24.12.2014 Aufrufe

Die Wintergerste braucht mehr Zuwendung ... - IG Pflanzenzucht

Die Wintergerste braucht mehr Zuwendung ... - IG Pflanzenzucht

Die Wintergerste braucht mehr Zuwendung ... - IG Pflanzenzucht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

www.dsv-saaten.de<br />

/1/Feb-08<br />

<strong>Die</strong> <strong>Wintergerste</strong> <strong>braucht</strong> <strong>mehr</strong><br />

<strong>Zuwendung</strong>!<br />

Oliver Wellie-Stephan, Deutsche Saatveredelung AG


www.dsv-saaten.de<br />

Das Unternehmen<br />

<strong>Die</strong> Deutsche Saatveredelung AG ist ein führendes deutsches<br />

<strong>Pflanzenzucht</strong>unternehmen. <strong>Die</strong> Entwicklung neuer Pflanzensorten für die<br />

Landwirtschaft steht im Mittelpunkt der Aktivitäten:<br />

• Ölsaaten (oo-Winterraps, oo-Sommerraps, Öllein)<br />

• Getreide (Winterweizen, <strong>Wintergerste</strong>)<br />

• Futterpflanzen (Gräser, Klee, Maisvertrieb)<br />

• Zwischenfrüchte<br />

/2/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Getreidezüchtung für Europa<br />

Wardington<br />

Leutewitz<br />

Zuchtstationen<br />

Semonville<br />

Selektionsstandorte von<br />

Zuchtstämmen<br />

/3/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

DSV-Getreidesorten in Deutschland<br />

Zur Zeit sind in Europa Sorten der folgenden<br />

Arten eingetragen:<br />

• Winterweizen<br />

• <strong>Wintergerste</strong><br />

• Sommerweizen<br />

• Triticale<br />

/4/Feb-08<br />

Bekannte Sorten:<br />

Winterweizen AKTEUR, POTENZIAL,<br />

CHEVALIER, PAROLI, HATTRICK,<br />

COMPLIMENT, CAMPARI<br />

Wechselweizen TRISO<br />

Triticale VITALIS<br />

<strong>Wintergerste</strong> H<strong>IG</strong>HL<strong>IG</strong>HT, MERILYN<br />

DSV - Getreidesorten werden in Deutschland<br />

über die I.G. <strong>Pflanzenzucht</strong> München<br />

vertrieben.


www.dsv-saaten.de<br />

• <strong>Die</strong> <strong>Wintergerste</strong> zeigt über die Jahre große<br />

Ertragsschwankungen, sie reagiert empfindlicher auf<br />

Stresssituationen als andere Wintergetreidearten<br />

• Ursachen:<br />

• ungünstige Fruchtfolgestellung meist nach Weizen<br />

• falscher Saattermin, zu nasse Aussaatbedingungen, schlechte<br />

Vorwinterentwicklung<br />

• mangelhafte Bodenbearbeitung/Strohverteilung bei Mulchsaat<br />

• Bodenverdichtungen, Staunässe<br />

• Schlechte Wurzelentwicklung<br />

• Nährstoffdefizite<br />

• Fehler beim Pflanzenschutz, insb. Herbizid und Wachstumsreglereinsatz<br />

Witterung (zunehmende Witterungsextreme)<br />

• abiotischer und biotischer Stress<br />

/5/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

98,0<br />

Vorfruchteinfluss auf den Ertrag von <strong>Wintergerste</strong> mz<br />

Prüfjahre 2004 bis 2006<br />

96,0<br />

Getreidevorfrucht n=25<br />

Blattvorfrucht n=21<br />

Kornertrag Stufe 2 dt/ha<br />

94,0<br />

92,0<br />

90,0<br />

88,0<br />

86,0<br />

- 7,6 dt/ha<br />

89,1<br />

96,7<br />

84,0<br />

/6/Feb-08<br />

Quelle: BSA, Jahresberichte Wertprüfung, Mittel der Sorten Lomerit, Naomie, Merlot,<br />

Franziska


Frühsaaten sind häufig die Ursache für<br />

www.dsv-saaten.de<br />

enttäuschende Erträge<br />

/7/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Selbst un Russland waren im Herbst 2006 viele<br />

Bestände überwachsen!<br />

<strong>Wintergerste</strong> Cinderella, Aussaat: 8. September 2006<br />

/8/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

/9/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

/10/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Probleme bei zu frühen Saatterminen<br />

• Hohes Infektionsrisiko<br />

Gelbverzwergungsvirus<br />

Blattkrankheiten<br />

Fusskrankheiten (Stroh)<br />

Typhula, Schneeschimmel<br />

/11/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Probleme bei zu frühen Saatterminen<br />

• Hohes Infektionsrisiko<br />

Gelbverzwergungsvirus<br />

Blattkrankheiten<br />

Fusskrankheiten (Stroh)<br />

Typhula, Schneeschimmel<br />

• Erhöhter Befall<br />

mit Nematoden (Schleswig-Holstein) und Gelbmosaikvirus<br />

/12/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Probleme bei zu frühen Saatterminen<br />

• Hohes Infektionsrisiko<br />

Gelbverzwergungsvirus<br />

Blattkrankheiten<br />

Fusskrankheiten (Stroh)<br />

Typhula, Schneeschimmel<br />

• Erhöhter Befall<br />

mit Nematoden (Schleswig-Holstein) und Gelbmosaikvirus<br />

• Überwachsene Bestände<br />

Höhere Auswinterungsgefahr<br />

Zu hohe Triebdichte, unproduktiver Wasser- und<br />

Nährstoffverbrauch<br />

Nährstoffmangel schon im Herbst<br />

/13/Feb-08<br />

Bestände sind schlecht zu führen


www.dsv-saaten.de<br />

Kornertrag von <strong>Wintergerste</strong> bei unterschiedlichen<br />

Saatterminen (Mittel 200-2002, LLG Bernburg)<br />

95<br />

94,3<br />

90<br />

91,6<br />

90,9<br />

Ertrag dt/ha<br />

85<br />

87,9<br />

80<br />

75<br />

Anf. Sept. Mitte Sept. Anf. Okt. Mitte Okt.<br />

/14/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

<strong>Die</strong> Vegetationsperiode im<br />

Herbst ist 3-5 Tage länger<br />

geworden<br />

/15/Feb-08<br />

PIK-Datenbank; Kalkulation Wechsung 2007


www.dsv-saaten.de<br />

Ein entscheidender Faktor – <strong>Die</strong> Vorwinterentwicklung<br />

• <strong>Die</strong> Gerste legt fast 50 % des Ertrages vor Winter an!<br />

• Sie muss im Herbst ausreichend bestocken können<br />

• Entwicklungsziel: Bis Vegetationsende müssen mindestens so<br />

viele Triebe 1. Ordnung zuzüglich Zuschlag von 25 % gebildet<br />

werden wie der Zielährenzahl pro m 2 entspricht<br />

/16/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Ein entscheidender Faktor – <strong>Die</strong> Vorwinterentwicklung<br />

• <strong>Die</strong> Gerste legt fast 50 % des Ertrages vor Winter an!<br />

• Sie muss im Herbst ausreichend bestocken können<br />

• Entwicklungsziel: Bis Vegetationsende müssen mindestens so<br />

viele Triebe 1. Ordnung zuzüglich Zuschlag von 25 % gebildet<br />

werden wie der Zielährenzahl pro m 2 entspricht<br />

• Beispiel:<br />

• 250 Keimpflanzen, 600 Zielähren = 750 Triebe/m 2 im Herbst<br />

= 2,4 Triebe/Pflanze + Zuschlag 25 % = 3 Triebe/Pflanze<br />

/17/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Ein entscheidender Faktor – <strong>Die</strong> Vorwinterentwicklung<br />

• <strong>Die</strong> Gerste legt fast 50 % des Ertrages vor Winter an!<br />

• Sie muss im Herbst ausreichend bestocken können<br />

• Entwicklungsziel: Bis Vegetationsende müssen mindestens so<br />

viele Triebe 1. Ordnung zuzüglich Zuschlag von 25 % gebildet<br />

werden wie der Zielährenzahl pro m 2 entspricht<br />

• Beispiel:<br />

• 250 Keimpflanzen, 600 Zielähren = 750 Triebe/m 2 im Herbst<br />

= 2,4 Triebe/Pflanze + Zuschlag 25 % = 3 Triebe/Pflanze<br />

• In den Trieben 1. Ordnung beginnt die Ährenanlage<br />

/18/Feb-08<br />

• <strong>Die</strong> Bildung von Trieben 2. Ordnung sollte gerade erst<br />

begonnen haben, sie werden meist in der Schossphase<br />

reduziert oder bilden kleine unterständige Ähren aus, die<br />

unnötig Wasser und Nährstoffe verbrauchen


www.dsv-saaten.de<br />

Ein entscheidender Faktor – <strong>Die</strong> Vorwinterentwicklung<br />

• Für die optimale Entwicklung benötigt die Gerste eine<br />

Temperatursumme von 400-450 o C<br />

• <strong>Die</strong>se Temperatursumme wird auf wüchsigen Böden nach 40-50<br />

Tagen nach Feldaufgang erreicht, auf kalten, schweren Böden nach<br />

50-60 Tagen<br />

Saattermin so wählen, dass Überwachsen vermieden<br />

wird, aber ausreichende Vorwinterentwicklung<br />

sichergestellt ist!<br />

/19/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Bringt Galmano auch in der <strong>Wintergerste</strong> Ertragseffekte<br />

/20/Feb-08<br />

Befall („Mielke-Skala“) /<br />

Mehrertrag t/ha<br />

6,5<br />

6<br />

5,5<br />

5<br />

4,5<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

n= 2 Versuche, Standort Gersthofen<br />

unbehandelt<br />

Wurzelbefall (Skala 1-9)<br />

Fluquin.+Pz<br />

Ertrag t/ha<br />

+9,1<br />

dt/ha<br />

Quelle: Bayer Crop<br />

Science


www.dsv-saaten.de<br />

<strong>Die</strong> Wurzel<br />

Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg!<br />

/21/Feb-08


Wurzelbild von Winterweizen (links) und <strong>Wintergerste</strong><br />

(rechts) im Stadium Milchreife<br />

80 cm<br />

80 cm<br />

Quelle: L. Kutschera, Wurzelatlass


www.dsv-saaten.de<br />

Das Wurzelsystem der Gerste<br />

• Wurzeltiefgang und Verzweigung der Wurzelstränge geringer<br />

als Weizen oder Roggen<br />

• Auf schlechte Durchlüftung, Verdichtungen oder Trockenheit<br />

in tieferen Bodenschichten reagiert die Gerste empfindlicher<br />

als andere Getreidearten, die Wurzeln verlaufen in mäßiger<br />

Tiefe parallel zur Bodenoberfläche = flache Bewurzelung<br />

• Deshalb ist ihr Nährstoffaneignungsvermögen geringer als bei<br />

den anderen Wintergetreidearten<br />

• Gute Nährstoffgehalte und Bodenstruktur im Oberboden sind<br />

deshalb besonders wichtig!<br />

• In den Wurzeln wird das Wachstumshormon Cytokinin<br />

gebildet, es steuert die Zellteilung und Assimilateinlagerung!<br />

/23/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Beeinflussung der Wurzel durch Wachstumsfaktoren<br />

(Auswahl)<br />

• Luft<br />

• Luft ist Sauerstoffquelle<br />

• Insbesondere die Wurzelspitzen benötigen viel O 2 für die<br />

Verbrennung der organischen Nährstoffe aus dem Spross, um<br />

hieraus die Energie für die aktive Aufnahme von Nährionen<br />

und für den Aufbau des Wurzeldrucks zur Weiterleitung der<br />

Ionen gewinnen zu können<br />

• Bei schlechter Durchlüftung des Bodens (Staunässe,<br />

Bodenverdichtungen) sinkt der O 2 –Gehalt und der CO 2 -<br />

Gehalt steigt, die Nährstoffaufnahme ist stark behindert<br />

Nährstoffmangel<br />

/24/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Absolutes Gewicht von Wurzeln und Spross bei<br />

Gerste (mg lufttrockene Masse)<br />

feucht<br />

trocken<br />

Bodenbeschaffenheit<br />

Wurzelmasse Sproß Wurzelmasse Sproß<br />

Lehmboden<br />

locker 34 65 39 37<br />

fest 39 82 48 46<br />

Sandboden<br />

locker 33 43 29 33<br />

fest 38 60 40 40<br />

/25/Feb-08<br />

Quelle: Polle zitiert in L. Kutschera, Wurzelatlass,<br />

verändert


www.dsv-saaten.de<br />

Absolutes Gewicht von Wurzeln und Spross bei<br />

Gerste (mg lufttrockene Masse)<br />

feucht<br />

trocken<br />

Bodenbeschaffenheit<br />

Wurzelmasse Sproß Wurzelmasse Sproß<br />

Lehmboden<br />

locker 34 65 39 37<br />

fest 39 82 48 46<br />

Sandboden<br />

locker 33 43 29 33<br />

fest 38 60 40 40<br />

Gute Rückverfestigung für optimale Wurzelentwicklung wichtig!<br />

(Stroheinarbeitung)<br />

/26/Feb-08<br />

Quelle: Polle zitiert in L. Kutschera, Wurzelatlass,<br />

verändert


www.dsv-saaten.de<br />

Gerste nach Weizen:<br />

Strohzerkleinerung und Rottegeschwindigkeit<br />

60<br />

50<br />

Anzahl Tage<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

< 1 mm 0,5 cm 1 cm 2 cm 5 cm<br />

Zeitraum für f<br />

r die Verrottung von 50 % der ursprünglichen Strohmasse (unter<br />

kontrollierten Bedingungen bei 20 0 C)<br />

Einfluss der Häcksellänge auf die Verrottungsdauer von Weizenstroh<br />

06 / 2003 Strohmanagement FH Quelle: Südwestfalen, HARPER, Agrarwirtschaft AFRC, zit. in Soest Kuhn - G. STE<br />

Prospekt<br />

/27/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Strohrotte und Bearbeitungsintensität<br />

Wöchentlicher Abbau von Stroh in Abhängigkeit von der Bodenbearbeitung<br />

130<br />

Abbaurate relativ<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

Braunerde<br />

Lößboden<br />

Pflug<br />

Mulchsaat<br />

/28/Feb-08<br />

Quelle: G. Stemann, FH Südwestfalen nach Emmerling,<br />

Getreidemagazin 4/02


www.dsv-saaten.de<br />

Daraus folgt:<br />

• Bodenverdichtungen unbedingt vermeiden gerade bei der<br />

Gerste<br />

• Stroh kurz häckseln und 2-3 malige Bodenbearbeitung vor<br />

der Saat<br />

• Nicht in zu nassem Zustand bearbeiten<br />

• Gut rückverfestigen (Stroh), ggfs. walzen nach der Saat<br />

• Optimalen Saattermin einhalten (Wettervorhersage), die<br />

Gerste hat ein enges Aussaatfenster<br />

• Insbesondere bei früheren Saatterminen oder auf<br />

Standorten mit langer Herbstvegetation insektizide Beize,<br />

Insektizidspritzung<br />

/29/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Wie kann die Düngung optimiert werden<br />

Düngung schon im Herbst<br />

/30/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Ergebnisse der Blattanalysen in <strong>Wintergerste</strong> 2002-<br />

2005 (n=119, Lebosol)<br />

100<br />

%<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Nährstoffe im unterversorgten Bereich (%)<br />

2002 2003 2004 2005<br />

/31/Feb-08<br />

Sticktoff<br />

Calcium<br />

Phosphor<br />

Kalium<br />

Magnesium


www.dsv-saaten.de<br />

Ergebnisse der Blattanalysen in <strong>Wintergerste</strong><br />

2002-2005 (n=119, Lebosol)<br />

Nährstoffe im unterversorgten Bereich (%)<br />

100<br />

2002 2003 2004 2005<br />

80<br />

%<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

/32/Feb-08<br />

Bor<br />

Mangan<br />

Kupfer<br />

Zink<br />

Eisen


www.dsv-saaten.de<br />

Manganblattdüngung auf schwerem Standort im Märkischen Kreis<br />

Gerste kommt besser über den Winter und ist<br />

konkurrenzfähiger auch gegen Gräser<br />

5 kg Mangan<br />

Sulfat im Herbst<br />

Kontrolle<br />

/33/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Manganversuche COE 2006 leichter Boden<br />

Behandlung am 10.11.2005 in EC 13<br />

Ertrag in der Kontrolle 48 dt<br />

ALQ Mangan 1,5 l<br />

Amix 1,0 l<br />

Mehrertrag<br />

wirtschaftlicher<br />

Mehrertrag<br />

Lebosol Mangannitrat 1,5 l<br />

Mangansulfat 8 kg<br />

Mangansulfat 8 kg + Epso Top<br />

(Bittersalz) 10 kg<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16<br />

dt/ha<br />

/34/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Manganversuche COE 2006 schwerer Boden<br />

Behandlung am 10.11.2005 in EC 13<br />

Ertrag in der Kontrolle 79 dt<br />

wirtschaftlicher Mehrertrag<br />

Mehrertrag<br />

ALQ Mangan 1,5 l<br />

Amix 1,0 l<br />

Lebosol Mangannitrat 1,5 l<br />

Mangansulfat 8 kg<br />

Mangansulfat 8 kg + Epso Top<br />

(Bittersalz) 10 kg<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16<br />

dt/ha<br />

/35/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Mangan<br />

• Aufnahme: als Mn 2+ -Kation<br />

• Funktion: Aktivierung von Enzymen durch Koppelung,<br />

Bestandteil von Redoxenzymen, notwendig für<br />

Assimilationsvorgänge und Proteinstoffwechsel, Baustein zur<br />

Bildung von Zellmembranen<br />

• Mangan erhöht die Frosthärte und fördert die<br />

Wurzelentwicklung<br />

• Manganmangel tritt insbesondere auf leichten Böden und<br />

Standorten mit hohem ph-Wert auf<br />

• <strong>Die</strong> Verfügbarkeit ist aber auch auf puffigen Böden (Stroh)<br />

stark verringert (Aufoxidation zu Mn 4+ ) sowie bei Trockenheit<br />

/36/Feb-08<br />

• Mangan wird in der Pflanze nur schlecht verlagert (2-3<br />

Gaben)<br />

• Mangandüngung hat nicht immer eine positive


www.dsv-saaten.de<br />

Wo und wann Spurenelemente beachten<br />

Wo und wann Spurennährstoffe beachten<br />

• bei extremen pH-Werten<br />

• nach starker Aufkalkung<br />

• nach häufiger Klärschlammausbringung<br />

• bei humosen oder lockeren Böden<br />

• bei Einarbeitung großer Strohmengen<br />

• auf lockeren Böden<br />

• bei großer Trockenheit<br />

• bei Auswaschungsgefährdung<br />

/37/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Ein Temperaturabfall von 21°C auf 13°C<br />

reduziert die Phosphorverfügbarkeit um fast 70%!<br />

Verfügbarkeit (%)<br />

1,00<br />

0,90<br />

0,80<br />

0,70<br />

0,60<br />

0,50<br />

0,40<br />

0,30<br />

0,20<br />

0,10<br />

0,00<br />

100%<br />

73%<br />

43%<br />

31%<br />

/38/Feb-08<br />

21<br />

18<br />

16<br />

Bodentemperatur ( o C)<br />

13


www.dsv-saaten.de<br />

/39/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

In Jahren mit einem kühlen Herbst wirkt eine DAP-<br />

Düngung positiv<br />

120<br />

N-Sollwert ohne P<br />

DAP<br />

114,4<br />

116,7<br />

Kornertrag relativ<br />

110<br />

100<br />

98,9<br />

110,1<br />

105,5<br />

107,6<br />

109,5<br />

109,5<br />

97,0<br />

94,9<br />

90<br />

Borwede Groß Malchau Höckelheim Königslutter Poppenburg<br />

/40/Feb-08<br />

Quelle: LWK Niedersachsen, Versuchsjahr<br />

2004/05


www.dsv-saaten.de<br />

Schwefel-Versorgung in Niedersachsen 2004<br />

Frucht<br />

Flächenanteil %<br />

schlecht<br />

unsicher<br />

ausreichend<br />

Rübenweizen<br />

6<br />

13<br />

81<br />

Rapsweizen<br />

2<br />

5<br />

93<br />

Stoppelweizen<br />

25<br />

37<br />

38<br />

<strong>Wintergerste</strong><br />

28<br />

31<br />

41<br />

Roggen, Triticale<br />

25<br />

33<br />

42<br />

Z-Rüben<br />

2<br />

8<br />

90<br />

Raps<br />

56<br />

34<br />

10<br />

/41/Feb-08<br />

Quelle: Landwirtschaftskammer<br />

Hannover


www.dsv-saaten.de<br />

Düngung in der <strong>Wintergerste</strong> 2007<br />

In der Summe 140 – 180 kg N/ha<br />

Gerste i.d.R. früh und mittel bis hoch andüngen<br />

insbesondere bei zu erwartender Trockenheit<br />

50 - 70 N/ha<br />

möglichst<br />

mit 20 kg Schwefel<br />

z.B. über ASS, Piamon<br />

AHL + ATS<br />

AHL + ASL<br />

SSA + Gülle<br />

50 – 70 N/ha<br />

z.B. als AHL<br />

+ Klette<br />

50 - 60 N/ha<br />

Spätdüngung<br />

EC 29 30 31 32 37 39 49 51<br />

/42/Feb-08<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai


www.dsv-saaten.de<br />

Fazit Düngung<br />

• <strong>Die</strong> Höhe der Düngungsmaßnahmen steht in enger<br />

Beziehung zur Bodenversorgung, organischen Düngung,<br />

Fruchtfolgestellung, Bestandesentwicklung und zur Witterung<br />

• Trotz ausreichender Bodenversorgung können Engpässe bei<br />

der Verfügbarkeit auftreten (Trockenheit, Vernässung,<br />

Strukturprobleme, schlechte Wurzelentwicklung, ph-Wert)<br />

• Angesichts hoher Getreidepreise sollte die Düngungsstrategie<br />

überdacht werden, z.B. Fruchtfolgedüngung aufteilen und<br />

einen teil zu Gerste geben<br />

• Mangan-, Schwefel-, Magnesiumdüngung<br />

• 1. positive Ergebnisse bei Bordüngung zur Blüte, z.B. 7-8 kg<br />

Microtop (Trockenheit)<br />

/43/Feb-08<br />

• Bei schlechter Herbstentwicklung und kühler Witterung<br />

Phosphor im Herbst (DAP)


www.dsv-saaten.de<br />

Wachstumsreglereinsatz<br />

verlangt Fingerspitzengefühl<br />

/44/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Ergebnisse Wachstumsreglerversuche 2007<br />

(Standorte Merklingsen (NRW) und Bückwitz (Brandenburg)<br />

80,0<br />

77,5<br />

78,8<br />

ohne WR<br />

1 x WR<br />

2 x WR<br />

75,0<br />

75,0<br />

75,3<br />

74,4<br />

+ 8,5 dt<br />

Ertrag dt/ha<br />

72,5<br />

+ 0,3 dt<br />

73,6<br />

73,2<br />

+ 4,1 dt<br />

-1,4 dt + 7,6 dt<br />

70,3<br />

70,4<br />

70,0<br />

+ 4,8 dt<br />

67,5<br />

65,6<br />

/45/Feb-08<br />

65,0<br />

MERILYN H<strong>IG</strong>HL<strong>IG</strong>HT Lomerit


www.dsv-saaten.de<br />

Wachstumsregler<br />

Herbizid<br />

Witterung<br />

z. B. Hitze, Trockenheit,<br />

hohe UVB-Strahlung,<br />

Kalte Nächte<br />

Befall mit<br />

Krankheiten<br />

STRESS<br />

schlechte<br />

Wurzelentwicklung<br />

/46/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Verträglichkeit <strong>Wintergerste</strong> 2006<br />

Versuche LWK NRW, Hanhart<br />

Versuche in UN, RE<br />

Medax Top 1,2 + Turbo 0,5 + Harvesan 0,5<br />

Medax Top 1,2 + Turbo 0,5 + Gladio 0,4<br />

Medax Top 1,2 + Turbo 0,5 + Input 0,5<br />

Medax Top 1,2 + Turbo 0,5 + Input 0,5 + Starane XL 0,7<br />

Medax Top 1,2 + Turbo 0,5 + Gladio 0,4 + Starane XL 0,7<br />

Medax Top 1,2 + Turbo 0,5 + Harvesan 0,5 + Starane XL 0,7<br />

75 77 79 81 83 85<br />

dt/ha<br />

/47/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Fazit Pflanzenschutz<br />

• An Sorte, Witterung und Standort angepaßter<br />

Wachtumsreglereinsatz<br />

• 1. Behandlung früh EC 31/32 (Moddus, Medax Top)<br />

• Bei Fungizidbehandlung mit Azolen WR kürzen<br />

• Kritisch Harvesan + WR + Starane/Pointer insbesondere bei kalten<br />

Nächten und höherer Herbizidmenge (besser Klette vorher<br />

bekämpfen, z.B. bei 1. AHL-Gabe)<br />

• Gräserbekämpfung möglichst im Herbst, nicht in stark geschwächten<br />

Beständen<br />

• Wichtig bei Gräserbekämpfung ist eine gute Abdeckung der<br />

Gerstenkörner mit Feinerde (Saattiefe 2-3 cm)<br />

/48/Feb-08<br />

• Problematisch: warme Witterung – spritzen – kalte Nächte oder<br />

feuchter Boden – wüchsige Witterung – hohe Wirkstoffaufnahme<br />

durch die Wurzel


Sortenversuche <strong>Wintergerste</strong> 2005 - 2007<br />

Ertrag relativ (86 % TS) Durchschnitt Stufe 2 bzw. 2 + 3<br />

GMVtolerante<br />

Sorten<br />

Verzwergungsvi<br />

rus<br />

Haus Düsse<br />

2007 2006<br />

2005<br />

Ertrag relativ (86 % TS)<br />

Ø Lehm-Nied.<br />

2007*<br />

Starkes Lager<br />

+<br />

Ährenknicken<br />

2007<br />

Altenmellrich<br />

2006<br />

2005<br />

Ø Höhenlagen<br />

2007**<br />

Mittel rel. 100 = dt/ha<br />

71,9<br />

102,6<br />

98,9<br />

87,3<br />

82,3<br />

91,3<br />

89,5<br />

84,8<br />

Lomerit<br />

(89)<br />

99<br />

102<br />

98<br />

102<br />

98<br />

103<br />

102<br />

Naomie<br />

(114)<br />

99<br />

104<br />

102<br />

96<br />

105<br />

104<br />

101<br />

Laverda<br />

(106)<br />

103<br />

98<br />

99<br />

81<br />

96<br />

100<br />

90<br />

Alinghi<br />

(102)<br />

89<br />

-<br />

103<br />

118<br />

99<br />

-<br />

107<br />

Fridericus<br />

(105)<br />

97<br />

-<br />

102<br />

104<br />

99<br />

-<br />

102<br />

Merilyn<br />

(107)<br />

95<br />

104<br />

(103)<br />

120<br />

102<br />

-<br />

109<br />

Sequel<br />

(101)<br />

83<br />

-<br />

(104)<br />

97<br />

92<br />

-<br />

99<br />

Madame<br />

(108)<br />

-<br />

-<br />

94<br />

103<br />

-<br />

-<br />

99<br />

Leibnitz<br />

(81)<br />

-<br />

-<br />

100<br />

117<br />

-<br />

-<br />

111<br />

Highlight<br />

(115)<br />

-<br />

-<br />

100<br />

110<br />

-<br />

-<br />

108<br />

Colibri<br />

(112)<br />

-<br />

-<br />

108<br />

79<br />

-<br />

-<br />

86<br />

Siberia<br />

(78)<br />

93<br />

100<br />

(99)<br />

98<br />

98<br />

94<br />

95<br />

Ketos<br />

(84)<br />

86<br />

105<br />

(100)<br />

90<br />

90<br />

91<br />

96<br />

Trapeze<br />

(88)<br />

-<br />

-<br />

(95)<br />

86<br />

-<br />

-<br />

94<br />

* 4 Standorte ** = 3 Standorte


Neuzulassung 2007<br />

www.dsv-saaten.de<br />

<strong>Wintergerste</strong><br />

Highlight<br />

Eine Klasse für sich<br />

Kreuzung:<br />

(LEU5033 x Cornelia) x Carola<br />

/50/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

<strong>Wintergerste</strong> Highlight<br />

Eine Klasse für sich<br />

• mittelspäte Reife (wie Merlot)<br />

• Gelbmosaikvirusresistent<br />

• Sehr hohes Ertragspotenzial - Note 9!<br />

• Längerer Wuchs, Standfestigkeit Note 4, bei angepasstem<br />

WR-Einsatz gute Standfestigkeit<br />

• Geringe Neigung zum Ährenknicken und gute Entgrannbarkeit<br />

• Gute bis sehr gute Blattgesundheit (auch Ramularia, PLS-<br />

Flecken)<br />

• Überragende Kornqualität auf dem Niveau der besten<br />

zweizeiligen Sorten (TKG, Sortierung), fast kein Ausputz<br />

• Sicheres hl-Gewicht garantiert abzugsfreie Vermarktung<br />

/51/Feb-08<br />

• Hoher energetischer Futterwert


www.dsv-saaten.de<br />

H<strong>IG</strong>HL<strong>IG</strong>HT – Volles, großes Korn ohne Granne<br />

Sorte mit schlechter<br />

Entgrannung und kleinem<br />

Korn<br />

H<strong>IG</strong>HL<strong>IG</strong>HT<br />

/52/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Highlight – Überlegen im Marktwareund<br />

Vollgersteertrag<br />

Relativwerte, ind. Vergleich der WP-Ergebnisse, Mittel aus Lomerit und Franziska = 100<br />

110<br />

108,1<br />

Marktwareertrag >2,2 mm<br />

Vollgersteertrag >2,5 mm<br />

105<br />

104,3<br />

103,9<br />

103,6<br />

102,8 102,7<br />

101,9<br />

101,5<br />

101,3<br />

100,5<br />

103,0<br />

100<br />

98,2<br />

97,9<br />

97,1 96,9<br />

95<br />

94,3<br />

90<br />

H<strong>IG</strong>HL<strong>IG</strong>HT Naomie Lomerit Alinghi Laverda Fridericus Franziska Mercedes<br />

/53/Feb-08<br />

Quelle: BSA, Zusammengefasste WP-Berichte 2007, 2006,<br />

2005


www.dsv-saaten.de<br />

MERILYN – <strong>Die</strong> Stärken im Überblick<br />

/54/Feb-08<br />

• Hohe Erträge und Erlöse auf Standorten mit sicherer<br />

Abreife<br />

• Höchste Anbausicherheit und problemloser<br />

Mähdrusch<br />

– Ein Meilenstein in Sachen Standfestigkeit (Höchstnote 1)<br />

– Geringe Neigung zu Halm- und Ährenknicken<br />

– Ausgewogene Resistenzeigenschaften<br />

– Spätere Reife, ideal zur Erntestaffelung<br />

• Hohe Vermarktungssicherheit<br />

– Sicheres Hektolitergewicht (Note 5)<br />

– Sehr gute Sortierung<br />

– Hoher bis sehr hoher Marktwareanteil (Note 8)<br />

– Hoher Vollgersteanteil (Note 7)<br />

– Mittleres bis hohes TKG (Note 6)


www.dsv-saaten.de<br />

/55/Feb-08<br />

MERILYN – Standfest bis zur Ernte!<br />

LSV-Standort Altenmellrich kurz vor der Ernte


www.dsv-saaten.de<br />

Mit BaYMV-Typ2 befallener Praxisschlag in Anröchte<br />

im Jahr 2004 (Photo: C. Deisenroth, LWK)<br />

/56/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Virus-2 Standort Erwitte<br />

LOMERIT<br />

Virus 1-<br />

resistent<br />

YOKOHAMA<br />

Virus 2-<br />

resistent<br />

/57/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

Gelbmosaikvirus<br />

Befallsfördernde Faktoren im November bis April<br />

• Schwere oder schlecht drainierte Böden, Bodenverdichtungen<br />

• Staunässe, lang anhaltende Niederschläge<br />

• Wechselfröste, auffrierender Boden, Abreißen der Wurzeln<br />

• Langanhaltende Temperaturphasen im Bereich 3-13 o C<br />

• Böden mit langsamer Erwärmung im Frühjahr<br />

• Allgemeiner Stress<br />

• Schlechte Wurzelausbildung z.B. in Folge zu nasser<br />

Bodenbearbeitung<br />

• Frühe Saattermine<br />

• Schwächung der Bestände durch Gräserherbizide im Frühjahr<br />

/58/Feb-08


www.dsv-saaten.de<br />

YOKOHAMA<br />

– Ertraglich auf dem Niveau von Virus-1-Sorten<br />

100,0<br />

n = 47<br />

93,1<br />

Kornertrag dt/ha<br />

90,0<br />

80,0<br />

88,8<br />

88,9<br />

90,1<br />

70,0<br />

60,0<br />

YOKOHAMA Lomerit Merlot Naomie<br />

/59/Feb-08<br />

Wertprüfung Bundessortenamt 2005-07


www.dsv-saaten.de<br />

<strong>Die</strong> Lösung für viele Probleme – Eine langfristige<br />

Wettervorhersage<br />

/60/Feb-08<br />

Jörg Kachelmann, Chef des Wetterdienstes Meteomedia

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!