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Der schmale Weg - Dr. Lothar Gassmann

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Liebe Leser!<br />

Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht,<br />

dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr es ertragen könnt.<br />

1. Korinther 10,13<br />

Im Griechischen steht für den Begriff „Anfechtung“ und „Versuchung“ dasselbe<br />

Wort „peirasmos“. Luther hat es verschieden wiedergegeben, das eine Mal mit<br />

„Anfechtung“ und das andere Mal mit „Versuchung“. Die Anfechtung soll dazu<br />

dienen, dass wir bewährt werden, dass wir im Glauben wachsen dürfen. Die<br />

Versuchung ist im Deutschen eher ein negativ klingender Begriff, den wir mit<br />

dem Teufel in Verbindung bringen - dem Teufel als Versucher und zugleich Ankläger<br />

des Menschen vor Gott.<br />

Mit „Versuchung“ ist aber auch die Versuchung gemeint, die aus unserem eigenen<br />

Herzen kommt. Und darauf liegt der Schwerpunkt. Denn der Mensch neigt<br />

sehr schnell dazu zu sagen: „Was kann ich denn dafür, dass ich schuldig werde<br />

Es sind die Umstände. Es sind meine Eltern, die mich so erzogen haben.“ So ist<br />

es sehr oft in der Psychologie zu hören.<br />

Oder es heißt: „Es sind die gesellschaftlichen Entwicklungen, die mich zum<br />

Verbrecher gemacht haben, die mich zum Diebstahl verleitet haben, die mich<br />

ins <strong>Dr</strong>ogenelend gestürzt haben. Ich selbst kann doch nichts dafür.“<br />

Als ich selbst einmal in der Versuchung war, habe ich gesagt: „Das war der<br />

Teufel.“ Darauf hat ein Bruder mir geantwortet: „Nein, diese Sünde hat in deinem<br />

eigenen Herzen geschlummert.“<br />

Wir wollen uns also nicht herausreden und behaupten: „Es ist der Teufel, der<br />

mich verführt hat“, „Es sind die Eltern, die mich falsch erzogen haben“, „Es ist<br />

die Gesellschaft, die mich verdorben hat“, oder gar: „Es ist Gott, der mich in<br />

diese Situation geführt hat“. Nein, es heißt in Jakobus 1,13 unüberhörbar: „Niemand<br />

sage, wenn er versucht wird, dass er von Gott versucht werde.“<br />

Es sind die eigenen Begierden, die im Herzen des Menschen wohnen. Es ist<br />

das Allerschlimmste, wenn Menschen behaupten: „Das bin nicht ich, der sündigt;<br />

es ist der Teufel“ oder „Gott ist schuld, denn Gott hat ja den Teufel geschaffen.<br />

Gott versucht uns!“<br />

<strong>Der</strong> <strong>schmale</strong> <strong>Weg</strong> Nr. 4 / 2013<br />

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