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Grundlagen des Versuches ''Regelschaltungen'' Technische ...

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>des</strong> <strong>Versuches</strong> <strong>''Regelschaltungen''</strong><br />

<strong>Technische</strong> Systeme sollen häufig so beeinflusst werden, dass bestimmte zeitveränderliche<br />

Systemgrößen ein vorgeschriebenes Verhalten aufweisen. Zum Beispiel soll eine Größe unabhängig<br />

von Störeinflüssen, die auf das System einwirken, konstant gehalten werden. Diese Aufgabe kann<br />

von Regelschaltungen übernommen werden.<br />

Begriffsbildung<br />

Die zu regelnde Größe ist die Regelgröße (Temperatur <strong>des</strong> Kühlkörpers), das Ziel der<br />

Regelschaltung ist es sie an den möglicherweise zeitabhängigen Sollwert anzupassen. Dazu muss<br />

die Regelgröße zu einem bestimmten Zeitpunkt gemessen werden und dieser Istwert mit dem<br />

Sollwert verglichen werden. Ihre Differenz ist die Regelabweichung, sie dient zur Steuerung der<br />

Regelgröße und ist die Eingangsgröße der Regelschaltung. Sie wird gemäß der<br />

Übertragungsfunktion der verwendeten Regelschaltung in die Steuergröße übersetzt. Diese muss<br />

häufig auf einen Leistungsverstärker gegeben werden, um das Stellglied (Lüfter) antreiben zu<br />

können, <strong>des</strong>sen Ausgangssignal bezeichnet man dann als Stellgröße.<br />

Ein System lässt sich somit in zwei Teile, den Regelnden und Geregelten, unterteilen. Den Regler,<br />

dieser reicht von der Messung der Regelgröße bis zur Ausgabe der Stellgröße, und die<br />

Regelstrecke, sie beginnt beim Stellglied und endet am Messort.<br />

Bei Änderungen <strong>des</strong> Istwerts, die nicht vom Regler vorgenommen werden, handelt es sich um<br />

Störungen, sie werden von einer Störgröße (Heizleistung) verursacht.<br />

Abbildung 1: Regelkreis - Schematische Darstellung : die Regelgröße X (z. B. Eine Temperatur)<br />

soll auf einem gewünschten Sollwert W konstant gehalten werden. Hierzu werden beide Größen<br />

miteinander über einen Regler verglichen, der aus der Differenz der beiden Werte<br />

(Regelabweichung x) eine Stellgröße Y bildet. Stell- und evtl. Störgrößen bewirken dann innerhalb<br />

der Regelstrecke eine Änderung der Regelgröße.


Arten von Reglern<br />

In diesem Versuch werden stetige Regler betrachtet, also Regler, welche eine von der<br />

Regeldifferenz x abhängende, stetig Ausgangsgröße bereitstellen.<br />

Regler lassen sich in stetige und unstetige Regler unterteilen. Bei stetigen Reglern kann die<br />

Ausgangsgröße (Stellgröße) kontinuierliche Werte annehmen, während sie bei unstetigen auf eine<br />

abzählbare Wertemenge beschränkt ist.<br />

Der einfachste Fall eines unstetigen Reglers ist der Zweipunktregler, seine Stellgröße kann nur zwei<br />

Werte, ein und aus, annehmen. Die Reglung muss folglich über die Einschaltdauer erfolgen.<br />

Stetige Regler können ihre Stellgröße zeitlich auf verschiedene Weise variieren, man unterscheidet<br />

zwischen proportional (P), integral (I) und differentiell (D) wirkenden Reglern.<br />

<br />

Der P-Regler generiert eine zur Regeldifferenz x:= ( W – X) proportionale Stellgröße:<br />

In vielen Fällen genügt die Regelung über einen P-Regler, da er einfach zu realisieren ist und<br />

schnell auf Regeldifferenz reargiert. Nachteilhaft ist jedoch, dass Regeldifferenzen über ihn nicht<br />

vollständig beisetigt werden können. Zudem kann die Wahl eines zu großen Einstellwertes für KP<br />

zur Systemstabilität führen.<br />

<br />

Der I-Regler, generiert eine Stellgröße, deren Änderungsgeschwindigkeit proportional zur<br />

Regeldifferenz ist:<br />

Über den Integralregler können Regelabweichungen eliminiert werden, da er so lange auf ein<br />

Eingangssignal reagiert, bis es zu Null geworden ist. Der Nachteil besteht darin, dass er relativ<br />

langsam reagiert und daher schnellen dynamischen Anforderungen nicht gerecht wird.<br />

<br />

Ein D-Regler erzeugt eine zur Änderungsgeschwindigkeit der Regeldifferenz proportionale


Stellgröße:<br />

Ein derartiges Regelement ist nur sinnvoll in Verbindung mit einem der andern Reglertypen, da es<br />

nicht auf konstante Regeldifferenzen reargiert, für x = const also Y = 0 ist. Es kompensiert jedoch<br />

zu schnelle Ausgleichsänderungen der anderen beiden Regelelemente und<br />

trägt somit zur Stabilisierung <strong>des</strong> Regelkreises bei.<br />

Diese Anteile können beliebig kombiniert werden, sodass sich im kompliziertesten Falle ein PID-<br />

Regler ergibt.<br />

Da die Stellgröße <strong>des</strong> P-Reglers stets proportional zur Regelabweichung ist, endet seine Regelung<br />

sobald der Sollwert erreicht ist. Beim Vorhandensein einer Störgröße führt dies zu einer neuerlichen<br />

Regelabweichung, zunächst so klein, dass der Regler der Störgröße nicht entgegenwirken kann.<br />

Dadurch verbleibt beim einfachen P-Regler immer eine Regelabweichung.<br />

Dies kann unteranderem durch das Hinzufügen eines integralen Anteils vermieden werden. Da die<br />

Regelabweichung ständig aufintegriert wird, kann die Störung überwunden werden. Andererseits<br />

sinkt der integrale Anteil beim Erreichen <strong>des</strong> Sollwerts nicht ab, weshalb es beim PI-Regler<br />

zunächst zum Überschwingen kommt.<br />

Bei einem PID-Regler wirkt zudem ein differentieller Anteil, dieser führt zu einer umso stärkeren<br />

Reglung je größer die Änderung der Regelabweichung ist. Dies kann zu einer Dämpfung der<br />

Schwingung, bei sich schnell ändernden Regelgrößen jedoch auch zu einer Instabilität führen.

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