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Tierheimbroschüre

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Tier-Leben im<br />

Jenseits<br />

Bei den lebenden Tieren im Diesseits versuchen die<br />

Tierheime im Einzelfall Not und Obdachlosigkeit zu<br />

lindern. Deren vorrangiges Ziel ist es, ein gutes Zuhause<br />

für verweiste Tiere zu finden. Das letzte Platzerl<br />

allerdings, ist für die Herzen der im Diesseits<br />

Zurückgebliebenen gleichfalls wichtig. Den letzten<br />

Weg gemeinsam zu schreiten. Ja, das letzte Geleit zu<br />

geben, ist Teil einer höheren Moral. Man lässt das im<br />

tiefsten Herzen Liebgewordene nicht verarbeiten und<br />

entsorgen. „Tote soll man bei den Toten ruhen lassen“<br />

- damit die Zurückgeblieben Ihr Leben weiter meistern<br />

können. Es ist wichtig, außerhalb der täglichen Hektik<br />

einen Ort zu haben, wohin man gehen kann um zu gedenken.<br />

Um die Trauer zu bewältigen, um das Loslassen<br />

zu lernen.<br />

Das beruhigende Schnurren der Mieze auf dem<br />

Bauch, als die eigene Seele baumelte. Die vermittelte<br />

Lebensfreude, das Schwänzeln beim Gassi-gehen.<br />

Die unwillkürliche Kontaktaufnahme und Ansprache<br />

anderer Menschen gerade durch den vorauseilenden<br />

WauWuchsel. All das und Vieles mehr sind Gründe,<br />

eine tierische Partnerschaft einzugehen. Das Tier wird<br />

zum Lebensabschnittsgefährten, zum Teil des eigenen<br />

Lebens.<br />

In den Tagen danach, wo es still und einsamer in den<br />

eigenen 4-Wänden wird. Wer kennt nicht die Gefühle<br />

des Verlustes. Um die Trauer zu bewältigen werden<br />

Gefühle durchlebt wie Ohnmacht, Hilflosigkeit, Wut,<br />

Sorge, Selbstkritik wie auch Kritik am Tierarzt, der<br />

vielleicht doch etwas erkennen hätte müssen und das<br />

Leben auf ewig nicht festhalten hätte sollen, dürfen nur<br />

Vorstufen sein.<br />

Dankbarkeit und Loslassen hingegen ist das Ziel der<br />

Trauerbewältigung. Dankbar für die glückliche gemeinsame<br />

Zeit, welche geschenkt war. Und Loslassen<br />

der Seele, damit sie Ihre Ruhe finden kann. Denken Sie<br />

an die schönen Momente, wenn sie ein Licht am Grab<br />

entzünden, ein Blümchen pflanzen. Dieses Innehalten<br />

bewahrt die Erinnerung im Herzen.<br />

Gestorben wird nicht mehr Daheim, sondern im<br />

Heim und Krankenhaus. Ein Problem der Gesellschaft<br />

ist es, dass die Großfamilien zerstört wurden. Die Menschen<br />

erleben nicht mehr von klein auf, dass der Tod<br />

mit zum Leben gehört. Die +Tante der Nachbarskinder,<br />

die eigene +Omi. Wer wird denn noch Zuhause bis zur<br />

letzten Sekunde gepflegt? Kinder werden in Grippe,<br />

Hort und Kindergarten abgegeben. Die Alten hingegen<br />

schickt man ins Heim, nachdem Sie sich finanziell gut<br />

versorgt, egoistisch selbst-verwirklicht hatten.<br />

Verwundert‘s, dass mit dem Tod eines Geliebten die<br />

Allermeisten überfordert sind? Tierbesitzer haben den<br />

Vorteil, dass Sie vorbereiteter wissen 1 oder 2 Jahrzehnte<br />

und das Unausweichliche wird zu meistern sein. Sie<br />

erlernen bei allen Höhen und Tiefen eine gewisse Gefasstheit.<br />

Stirbt der geliebte menschliche Partner oder<br />

Kind, ohne dass man Erfahrungen sammeln konnte, so<br />

fallen die meisten Leute in ein tiefes Loch der Depression.<br />

Sicher kennen Sie jemanden in ihrem Bekanntenkreis,<br />

der daran zu knabbern hatte.<br />

Ein Tier ist in Vielerlei Hinsicht eine Bereicherung<br />

für das des eigenen Leben. Ein alter Spruch sagt: „Der<br />

Mensch ohne Tier ist arm dran.“<br />

Sicher, wenn man älter wird, sollte man die Welpen den<br />

Familien mit Kindern überlassen. Man weiß ja nie. Mit<br />

70 alleine in den 4 Wänden sitzen ist aber auch nicht die<br />

Lösung. Sprechen Sie mit ihrem Tierheim, es gibt viele<br />

gute Lösungen. Nehmen Sie ein älteres Tier bei sich auf<br />

und lassen Sie sich versichern, dass das Tierheim es im<br />

Fall der Fälle zurück nimmt. Bieten Sie eine Pflegestelle<br />

an oder begründen Sie im Freundeskreis eine Selbsthilfe.<br />

Bieten Sie an, in der Urlaubszeit oder bei Krankenhausaufenthalt<br />

ein Tier zu versorgen. Aufklärung tut<br />

Not.<br />

Was geschieht nun mit Sam, Lena und Miezi, ja mit all<br />

unseren tierischen Lieblingen, wenn Ihre Wesen den<br />

Körper verlassen. Bei Unfall und Krankheit im Alter<br />

oder durch die erlösende Spritze hauchen Sie Ihr Leben<br />

aus. Der Geist verlässt den Körper. Im grobstofflichen<br />

Körper beginnt der Wandel. Das Milieu der Mikroorganismen<br />

auf Haut, im Darm, ja in jeder einzelnen Zelle<br />

schlägt um. Die Verwesung kommt in Gang. Was nun?<br />

Mit dieser aufgetauchten Frage sieht sich der Tierhalter<br />

konfrontiert.<br />

Bei Tieren ist es so, dass ein ganzer Wälzer zu beachten<br />

ist. Die EU Verordnung 1069/2009, deutsche Gesetze<br />

und Vorschriften. Die Ausrede von früher: „Ich hab<br />

meinen Flocky beim Tierarzt gelassen:“ ist heute negativ<br />

verpönt.<br />

Was heißt denn das? Na ja, im Klartext heißt dies, dass<br />

wie der Tierhalter selbst, ebenso der Tierarzt / -klinik<br />

die auf seinem Tisch gestorbenen Tiere „als Ort des<br />

Entstehens“ vorschriftsgemäß zu entsorgen haben.<br />

Konkret Andienungspflicht an die zuständige Tierkörperbeseitigungsanstalt.<br />

Gegen Aufpreis holen die TBA‘s<br />

die Tiere bei den Bauern, Kleintierhaltern und Tierärzten<br />

/-Kliniken auch ab. Die Vorschriften bestimmen<br />

weiter, dass kein Tier mehr an die selbe Tierart verfüttert<br />

werden darf. WauWau und Miezi dürfen eigentlich<br />

garnicht verfüttert werden. So sollten in der Praxis die<br />

Tierarten nach dem Sammeln wieder getrennt werden.<br />

Die mechanischen Abläufe in der industriellen Verwertung<br />

sehen i.d.R. verkürzt etwa so aus. Nach dem<br />

entfernen von Hufeisen, Ketten usw. werden die Körper<br />

der Tiere zunächst zum Einheitsbrei / Hackfleisch<br />

geschrättert, erhitzt (Keimfreimachung) und getrocknet<br />

und zermalmt . Das entstandene Tierkörpermehl<br />

aus WauWau und Co. sowie Pferden mit Equidenpass<br />

dürfte nichtmehr verfüttert werden, sondern wird wohl<br />

in der Regel verheizt. Von selbst versteht sich, dass der<br />

aufgeklärte Tierliebhaber diese Handlungsweise ver-<br />

pönt. Moralisch, so mit einem Freund umzugehen –<br />

geht garnicht!<br />

Was kann ich tun, um dies zu vermeiden? Die Gesetzeslage<br />

lässt Ausnahmen zu. So kann die zuständige<br />

Behörde unter Auflagen (Wasserschutzgebiet, eigener<br />

Grund, … ) eine kostenpflichtige Genehmigung oder<br />

Allgemeinverfügung für das Vergraben im eigenen<br />

Garten erlassen. Eine andere Möglichkeiten wäre die<br />

Einzel- oder Sammeleinäscherung in einem Tier-Krematorium.<br />

Vor allem aber, können nach alter Sitte und<br />

die Tiere an einem hierfür zugelassenen Ort entsprechend<br />

Ihrer Würde beerdigen lassen.<br />

Dieser Ort des Friedens trägt in Ingolstadt treffend den<br />

Namen Tier-Himmel. Gleich neben dem Tierheim, an<br />

der Kreuzung zum FC-Stadion ist er zu finden. Hier<br />

können Sie nach Terminabsprache meist am selben<br />

Tag Ihr Tier abholen lassen oder selbst zur Beerdigung<br />

vorbei bringen. Alles geschieht unter Ihrer Aufsicht.<br />

Während eine Kerze brennt und die Seele entweicht<br />

wird das Grab ausgehoben. In der Zwischenzeit können<br />

Sie noch Blumen besorgen oder bei einem Kaffee<br />

im Tierfriedhof Ihre Gedanken fassen. Die Gespräche<br />

zur Beerdigung, das friedliche Ambiente, das einfühlsame<br />

Verhalten anderer Friedhofsbesucher, all dies lindert<br />

den Schmerz. Selbst bei anonymer Beerdigungen<br />

können Sie dabei sein, wenn Ihr Liebling sein letztes<br />

Platzerl findet und zu Grabe gelegt wird. Jederzeit können<br />

Sie die Stätte besuchen, um den eigenen Frieden<br />

zu finden, um Erinnerungen an die schönen Momente<br />

im Leben wach zu rufen. Sie können innehalten und<br />

ein Zwiegespräch aufnehmen, während Sie eine Kerze<br />

entzünden oder Blumen niederlegen. Sie können in<br />

Frieden ziehen lassen, ja in Dankbarkeit los lassen.<br />

Wichtig ist, dass Sie gefasst und offen mit Ihrem Heilpraktiker<br />

/ Tierarzt sprechen. Wenn man helfen kann,<br />

soll man helfen! - Heilpraktiker, schulmedizinisch, mit<br />

guten Futter und vor allem mit viel Zeit und Liebe.<br />

Menschen werden oftmals durchs diesseitige Fegefeuer<br />

gezogen. Tiere darf man erlösen. Zur Abwägung der<br />

stellvertretenden Entscheidung bei schwerer Krankheit,<br />

sollten Sie sich in das Tier hinein versetzen. Ja, als ob es<br />

um Sie selbst ginge. Welches Maß an Fürsorge würden<br />

Sie als Tier einem Freund abverlangen. Ab wann würde<br />

Sie sich unwohl fühlen, wenn die von Ihnen angenommene<br />

Hilfe, dem Fraule / Herrle zunehmens zur Last<br />

wird.<br />

Sprechen Sie Ihren Tierarzt auch offen auf seine Geschäftspraktiken<br />

und Möglichkeiten bezüglich der toten<br />

Tiere an. Bietet er nur die Entsorgung über die TBA<br />

oder bietet er auch die Zusammenarbeit die Abholung<br />

durch einen Tierfriedhof an. Manche arbeiten auch mit<br />

sogenannten Bestattern und Krematorien zusammen,<br />

welche zum Teil anbieten, die kompletten Gefriertruhen<br />

zu leeren. Um als zahlender Patientenbesitzer den<br />

Weg Ihres Tieres zweifelsfrei nachzuvollziehen, sollten<br />

Sie zumindest einen Durchschlag des sogenannten<br />

EU-Handelspapiers erhalten um namentlich den den<br />

Entsorgungsweg zu kontrollieren. „Geiz ist Geil“ alle<br />

wissen Bescheid !<br />

Tier-Himmel<br />

Alfred-Brehm-Str. 14<br />

85053 Ingolstadt<br />

Tel. 0175 66 93 4 95<br />

Beim Tierheim, Ecke FC Stadion<br />

Friedhof-Tier-Himmel.de<br />

Wir sind da,<br />

wenn Freunde gehen<br />

Für den Humanfriedhof:<br />

Neue Grabsteine u. Restauration<br />

Nachschriften, Bronze<br />

Platte abheben, Einfassungen<br />

Grabmale Vogelmeir<br />

Träger vom Friedhof Tier-Himmel<br />

Rufen Sie an.<br />

www.tierschutzverein-ingolstadt.de<br />

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