Immobilienprojekte in Bahrain - Dubai Media AG

■ Bahrain
Immobilienprojekte in Bahrain
Königliches
Inselreich
Das moderne Bahrain ist im Bau und künstliche Inseln spielen dabei
eine wichtige Rolle. Die Anzahl der neuen Immobilienprojekte ist
erstaunlich. Wichtigste Ziele: internationale Geschäftszentren,
Touristenparadiese, neuen Wohnraum und attraktive Jobs für die
junge Generation schaffen – und endlich die lang ersehnten
Badestrände, die es bisher in Bahrain nicht gibt.
Text: Barbara Schumacher | Fotos: Barbara Schumacher, Shutterstock, Archiv
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■ Bahrain
Das Königreich Bahrain ist das
kleinste arabische Land und besteht
aus 33 Inseln auf einer Fläche
von 720 qkm. Der König
Sheikh Hamad bin Isa Al Khalifa regiert das
Land seit 14.2.2002. Kronprinz ist Sheikh
Salman bin Hamad Al Khalifa. Das Land hat
eine reiche Geschichte, die mit der 5.000 Jahre
alten Dilmun Hochkultur begann. Stumme
Zeugen dieser Kultur sind etwa 100.000 Hügelgräber,
die auf der Hauptinsel allgegenwärtig
und ständig Ziel archäologischer Forschungen
sind. Ausführliche Informationen zur
Dilmun Kultur gibt es im hervorragenden
Nationalmuseum in der Hauptstadt Manama.
Von den ca. 1 Millionen Einwohnern leben
etwa 20 Prozent in Manama. Seit dem
15.8.1971 ist der Inselstaat unabhängig und
erfreut sich eines kontinuierlichen Wirtschaftswachstums.
Bahrain ist Mitglied internationaler
Organisationen wie UN, Arabische Liga,
Golfkooperationsrat, Organisation Arabischer
Erdölexportierender Länder, Internationaler
Währungsfond, Welthandelsorganisation und
Internationale Atomenergieorganisation (seit
2007). Die Medienpolitik ist relativ freizügig:
die staatlichen TV- und Radioprogramme senden
in Englisch und Arabisch, neben sechs arabischen
gibt es zwei englischsprachige Tageszeitungen
und Satellitenprogramme aus aller
Welt sind frei empfangbar. Beschränkungen des
Internets gibt es nur da, wo es sich um systemkritische
Websites handelt. Bahrain wird wegen
seiner politischen und wirtschaftlichen Stabilität,
der gut entwickelten Infrastruktur und
Telekommunikation, seiner niedrigen Energieund
Betriebskosten sowie seiner Nähe zu bedeutenden
regionalen Märkten als ein attraktiver
Wirtschaftsstandort angesehen. Dank
wirtschaftlicher Öffnung und Liberalisierung
gilt Bahrain als eine der modernsten Volkswirtschaften
in der Golfregion. Motor des wirtschaftlichen
Reformprogramms ist Kronprinz
Salman Bin Hamad, der als Vorsitzender des
Economic Development Board alle strategischen
Grundsatzentscheidungen zur Neuausrichtung
der Volkswirtschaft der letzten Jahre
geprägt hat – weg von der einseitigen Abhängigkeit
vom Öl- und Gassektor - hin zum Ausbau
des Banken- und Finanzdienstleistungssektors
und neuerdings zum Immobilienbereich.
Die Zahlen geben ihm Recht: Das Pro-
Kopf-Einkommen lag 2006 bei etwas über
20.000 US-Dollar, das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) ist im gleichen Zeitraum um 7,1% gewachsen.
Wegen der rückläufigen Ölförderung
wurde für 2007 mit einer Steigerung von un-
ter 7% gerechnet. Der Staatshaushalt blieb stabil,
die Inflationsrate liegt bei ca. 2,5-3 Prozent.
Wer vor nur zwei bis drei Jahren zum letzten
Mal Bahrain besucht hat, wird erstaunt sein
über die vielen Veränderungen im Stadtbild von
Manama. In den kommenden 10 Jahren soll
aus der eher beschaulichen Wüsteninsel eine
futuristische Megainsel mit grandioser Zukunft
werden. Bei der ersten Gulf Real Estate Fundamentals
Konferenz (www.greconference.com)
Ende 2008 trafen sich in Manama die Fachleute
der Golfstaaten zum Networking. Im
Immobilienbereich der Golfstaaten hat die
Finanzkrise eine noch stärkere Konzentration
auf hochklassige Objekte gebracht und Bahrain
spielt dabei eine wichtige Rolle.
Besonders der Norden Bahrains steht im Fokus
der Planer und Entwickler. Innerhalb der
nächsten Generation wird die Nordküste eine
so starke Wandlung durchmachen, dass die jetzige
Küste nicht mehr wieder zu erkennen sein
wird. Manara Developments, RealCapital, Pegasus
Real Estate, Gulf Holding Company,
Orchid Developers, Awan Group sind führende
Namen bei den Entwicklungsprojekten. Eigentum
ist immer eine gute Investition und
auch in Zeiten der Finanzkrise schreitet die
Entwicklung neuer Projekte voran, wie das
Beispiel der jüngsten Ankündigung von Amwaj
Waves, größtes Vorhaben auf Amwaj Islands
zeigt. Vor allem bei den Projekten auf künstlichen
Inseln machen die Bahrainis einen lang
gehegten Traum wahr. Endlich wird es kilometerlange,
auch öffentlich zugängliche, gute Badestrände
geben; denn so unglaublich es klingt:
auf der Insel in den glasklaren Gewässern des
Persischen Golfs, die so sehr zum Schwimmen
und anderen Wassersportarten einladen, gibt
es bisher keinen einzigen, guten, öffentlichen
Badestrand.
Northern Town Project
Dies ist das ehrgeizigste Projekt, eine heftig diskutierte
Initiative der Regierung: eine neue
Stadt vor der Nord-West Küste auf einem Dutzend
künstlicher Inseln, die mit Brücken verbunden
werden. 100.000 Menschen sollen hier
einmal wohnen, es wird 15.000 regierungseigene
Wohnungen geben und man will 40.000
neue Arbeitsplätze schaffen. Neben Universitäten,
Krankenhaus und Gesundheitszentren
sind ein interaktives Museum, Aquarium, Schulen,
Moscheen, Einkaufszentren, Hotels, Bibliotheken,
u. v. m. geplant. Zunächst ist jedoch
die Infrastruktur zu schaffen, dies soll bis 2012
geschehen, danach will man 1500 Wohnungen
pro Jahr fertig stellen.
Der Stadtteil Seef
In 20 Jahren wird hier kein freier Platz mehr
sein. An der King Mohammed Avenue sind
bereits hinter dem Ritz-Carlton Kreisverkehr
gewaltige Bauarbeiten im Gange. Sechs Wolkenkratzer
stehen vor der Vollendung, Das Elite
Grand ist fertig, Millenium Tower, Capital Plus
Tower und Platinum Tower werden folgen.
Dieser Teil von Seef wird einen eigenen Boulevard
bekommen sowie eine Fußgängerzone. Ab
2009 wird es weitere Hotels in Seef geben: Das
Kempinski beim Ende 2008 neu eröffneten
Bahrain City Center Einkaufsparadies, ein
weiteres Ritz und ein neues Mövenpick in der
Nähe der Seef Mall. Noch ehrgeizigere Pläne
sehen eine neue Stadt vor mit Büro- und Wohnhäusern
sowie Sport- und Unterhaltungseinrichtungen.
Reef Island
Für diejenigen, die nur einen Steinwurf vom
Geschäftszentrum der Hauptstadt Manama
entfernt in Luxus-Apartments und –Villen leben
möchten, könnte in einem 1 Mrd. US
Dollar Projekt das neue Zuhause auf Reef Island
sein, einem Joint Venture zwischen der Regierung
von Bahrain und der Mouawad Group
for Real Estate Development Company. Auf
579.000 qm bieten sich hier sehr gute Möglichkeiten
für Investoren. Der Masterplan sieht
insgesamt 1.200 Apartments in 39 Wohntürmen
vor, 65 Villen und 49 Chalets. Ferner
ist ein 250 Zimmer 5-Sterne Hotel mit Spa
geplant, neben Shopping Mall, Multifunktions-Ausstellungsgelände,Gesundheitszentrum,
Marina und Yacht Club. Mit einigen
Projekten wurde bereits begonnen, z. B. Porta
Reef, das von Abu Dhabi Investment House
entwickelt wird, Marina Reef, eine Entwicklung
von Crown Dilmun. Der Bau des dritten
Projekts, genannt „One Bahrain“ beginnt in
Kürze.
Bahrain Financial Harbour
Der erste Bauabschnitt ist fertig, die Büro-Gebäude
sind in Funktion und von fast jedem Ort
in der Altstadt von Manama zu sehen – in ihrer
futuristischen Architektur mit den blau-grünen
Glasfassaden das vollständige Kontrastprogramm
zu den traditionellen Häusern. Insge-
samt sind 380.000 qm zu bebauen. Jetzt wendet
sich die Aufmerksamkeit dem Wohnkomplex
Villamar@The Harbour zu. BFH ist
als Finanzdistrikt geplant und wird daher alle
Finanzdienstleistungen in Bahrain bündeln.
Neben luxuriösen Büros und ebensolchen
Wohnungen wird es ein Hotel geben, sowie
Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten, die
Bewohner, Investoren und Besucher selbstverständlich
erwarten.
Bahrain Bay mit Raffles City
Jede Diskussion über Luxuseigentum startet mit
dem Bahrain Bay Projekt, das mit 2,5 Milliarden
US Dollar veranschlagt ist. Direkt am Meer
wird man wohnen, arbeiten und sich vergnügen
können. Hier gibt es die höchsten
Grundstückspreise und wenn es einmal fertig
sein wird, wird es zu den exklusivsten Adressen
gehören. Bahrain Bay hat drei Bestandteile:
Arcapita Verwaltungsgebäude (Investmentbank),
Four Seasons Hotel (wird das höchste
Gebäude Bahrains werden) und Raffles City,
ein Projekt von CapitaLand. Nach sechs Raffles
Cities in Asien ist dies die erste Raffles City im
Mittleren Osten. 80 Prozent des Gesamtgrundstücks
wurden an Firmen aus Indien und
Kuwait verkauft. Raffles City ist eine Anlage,
die von dem bekannten Architekten Rafael
Vinoly entworfen wurde. Luxuswohnungen,
Penthouses, die feinsten Einkaufadressen und
die besten Restaurants werden hier zahlungskräftige
Kundschaft anlocken. Der mittlere von
drei Türmen ist bereits fertig. Die Fertigstellung
des gesamten Komplexes von Bahrain Bay
auf einer künstlichen Insel, die mit zwei Brü-
In Bahrain Bay entsteht
die erste Raffles City
im Mittleren Osten.
Das DUBAI Magazin traf den Botschafter des Königreichs Bahrain in
Berlin, S. E. Ahmed Mohammed Yousif Aldoseri.
Der Botschafter, Jahrgang 1967, ist verheiratet, hat einen Sohn und zwei Töchter. Er studierte
Betriebswirtschaft am St. Cross College in Oxford und an der University of Bahrain,
wo er das Studium abschloss. Seine diplomatische
Karriere begann 1990 im Außenministerium in
Bahrain, von 1992 bis 2000 vertrat er sein Land bei
den Vereinten Nationen, war Direktor des Ministerbüros
und Direktor für Golfstaaten-Angelegenheiten
im Außenministerium des Königreichs, bevor er
im Juli 2008 seinen ersten Botschafterposten übernahm,
der ihn in die Deutsche Hauptstadt führte.
Gern erklärt er den Namen des Königreichs: „Bahrain
bedeutet im Arabischen „zwei Meere“. Das Inselreich
Bahrain besitzt tatsächlich zwei Meere, nämlich das
Meer, das die Inseln umgibt, und ein Meer von
Grundwasser – früher der Grund dafür, dass die alten
Handelsschiffe von Indien nach Mesopotamien
hier Station machten, um Frischwasser aufzunehmen“.
Besonders viel liegt ihm am Thema Tourismus:
„Mit über Millionen von Besuchern pro Jahr
gehört Bahrain zu den beliebtesten Reisezielen im Nahen Osten. Während ein großer Teil
der Besucher Bahrains aus benachbarten oder nahe gelegenen arabischen Ländern bzw. aus
den Golfstaaten kommt, zählen in jüngster Zeit auch immer mehr Touristen aus allen Regionen
der Erde zu unseren Besuchern. Diese können sich an vielen Attraktionen erfreuen:
Die authentische arabische Kultur Bahrains mischt sich auf innovative Weise mit zeitgenössischen
und modernen Trends. Das kulturelle Leben in Bahrain ist breit gefächert und bietet
für jeden etwas. Die Ansprüche der Besucher, die ein authentisch arabisches Kulturerlebnis
suchen, werden ebenso erfüllt wie die der Touristen, die sich für Bahrain wegen seines modernen
und fortschrittlichen Ambientes entscheiden. Wer Sinn für künstlerische Gestaltung
hat, wird in Bahrain ein reiches Kunsthandwerk entdecken. Daneben gibt es hier eine namhafte
Musik- und Kunstszene. Wer zum ersten Mal nach Bahrain kommt, sollte nicht versäumen,
das Nationalmuseum zu besuchen, denn hier gibt es einen guten Überblick über
die Geschichte der Insel seit der Dilmun-Kultur bis hin zu Informationen über unser reiches
Kulturerbe sowie Ausstellungen zeitgenössischer, einheimischer Künstler“. ■
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■ Bahrain
cken mit dem Bahrain Financial Harbour verbunden
ist, wodurch ein Hafen entsteht, erfolgt
phasenweise ab Ende 2010. Verkauf läuft
seit Oktober 2008. Quadratmeterpreis: 4.640
US Dollar.
Dilmunia
Dies ist das Vorzeigeprojekt von Ithmaar
Development Company: eine 1,6 Milliarden
US Dollar teure künstliche Insel, die ein Ziel
hat: das Gesundheitswesen in Bahrain zu revolutionieren
und das kleine Königreich in eine
Drehscheibe für den Gesundheitstourismus zu
verwandeln. Hier werden die modernsten medizinischen
Einrichtungen stehen: Zentren für
Diagnostik, Gesunde Ernährung, Diabetes,
Kosmetische Chirurgie, Ästhetische Medizin,
Alternative Medizin und Sportmedizin. Natürlich
gibt es Angebote für Wellness, 5 Sterne
Luxus-Spas und Boutique Hotels, neben
Wohn- und Geschäftseinheiten und Erholungsparks.
Diyar Al Muharraq
Vor der Insel Muharraq, in der Nähe des Internationalen
Flughafens von Bahrain entsteht
bis 2020 auf einer Fläche von 12 qkm auf
künstlichen Inseln eine weitere neue Stadt für
mindestens 100.000 Einwohner an einem 40
km langen, neuen Strand. Die Hälfe der Strände
sollen öffentlich zugänglich sein, das wird
besonders geschätzt, denn derzeit gibt es keinen
einzigen, guten öffentlichen Strand in
Bahrain. Im Gegensatz zu dem Northern Town
Projekt handelt es sich hier um eine Initiative
des Privatsektors unter der Leitung von Kuwait
Finance House. Das Projekt ist mit 2,5 Milliarden
Euro veranschlagt, incl. Schaffung der
Infrastruktur. Neben Wohn- und Bürogebäuden
wird es Shopping Malls, eine Marina
und mehrere 5 Sterne Hotels geben. Das Land
wird zur Erschließung zur Verfügung gestellt.
„Die Einwohner von Bahrain haben bisher
keinerlei Möglichkeiten für sportliche Freizeitgestaltung,
wie Joggen und Radfahren in freier
Natur – ja, sogar Fußgänger haben es schwer.
Die neue Stadt soll all das bieten und ein großzügiges
Transportsystem mit Bussen und Abras
wird dafür sorgen, dass die Menschen ihre eigenen
PKW zu Hause lassen können. Die
neuen Wohngebiete werden zwar Luxushäuser
umfassen, aber es wird auch Gegenden geben,
in denen Wohnungen und Häuser für niedrige
und mittlere Einkommen erschwinglich sind
– damit unterscheiden wir uns von vielen anderen
Projekten, die sich ausschließlich an den
Bedürfnissen wohlhabender Bevölkerungsschichten
orientieren. Wir gehen davon aus,
dass die neue Stadt hauptsächlich von
Bahrainis, insbesondere von Muharraqis be-
wohnt werden wird. Der Gestaltung des Stadtzentrums
widmen wir uns mit besonderer Sorgfalt.
Es wird ein Bürgermeisteramt geben und
alle Ministerien werden hier Außenstellen haben,
sodass Bürger und Besucher an einem Ort
alles erledigen können. Außerdem sind eine
Marina und viele Grünflächen und Parkanlagen
geplant. Über drei Viertel des Landes für
die erste Projektphase sind bereits künstlich
aufgeschüttet, wir rechnen damit, dass die ersten
Wohnungen im Jahr 2010 bezugsfertig sein
werden“, so CEO Areef Hejres, der ursprünglich
aus Muharraq stammt, zwischenzeitlich
umzog, wieder zurück möchte und nun wegen
Platzmangel in seiner Geburtsstadt keine Bleibe
findet. Die Pläne zeigen eine interessante
Architektur, die die traditionellen Windtürme
aufgreift. Auch an die Umwelt wurde gedacht.
Wissenschaftliche Studien in Zusammenarbeit
mit dem United Nations Environment Programme
(UNEP) sollen sicherstellen, dass die
Meeresfauna und –flora erhalten bleiben und
die einheimischen Fischer und Krabbenfarmer
auch in Zukunft ihr Auskommen behalten.
Diyar Al Muharraq wird wegen seiner gut geplanten
Infrastruktur und seiner nutzerfreundlichen
Einrichtungen möglicherweise das beliebteste
Ziel der Insel für Einheimische und
Besucher, die auch die authentisch nachempfundenen
Souqs aus aller Welt schätzen werden.
„Als wir das Modell von Diyar Al Muhar-
In Diyar Al Muharraq sollen bis 2020
einmal 100.000 Menschen leben.
raq bei der Cityscape in Dubai vorgestellt haben,
waren viele darüber erstaunt, dass Bahrain
ein solches Megaprojekt realisieren will“.
Amwaj Islands
Die ersten hier lebenden Einwohner freuen sich
über ihr unbeschwertes Inselleben in der Nähe
Er ist Vorstandsmitglied der Arabisch-Deutschen Vereinigung für Handel
und Industrie e. V., Präsident der seit 2000 existierenden Bahrainisch-
Deutschen Gesellschaft e. V., Vorstand der Al-Ansari Group in Bahrain
mit Niederlassungen im Libanon und Saudi-Arabien und vertritt Gucci-
Armani in Bahrain – A. Jaleel A. Karim Al-Ansari.
Er ist dort, wo etwas los ist, sei es bei wirtschaftlichen
oder kulturellen Veranstaltungen in
Manama oder als Delegationsmitglied beim
Besuch des Bahrainischen Königs im Ausland,
wie z. B. im Oktober 2008 in Berlin. Dort hat
er sich sehr dafür eingesetzt, dass in Zukunft
nicht nur Berlin im Blickpunkt steht, sondern
auch Besuche in den anderen Bundesländern
erfolgen. Sein Unternehmen existiert seit Anfang
des 20. Jh. und ist kontinuierlich gewachsen.
Innendekoration, Möbel, Kristall und
Leuchten sind neben Dienstleistungen aller Art
und Vertretungen europäischer Nobelmarken
die wichtigsten Geschäftsfelder. Das Verwaltungs-
und Verkaufsgebäude in Manama steht
in der Exhibition Road. Die Fotogalerie in seinem
großen Büro zeigt ihn mit vielen Staatsmännern
der Welt, denn wer von diesen nach
Bahrain kommt, wird auch von Al-Ansari begrüßt
und kann damit rechnen, profunde Auskünfte
über die Wirtschaft in Bahrain zu bekommen.
Zu Deutschland hat er besonders
gute Verbindungen und als Mitglied der
Bahrainischen Handelskammer ist er stets ein
guter Ansprechpartner.
„Bahrain ist klein und wir hängen im Vergleich
zu den anderen Golfländern am wenigsten vom
Öl ab. Wir haben eigenes Öl für unseren eigenen
Bedarf. Unser König formuliert es gern so:
Bahrain in ein Paradies und die Regierung handelt
mit äußerster Vorsicht, damit das so bleibt.
Grundsätzlich handeln wir eher langsam und
äußerst umsichtig und daher leiden wir auch
weniger unter der Finanzkrise als andere Länder.
Da die Central Bank of Bahrain (CBB) –
one stop Einrichtung für alle finanziellen Angelegenheiten
- nicht so stark mit anderen internationalen
Banken verbunden ist, sind wir
hinsichtlich der Krise in einer guten Position.
Unsere Devise heißt außerdem, nie soviel Geld
des Internationalen Flughafens und können mit
zusätzlichen Entwicklungen rechnen, die das
Wohnen auf diesem 4 qkm großen Inselparadies
noch erstrebenswerter machen. Die
Inseln – drei Wohninseln und eine Themenpark-Insel
mit Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen
- werden insgesamt 9,5 km neuen
Strand haben und mit einem 3 km langen
zu leihen, dass wir uns verschulden müssten,
wir streben also an, alles mit eigenen Mitteln
zu schaffen. Das gilt auch im Hinblick auf unseren
„Plan 2030“, dessen Gelingen außerdem
davon abhängt, wie stark wir zu Innovationen
im Land in der Lage sind. Unser Bruttosozialprodukt
liegt bei etwas über 6 Prozent und die
Inflationsrate beträgt 3,4 Prozent – das sind
viel bessere Zahlen, als man sie von anderen
Golfstaaten hört. Unsere Wirtschaft ist die liberalste
der Arabischen Welt. Seit August 2006
haben wir ein Freihandelsabkommen mit den
USA. Unsere Bevölkerung ist von 750.000 im
Jahr 2006 auf 1 Million in 2007 gewachsen –
wegen der zunehmenden Anzahl von Gastarbeitern“.
Auf die Frage, welches Thema, das Gegenstand
der Gespräche des Königs in Berlin war, die
besten Chancen auf baldige Realisierung hat,
meint er: „Der Gesundheitsbereich war ein zentrales
Thema. Bei den vielen neuen städtebaulichen
Projekten in Bahrain haben Themen wie
Gesundheit und erneuerbare Energien oberste
Priorität. Bahrain will in Zukunft zu einem
Zentrum des Gesundheitstourismus werden.
Um das zu erreichen, brauchen wir Know-how
aus dem Ausland. Deutschland wird in Bahrain
eine Klinik bauen“. Und wie steht es mit Umweltprojekten?
„Im Jahr 2009 wird die Bahrain
Recycling Company eine große Recycling-Anlage
bauen, das Grundstück dafür ist vorhanden,
die gesamte technische Ausrüstung kommt
aus Deutschland. Derzeit läuft eine weit reichende
Erziehungskampagne zum Thema
Mülltrennung, die bereits in den Schulen beginnt“.
Al-Ansari sieht für die Zukunft wieder einen
Anstieg der Energiepreise, sodass auch Bahrain
gezwungen sein wird, sich mit erneuerbaren
Highway mit dem Festland verbunden sein.
Amwaj Gateway, ein Projekt von RealCapital
wird mit zwei neuen Wohntürmen und einem
Shariah-konformen Hotel die Besucher erwarten,
Amwaj Waves, als Vorzeigeprojekt von
Lona Real Estate Corporation, wird 16 Wohnhäuser
mit einer großen Auswahl an verschiedenen
Appartements, Geschäften, Restaurants
Energien zu beschäftigen. Bei diesen gibt es
einen klaren Favoriten. „Nach sorgfältigen,
langfristigen Studien zur Windenergie haben
wir herausgefunden, dass es zum einen in
Bahrain nicht genug Platz gibt für die notwendigen
Installationen und wir andererseits auch
nicht genügend Wind haben. Daher setzen wir
auf Solarenergie, die in Bahrain deutlich billiger
ist als z.B. in Deutschland. Natürlich wollen
wir von dem Wissen, das auf diesem Gebiet
in Deutschland vorhanden ist, profitieren.
Es gibt bereits eine Zusammenarbeit mit den
deutschen Unternehmen IVT (www.ivtrohr.de)
und Wuerth-Solar (www.wuerthsolar.de)“.
Nach einem Wirtschaftskooperations-Projekt
der Zukunft gefragt meint er: „Gigantische,
städtebauliche Planungen sollen die Insel modernisieren
und für die Zukunft rüsten. Wir
wollen einen großen Teil der Bauten mit
besonders guten und starken Materialien realisieren
und sind zu diesem Thema in Verhandlungen
mit der deutschen Firma Solnhofen
Stone Group über den Import von Jura Plattenkalken.
Dieses Material ist sehr robust, es wurde
z. B. auch für den Bau der neuen Sheikh
Zayed Moschee in Abu Dhabi verwendet“. ■
Bahrainisch-Deutsche Gesellschaft:
www.bahraingermany.com
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■ Bahrain
Für potenzielle Investoren ist das Economic Development Board (EDB) erste Anlaufstelle. Die Büros befinden
sich im Seef Tower. Sheikh Mohammed bin Essa Al Khalifa, CEO von EDB ist davon überzeugt, dass nur die
Privatisierung der Motor für Wachstum ist.
Ende 2007 war die Rede davon, dass EDB ein
weit reichendes Privatisierungsprogramm ankündigen
wollte. Inzwischen ist ein detailliertes
Programm ausgearbeitet und muss nur noch
die Kabinettshürde nehmen. Dabei ist Privatisierung
an sich kein neues Thema sondern ein
ständiger Prozess, der vom Finanzministerium
geleitet wird. Das Privatisierungsprogramm der
Regierung funktioniert bereits in den Bereichen
Elektrizität und Stromversorgung und beim
Bau des neuen Sheikh Khalifa bin Salman Al
Khalifa Hafens, dem zweitgrößten Tiefwasserhafen
am Persischen Golf. Als nächstes sollen
der Öl- und Gassektor, die Postdienste und
andere Dienstleistungen folgen.
Bereits jetzt stellt die einheimische Bevölkerung
die höchstqualifizierten Mitarbeiter im Vergleich
zu den anderen GCC-Staaten. Im
Finanzdienstleistungssektor, dem wichtigsten
Bereich (mit 30-jähriger Erfahrung) der mehr
zum Bruttosozialprodukt beiträgt, als Öl und
Gas, sind 12.000 Menschen, davon 70 Prozent
Bahrainis, beschäftigt. Es gibt große Anstrengungen,
den Anteil der Bahrainis an den
Arbeitskräften auch in anderen Bereichen noch
weiter zu erhöhen und die Qualität ihrer Ausbildung
ständig zu verbessern. So gehört es zum
nationalen Wirtschaftsplan, konkrete Schritte
in Richtung Wirtschaftsdiversifizierung zu unternehmen,
um so in Schlüsselbereichen mehr
attraktive Arbeitsplätze zu schaffen, wobei ein
jährliches Wachstum an Arbeitsplätzen von 6
Prozent angestrebt wird und alle Bevölkerungskreise
berücksichtigt werden sollen, wie der
Premierminister betont. Mit zahlreichen Großprojekten
sollen ausländische Direktinvestitionen
und internationale Unternehmen
angezogen werden. EDB fungiert als Motor für
Wirtschaftsreformen und arbeitet daher mit
allen relevanten Ministerien zusammen. Das
Land hat die geringste Inflationsrate im Vergleich
zu den anderen Golfstaaten.
Der König von Bahrain ist gleichzeitig Staatsoberhaupt.
Im Jahr 2002 hat Bahrain als erster
Golfstaat ein „demokratisches“ System mit allgemeinen
Wahlen eingeführt. Regierungschef
ist Premierminister Sheikh Khalifa bin Salman
Al-Khalifa (Bild rechts), der einem 23-köpfigen
Kabinett vorsteht. Es gibt zwei Kammern
für die Legislative, eine 40-köpfige, vom Volk
gewählte Kammer und einen 40-köpfigen
Shura-Rat, dessen Mitglieder der König bestimmt.
Bahrain hat eine stabile Regierung und
eine faire und freie Gesellschaft. Frauenrechte
sind wichtiges Thema. Die Staatsreligion ist der
Islam, aber Bahrainis haben keine Probleme damit,
andere Religionen in ihrem Land zu akzeptieren:
es gibt neben den Moscheen auch
Kirchen, einen Hindu-Tempel und eine jüdische
Synagoge. Die Regierung gibt sich offen
und fördert die freie Presse, solange das Königshaus
nicht angegriffen wird. Stabiles Wirtschaftswachstum
wird als natürliche Voraussetzung
für politische Reformen gesehen und seit
20 Jahren hat man es geschafft, sich gegen regionale
Sicherheitsprobleme abzuschirmen.
Warum soll ein Unternehmen sich für Bahrain
interessieren? Hundertprozentige Eigentümerschaft
von Ausländern, seien es Einzelpersonen
oder Unternehmen, an Firmen, Immobilien
und Land sind in allen Gegenden Bahrains
möglich, insbesondere auch bei speziellen Projekten
wie Durrat Al Bahrain, Amwaj Islands
oder Bahrain Financial Harbour. „Business
Friendly Bahrain“ heißt die Kampagne, Bahrain
für Investoren bekannter zu machen.
Schließlich hat man das am längsten etablierte
Finanzzentrum am Golf, hat die geringsten
Steuern unter den Golfländern, die höchsten
Regelungsstandards im Business Bereich und
braucht hier hinsichtlich der Kosten keine Konkurrenz
zu fürchten. Freizonen braucht man
nicht, vor dem Hintergrund der Tatsache, die
freieste Wirtschaft in der MENA Region zu
haben und zu den 20 freiesten Wirtschaften
der Welt zu gehören, womit das Königreich
noch vor Deutschland liegt. – Das Wirtschaftswachstum
beträgt etwa 7 Prozent pro Jahr. Zu
den weiteren Vorteilen gehören: Keine Körper-
schaftssteuern, Schutz durch ein etabliertes
Rechtssystem, Schutz des geistigen Eigentums,
das modernste Telekommunikationsnetz.
Insgesamt gibt Bahrain fast 3 Mrd. US Dollar
für die Verbesserung der logistischen Infrastruktur
aus, worin die neue Brücke nach Qatar, die
Flughafenerweiterung, die Logistikzone und
der Hafenausbau enthalten sind. Der neue
Hafen mit der Bahrain Logistics Zone wird sich
zu einer bedeutenden Transportdrehscheibe
entwickeln. DHL hat das bereits erkannt, indem
das Unternehmen sich für Bahrain als
Hauptstandort für die Region entschieden hat
– wegen der exzellenten Transport-Infrastruktur
und der geringen Kosten bei bester Qualität.
Verglichen mit den übrigen GCC Staaten sind
in Bahrain geringer: Lebenshaltungskosten,
Lohnkosten, Büromieten, Steuern,
Grundstückskosten für Gewerbebetriebe, Baukosten,
Kosten für Energie und Wasser. Neue
Produktionsunternehmen sind willkommen,
Land für Leichtindustriefirmen und Hersteller
von High Tech Produkten ist vorhanden. Große
Bedeutung hat Aluminium Bahrain (Alba),
größte, moderne Aluminiumschmelze der Welt
- bereits jetzt werden viele Aluminium-Produkte
in Bahrain hergestellt, neue Möglichkeiten
eröffnen sich für den Automobil- und
Flugzeugbereich sowie für andere Produkte im
Präzisionsbereich.
Das Bahrain Investors Center (BIC) unter dem
Dach des Ministeriums für Industrie und Handel
(MoIC) hilft bei allen Formalitäten und
bemüht sich, diese rasch zu erledigen. Detaillierte
Informationen zu den Dienstleistungen
des BIC sind im Internet zu finden. Als Hauptinteressengebiete
gelten neben dem Finanzsektor
die Bereiche Dienstleistungen, Produktion,
Logistik, Informations- und
Kommunikationstechnologien, Bildung und
Weiterbildung, erneuerbare Energien, Tourismus
und Immobilien. ■
EDB: www.bahrainedb.com
Ministry of Industry and Commerce:
www.moic.gov.bh
BIC: www.gov.bh/MoIC/En/More/
Resources/BahrainInvestorsCenter
Alba: www.aluminiumbahrain.com
und Erholungseinrichtungen bieten, 30 Bürotürme,
ein riesiges Einkaufszentrum, zwei 4und
5-Sterne Hotels, Motels, Freizeitparks, ein
Aquapark, Kinos, Bowling Center, Health
Clubs, sechs Apartmenthäuser mit Butlerservice
und der Marina Club werden die zentrale
Lagune überragen und Crown Dilmun
will eine kreisrunde Marina mit 240 m Durchmesser
und 140 Liegeplätzen bauen.
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Al-Areen
In der Nähe der Formel-1 Rennstrecke wird
seit 2004 gebaut – mitten in der flachen, langweiligen
Steinwüste. Gesteuert wird die gesamte
Bauentwicklung durch die Al-Areen Holding
Company, die im Besitz der Regierung, des Gulf
Finance House B.S.C. und regionalen Investoren
ist. Auf 2 Millionen Quadratmeter und
mit Kosten von über 1 Milliarde US Dollar
werden die verschiedensten Einrichtungen für
Wohnen, Gesundheit, Fremdenverkehr und
Unterhaltung aus der Wüste gestampft. Dazu
gehören das bereits fertige Banyan Tree Desert
Spa and Resort (DUBAI Magazin 2/08), der
Durrat Al Bahrain ist das
einzige Projekt im Süden des Landes. Die
Langewinnung ist bereits abgeschlossen
(rechts oben) und auch die ersten Villen
stehen vor der Fertigstellung (rechts Mitte)
Lost Paradise of Dilmun Wasserpark (eröffnet
im Frühjahr 2008), das Hotel Al Areen, das Al
Waha Resort, und Wohnanlagen wie Oryx
Hills, Downtown Al Areen, Sarab Al Areen und
viele Sport- und Unterhaltungstempel.
Durrat Al Bahrain
Dies ist das einzige Projekt im Süden Bahrains,
genauer gesagt im äußersten Südosten auf der
Höhe der Hawar Islands. Im Marketingbüro
bekommt man daher auch gleich eine
großformatige Landkarte geschenkt: Egal, ob
man über den 25 km langen King Fahd
Causeway aus Saudi-Arabien, vom Flughafen
Manama (auf dem Highway ca. 30 Minuten),
vom Hafen, aus Hamad Town, Riffa, von der
Formel-1 Rennstrecke oder in Zukunft über
den im Bau befindlichen 45 km langen
Causeway von Qatar (soll zwischen 2010 und
2012 fertig werden) kommt – alle Wege führen
nach Durrat Al Bahrain, benannt nach der
perfektesten Perle Bahrains. Landgewinnung
und Schaffung der künstlichen Inseln dieses
Megaprojekt von insgesamt 21 qkm sind ab-

■ Bahrain
Das DUBAI Magazin sprach mit dem deutschen Botschafter in Bahrain,
Herrn Dr. Hubert Lang.
Im Jahr 1968 trat er seinen Dienst im Auswärtigen Amt an. Ein Spanien-Aufenthalt während
seiner Ausbildung weckte in ihm das Interesse für den arabisch-islamischen Kulturraum,
worauf er beschloss, Arabisch zu lernen.
Nach ersten Auslandsverwendungen im
Libanon und in Algerien, wurde er 1974 nach
Abu Dhabi versetzt. Die Entführung der Lufthansa-Maschine
„Landshut“ im Herbst 1977
hat er während des zweitägigen Aufenthalts
des Flugzeugs in Dubai hautnah miterlebt. Dr.
Lang beschreibt diese dramatischen Momente
als unauslöschlich eingeprägt in seinen Erfahrungen
und Erinnerungen. 1978 beschloss
die Bundesregierung die Eröffnung einer Vertretung
in Dubai. Für die Leser des DUBAI
Magazins ist vielleicht von historischem Interesse,
dass Hubert Lang der erste deutsche
Konsul in Dubai gewesen ist. Weitere Auslandsstationen
waren Frankreich, Oman,
Marokko und der Libanon. Neben seiner
dienstlichen Tätigkeit und während einer längeren
Beurlaubung beendete er sein Studium
und promovierte an der Universität Hamburg
mit einem islamwissenschaftlichen Thema. Seine letzten Auslandsposten waren die Botschaft
Washington (2002-2005) und als Generalkonsul in Jeddah (Saudi-Arabien), bevor er
2007 den Botschafterposten in Bahrain übernahm.
DUBAI Magazin: Können Sie uns etwas über die Gesellschaft in Bahrain sagen?
Dr. Hubert Lang: Die herrschende Familie der Al-Khalifa hat ihre Stammeswurzeln im
östlichen Saudi-Arabien und Kuwait, bevor sie Ende des 18. Jahrhunderts, nach einem „Umweg“
über Qatar, nach Bahrain kam. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und bis zu
seiner Unabhängigkeit 1971 war Bahrain faktisch unter britischer „Vormundschaft“. Beide
Faktoren prägen bis heute das Gesicht der bahrainischen Gesellschaft. Einerseits tief verwurzelt
in der islamischen Identität, ist Bahrain gleichzeitig doch weltoffen und modern.
Die Tatsache, dass über zwei Drittel der einheimischen Bevölkerung der schiitischen Glaubensrichtung
angehören, ist eine Besonderheit von einer gewissen innenpolitisch- gesellschaftlichen
Tragweite.
DM: Was erwarten nach dem Besuch des bahrainischen Königs Hamad bin Isa Al-Khalifa
in Berlin im Oktober 2008 beide Länder voneinander?
HL: Es war der erste Besuch eines bahrainischen Monarchen in Deutschland. Er hat zweifellos
dazu beigetragen, das ohnehin schon recht gute bilaterale Verhältnis mit neuen Impulsen
zu versehen. Dies dürfte insbesondere der deutschen Wirtschaft zugute kommen. Anlässlich
des königlichen Besuchs fand in Berlin ein Deutsch-Bahrainisches Wirtschaftsforum
statt, welches bei der deutschen Industrie eine ungewöhnlich große Resonanz fand. Die
Anzahl der in Bahrain niedergelassen deutschen Firmen ist im regionalen Vergleich zwar
eher bescheiden, aber sie sind in den wichtigsten Bereichen der bahrainischen Wirtschaft
präsent. Im Kultur-Bereich eröffnen sich ebenfalls neue Möglichkeiten. Wichtig erscheint
mir, dass mit der Unterzeichnung mehrerer Grundsatzvereinbarungen die Grundlagen geschaffen
worden sind für einen engeren diplomatischen Konsultationsmechanismus und –
ebenfalls hochgradig wichtig – für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik.
- Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass die Beziehungen zwischen Deutschland und
Bahrain sich weiter intensivieren, und zwar auf allen Gebieten. Meine bahrainischen Gesprächspartner
und Freunde sehen dies genauso. ■
geschlossen, die Bautätigkeiten an Land, für
einen 18-Loch Golfplatz mit Golfakademie
und 1.400 Villen, sowie auf den 15 künstlichen
Inseln sind im Gang. Eine riesige,
mondsichelförmige Halbinsel mit privaten und
öffentlichen Stränden – genannt The Crescent
– wird Heimat von Restaurants, Gesundheitszentren,
zwei Schulen und exklusiver Wohnhäuser
innerhalb eines Geschäftsviertels. Die
Halbinsel ist durch eine Brücke mit dem Herzstück
der neuen Stadt, einer Hotelinsel mit
Aquapark, Einkaufszentrum, drei Hotels: 5
Sterne Haus, 4 Sterne Haus und ein 5 Sterne
Chalet-Hotel, verbunden. Insgesamt sollen hier
600 Zimmer entstehen. Östlich davon reihen
sich fünf fischförmige künstliche Inseln, genannt
Petal 1 bis 5 aneinander, die durch Brücken
untereinander und mit The Crescent verbunden
sind. Alle Brücken bilden einen Kreis.
Petal 1, 3 und 5 sind jeweils mit 2 noch weiter
östlich gelegenen, etwa hufeisenförmigen,
künstlichen Atollen verbunden. Die sechs Atolle
werden mit Villen bebaut, der Strand befindet
sich im Innern der Atolle. „Insgesamt werden
hier 1.600 Luxusvillen unterschiedlicher
Größe entstehen“, so Yasser Al Hammadi,
Marketing und PR Manager. „60.000 Menschen
werden in Durrat Al Bahrain einmal
wohnen. Sie kommen meist aus den GCC Staaten,
vor allem Bahrain, Saudi-Arabien und
Kuwait, aber auch aus Europa erwarten wir
Käufer: Deutsche und Briten. Das Projekt wird
in drei Bauphasen realisiert. Die erste Phase
kommt im März/April 2009 auf den Markt,
die zweite Phase wird der kommerzielle Bereich
von The Crescent sein, 2009 ist auch hier der
Start für Bau und Verkauf. Wir sorgen für die
Bebauung, damit Spekulanten das Land nicht
blockieren. Wenn einmal alles fertig gestellt ist,
erwarten wir 4.500 tägliche Besucher, darunter
viele Touristen, die hier Wassersport aller Art
betreiben können. Künstliche Riffe werden für
Taucher und Schnorchler angelegt. Die Marina
kann 450 Boote aufnehmen, sie ist ein Joint
Venture zwischen Tameer (60 %) und Durrat
Al Bahrain (40 %)“, erklärt Yasser Al
Hammadi.- Jassim Al Jowder, CEO von Durrat
Al Bahrain: „Wir haben mit diesem Projekt
bei der MIPIM 2009 im Palais des Festivals in
Cannes vom 10.-13. März 2009 teilgenommen
und großes Interesse in Europa festgestellt.
MIPIM ist für uns eine wichtige Marketing-
Gelegenheit. Potenzielle Investoren wissen unsere
ehrgeizigen Pläne und Innovationen zu
schätzen. Wir haben innovative Finanzierungssysteme
aufgelegt, die auch Investoren mit mittleren
Einkommen entgegen kommen“. ■
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