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ETHANOL AUS GETREIDE

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<strong>ETHANOL</strong> <strong>AUS</strong> <strong>GETREIDE</strong>Profitieren Sie durch gezielte Sortenwahl


Neue Produktionsalternativeca. 3–8 Mio. t, was einer Fläche von0,5–1,3 Mio. ha entspricht.Die Ethanolherstellung bietet somit denGetreideanbauern einen riesigen neuenAbsatzmarkt. Dadurch ergibt sich für dieLandwirtschaft eine willkommene Alternativezur Erzeugung von Brot- undFuttergetreide.Die I.G. Pflanzenzucht kann Ihnen alsGetreideanbauer von heute und morgenschon jetzt zahlreiche Sorten anbieten,die für die Ethanolerzeugung prädestiniertsind. Dies gilt sowohl für Weizen als auchfür Triticale, also die Getreidearten, diesich am besten für die Verarbeitung zuEthanol eignen.Um der Industrie einen optimalen Rohstoffanbieten zu können, sollte der ArtundSortenwahl sowie der Produktionstechnikbesondere Aufmerksamkeit geschenktwerden. Mit dieser Broschüremöchte die I.G. Pflanzenzucht einen Beitragdazu leisten, dass Sie als zukünftigeEthanol-Produzenten erfolgreich Bioethanol-Getreideerzeugen und so die Chancender neuen Produktionsalternative nutzen.Bioethanol = aktiver Klimaschutz: Der CO 2 -Kreislauf des BioethanolsCO 2 in derAtmosphäreCO 2 -Aufnahmedurch FotosyntheseAusstoßvon CO 2BiogeneKraftstoffeDer Energieträger Bioethanol ist, abgesehen von dem für die Herstellung erforderlichenEnergieverbrauch, CO 2 neutral.Quelle: Crop Energies3


AnforderungsprofilAnforderungen an BioethanolgetreideBioethanol kann theoretisch aus allen kohlenhydrat- aber auch lignocellulosehaltigenpflanzlichen Produkten gewonnen werden. Aus technologischen, ökonomischenund logistischen Gründen konzentriert sich die Nachfragegegenwärtig auf die Getreidearten Weizen, Triticale und Roggen (Abb. 2).Von entscheidender Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit der Ethanolherstellungaus Getreide ist u.a. die Ethanolausbeute (l Ethanol / kg Getreide). Da es für dieBestimmung der Ethanolausbeute zurzeit noch keine standardisierte Methodegibt, dient der Stärkegehalt momentan als Orientierungswert. Dieser ist Ausdruckdes vergärbaren Anteils im Korn.Zurzeit wird in der Südzucker BioethanolGmbH in Zeitz vorrangigWeizen verarbeitet, in der „MitteldeutscheBioEnergie GmbH & Co KG“Zörbig und der „NordbrandenburgerBioEnergie GmbH & Co. KG“ Schwedthingegen kommen hauptsächlich Roggenund Triticale zum Einsatz (Tab. 1).Ziel der Ethanolproduktion ist dieMaximierung der Ethanolausbeuteje kg eingesetztem Rohstoff. Weiterhinist es wichtig, aufgrund der Verwertungdes Koppelproduktes Schlempeals eiweißreiches Futter, dessen Belastungmit Schadstoffen, wie z.B.Mykotoxinen, gering zu halten.Die Betreiber von Bioethanolanlagenschreiben in den LieferbedingungenQuelle: Crop EnergiesAbb. 2: Schematische Darstellung der Herstellung von Bioethanol und desEiweißfuttermittels DDGS (Distillers Dried Grains with Stables) aus GetreideGetreideVermahlung Verzuckerung Fermentation+ Wasser+ Enzyme+ HefeAlkoholDestillationRektifikationDehydratation/EntwässerungSchlempeTrocknungSchlempePelletierung99,7 Vol.–%BioethanolEindickungDDGSWeizenschrotZuckerHefeBioethanol4


AnforderungsprofilHöchstwerte für Mykotoxine vor, die zwischen < 0,35 mg/kg und < 1,0 mg/kgschwanken.Der gegenwärtige Erkenntnisstand zur Maximierung der Ethanolausbeute beruhtauf der positiven Korrelation des Stärkegehaltes und der negativen Korrelationdes Rohproteingehaltes zur Ethanolausbeute. Weitere Einflussfaktorenauf die Ethanolausbeute müssen noch erforscht werden.Tab. 1: Bioethanolanlagen in Deutschland - geplante und laufende ProjekteBetreiber Status Ort BundeslandProduktionskapazität*Crop Energies AG in Betrieb Zeitz Sachsen-Anhalt 260.000Verbio AG (Nordbrandenburg.Bio Energie GmbH & Co. KG)RohstoffWeizen, Gerste,Triticale, Mais,Dicksaftin Betrieb Schwedt Brandenburg 230.000 Roggen, TriticaleVerbio AG (MitteldeutscheBio Energie GmbH & Co. KG)in Betrieb Zörbig Sachsen-Anhalt 100.000 Roggen, TriticaleSasol Germany in Betrieb Herne Nordrhein-Westfalen 60.000 nur AbsolutierungKWST (Kraul & Wilkening u.Stelling KG-GmbH & Co.)in Betrieb Hannover Niedersachsen 20.000 MelasseKWST in Betrieb Hannover Niedersachsen 40.000 nur AbsolutierungBernhard Icking KG in Betrieb Seyda Sachsen-Anhalt 7.500 RoggenWabio Bioenergie im Bau Bad Köstritz Thüringen 8.400 Weizen, TriticaleNordzucker AG im Bau Klein Wanzleben Sachsen-Anhalt 130.000 ZuckerrübenDanisco Sugar GmbH im Bau Anklam Meckl.-Vorpommern 55.000 ZuckerrübenMüllermilch im Bau Leppersdorf Sachsen 10.000 Molke-MelasseCrop Energies AGim Bau(Erweiterung)Zeitz Sachsen-Anhalt 100.000 Weizen, DicksaftProkon Nord im Bau Stade Niedersachsen 130.000 GetreideWabio Bioenergie Planung Wernigerode Sachsen-Anhalt 8.000 GetreideWabio Bioenergie Planung Brieselang Brandenburg 8.000 GetreideWabio Bioenergie Planung Penig Sachsen 8.000 GetreideWabio Bioenergie Planung Schmölln Thüringen 8.000 GetreideWabio BioenergiePlanungBad FrankenhausenThüringen 8.000 GetreideNawaro Chemie GmbH Planung Rostock Meckl.-Vorpommern 100.000 GetreideBio Raffinerie Planung Kusey Sachsen-Anhalt 3.000 GetreideEcopower Biofuels Planung Genthin Sachsen-Anhalt 200.000 GetreideAir System Planung Papenburg Niedersachsen 100.000 Getreidediv. Investoren Planung Tacherting Bayern 150.000 Getreidediv. Investoren Planung Bückeburg Niedersachsen 33.000 Getreidediv. Investoren Planung Fürstenwalde Brandenburg 33.000 Getreidediv. Investoren Planung Bülstringen Sachsen-Anhalt 33.000 GetreideVerbio AG Planung Rostock Meckl.-Vorpommern 200.000 GetreideBio Ethanol Arneburg GmbH& Co. KGPlanung Arneburg Sachsen-Anhalt 220.000 Getreide, MaisAbenoga Planung Rostock Meckl.-Vorpommern 370.000 GetreideGesamtin Betrieb 717.5001.000 Brennereienin Planung 1.600.000im Bau 433.400in Betrieb 870.000*** in Kubikmeter pro Jahr** Die landwirtschaftlichen Brennereien produzieren derzeit so gut wie nicht für den Kraftstoffmarkt, weil sie an dasBranntweinmonopol gebunden sind.Quelle: Crop Energies5


ArtenwahlAbb. 4: Stärkeerträge von Wintertriticalesorten2004 und 2005 auf D-StandortenErtrag in %113108103989388VitalisTrimesterSW TalentroVersusTritikon20052006BenettoLambertoTremplinMagnatTriplusInpettoRotegoQuelle: Bauernzeitung vom 07.07.2006D-Standorte 2005: 40,1 dt/ha; 2004: 46,0 dt/haBei der Wahl der Getreideartauf leichterem Boden, z.B.D-Standorten, sollte wennmöglich Triticale aufgrundder höheren Stärkeerträgeund somit günstigerenEthanolausbeuten gegenüberRoggen der Vorzuggegeben werden (Abb. 4).Beim Aufkauf von Getreide für die Ethanolherstellung richten sich die Preiseteilweise nach dem Stärkegehalt. Hier muss auf die verwendeteBezugsbasis geachtet werden.Freuen Sie sich aufmehr Ethanol!VITALIS TriticaleFrühreif und vitalHotline 0 89/53 29 50-10www.ig-pflanzenzucht.de


Bekämpfung von ÄhrenfusariumSortenwahlIm Winterweizensortiment derLandessortenversuche zeigten sich imJahr 2005 im Vergleich zum Triticaleund Winterroggen sehr viel höhereAbweichungen im Stärkegehalt. Sievariierten zwischen Sorten als auchzwischen den Standortgruppen undEinzelorten. Beim Winterweizentraten maximale Abweichungen biszu 20,2 % auf. Im speziellen Versuchmit prädestinierten Bioethanolweizensortenlagen die Unterschiedeim Stärkegehalt im Untersuchungsjahr2005 bei 7 %.ARARAT – Neuer ertragsstarker Stärkeweizen2006 2005 2004ARARAT 100 102 103SKALMEJE 99 101 100INSPIRATION 98 100 103TUAREG 97 102 100Quelle: dänischer amtlicher Sortenversuch,ARARAT, 3-jährig im Vergleich mit in Deutschland lt.deutscher BSL mit Kornertrag APS 9 eingestuften SortenIm Mittel der Jahre 2004 bis 2006 erreichtARARAT einen Stärkegehalt von 69,8 %!Seitens der z.Z. bedeutendesten Weizenverarbeitung, der Südzucker BioethanolGmbH, erfolgt momentan noch keine Bezahlung nach Stärkegehalt. Es werdenlediglich Mindeststärkegehalte von 58 % in der TS (Stoßrecht) gefordert.Stimme aus der IndustrieAbrechnungsmodell für Energiegetreide„Die Märka GmbH mit Sitz im sächsisch-anhaltinischen Zörbig profiliert sich zurzeit als Erfassungshandelfür die Biokraftstoffindustrie, insbesondere für die Bioethanolanlagen.Neben der Erfassung von Ölsaaten und Getreide baut die Märka GmbH das komplette Dienstleistungspaketfür die Landwirtschaft aus, z.B. Saatgutproduktion und -handel, Biodiesel-, Pflanzenschutz-und Düngemittelhandel sowie andere Betriebsmittel inklusive deren Finanzierung.Das Abrechnungsmodell für Energiegetreide, wie Roggen, Triticale und Weizen, geht von einemBasisstärkegehalt aus. Dieser liegt bei Roggen bei 55 % (85 % TM), bei Triticale bei 57 % (85 % TM)und bei Weizen bei 58 % (85 % TM). Geht der Stärkegehalt darüber hinaus, wird eine Prämie von0,20 EUR je 0,1 % Stärke je 100 kg bezahlt.Mit diesem Abrechnungsmodell soll der Energiegetreideanbau in der Landwirtschaft nachhaltigetabliert werden.“Matthias Krispin, Geschäftsführer der Märka GmbH9


SortenwahlFür die Aussaat werden nachfolgende Sortenstrategien bei Weizen verfolgt :1. Vertragsproduktion mit Energiepflanzenprämie unter Verwendungertragsstarker und stärkereicher Massenweizen (B und C) sowie gezielterProduktionstechnik2. Alternative Verwendung rohproteinschwacher Qualitätsweizen (A)-Partien,z.B. MehrnutzungsweizenEignung von Winterweizensorten für die BioethanolerzeugungSorteQualitätKornertragEiweißgehalt hl-GewichtFusariumresistenzTKG Fallzahl EignungPOTENZIAL A ++(+) mittel ++ + niedrig–mittel ++ ++CHEVALIER A ++(+) mittel ++ + mittel ++ ++IMPRESSION A ++(+) mittel ++ ++ mittel ++ +PAPAGENO A +++ niedrig–mittel + ++ mittel + ++PAROLI A +++ mittel 0 - mittel–hoch 0 0MAGNUS A + niedrig–mittel + + niedrig–mittel ++ 0HATTRICK B +++ niedrig 0 0 0 0 ++KERUBINO(frühreif)B ++(+) mittel–hoch + + mittel + +MYTHOS B ++(+) niedrig + ++ niedrig–mittel 0 ++WINNETOU C +++ mittel ++ + mittel + +ARARAT C +++ niedrig 0 0 mittel + ++Quelle: eigene Einstufungen + BSL 200610


ProduktionstechnikGezielte DüngungEntscheidenden Einfluss auf die Ertragsbildung sowie den Rohprotein- und somitauch den Stärkegehalt im Korn hat insbesondere die Stickstoff-Düngung.Für den Anbau von Ethanolgetreide wird empfohlen, die 1. N-Gabe zu Vegetationsbeginnin optimaler Höhe zu verabreichen. Dabei sind vor allem der N min -Gehalt des Bodens und der Bestandeszustand zu beachten. Der N-Bedarf zumSchossen (EC 31/32) sollte mit dem Nitrat-Schnelltest oder dem N-Tester ermitteltwerden. Die angestrebten hohen Stärke- und niedrigen Proteingehalte verbieteneine späte Stickstoffdüngung zumÄhrenschieben. Daher muss dieN-Düngung mit Schossende abgeschlossensein. Auf Grund möglicherverzögerter Freisetzung von Stickstoffsollte im Frühjahr keine organischeDüngung erfolgen. Exakte Aussagenzur Stickstoffdüngung von Weizen,Roggen und Triticale sollen imRahmen eines Mehrländerprojektesangelegte Versuche auf verschiedenenStandorten Mitteldeutschlandsbringen.HATTRICK – Ertragsstark als BioethanolweizenSorte2. N-Gabe60 kg N/haUm eine optimale Bestandes- und Ertragsbildung abzusichern, ist ebenso auf dieoptimale Versorgung mit Phosphor, Kalium, Magnesium, Schwefel und den pH-Wert des Bodens zu achten. Leider weisen in vielen Betrieben die Bilanzen vonPhosphor und Kalium in den letzten Jahren negative Salden auf.2. N-Gabe90 kg N/haHATTRICK 102 102HERMANN 99 101HYBNOS1 101 101SKALMEJE 101 98CHAMPION 98 96EPHOROS 99 98Quelle: LSV NBL 2006, produktionstechnischer Versuch mit Ertragsauswertung,HATTRICK im Vergleich zu den Verrechnungssorten mitB/C-QualitätVerwertungsgerechter PflanzenschutzNeben der Arten- und Sortenwahl sowie der Stickstoffdüngung ist vor allemeine Strategie zur Vorbeugung erhöhter Mykotoxingehalte des Erntegutes vonBedeutung. Gegenüber den Anbauverfahren von Qualitätsgetreide können hierkeine Abstriche gemacht werden. Mit dem Ziel der Risikominimierung ist auffolgende Maßnahmen Wert zu legen:– Auswahl wenig anfälliger Sorten– Vermeidung von Lagerbildung– nicht zu starke Einkürzung derPflanzen– Ausschluss von Risiko-Vorfrüchten(z.B. Mais)– Rottefördernde Maßnahmen (Zerkleinerungund flache Einarbeitungvon infektiösen Ernterückständen)– bei Bedarf gezielter Fungizid-EinsatzFür den Fungizideinsatz in Getreide zur Ethanolerzeugung gilt dieselbe Strategieund Vorgehensweise wie beim Qualitätsgetreideanbau.Redaktionelle Zuarbeit: Dr. Martin Farack, Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft11


Freuen Sie sichauf mehr Ethanol!CHEVALIERAErtrag x QualitätHATTRICKBImmer ein VolltrefferKERUBINOA*Früher im ZielPAPAGENOA*Zauberhafte HöchsterträgePOTENZIALADas KraftpaketARARATCFür mehr AlkoholausbeuteIMPRESSIONAWirklich beeindruckendWINNETOU CHäuptling aller Weizen* vorläufige eigene EinstufungHotline 0 89/53 29 50-10www.ig-pflanzenzucht.de

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