<br />

Gas 4.023<br />

erneuerbare Energien<br />

838<br />

Primärenergieversorgung: Anteile erneuerbarer Energien<br />

(gesamt 2012: 838 ktoe)<br />

feste Biomasse<br />

30,5 %<br />

Biokraftstoffe<br />

10,1 %<br />

Solarenergie<br />

1,2 %<br />

<strong>Biogas</strong> 6,9 %<br />

Geothermie<br />

2,1 %<br />

Deponiegas<br />

5,2 %<br />

Torf 802<br />

Quelle: SEAI (2014a,b,c)<br />

gewerblicher und<br />

öffentlicher Sektor<br />

14,5 %<br />

Quelle: SEAI (2014a,b,c)<br />

Kohle 1.482<br />

Abfall (inkl. nicht<br />

erneuerbarer Abfälle) 44<br />

Stromimporte 36<br />

Energieendverbrauch nach Sektoren<br />

(gesamt 2012: 10.761 ktoe)<br />

Industrie<br />

23,0 %<br />

Landwirtschaft<br />

2,5 %<br />

private<br />

Haushalte<br />

27,0 %<br />

Transport<br />

33,0 %<br />

Windenergie<br />

41,0 %<br />

Quelle: SEAI (2014a,b,c)<br />

Wasserkraft<br />

8,2 %<br />

Klärgas<br />

1,0 %<br />

weitere <strong>Biogas</strong>anlagen<br />

(inkl. landwirtschaftlicher<br />

Anlagen)<br />

0,7 %<br />

• <strong>Irland</strong> verfügt über wenige Ressourcen, die für die Erzeugung von Strom, Kraftstoffen und<br />

Wärme geeignet sind. Daher ist das Land weitestgehend von Energieimporten abhängig.<br />

Zwischen 1990 und 2011 stieg die Importabhängigkeit <strong>Irland</strong>s im Energiebereich von 50 % auf<br />

89,6 %. 2012 lag dieser Wert bei 84,8 %. Der EU-Durchschnitt betrug ca. 50 %.<br />

• Mehr als drei Viertel des Primärenergiebedarfs werdendurch Öl- und Gasimporte gedeckt.<br />

• Gemäß den irischen Ausbauplänen für erneuerbare Energien (EE) soll bis 2020 ein<br />

EE-Anteil am Brutto-Endenergieverbrauch von 16 % erreicht werden. 2012 lag dieser Anteil bei<br />

7,1 % (2011 = 6,4 %).<br />

• National hat sich <strong>Irland</strong> bis 2020 zusätzlich vorgenommen, 42,5 % des Strombedarfs aus<br />

erneuerbaren Energien zu decken, in 2012 waren es 19,6 %. Laut irischer Energiebehörde würde<br />

dies allein reichen, um das oben genannte 16-%-Ziel zu erreichen. Langfristig möchte <strong>Irland</strong> zu<br />

einem Nettoexporteur grüner Energie werden, aktuell liegt der Fokus hier auf Windenergie.<br />

• Die Strom- und Wärmeerzeugung aus <strong>Biogas</strong> ist noch schwach entwickelt. Hier rangiert <strong>Irland</strong><br />

im EU-Vergleich mit 55,9 ktoe in 2012 auf den hinteren Positionen. In Deutschland wurden<br />

bspw. 2012 5.180 ktoe zur Primärenergieversorgung genutzt.<br />

Quelle: SEAI (2014a,b,c)<br />

8


ENERGIEMARKT (2/5): STROM <strong>–</strong> KEY FACTS<br />

Übersicht<br />

Stromerzeugung<br />

und -verbrauch<br />

Strompreise<br />

Ausbauziel 2020<br />

Stromnetz<br />

rechtlicher<br />

Rahmen und<br />

Vergütung<br />

• Die Bruttostrombereitstellung im Inland betrug im Jahr 2012 ca. 27.809 GWh.<br />

• Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung lag im selben Jahr bei 18,9 %. Windenergie hatte mit<br />

15,3 % daran den größten Anteil.<br />

• Stromerzeugung setzt sich wie folgt zusammen: erneuerbare Energien inkl. Wasserkraft 5.256 GWh, Gas 13.731 GWh, Kohle<br />

5.506 GWh, Torf 2.606 GWh, Öl 240 GWh, Waste to Energy 55 GWh und Netttostromimporte (abzgl. Exporte) 415 GWh.<br />

• <strong>Biogas</strong> (inkl. Deponie- und Klärgas) hatte in 2012 mit knapp 200 GWh lediglich einen Anteil von ca. 0,7 % an der<br />

Stromerzeugung. Insgesamt sind acht <strong>Biogas</strong>anlagen (exkl. Klär-, Deponie- und Grubengas) mit einer installierten<br />

elektrischen Leistung von 2,48 MW registriert, die das Gas über Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) verstromen.<br />

Die durchschnittlichen Strompreise für das Gesamtjahr 2014 (Stand Oktober 2014) betragen:<br />

• mittlere Industrieunternehmen: 12,90 Cent/kWh inkl. Steuern<br />

• Haushalte mittlerer Größe in 2014: 20,10 Cent/kWh inkl. Steuern<br />

Der Sektor der privaten Haushalte verzeichnete im zweiten Halbjahr 2013 einen Strompreisanstieg von 5,5 %.<br />

Bis 2020 sollen 40 % des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Es gibt kein spezielles <strong>Biogas</strong>ziel.<br />

Seit 2007 arbeiten die Republik <strong>Irland</strong> und Nordirland im Strombereich eng zusammen. Mit dem Electricity Regulation<br />

(Amendment) Act 2007 wurden die Rahmenbedingungen für einen gemeinsamen Strommarkt auf der irischen Insel geschaffen<br />

(Single Electricity Market, SEM). Damit werden der grenzüberschreitende Handel und die Stabilisierung des Stromnetzes<br />

gefördert.<br />

Der Electricity Regulation Act (ERA) 1999 liberalisierte den Stromsektor in <strong>Irland</strong>. Als Ergebnis wurde der Strommarkt in<br />

<strong>Irland</strong> vollständig für den Wettbewerb geöffnet, in Übereinstimmung mit den Anforderungen der EU-Richtlinien 96/92/EG und<br />

98/30/EG vom 19. Februar 2005. Die Vergütung des Stroms aus erneuerbaren Energien wird über eine feste<br />

Einspeisevergütung geregelt (siehe dazu Erläuterungen zum REFIT ab Folie 26).<br />

Der Übertragungsnetzbetreiber EirGrid hat den Aktionsplan „GRID 25“ zum Ausbau des Stromnetzes bis 2025 erstellt. Mithilfe des schrittweisen<br />

Ausbaus und Modernisierungsmaßnahmen soll das Netz den wachsenden Anforderungen an die Netzstabilität durch die Einspeisung von EE-Strom<br />

gerecht werden. Zudem soll eine zentrale Koordination des Netzausbaus Ineffizienzen vermeiden, indem nicht nur kurzfristige Ansprüche an die<br />

Netzmodernisierung, sondern auch mittel- und langfristige Anforderungen berücksichtigt werden.<br />

Quellen: SEAI (2014a,b,c), REN21 (2014), Eurostat (2014a)<br />

9


ENERGIEMARKT (3/5): WÄRME <strong>–</strong> KEY FACTS<br />

Übersicht<br />

Wärmeerzeugung<br />

und -verbrauch<br />

• Der geschätzte Wärmebedarf betrug 2012 ca. 57.066 GWh. 6,6 % davon wurden durch KWK-Anlagen gedeckt. In 2012<br />

waren 325 Blockheizkraftwerke (BHKWs) mit einer installierten elektrischen Leistung von 330 MW in Betrieb.<br />

• Der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeerzeugung stieg von 2,6 % in 1990 auf 5,2 % in 2012.<br />

• Thermische Energiebereitstellung hatte in 2012 einen Anteil von 34 % an der Primärenergieversorgung (41 % am<br />

Endenergieverbrauch). Mit 45 % des Inputs zur Wärmebereitstellung war Erdöl im Bezugsjahr 2012 der wichtigste<br />

Energieträger zur Deckung des Wärmebedarfs in <strong>Irland</strong>. Es folgten Erdgas (knapp 35 %), Kohle und Torf (10 %) und in<br />

sehr geringem Umfang Biomasse und Flüssiggas (LPG) (jeweils 1 %). Der verbleibende Anteil wird über Strom,<br />

solarthermische und geothermische Lösungen bereitgestellt.<br />

• Der Großteil der Wärme (52 %) wird für die Wärmeversorgung in Gebäuden benötigt. Der Haushaltssektor und der<br />

staatliche Sektor sind mit 70 % das größte Verbrauchersegment für Wärme. Die verbleibenden Wärmemengen entfallen<br />

auf Industrie und Gewerbe.<br />

Wärmepreis • Der durchschnittliche Preis für leichtes Heizöl liegt in 2014 (Stand Oktober) bei 1,042 Euro/Liter.<br />

• Der durchschnittliche Preis für schweres Heizöl liegt in 2014 (Stand Oktober) bei 0,8567 Euro/Liter.<br />

Ausbauziele Wärme<br />

aus <strong>Biogas</strong> bzw.<br />

KWK<br />

• Ziel ist, in 2020 12 % der Wärme sowie 3 % der Kühlung in <strong>Irland</strong> aus erneuerbaren Energien bereitzustellen. Davon<br />

sollen 10 % aus Bioenergie erzeugt werden. Zudem soll die Effizienz von bestehenden KWK-Anlagen gesteigert werden.<br />

• In Bezug auf <strong>Biogas</strong> besteht kein konkretes Ziel. Insgesamt sind jedoch 800 MW installierter KWK-Leistung für 2020<br />

ohne speziellen Fokus auf Energieträger vorgesehen.<br />

Wärmenetz • Es existieren keine Fernwärmenetze, und es bestehen auch keine Pläne für die Entwicklung eines Fernwärmenetzes.<br />

• Entsprechend erfolgt die Wärmebereitstellung dezentral über Nahwärmenetze, die vereinzelt in Großstadtregionen<br />

bestehen.<br />

rechtlicher Rahmen<br />

und Förderung<br />

• Es erfolgt keine Förderung/Vergütung von eingespeister Wärme in <strong>Irland</strong>, und es gibt auch keinen rechtlichen Rahmen<br />

für die Einspeisung in Wärmenetze.<br />

Laut Marktexperten ist die Nutzung von Wärme, die über landwirtschaftliche <strong>Biogas</strong>anlagen produziert wird, derzeit vor allem für den<br />

Eigenverbrauch attraktiv, da im ländlichen Raum keine Anbindung an bestehende Nahwärmenetze besteht.<br />

Quellen: SEAI (2014a,b,c,d), REN21 (2014), Eurostat (2014a), IEA Bioenergy (2014), AHK (2013b), EC (2014), Irish Academy of Engineering Policy Advisory (2013)<br />

10


Quellen: SEAI (2014a,b,c), REN21 (2014), Eurostat (2014a), IEA Bioenergy (2014),<br />

Irish Academy of Engineering Policy Advisory (2013)<br />

ENERGIEMARKT (4/5): GAS <strong>–</strong> KEY FACTS<br />

Übersicht<br />

Gaserzeugung<br />

und -verbrauch<br />

• Der Bruttogasverbrauch <strong>Irland</strong>s ging in 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 % auf 4.023 ktoe zurück. Der<br />

Endenergieverbrauch an Erdgas lag in 2012 bei 1.685 ktoe (öffentlicher/privater Sektor 400 ktoe, Wohngebäude 600 ktoe<br />

und Industrie 685 ktoe). Bis 2020 wird nach Angaben des Gasnetzbetreibers Bord Gáis Éireann* die Endenergienachfrage<br />

auf ca. 1.500 ktoe leicht sinken.<br />

Gaspreise • Der durchschnittliche Gaspreis in der Industrie (inkl. Steuern) lag im ersten Halbjahr 2014 bei 4,66 Cent/kWh.<br />

• Der durchschnittliche Gaspreis für Haushalte und private Abnehmer (inkl. Steuern) betrug im ersten Halbjahr 2014<br />

6,53 Cent/kWh.<br />

Anteil <strong>Biogas</strong> • In <strong>Irland</strong> speist derzeit keine <strong>Biogas</strong>anlage Biomethan ins Netz ein, und es wurden bislang auch keine Anlagen umgesetzt, die<br />

<strong>Biogas</strong> auf Erdgasqualität anreichern (Stand Oktober 2014).<br />

Ausbauziele • Ein Regierungsziel zur <strong>Biogas</strong>einspeisung oder -aufbereitung wurde bisher nicht definiert. Der Ausbau von landwirtschaftlichen<br />

<strong>Biogas</strong>anlagen mit BHKWs ist von der Regierung bei 50 MW installierter elektrischer Leistung gedeckelt (bis 2020).<br />

Dieser Deckel stellt jedoch bei einer installierten Leistung von 2.480 kW aktuell keine Restriktion dar (siehe auch Folie 20).<br />

Gasnetz • Das irische Gasnetz hat eine Länge von 13.150 km. Es existieren zwei Verbindungen nach Schottland, woher <strong>Irland</strong><br />

92 % der benötigten Gasmenge bezieht.<br />

• Die wichtigsten Pipelines des Landes sind die North West Pipeline von Belfast nach Derry (Nordirland), die Mayo-Galway<br />

Pipeline, die Gas aus dem Corrib Field vor der Nordwestküste <strong>Irland</strong>s ins nationale Netz transportiert, und die South North<br />

Pipeline zwischen Gormanston (im Osten <strong>Irland</strong>s, nördlich von Dublin) und Belfast in Nordirland.<br />

rechtlicher<br />

Rahmen und<br />

Vergütung<br />

• <strong>Biogas</strong> wird in <strong>Irland</strong> nicht ins Erdgasnetz eingespeist, ein rechtlicher Rahmen wurde hierzu noch nicht entwickelt. <strong>Irland</strong>s<br />

Hauptlieferant für Erdgas, Bord Gáis, vertritt die Ansicht, dass die Biomethanisierung einen signifikanten Beitrag zur<br />

Erreichung der energiepolitischen Ziele <strong>Irland</strong>s leisten kann, und setzt sich daher stark für die Förderung der<br />

<strong>Biogas</strong>produktion und -einspeisung ein. Jedoch sind hierzu aktuell keine Gesetzesentwürfe oder politischen Entscheidungen<br />

geplant.<br />

* Bord Gáis Éireann (Bord Gáis) ist eines der wichtigsten Unternehmen auf dem irischen Energiemarkt. Der staatliche Betreiber versorgt eine<br />

Million Kunden, davon 650.000 Gaskunden und 350.000 Stromkunden in 152 Gemeinden. Zu den Aufgaben der Netzgesellschaft Bord Gáis<br />

Networks gehört es, die Gastransportinfrastruktur im Land auszubauen, zu betreiben und instand zu halten. Neben den Transportpipelines<br />

betreibt Bord Gáis Networks auch die kommunalen Versorgungsleitungen.<br />

11


ENERGIEMARKT (5/5): KRAFTSTOFFE <strong>–</strong> KEY FACTS<br />

<strong>Irland</strong> ist im Kraftstoffbereich zu 100 % von Ölimporten abhängig. Die Irish Petroleum Industry Association (IPIA) ist die Vertretung von<br />

Unternehmen, die auf dem irischen Ölmarkt aktiv sind, und repräsentiert ca. 95 % der Firmen, die mit dem Import, der Weiterverteilung und der<br />

Vermarktung von Erdölprodukten in <strong>Irland</strong> beschäftigt sind. Zu diesen gehören u. a. Esso, Chevron, ConocoPhillips, Topaz, Maxol und Inver.<br />

Übersicht<br />

• Kraftstoffe hatten in 2013 einen Anteil von 33 % (absolut 4.326 ktoe) am gesamten Primärenergiebedarf und in 2013 einen<br />

Anteil am Endenergieverbrauch von 40 % mit 4.279 ktoe (2012 = 33 %). Unter den Kraftstoffen dominierte in 2012 Diesel als<br />

Energiequelle mit einem Anteil von 55,3 % am Energieverbrauch im Transportsektor. 97,5 % der genutzten Kraftstoffe im<br />

Transportsektor in <strong>Irland</strong> basieren auf dem Rohstoff Öl, der vollständig importiert wird.<br />

Kraftstoffpreise • Benzinpreis (Jahresdurchschnitt 1. Halbjahr 2014): 1,57 Euro/Liter (inkl. Steuern und Abgaben)<br />

• Dieselpreis (Jahresdurchschnitt 1. Halbjahr 2014): 1,48 Euro/Liter (inkl. Steuern und Abgaben)<br />

Anteil alternativer<br />

Kraftstoffe<br />

• Biokraftstoffe hatten in 2012 im Transportbereich eine Anteil von 3,9 % (Anteil Beimischung zu Diesel und Benzin). Für 2013<br />

wird von einem Anteil von 4,8 % ausgegangen. In 2012 wurden 85 ktoe Biokraftstoffe in <strong>Irland</strong> produziert. Erdgasmobilität<br />

ist in <strong>Irland</strong> nicht entwickelt, der Anteil an Elektromobilität wird als verschwindend gering angegeben.<br />

Ausbauziele • Für 2020 hat sich <strong>Irland</strong> zum Ziel gesetzt, 10 % des Endenergieverbrauchs im Transportsektor über erneuerbare Energien zu<br />

decken. Dabei fokussiert die Politik stärker die Elektromobilität als erdgasbetriebene Fahrzeugflotten.<br />

Kraftstoffverbrauch<br />

Erdgastankstellennetz<br />

rechtlicher<br />

Rahmen &<br />

Förderung<br />

• Wie beschrieben, ist der Erdgasmobilitätssektor in <strong>Irland</strong> im europäischen Vergleich als unterentwickelt einzustufen.<br />

• Zum Zeitpunkt Juni 2013 gab es in <strong>Irland</strong> keine einzige Erdgastankstelle. Neun Tankstellen waren zu dieser Zeit in Planung.<br />

• Das Biofuels Obligation Scheme (BOS) verpflichtet Treibstoffversorger zur Beimengung eines bestimmten Anteils an<br />

Biokraftstoffen. Aktuell müssen Treibstoffe für den Straßentransport einen Anteil von 6 Vol.-% alternativer Kraftstoffe<br />

aufweisen (ab 2015 8 Vol.-%), die bisher zum größten Teil aus der heimischen Erzeugung stammen.<br />

• Die Erfüllung der Quote wird über Zertifikate nachgewiesen, die beim Inverkehrbringen von Biokraftstoffen ausgestellt<br />

werden. Diese Zertifikate werden prinzipiell auch für gasförmige Treibstoffe (z. B. Biomethan) ausgestellt.<br />

Gemäß Branchenexperten stellt der Kraftstoffmarkt in 2014 wegen fehlender Infrastruktur und Anreizmechanismen kein lukratives<br />

Geschäftsfeld für <strong>Biogas</strong> dar. Daher wird die Nutzung von <strong>Biogas</strong> als Kraftstoff im Folgenden nicht näher betrachtet.<br />

Quellen: SEAI (2014a,b,c), REN21 (2014), Eurostat (2014a), Eurostat (2014), NGVA Europe (2014), RES LEGAL (2014)<br />

12


TECHNISCHES POTENZIAL (1/5): CHARAKTERISTIK<br />

DER LANDWIRTSCHAFT UND LANDNUTZUNG<br />

• Mit 4,2 Mio. Hektar werden knapp 68 % der Inselfläche landwirtschaftlich genutzt.<br />

Allerdings verliert dieser Wirtschaftszweig immer mehr an Bedeutung. In <strong>Irland</strong> ist<br />

sowohl bei der Zahl der Betriebe als auch bei den Lohnarbeitskräften eine rückläufige<br />

Entwicklung festzustellen. Gründe dafür liegen in der Rationalisierung der<br />

bestehenden Agrarstrukturen und der Erhöhung der Produktionskapazitäten.<br />

Aufgrund des maritimen Klimas und der hohen Niederschlagsmengen hat<br />

landwirtschaftliches Dauergrünland den größten Anteil innerhalb der<br />

landwirtschaftlichen Nutzung (3,01 Mio. Hektar). Ackerland stellt mit knapp 28 % den<br />

nächstgrößeren Anteil (1,17 Mio. Hektar). Sonstige Flächen (Haus- und Nutzgärten,<br />

Rebland u. a.) umfassen 0,02 Mio. Hektar. Weitere Flächen mit 730.000 Hektar sind<br />

Waldgebiete, die nicht in die landwirtschaftliche Nutzfläche einfließen.<br />

Landwirtschaftliche Nutzfläche in <strong>Irland</strong> nach Regionen<br />

• Im Jahr 2010 gab es in <strong>Irland</strong> 168.960 landwirtschaftliche Betriebe. Die durchschnittliche<br />

Betriebsgröße lag bei 32,7 Hektar.<br />

• Durch das gute Grünfutterangebot ist die irische Landwirtschaft auf Milchviehhaltung<br />

und Rindfleischproduktion spezialisiert. In den westlichen Landesteilen gibt es eine<br />

extensive Weidehaltung von Rindern und Schafen.<br />

• Ackerflächen befinden sich hauptsächlich im Süden und Südosten sowie auf den<br />

Braunerde-Böden im Osten des Landes. Das Klima erlaubt den Anbau von Mais nur<br />

bedingt.<br />

• Der Getreideanbau erfolgt neben den in der Karte dargestellten Regionen vor allem in<br />

den Gebieten um Dublin und den mittleren Osten (rund 73.000 Hektar) sowie im<br />

Südosten (104.000 Hektar) und Südwesten (48.000 Hektar). Im Nordwesten wird<br />

aufgrund der rauen klimatischen Bedingungen weniger Getreide angebaut, in Midland<br />

sind es lediglich 28.000 Hektar. Dagegen ist die Weidenutzung in diesen Gebieten sehr<br />

hoch. Insgesamt rund eine Mio. Hektar Weideland gibt es in den Gebieten Border,<br />

Midland und West. Die genutzte Fläche und die Potenziale werden auf der folgenden<br />

Folie dargestellt.<br />

Quellen: rx3 (2013), SEAI (2014g)<br />

Quelle: http://de.worldstat.info/Asia/Ireland/Land<br />

13


TECHNISCHES POTENZIAL (2/5): SUBSTRATVERFÜGBARKEIT<br />

NACHWACHSENDE ROHSTOFFE<br />

Nutzung der Ackerfläche in <strong>Irland</strong>:<br />

• Der Anteil der Ackerflächen an der gesamten landwirtschaftlichen<br />

Nutzfläche beträgt 28 % (1,17 Mio. Hektar).<br />

• Das verfügbare Ackerland wird zu zwei Dritteln zur Feldfutterproduktion<br />

für die Rinderhaltung genutzt. Unter den Futterpflanzen<br />

dominiert Feldgras (791.000 Hektar); Silo-Mais wird<br />

dagegen nur auf einer Fläche von 13.700 Hektar angebaut.<br />

• Der Getreideanbau nimmt 27 % der Ackerfläche ein (315.369<br />

Hektar). Ein Großteil wird zum Anbau von Gerste genutzt.<br />

• Hackfrüchte (Kartoffeln und Zuckerrüben) sowie Ölfrüchte (Raps)<br />

spielen aufgrund der Standortverhältnisse nur eine untergeordnete<br />

Rolle in der pflanzlichen Produktion <strong>Irland</strong>s.<br />

• <strong>Irland</strong>s Biomasse bietet großes, jedoch bisher wenig erschlossenes<br />

Potenzial für die Strom- und Wärmeerzeugung. Die Verarbeitung<br />

erfolgt aktuell vorrangig über Kompostieranlagen. In 2012 gab es<br />

im Land 45 solcher Anlagen, die über 386.000 t im Jahr<br />

verarbeiten. Alle Kompostierungsanlagen mit den verwendeten<br />

Substraten sind unter rx3* abrufbar.<br />

• Daneben besteht nach Berechnungen des irischen Bioenergieverbands<br />

(Irish Bioenergy Association, siehe Abbildung rechts<br />

unten) die Möglichkeit, rund 180 TWh/Jahr allein durch Biomasse<br />

zu erzeugen (Strom und Wärme).<br />

• Der National Renewable Energy Action Plan (NREAP) <strong>Irland</strong>s<br />

beschreibt bis 2020 die jährlichen energetischen Potenziale aus der<br />

landwirtschaftlichen Erzeugung (siehe nebenstehende Tabelle).<br />

Anteile der Kulturen an der Ackerfläche<br />

(Ackerfläche gesamt: 1,17 Mio. Hektar, Stand 2012)<br />

Quelle: Eurostat (2014)<br />

pflanzliche Energieträger<br />

Feldfutter<br />

68,8 %<br />

Getreide<br />

27,0 %<br />

direkte Anwendung von Holz aus Wald und Forsten<br />

für Energiegewinnung<br />

Hackfrüchte<br />

1,5 %<br />

Ölsaaten<br />

1,8 %<br />

Brachland<br />

0,1 %<br />

Körnerleguminosen<br />

0,4 %<br />

Gemüse<br />

0,3 %<br />

Sonstige<br />

0,2 %<br />

theoretisches Potenzial<br />

in ktoe/Jahr<br />

Holz, Holzreststoffe, Hackschnitzel 133<br />

Energiepflanzen (Getreide, Ölsaaten, Zuckerrüben,<br />

Maissilage)<br />

Kurzumtriebsplantagen 112<br />

andere Energiepflanzen (Gräser, Ackergräser) 23<br />

Stroh 260<br />

125<br />

200<br />

Quellen: Eurostat (2014), DCENR (2010a), IEA Bioenergy (2014), rx3 (2013)<br />

Quelle: DCENR (2010a)<br />

* rx3 (rethink recycle remake) ist eine vom Umweltministerium gegründete Forschungsagentur mit den Schwerpunkten Kompostierung und Abfallmanagement.<br />

14


TECHNISCHES POTENZIAL (3/5): SUBSTRATVERFÜGBARKEIT<br />

WIRTSCHAFTSDÜNGER<br />

Nutztierbestand (Stand Juni 2014):<br />

• In der irischen Landwirtschaft dominiert die Rinder- und<br />

Schafhaltung. Mit 6,93 Mio. Tieren verfügt <strong>Irland</strong> über den<br />

viertgrößten Rinderbestand in der EU. Rinderhaltung ist in ganz<br />

<strong>Irland</strong> anzutreffen, wobei die Intensität von Ost nach West<br />

abnimmt.<br />

• Der irische Schafbestand liegt bei 4,99 Mio. Tieren. Schwerpunktmäßig<br />

werden die Tiere im Norden (Gebiet Border) und Westen des<br />

Landes gehalten.<br />

• Die Schweinehaltung (insgesamt 1,55 Mio. Tiere) konzentriert sich<br />

ebenfalls auf das Gebiet Border, den Südwesten und den Südosten.<br />

• Bei der Tierhaltung dominiert die Weidelandschaft, sodass theoretische<br />

Potenziale aus dem Wirtschaftsdüngeraufkommen nicht im<br />

vollen Umfang abrufbar sind. Die Potenziale sind rechts dargestellt.<br />

Tierart<br />

Rinder<br />

davon Milchkühe<br />

* Stand Juni 2014<br />

Quelle: Eurostat (2014)<br />

Bestand in Tsd. Kopf*<br />

Quellen: Eurostat (2014), DCENR (2010a), IEA Bioenergy (2014), rx3 (2013)<br />

6.926,1<br />

1.226,4<br />

Schafe 4.989,2<br />

Schweine 1.554,7<br />

gesamt 13.470,0<br />

Wirtschaftsdüngeraufkommen<br />

• Aus den beschriebenen Haltungsformen resultieren die in der unteren<br />

Tabelle dargestellten Energieträger. Die Daten stammen aus dem<br />

National Renewable Energy Action Plan der Republik <strong>Irland</strong> und<br />

bilden die theoretischen Potenziale für das Jahr 2020 ab.<br />

• Für Wirtschaftsdünger gehen die Annahmen von insgesamt 112 ktoe<br />

pro Jahr aus.<br />

• Neben dem Wirtschaftsdünger sieht die Prognose insbesondere die<br />

bioenergetische Verwertung von Abfall (tierisch und pflanzlich) mit<br />

410 ktoe als möglich an.<br />

• Einschließlich des verfügbaren pflanzlichen Potenzials (siehe Folie 14)<br />

ergibt sich ein theoretisches Gesamtpotenzial von 1.400 ktoe pro Jahr.<br />

Energieträger<br />

theoretisches Potenzial aus<br />

Wirtschaftsdünger in ktoe/Jahr<br />

Schweinegülle 33<br />

Rindergülle 32<br />

Geflügelmist 4<br />

tierisches Fett 23<br />

Tiermehl 20<br />

biologisch abbaubare kommunale Reststoffe<br />

inkl. Bioabfall und Deponiegas<br />

Klärschlamm 25<br />

gesamt 547<br />

Quelle: DCENR (2010a)<br />

15<br />

410


TECHNISCHES POTENZIAL (4/5): KOSUBSTRATVERFÜGBARKEIT<br />

ABFÄLLE<br />

Die regional begrenzte Verfügbarkeit an Substraten aus landwirtschaftlichen Reststoffen schränkt die Rentabilität von Projekten in vielen<br />

Regionen ein. Gründe dafür liegen in der Tierhaltung in Weidelandschaften und dem hohen Anteil an Dauergrünland. Daher müssen Kosubstrate<br />

aus anderen Bereichen eingesetzt werden. Für die irische Entsorgungsbranche z. B. bieten sich Anlagen zur anaeroben Vergärung von entsorgten<br />

Lebensmitteln und anderen organischen Abfällen für die Erzeugung von <strong>Biogas</strong> an. Auf Produktionsseite gibt es Potenziale in der<br />

Molkereiprodukteindustrie sowie insbesondere in der fleischverarbeitenden Industrie. Besonders interessant für die Verwendung als Kosubstrat<br />

sind Bioabfälle der Haushalte, Garten- und Parkabfälle sowie Abfälle aus der Lebensmittelverarbeitung (Gaststätten und Großküchen).<br />

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die nutzbaren Quellen und bewertet ihre Anwendung als Kosubstrat:<br />

Abfälle Details Bewertung der Kosubstrate<br />

Agroindustrie* • Abfälle der Obst- und Gemüseproduktion • nur saisonale Verfügbarkeit, daher hoher Lagerungsbedarf und<br />

Kosten, die die Rendite schmälern<br />

Gemeindeabfälle<br />

• Öle/Fette (insbesondere Gastronomie) • sehr hoher Methanertrag<br />

• Risiko der Übersäuerung des Fermenters<br />

• Milchwirtschaft (z. B. Molke) • niedriger Methanertrag<br />

• vergleichsweise geringe Verfügbarkeit der Substrate<br />

• Schlacht-/Fischereiabfälle • sehr hoher Methanertrag<br />

• bestehende Zulieferverträge für Abfälle und damit in Konkurrenz zu<br />

anderen Nutzungs- bzw. Entsorgungsformen<br />

• Bioabfälle der Haushalte und Gastronomie (Biomüll) • schwankende Bezugsmengen, enthält oft unerwünschte<br />

Nebenprodukte (z. B. Plastik)<br />

• Laub, Strauch- und Grünschnitt (Grüne Tonne) • saisonale Verfügbarkeit: Grünschnitt hat das höchste Potenzial<br />

* Laut Branchenexperten ist die Nutzung von Abfällen der Agroindustrie als Kosubstrat generell sehr attraktiv, jedoch gibt es hier<br />

oftmals eine Nutzungskonkurrenz zu konventionellen Entsorgungsunternehmen mit bereits bestehenden Verträgen und Lieferketten.<br />

Quelle: IEA Bioenergy (2014)<br />

16


Quelle: dena-Expertenbefragung (September 2014), SEAI (2014g)<br />

TECHNISCHES POTENZIAL (5/5): ENTWICKLUNG<br />

DER SUBSTRATVERFÜGBARKEIT<br />

Für Bioenergiequellen hat das Sustainable Energy Authority Ireland (SEAI) Berechnungen zu den verfügbaren Ressourcen bis zum Jahr 2030<br />

angestellt. Daraus wird ersichtlich, dass in diesem Bereich Potenziale für Projekte bestehen, die in Zukunft für die Erzeugung von Strom und Wärme<br />

verwendet werden können. Insbesondere bei der Verwertung von Abfallprodukten aus Holz, Hausmüll sowie Abfällen aus der Landwirtschaft und<br />

dem Lebensmittelbereich sind noch beträchtliche Steigerungen möglich. Daneben werden bis 2030 leichte Steigerungen im Wirtschaftsdüngeraufkommen<br />

gesehen, die vor allem in einer erwarteten gesteigerten Haltung von Schweinen begründet sind (siehe Abbildungen unten, in der rechten<br />

Abbildung wurde das Wirtschaftsdüngeraufkommen noch einmal aufgeschlüsselt). In welchem Umfang diese potenziell verfügbaren Ressourcen<br />

tatsächlich genutzt werden, wird von den Marktpreisen für die entsprechenden Energiequellen und vom Förderregime abhängen. Die dargestellten<br />

Prognosen verdeutlichen, dass der Bioenergiemarkt in <strong>Irland</strong> prinzipiell Wachstumspotenziale bietet. Daraus resultieren erhebliche Marktpotenziale<br />

für Unternehmen, die Technologien zur Erzeugung von Strom und Wärme aus Biomasse bereitstellen.<br />

Potenzial an verfügbaren Biomasse-Ressourcen 2010<strong>–</strong>2030 in toe*<br />

Potenzial an verfügbaren Wirtschaftsdünger-<br />

Ressourcen 2010<strong>–</strong>2030 in toe<br />

Abfälle<br />

Nebenprodukte (inkl. Wirtschaftsdünger)<br />

Energiepflanzen<br />

Schweinegülle<br />

Rindergülle<br />

* Die Ressourcen zur Erzeugung von Bioenergie wurden in drei Kategorien eingeteilt:<br />

Energiepflanzen (Miscanthus, Weizen, Raps), Nebenprodukte (Holz aus Forstausdünnung,<br />

Stroh, Rückstände aus Sägewerken, Talg), Abfälle (Holzabfälle, biologisch abbaubarer<br />

Hausmüll, Wirtschaftsdünger, Lebensmittel- und Gartenabfälle und recyceltes Pflanzenöl).<br />

17


POLITISCHE AUSBAUZIELE<br />

Übersicht<br />

National<br />

Renewable Energy<br />

Action Plan<br />

(NREAP)<br />

Renewable Energy<br />

Feed-in Tariff<br />

(REFIT) 3<br />

Bioenergy<br />

Roadmap 2050<br />

„Energy White<br />

Paper“<br />

Im Rahmen des NREAP von 2010 hat <strong>Irland</strong> kein spezifisches <strong>Biogas</strong>ausbauziel bis 2020 bestimmt.<br />

Im NREAP wurde festgelegt, dass bis 2020 40 % des Stromverbrauchs über erneuerbare Energiequellen abgedeckt werden<br />

soll. Das Ziel für erneuerbare Wärme liegt bei 12 %, wovon 10 % durch den Ausbau Bioenergie-Nutzung im allgemeinen<br />

erreicht werden sollen.<br />

Mit dem Renewable Energy Feed-in Tariff (REFIT) 3 sollen 310 MW an EE-Strom auf Basis von Biomasse an das irische<br />

Stromnetz angeschlossen werden. 150 MW der gesamten Anlagenleistung sollen im KWK-Betrieb betrieben werden, davon<br />

sind 100 MW über Biomasse-Vergasungsanlagen geplant und 50 MW für <strong>Biogas</strong>anlagen (ohne Klär-, Deponie- oder<br />

Grubengas) vorgesehen. Die verbleibenden 160 MW sollen über Biomasse-Verbrennungsanlagen und Biomasse-<br />

Kofeuerungsanlagen zugebaut werden. Die bisherige Entwicklung deutet jedoch darauf hin, dass die Ziele im Bereich<br />

<strong>Biogas</strong>anlagen nicht erreicht werden, siehe dazu auch folgendes Kapitel (Nachfrage und Angebot).<br />

In der Bioenergy Roadmap von 2010 hat die SEAI Bioenergiepotenziale bis zum Jahr 2050 ausgewiesen und einen groben<br />

Fahrplan zum Ausbau des Bioenergiesektors in <strong>Irland</strong> vorgegeben. Im Jahr 2050 soll Biomasse demnach 3.500 ktoe zur<br />

Primärenergieversorgung beitragen. Um dies zu erreichen, sieht die Roadmap vor, die energetische Nutzung von organischen<br />

Abfällen zu forcieren, den Anbau nachwachsender Rohstoffe auszuweiten und die Einspeisung von Biomethan in das<br />

Erdgasnetz zu ermöglichen. In 2014 stehen noch keine Gesetzesentwürfe an, die die geplanten Ziele in der Umsetzung direkt<br />

fördern bzw. den Fokus auf den Ausbau der oben beschriebenen Anlagen haben.<br />

Impulse für die Politik setzte 2007 das „Energy White Paper“ mit dem Ziel, eine nachhaltige Energieversorgung für <strong>Irland</strong> bis<br />

2020 zu schaffen. Die Strategie sieht eine sichere und unabhängigere Energieversorgung, die Förderung einer nachhaltigen<br />

Energiebereitstellung und die Wirtschaftlichkeit der Energiebereitstellung für den irischen Verbraucher vor.<br />

Folgende Behörden sind für die irische Energiepolitik und den Ausbau der erneuerbaren Energien zuständig: Die Energiepolitik <strong>Irland</strong>s wird vom<br />

Department of Communications, Energy and Natural Resources (DCENR) des Ministeriums für Kommunikation, Marine und natürliche Ressourcen<br />

bestimmt. Das DCENR ist zuständig für die Strommarktpolitik, die Liberalisierung des Strommarkts, für die Gasmarktpolitik sowie für die<br />

energiepolitische Koordination und erneuerbare Energien. Die nationale Energieagentur Sustainable Energy Authority Ireland (SEAI) mit der ihr<br />

untergeordneten Abteilung Renewable Energy Information Office (REIO) hat zum Ziel, die Entwicklung nachhaltiger Energienutzung zu fördern.<br />

Das REIO übernimmt hierbei den Part der Information und unabhängigen Beratung zur Entwicklung von erneuerbaren Energien, die Organisation<br />

und Durchführung von Workshops und Konferenzen.<br />

Quellen: DCENR (2012) und SEAI (2014a) 18


NACHFRAGE UND ANGEBOT


STRUKTUR DES IRISCHEN ABSATZMARKTS (1/2)<br />

Anlagenbestand<br />

• Die Karte rechts bildet die Standorte der acht <strong>Biogas</strong>anlagen im engeren<br />

Sinne (d. h. ohne Deponie-, Klär- und Grubengasanlagen) in <strong>Irland</strong> ab. Die<br />

Anlagen verfügen über eine elektrische Leistung von insgesamt 2.480 kW.<br />

• Die Gesamtzahl der Anlagen inkl. Deponie-, Klär- und Grubengas in der<br />

Republik <strong>Irland</strong> wird in 2014 auf 31 geschätzt (siehe Abbildung unten), die<br />

installierte Leistung auf 30 MW el . Für Ende 2014 ist zudem der Anschluss<br />

einer Anlage mit ca. 1 MW geplant (siehe auch Folie 23).<br />

• Vor allem aufgrund der besseren Förderbedingungen wurden mehr<br />

Projekte in Nordirland umgesetzt. Im Nachbarland befinden sich neun<br />

landwirtschaftliche <strong>Biogas</strong>anlagen.<br />

• Zwischen 2010 und 2014 sind nach offiziellen Angaben nur zwei Anlagen<br />

angeschlossen worden. Der Hauptgrund für den generell geringen Ausbau<br />

liegt in den niedrigen Renditen von <strong>Biogas</strong>anlagen in <strong>Irland</strong>.<br />

Kumulierte Anzahl von <strong>Biogas</strong>anlagen (inkl. Deponie-, Klär- und Grubengas)<br />

35<br />

29<br />

30 30<br />

31 32<br />

30<br />

25<br />

25<br />

20<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Regionale Verteilung der <strong>Biogas</strong>erzeugungskapazitäten (Stand 2014)<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />

Quelle: IEA Bioenergy (2014)<br />

Quellen: NNFCC (2014) und eigene Darstellung<br />

20


STRUKTUR DES IRISCHEN ABSATZMARKTS (2/2)<br />

• In der Tabelle sind die derzeit in <strong>Irland</strong> bestehenden acht <strong>Biogas</strong>anlagen (exkl. Deponie-, Klär- und Grubengas) aufgelistet, geordnet nach dem<br />

Jahr der Inbetriebnahme.<br />

• Die ersten <strong>Biogas</strong>anlagen in der Landwirtschaft wurden in den 1990er Jahren umgesetzt, insgesamt gibt es bisher sechs Anlagen (Stand 2013) in<br />

diesem Bereich. Als Substrate werden hauptsächlich hofeigene Wirtschaftsdünger und in geringem Maße Lebensmittelabfälle eingesetzt.<br />

Nachwachsende Rohstoffe spielten bislang kaum eine Rolle.<br />

• Neben den landwirtschaftlichen Anlagen ist zudem eine Anlage in der Lebensmittelindustrie und eine weitere in der Abfallwirtschaft in Betrieb.<br />

• Die bisher größte <strong>Biogas</strong>anlage wurde im Jahr 2013 von dem Entsorgungsunternehmen Ormonde Organics in Betrieb genommen, sie hat eine<br />

installierte Kapazität von 1.000 kW el .<br />

Projektname<br />

(* landwirtsch. <strong>Biogas</strong>anlagen)<br />

Gasnutzung Substrat Inbetriebnahme<br />

Adamstown <strong>Biogas</strong>* BHKW, 200 kW el<br />

Rindergülle, Schweinegülle, Molke 1995<br />

Methanogen <strong>Biogas</strong> Facility* thermische Nutzung, 50 kW th<br />

Rindergülle, Schweinegülle, Festmist 1996<br />

BEOFS, Camphill Community* BHKW, 180 kW el<br />

Wirtschaftsdünger, org. Reststoffe 1999<br />

Roughty Valley Co-operative Society* BHKW, 100 kW el<br />

Schweinegülle 2003<br />

Silver Hill Food* BHKW, 150 kW el<br />

Entengülle 2005<br />

McDonnell Farms* BHKW, 250 kW el<br />

Rindergülle, Geflügelmist, Lebensmittelabfälle, Glycerin 2010<br />

Kerry Ingredients and Flavours BHKW, 600 kW el<br />

Reststoffe aus der Lebensmittelverarbeitung 2011<br />

Ormonde Organics BHKW, 1.000 kW el<br />

Lebensmittelabfälle, org. Siedlungsabfälle, Klärschlamm, Nawaro 2013<br />

Hauptgrund für das noch schwache Wachstum im Bereich landwirtschaftlicher <strong>Biogas</strong>anlagen ist die geringe Vergütung für produzierten<br />

Strom. Aufgrund der höheren Vergütung in Nordirland hat sich ein grenzüberschreitender Handel mit Substraten von Süd nach Nord<br />

entwickelt.<br />

Quellen: BIOEXELL (s. a.), DECLG (2009, 2012), SEAI (2005, 2011), IEA Bioenergy (2014)<br />

21


ÜBERSICHT DER KUNDENGRUPPEN<br />

Landwirtschaft<br />

Lebensmittelindustrie<br />

• Bei den landwirtschaftlichen Einzelanlagen betreibt ein Landwirt die <strong>Biogas</strong>anlage in der Nähe des hauseigenen Betriebs<br />

zur Strom- und Wärmeversorgung.<br />

• Als Substrat wird vorrangig Wirtschaftsdünger eingesetzt.<br />

• Bisher wurden in diesem Segment nur Kleinanlagen unter 250 kW el verwirklicht.<br />

• Hauptanreiz für die Realisierung der Anlage ist die Diversifizierung der Einnahmenstruktur durch den Verkauf von Strom<br />

und die Senkung der Energiekosten durch Eigenverbrauch.<br />

• Branchenexperten zufolge bieten Großanlagen von landwirtschaftlichen Konsortien theoretisch größeres Potenzial. Allerdings<br />

wurde bislang noch keine Anlage mit über 500 kW in der Landwirtschaft umgesetzt. Gründe dafür liegen in der<br />

kleinteiligen landwirtschaftlichen Struktur, der geringen Vergütung für Strom und der fehlenden Vergütung für Wärme.<br />

• <strong>Biogas</strong>anlagen in der Lebensmittelindustrie sind dezentrale Lösungen für Unternehmensstandorte, an denen die<br />

erzeugten Wärme- und Strommengen abgenommen werden.<br />

• Als Substrat werden vorrangig Schlachtabfälle, Reststoffe aus Brauereien und anderen Lebensmittelindustrien eingesetzt.<br />

• Bisher wurde eine Anlage mit 600 kW elektrischer Leistung in diesem Bereich umgesetzt (siehe Folie 21). Die typische<br />

Systemgröße liegt laut Branchenexperten bei über 500 kW.<br />

• Die Hauptanreize sind: Vermeidung von Kosten für die Abfallentsorgung, Einnahmen aus der Stromvergütung, Nutzung<br />

der Wärme bzw. des erzeugten Stroms und dadurch Einsparung von Energiekosten.<br />

Abfallwirtschaft<br />

• Mögliche weitere Kundengruppen bilden Entsorgungsunternehmen, aber auch private Anlagenbetreiber, die in<br />

Kooperation mit Entsorgungsunternehmen Abfälle über Biogansanlagen verwerten. Vor allem bestehende Lieferverträge<br />

in der Abfallwirtschaft hemmen den Ausbau von Anlagen in diesem Segment.<br />

• Eine Anlage wurde von einem Entsorgungsunternehmen umgesetzt (siehe Folie 21). Weitere Anlagen sind in 2014 bislang<br />

nicht in Planung.<br />

Erwartet wird, dass die Regierung für die Lebensmittelindustrie in den nächsten sieben Jahren Anreize für Bioenergieprojekte schafft.<br />

Quellen: dena-Expertenbefragung (September 2014), greengas (2014), SEAI (2005, 2010), Layman (s. a.)<br />

22


elektrische Anlagenleistung in kW<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014e<br />

2015e<br />

0<br />

200<br />

200<br />

200<br />

200<br />

380<br />

380<br />

380<br />

380<br />

480<br />

480<br />

630<br />

630<br />

630<br />

630<br />

630<br />

880<br />

1480<br />

1480<br />

2480<br />

3480<br />

4480<br />

BEWERTUNG MARKTWACHSTUM<br />

Wie in Folie 18 beschrieben, bestehen für landwirtschaftliche <strong>Biogas</strong>anlagen keine spezifischen Ausbauziele zur Stromerzeugung. Beim<br />

Verteilnetzbetreiber Electricity Supply Board Networks (ESB) sind aktuell acht <strong>Biogas</strong>projekte registriert und für den Netzanschluss zugelassen . Ob<br />

und wann diese Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 4,9 MW el tatsächlich in Betrieb gehen, ist jedoch unklar. Lediglich für drei Anlagen wurde<br />

ein Anschlussdatum geschätzt, die Schätzungen gehen in die Jahre 2014/2015 in der Abbildung rechts unten ein und lassen in Summe eine Zubau<br />

von 1 MW pro Jahr erwarten. Da Großanlagen im aktuellen Förderregime zu geringe finanzielle Einnahmen generieren, gehen Experten von einem<br />

Wachstum der landwirtschaftlichen Anlagenklassen von 150 bis 300 kW el aus.<br />

Entwicklung des <strong>Biogas</strong>markts mit Prognose bis 2015<br />

Projektname<br />

Anlagenleistung<br />

in kW el<br />

voraussichtlicher<br />

Netzanschluss<br />

Gorteen Lower 1.065 28.12.2014<br />

Natural Release Ltd 499 28.12.2015<br />

Cavanaweery 440 28.12.2015<br />

R & L Dowley <strong>Biogas</strong> 440 k. A.<br />

Ballinphuill <strong>Biogas</strong> CHP 499 k. A.<br />

Greenfield 499 k. A.<br />

James McNally <strong>Biogas</strong> Generator 490 k. A.<br />

Bioenergy Facility, The Downs,<br />

Mullingar 998 k. A.<br />

gesamt 4.930<br />

5.000<br />

4.500<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

kumulierte<br />

Kapazität<br />

jährlicher Zubau<br />

Zentrale Markthemmnisse für den irischen <strong>Biogas</strong>markt:<br />

• geringe Renditen aufgrund niedriger Stromeinspeise-Tarife<br />

• sehr geringe Bereitschaft irischer Geldinstitute zur Finanzierung von <strong>Biogas</strong>projekten<br />

• schwer vorhersehbare Entwicklung des Abfallsektors, Langzeitverträge sind kaum abzuschließen<br />

Quellen: dena-Expertenbefragung (September 2014), SEAI (2014g)<br />

Quellen: dena-Expertenbefragung (September 2014), SEAI (2014g)<br />

23


BRANCHENSTRUKTUR: AKTEURE ENTLANG<br />

DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE<br />

• Die nachfolgend genannten Unternehmen waren bereits am irischen Markt für <strong>Biogas</strong>anlagen aktiv, haben ihren Sitz in <strong>Irland</strong> oder sind<br />

Mitglied der Branchenverbände IrBEA und Cré.<br />

• Neben den von Landwirten betriebenen <strong>Biogas</strong>anlagen sind Anlagenbetreiber bspw. Unternehmen der Abfall- und Abwasserwirtschaft.<br />

• Viele weitere international tätige <strong>Biogas</strong>unternehmen können den irischen Markt leicht über eigene britische Dependancen bedienen.<br />

• Lücken im Angebot bestehen vor allem in den Bereichen Komponentenherstellung und Anlagenbau.<br />

Komponentenhersteller<br />

Anlagenbau<br />

EPC<br />

Anlagenbetrieb<br />

Biogest <strong>Biogas</strong><br />

BTS <strong>Biogas</strong><br />

Clarke Energy<br />

Ecocem<br />

Landia (UK) Ltd<br />

Xergi<br />

Biogest <strong>Biogas</strong><br />

BTS <strong>Biogas</strong><br />

Celtic BioEnergy<br />

Evergreen Gas<br />

FLI Energy<br />

HDS Energy<br />

Xergi<br />

Biogest <strong>Biogas</strong><br />

BioPower Group<br />

BTS <strong>Biogas</strong><br />

Celtic BioEnergy<br />

Clearpower Bioenergy Solutions<br />

Duggan Energy<br />

Ecobeo<br />

ENVIROCO Management<br />

FLI Energy<br />

Kedco Power<br />

Krieg & Fischer Ingenieure<br />

ORS Consulting Engineers<br />

RPS Consulting Engineers<br />

Tobin Consulting Engineers<br />

Renetech Bioresources Ltd<br />

Waste Works<br />

Biogest <strong>Biogas</strong><br />

Celtic BioEnergy<br />

Clearpower Bioenergy Solutions<br />

Duggan Energy<br />

Evergreen Gas<br />

FLI Energy<br />

ORS Consulting Engineers<br />

Waste Works<br />

Xergi<br />

Die folgenden Produkte und Dienstleistungen bieten nach Expertenaussage Exportchancen für deutsche Unternehmen:<br />

• Elemente für den Bau und die Instandhaltung von Faulbehältern für die anaerobe Vergärung<br />

• Anlagen zur Aufbereitung von Substraten<br />

• schlüsselfertige <strong>Biogas</strong>anlagen im landwirtschaftlichen Bereich und in der Lebensmittelindustrie<br />

(vom Design über den Betrieb bis zur Instandhaltung)<br />

Quellen: dena-Expertenbefragung (September 2014) und dena eigene Recherche.<br />

24


GENEHMIGUNGSVERFAHREN, VERGÜTUNG, FÖRDERMECHANISMEN<br />

FINANZIERUNG UND ABSICHERUNG


GENEHMIGUNGSVERFAHREN UND RECHTLICHE GRUNDLAGEN FÜR<br />

BAU UND BETRIEB VON BIOGASANLAGEN ZUR STROMERZEUGUNG<br />

Um <strong>Biogas</strong>anlagen zur Stromerzeugung errichten zu können, sind mehrere Genehmigungen notwendig. Allerdings bestehen hierfür wenige spezifische<br />

Gesetzesgrundlagen. <strong>Biogas</strong>spezifische Verordnungen betreffen vor allem den Einsatz von tierischen Substraten. Zur Genehmigung von<br />

landwirtschaftlichen <strong>Biogas</strong>anlagen ist je nach verwendetem Substrat und Anlagengröße ein mehrstufiger Prozess zu durchlaufen (vier bis fünf<br />

Phasen, siehe unten). Der Netzanschluss und die Genehmigung von BHKWs im Speziellen sind auf der folgenden Folie erläutert.<br />

Grundsätzlich ist die Kommune als Standort der Anlage erster Ansprechpartner für eine Baugenehmigung. Die Planung muss den Anforderungen des<br />

Gesetzes zur Wasser- und Luftverschmutzung entsprechen (Water Pollution Acts, 1977 and 1990, Air Pollution Act, 1987). Nach Vorlage einer<br />

Projektbeschreibung, die den Vorgaben des Planning and Development Acts 1963 to 1999 entsprechen muss, ist bei den kommunalen Umwelt- und<br />

Baubehörden eine Planungszulassung zu beantragen. Anschließend kann eine Bewilligung zur Stromerzeugung bei der Commission for Energy<br />

Regulation (CER, Phase 3 siehe unten) eingeholt werden.<br />

Der Netzanschluss erfolgt nach Genehmigung bzw. Abschluss der unten beschriebenen Phasen.<br />

1. Phase 2. Phase 3. Phase 4. Phase 5. Phase<br />

Je nach Anlagengröße muss die<br />

Kommunalbehörde oder die<br />

nationale Environmental<br />

Protection Agency eine<br />

Umweltzulassung erteilen.<br />

Übersicht<br />

Rechtsgrundlagen<br />

für<br />

Entwicklung,<br />

Betrieb und<br />

Vergütung von<br />

<strong>Biogas</strong>anlagen<br />

Bei der zuständigen<br />

Regionalbehörde im Bausektor<br />

ist eine Planungszulassung zu<br />

beantragen.<br />

Von der nationalen Commission<br />

for Energy Regulation (CER)<br />

muss eine Bewilligung zur<br />

Stromerzeugung eingeholt werden<br />

(innerhalb von 30 Tagen wird diese<br />

bearbeitet). Bewilligt werden nur<br />

hocheffiziente KWK-Anlagen.*<br />

Werden beim Betreiben der Anlage<br />

tierische Produkte oder tierische<br />

Nebenprodukte verwendet, muss<br />

zusätzlich eine Genehmigung vom<br />

Department of Agriculture,<br />

Fisheries and Food eingeholt<br />

werden (siehe Folie 28).<br />

Gesetze, die für die Förderung und den Anschluss von landwirtschaftlichen <strong>Biogas</strong>anlagen in <strong>Irland</strong> maßgeblich sind:<br />

• ERA (Electricity Regulation Act 1999), Water Pollution Acts, 1977 and 1990, Air Pollution Act, 1987<br />

• Planning and Development Acts 1963 and 1999, für die Genehmigung und den Bau von <strong>Biogas</strong>anlagen<br />

• REFIT 2006, REFIT 2009, REFIT2 2012 und REFIT3 2012 (für <strong>Biogas</strong>verstromung relevant)<br />

• für die Nutzung von tierischen Abfällen: Animal By-Products Regulation (EC) No. 1069/2009 und Animal By-Products<br />

Implementing Regulation (EU) No. 142/2011<br />

Netzanschluss<br />

beim Netzbetreiber<br />

(siehe Folie 27) und<br />

Förderung über<br />

REFIT 3 (siehe<br />

dazu Folie 29)<br />

Quellen: RES-LEGAL (2014), rx3 (2013), AHK (2013b)<br />

* Die Effizienzkriterien und Normen für KWKs sind hier zu finden, der Zertifizierungsprozess für KWK-Anlagen hier. 26


GENEHMIGUNGSVERFAHREN UND NETZANSCHLUSSBEDINGUNGEN<br />

IM SPEZIELLEN FÜR BLOCKHEIZKRAFTWERKE<br />

1. Netzanschlussbedingungen und -genehmigung eines BHKWs beim Übertragungsnetzbetreiber EirGrid im ersten Schritt<br />

Gemäß dem Stromgesetz ist EirGrid für die Stromnetzanbindung und -einspeisung zuständig. Erneuerbare-Energien-Anlagen erhalten<br />

prioritären Netzanschluss. Im ersten Schritt wird der Zugang über EirGrid beantragt. Danach schließen Betreiber Verträge mit den regionalen<br />

Stromerzeugern über die Einspeisung ihres Stroms und die entsprechende Vergütung ab. Der physische Anschluss der Anlagen erfolgt<br />

anschließend über den Verteilnetzbetreiber ESB.<br />

2. Beantragung des Netzanschlusses beim Verteilnetzbetreiber ESB<br />

Die einzelnen Schritte und die Dokumente für den Netzanschluss eines BHKWs sind<br />

ausführlich hier, auf der Seite der ESB, zu finden. Auf ein detailliertes Handbuch zum<br />

Netzanschluss von BHKW-Anlagen wird unten rechts verwiesen.<br />

Wie die nebenstehende Tabelle zeigt, variieren die Netzanschlussgebühren der ESB in<br />

Abhängigkeit von der installierten Leistung und den erwarteten Baukosten. Eine<br />

umfassende Auflistung ist bei der ESB abrufbar.<br />

3. Förderung/Vergütung<br />

Die abschließende Entscheidung über die Vergütung des erzeugten Stroms im Rahmen<br />

des REFIT-3-Tarifs (weitere Informationen dazu auf Folie 29) gibt das Department of<br />

Communications, Energy and Natural Resources (DCENR). Eine Vergütung erhalten<br />

Anlagenbetreiber im Rahmen eines Power Purchase Agreements (PPA) mit einem<br />

Stromerzeuger. Dieses kann über einen „Letter of Offer“ vom DCENR innerhalb von<br />

60 Tagen nach Erhalt der Genehmigung geschlossen werden.<br />

Für den Erhalt des „Letter of Offer“ müssen folgende Dokumente eingereicht werden:<br />

• Bewilligung der Stromerzeugung durch die CER (siehe Folie 26)<br />

• Baugenehmigung (Planning Permission)<br />

• Anschlussangebot des Netzbetreibers EirGrid (Connection Offer)<br />

• bei <strong>Biogas</strong>anlagen der Nachweis, dass die geeignete Energiequelle für eine angemessene<br />

Dauer zur Verfügung steht<br />

Netzanschlussgebühren in Euro<br />

Leistung<br />

in kW<br />

mit<br />

Bodenerschließung<br />

ohne<br />

Bodenerschließung<br />

0 ≤ 11 kW 0 0<br />

11 ≤ 50 kW 776 776<br />

50 ≤ 500 kW 1.584 1.584<br />

500 ≤ 4 MW 8.991 8.657<br />

4 ≤ 10 MW 27.736 23.245<br />

10 ≤ 30 MW 53.723 33.190<br />

30 ≤ 50 MW 62.605 37.209<br />

Handbuch für den Netzanschluss von<br />

BHKWs: „Connecting Renewable and CHP<br />

Electricity Generators to the Electricity<br />

Network“. Das Dokument enthält u. a. Checklisten<br />

für den Netzanschluss. Einführend<br />

sind unter SEAI Informationen für den<br />

gesamten Prozess des Genehmigungsverfahrens<br />

zu finden, auch mit Fokus auf landwirtschaftliche<br />

<strong>Biogas</strong>anlagen.<br />

Quellen: RES-LEGAL (2014), AHK (2013b)<br />

27


GENEHMIGUNGSVERFAHREN UND NUTZUNG TIERISCHER ABFÄLLE<br />

IN BIOGASANLAGEN<br />

Nutzung tierischer Abfälle<br />

Für den Betrieb von <strong>Biogas</strong>anlagen, die tierische Abfälle nutzen, ist eine Registrierung beim Department of Agriculture, Fisheries and Food<br />

(DAFF) zwingend erforderlich. Die Nutzung tierischer Abfälle und Nebenprodukte ist in <strong>Irland</strong> stark reguliert. In der ABP-Regulation (Animal<br />

By-Products Regulation) wird der Umgang mit tierischen Abfällen sowie mit Nebenprodukten aus der Nahrungsmittelindustrie und<br />

Landwirtschaft bestimmt, ebenso mit Küchen- und Speiseabfällen sowie Lebensmitteln, die nicht mehr zum Verkauf geeignet sind.<br />

Für die Nutzung tierischer Abfälle aus der Lebensmittelindustrie in <strong>Biogas</strong>anlagen werden die Abfalltypen in drei<br />

Kategorien unterteilt:<br />

1) Kategorie 1 beinhaltet jene Produkte, die ein Risiko für die Gesundheit von Mensch und Tier darstellen, z. B. hygienische Risiken oder BSE.<br />

2) In Kategorie 2 sind Abfälle erfasst, die nicht in die Kategorie 1 oder 3 fallen, z. B. Mist, Gülle und Erzeugnisse aus der Verarbeitung von<br />

Tieren, die nicht als Nahrungsmittel dienen.<br />

3) Kategorie 3 enthält alle tierischen Produkte, die für den Konsum geeignet sind, jedoch aus kommerziellen oder anderen Gründen nicht mehr<br />

für den Konsum bereitstehen.<br />

Die gesamten Normen und rechtlichen Rahmenbedingungen für <strong>Biogas</strong>anlagen, die tierische Abfälle verwenden, sind<br />

in einem Handbuch zusammengefasst:<br />

Handbuch für die Nutzung von tierischen Abfällen in <strong>Biogas</strong>anlagen: „Conditions for Approval and Operation of <strong>Biogas</strong> Plants Treating<br />

Animal By-Products in Ireland”. Hier sind die gesetzlichen Verordnungen und weitere hygienische Richtlinien erfasst, die beim Betrieb<br />

von <strong>Biogas</strong>anlagen mit tierischen Einsatzstoffen zu berücksichtigen sind.<br />

Branchenexperten betonen, dass die größten Hemmnisse bei der Registrierung von landwirtschaftlichen <strong>Biogas</strong>anlagen vor allem darin<br />

liegen, dass zahlreiche Behörden und Verwaltungsinstanzen involviert sind. Zudem bremsen eine fehlende Kategorisierung pflanzlicher<br />

Substrate und eine zu starke Reglementierung der Verwendung von tierischen Nebenprodukten (siehe oben) die weitere Entwicklung.<br />

Quellen: RES-LEGAL (2014), AHK (2013b)<br />

28


VERGÜTUNG: STROM, WÄRME UND EINSPEISUNG<br />

Die Einspeisung von <strong>Biogas</strong> in das Erdgasnetz wird in <strong>Irland</strong> nicht gefördert, es gibt diesbezüglich noch keinen ausgestalteten<br />

Rechtsrahmen und auch noch keine entsprechenden Anlagen im Land.<br />

Allerdings existieren derzeit zwei Einspeisevergütungssysteme für EE-Strom: REFIT 2 (seit März 2012) und REFIT 3 (seit Februar 2012,<br />

für <strong>Biogas</strong> relevant). Die Vergütung wird über ein Umlageverfahren von allen Stromabnehmern finanziert. Die Tarife sind in der unten<br />

stehenden Tabelle abgebildet. Die irischen Einspeisevergütungssysteme beinhalten keine „Local Content“-Kriterien bzw. erhöhte<br />

Vergütungen für die Verwendung von in <strong>Irland</strong> gefertigten Komponenten oder Anlagen.<br />

Die Einspeisetarife für Strom aus Bioenergie hängen von der installierten Leistung der Anlage ab. Eine Wärmenutzung/Wärmeeinspeisung wird<br />

nicht vergütet. Um den REFIT-Tarif für KWK-Anlagen zu erhalten, ist jedoch ein Nachweis sowohl über die Nutzung der entstandenen Wärme<br />

als auch des produzierten Stroms zu erbringen.<br />

Laufzeit,<br />

Preisbindung,<br />

Substrate<br />

Vergütung im<br />

September 2014<br />

im Rahmen des<br />

REFIT 3<br />

• Die Vergütung hat eine 15-jährige Laufzeit und ist an die Entwicklung der Verbraucherpreise gekoppelt (jährliche<br />

Anpassung der Vergütung). Die Anpassung übernimmt das DCENR. Die Vergütung erfolgt im Rahmen eines PPA mit dem<br />

Stromerzeuger. Grundlage bildet wie beschrieben das REFIT 3. <strong>Biogas</strong>anlagen sind hier unter den Unterpunkten 5.1 und 5.2<br />

erfasst. BHKW-Anlagen, welche die Primärenergieeinsparungen der „Directive 2004/8/EC“* im laufenden Jahr nicht<br />

einhalten, erhalten den unten beschriebenen Tarif für <strong>Biogas</strong>anlagen ohne BHKW.<br />

• Die Vergütung ist an keine Substrateinsatzmengen gebunden.<br />

• für landwirtschaftliche <strong>Biogas</strong>anlagen mit BHKW bis einschließlich 500 kW: 15,7299 Cent/kWh<br />

• für landwirtschaftliche <strong>Biogas</strong>anlagen mit BHKW über 500 kW: 13,6326 Cent/kWh<br />

• für landwirtschaftliche <strong>Biogas</strong>anlagen ohne BHKW bis einschließlich 500 kW: 11,5353 Cent/kWh<br />

• für landwirtschaftliche <strong>Biogas</strong>anlagen ohne BHKW über 500 kW: 10,4866 Cent/kWh<br />

Der folgende Link enthält eine detaillierte Übersicht der Einspeisetarife für Strom aus <strong>Biogas</strong>anlagen:<br />

www.seai.ie/Renewables/Bioenergy/Bioenergy_Technologies/Anaerobic_Digestion/Developing_an_AD_Project.<br />

Die REFIT-3-Tarife sind abrufbar über das DCENR .<br />

Quellen: RES-LEGAL (2014), rx3 (2013), AHK (2013b), * Directive 2004/8/EC of the European Parliament and of the Council of 11 February 2004 on the promotion of<br />

cogeneration based on a useful heat demand in the internal energy market and amending Directive 92/42/EEC.<br />

29


FÖRDERMECHANISMEN: NATIONALE PROGRAMME UND<br />

STEUERERLEICHTERUNGEN (1/2)<br />

Neben den Einspeisetarifen gibt es staatliche Beihilfen für Investitionen in Anlagen auf Basis erneuerbarer Energien. Die Fördermaßnahmen, die<br />

für <strong>Biogas</strong>projekte genutzt werden können, sind nachfolgend abgebildet.<br />

Fördermaßnahme<br />

Steuerrechtliche<br />

Sonderabschreibung von<br />

Energieeffizienztechnologien<br />

(Accelerated Capital<br />

Allowances for Energy<br />

Efficient Equipment)<br />

Steuerentlastung für<br />

Investitionen im Bereich der<br />

Erzeugung von Strom und<br />

Wärme auf Basis<br />

erneuerbarer Energien<br />

(Relief for Investment in<br />

Renewable Energy<br />

Generation)<br />

Dieses Programm räumt Unternehmen, die in bestimmten Technologiebereichen der<br />

erneuerbaren Energien Investitionen tätigen, die Möglichkeit ein, den kompletten<br />

Anschaffungswert im Jahr der Modernisierung vom Gewinn abzuschreiben. Zu den<br />

Technologien, die unter diese Förderung fallen, gehören Blockheizkraftwerke (auch in<br />

Verbindung mit <strong>Biogas</strong>anlagen) und Biomasse-Heizkessel. Förderfähige Blockheizkraftwerke<br />

müssen neben anderen Voraussetzungen z. B. eine Gesamtenergieeffizienz (thermisch und<br />

elektrisch) von mindestens 81 % aufweisen. Außerdem muss in den Anlagen eine Software<br />

zur Messung und Aufzeichnung der Strom- und Wärmeproduktion installiert sein. Die<br />

Mindestinvestitionssumme beträgt 1.000 Euro.<br />

Ein weiteres Programm zur Förderung der Bioenergie beinhaltet Steuerentlastungen für<br />

Unternehmen, die Kapitalinvestitionen im Bereich der erneuerbaren Energien tätigen.<br />

Förderfähig sind dabei Investitionen in Technologien zur Gewinnung von Energie aus Sonne,<br />

Wind, Wasser und Biomasse. Die Steuerentlastung wird in Form eines Abschlags der<br />

Unternehmensgewinnbesteuerung gewährt (maximal 50 % der Investitionssumme bis zu<br />

einer Grenze von 9.525 Euro pro Projekt). Um diesen Abschlag zu erhalten, muss das<br />

Unternehmen in eine Firma investieren, die in den genannten Feldern der erneuerbaren<br />

Energien tätig ist und über entsprechende Befähigungsnachweise im Rahmen von Projekten<br />

oder Zertifizierungen für die jeweilige Technologie verfügt. Das Programm läuft, eine<br />

Einstellung des Programms für 2015 ist aktuell nicht vorgesehen.<br />

Kontakt<br />

SEAI:<br />

http://www.<br />

seai.ie/Grants<br />

Revenue:<br />

http://www.<br />

revenue.ie/en/<br />

business/<br />

incentives/<br />

renewableenergygenerationtaxrelief.html<br />

Allgemeine Informationen zu regionalen Ausschreibungen mit Fokus auf erneuerbare Energien und Bioenergie sind unter<br />

http://www.seai.ie/Grants zu finden. Daneben sind alle Ausschreibungen auf der Website www.etenders.gov.ie übersichtlich dargestellt.<br />

Quelle: SEAI (2014h)<br />

30


FÖRDERMECHANISMEN: NATIONALE PROGRAMME UND<br />

STEUERERLEICHTERUNGEN (2/2)<br />

Fördermaßnahme<br />

Nachhaltige-Energie-<br />

Gemeinschaften-<br />

Programm<br />

(Sustainable Energy<br />

Community Programme)<br />

Nachhaltige Energie-Gemeinschaften sind Kommunen bzw. kleine Regionen, die sich<br />

zusammengeschlossen haben, um ein nachhaltiges lokales Energiesystem zu<br />

entwickeln. Dies bedeutet größtmögliche Energieeffizienz, die Nutzung erneuerbarer<br />

Energien und eine dezentralisierte Energieversorgung. Das Programm wurde im<br />

März 2013 ins Leben gerufen. Laut Angaben von SEAI können auch<br />

Bioenergieprojekte partizipieren, jedoch nicht als alleiniges Projekt, sondern<br />

eingebettet in ein kommunales Energiekonzept mit mehreren Maßnahmen und<br />

Technologieanwendungen.<br />

Gefördert werden Kommunen, die sich für das Programm beworben haben. Eine<br />

Auswahl der teilnehmenden Kommunen ist aktuell nicht verfügbar.<br />

Deutsche Unternehmen können sich mit Projektvorschlägen und Pilotprojekten<br />

direkt an die Kommunen wenden, die dafür Mittel beim SEAI anfordern.<br />

Spezifischere Informationen zu den zur Verfügung stehenden Mitteln, zum<br />

Technologiefokus und geplanten Projekten sind noch nicht veröffentlicht worden<br />

(Stand Oktober 2014).<br />

Kontakt<br />

SEAI:<br />

www.seai.ie/SEC/SEC_<br />

Programme/SEC_<br />

Programme_Overview/<br />

Branchenexperten betonen, dass die Entscheidung über eine Projektunterstützung stark von subjektiven Kriterien beeinflusst sein kann.<br />

Analog zu den staatlichen Beihilfen sollte ein intensiver Kontakt zur Vergabestelle hergestellt werden, um die technischen Details oder<br />

die Vorzüge des angestrebten Projekts zu erläutern.<br />

Quelle: SEAI (2014h)<br />

31


FINANZIERUNG VON BIOGASPROJEKTEN<br />

Bei der Finanzierung von <strong>Biogas</strong>projekten ist zu unterscheiden zwischen der Unternehmensfinanzierung (On-Balance) und der Projektfinanzierung<br />

(Off-Balance). Wie bei anderen Erneuerbare-Energien-Projekten (v. a. PV und Wind) wird auch bei der Finanzierung von<br />

<strong>Biogas</strong>anlagen häufig auf die Projektfinanzierung zurückgegriffen. In <strong>Irland</strong> zeigt sich nach Expertenaussagen eine geringe Bereitschaft zur<br />

Finanzierung von <strong>Biogas</strong>projekten. Gründe dafür liegen in den geringen Erfahrungswerten bei der Finanzierung solcher Projekte und in den<br />

geringeren Einspeisevergütungen als beispielsweise im Nachbarland.<br />

Zentrale Kriterien zur Beurteilung der Tragfähigkeit einer Projektfinanzierung im Bereich <strong>Biogas</strong>anlagen:<br />

• Prinzip der Risikoteilung zwischen den Projektparteien<br />

• Verbuchung der Projektkredite in einer Projektgesellschaft (Special Purpose Vehicle, SPV)<br />

• Langfristig gesicherte Substratlieferung (Preis, Menge, Qualität)<br />

• Abnahmegarantie und gesicherte Vergütung (Strom, Wärme, Gärreste)<br />

Eine wichtige Kennzahl zur Kreditanalyse von Projektfinanzierung für Finanzierungsinstitute ist der Schuldendienstdeckungsgrad (DSCR),<br />

der von Zins- und Betriebskostenänderungen sowie Ertrags- bzw. Einnahmeschwankungen beeinflusst wird.<br />

Definition<br />

Haftung<br />

Indikator für<br />

zukünftige<br />

Performance<br />

Finanzierung<br />

hängt ab von<br />

…<br />

Quelle: Böttcher (2009)<br />

Unternehmensfinanzierung<br />

Das Darlehen wird durch den Kreditnehmer aus seinen<br />

gesamten Unternehmensaktivitäten zurückgeführt.<br />

Der Kreditnehmer haftet für die Rückführung der Darlehen<br />

während der gesamten Laufzeit der Darlehen.<br />

Bewertung der Jahresabschlüsse und Rückschlüsse auf<br />

zukünftige Performance<br />

… der Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers<br />

Projektfinanzierung<br />

Sämtliche Kosten (inkl. Schuldendienst) müssen aus den<br />

Cashflows des Projekts zurückgeführt werden.<br />

Sponsoren haften nur bis zur Fertigstellung des<br />

Projekts, danach allein das Projekt mit seinen Cashflows.<br />

zukünftige Cashflows<br />

… der Zuverlässigkeit und Vorhersagbarkeit der Cashflows<br />

des Projekts<br />

32


Absicherung<br />

Risiko<br />

ALLGEMEINE ABSICHERUNGSLÖSUNGEN FÜR BIOGASPROJEKTE<br />

In der folgenden Übersicht sind die wichtigsten entlang des Projektzyklus von <strong>Biogas</strong>anlagen entstehenden Risiken und eine Auswahl möglicher<br />

Absicherungsinstrumente dargestellt.<br />

Planung Finanzierung Transport<br />

Bau/Montage Betrieb<br />

Fehleinschätzungen in<br />

der Planungsphase<br />

sowie menschliches<br />

Versagen;<br />

projektbezogene<br />

Planung<br />

Zahlungsfähigkeit der<br />

Geschäftspartner und<br />

Einlageverpflichtung<br />

gegenüber Auftraggeber<br />

Transport Delay-in-Startup<br />

(Bauverzögerungen und<br />

finanzielle Einbußen durch<br />

Transportschäden)<br />

Fertigstellungsrisiko<br />

(Bauleistung, Baustoffe,<br />

Bauteile, Installation,<br />

technische Anlagen,<br />

Naturgewalt, menschliches<br />

und technisches Versagen)<br />

z. B. Ausfall der folgenden<br />

Komponenten sowie damit verbundene<br />

finanzielle Verluste aufgrund von<br />

Betriebsunterbrechungen:<br />

• Blockheizkraftwerke<br />

• Gasmotoren<br />

• Fermenter<br />

• EDV-Anlagen<br />

• Steuerungs- und Messinstrumente<br />

• Haftpflichtversicherung<br />

• Betriebshaftpflichtversicherung<br />

• Kreditversicherung<br />

• Exportkreditversicherung<br />

• Bürgschaftsversicherung<br />

• Transportversicherung<br />

• Bauleistungs- und<br />

Montageversicherung<br />

• Montage-Betriebsunterbrechungsversicherung<br />

• Maschinenversicherung<br />

• Betriebsunterbrechungsversicherung<br />

oder<br />

Ertragsausfallversicherung<br />

• Betreiberhaftpflicht (Drittschäden)<br />

Zudem sind folgende länderspezifische Risiken zu beachten:<br />

• Wechselkursrisiko außerhalb des Euroraums (hier sind Termin-, Options- und Swapgeschäfte als Absicherung möglich)<br />

• Zinsänderungsrisiko (Abschluss von Zinssicherungsinstrumenten, sowohl für das Inland als auch für das Ausland interessant)<br />

• Änderung des Vergütungsmechanismus (Zertifikatesystem oder Feed-in Tariff) und generelle Änderungen in der Energiepolitik<br />

unterliegen dem unternehmerischen Risiko und sind nicht durch klassische Versicherungslösungen versicherbar<br />

• Terror und innere Unruhen im Land sind versicherbar, Krieg und Enteignung nur in Ausnahmefällen durch besondere Klauseln<br />

Quelle: Danelutti/Pazur (2011)<br />

33


ZUSAMMENFASSUNG


ZUSAMMENFASSUNG<br />

Erkenntnisse<br />

Energiemarkt • langfristig steigender Bedarf an Strom und Gas (+), steigende Strom-, Wärme- und Gaspreise (+)<br />

• kostenfreie Einspeisung in das Stromnetz (+), anfallende Netzanschlussgebühren (-), mittelfristig keine Einspeisung in das Gasnetz<br />

vorgesehen (-)<br />

• schlecht ausgebautes Gas- und Wärmenetz, daher schwierige Netzanschlussbedingungen (-), fehlende Infrastruktur und<br />

Anreizmechanismen für <strong>Biogas</strong> im Kraftstoffmarkt (-)<br />

technisches<br />

Potenzial<br />

• flächendeckende Substrat- und Kosubstratverfügbarkeit, jedoch vornehmlich Weidehaltung, daher im europäischen Vergleich weniger<br />

konzentriertes Wirtschaftsdüngeraufkommen (-)<br />

• hoher Anteil Dauergrünland mit niedrigen energetischen Ertragswerten (-)<br />

politische Ziele • keine spezifischen <strong>Biogas</strong>ziele gemäß NREAP und Deckelung der gesamten installierten Leistung von <strong>Biogas</strong>anlagen (exkl. Klär-,<br />

Deponie- und Grubengas) bis 2020 bei 50 MW geplant, jedoch Erreichung des Deckels auf Basis der aktuellen Planung fraglich (-)<br />

• Einspeisung von <strong>Biogas</strong> in das Erdgasnetz gesetzlich nicht geregelt, aktuell stehen diesbezüglich keine Änderungen an (-)<br />

Nachfrageseite • Nachfrage besteht derzeit hauptsächlich bei einzelnen Landwirten für Klein- bzw. mittlere Anlagen zur Nutzung von<br />

Wirtschaftsdünger; bei einer Verbesserung der Rahmenbedingungen (insbesondere bei Erhöhung der Vergütung, steigenden<br />

Energiekosten und beim Ausbau regionaler Förderprogramme) wird hier das höchste Wachstum erwartet (+)<br />

• Betrieb von Großanlagen ist i. d. R. nur wirtschaftlich möglich über landwirtschaftliche Konsortien und die Lebensmittelindustrie, die<br />

entsprechende Substratmengen bereitstellen können (-), Chancen vor allem in der Lebensmittelindustrie (+)<br />

• bis 2017 werden weitere 4,9 MW an installierter Leistung für <strong>Biogas</strong>anlagen erwartet, weitere Anlagen sind nach offiziellen Angaben in<br />

2014 nicht in Planung bzw. im Genehmigungsverfahren (-)<br />

Angebotsseite • Lücken im Angebot auf allen Wertschöpfungsstufen, insbesondere bei Anlagenbauern und Komponentenherstellern (+)<br />

• guter Ruf deutscher Produkte durch eine Vielzahl erfolgreich umgesetzter Projekte in UK (+)<br />

Untersuchungsbereiche<br />

Genehmigungsverfahren<br />

Vergütung und<br />

Finanzierung<br />

• rechtlicher Rahmen und vorrangiger Netzanschluss für <strong>Biogas</strong>anlagen zur Stromerzeugung (+)<br />

• erhöhter administrativer Aufwand bei Einsatz tierischer Nebenprodukte und Abfälle (-)<br />

• keine Local-Content-Bestimmungen (+)<br />

• Einspeisetarife für Strom (+), aber nicht für Gas und Wärme (-)<br />

• geringere Vergütung als in Nordirland, dadurch kaum Wachstumsimpulse, teilweise Export von Substraten nach Nordirland (-)<br />

• im BHKW produzierte Wärme wird nicht vergütet, muss jedoch genutzt werden, um den höchsten Einspeisetarif zu erhalten (-)<br />

• keine nationalen Förderprogramme (-), jedoch regionale Fördertöpfe (+)


KONTAKTE


KONTAKTE (RELEVANTE BEHÖRDEN UND VERBÄNDE)<br />

Kategorie Name Webseite<br />

Ministerium für Kommunikation,<br />

Energie und natürliche Ressourcen<br />

Umweltministerium<br />

Finanzministerium<br />

DCENR (Department of Communications, Energy and Natural<br />

Resources)<br />

DoELG (Department of the Environment, Community and Local<br />

Government)<br />

Department of Finance, An Roinn Airgeadais<br />

Government Buildings<br />

http://www.dcenr.gov.ie<br />

http://www.environ.ie/en<br />

http://www.finance.gov.ie<br />

Nationale Energieagentur SEAI (Sustainable Energy Authority of Ireland) http://www.seai.ie<br />

Gasnetzbetreiber Bord Gáis Éireann (Bord Gáis) http://www.bordgais.ie<br />

Regulierungsbehörde für den<br />

Energiemarkt<br />

CER (Commission for Energy Regulation)<br />

http://www.cer.ie<br />

Übertragungsnetzbetreiber EirGrid http://www.eirgrid.com<br />

Verteilnetzbetreiber ESB (Electricity Supply Board) http://www.esb.ie<br />

Bioenergiebranchenverband Irish BioEnergy Association http://www.irbea.ie<br />

37


KOOPERATIONSPARTNER<br />

Folgende Unternehmen haben bei der Studie „<strong>Marktinfo</strong> <strong>Irland</strong> <strong>–</strong> <strong>Biogas</strong> “ als Kooperationspartner mitgewirkt:<br />

Allianz Climate Solutions GmbH und Krieg & Fischer Ingenieure GmbH<br />

38


ÜBER DIE EXPORTINITIATIVE ERNEUERBARE ENERGIEN<br />

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) analysiert im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Energie (BMWi) kontinuierlich die aktuellen Entwicklungen in den weltweiten Märkten für erneuerbare Energien.<br />

Das Ziel der Studie „<strong>Marktinfo</strong> <strong>Irland</strong> <strong>–</strong> <strong>Biogas</strong>“ ist es, der deutschen <strong>Biogas</strong>branche durch eine strukturierte Darstellung der Marktentwicklung<br />

und der rechtlichen Rahmenbedingungen den Markteinstieg und die konkrete Projektumsetzung vor Ort zu erleichtern.<br />

Weitere Informationen zu den Publikationen der Exportinitiative Erneuerbare Energien finden Sie unter:<br />

www.export-erneuerbare.de<br />

Bei spezifischen Fragen zu Zielmärkten kontaktieren Sie:<br />

exportinfo@dena.de<br />

39


QUELLENVERZEICHNIS (1/3)<br />

• AHK <strong>–</strong> Deutsche Außenhandelskammer (2013a): Energieeffizient sanieren in <strong>Irland</strong>, elektronisch abrufbar unter: http://www.efficiencyfrom-germany.info/ENEFF/Redaktion/DE/Downloads/Publikationen/Zielmarktanalysen/marktanalyse_irland_2013_gebaeude.pdf?__<br />

blob=publicationFile&v=4, aufgerufen am 17.09.2014.<br />

• AHK (2013b): Bioenergie in <strong>Irland</strong>, elektronisch abrufbar unter: https://www.export-erneuerbare.de/EEE/Redaktion/DE/Downloads/<br />

Publikationen/AHK_Zielmarktanalysen/zma_irland_2013_bio.pdf?__blob=publicationFile&v=2, aufgerufen am 17.09.2014.<br />

• BIOEXELL (s. a.): <strong>Biogas</strong> from AD - BIOEXELL Training Manual, elektronisch abrufbar unter: http://passthrough.fwnotify.net/download/234664/http://web.sdu.dk/bio/Bioexell/Down/Bioexell_manual.pdf,<br />

aufgerufen am 17.09.2014.<br />

• Böttcher (2009), Finanzierung von Erneuerbaren-Energien-Vorhaben.<br />

• CER <strong>–</strong> Commission for Energy Regulation (2003): Commission Decision on Gas Distribution Connection Policy, 07.08.2003.<br />

• Danelutti / Pazur (2011); Finanzierung Erneuerbarer Energien.<br />

• DCENR <strong>–</strong> Department of Communications, Energy and Natural Resources (2010a): National Renewable Energy Action Plan Ireland,<br />

elektronisch abrufbar unter: http://www.dcenr.gov.ie/NR/rdonlyres/C71495BB-DB3C-4FE9-A725-0C094FE19BCA/0/2010NREAP.pdf,<br />

aufgerufen am 09.09.2014.<br />

• DCENR (2012): Strategy For Renewable Energy 2012<strong>–</strong>2020.<br />

• DECLG <strong>–</strong> Department of the Environment, Community & Local Government (2009): Map of Irish Organic Resource Management<br />

Facilities, elektronisch abrufbar unter: http://www.rx3.ie/Irish-Composting-Facilities-Map, aufgerufen am 17.09.2014.<br />

• DECLG (2012): Market Report on Irish Organic Waste Management and Compost Use, elektronisch abrufbar unter<br />

http://www.rx3.ie/MDGUploadedFiles/file/rx3publications/rx3%20Organics%20Market%20Report%20300%20dpi.pdf, aufgerufen am<br />

17.09.2014.<br />

• Department of Agriculture, Fisheries and Food (2009): Non-Food Crops in Ireland.<br />

• Eurostat (2014a): Energy, elektronisch abrufbar unter: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/energy/data/main_tables,<br />

aufgerufen am 10.09.2014.<br />

• Eurostat (2014b): Energy, elektronisch abrufbar unter: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/energy/data/main_tables,<br />

aufgerufen am 10.09.2014.<br />

• greengas (2014): GreenGas AD Plant info, elektronisch abrufbar unter: http://www.greengas.ie/info, aufgerufen am 17.09.2014.<br />

• Houses of the Oireachtes (2011): Report on <strong>Biogas</strong> in Ireland.<br />

40


QUELLENVERZEICHNIS (2/3)<br />

• IEA Bioenergy <strong>–</strong> International Energy Agency (2014): Biomethane: Status and Factors Affecting Market Development and Trade,<br />

elektronisch abrufbar unter: http://www.iea-biogas.net/files/daten-redaktion/download/Technical%20Brochures/biomethane-status-<br />

2014.pdf, aufgerufen am 17.09.2014.<br />

• IPIA <strong>–</strong> Irish Petroleum Industry Association (2014): Price, elektronisch abrufbar unter: http://www.ipia.ie/Home/Home_Page/<br />

index.html, aufgerufen am 19.08.2014.<br />

• Irish Academy of Engineering Policy Advisory (2013): The Future of Oil and Gas in Ireland.<br />

• Knitter, Tom (2011): The Role of <strong>Biogas</strong> from Anaerobic Digestion in Irish Agriculture.<br />

• Layman (s. a.): Silver Hill Foods <strong>–</strong> Life, elektronisch abrufbar unter: http://ec.europa.eu/environment/life/project/Projects/<br />

index.cfm?fuseaction=home.showFile&rep=file&fil=LIFE03_ENV_IRL_000312_LAYMAN.pdf, aufgerufen am 17.09.2014.<br />

• NGVA Europe <strong>–</strong> Natural and bio Gas Vehicle Association Europe (2014), NGVs and Refuelling Stations in Europe, elektronisch abrufbar<br />

unter: http://www.ngvaeurope.eu/downloads/statistics/20130923/Europe/European_NGVs__Refuelling_Stations_Jun_2013.xlsx,<br />

aufgerufen am 22.09.2014.<br />

• NNFCC <strong>–</strong> National Non-Food Crops Centre (2014): Official <strong>Biogas</strong> Map, elektronisch abrufbar unter: http://www.biogasinfo.co.uk/maps/index2.htm,<br />

aufgerufen am 19.08.2014.<br />

• REN21 <strong>–</strong> Renewable Energy Policy Network for the 21st Century (2014): Renewables 2014 Global Status Report, elektronisch abrufbar<br />

unter: http://www.ren21.net/Portals/0/documents/Resources/GSR/2014/GSR2014_full%20report_low%20res.pdf, aufgerufen am<br />

09.09.2014.<br />

• Revenue (2013), Relief for Investment in Renewable Energy Generation, elektronisch abrufbar unter: http://www.revenue.ie/en/<br />

business/incentives/renewable-energy-generation-taxrelief.html, aufgerufen am 19.08.2014.<br />

• RES-Legal (2014): Ireland, elektronisch abrubar unter: http://www.res-legal.eu/search-by-country/ireland/, aufgerufen am 10.10.2014.<br />

• rx3 (2014): Market Report on Irish Organic Waste Management and Compost Use, elektronisch abrufbar unter: http://www.rx3.ie/<br />

MDGUploadedFiles/file/rx3publications/rx3_Market_Report_on_Irish_Compost_Production_and_Use_web_compressed.pdf,<br />

aufgerufen am 19.08.2014.<br />

• SEAI <strong>–</strong> Sustainable Energy Authority of Ireland (2005): The Role of Anaerobic Digestion in the Management of Duck Slurry, elektronisch<br />

abrufbar unter: http://www.seai.ie/Archive1/Files_Misc/RaphaelSilverHill.pdf, aufgerufen am 17.09.2014.<br />

41


QUELLENVERZEICHNIS (3/3)<br />

• SEAI (2010): Anaerobic Digestion <strong>–</strong> A case study <strong>–</strong> McDonnell Farms <strong>Biogas</strong> Limited, Shanagolden, Co. Limerick, elektronisch abrufbar<br />

unter: http://www.seai.ie/Publications/Renewables_Publications_/Bioenergy/Anaerobic_Digestion-Shanagolden_Case_Study_2010.pdf,<br />

aufgerufen am 17.09.2014.<br />

• SEAI (2011): Large Industry Energy Network <strong>–</strong> Annual Report 2011, http://www.seai.ie/Publications/Your_Business_Publications/<br />

Large_Energy_Users/LIEN-Annual-Report-2011.pdf, aufgerufen am 17.09.2014.<br />

• SEAI (2014a): Energy in Ireland Kex Statistics 2013, elektronisch abrufbar unter: http://www.seai.ie/Publications/Statistics_Publications/<br />

Energy_in_Ireland/Energy_in_Ireland_Key_Statistics/Energy-in-Ireland-Key-Statistics-2013.pdf, aufgerufen am 09.09.2014.<br />

• SEAI (2014b): Electricity & Gas Prices In Ireland <strong>–</strong> 2nd Semester (July<strong>–</strong>December) 2013, elektronisch abrufbar unter: http://www.seai.ie/<br />

Publications/Statistics_Publications/Electricity_and_Gas_Prices/Price-Directive-2nd-Semester-2013.pdf, aufgerufen am 19.08.2014.<br />

• SEAI (2014c): Ireland’s Sustainable Energy Supply Chain Opportunity.<br />

• SEAI (2014d): Renewable Energy in Ireland, elektronisch abrufbar unter: https://www.seai.ie/Publications/Statistics_Publications/<br />

Renewable_Energy_in_Ireland/Renewable-Energy-in-Ireland-2012.pdf, aufgerufen am 10.09.2014.<br />

• SEAI (2014e): Combined Heat and Power in Ireland 2013 update.<br />

• SEAI (2014f): Renewable Energy in Ireland 2012, elektronisch abrufbar unter: https://www.seai.ie/Publications/Statistics_Publications/<br />

Renewable_Energy_in_Ireland/Renewable-Energy-in-Ireland-2012.pdf, aufgerufen am 10.09.2014.<br />

• SEAI (2014g): BioEnergy SupplyCurves for Ireland 2010<strong>–</strong>2030, elektronisch abrufbar unter: https://www.seai.ie/Publications/<br />

Statistics_Publications/Energy_Modelling_Group_Publications/BioEnergy_Supply_Curves_for_Ireland_2010_-_2030.pdf, aufgerufen<br />

am 17.09.2014.<br />

• SEAI (2014h): Sustainable Energy Community Programme, elektronisch abrufbar unter: http://www.seai.ie/SEC/SEC_Programme/<br />

How_to_participate, aufgerufen am 13.10.2014.<br />

• teagasc (2013): Anaerobic Digestion in Ireland, elektronisch abrufbar unter: http://www.teagasc.ie/publications/2013/1943/<br />

BarryCaslin.pdf, aufgerufen am 17.09.2014.<br />

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