Offene Tür
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AUFBRUCHSSTIMMUNG<br />
von Pfarrer Hans Mayer<br />
Abbildung: www.pfarrbriefservice.de<br />
Manche ziehen tatsächlich weg,<br />
weil sie in ihrem bisherigen Zuhause<br />
keine Zukunft mehr sehen.<br />
Da ist dann unter Umständen viel<br />
Leid und Not zu ertragen, aber ein<br />
Hoffnungsschimmer bricht durch.<br />
Und diese wage Hoffnung setzt<br />
die Menschen in Bewegung und<br />
sie ziehen los, in Erwartung des<br />
neuen Anfangs und der besseren<br />
Zukunft. Eine solche Stimmung<br />
vermittelt das Lied „Wir ziehen<br />
vor die Tore der Stadt“, ein Lied<br />
zum Advent, welches neu in den<br />
Stammteil des Gotteslobes aufgenommen<br />
wurde (Nr. 225). Der<br />
Text stammt von dem evangelischen<br />
Neutestamentler Gottfried<br />
Schille. Geboren wurde er in<br />
Dresden am 6. August 1929 und<br />
starb in Leipzig am 23. Februar<br />
2005. Nach Stationen als Pfarrer<br />
im Gemeindedienst schlug er die<br />
wissenschaftliche Laufbahn ein<br />
und arbeitete hauptsächlich über<br />
die Apostelgeschichte und die<br />
Schriften des Apostels Paulus.<br />
Im Jahr 1971 verfasste er den<br />
Text dieses Liedes, welches von<br />
Manfred Schlenker vertont wurde.<br />
Der Komponist wurde am 15.<br />
März 1926 in Berlin geboren und<br />
wirkte nach verschiedenen Stationen<br />
als Kirchenmusikdirektor in<br />
Greifswald, heute arbeitet er als<br />
freischaffender Komponist.<br />
Der Text ist in Gedichtform verfasst<br />
und lautet:<br />
Wir ziehen vor die Tore der Stadt.<br />
Der Herr ist nicht mehr fern.<br />
Singt laut, wer eine Stimme hat!<br />
Erhebt die Blicke, wer schwach und<br />
matt!<br />
Wir ziehen vor die Tore der Stadt<br />
und grüßen unsern Herrn.<br />
Er ist entschlossen, Wege zu gehn,<br />
die keiner sich getraut.<br />
Er wird zu den Verstoßnen stehn,<br />
wird nicht nach anderer Urteil sehn.<br />
Er ist entschlossen Wege zu gehn,<br />
vor denen allen graut.<br />
Er ruft uns vor die Tore der Welt.<br />
Denn draußen wird er sein,<br />
der draußen eine Krippe wählt<br />
und draußen stirbt auf dem Schädelfeld.<br />
Er ruft uns vor die Tore der Welt:<br />
Steht für die draußen ein!<br />
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