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KREMLAS

Dokumentation eines Forschungsprojekts zur Entwicklung eines kreativen evolutionären Entwurfsmethode für Layoutprobleme in Architektur und Städtebau.

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3.3 Wahl der generativen Methode 39<br />

3.2.5. Unmittelbarkeit<br />

Während des Entwurfsprozesses gibt es sowohl Phasen, in denen der Entwerfende<br />

die erarbeitete Lösung in aller Ruhe reflektiert, als auch Phasen, in denen er in hoher<br />

Geschwindigkeit verschiedene Dinge mehr oder weniger gleichzeitig zu organisieren<br />

versucht (Lawson, 2005). Der Entwerfer muss in den entscheidenden Momenten<br />

die Auswirkungen seiner Handlungen bzw. Entscheidungen sofort sehen<br />

können. Für ein generatives System bedeutet dies, dass es Lösungen unmittelbar,<br />

d.h. ohne zeitliche Verzögerung, erzeugen muss. Erst diese Unmittelbarkeit ermöglicht<br />

ein Verständnis der Effekte, welche durch bestimmte Veränderungen von Regeln<br />

bzw. Kriterien hervorgerufen werden.<br />

3.3. Wahl der generativen Methode<br />

Ein wesentlicher Punkt für die Entwicklung eines interaktiven Entwurfssystems betrifft<br />

die Wahl der generativen Methode, da diese das Verhalten des Systems bei<br />

der Problemlösung bestimmt. Bei generativen Systemen kann, wie in Abschnitt 2.1<br />

beschrieben, zwischen direkten und iterativen Verfahren unterschieden werden.<br />

Direkte Verfahren liefern nach endlicher Zeit eine exakte Lösung für ein Problem.<br />

Sie beruhen meist auf einer umfassenden analytischen Durchdringung des Problems,<br />

welche die notwendigen Informationen zur Berechnung einer Lösung liefert.<br />

Rechenberg (1994) nennt diese Verfahren auch problemorientierte Verfahren. Da<br />

sie keinen Rückkopplungsmechanismus beinhalten, ist das Lösungsverfahren linear.<br />

Es ist kein Eingriff während des Problemlösungsprozesses möglich. Die Funktionsweise<br />

iterativer Methoden besteht darin, sich in einem Prozess, bestehend aus Generierung<br />

und Bewertung, schrittweise an eine Ideallösung heranzutasten. Diese<br />

Verfahren liefern zwar oft nur näherungsweise optimale Lösungen für ein Problem,<br />

jedoch ist es möglich, nach jeder Iteration Änderungen an den Regeln bzw. Kriterien,<br />

die im Problemlösungsprozess angewandt werden, vorzunehmen. Dies ist entscheidend,<br />

um die unter Punkt 3.2 genannten Kriterien Adaptivität, Zirkularität und<br />

Explorativität angemessen zu berücksichtigen.<br />

Hinsichtlich der Menge an notwendigem Problemwissen, welche erforderlich ist,<br />

um zu brauchbaren Entwurfsvarianten zu gelangen, ist es für die Entwicklung eines<br />

ALES entscheidend, dass das Entwurfssystem mit möglichst wenig Problemwissen

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