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Atmungskette ( Endoxidation)

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<strong>Atmungskette</strong> ( <strong>Endoxidation</strong>)<br />

Reaktionen und ATP-Synthase


Einleitung<br />

• Aufrechterhaltung von Struktur und Funktion<br />

aller Lebensformen hängt von einer ständigen<br />

Energiezufuhr ab<br />

• Höchste Energieausbeute liefert die<br />

Verwendung von Sauerstoff als<br />

Oxidationsmittel<br />

• Ort der sauerstoffabhängigen<br />

Energiekonservierung ist bei Eukaryonten die<br />

innere Mitochondrienmembran


Mitochondrien<br />

• besitzen 2 Membransysteme<br />

• Äußere Membran ist durchlässig für<br />

kleine Moleküle und Ionen, sie enthält<br />

das porenbildende Protein Porin<br />

• Innere Membran besitzt eine Anzahl<br />

von Einstülpungen ( Cristae) und ist für<br />

die meisten Moleküle undurchlässig


Abb. 1 Mitochondrium schematisch ( aus Stryer Biochemie)<br />

• Oxidative<br />

Phosphorylierung<br />

findet in der inneren<br />

Mitochondrien -<br />

membran statt<br />

• Reaktionen des<br />

Citratzyklus und der<br />

Fettsäureoxidation<br />

laufen in der Matrix<br />

ab


Redoxpotenziale<br />

• NADH+ H + und FADH 2 sind starke<br />

Reduktionsmittel und geben daher ihre<br />

Elektronen leicht ab<br />

• Sauerstoff ist ein starkes Oxidationsmittel und<br />

nimmt Elektronen leicht auf<br />

• Innerhalb der <strong>Atmungskette</strong> nimmt das<br />

Redoxpotential der einzelnen Komponenten<br />

zum Ende hin, immer positivere Werte an


Übersicht<br />

• Die <strong>Atmungskette</strong> besteht aus 4<br />

Proteinkomplexen:<br />

1. NADH-Q-Oxidoreduktase ( Komplex 1)<br />

2. Succinat-Q- Reduktase (Komplex 2)<br />

3. Q- Cytochrom-c- Oxidoreduktase<br />

(Komplex3)<br />

4. Cytochrom-c-Oxidase ( Komplex 4 )<br />

• Sie sind verbunden durch 2 mobile<br />

Elektronen- Carrier :<br />

1. Coenzym Q ( Ubichinon)<br />

2. Cytochrom c


Abb.2 Übersicht <strong>Atmungskette</strong>


1. SCHRITT<br />

• Elektronen des NADH+H + treten über die<br />

NADH- Q- Oxidoreduktase in die<br />

<strong>Atmungskette</strong> ein<br />

1. Übertragung zweier Elektronen auf die<br />

prosthetische Gruppe Flavinmononucleotid<br />

(FMN) FMNH2 ( reduzierte Form)<br />

2. Flavine und Chinone binden bei Reduktion<br />

Protonen<br />

3. Elektronen werden vom FMNH2 auf eine Reihe<br />

von Eisen- Schwefel- Clustern transferiert,<br />

welche die zweite prosthetische Gruppe des<br />

Komplexes bilden


2. SCHRITT<br />

1. Elektronen in den Eisen- Schwefel- Clustern<br />

werden auf das Coenzym Q übertragen<br />

2. Die Reduktion von Q zu QH 2 führt zur<br />

Aufnahme zweier Protonen aus der Matrix<br />

3. Elektronen wandern zurück zum Fe-S-<br />

Cluster und reduzieren ein weiteres<br />

Coenzym Q ( Aufnahme von 2 zusätzlichen<br />

Protonen aus der Matrix)<br />

Durch den Fluss von 2 Elektronen zum<br />

Ubichinol werden 4 Protonen aus der Matrix<br />

in das Cytosol des Mitochondriums gepumpt


3. SCHRITT<br />

• Elektronen vom FADH 2 treten über das<br />

Coenzym Q ( Ubichinol) in die <strong>Atmungskette</strong><br />

ein<br />

1. Das Enzym Succinat- Dehydrogenase bildet im<br />

Citratcyklus FADH2 und ist gleichzeitig auch<br />

Komponente des Komplex 2 der <strong>Atmungskette</strong><br />

2. Gebildetes FADH2 verlässt Komplex nicht,<br />

Elektronen wandern über Fe-S- Zentren zum<br />

Ubichinol<br />

3. Komplex 2 ist keine Protonenpumpe bei der<br />

Oxidation von FADH2 wird weniger ATP gebildet


4. SCHRITT<br />

• Elektronen fließen vom Ubichinol über die<br />

Q-Cytochrom-c- Oxidoreduktase zum<br />

Cytochrom c<br />

1. Q- Cytochrom-c-Oxidase ( Cytochrom-<br />

Reduktase) ist die zweite Protonenpumpe in der<br />

Kette<br />

2. Cytochrom ist ein elektronenübertragendes<br />

Protein, enthält ein Häm als prosthetische<br />

Gruppe<br />

Reduktase katalysiert Elektronenübertragung von<br />

QH2 auf das oxidierte Cytochrom c und pumpt<br />

gleichzeitig Protonen aus der Matrix


Struktur des Komplex 3<br />

• Enthält insgesamt 3 Hämgruppen (b l , b h ,c 1 )<br />

• Prosthetische Gruppe der Häme ist das<br />

Eisenprotoporphyrin IX ( Myoglobin,<br />

Hämoglobin)<br />

• Fe-S-Protein mit einem 2 Fe-2S-Zentrum<br />

Rieske Zentrum<br />

1. Eines der beiden Eisenionen ist mit 2 Histidinresten<br />

koordiniert Stabilisierung des Zentrums in seiner<br />

reduzierten Form<br />

• Zwei getrennte Bindungsstellen für<br />

Ubichinone Q 0 und Q i


Q- Zyklus<br />

• Verknüpfung des Q- Elektronentransfers zu<br />

Cytochrom c mit dem<br />

Protonentransmembrantransport<br />

• Erleichtert Übergang vom 2<br />

Elektronentransporter Q zum 1<br />

Elektronentransporter Cytochrom c<br />

• Ergebnis: 2 Moleküle QH 2 werden zu 2<br />

Molekülen Q oxidiert, wobei ein Molekül Q zu<br />

QH 2 reduziert wird, 2 Moleküle Cytochrom c<br />

werden reduziert, 4 Protonen gelangen ins<br />

Cytosol und 2 werden aus der Matrix entfernt


Abb.3 Q – Zyklus (aus Stryer Biochemie)


5.SCHRITT<br />

• Cytochrom-c-Oxidase katalysiert die<br />

Reduktion von O 2 zu H 2 O<br />

1. Cytochrom-c-Oxidase enthält 2 Häm-A-Gruppen(a,a 3 )<br />

und 3 Kupferionen in 2 Kupferzentren A u. B( Cu A /Cu A ,<br />

Cu B )<br />

• Reduziertes Cytochrom c überträgt ein<br />

Elektron auf Cu A /Cu A => Elektron wandert<br />

über Hämgruppen und reduziert zum<br />

Schluss Cu B<br />

• Zweites übertragene Elektron reduziert Häm<br />

a 3 zu seiner Fe 2+ Form


• In diesem Zustand bindet Häm a 3 Sauerstoff<br />

Cu B reduziert O 2 zu O 2<br />

2-<br />

• Aufnahme eines dritten Elektrons und eines<br />

Protons führt zur Spaltung der O-O Bindung<br />

• Aufnahme eines weiteren Elektrons und<br />

Protons<br />

• Durch Reaktion mit 2 weiteren Protonen<br />

werden 2 Wassermoleküle abgespalten und<br />

das Enzym liegt wieder in seiner oxidierten<br />

Form vor


• 4 aufgenommene Protonen stammen<br />

aus der Matrix ->Protonengradienten<br />

• Cytochrom-c-Oxidase pumpt 4 weitere<br />

Protonen aus der Matrix in das Cytosol<br />

• Insgesamt werden also 8 Protonen aus<br />

der Matrix entfernt


Das Superoxidradikal<br />

• Unvollständige Reduktion des O 2 führt<br />

zu gefährlichen Verbindungen z.B.<br />

Superoxidanion (O . 2 - ),Peroxid (O 2<br />

2-<br />

)<br />

• Geringe Erzeugung dieser toxischen<br />

Derivate sind unvermeidbar Zelle<br />

verwendet Schutzenzyme<br />

( Superoxid- Dismutase und Katalase)


ATP- Synthese<br />

• Elektronentransport und ATP- Synthese<br />

sind durch einen Protonengradienten an<br />

der inneren Mitochondrienmembran<br />

gekoppelt<br />

• ATP- Synthese erfolgt durch die ATP-<br />

Synthase ( Komplex V, mitochondriale<br />

ATPase)<br />

• 2 e - -> Gradient -> 1 Molekül ATP


Struktur der ATP- Synthase<br />

Abb. 4 Struktur der ATP – Synthase (aus Stryer Biochemie)


Synthesemechanismus<br />

• Wechselwirkungen der γ- Untereinheit mit<br />

den 3 β – Untereinheiten -> ADP+P Bindung,<br />

ATP- Synthese und ATP- Freisetzung<br />

• Protonenbewegung durch die Membran treibt<br />

Rotation an<br />

Abb. 5 Mechanismus des Bindungswechsels der ATP – Synthase (aus Stryer Biochemie)


Regulation der oxidativen<br />

Phosphorylierung/ Atmungskontrolle<br />

• Aerob:1 Molekül Glucose zu CO 2 -> 30<br />

Moleküle ATP ( 26 alleine durch die<br />

<strong>Atmungskette</strong>)<br />

• Anaerob:1 Glucose ->2 Moleküle ATP<br />

• ADP-Spiegel->geschwindigkeitsbestimmend<br />

• O 2 -Verbrauch der Mitochondrien erhöht bei<br />

ADP Zugabe<br />

• Kein ATP-Bedarf:e - fließen nicht durch<br />

<strong>Atmungskette</strong>


Hemmung und Entkopplung<br />

• Hemmung der Elektronentransportkette-><br />

keine ATP – Synthese<br />

• Hemmung der ATP – Synthase Inhibition<br />

der Elektronentransportkette (Kopplung der<br />

beiden Mechanismen)<br />

• Entkopplung:<strong>Atmungskette</strong> läuft<br />

weiter,jedoch keine ATP-Synthese, da keine<br />

protonenmotorische Kraft mehr vorhanden<br />

ist Energie wird als Wärme freigesetzt


BEISPIELE<br />

• Oligomycin und Dicyclohexylcarbodiimid hemmen<br />

den Elektronenfluss durch die ATP – Synthase<br />

• Rotenon und Amytal blockieren die<br />

Elektronenübertragung innerhalb der NADH-Q-<br />

Oxidoreduktase ( Keine Verwendung von NADH<br />

als Substrat)<br />

• Cyanid, Azid und Kohlenmonoxid blockieren den<br />

Elektronentransfer in der Cytochrom-c- Oxidase<br />

• 2,4 Dinitrophenol wirkt als Entkoppler, weil es in<br />

der Lage ist, Protonen durch die innere<br />

Mitochondrienmembran zu befördern <br />

Zerstörung des Protontengradienten


Entkopplung als Mittel zur<br />

Wärmeerzeugung<br />

• Winterschlaf haltende Tiere<br />

• einige neugeborene Tiere(auch<br />

menschliche Babys)<br />

• Kälteangepasste Säuger<br />

=>zur Aufrechterhaltung der<br />

Körpertemperatur


Zusammenfassung<br />

• Die bei der Glykolyse, der Fettsäureoxidation und<br />

im Citratzyklus entstehenden energiereichen<br />

Moleküle NADH+H + und FADH 2 besitzen ein<br />

Elektronenpaar mit hohem Übertragungspotential<br />

• Die Reduktion von molekularem Sauerstoff zu<br />

Wasser durch diese Elektronen setzt viel Energie<br />

frei => stark exergone Knallgasreaktion


Zusammenfassung<br />

• „Zähmung der Knallgasreaktion“ durch<br />

Reduktionsäquivalente<br />

• Reaktion verläuft in einer Reihe von<br />

Elektronentransferreaktionen<br />

( Elektronentransportkette) in einer<br />

Anordnung von Membranproteinen


Zusammenfassung<br />

• Während der Übertragung der Elektronen auf<br />

den Sauerstoff werden Protonen aus der<br />

mitochondrialen Matrix herausgepumpt <br />

pH – Gradient (Protonengradient)<br />

• Positive Ladung der Protonen<br />

Potenzialdifferenz Intermembranraum (+)<br />

gegenüber Matrix chemi- osmotisches<br />

Potenzial


Zusammenfassung<br />

• Protonenmotorische Kraft wird zur ATP-<br />

Erzeugung genutzt. NADH+H + liefert 3 ATP und<br />

FADH 2 ergibt 2 ATP Moleküle<br />

• Durch Kanäle in komplexen Proteinen, die ATP-<br />

Synthasen, fließen die Protonen, entsprechend<br />

dem Konzentrations- und Ladungsgradienten,<br />

wieder in den Mitochondrieninnenraum zurück<br />

• Oxidation und Phosphorylierung sind gekoppelt


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