27.12.2014 Aufrufe

Wirtschaftskriminalität - Anti-Betrug (www.anti-betrug.de)

Wirtschaftskriminalität - Anti-Betrug (www.anti-betrug.de)

Wirtschaftskriminalität - Anti-Betrug (www.anti-betrug.de)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Grundlagen<br />

sind: „Das machen doch alle“ und „Es steht mir zu“. Gängig ist auch die<br />

Rechtfertigung im Bereich <strong>de</strong>s Mitarbeiter<strong>betrug</strong>es: „Es tue doch keinem<br />

weh“ bis hin zu <strong>de</strong>r Begründung: „Es sei zum Wohl <strong>de</strong>s Unternehmens“.<br />

2.1.3 Gelegenheit<br />

Gelegenheit be<strong>de</strong>utet meist das Fehlen o<strong>de</strong>r die Ineffektivität von Kontrollen,<br />

was <strong>de</strong>m Täter überhaupt erst die Möglichkeit zur Begehung krimineller<br />

Handlungen eröffnet. Begünstigt wird die Möglichkeit zur Tatbegehung<br />

durch interne Täter häufig auch durch fehlen<strong>de</strong> Organisationsanweisungen<br />

o<strong>de</strong>r undurchsichtige Prozesse.<br />

Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n drei an<strong>de</strong>ren Faktoren, die eine starke individuelle<br />

Komponente haben, ist <strong>de</strong>r Faktor Möglichkeit von Unternehmen vergleichsweise<br />

einfach zu beeinflussen. Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r Präventionsmaßnahmen<br />

sollte daher auf diesem Aspekt liegen. Dies gilt umso mehr,<br />

als die Wahrscheinlichkeit krimineller Handlungen auch durch die subjektiv<br />

erwartete Ent<strong>de</strong>ckungswahrscheinlichkeit bestimmt wird, die umso<br />

höher ist, je konsequenter Kontrollprinzipien umgesetzt sind. Studienergebnisse<br />

bestätigen diese Annahme: 61 % <strong>de</strong>r Unternehmen gaben an,<br />

dass unent<strong>de</strong>ckte erste Anzeichen die wirtschaftskriminellen Handlungen<br />

begünstigt haben. 11<br />

Darüber hinaus hat die Umsetzung von Kontrollmaßnahmen auch Einfluss<br />

auf <strong>de</strong>n Faktor Rechtfertigung: Wem bekannt ist, dass an bestimmten<br />

Stellen Kontrollen zur Verhin<strong>de</strong>rung betrügerischer Handlungen implementiert<br />

sind, kann sich zumin<strong>de</strong>st nicht darauf berufen, seine Taten seien<br />

zum Wohl <strong>de</strong>r Firma o<strong>de</strong>r sein Han<strong>de</strong>ln sei normal, da „je<strong>de</strong>r das doch<br />

mache“.<br />

2.1.4 Fähigkeit<br />

Fähigkeit be<strong>de</strong>utet, dass <strong>de</strong>r Täter über das für die Tatbegehung nötige<br />

Wissen und Können verfügen muss. Insbeson<strong>de</strong>re das Bewusstsein, seine<br />

Position ausnutzen zu können sowie die entsprechen<strong>de</strong>n, z. B. techni-<br />

11 KPMG, Studie 2006 zur Wirtschaftskriminalität in Deutschland, S. 14.<br />

Bun<strong>de</strong>sverband Öffentlicher Banken Deutschlands<br />

• • • • 15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!