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Magazin - Helvetas

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213 /13 Partnerschaft<br />

ZusammenBleiben<br />

Mali galt als relativ stabil, bevor der Rebellenaufstand im Norden das Land 2012 in eine Krise stürzte.<br />

Wie erlebt das Team von <strong>Helvetas</strong> Mali die schwierige Zeit Wie soll es mit der Arbeit weitergehen<br />

Ein Treffen in Bamako mit Célestin Dembélé, dem stellvertretenden Programmdirektor in Mali.<br />

Von Lionel Giron<br />

© Reuters/Joe Penney<br />

Die Kämpfe zwischen Rebellen und Armee haben Spuren hinterlassen: Eine junge Frau in Nordmali vor einer Mauer mit Einschusslöchern.<br />

«La descente», der Niedergang, nennen<br />

die Malier jene Stunden, in denen die<br />

Sonne allmählich zu sinken beginnt.<br />

Nur die Temperatur liegt noch immer<br />

bei über 40 Grad. Der Mai ist der heisseste<br />

Monat in der Hauptstadt Bamako,<br />

die Luft ist stickig, die letzten Regenfälle<br />

liegen acht Monate zurück. Nach einem<br />

langen Arbeitstag finde ich einen ruhigen<br />

Moment, um mit Célestin Dembélé<br />

über die turbulenten Ereignisse zu<br />

sprechen, die Mali in den Grundfesten<br />

erschüttert haben.<br />

Mit einem Seufzer erklärt mir<br />

Célestin, wie es war, damals im März<br />

2012, als der Aufstand der Tuareg-Rebellen<br />

im Norden in Bamako zu einem<br />

Militärputsch führte. Dieser Putsch bestärkte<br />

die Rebellen noch darin, dass<br />

in Bamako keine ernst zu nehmenden<br />

Verhandlungspartner sitzen. Während<br />

in der Hauptstadt unter dem neuen Militärregime<br />

Chaos herrschte, nahmen<br />

die Tuareg-Rebellen und islamistische<br />

Gruppierungen im Norden immer weitere<br />

Gebiete ein.<br />

20<br />

Fokus<br />

Sicherheitsvorkehrungen<br />

Célestin erinnert sich, wie die Spannungen<br />

im Norden und die wiederholten<br />

Niederlagen der malischen Armee in der<br />

Bevölkerung ein tiefes Gefühl der Unzufriedenheit<br />

schürten. «Wir von <strong>Helvetas</strong><br />

konnten die Folgen der Ereignisse auch<br />

nicht vorhersehen, aber wir haben die<br />

Aktivitäten der verschiedenen Gruppen<br />

von Anfang an aufmerksam verfolgt.»<br />

Von den Gewerkschaften bis zu den Soldatenwitwen,<br />

die auf die Strasse gingen,<br />

um dagegen zu protestieren, dass ihre<br />

Männer so schlecht ausgebildet und ausgerüstet<br />

gegen die Rebellen ins Feld geschickt<br />

wurden.<br />

Im Team wurden früh Sicherheitsvorkehrungen<br />

getroffen, die eine<br />

Weiterarbeit ermöglichten, ohne grosse<br />

Risiken einzugehen. So waren alle Mitarbeitenden<br />

in eine Telefonkette einge-

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