27.12.2014 Aufrufe

auf die Mobilität - Le gaz naturel / biogaz - carburant du futur!

auf die Mobilität - Le gaz naturel / biogaz - carburant du futur!

auf die Mobilität - Le gaz naturel / biogaz - carburant du futur!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

08<br />

Winter 2011 | Frühling 2012<br />

Der Einfluss von<br />

technischen Entwicklungen<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Mobilität</strong>


news_08<br />

3<br />

EDITORIAL<br />

4<br />

8<br />

WEITBLICK<br />

ENERGIE UND MOBILITÄT – ENTWICKLUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />

INTERVIEW mit Professor Lino Guzzella, ETH Zürich<br />

SYNTHETISCHES ERDGAS AUS ERNEUERBAREN ENERGIEN ERZEUGEN<br />

Das Audi e-gas project<br />

2 ECO-MOBILITÄT<br />

3<br />

10<br />

COOP NIMMT IHRE ERSTEN BIOGAS-LASTWAGEN IN BETRIEB<br />

INTERVIEW mit Josef Zettel, Logistikleiter Zürich - Zentralschweiz und zuständig<br />

für nachhaltige Entwicklung in der Logistik bei Coop<br />

ECO-PEOPLE<br />

12 INTERVIEW MIT YANGZOM BRAUEN, BOTSCHAFTERIN VON ERDGAS/BIOGAS<br />

14<br />

15<br />

ECO-NEWS<br />

VW SCIROCCO BIOGASRENNEN<br />

SCHWEIZER TANKSTELLENNETZ WEITER AUSGEBAUT<br />

16 AGENDA & ECO-REFLEX<br />

EDITORIAL<br />

Liebe <strong>Le</strong>serinnen und <strong>Le</strong>ser<br />

Seit drei Jahren gibt gasmobil in der Westschweiz <strong>gaz</strong> <strong>naturel</strong>/bio<strong>gaz</strong> news heraus<br />

für Personen, welche sich für <strong>die</strong> <strong>Mobilität</strong> mit Erdgas/Biogasfahrzeugen interessieren.<br />

Mit dem Fokus <strong>auf</strong> Neuheiten und Trends im Bereich <strong>Mobilität</strong>, Energie und<br />

nachhaltige Entwicklung stösst <strong>die</strong>ser Newsletter <strong>auf</strong> grosses Interesse. Um den<br />

Erwartungen einer für alternative <strong>Mobilität</strong>slösungen sensibilisierten <strong>Le</strong>serschaft<br />

im deutschsprachigen Raum gerecht zu werden, lag es <strong>auf</strong> der Hand, auch eine<br />

deutsche Ausgabe herauszugeben. Wir freuen uns, Ihnen nun <strong>die</strong> erste deutsche<br />

Ausgabe der Erdgas/Biogas News vorstellen zu können. Es werden Themen<br />

behandelt, welche für <strong>die</strong> West- und Deutschschweiz von Interesse sind.<br />

In <strong>die</strong>ser Ausgabe von Erdgas/Biogas News<br />

zeigt Prof. Lino Guzella von der ETH Zürich <strong>auf</strong>,<br />

wieso Erdgas/Biogas betriebene Fahrzeuge<br />

eine sinnvolle, intelligente und zukunftsorientierte<br />

Lösung für eine umweltfreundliche<br />

<strong>Mobilität</strong> sind. Auch im Bereich Innovationen<br />

setzen Automobilhersteller weiterhin <strong>auf</strong><br />

Erdgas/Biogas. Erfahren Sie mehr über den<br />

angekündigten Audi A3 und <strong>die</strong> dahinterstehende<br />

Technologie.<br />

<strong>Le</strong>sen Sie schliesslich das Interview mit der<br />

bekannten Schweizer Schauspielerin und<br />

Autorin Yangzom Brauen, unserer Botschafterin<br />

für Erdgas/Biogas als Treibstoff, über ihre Sicht<br />

zu Ökologie und Umweltschutz.<br />

Wir wünschen Ihnen eine interessante <strong>Le</strong>ktüre<br />

und frohe Festtage sowie ein glückliches und<br />

erfolgreiches neues Jahr 2012!<br />

Mit freundlichen Grüssen<br />

Impressum<br />

Publikationsdirektion: gasmobil ag<br />

Kommunikation: Visinand Communications, Lausanne & by the way communications, Bern<br />

Redaktionskomitee: William Berckemeyer, gasmobil ag; Cornelia Forte, ASIG; Pierre-Alain Kreutschy, ASIG;<br />

Thierry <strong>Le</strong>utenegger, gasmobil ag; Daniele Piselli, gasmobil ag<br />

Graphische Gestaltung: Starfi shdesign.ch, Pully<br />

Bilder: Istock<br />

Druck: Artgraphic Cavin SA, Grandson<br />

Adresse : Club GNC, CP 423, 1009 Pully<br />

Wenn Sie Erdgas/Biogas News nicht mehr erhalten möchten, dann benachrichtigen Sie uns bitte per E-Mail an info@clubgnc.ch.<br />

Zudem erklären Coop und VW, wieso Erdgas/<br />

Biogas <strong>die</strong> einzige verfügbare Alternative<br />

ist, bei der keine Abstriche bei der <strong>Le</strong>istung<br />

gemacht werden müssen und <strong>die</strong> gleichzeitig<br />

wirtschaftlich attraktiv ist.<br />

Walter Lange<br />

gasmobil ag, Geschäftsleiter


news_08<br />

WEITBLICK<br />

4 5<br />

Massnahmen möglich sein. Ich denke<br />

zu senken. Erdgas kann zusätzlich<br />

kommt, dass wir bedingt <strong>du</strong>rch<br />

da an bessere Antriebssysteme, <strong>die</strong><br />

mit Biogas gemischt werden, welches<br />

<strong>die</strong> geplante Stilllegung unserer<br />

mit weniger Treibstoffausstoss genau<br />

ausschliesslich aus organischen Abfällen<br />

Atomkraftwerke in Zukunft sicher nicht<br />

gleich viel Fahrleistung erbringen, an<br />

stammt und daher CO 2 -neutral ist.<br />

über zu viel Strom verfügen werden.<br />

Energie und <strong>Mobilität</strong> –<br />

Entwicklungen für <strong>die</strong> Zukunft<br />

INTERVIEW MIT PROFESSOR LINO GUZZELLA | Institut für Dynamische Systeme<br />

und Regelungstechnik ETH Zürich<br />

leichtere und aerodynamischere Autos<br />

oder an den vermehrten Einsatz von<br />

Treibstoffen wie beispielswiese Erdgas.<br />

Und schliesslich geht es auch um den<br />

vernünftigeren Einsatz der Pkw’s <strong>du</strong>rch<br />

<strong>die</strong> Gesellschaft selber.<br />

Welches sind Ihrer Meinung<br />

nach <strong>die</strong> Vorteile von Erdgas/<br />

Biogas gegenüber anderen<br />

Antriebssystemen<br />

Erdgas enthält aktuell in der Schweiz<br />

im Durchschnitt 20% Biogas. Welche<br />

Rolle werden <strong>die</strong> erneuerbaren<br />

Energien im Bereich der <strong>Mobilität</strong><br />

in Zukunft spielen<br />

Biogas dem Erdgas beizumischen<br />

macht insofern Sinn, weil da<strong>du</strong>rch<br />

praktisch nichts verändert werden<br />

muss und beispielsweise <strong>die</strong> gleiche<br />

Tankinfrastruktur verwendet werden<br />

Welches wäre Ihrer Meinung<br />

nach <strong>die</strong> ideale Kombination<br />

der verschiedenen Transportund<br />

Antriebssysteme, um <strong>die</strong><br />

Umweltbelastung im Bereich der<br />

<strong>Mobilität</strong> zu verringern<br />

Das ideale Verkehrsmittel hinsichtlich<br />

seines Energieverbrauchs ist das<br />

Fahrrad! Da kommt kein anderes<br />

Fortbewegungsmittel heran.<br />

Erdgas bietet verschiedene Vorteile:<br />

kann. Aus Biotreibstoffen könnten<br />

Ansonsten spielen bei der Beurteilung<br />

Herr Guzzella, welches sind<br />

<strong>die</strong> Aktivitäten des Instituts<br />

für Dynamische Systeme und<br />

Regelungstechnik der ETH Zürich<br />

In der anwen<strong>du</strong>ngsorientierten<br />

Forschung, <strong>die</strong> wir neben der<br />

«normalen» Forschung und der<br />

<strong>Le</strong>hre betreiben, geht es vor allem<br />

um sparsame Antriebssysteme für<br />

Automobile und andere Fahrzeuge. Wir<br />

interessieren uns für möglichst saubere<br />

und möglichst sparsame Lösungen.<br />

Die Palette reicht von klassischen<br />

Benzin- und Dieselmotoren, über<br />

Hybrid- und Elektromotoren bis hin zu<br />

Brennstoffzellen und Erdgas. Bei uns<br />

geht es um alles, was Autos bewegt.<br />

Welche Projekte entwickeln Sie<br />

momentan im Bereich der <strong>Mobilität</strong><br />

Wir beschäftigen uns mit verschiedenen<br />

Sachen gleichzeitig. So versuchen wir<br />

beispielsweise den Benzinmotor, der<br />

ja dank des Katalysators bereits sehr<br />

sauber ist, weiter im Verbrauch zu<br />

verbessern. Beim Dieselmotor arbeiten<br />

wir daran, <strong>die</strong>sen sauberer zu machen,<br />

und zwar ohne dass er da<strong>du</strong>rch massiv<br />

teurer wird. Wir beschäftigen uns<br />

aber auch mit den verschiedenen<br />

Einsatzmöglichkeiten von Erdgas,<br />

dem Treibstoff der Zukunft. Es ist<br />

beeindruckend zu sehen, wo überall <strong>auf</strong><br />

der Welt Erdgas gefunden wird und wie<br />

gross <strong>die</strong> Reserven sind.<br />

Falls sich <strong>die</strong> Schweiz nach der EU<br />

richtet, sollen ab 2015 <strong>die</strong> CO 2 -<br />

Emissionen der Pkw’s <strong>auf</strong> 130g/km<br />

und dann ab 2020 <strong>auf</strong> 95g/km<br />

begrenzt werden. Welche Lösungen<br />

haben wir heute zur Verfügung, um<br />

<strong>die</strong>se Ziele zu erreichen<br />

Es gibt bereits Fahrzeuge, <strong>die</strong> 130g/km<br />

erreichen. Eine grössere Herausforderung<br />

ist es, <strong>auf</strong> 95g/km zu kommen. Das<br />

dürfte nur über eine Kombination von<br />

Es gibt weltweit sehr viel Erdgas und<br />

immer noch tauchen neue Vorkommen<br />

<strong>auf</strong>. Somit wird Erdgas in absehbarer<br />

Zeit zu günstigen Preisen erhältlich<br />

sein. Als Treibstoff ist Erdgas bereits<br />

sehr sauber und verfügt über eine<br />

mindestens 15% bessere CO 2 -Bilanz<br />

als Diesel- und Benzinmotoren. Das ist<br />

natürlich ein gewichtiger Vorteil, wenn<br />

es darum geht, <strong>die</strong> CO 2 -Emissionen<br />

auch flüssige Treibstoffe wie Alkohol,<br />

Methanol oder Ethanol gemacht<br />

werden. Das ist zwar <strong>auf</strong>wendiger,<br />

muss aber ebenfalls versucht werden.<br />

Eine weitere Alternative wäre mittels<br />

Windenergie, Wasserkraft oder<br />

Photovoltaik Strom erneuerbar zu<br />

machen. Elektrisch fahren ist zwar<br />

technisch machbar, ist aber in der<br />

Reichweite limitiert und teuer. Hinzu<br />

Anwen<strong>du</strong>ngszweck und <strong>die</strong> Situation<br />

der Benutzer eine Rolle. Eine einzige<br />

ideale Lösung gibt es nicht. Bei<br />

kleineren Distanzen, <strong>die</strong> mit tiefer<br />

Geschwindigkeit gefahren werden,<br />

hat der Hybridmotor seine Vorteile. Bei<br />

längeren Fahrten <strong>auf</strong> Autobahnen oder<br />

über Alpenpässe ist der Dieselmotor am<br />

sparsamsten. Nur der Mix bringt es.


news_08<br />

WEITBLICK<br />

6 7<br />

Für welche Antriebssysteme<br />

interessieren sich Ihres Wissens<br />

<strong>die</strong> Automobilhersteller und <strong>die</strong><br />

Öffentlichkeit am meisten und aus<br />

welchen Gründen tun sie das<br />

In den Me<strong>die</strong>n ist zurzeit <strong>die</strong><br />

Elektromobilität, also das reine<br />

Batterieauto, sehr präsent. Das ist<br />

etwas Neues und interessiert natürlich<br />

<strong>die</strong> Öffentlichkeit. Diese Art von<br />

<strong>Mobilität</strong> wird meines Erachtens aber<br />

eine Nische bleiben, denn sobald es<br />

um grössere Distanzen geht, wird<br />

es mit einer Batterie schwierig. Die<br />

Automobilfirmen beschäftigen sich<br />

auch damit, aber sie interessieren sich<br />

für alle Antriebssysteme. Sei es ein ganz<br />

kleiner Benzinmotor, ein ganz grosser<br />

Dieselmotor oder eben ein Erdgasmotor.<br />

Wie gesagt: Es wird nicht eine einzige<br />

Lösung geben, sondern eine breite<br />

Palette mit verschiedenen Möglichkeiten.<br />

Welche Massnahmen sollten in der<br />

Schweiz getroffen werden, um eine<br />

umweltfreundliche <strong>Mobilität</strong> zu<br />

fördern<br />

Da habe ich eine dezi<strong>die</strong>rte Meinung!<br />

Wir müssen mit aller Konsequenz <strong>die</strong><br />

Energiepreise erhöhen. <strong>Mobilität</strong> ist im<br />

Moment in der Schweiz zu billig, und<br />

zwar sowohl im privaten als auch im<br />

öffentlichen Bereich. Und wenn etwas<br />

zu billig ist, wird es entsprechend stark<br />

nachgefragt. Insofern müssen wir<br />

versuchen, zu realistischeren Kosten<br />

- sprich höheren Treibstoffpreisen -<br />

zu kommen. Eine Re<strong>du</strong>ktion der CO 2 -<br />

Emissionen, wie vom Staat richtigerweise<br />

als Ziel vorgegeben, lässt sich am<br />

einfachsten da<strong>du</strong>rch erzielen.<br />

Zur Zeit entwickelt Audi ein Projekt<br />

zur Herstellung von synthetischem<br />

Erdgas basierend <strong>auf</strong> Windenergie<br />

(siehe Artikel Seiten 8 – 9). Welche<br />

Chancen haben in der Zukunft Ihrer<br />

Meinung nach solche kombinierten<br />

Projekte von Elektrizität und Erdgas<br />

Die direkte Umwandlung von<br />

Windenergie in Kohlenwasserstoff – sei<br />

es in flüssiger Form oder gasförmig – ist<br />

eine sehr interessante Idee, von der ich<br />

sehr viel halte. Wind- oder Sonnen-<br />

Energie, <strong>die</strong> nicht sehr konzentriert<br />

<strong>auf</strong>tritt und auch nicht immer anfällt,<br />

ist allerdings nicht gut speicherbar. Dank<br />

Mutter Natur gibt es aber chemische<br />

Energiespeicher wie beispielsweise<br />

Erdgas. Mit <strong>die</strong>sem Ansatz versucht nun<br />

Audi Windenergie in Kohlenwasserstoff<br />

umzuwandeln. Das ist ein sauberer<br />

und CO 2 -neutraler Treibstoff. Von<br />

einer massentauglichen Lösung sind<br />

wir allerdings noch weit entfernt.<br />

Vorderhand wird es darum gehen,<br />

sparsamere Autos zu entwickeln,<br />

<strong>die</strong> dann auch gek<strong>auf</strong>t werden.<br />

Ausser der <strong>Mobilität</strong>, welchen<br />

Herausforderungen im<br />

Zusammenhang mit der Energie<br />

müssen wir uns heute stellen<br />

Die Energie ist das Blut, das unsere<br />

Welt am <strong>Le</strong>ben erhält. Wir leben sehr<br />

gut, weil uns Technik und Energie<br />

zur Verfügung stehen. Insofern<br />

provoziert <strong>die</strong> Energiefrage eine<br />

gesellschaftspolitische Diskussion, <strong>die</strong><br />

jetzt <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> geplante Stilllegung<br />

der Atomkraftwerke noch virulenter<br />

geführt wird. Der ‚einfachste’<br />

Bereich, wo Energie noch effizienter<br />

eingesetzt werden kann, ist meines<br />

Erachtens der Hausbereich. Die grösste<br />

Herausforderung hierbei ist es, den<br />

bestehenden Wohnungsbestand zu<br />

sanieren. Aber auch <strong>die</strong> CO 2 -neutrale<br />

Herstellung von Strom, bei stetig<br />

zunehmendem Bedarf, wird keine<br />

einfache Aufgabe sein.<br />

Welche Massnahmen ergreifen Sie In<br />

Ihrem Alltag für den Umweltschutz<br />

Ich mache, was ich kann… Gerade<br />

eben haben wir unser Haus nach<br />

energetischen Gesichtspunkten saniert.<br />

Oder ich benutze regelmässig das<br />

Fahrrad, um zu meinem Arbeitsplatz<br />

zu gelangen. Das sind immerhin 24 km,<br />

aber <strong>die</strong> Freude über <strong>die</strong> sportliche<br />

Betätigung, <strong>die</strong> sonst oft zu kurz<br />

kommt, überwiegt deutlich. So mache<br />

ich gleichzeitig etwas für <strong>die</strong> Umwelt<br />

und für mich!<br />

Prof. Lino Guzzella<br />

Lino Guzzella ist seit 1999 ordentlicher Professor<br />

für Thermotronik an der ETH Zürich.<br />

Zusammen mit seiner Forschergruppe konzentriert er<br />

sich vor allem <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Re<strong>du</strong>ktion des Verbrauchs und der<br />

Schadstoffemissionen von Antriebssystemen. Neben seinen<br />

Forschungsaktivitäten hat Lino Guzzella bei mehreren<br />

führenden Automobilunternehmen diverse Beratermandate<br />

übernommen und in <strong>die</strong>sem Bereich verschiedene Patente<br />

angemeldet.


8 Erdgas/Biogas betriebenes, CO 2 -neutrales Serienmodell Audi A3 anbieten.<br />

Erdgasnetz zu speichern. Dieses Gas 9<br />

© Quelle Audi<br />

© source Audi<br />

WEITBLICK<br />

Synthetisches Erdgas aus erneuerbaren<br />

Energien erzeugen<br />

Audi entwickelt CO 2 -neutrale Fahrzeuge<br />

Im Mai 2011 präsentierte Audi sein neues Konzept einer CO 2 -neutralen <strong>Mobilität</strong>skette, <strong>die</strong> alle Phasen vom<br />

Fahrzeugbau bis zum Treibstoffverbrauch umfasst. Um <strong>die</strong>ses Ziel zu erreichen, setzt der Automobilhersteller<br />

Windenergie zur Erzeugung von synthetischem Erdgas ein. Als Ergebnis <strong>die</strong>ses Projektes wird Audi ab 2013 ein mit<br />

WINDENERGIE<br />

ELEKTROLYSE<br />

STROMNETZ<br />

METHANISIERUNG<br />

CNG-TANKSTELLE<br />

GASNETZ<br />

Erzeugung von synthetischem Erdgas: <strong>die</strong> Sabatier-Reaktion<br />

Wasserstoff (4H 2 ) + Kohlendioxyd (CO 2 ) => Methan (CH 4 ) + Wasser (2H 2 O)<br />

Nach der <strong>du</strong>rch den französischen Chemiker Paul Sabatier entdeckten Reaktion, für <strong>die</strong> er 1912 mit dem Nobelpreis<br />

ausgezeichnet wurde, ist es möglich, Methan zu erzeugen, das mit Erdgas chemisch identisch ist. Dazu wird Wasserstoff (4H 2 )<br />

mit Kohlendioxid (CO 2 ) verknüpft. Wasserstoff kann aus der Elektrolyse von Wasser (H 2 O) gewonnen werden, wobei Strom<br />

zugeführt wird, um das Wassermolekül in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. CO 2 ist dagegen in grosser<br />

Menge in der Atmosphäre vorhanden.<br />

Das Audi e-gas project<br />

Zur erfolgreichen Umsetzung seines<br />

Projektes einer CO 2 -neutralen<br />

<strong>Mobilität</strong>skette liess Audi <strong>die</strong> chemische<br />

Reaktion von Sabatier wieder<br />

<strong>auf</strong>leben. Nach <strong>die</strong>ser Formel kann<br />

synthetisches Erdgas aus der Mischung<br />

von Wasserstoff und Kohlendioxid<br />

gewonnen werden.<br />

Zur Gewinnung von Wasserstoff<br />

wendet Audi eine Elektrolysemethode<br />

an, bei der Strom in Wasser eingeleitet<br />

wird, um Wasserstoff abzuspalten.<br />

Der dabei eingesetzte Strom stammt<br />

aus Windkraft, um den CO 2 -Ausstoss<br />

weitestgehend zu begrenzen.<br />

Windkraftanlagen<br />

Nach drei Jahren intensiver Forschung<br />

begann Mitte 2011 der Bau der<br />

Anlagen. Für <strong>die</strong> Finanzierung der vier<br />

Offshore-Windräder in der Nordsee<br />

tat sich Audi mit einem regionalen<br />

Stromversorger zusammen. Der <strong>du</strong>rch<br />

<strong>die</strong>se Windräder erzeugte Strom wird in<br />

das deutsche Stromnetz eingespeist, ein<br />

Teil soll später für <strong>die</strong> Betreibung des<br />

Elektrolyseurs von Audi zur Erzeugung<br />

von Wasserstoff eingesetzt werden.<br />

Erzeugung von synthetischem<br />

Erdgas<br />

Nach der Gewinnung von Wasserstoff<br />

wird CO 2 zugeführt, um Methan zu<br />

erzeugen - ein mit Erdgas chemisch<br />

identischer synthetischer Treibstoff.<br />

Audi entschloss sich deshalb, seine<br />

Anlagen in der Nähe einer CO 2 -Quelle<br />

zu errichten. Es handelt sich dabei<br />

um eine Biogasanlage, <strong>die</strong> Emissionen<br />

freisetzt, indem bei der Verarbeitung<br />

von Grüngut erneuerbare Energien<br />

erzeugt werden. Das dabei gewonnene<br />

synthetische Erdgas wird bei Audi e-gas<br />

genannt.<br />

Klimafreundliche Fahrzeuge<br />

Die e-gas-Anlage von Audi wird jährlich<br />

rund 1’000 Tonnen synthetisches<br />

Erdgas liefern und dabei 2’800<br />

Tonnen CO 2 binden, das sonst <strong>die</strong><br />

Atmosphäre belasten würde. Mit dem<br />

so erzeugten e-gas werden 1’500<br />

erdgasbetriebene Audi A3 jeweils<br />

15’000 km pro Jahr fahren können.<br />

Ausserdem werden 150 Tonnen<br />

synthetisches Erdgas in das öffentliche<br />

Netz eingespeist. Schliesslich wird der<br />

Strom aus Windkraft <strong>die</strong> notwendige<br />

Energie für den Bau von 1’000 Audi A1<br />

e-tron liefern, den Elektrofahrzeugen<br />

von Audi, <strong>die</strong> damit eine Strecke<br />

von jährlich 10’000 km zurücklegen<br />

können. So wird Audi <strong>du</strong>rch den Bau<br />

von vier Windrädern in der Nordsee<br />

und der Erzeugung von synthetischem<br />

Erdgas klimafreundliche Fahrzeuge<br />

anbieten. Ein mit synthetischem Erdgas<br />

betriebenes Auto der Kompaktklasse<br />

emittiert pro Kilometer weniger als 30<br />

Gramm CO 2 -Äquivalent, wenn man<br />

nicht <strong>die</strong> Emissionen am Auspuff,<br />

sondern <strong>die</strong> well-to-wheel-Bilanz<br />

(von der Quelle zum Rad) betrachtet.<br />

Dabei sind Emissionen für den Bau<br />

der Windräder und der e-gas-Anlage<br />

schon mit einberechnet. Kalkuliert man<br />

nur <strong>die</strong> Emissionen am Auspuff, ist <strong>die</strong><br />

CO 2 -Bilanz neutral - <strong>die</strong> Menge der<br />

freigesetzten Emissionen entspricht der<br />

bei der e-gas-Erzeugung gebundenen<br />

Menge.<br />

e-gas - eine Lösung zur<br />

Stromspeicherung<br />

Neben der umweltfreundlichen<br />

<strong>Mobilität</strong> stellt das <strong>du</strong>rch Audi<br />

entwickelte Methanisierungskonzept<br />

auch eine Lösung für <strong>die</strong> mit der<br />

Stromspeicherung verbundenen<br />

Probleme dar. Stromerzeugung mittels<br />

news_08<br />

erneuerbarer Energien wie Wind oder<br />

Sonne unterliegt klimabedingten<br />

Schwankungen. Wenn <strong>die</strong> Pro<strong>du</strong>ktion<br />

<strong>die</strong>ser erneuerbaren Energien <strong>die</strong><br />

Nachfrage übersteigt, verfügt das<br />

heutige Stromnetz über fast keine<br />

Speicherkapazitäten für <strong>die</strong>sen<br />

Überschuss. Durch <strong>die</strong> Nutzung des<br />

überschüssigen Stroms zur Erzeugung<br />

von synthetischem Erdgas wird es<br />

jedoch möglich, <strong>die</strong>se Energie im<br />

kann später unverändert als Brennstoff<br />

eingesetzt oder erneut in Strom<br />

umgewandelt werden (Gaskraftwerk).<br />

Erdgasbetriebene Serienmodelle<br />

bei Audi<br />

Audi wird ab 2013 ein<br />

erdgasbetriebenes Fahrzeug in Serie<br />

bringen - den A3 1.4 TSI TCNG mit<br />

110 PS. Der Erdgastank wird eine<br />

Reichweite von 400 km ermöglichen.<br />

Ausserdem wird das Fahrzeug mit<br />

einem Benzintank ausgerüstet.<br />

Im Erdgasmo<strong>du</strong>s wird der A3 pro<br />

Kilometer 95g CO 2 ausstossen, aber<br />

<strong>die</strong>se Emissionen werden <strong>du</strong>rch <strong>die</strong><br />

CO 2 -Rückgewinnung bei der e-gas-<br />

Erzeugung kompensiert. Eine Version<br />

des A4 mit Erdgasantrieb ist ebenfalls<br />

vorgesehen.


ECO - MOBILITÄT<br />

Warum hat sich Coop für Erdgas/Biogas betriebene<br />

Lastwagen entschieden<br />

Diese Entschei<strong>du</strong>ng wurde vor allem aus ökologischen<br />

Gründen getroffen: Das <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Gärung von Biomasse<br />

gewonnene Biogas ist ein erneuerbarer Energieträger mit einer<br />

neutralen CO 2 -Bilanz. Es trägt also zur Umsetzung von zwei<br />

wichtigen Zielen von Coop in Sachen Nachhaltigkeit bei: der<br />

Re<strong>du</strong>zierung des CO 2 -Ausstosses und dem vermehrten Einsatz<br />

erneuerbarer Energien.<br />

Wie wird das <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Coop Lastwagen verwendete<br />

10 Biogas erzeugt<br />

Unsere Kunden nehmen <strong>die</strong> Bemühungen von Coop <strong>auf</strong> 11<br />

Coop nimmt ihre ersten Biogas-<br />

Lastwagen in Betrieb<br />

INTERVIEW MIT JOSEF ZETTEL | Logistikleiter Zürich-Zentralschweiz und zuständig<br />

für nachhaltige Entwicklung in der Logistik bei Coop<br />

Welche Politik verfolgt Coop in Sachen Nachhaltigkeit<br />

Coop ist überzeugt, dass der langfristige Erfolg eines<br />

Unternehmens auch von den Werten abhängt, <strong>die</strong> es vertritt.<br />

Deshalb hat sie <strong>die</strong> Nachhaltigkeit offiziell in ihre Statuten, in<br />

ihre Richtlinien und in ihr <strong>Le</strong>itbild <strong>auf</strong>genommen. Im Bereich<br />

des Klimaschutzes fasste Coop 2008 den Beschluss, innerhalb<br />

von 15 Jahren, das heisst bis 2023, eine CO 2 -neutrale Bilanz<br />

in allen direkt beeinflussbaren Bereichen zu erreichen. Dafür<br />

wird Coop alle technisch möglichen und finanziell vertretbaren<br />

Massnahmen ergreifen, um den selbst verursachten CO 2 -<br />

Ausstoss so gering wie möglich zu halten. CO 2 -Emissionen, <strong>die</strong><br />

nur mit unverhältnismässigen Kosten re<strong>du</strong>ziert oder solche, <strong>die</strong><br />

nicht vermieden werden können, werden ab 2023 <strong>du</strong>rch <strong>die</strong><br />

Finanzierung externer Projekte kompensiert.<br />

Welche Massnahmen hat Coop zur Re<strong>du</strong>zierung des CO 2 -<br />

Ausstosses ihrer Fahrzeugflotte ergriffen<br />

Durch den Wechsel von Strassen- <strong>auf</strong> Schienentransport<br />

können CO 2 -Emissionen massgeblich re<strong>du</strong>ziert werden. Mit der<br />

Übernahme der railCare AG im letzten Jahr machte Coop einen<br />

konsequenten Schritt zur Umsetzung <strong>die</strong>ses Ziels.<br />

Da Coop das dichteste Verk<strong>auf</strong>sstellennetz der Schweiz betreibt<br />

und auch entlegene Dörfer beliefert, bleibt sie weiterhin <strong>auf</strong><br />

den Transport mit Lastwagen angewiesen, um <strong>die</strong> Waren von<br />

den Verteilzentralen in <strong>die</strong> Verk<strong>auf</strong>sstellen zu befördern. Auch<br />

hier wurden zahlreiche Massnahmen zur Re<strong>du</strong>zierung des CO 2 -<br />

Ausstosses ergriffen.<br />

• Seit 2010 ersetzt Coop ihre Euro 3-Lastwagen <strong>du</strong>rch<br />

Euro 5-konforme Modelle (europäische Normen zur<br />

Schadstoffverminderung). Damit nimmt das Unternehmen<br />

den Fahrzeugersatz <strong>du</strong>rchschnittlich zwei Jahre früher vor,<br />

als das Gesetz ihn vorschreibt. Bis 2012 wird der gesamte<br />

Fahrzeugpark schon erneuert sein.<br />

• Coop optimiert <strong>die</strong> Auslastung ihrer Lastwagen, wo<strong>du</strong>rch<br />

<strong>die</strong> Gesamtzahl der gefahrenen Kilometer re<strong>du</strong>ziert werden<br />

kann.<br />

• Die Fahrer nehmen an EcoDrive-Schulungen teil, um<br />

sparsames Fahren zu lernen.<br />

• Die Tankstellen der Coop Verteilzentralen sind mit<br />

einem Bio<strong>die</strong>seltank ausgestattet. Damit können <strong>die</strong><br />

Lastwagentanks mit bis zu 30% Bio<strong>die</strong>sel betankt werden,<br />

der aus biogenen Abfallstoffen gewonnen wird.<br />

• Nach der positiven Bilanz des einjährigen Testbetriebs mit<br />

einem biogasbetriebenen Lastwagen hat Coop ausserdem<br />

ihren Fuhrpark im Herbst 2010 um fünf weitere Fahrzeuge<br />

erweitert.<br />

Trotz grösster Sorgfalt fallen in den Coop Verteilzentralen und<br />

Verk<strong>auf</strong>sstellen jährlich rund 10’000 Tonnen organische Abfälle<br />

an. Diese nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeigneten<br />

Abfälle - verdorbenes Obst, welkes Gemüse und Speisereste -<br />

landen jedoch nicht im Kehricht. Ein Teil der Früchte, des<br />

Gemüses und des Brotes wird den Landwirten als Tierfutter<br />

weitergegeben, während über 6’000 Tonnen Grünabfälle zu<br />

Biogas verwertet werden - eine Energiequelle, <strong>die</strong> als Treibstoff<br />

genutzt werden kann.<br />

Welche Mehrkosten sind mit dem Einsatz von Biogas<br />

verbunden, und welche Vorteile hat <strong>die</strong>ser Treibstoff für<br />

Coop<br />

Lastwagen mit Biogasantrieb sind teurer als mit einem<br />

herkömmlichen Dieselmotor ausgestattete Fahrzeuge - sowohl<br />

beim K<strong>auf</strong> als auch bei der Nutzung (Unterhalt, Treibstoff).<br />

Aus rein wirtschaftlicher Sicht wäre es also für Coop rentabler,<br />

mit Diesel zu fahren. Aber Coop sieht <strong>die</strong>se Investitionen<br />

als einen Beitrag zu nachhaltigen und umweltfreundlichen<br />

Transportmitteln. Coop macht mit <strong>die</strong>sem umweltfreundlichen<br />

Treibstoff einen weiteren Schritt in Richtung CO 2 -Neutralität.<br />

Josef Zettel<br />

Josef Zettel ist <strong>Le</strong>iter der Logistikregion<br />

Zürich-Zentralschweiz und Mitglied der<br />

Direktion Logistik bei Coop. Er ist ausserdem<br />

für <strong>die</strong> Umsetzung von Projekten nachhaltiger<br />

Entwicklung bei der Logistik verantwortlich.<br />

news_08<br />

Wie werden <strong>die</strong>se Erdgas/Biogas betriebenen<br />

Lastwagen von Ihren Mitarbeitern und speziell von Ihren<br />

Ch<strong>auf</strong>feuren angenommen<br />

Unseren Ch<strong>auf</strong>feuren fiel es nicht schwer, sich mit den neuen<br />

Fahrzeugen vertraut zu machen. Sie sind begeistert und<br />

melden keine Bedenken zum Einsatz von Biogas an. Sie sind<br />

vom Potenzial ihres neuen Lastwagens überzeugt und stolz, am<br />

Steuer eines umweltfreundlichen Fahrzeugs zu sitzen.<br />

Wie kommen <strong>die</strong> Bemühungen von Coop für den<br />

Umweltschutz bei den Verbrauchern an<br />

dem Gebiet der nachhaltigen Entwicklung sehr genau wahr,<br />

wie ihre Reaktionen zeigen. Ausserdem wurde Coop kürzlich<br />

<strong>du</strong>rch <strong>die</strong> unabhängige Ratingagentur oekom research AG als<br />

nachhaltigste Detailhändlerin der Welt erklärt.<br />

Welchen Stellenwert haben Erdgas/Biogas betriebene<br />

Lastwagen im Coop Fuhrpark, und ist der K<strong>auf</strong> weiterer<br />

Fahrzeuge <strong>die</strong>ser Art geplant<br />

Das Testfahrzeug sowie <strong>die</strong> fünf anderen Biogas-Lastwagen,<br />

<strong>die</strong> im Herbst 2010 angeschafft wurden, waren <strong>die</strong> ersten<br />

<strong>die</strong>ser Art. Im Stadtgebiet und in Agglomerationen haben<br />

sich <strong>die</strong>se neuen Lastwagen bereits bestens bewährt.<br />

Ausserdem haben sie wesentlich geringere Motorengeräusche<br />

als mit Dieselmotoren ausgestattete Modelle. Aufgrund<br />

der hervorragenden <strong>Le</strong>istungen planen wir in der Tat <strong>die</strong><br />

Anschaffung weiterer Fahrzeuge, davon zwei in nächster Zeit.


news_08<br />

ECO - PEOPLE<br />

12 13<br />

Yangzom Brauen,<br />

Botschafterin von Erdgas/Biogas<br />

Die Schauspielerin, Autorin und Botschafterin für Erdgas/Biogas als Treibstoff wuchs in Bern <strong>auf</strong>. Die Tochter eines<br />

Schweizer Ethnologen und einer tibetischen Künstlerin lebt heute in Los Angeles. Yangzom Brauen spielte unter<br />

anderem in mehreren Schweizer und amerikanischen Filmen und Serien. 2009 veröffentlichte sie das Buch «Eisenvogel»,<br />

das <strong>die</strong> Geschichte ihrer Grossmutter und ihrer Mutter schildert, <strong>die</strong> 1959 aus Tibet flohen. Diese Autobiographie wurde<br />

in Deutschland und in der Schweiz zum Bestseller und ist bisher in acht Sprachen übersetzt.<br />

Yangzom Brauen, welches sind für Sie <strong>die</strong> grössten<br />

Herausforderungen unserer Gesellschaft im Bereich<br />

Umweltschutz<br />

Das Bewusstsein, dass es nur eine Erde gibt und dass wir <strong>auf</strong><br />

sie <strong>auf</strong>passen sollten, ist noch zu wenig vorhanden. Zu viele<br />

<strong>Le</strong>ute denken immer noch, es sei ja nicht so schlimm, was<br />

wir hier machen. Dabei geht es ja nicht nur um uns, sondern<br />

auch um unsere Kinder und Grosskinder. Diese Einstellung<br />

zu verändern ist eine sehr schwierige Aufgabe und nicht von<br />

heute <strong>auf</strong> morgen zu realisieren.<br />

Was tun Sie privat für <strong>die</strong> Umwelt<br />

Als Botschafterin setze ich mich für Erdgas/Biogas ein und<br />

nutze <strong>die</strong>se Energie auch selber. So fahre ich beispielsweise<br />

einen mit Erdgas/Biogas betriebenen Fiat 500. Ein umweltbewusstes<br />

Verhalten bin ich mir schon von zu Hause aus<br />

gewöhnt. Wir fuhren mehrheitlich mit dem öffentlichen<br />

Verkehr und dem Fahrrad, nutzten Energiesparlampen und<br />

brauchten <strong>die</strong> Heizung nur wenn nötig. Dasselbe galt beim<br />

Wasser und beim Licht. Ich denke es ist wichtig, dass man<br />

schon als Kind dar<strong>auf</strong> sensibilisiert wird.<br />

Welche Verkehrsmittel benützen Sie grundsätzlich<br />

Wenn irgendwie möglich, benutze ich den öffentlichen<br />

Verkehr oder gehe zu Fuss. In Los Angeles, wo ich zuhause<br />

bin, ist das leider fast nicht möglich und so bin ich <strong>auf</strong> das<br />

Auto angewiesen. In der Schweiz hingegen haben wir eine<br />

hervorragende Infrastruktur und so nutze ich rege Tram, Bus<br />

und Zug. Wenn ich beruflich in New York zu tun habe, dann<br />

bewege ich mich nach Möglichkeit zu Fuss in der Stadt. Wie<br />

wenig ich eigentlich Auto fahre, zeigt <strong>die</strong> Tatsache, dass ich<br />

den Führerschein erst mit 25 Jahren gemacht habe.<br />

Aus welchen Gründen haben Sie akzeptiert, Botschafterin<br />

für Erdgas/Biogas als Treibstoff in der Schweiz zu werden<br />

Die Umwelt und <strong>die</strong> Sorge dazu sind mir wichtig. Als ich <strong>die</strong><br />

Anfrage erhielt, war für mich klar, dass ich <strong>die</strong>se Rolle gerne<br />

übernehmen möchte. Mit meiner Bekanntheit kann ich<br />

Erdgas/Biogas zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen.<br />

In welchem Rahmen trägt Ihr Engagement zum<br />

Umweltbewusstsein in der Gesellschaft bei<br />

Indem ich als Botschafterin in der Öffentlichkeit <strong>auf</strong>trete, wird<br />

Erdgas/Biogas zum Thema. Nur wenn kontinuierlich darüber<br />

gesprochen wird, rückt es ins Bewusstsein der <strong>Le</strong>ute. Ich sehe<br />

das bei mir selber. Seit ich mich mit der Thematik beschäftige,<br />

bin ich zunehmend damit vertraut. Mir fällt beispielsweise<br />

regelmässig das Erdgaslogo <strong>auf</strong>, im Strassenverkehr erkenne<br />

ich Autos, <strong>die</strong> mit Erdgas/Biogas betrieben sind und ich stelle<br />

erfreut fest, dass es zahlreiche Tankstellen gibt, wo man<br />

Erdgas/Biogas bekommt.<br />

Für welche Umweltschutzmassnahmen sollte man sich<br />

Ihrer Meinung nach intensiver einsetzen<br />

Ich bin absolut kein Befürworter von Atomenergie. Mit der<br />

Schule besuchten wir einmal das AKW Mühleberg. Auf <strong>die</strong><br />

Frage, wie es um <strong>die</strong> Sicherheit stünde, wenn ein Flugzeug<br />

dar<strong>auf</strong> fiele, bekamen wir lapidar zur Antwort, das werde<br />

schon nicht geschehen. Dies ist mir bis heute geblieben und<br />

mir schaudert beim Gedanken, in welchem Zustand heute<br />

Mühleberg ist. Es gibt so viele andere Möglichkeiten, Energie<br />

zu erzeugen und zu nutzen. Im Bereich der erneubaren<br />

Energie – auch zum Schutz unserer Umwelt – sollte mehr<br />

geforscht und investiert werden.<br />

Welches sind Ihre zukünftige Projekte nach der<br />

Lancierung Ihres Buches in den USA<br />

Noch steht nichts Konkretes an. Wie immer in meinem <strong>Le</strong>ben<br />

bin ich sehr offen für Neues. Schön wäre natürlich, wenn<br />

ich <strong>die</strong> Filmrechte an meinem Buch verk<strong>auf</strong>en könnte und<br />

<strong>die</strong> Geschichte von meiner Mutter und meiner Grossmutter<br />

verfilmt würde.<br />

www.yangzombrauen.com


news_08<br />

ECO - NEWS<br />

Wie empfindet das Publikum <strong>die</strong>se Erdgasautorennen<br />

Das Publikum findet <strong>die</strong>se Rennen spannend - auch weil das<br />

System «push to pass» eingesetzt werden kann. Bei jedem<br />

Rennen sind ebenfalls fünf <strong>Le</strong>genden aus dem Motorsport am<br />

Start, <strong>die</strong> für weitere Spannung sorgen. Die Rennen werden<br />

in 100 Ländern im Fernsehen übertragen, entweder live oder<br />

<strong>auf</strong>gezeichnet.<br />

Stefano Proetto, Pilot am Scirocco R-Cup:<br />

«Nach meinem schweren Unfall in der<br />

Formel 3 konnte ich lange nicht fahren.<br />

14 15<br />

Der Einstieg <strong>du</strong>rch den Scirocco R-Cup war<br />

das Beste, was mir passieren konnte. Hier<br />

habe ich den Spass am Motorsport wieder<br />

gefunden.»<br />

VW Scirocco Biogasrennen<br />

Umweltfreundlichkeit und Motorsport unter einen Hut gebracht<br />

Schweizer Tankstellennetz weiter ausgebaut<br />

INTERVIEW MIT STEFAN MOSER | <strong>Le</strong>iter Marketing und Kommunikation Volkswagen Motorsport<br />

Volkswagen organisiert seit vielen Jahren Automobilrennen<br />

und hat 2010 den Scirocco R-Cup eingeführt. Welches Volkswagen hat auch passende Lösungen im Motorsport<br />

im gesamten bietet kleinere, sparsamere Motoren an.<br />

ist das Konzept <strong>die</strong>ses Wettbewerbs<br />

gesucht. Und spannender Motorsport ist nicht abhängig<br />

Das Konzept des Scirocco R-Cup beruht <strong>auf</strong> den drei Säulen von der Hubraumgrösse.<br />

Nachwuchsförderung, umweltfreundlicher Motorsport und<br />

Welches sind <strong>die</strong> grössten <strong>Le</strong>istungsunterschiede<br />

spannende Rennen. Jedes Jahr nehmen auch zehn Junioren<br />

zwischen einem Erdgas- und einem<br />

daran teil, <strong>die</strong> dort ihre ersten Schritte im Motorsport machen.<br />

Benzinmotorfahrzeug<br />

Durch das umweltfreundliche Biogas werden 80% weniger CO 2<br />

ausgestossen als Benzin. Und mit dem «push to pass»-System Es gibt keine <strong>Le</strong>istungsunterschiede. Biogas verfügt über<br />

steht den Fahrern für einen kurzen Zeitraum von rund zehn 130 Oktan, normaler Superkraftstoff über 102 Oktan.*<br />

Sekunden 50 PS mehr zur Verfügung. Dies kann der Fahrer<br />

Wie kommen <strong>die</strong>se Rennen bei den Piloten an und<br />

zehn Mal pro Rennen einsetzen.<br />

welches sind <strong>die</strong> Reaktionen im Bezug <strong>auf</strong> den Erdgas<br />

Aus welchen Gründen entwickelte Volkswagen ein Scirocco<br />

solches «ökologisches Rennen»<br />

Am Anfang war der eine oder andere noch kritisch, aber<br />

Volkswagen engagiert sich seit jeher im Umweltschutz - nach dem ersten Rennen waren alle Bedenken weggewischt.<br />

nicht nur in aktueller Zeit, in der immer mehr <strong>Le</strong>ute der<br />

Umweltfreundlichkeit und Motorsport sind beim Scirocco R-Cup<br />

CO 2 -Pro<strong>du</strong>ktion kritischer gegenüberstehen. Der Konzern bestens unter einen Hut gebracht.<br />

Den Fahrern von Erdgas/Biogas betriebenen Fahrzeugen stehen<br />

derzeit schweizweit 131 Tankstellen zur Verfügung. Somit gibt<br />

es <strong>auf</strong> den Hauptachsen alle 15 bis 20 km eine Möglichkeit zum<br />

Tanken. Im zweiten Halbjahr 2011 sind drei neue Tankstellen<br />

dazugekommen, davon zwei in der Westschweiz und eine<br />

im Raum Basel.<br />

Agrola Top Shop<br />

Butthollenweg<br />

4147 Aesch<br />

AUTOMOBIL-SALON GENF 2012<br />

BP Perly<br />

Rte de Saint-Julien 268<br />

1258 Perly<br />

Fahren in Europa<br />

In Frankreich kann mittlerweile in den 35<br />

öffentlich zugänglichen Tankstellen für<br />

Erdgas/Biogas mit gängigen Kreditkarten<br />

gezahlt werden.<br />

Tamoil Clarens<br />

Rue <strong>du</strong> Lac 112<br />

1815 Clarens<br />

*Die Oktanzahl ist eine Referenzzahl für <strong>die</strong> Klopffestigkeit eines Treibstoffes. Als Klopfen bezeichnet man <strong>die</strong> Selbstzün<strong>du</strong>ng des Treibstoffes im Brennraum des Motors. Solche<br />

Selbstzün<strong>du</strong>ngen führen zu einem unkontrollierten Verbrennungsvorgang im Motor. Je höher <strong>die</strong> Oktanzahl, desto resistenter ist der Treibstoff betreffend <strong>die</strong>ser unerwünschten<br />

Art der Verbrennung. Je höher <strong>die</strong> Oktanzahl, desto besser ist der Treibstoff auch geeignet für Massnahmen zur Effizienzsteigerung (wie z.B. Aufla<strong>du</strong>ng oder Erhöhung der<br />

mechanischen Verdichtung).<br />

Der 82. Internationale Auto-Salon und Zubehör Genf findet vom 8. bis 18. März 2012 statt. Besuchen Sie uns<br />

am Gasmobil-Stand, Halle 5, und entdecken Sie <strong>die</strong> neuen mit Erdgas/Biogas betriebenen Modelle. Die Hersteller<br />

von serienmässig gefertigten Erdgasfahrzeugen Fiat, Opel, Mercedes und VW sind für Überraschungen besorgt.


08<br />

Winter 2011 | Frühling 2012<br />

AGENDA<br />

gasmobil ag und <strong>die</strong> Ergasgesellschaften der Deutschschweiz unterstützen verschiedene Anlässe, <strong>die</strong> mit <strong>Mobilität</strong><br />

und der Umwelt zu tun haben.<br />

2012<br />

07.-08.03. International Advanced Mobility Forum (IAMF) Geneva Palexpo www.iamf.ch<br />

16<br />

08.-18.03. 82. Internationaler Auto-Salon Genf Geneva Palexpo www.salon-auto.ch<br />

17.03. Final Rivella giantXtour by DaKine <strong>Le</strong>ysin www.giantxtour.ch<br />

23.-25.03. Auto Expo Zürich Zürich www.autoexpozuerich.ch<br />

23.-25.03. Auto Show St. Gallen Stadtgebiet St. Gallen www.autoshow-sg.ch<br />

23.-25.03. Auto Expo Grenchen Grenchen<br />

24.-25.03. Weinfelder Auto Fäscht Weinfelden<br />

12.-20.05. mia Grenchen Grenchen www.mia-grenchen.ch<br />

06.-10.06. Riga 12 - Regionale In<strong>du</strong>strie- Uzwil www.riga12.ch<br />

und Gewerbeausstellung<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Eco_Refl ex von Marc Gaudet<br />

Senken Sie den Stromverbrauch Ihres Kühlschranks, indem Sie keine heissen Gerichte hineinstellen<br />

und unnötige Verpackungen entfernen!<br />

www.erdgasfahren.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!