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Download als PDF-Datei - Rudolf Liedl Psychotherapie

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Das beginnt schon vor der Geburt:<br />

Die Eltern haben Fantasien, Bilder,<br />

Erwartungen, Wunschvorstellungen,<br />

wie das Kind sein könnte<br />

oder sollte. Diese Wunschvorstellungen<br />

hängen mit persönlichen<br />

Erfahrungen in der eigenen Erziehung<br />

zusammen, aber auch mit unserer<br />

Kultur und mit gesellschaftlichen<br />

Trends oder mit der sozialen<br />

Schicht, aus der jemand kommt.<br />

Auch mit der Namensgebung sind<br />

manchmal indirekt und unbewusst<br />

Aufträge verbunden, besonders<br />

wenn Namen von Schauspielerinnen,<br />

Popsängerinnen oder anderen<br />

außergewöhnlichen Persönlichkeiten<br />

ausgesucht werden.<br />

Es kann sehr hilfreich sein, sich<br />

unbewusste Wünsche im Hinblick<br />

auf die Erziehung der Kinder bewusst<br />

zu machen: durch Lesen von<br />

Ratgeberliteratur, Diskussionen<br />

mit dem Partner, mit anderen Eltern<br />

oder mit Verwandten. Wenn<br />

unbewusste Erziehungsaufträge<br />

ein Stück weit bewusst<br />

werden, kann man darüber<br />

reden, nachdenken und<br />

überlegen: Mache ich das<br />

wirklich für mein Kind oder<br />

mehr für mich selbst Solche<br />

Fragen bieten eine wertvolle<br />

Chance, eigene Vorstellungen zu<br />

überdenken, zu begründen, zu relativieren<br />

und gegebenenfalls zu<br />

verändern.<br />

Wege gehen können. Kontinuität<br />

muss passen. Manche Kinder sind<br />

glücklich, den Handwerksbetrieb<br />

des Vaters oder die Anwaltskanzlei<br />

der Mutter zu übernehmen,<br />

während sich andere nicht damit<br />

anfreunden können.<br />

Es ist selbstverständlich, dass Eltern<br />

ihren Kindern vieles mitgeben<br />

und mitgeben müssen. Kinder<br />

können gar nicht ohne Vorgaben<br />

aufwachsen. Vorgaben sind bis zu<br />

einem gewissen Grad normal, notwendig,<br />

machen Sinn und geben<br />

Orientierung. Man muss Kindern<br />

beispielsweise soziale und moralische<br />

Werte vermitteln. Und die<br />

Kinder sind dafür auch offen oder<br />

verlangen sogar danach. Sie fragen:<br />

Was ist richtig Was ist f<strong>als</strong>ch<br />

Kinder haben schließlich das Bedürfnis,<br />

sich in eine Gemeinschaft<br />

einzuordnen. Damit ihnen das gelingt,<br />

sind Vorgaben wichtig: Einstellungen,<br />

Werte, Rollenbilder,<br />

Visionen … zumindest kurzfristig.<br />

Langfristig sollten die Eltern auch<br />

lernen, darauf zu achten, was ihre<br />

Kinder wollen und wie sie die<br />

besonderen Interessen und Begabungen<br />

der Kinder unterstützen<br />

können.<br />

Balance zwischen<br />

eltern und Kindern<br />

Ziele der Eltern nur, um ihnen zu<br />

gefallen. Erfolgreicher ist jedoch<br />

die Verfolgung von selbst entwickelten<br />

Lebenszielen.<br />

Das heißt nicht, dass die Kinder<br />

ihre Ziele ganz alleine finden müssen:<br />

Eltern sind <strong>als</strong> Berater gefragt<br />

und gefordert. Sie können den Kindern<br />

helfen, indem sie Vorschläge<br />

machen und Möglichkeiten anbieten.<br />

Gute Berater sollen aber auch<br />

zuhören und sich in den Anderen<br />

hineinversetzen können.<br />

Eltern müssen <strong>als</strong>o lernen, die Lebensziele,<br />

die sie ihren Kindern<br />

zugedacht haben, gegebenenfalls<br />

zurückzustecken, den Kindern<br />

mit wachsender Entscheidungsfähigkeit<br />

die Freiheit zuzugestehen,<br />

sich auch anders entscheiden zu<br />

können, ohne ihnen deswegen ihre<br />

Unterstützung oder ihre Liebe zu<br />

entziehen.<br />

HÄ u f i G H a B E n Ki n d E r B E r E i t s E i n E<br />

Vo r s t E l l u n G, W a s s i E m a c H E n<br />

WollEn, Ä u s s E r n d a s a u c H Z a G-<br />

H a f t Z W i s c H E n d u r c H. dE s H a l B<br />

G i lt: G E n a u H i n H Ö r E n, m i t W E l c H E n<br />

Wü n s c H E n, tr Ä u m E n u n d id E E n<br />

s i c H d a s Ki n d B E s c H Ä f t i G t. Zu H Ö-<br />

Foto: Pixelio.de<br />

Offen sein für neues<br />

Eltern wollen das Beste für ihre<br />

Kinder. Das ist grundsätzlich<br />

gut. Nur sollten sie auch die Frage<br />

zulassen: Ist das, was wir uns<br />

vorstellen, wirklich das Beste für<br />

unser Kind Passt das zu unserem<br />

Kind Wie geht es ihm damit<br />

Eltern müssen sich damit abfinden,<br />

dass ihre Kinder nicht unbedingt<br />

die Familientradition weiterführen,<br />

sondern dass sie auch neue<br />

Während der Wunsch der Eltern<br />

nach einem besseren Leben für<br />

ihre Kinder verständlich und sinnvoll<br />

ist, müssen sie auch darauf<br />

achten, wie weit ihre Wünsche den<br />

Kindern entgegen kommen und<br />

ihnen entsprechen. So wie Eltern<br />

Erziehungsziele für ihre Kinder<br />

haben, entwickeln Kinder beim<br />

Heranwachsen eigene Ziele für ihr<br />

Leben. Diese stimmen im Normalfall<br />

nur teilweise mit den Zielen<br />

der Eltern überein. Manche Kinder<br />

oder Jugendliche verfolgen die<br />

r E n B E d E u t E t a u c H, a B s u r d E u n d<br />

u n l i E B s a m E di n G E Z u Z u l a s s E n u n d<br />

Z u d i s K u t i E r E n. Elt E r n K Ö n n E n<br />

d E m na c H W u c H s m i t fr a G E n Z u<br />

li E B l i n G s f Ä c H E r n in d E r sc H u l E<br />

u n d Ho B B Y s a u f d i E sP r ü n G E H E l-<br />

f E n. so E r m u n t E r t m a n d a s Ki n d,<br />

s i c H E i n sE l B s t B i l d Z u s c H a f f E n.<br />

Miteinander<br />

für die Kinder<br />

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