auf die Mobilität - Le gaz naturel / biogaz - carburant du futur!
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08<br />
Winter 2011 | Frühling 2012<br />
Der Einfluss von<br />
technischen Entwicklungen<br />
<strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Mobilität</strong>
news_08<br />
3<br />
EDITORIAL<br />
4<br />
8<br />
WEITBLICK<br />
ENERGIE UND MOBILITÄT – ENTWICKLUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />
INTERVIEW mit Professor Lino Guzzella, ETH Zürich<br />
SYNTHETISCHES ERDGAS AUS ERNEUERBAREN ENERGIEN ERZEUGEN<br />
Das Audi e-gas project<br />
2 ECO-MOBILITÄT<br />
3<br />
10<br />
COOP NIMMT IHRE ERSTEN BIOGAS-LASTWAGEN IN BETRIEB<br />
INTERVIEW mit Josef Zettel, Logistikleiter Zürich - Zentralschweiz und zuständig<br />
für nachhaltige Entwicklung in der Logistik bei Coop<br />
ECO-PEOPLE<br />
12 INTERVIEW MIT YANGZOM BRAUEN, BOTSCHAFTERIN VON ERDGAS/BIOGAS<br />
14<br />
15<br />
ECO-NEWS<br />
VW SCIROCCO BIOGASRENNEN<br />
SCHWEIZER TANKSTELLENNETZ WEITER AUSGEBAUT<br />
16 AGENDA & ECO-REFLEX<br />
EDITORIAL<br />
Liebe <strong>Le</strong>serinnen und <strong>Le</strong>ser<br />
Seit drei Jahren gibt gasmobil in der Westschweiz <strong>gaz</strong> <strong>naturel</strong>/bio<strong>gaz</strong> news heraus<br />
für Personen, welche sich für <strong>die</strong> <strong>Mobilität</strong> mit Erdgas/Biogasfahrzeugen interessieren.<br />
Mit dem Fokus <strong>auf</strong> Neuheiten und Trends im Bereich <strong>Mobilität</strong>, Energie und<br />
nachhaltige Entwicklung stösst <strong>die</strong>ser Newsletter <strong>auf</strong> grosses Interesse. Um den<br />
Erwartungen einer für alternative <strong>Mobilität</strong>slösungen sensibilisierten <strong>Le</strong>serschaft<br />
im deutschsprachigen Raum gerecht zu werden, lag es <strong>auf</strong> der Hand, auch eine<br />
deutsche Ausgabe herauszugeben. Wir freuen uns, Ihnen nun <strong>die</strong> erste deutsche<br />
Ausgabe der Erdgas/Biogas News vorstellen zu können. Es werden Themen<br />
behandelt, welche für <strong>die</strong> West- und Deutschschweiz von Interesse sind.<br />
In <strong>die</strong>ser Ausgabe von Erdgas/Biogas News<br />
zeigt Prof. Lino Guzella von der ETH Zürich <strong>auf</strong>,<br />
wieso Erdgas/Biogas betriebene Fahrzeuge<br />
eine sinnvolle, intelligente und zukunftsorientierte<br />
Lösung für eine umweltfreundliche<br />
<strong>Mobilität</strong> sind. Auch im Bereich Innovationen<br />
setzen Automobilhersteller weiterhin <strong>auf</strong><br />
Erdgas/Biogas. Erfahren Sie mehr über den<br />
angekündigten Audi A3 und <strong>die</strong> dahinterstehende<br />
Technologie.<br />
<strong>Le</strong>sen Sie schliesslich das Interview mit der<br />
bekannten Schweizer Schauspielerin und<br />
Autorin Yangzom Brauen, unserer Botschafterin<br />
für Erdgas/Biogas als Treibstoff, über ihre Sicht<br />
zu Ökologie und Umweltschutz.<br />
Wir wünschen Ihnen eine interessante <strong>Le</strong>ktüre<br />
und frohe Festtage sowie ein glückliches und<br />
erfolgreiches neues Jahr 2012!<br />
Mit freundlichen Grüssen<br />
Impressum<br />
Publikationsdirektion: gasmobil ag<br />
Kommunikation: Visinand Communications, Lausanne & by the way communications, Bern<br />
Redaktionskomitee: William Berckemeyer, gasmobil ag; Cornelia Forte, ASIG; Pierre-Alain Kreutschy, ASIG;<br />
Thierry <strong>Le</strong>utenegger, gasmobil ag; Daniele Piselli, gasmobil ag<br />
Graphische Gestaltung: Starfi shdesign.ch, Pully<br />
Bilder: Istock<br />
Druck: Artgraphic Cavin SA, Grandson<br />
Adresse : Club GNC, CP 423, 1009 Pully<br />
Wenn Sie Erdgas/Biogas News nicht mehr erhalten möchten, dann benachrichtigen Sie uns bitte per E-Mail an info@clubgnc.ch.<br />
Zudem erklären Coop und VW, wieso Erdgas/<br />
Biogas <strong>die</strong> einzige verfügbare Alternative<br />
ist, bei der keine Abstriche bei der <strong>Le</strong>istung<br />
gemacht werden müssen und <strong>die</strong> gleichzeitig<br />
wirtschaftlich attraktiv ist.<br />
Walter Lange<br />
gasmobil ag, Geschäftsleiter
news_08<br />
WEITBLICK<br />
4 5<br />
Massnahmen möglich sein. Ich denke<br />
zu senken. Erdgas kann zusätzlich<br />
kommt, dass wir bedingt <strong>du</strong>rch<br />
da an bessere Antriebssysteme, <strong>die</strong><br />
mit Biogas gemischt werden, welches<br />
<strong>die</strong> geplante Stilllegung unserer<br />
mit weniger Treibstoffausstoss genau<br />
ausschliesslich aus organischen Abfällen<br />
Atomkraftwerke in Zukunft sicher nicht<br />
gleich viel Fahrleistung erbringen, an<br />
stammt und daher CO 2 -neutral ist.<br />
über zu viel Strom verfügen werden.<br />
Energie und <strong>Mobilität</strong> –<br />
Entwicklungen für <strong>die</strong> Zukunft<br />
INTERVIEW MIT PROFESSOR LINO GUZZELLA | Institut für Dynamische Systeme<br />
und Regelungstechnik ETH Zürich<br />
leichtere und aerodynamischere Autos<br />
oder an den vermehrten Einsatz von<br />
Treibstoffen wie beispielswiese Erdgas.<br />
Und schliesslich geht es auch um den<br />
vernünftigeren Einsatz der Pkw’s <strong>du</strong>rch<br />
<strong>die</strong> Gesellschaft selber.<br />
Welches sind Ihrer Meinung<br />
nach <strong>die</strong> Vorteile von Erdgas/<br />
Biogas gegenüber anderen<br />
Antriebssystemen<br />
Erdgas enthält aktuell in der Schweiz<br />
im Durchschnitt 20% Biogas. Welche<br />
Rolle werden <strong>die</strong> erneuerbaren<br />
Energien im Bereich der <strong>Mobilität</strong><br />
in Zukunft spielen<br />
Biogas dem Erdgas beizumischen<br />
macht insofern Sinn, weil da<strong>du</strong>rch<br />
praktisch nichts verändert werden<br />
muss und beispielsweise <strong>die</strong> gleiche<br />
Tankinfrastruktur verwendet werden<br />
Welches wäre Ihrer Meinung<br />
nach <strong>die</strong> ideale Kombination<br />
der verschiedenen Transportund<br />
Antriebssysteme, um <strong>die</strong><br />
Umweltbelastung im Bereich der<br />
<strong>Mobilität</strong> zu verringern<br />
Das ideale Verkehrsmittel hinsichtlich<br />
seines Energieverbrauchs ist das<br />
Fahrrad! Da kommt kein anderes<br />
Fortbewegungsmittel heran.<br />
Erdgas bietet verschiedene Vorteile:<br />
kann. Aus Biotreibstoffen könnten<br />
Ansonsten spielen bei der Beurteilung<br />
Herr Guzzella, welches sind<br />
<strong>die</strong> Aktivitäten des Instituts<br />
für Dynamische Systeme und<br />
Regelungstechnik der ETH Zürich<br />
In der anwen<strong>du</strong>ngsorientierten<br />
Forschung, <strong>die</strong> wir neben der<br />
«normalen» Forschung und der<br />
<strong>Le</strong>hre betreiben, geht es vor allem<br />
um sparsame Antriebssysteme für<br />
Automobile und andere Fahrzeuge. Wir<br />
interessieren uns für möglichst saubere<br />
und möglichst sparsame Lösungen.<br />
Die Palette reicht von klassischen<br />
Benzin- und Dieselmotoren, über<br />
Hybrid- und Elektromotoren bis hin zu<br />
Brennstoffzellen und Erdgas. Bei uns<br />
geht es um alles, was Autos bewegt.<br />
Welche Projekte entwickeln Sie<br />
momentan im Bereich der <strong>Mobilität</strong><br />
Wir beschäftigen uns mit verschiedenen<br />
Sachen gleichzeitig. So versuchen wir<br />
beispielsweise den Benzinmotor, der<br />
ja dank des Katalysators bereits sehr<br />
sauber ist, weiter im Verbrauch zu<br />
verbessern. Beim Dieselmotor arbeiten<br />
wir daran, <strong>die</strong>sen sauberer zu machen,<br />
und zwar ohne dass er da<strong>du</strong>rch massiv<br />
teurer wird. Wir beschäftigen uns<br />
aber auch mit den verschiedenen<br />
Einsatzmöglichkeiten von Erdgas,<br />
dem Treibstoff der Zukunft. Es ist<br />
beeindruckend zu sehen, wo überall <strong>auf</strong><br />
der Welt Erdgas gefunden wird und wie<br />
gross <strong>die</strong> Reserven sind.<br />
Falls sich <strong>die</strong> Schweiz nach der EU<br />
richtet, sollen ab 2015 <strong>die</strong> CO 2 -<br />
Emissionen der Pkw’s <strong>auf</strong> 130g/km<br />
und dann ab 2020 <strong>auf</strong> 95g/km<br />
begrenzt werden. Welche Lösungen<br />
haben wir heute zur Verfügung, um<br />
<strong>die</strong>se Ziele zu erreichen<br />
Es gibt bereits Fahrzeuge, <strong>die</strong> 130g/km<br />
erreichen. Eine grössere Herausforderung<br />
ist es, <strong>auf</strong> 95g/km zu kommen. Das<br />
dürfte nur über eine Kombination von<br />
Es gibt weltweit sehr viel Erdgas und<br />
immer noch tauchen neue Vorkommen<br />
<strong>auf</strong>. Somit wird Erdgas in absehbarer<br />
Zeit zu günstigen Preisen erhältlich<br />
sein. Als Treibstoff ist Erdgas bereits<br />
sehr sauber und verfügt über eine<br />
mindestens 15% bessere CO 2 -Bilanz<br />
als Diesel- und Benzinmotoren. Das ist<br />
natürlich ein gewichtiger Vorteil, wenn<br />
es darum geht, <strong>die</strong> CO 2 -Emissionen<br />
auch flüssige Treibstoffe wie Alkohol,<br />
Methanol oder Ethanol gemacht<br />
werden. Das ist zwar <strong>auf</strong>wendiger,<br />
muss aber ebenfalls versucht werden.<br />
Eine weitere Alternative wäre mittels<br />
Windenergie, Wasserkraft oder<br />
Photovoltaik Strom erneuerbar zu<br />
machen. Elektrisch fahren ist zwar<br />
technisch machbar, ist aber in der<br />
Reichweite limitiert und teuer. Hinzu<br />
Anwen<strong>du</strong>ngszweck und <strong>die</strong> Situation<br />
der Benutzer eine Rolle. Eine einzige<br />
ideale Lösung gibt es nicht. Bei<br />
kleineren Distanzen, <strong>die</strong> mit tiefer<br />
Geschwindigkeit gefahren werden,<br />
hat der Hybridmotor seine Vorteile. Bei<br />
längeren Fahrten <strong>auf</strong> Autobahnen oder<br />
über Alpenpässe ist der Dieselmotor am<br />
sparsamsten. Nur der Mix bringt es.
news_08<br />
WEITBLICK<br />
6 7<br />
Für welche Antriebssysteme<br />
interessieren sich Ihres Wissens<br />
<strong>die</strong> Automobilhersteller und <strong>die</strong><br />
Öffentlichkeit am meisten und aus<br />
welchen Gründen tun sie das<br />
In den Me<strong>die</strong>n ist zurzeit <strong>die</strong><br />
Elektromobilität, also das reine<br />
Batterieauto, sehr präsent. Das ist<br />
etwas Neues und interessiert natürlich<br />
<strong>die</strong> Öffentlichkeit. Diese Art von<br />
<strong>Mobilität</strong> wird meines Erachtens aber<br />
eine Nische bleiben, denn sobald es<br />
um grössere Distanzen geht, wird<br />
es mit einer Batterie schwierig. Die<br />
Automobilfirmen beschäftigen sich<br />
auch damit, aber sie interessieren sich<br />
für alle Antriebssysteme. Sei es ein ganz<br />
kleiner Benzinmotor, ein ganz grosser<br />
Dieselmotor oder eben ein Erdgasmotor.<br />
Wie gesagt: Es wird nicht eine einzige<br />
Lösung geben, sondern eine breite<br />
Palette mit verschiedenen Möglichkeiten.<br />
Welche Massnahmen sollten in der<br />
Schweiz getroffen werden, um eine<br />
umweltfreundliche <strong>Mobilität</strong> zu<br />
fördern<br />
Da habe ich eine dezi<strong>die</strong>rte Meinung!<br />
Wir müssen mit aller Konsequenz <strong>die</strong><br />
Energiepreise erhöhen. <strong>Mobilität</strong> ist im<br />
Moment in der Schweiz zu billig, und<br />
zwar sowohl im privaten als auch im<br />
öffentlichen Bereich. Und wenn etwas<br />
zu billig ist, wird es entsprechend stark<br />
nachgefragt. Insofern müssen wir<br />
versuchen, zu realistischeren Kosten<br />
- sprich höheren Treibstoffpreisen -<br />
zu kommen. Eine Re<strong>du</strong>ktion der CO 2 -<br />
Emissionen, wie vom Staat richtigerweise<br />
als Ziel vorgegeben, lässt sich am<br />
einfachsten da<strong>du</strong>rch erzielen.<br />
Zur Zeit entwickelt Audi ein Projekt<br />
zur Herstellung von synthetischem<br />
Erdgas basierend <strong>auf</strong> Windenergie<br />
(siehe Artikel Seiten 8 – 9). Welche<br />
Chancen haben in der Zukunft Ihrer<br />
Meinung nach solche kombinierten<br />
Projekte von Elektrizität und Erdgas<br />
Die direkte Umwandlung von<br />
Windenergie in Kohlenwasserstoff – sei<br />
es in flüssiger Form oder gasförmig – ist<br />
eine sehr interessante Idee, von der ich<br />
sehr viel halte. Wind- oder Sonnen-<br />
Energie, <strong>die</strong> nicht sehr konzentriert<br />
<strong>auf</strong>tritt und auch nicht immer anfällt,<br />
ist allerdings nicht gut speicherbar. Dank<br />
Mutter Natur gibt es aber chemische<br />
Energiespeicher wie beispielsweise<br />
Erdgas. Mit <strong>die</strong>sem Ansatz versucht nun<br />
Audi Windenergie in Kohlenwasserstoff<br />
umzuwandeln. Das ist ein sauberer<br />
und CO 2 -neutraler Treibstoff. Von<br />
einer massentauglichen Lösung sind<br />
wir allerdings noch weit entfernt.<br />
Vorderhand wird es darum gehen,<br />
sparsamere Autos zu entwickeln,<br />
<strong>die</strong> dann auch gek<strong>auf</strong>t werden.<br />
Ausser der <strong>Mobilität</strong>, welchen<br />
Herausforderungen im<br />
Zusammenhang mit der Energie<br />
müssen wir uns heute stellen<br />
Die Energie ist das Blut, das unsere<br />
Welt am <strong>Le</strong>ben erhält. Wir leben sehr<br />
gut, weil uns Technik und Energie<br />
zur Verfügung stehen. Insofern<br />
provoziert <strong>die</strong> Energiefrage eine<br />
gesellschaftspolitische Diskussion, <strong>die</strong><br />
jetzt <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> geplante Stilllegung<br />
der Atomkraftwerke noch virulenter<br />
geführt wird. Der ‚einfachste’<br />
Bereich, wo Energie noch effizienter<br />
eingesetzt werden kann, ist meines<br />
Erachtens der Hausbereich. Die grösste<br />
Herausforderung hierbei ist es, den<br />
bestehenden Wohnungsbestand zu<br />
sanieren. Aber auch <strong>die</strong> CO 2 -neutrale<br />
Herstellung von Strom, bei stetig<br />
zunehmendem Bedarf, wird keine<br />
einfache Aufgabe sein.<br />
Welche Massnahmen ergreifen Sie In<br />
Ihrem Alltag für den Umweltschutz<br />
Ich mache, was ich kann… Gerade<br />
eben haben wir unser Haus nach<br />
energetischen Gesichtspunkten saniert.<br />
Oder ich benutze regelmässig das<br />
Fahrrad, um zu meinem Arbeitsplatz<br />
zu gelangen. Das sind immerhin 24 km,<br />
aber <strong>die</strong> Freude über <strong>die</strong> sportliche<br />
Betätigung, <strong>die</strong> sonst oft zu kurz<br />
kommt, überwiegt deutlich. So mache<br />
ich gleichzeitig etwas für <strong>die</strong> Umwelt<br />
und für mich!<br />
Prof. Lino Guzzella<br />
Lino Guzzella ist seit 1999 ordentlicher Professor<br />
für Thermotronik an der ETH Zürich.<br />
Zusammen mit seiner Forschergruppe konzentriert er<br />
sich vor allem <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Re<strong>du</strong>ktion des Verbrauchs und der<br />
Schadstoffemissionen von Antriebssystemen. Neben seinen<br />
Forschungsaktivitäten hat Lino Guzzella bei mehreren<br />
führenden Automobilunternehmen diverse Beratermandate<br />
übernommen und in <strong>die</strong>sem Bereich verschiedene Patente<br />
angemeldet.
8 Erdgas/Biogas betriebenes, CO 2 -neutrales Serienmodell Audi A3 anbieten.<br />
Erdgasnetz zu speichern. Dieses Gas 9<br />
© Quelle Audi<br />
© source Audi<br />
WEITBLICK<br />
Synthetisches Erdgas aus erneuerbaren<br />
Energien erzeugen<br />
Audi entwickelt CO 2 -neutrale Fahrzeuge<br />
Im Mai 2011 präsentierte Audi sein neues Konzept einer CO 2 -neutralen <strong>Mobilität</strong>skette, <strong>die</strong> alle Phasen vom<br />
Fahrzeugbau bis zum Treibstoffverbrauch umfasst. Um <strong>die</strong>ses Ziel zu erreichen, setzt der Automobilhersteller<br />
Windenergie zur Erzeugung von synthetischem Erdgas ein. Als Ergebnis <strong>die</strong>ses Projektes wird Audi ab 2013 ein mit<br />
WINDENERGIE<br />
ELEKTROLYSE<br />
STROMNETZ<br />
METHANISIERUNG<br />
CNG-TANKSTELLE<br />
GASNETZ<br />
Erzeugung von synthetischem Erdgas: <strong>die</strong> Sabatier-Reaktion<br />
Wasserstoff (4H 2 ) + Kohlendioxyd (CO 2 ) => Methan (CH 4 ) + Wasser (2H 2 O)<br />
Nach der <strong>du</strong>rch den französischen Chemiker Paul Sabatier entdeckten Reaktion, für <strong>die</strong> er 1912 mit dem Nobelpreis<br />
ausgezeichnet wurde, ist es möglich, Methan zu erzeugen, das mit Erdgas chemisch identisch ist. Dazu wird Wasserstoff (4H 2 )<br />
mit Kohlendioxid (CO 2 ) verknüpft. Wasserstoff kann aus der Elektrolyse von Wasser (H 2 O) gewonnen werden, wobei Strom<br />
zugeführt wird, um das Wassermolekül in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. CO 2 ist dagegen in grosser<br />
Menge in der Atmosphäre vorhanden.<br />
Das Audi e-gas project<br />
Zur erfolgreichen Umsetzung seines<br />
Projektes einer CO 2 -neutralen<br />
<strong>Mobilität</strong>skette liess Audi <strong>die</strong> chemische<br />
Reaktion von Sabatier wieder<br />
<strong>auf</strong>leben. Nach <strong>die</strong>ser Formel kann<br />
synthetisches Erdgas aus der Mischung<br />
von Wasserstoff und Kohlendioxid<br />
gewonnen werden.<br />
Zur Gewinnung von Wasserstoff<br />
wendet Audi eine Elektrolysemethode<br />
an, bei der Strom in Wasser eingeleitet<br />
wird, um Wasserstoff abzuspalten.<br />
Der dabei eingesetzte Strom stammt<br />
aus Windkraft, um den CO 2 -Ausstoss<br />
weitestgehend zu begrenzen.<br />
Windkraftanlagen<br />
Nach drei Jahren intensiver Forschung<br />
begann Mitte 2011 der Bau der<br />
Anlagen. Für <strong>die</strong> Finanzierung der vier<br />
Offshore-Windräder in der Nordsee<br />
tat sich Audi mit einem regionalen<br />
Stromversorger zusammen. Der <strong>du</strong>rch<br />
<strong>die</strong>se Windräder erzeugte Strom wird in<br />
das deutsche Stromnetz eingespeist, ein<br />
Teil soll später für <strong>die</strong> Betreibung des<br />
Elektrolyseurs von Audi zur Erzeugung<br />
von Wasserstoff eingesetzt werden.<br />
Erzeugung von synthetischem<br />
Erdgas<br />
Nach der Gewinnung von Wasserstoff<br />
wird CO 2 zugeführt, um Methan zu<br />
erzeugen - ein mit Erdgas chemisch<br />
identischer synthetischer Treibstoff.<br />
Audi entschloss sich deshalb, seine<br />
Anlagen in der Nähe einer CO 2 -Quelle<br />
zu errichten. Es handelt sich dabei<br />
um eine Biogasanlage, <strong>die</strong> Emissionen<br />
freisetzt, indem bei der Verarbeitung<br />
von Grüngut erneuerbare Energien<br />
erzeugt werden. Das dabei gewonnene<br />
synthetische Erdgas wird bei Audi e-gas<br />
genannt.<br />
Klimafreundliche Fahrzeuge<br />
Die e-gas-Anlage von Audi wird jährlich<br />
rund 1’000 Tonnen synthetisches<br />
Erdgas liefern und dabei 2’800<br />
Tonnen CO 2 binden, das sonst <strong>die</strong><br />
Atmosphäre belasten würde. Mit dem<br />
so erzeugten e-gas werden 1’500<br />
erdgasbetriebene Audi A3 jeweils<br />
15’000 km pro Jahr fahren können.<br />
Ausserdem werden 150 Tonnen<br />
synthetisches Erdgas in das öffentliche<br />
Netz eingespeist. Schliesslich wird der<br />
Strom aus Windkraft <strong>die</strong> notwendige<br />
Energie für den Bau von 1’000 Audi A1<br />
e-tron liefern, den Elektrofahrzeugen<br />
von Audi, <strong>die</strong> damit eine Strecke<br />
von jährlich 10’000 km zurücklegen<br />
können. So wird Audi <strong>du</strong>rch den Bau<br />
von vier Windrädern in der Nordsee<br />
und der Erzeugung von synthetischem<br />
Erdgas klimafreundliche Fahrzeuge<br />
anbieten. Ein mit synthetischem Erdgas<br />
betriebenes Auto der Kompaktklasse<br />
emittiert pro Kilometer weniger als 30<br />
Gramm CO 2 -Äquivalent, wenn man<br />
nicht <strong>die</strong> Emissionen am Auspuff,<br />
sondern <strong>die</strong> well-to-wheel-Bilanz<br />
(von der Quelle zum Rad) betrachtet.<br />
Dabei sind Emissionen für den Bau<br />
der Windräder und der e-gas-Anlage<br />
schon mit einberechnet. Kalkuliert man<br />
nur <strong>die</strong> Emissionen am Auspuff, ist <strong>die</strong><br />
CO 2 -Bilanz neutral - <strong>die</strong> Menge der<br />
freigesetzten Emissionen entspricht der<br />
bei der e-gas-Erzeugung gebundenen<br />
Menge.<br />
e-gas - eine Lösung zur<br />
Stromspeicherung<br />
Neben der umweltfreundlichen<br />
<strong>Mobilität</strong> stellt das <strong>du</strong>rch Audi<br />
entwickelte Methanisierungskonzept<br />
auch eine Lösung für <strong>die</strong> mit der<br />
Stromspeicherung verbundenen<br />
Probleme dar. Stromerzeugung mittels<br />
news_08<br />
erneuerbarer Energien wie Wind oder<br />
Sonne unterliegt klimabedingten<br />
Schwankungen. Wenn <strong>die</strong> Pro<strong>du</strong>ktion<br />
<strong>die</strong>ser erneuerbaren Energien <strong>die</strong><br />
Nachfrage übersteigt, verfügt das<br />
heutige Stromnetz über fast keine<br />
Speicherkapazitäten für <strong>die</strong>sen<br />
Überschuss. Durch <strong>die</strong> Nutzung des<br />
überschüssigen Stroms zur Erzeugung<br />
von synthetischem Erdgas wird es<br />
jedoch möglich, <strong>die</strong>se Energie im<br />
kann später unverändert als Brennstoff<br />
eingesetzt oder erneut in Strom<br />
umgewandelt werden (Gaskraftwerk).<br />
Erdgasbetriebene Serienmodelle<br />
bei Audi<br />
Audi wird ab 2013 ein<br />
erdgasbetriebenes Fahrzeug in Serie<br />
bringen - den A3 1.4 TSI TCNG mit<br />
110 PS. Der Erdgastank wird eine<br />
Reichweite von 400 km ermöglichen.<br />
Ausserdem wird das Fahrzeug mit<br />
einem Benzintank ausgerüstet.<br />
Im Erdgasmo<strong>du</strong>s wird der A3 pro<br />
Kilometer 95g CO 2 ausstossen, aber<br />
<strong>die</strong>se Emissionen werden <strong>du</strong>rch <strong>die</strong><br />
CO 2 -Rückgewinnung bei der e-gas-<br />
Erzeugung kompensiert. Eine Version<br />
des A4 mit Erdgasantrieb ist ebenfalls<br />
vorgesehen.
ECO - MOBILITÄT<br />
Warum hat sich Coop für Erdgas/Biogas betriebene<br />
Lastwagen entschieden<br />
Diese Entschei<strong>du</strong>ng wurde vor allem aus ökologischen<br />
Gründen getroffen: Das <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Gärung von Biomasse<br />
gewonnene Biogas ist ein erneuerbarer Energieträger mit einer<br />
neutralen CO 2 -Bilanz. Es trägt also zur Umsetzung von zwei<br />
wichtigen Zielen von Coop in Sachen Nachhaltigkeit bei: der<br />
Re<strong>du</strong>zierung des CO 2 -Ausstosses und dem vermehrten Einsatz<br />
erneuerbarer Energien.<br />
Wie wird das <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Coop Lastwagen verwendete<br />
10 Biogas erzeugt<br />
Unsere Kunden nehmen <strong>die</strong> Bemühungen von Coop <strong>auf</strong> 11<br />
Coop nimmt ihre ersten Biogas-<br />
Lastwagen in Betrieb<br />
INTERVIEW MIT JOSEF ZETTEL | Logistikleiter Zürich-Zentralschweiz und zuständig<br />
für nachhaltige Entwicklung in der Logistik bei Coop<br />
Welche Politik verfolgt Coop in Sachen Nachhaltigkeit<br />
Coop ist überzeugt, dass der langfristige Erfolg eines<br />
Unternehmens auch von den Werten abhängt, <strong>die</strong> es vertritt.<br />
Deshalb hat sie <strong>die</strong> Nachhaltigkeit offiziell in ihre Statuten, in<br />
ihre Richtlinien und in ihr <strong>Le</strong>itbild <strong>auf</strong>genommen. Im Bereich<br />
des Klimaschutzes fasste Coop 2008 den Beschluss, innerhalb<br />
von 15 Jahren, das heisst bis 2023, eine CO 2 -neutrale Bilanz<br />
in allen direkt beeinflussbaren Bereichen zu erreichen. Dafür<br />
wird Coop alle technisch möglichen und finanziell vertretbaren<br />
Massnahmen ergreifen, um den selbst verursachten CO 2 -<br />
Ausstoss so gering wie möglich zu halten. CO 2 -Emissionen, <strong>die</strong><br />
nur mit unverhältnismässigen Kosten re<strong>du</strong>ziert oder solche, <strong>die</strong><br />
nicht vermieden werden können, werden ab 2023 <strong>du</strong>rch <strong>die</strong><br />
Finanzierung externer Projekte kompensiert.<br />
Welche Massnahmen hat Coop zur Re<strong>du</strong>zierung des CO 2 -<br />
Ausstosses ihrer Fahrzeugflotte ergriffen<br />
Durch den Wechsel von Strassen- <strong>auf</strong> Schienentransport<br />
können CO 2 -Emissionen massgeblich re<strong>du</strong>ziert werden. Mit der<br />
Übernahme der railCare AG im letzten Jahr machte Coop einen<br />
konsequenten Schritt zur Umsetzung <strong>die</strong>ses Ziels.<br />
Da Coop das dichteste Verk<strong>auf</strong>sstellennetz der Schweiz betreibt<br />
und auch entlegene Dörfer beliefert, bleibt sie weiterhin <strong>auf</strong><br />
den Transport mit Lastwagen angewiesen, um <strong>die</strong> Waren von<br />
den Verteilzentralen in <strong>die</strong> Verk<strong>auf</strong>sstellen zu befördern. Auch<br />
hier wurden zahlreiche Massnahmen zur Re<strong>du</strong>zierung des CO 2 -<br />
Ausstosses ergriffen.<br />
• Seit 2010 ersetzt Coop ihre Euro 3-Lastwagen <strong>du</strong>rch<br />
Euro 5-konforme Modelle (europäische Normen zur<br />
Schadstoffverminderung). Damit nimmt das Unternehmen<br />
den Fahrzeugersatz <strong>du</strong>rchschnittlich zwei Jahre früher vor,<br />
als das Gesetz ihn vorschreibt. Bis 2012 wird der gesamte<br />
Fahrzeugpark schon erneuert sein.<br />
• Coop optimiert <strong>die</strong> Auslastung ihrer Lastwagen, wo<strong>du</strong>rch<br />
<strong>die</strong> Gesamtzahl der gefahrenen Kilometer re<strong>du</strong>ziert werden<br />
kann.<br />
• Die Fahrer nehmen an EcoDrive-Schulungen teil, um<br />
sparsames Fahren zu lernen.<br />
• Die Tankstellen der Coop Verteilzentralen sind mit<br />
einem Bio<strong>die</strong>seltank ausgestattet. Damit können <strong>die</strong><br />
Lastwagentanks mit bis zu 30% Bio<strong>die</strong>sel betankt werden,<br />
der aus biogenen Abfallstoffen gewonnen wird.<br />
• Nach der positiven Bilanz des einjährigen Testbetriebs mit<br />
einem biogasbetriebenen Lastwagen hat Coop ausserdem<br />
ihren Fuhrpark im Herbst 2010 um fünf weitere Fahrzeuge<br />
erweitert.<br />
Trotz grösster Sorgfalt fallen in den Coop Verteilzentralen und<br />
Verk<strong>auf</strong>sstellen jährlich rund 10’000 Tonnen organische Abfälle<br />
an. Diese nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeigneten<br />
Abfälle - verdorbenes Obst, welkes Gemüse und Speisereste -<br />
landen jedoch nicht im Kehricht. Ein Teil der Früchte, des<br />
Gemüses und des Brotes wird den Landwirten als Tierfutter<br />
weitergegeben, während über 6’000 Tonnen Grünabfälle zu<br />
Biogas verwertet werden - eine Energiequelle, <strong>die</strong> als Treibstoff<br />
genutzt werden kann.<br />
Welche Mehrkosten sind mit dem Einsatz von Biogas<br />
verbunden, und welche Vorteile hat <strong>die</strong>ser Treibstoff für<br />
Coop<br />
Lastwagen mit Biogasantrieb sind teurer als mit einem<br />
herkömmlichen Dieselmotor ausgestattete Fahrzeuge - sowohl<br />
beim K<strong>auf</strong> als auch bei der Nutzung (Unterhalt, Treibstoff).<br />
Aus rein wirtschaftlicher Sicht wäre es also für Coop rentabler,<br />
mit Diesel zu fahren. Aber Coop sieht <strong>die</strong>se Investitionen<br />
als einen Beitrag zu nachhaltigen und umweltfreundlichen<br />
Transportmitteln. Coop macht mit <strong>die</strong>sem umweltfreundlichen<br />
Treibstoff einen weiteren Schritt in Richtung CO 2 -Neutralität.<br />
Josef Zettel<br />
Josef Zettel ist <strong>Le</strong>iter der Logistikregion<br />
Zürich-Zentralschweiz und Mitglied der<br />
Direktion Logistik bei Coop. Er ist ausserdem<br />
für <strong>die</strong> Umsetzung von Projekten nachhaltiger<br />
Entwicklung bei der Logistik verantwortlich.<br />
news_08<br />
Wie werden <strong>die</strong>se Erdgas/Biogas betriebenen<br />
Lastwagen von Ihren Mitarbeitern und speziell von Ihren<br />
Ch<strong>auf</strong>feuren angenommen<br />
Unseren Ch<strong>auf</strong>feuren fiel es nicht schwer, sich mit den neuen<br />
Fahrzeugen vertraut zu machen. Sie sind begeistert und<br />
melden keine Bedenken zum Einsatz von Biogas an. Sie sind<br />
vom Potenzial ihres neuen Lastwagens überzeugt und stolz, am<br />
Steuer eines umweltfreundlichen Fahrzeugs zu sitzen.<br />
Wie kommen <strong>die</strong> Bemühungen von Coop für den<br />
Umweltschutz bei den Verbrauchern an<br />
dem Gebiet der nachhaltigen Entwicklung sehr genau wahr,<br />
wie ihre Reaktionen zeigen. Ausserdem wurde Coop kürzlich<br />
<strong>du</strong>rch <strong>die</strong> unabhängige Ratingagentur oekom research AG als<br />
nachhaltigste Detailhändlerin der Welt erklärt.<br />
Welchen Stellenwert haben Erdgas/Biogas betriebene<br />
Lastwagen im Coop Fuhrpark, und ist der K<strong>auf</strong> weiterer<br />
Fahrzeuge <strong>die</strong>ser Art geplant<br />
Das Testfahrzeug sowie <strong>die</strong> fünf anderen Biogas-Lastwagen,<br />
<strong>die</strong> im Herbst 2010 angeschafft wurden, waren <strong>die</strong> ersten<br />
<strong>die</strong>ser Art. Im Stadtgebiet und in Agglomerationen haben<br />
sich <strong>die</strong>se neuen Lastwagen bereits bestens bewährt.<br />
Ausserdem haben sie wesentlich geringere Motorengeräusche<br />
als mit Dieselmotoren ausgestattete Modelle. Aufgrund<br />
der hervorragenden <strong>Le</strong>istungen planen wir in der Tat <strong>die</strong><br />
Anschaffung weiterer Fahrzeuge, davon zwei in nächster Zeit.
news_08<br />
ECO - PEOPLE<br />
12 13<br />
Yangzom Brauen,<br />
Botschafterin von Erdgas/Biogas<br />
Die Schauspielerin, Autorin und Botschafterin für Erdgas/Biogas als Treibstoff wuchs in Bern <strong>auf</strong>. Die Tochter eines<br />
Schweizer Ethnologen und einer tibetischen Künstlerin lebt heute in Los Angeles. Yangzom Brauen spielte unter<br />
anderem in mehreren Schweizer und amerikanischen Filmen und Serien. 2009 veröffentlichte sie das Buch «Eisenvogel»,<br />
das <strong>die</strong> Geschichte ihrer Grossmutter und ihrer Mutter schildert, <strong>die</strong> 1959 aus Tibet flohen. Diese Autobiographie wurde<br />
in Deutschland und in der Schweiz zum Bestseller und ist bisher in acht Sprachen übersetzt.<br />
Yangzom Brauen, welches sind für Sie <strong>die</strong> grössten<br />
Herausforderungen unserer Gesellschaft im Bereich<br />
Umweltschutz<br />
Das Bewusstsein, dass es nur eine Erde gibt und dass wir <strong>auf</strong><br />
sie <strong>auf</strong>passen sollten, ist noch zu wenig vorhanden. Zu viele<br />
<strong>Le</strong>ute denken immer noch, es sei ja nicht so schlimm, was<br />
wir hier machen. Dabei geht es ja nicht nur um uns, sondern<br />
auch um unsere Kinder und Grosskinder. Diese Einstellung<br />
zu verändern ist eine sehr schwierige Aufgabe und nicht von<br />
heute <strong>auf</strong> morgen zu realisieren.<br />
Was tun Sie privat für <strong>die</strong> Umwelt<br />
Als Botschafterin setze ich mich für Erdgas/Biogas ein und<br />
nutze <strong>die</strong>se Energie auch selber. So fahre ich beispielsweise<br />
einen mit Erdgas/Biogas betriebenen Fiat 500. Ein umweltbewusstes<br />
Verhalten bin ich mir schon von zu Hause aus<br />
gewöhnt. Wir fuhren mehrheitlich mit dem öffentlichen<br />
Verkehr und dem Fahrrad, nutzten Energiesparlampen und<br />
brauchten <strong>die</strong> Heizung nur wenn nötig. Dasselbe galt beim<br />
Wasser und beim Licht. Ich denke es ist wichtig, dass man<br />
schon als Kind dar<strong>auf</strong> sensibilisiert wird.<br />
Welche Verkehrsmittel benützen Sie grundsätzlich<br />
Wenn irgendwie möglich, benutze ich den öffentlichen<br />
Verkehr oder gehe zu Fuss. In Los Angeles, wo ich zuhause<br />
bin, ist das leider fast nicht möglich und so bin ich <strong>auf</strong> das<br />
Auto angewiesen. In der Schweiz hingegen haben wir eine<br />
hervorragende Infrastruktur und so nutze ich rege Tram, Bus<br />
und Zug. Wenn ich beruflich in New York zu tun habe, dann<br />
bewege ich mich nach Möglichkeit zu Fuss in der Stadt. Wie<br />
wenig ich eigentlich Auto fahre, zeigt <strong>die</strong> Tatsache, dass ich<br />
den Führerschein erst mit 25 Jahren gemacht habe.<br />
Aus welchen Gründen haben Sie akzeptiert, Botschafterin<br />
für Erdgas/Biogas als Treibstoff in der Schweiz zu werden<br />
Die Umwelt und <strong>die</strong> Sorge dazu sind mir wichtig. Als ich <strong>die</strong><br />
Anfrage erhielt, war für mich klar, dass ich <strong>die</strong>se Rolle gerne<br />
übernehmen möchte. Mit meiner Bekanntheit kann ich<br />
Erdgas/Biogas zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen.<br />
In welchem Rahmen trägt Ihr Engagement zum<br />
Umweltbewusstsein in der Gesellschaft bei<br />
Indem ich als Botschafterin in der Öffentlichkeit <strong>auf</strong>trete, wird<br />
Erdgas/Biogas zum Thema. Nur wenn kontinuierlich darüber<br />
gesprochen wird, rückt es ins Bewusstsein der <strong>Le</strong>ute. Ich sehe<br />
das bei mir selber. Seit ich mich mit der Thematik beschäftige,<br />
bin ich zunehmend damit vertraut. Mir fällt beispielsweise<br />
regelmässig das Erdgaslogo <strong>auf</strong>, im Strassenverkehr erkenne<br />
ich Autos, <strong>die</strong> mit Erdgas/Biogas betrieben sind und ich stelle<br />
erfreut fest, dass es zahlreiche Tankstellen gibt, wo man<br />
Erdgas/Biogas bekommt.<br />
Für welche Umweltschutzmassnahmen sollte man sich<br />
Ihrer Meinung nach intensiver einsetzen<br />
Ich bin absolut kein Befürworter von Atomenergie. Mit der<br />
Schule besuchten wir einmal das AKW Mühleberg. Auf <strong>die</strong><br />
Frage, wie es um <strong>die</strong> Sicherheit stünde, wenn ein Flugzeug<br />
dar<strong>auf</strong> fiele, bekamen wir lapidar zur Antwort, das werde<br />
schon nicht geschehen. Dies ist mir bis heute geblieben und<br />
mir schaudert beim Gedanken, in welchem Zustand heute<br />
Mühleberg ist. Es gibt so viele andere Möglichkeiten, Energie<br />
zu erzeugen und zu nutzen. Im Bereich der erneubaren<br />
Energie – auch zum Schutz unserer Umwelt – sollte mehr<br />
geforscht und investiert werden.<br />
Welches sind Ihre zukünftige Projekte nach der<br />
Lancierung Ihres Buches in den USA<br />
Noch steht nichts Konkretes an. Wie immer in meinem <strong>Le</strong>ben<br />
bin ich sehr offen für Neues. Schön wäre natürlich, wenn<br />
ich <strong>die</strong> Filmrechte an meinem Buch verk<strong>auf</strong>en könnte und<br />
<strong>die</strong> Geschichte von meiner Mutter und meiner Grossmutter<br />
verfilmt würde.<br />
www.yangzombrauen.com
news_08<br />
ECO - NEWS<br />
Wie empfindet das Publikum <strong>die</strong>se Erdgasautorennen<br />
Das Publikum findet <strong>die</strong>se Rennen spannend - auch weil das<br />
System «push to pass» eingesetzt werden kann. Bei jedem<br />
Rennen sind ebenfalls fünf <strong>Le</strong>genden aus dem Motorsport am<br />
Start, <strong>die</strong> für weitere Spannung sorgen. Die Rennen werden<br />
in 100 Ländern im Fernsehen übertragen, entweder live oder<br />
<strong>auf</strong>gezeichnet.<br />
Stefano Proetto, Pilot am Scirocco R-Cup:<br />
«Nach meinem schweren Unfall in der<br />
Formel 3 konnte ich lange nicht fahren.<br />
14 15<br />
Der Einstieg <strong>du</strong>rch den Scirocco R-Cup war<br />
das Beste, was mir passieren konnte. Hier<br />
habe ich den Spass am Motorsport wieder<br />
gefunden.»<br />
VW Scirocco Biogasrennen<br />
Umweltfreundlichkeit und Motorsport unter einen Hut gebracht<br />
Schweizer Tankstellennetz weiter ausgebaut<br />
INTERVIEW MIT STEFAN MOSER | <strong>Le</strong>iter Marketing und Kommunikation Volkswagen Motorsport<br />
Volkswagen organisiert seit vielen Jahren Automobilrennen<br />
und hat 2010 den Scirocco R-Cup eingeführt. Welches Volkswagen hat auch passende Lösungen im Motorsport<br />
im gesamten bietet kleinere, sparsamere Motoren an.<br />
ist das Konzept <strong>die</strong>ses Wettbewerbs<br />
gesucht. Und spannender Motorsport ist nicht abhängig<br />
Das Konzept des Scirocco R-Cup beruht <strong>auf</strong> den drei Säulen von der Hubraumgrösse.<br />
Nachwuchsförderung, umweltfreundlicher Motorsport und<br />
Welches sind <strong>die</strong> grössten <strong>Le</strong>istungsunterschiede<br />
spannende Rennen. Jedes Jahr nehmen auch zehn Junioren<br />
zwischen einem Erdgas- und einem<br />
daran teil, <strong>die</strong> dort ihre ersten Schritte im Motorsport machen.<br />
Benzinmotorfahrzeug<br />
Durch das umweltfreundliche Biogas werden 80% weniger CO 2<br />
ausgestossen als Benzin. Und mit dem «push to pass»-System Es gibt keine <strong>Le</strong>istungsunterschiede. Biogas verfügt über<br />
steht den Fahrern für einen kurzen Zeitraum von rund zehn 130 Oktan, normaler Superkraftstoff über 102 Oktan.*<br />
Sekunden 50 PS mehr zur Verfügung. Dies kann der Fahrer<br />
Wie kommen <strong>die</strong>se Rennen bei den Piloten an und<br />
zehn Mal pro Rennen einsetzen.<br />
welches sind <strong>die</strong> Reaktionen im Bezug <strong>auf</strong> den Erdgas<br />
Aus welchen Gründen entwickelte Volkswagen ein Scirocco<br />
solches «ökologisches Rennen»<br />
Am Anfang war der eine oder andere noch kritisch, aber<br />
Volkswagen engagiert sich seit jeher im Umweltschutz - nach dem ersten Rennen waren alle Bedenken weggewischt.<br />
nicht nur in aktueller Zeit, in der immer mehr <strong>Le</strong>ute der<br />
Umweltfreundlichkeit und Motorsport sind beim Scirocco R-Cup<br />
CO 2 -Pro<strong>du</strong>ktion kritischer gegenüberstehen. Der Konzern bestens unter einen Hut gebracht.<br />
Den Fahrern von Erdgas/Biogas betriebenen Fahrzeugen stehen<br />
derzeit schweizweit 131 Tankstellen zur Verfügung. Somit gibt<br />
es <strong>auf</strong> den Hauptachsen alle 15 bis 20 km eine Möglichkeit zum<br />
Tanken. Im zweiten Halbjahr 2011 sind drei neue Tankstellen<br />
dazugekommen, davon zwei in der Westschweiz und eine<br />
im Raum Basel.<br />
Agrola Top Shop<br />
Butthollenweg<br />
4147 Aesch<br />
AUTOMOBIL-SALON GENF 2012<br />
BP Perly<br />
Rte de Saint-Julien 268<br />
1258 Perly<br />
Fahren in Europa<br />
In Frankreich kann mittlerweile in den 35<br />
öffentlich zugänglichen Tankstellen für<br />
Erdgas/Biogas mit gängigen Kreditkarten<br />
gezahlt werden.<br />
Tamoil Clarens<br />
Rue <strong>du</strong> Lac 112<br />
1815 Clarens<br />
*Die Oktanzahl ist eine Referenzzahl für <strong>die</strong> Klopffestigkeit eines Treibstoffes. Als Klopfen bezeichnet man <strong>die</strong> Selbstzün<strong>du</strong>ng des Treibstoffes im Brennraum des Motors. Solche<br />
Selbstzün<strong>du</strong>ngen führen zu einem unkontrollierten Verbrennungsvorgang im Motor. Je höher <strong>die</strong> Oktanzahl, desto resistenter ist der Treibstoff betreffend <strong>die</strong>ser unerwünschten<br />
Art der Verbrennung. Je höher <strong>die</strong> Oktanzahl, desto besser ist der Treibstoff auch geeignet für Massnahmen zur Effizienzsteigerung (wie z.B. Aufla<strong>du</strong>ng oder Erhöhung der<br />
mechanischen Verdichtung).<br />
Der 82. Internationale Auto-Salon und Zubehör Genf findet vom 8. bis 18. März 2012 statt. Besuchen Sie uns<br />
am Gasmobil-Stand, Halle 5, und entdecken Sie <strong>die</strong> neuen mit Erdgas/Biogas betriebenen Modelle. Die Hersteller<br />
von serienmässig gefertigten Erdgasfahrzeugen Fiat, Opel, Mercedes und VW sind für Überraschungen besorgt.
08<br />
Winter 2011 | Frühling 2012<br />
AGENDA<br />
gasmobil ag und <strong>die</strong> Ergasgesellschaften der Deutschschweiz unterstützen verschiedene Anlässe, <strong>die</strong> mit <strong>Mobilität</strong><br />
und der Umwelt zu tun haben.<br />
2012<br />
07.-08.03. International Advanced Mobility Forum (IAMF) Geneva Palexpo www.iamf.ch<br />
16<br />
08.-18.03. 82. Internationaler Auto-Salon Genf Geneva Palexpo www.salon-auto.ch<br />
17.03. Final Rivella giantXtour by DaKine <strong>Le</strong>ysin www.giantxtour.ch<br />
23.-25.03. Auto Expo Zürich Zürich www.autoexpozuerich.ch<br />
23.-25.03. Auto Show St. Gallen Stadtgebiet St. Gallen www.autoshow-sg.ch<br />
23.-25.03. Auto Expo Grenchen Grenchen<br />
24.-25.03. Weinfelder Auto Fäscht Weinfelden<br />
12.-20.05. mia Grenchen Grenchen www.mia-grenchen.ch<br />
06.-10.06. Riga 12 - Regionale In<strong>du</strong>strie- Uzwil www.riga12.ch<br />
und Gewerbeausstellung<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Eco_Refl ex von Marc Gaudet<br />
Senken Sie den Stromverbrauch Ihres Kühlschranks, indem Sie keine heissen Gerichte hineinstellen<br />
und unnötige Verpackungen entfernen!<br />
www.erdgasfahren.ch