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PDF-Katalog - Galerie im Saal

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Susanne Becher<br />

Franziska Frey<br />

Dorothea Reichenbacher<br />

Sebastian Schumann<br />

Isabell Thiele<br />

Oliver Winhe<strong>im</strong><br />

1982 geboren in Ilmenau, Thüringen<br />

2001-2003 Ausbildung zur gestaltungstechnischen<br />

Assistentin<br />

2003-2011 Studium an der Bauhaus-Universität<br />

We<strong>im</strong>ar, Fakultät Gestaltung<br />

2004-2006 Tutorentätigkeit Fakultät Gestaltung<br />

2006 Camille Claudel II, Ästhetische<br />

Bildung in europäischen D<strong>im</strong>ensionen,<br />

Internationales Europaprojekt,<br />

Mürztal und Graz<br />

2006, 2009 Lehr- und Betreuungstätigkeit<br />

<strong>im</strong> Camp Oh Neh Tah, Girl’s<br />

Quest, N.Y.<br />

2010 Erstes Staatsexamen Lehramt<br />

Kunst an Gymnasien (Doppelfach)<br />

2011 Diplom Freie Kunst<br />

2010-2011 Lehrtätigkeit am Gymnasium<br />

Weierhof, Bolanden<br />

seit 2011 Studienreferendariat in Schweinfurt<br />

Die keramischen Arbeiten von Susanne Becher, die<br />

eine archaisch anmutende Urtümlichkeit ausstrahlen,<br />

sind „Erinnerungsstücke einer <strong>im</strong>aginären<br />

und wahren Reise“. Der Bau einer Schwitzhütte in<br />

Kanada mit Weidenruten und Decken, vermittelte<br />

ihr die Erfahrung des Knotens als urtümliche<br />

Verbindungstechnik. Der Begriff Knoten mit seinem<br />

„metaphorischen Gehalt“ gab lange Zeit für Susanne<br />

Becher bedeutende Impulse bei der Gestaltung ihrer<br />

Keramiken. Das Binden von Knoten floss assoziativ<br />

in die Aufbautechnik (Würste, Schlaufen, Fäden, Seile)<br />

als „bewusste Zitate“ des Hüttenbauens ein.<br />

Bei der Betrachtung ihrer Keramik-Figuren kommen<br />

einem die Action-Figuren aus den Trickfilmen der<br />

neunziger Jahre in den Sinn. Spielen und spielerischer<br />

Umgang als exper<strong>im</strong>enteller Teil der Arbeiten<br />

schlagen die Brücke zwischen Form und Inhalt.<br />

Eine Vielzahl von Glasuren wird verwendet und mit<br />

zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen gebrannt.<br />

So werden die Glasuren zum<br />

künstlerischen Spielpartner <strong>im</strong><br />

Brennofen mit der Spannung,<br />

was dort <strong>im</strong> Verborgenen<br />

geschieht.<br />

1985 geboren in Dresden<br />

2004-2005 Hydrologie (Dipl.) an der TU Dresden<br />

2005-2007 Mathematik/Kunst LA an der TU<br />

Dresden<br />

2007-2010 Kunst Doppelfach (LA) an der<br />

Bauhaus Universität We<strong>im</strong>ar<br />

2010 1. Staatsexamen<br />

Die Arbeiten von Franziska Frey zeugen von einer<br />

Affinität zu Landkarten und von einer Vorliebe für<br />

Naturwissenschaften <strong>im</strong> Allgemeinen.<br />

Mit verschiedenen Techniken und Stoffen (z.B.<br />

in Spiritus gelöste Lithografie-Kreide) erzeugt<br />

Franziska Frey zufällige Oberflächenstrukturen auf<br />

Kupfer und Zink und geht mit diesen Flächen in<br />

weiteren Radierverfahren exper<strong>im</strong>entell um. Aber<br />

auch mit Spuren versehene Druckplatten sind<br />

wertvolle Ausgangspunkte für die Entdeckung ihrer<br />

Landkarten.<br />

Bei den Karten von Franziska Frey handelt es sich<br />

um fiktive Karten, Landschaften, die nicht wirklich<br />

existieren, außer auf den gedruckten Blättern.<br />

Die Karten werden unter dem Titel „Chorografische<br />

Karten“ zusammengefasst und beschreiben somit<br />

Raumbeziehungen bzw. Raumbeschreibungen.<br />

Franziska Frey entwickelt aus den Erkundungen der<br />

Plattenoberfläche mittels der Tiefdrucktechnik und<br />

den grazilen Radiolarien (Strahlentierchen) fiktive<br />

Traumlandschaften.<br />

1968 geboren in Mainz<br />

1989-1991 Hamburg: Lehre als Konstruktionsmechanikerin,<br />

Fabrikarbeit<br />

1992-1999 Chicago, Kunststudium, Washington<br />

College und School of the Art<br />

Institute, Arbeit als Anstreicherin<br />

1999-2004 Berlin: freischaffende Kulissenmalerin<br />

und Kunstmalerin<br />

2005 München: Studium an der AdbK<br />

2009 Studium der Malerei<br />

2010 Staatsexamen Kunstpädagogik AdbK<br />

München<br />

Chaos und Ordnung sind für Dorothea Reichenbacher<br />

Phänomene, die in einem dialektischen<br />

Verhältnis miteinander verbunden, gegeneinander<br />

geprägt oder aneinander gekettet sind.<br />

In gewisser Weise tummeln sich eine unüberschaubare<br />

Menge von Urelementen, Urformen<br />

in materiellen und intellektuellen Mooren, aus<br />

denen die bildnerische Gestaltungsidee schöpft<br />

auf ihrer „Suche nach Formpräsenzen“, wie es<br />

die Künstlerin Dorothea Reichenbacher formuliert.<br />

„Kontinuierliches Weitermachen“ und „rituelle<br />

Wiederholungen“ sind Vorgehensweisen, an denen<br />

sich die Künstlerin auf ihrer Forschungsreise verankert.<br />

Dass sich Landschaft und Figur dabei <strong>im</strong>mer<br />

wieder in die freien Kreationen einschleichen,<br />

ergibt sich aus der wahrnehmbaren Dominanz<br />

der Wirklichkeit. Das eigentliche Interesse der<br />

Künstlerin aber konzentriert sich auf „die Erzählung<br />

des Formalen“.<br />

Die klassischen oder traditionellen Materialien<br />

der Malerei und Zeichnung, u.a. Öl, Eitempera auf<br />

Leinwand, sind wichtiger Bestandteil ihrer Arbeiten.<br />

1983 geboren in Schmölln, Thüringen<br />

2000 Realschulabschluss<br />

2002-2007 museumspädagogische Tätigkeit<br />

<strong>im</strong> Museum Burg Posterstein<br />

2004 Abitur und Berufsabschluss als<br />

Gestaltungstechnischer Assistent<br />

2004-2006 Tätigkeit als Grafikdesigner<br />

2009 1. Staatsexamen <strong>im</strong> Doppelfach<br />

Kunst für Gymnasium<br />

2010 Lehrtätigkeit <strong>im</strong> Fach Kunst in<br />

Rheinland-Pfalz<br />

seit 2011 Studienreferent in Schweinfurt<br />

Sebastian Schumann erzählt in seinen zeichnerisch/malerischen<br />

Arbeiten Geschichten der<br />

Schildkröte, die als Symbol der Unsterblichkeit in<br />

den Mythologien vieler Kulturen zu finden ist.<br />

Es geht Sebastian Schumann nicht nur um allgemein<br />

gültige Geschichten, sondern auch um seine<br />

eigene, ganz individuelle Geschichte, die sich <strong>im</strong><br />

Innenleben der Schildkröte ereignen. Im Stile von<br />

Comic-Zeichnungen bildet der Künstler Stationen<br />

seines Lebens ab, stellvertretend für menschliches<br />

Dasein überhaupt. Der aufgebrochene Panzer gibt<br />

den Blick frei in den verborgenen Innenraum der<br />

schützenden Schildkröte. Ein Leben heute, über<br />

das Symbol der Schildkröte verbunden mit dem<br />

menschlichen Leben zu allen Zeiten, das sich ständig<br />

erneuert und dabei individuelle Züge ann<strong>im</strong>mt.<br />

Die Idee der Inkarnation, der <strong>im</strong>merwährenden<br />

Erneuerung aus den Wurzeln der Geschichte,<br />

erzählt Sebastian Schumann in seinen großformatigen<br />

Blättern.<br />

Geschichten, sagt er, entstehen nicht auf dem<br />

Papier, sondern in den Köpfen. Die Zeichnungen<br />

sind Übersetzungen<br />

der Phantasien des<br />

Künstlers mit malerisch/zeichnerischen<br />

Mitteln, die sein<br />

Handwerk sind.<br />

1985 geboren in Berlin-Buch<br />

2004-2007 Baccalaurea Artium Kunst und Erziehungswissenschaften<br />

Universität<br />

Erfurt<br />

2007-2010 1. Staatsexamen Kunst/ Lehramt an<br />

der Bauhaus Universität We<strong>im</strong>ar<br />

Die hier gezeigte künstlerische Arbeit von Isabell<br />

Thiele dokumentiert einen langen Weg der Emanzipation<br />

von „Die Vergessene“ hin zur stierzähmenden<br />

Siegesgöttin Nike. In ihren Selbstportraits<br />

zeigt sich die junge Künstlerin als gesichtslos, als<br />

Gefangene, als Heilige, aber auch als Hure und Rächerin.<br />

Die malerischen Arbeiten werden best<strong>im</strong>mt<br />

durch eine komplexe Symbolik, die beeinflusst ist<br />

von der griechischen Mythologie und der Schöpfungsgeschichte<br />

Adams und Evas.<br />

Ein tiefgreifender Verlust <strong>im</strong> Leben der Künstlerin<br />

bildet den Ausgangspunkt dieser Selbstportraitreihe,<br />

die sowohl die Auseinandersetzung mit der<br />

eigenen Person, wie auch mit der Tragödie in ihrem<br />

Leben zeigt. (Isabell Thiele)<br />

1981 geboren in Bad Soden a.T.<br />

2002-2008 Studium an der AdBK München<br />

2008 1. Staatsexamen<br />

2012 2. Staatsexamen<br />

Stipendien<br />

2004 Fanny Carlita Stipendium<br />

2006 Erasmusstipendium Academia de<br />

Bellas Artes Granada<br />

Seit 2011 Atelierförderung Kulturreferat Landeshauptstadt<br />

München<br />

Fiktive Landschaften erstrecken sich in unebenem<br />

Gelände, geometrisch vermessen ergeben sich<br />

Schnittstellen, an denen sich kontrastierende<br />

Formen und Farben kristallisieren. Acryl, Lack und<br />

Vinyl auf Leinwand reagieren miteinander, woraus<br />

sich zufällige Formen ergeben, die durch die<br />

Einfurchungen geografisch anmutender Vermessungslinien<br />

geordnet sind. Exper<strong>im</strong>ent und klare,<br />

bewusste Gestaltungsformen begegnen sich und<br />

korrespondieren miteinander, ebenso wie matte<br />

Farbfelder mit hochglänzenden Lackstellen. Spannung<br />

wird so aufgestaut und fordert den Betrachter<br />

heraus, sich auf den Weg durch die Arbeiten zu<br />

begeben und den Gehe<strong>im</strong>nissen, die kaum preisgegeben<br />

werden, auf der Spur zu bleiben. Die Einheit<br />

der Arbeiten wird durch eine starke Reduzierung der<br />

Farbskala erreicht, so dass auch die Liniengräben<br />

die Bilder nicht in Einzelteile trennen. Trennung und<br />

Verbindung übersetzt mit scheinbar einfachsten<br />

Form- und Farbmitteln. Die <strong>im</strong>mense Konzentration<br />

dieser Arbeiten auf zentral Wesentliches schlägt<br />

den Betrachter in seinen Bann.<br />

6<br />

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