Innovation nach Maß - KW-Kranwerke AG Mannheim

Das Frankenbach Containerterminal in Mainz setzt auf Umschlagtechnik der
Kranwerke | Bilder: KW
Auch in der Zementindustrie werden vergleichbare Automatikkrane
mit Greifer nachgefragt. „60 % unserer Produktion besteht heute aus
diesem Krantyp und wir zählen mit diesem qualitativ hochwertigen
Produkt zu den Marktführern in Europa“, freut sich Büchsler.
Die hohen technischen Anforderungen der Kundschaft von Greiferbrückenkranen
an Qualität, Servicefreundlichkeit und Lebensdauer
sind für Büchsler auch Maßstab für die technische Auslegung der
Produkte im übrigen Produktionsprogramm. Im Hafenbereich und
für Landterminals werden zum Umschlag von Massengut, Stückgut
Ein Doppellenker-Wippdrehkran
in Bülstringen
und Containern Drehkrane und Portalkrane in unterschiedlichsten
Auslegungen angeboten. Drehkrane werden auf Schienen verfahrbar
oder ortsfest sowohl mit starrem Ausleger, als auch als Ein- und
Doppellenkerwipp-Drehkran entsprechend den Kundenanforderungen
geliefert. Die Drehkrane können für Stückgut-, Containerund
Greiferbetrieb ausgelegt werden. Portalkrane werden in Ein- und
Zweiträgerausführung für den Container-, Greifer- und Stückgutbe-
trieb in Vollwandbauweise gefertigt. Sie können mit drehbaren Speziallaufkatzen,
Verstellspreadern, mit Greifarmen und auswechselbaren
Stückguttraversen ausgerüstet werden.
Die Lastaufnahmemittel wie z. B. Greifer und Spreader kaufen die KW
von spezialisierten Zulieferanten wie MRS, Kröger, Bromma oder Elme
zu. „Der Trend geht eindeutig zum vollelektrischen Spreader. Fehlerferndiagnose,
Energierückgewinnung und Netzrückspeisung sowie
Möglichkeiten zur Datenübertragung gehören heute zur technischen
Grundausstattung von komplexen Krananlagen und werden von den
Kunden vorausgesetzt“, berichtet der Chefkonstrukteur. „Hafenkrane
sind meist Einzelanfertigungen. Immer wieder realisieren wir neue Lösungen
an jedem neuen Kran.“ Beispiel Frankfurt: Der Anfang des Jahres
gelieferte Kran im Osthafen ist durch seine neue Konstruktion rund
10 bis 15% leichter als seine Vorgänger. Durch das drehbare Fahrwerk
kann er auf der Kranbahn, die zur Hälfte eine Kurve vollzieht, problemlos
und verschleißarm fahren. „Namhafte Terminalbetreiber zählen
heute zu unseren Kunden, darunter Frankenbach in Mainz, Waibel
in Gernsheim oder Contargo mit KW-Brücken in Karlsruhe, Mannheim
und Frankfurt/Main Osthafen“, berichtet Büchsler stolz.
Ein weiteres Geschäftsfeld sind Schwimmgreifer-Anlagen zur Kiesgewinnung,
die über Diesel-Generatoren oder einen festen Elektroanschluss
betrieben werden. Kiesbagger werden mit Laufkatzen und als
Drehkranausführung angeboten. Von der Projektierung über die komplette
Lieferung inklusive Pontons und Aufbereitung bis zum Service
reicht dort das Spektrum der Kranwerke. Die Aufbereitungstechnik wird
von verlässlichen Spezialfirmen zugekauft. Ohne qualifizierten Service
lassen sich im anspruchsvollen Marktumfeld keine Krane verkaufen,
weiß Büchsler: „KW bietet Service, Wartung und Reparaturen für alle
eigenen Anlagen und auch für Fremdfabrikate an. Diese modularen
Leistungen bestehen aus verschiedenen Sparten, die sich wechselseitig
ergänzen: Rundum-Sorglos-Paket, Ersatzteil-Service, Modernisierung
und Montage. Wir machen den Service bei den von uns in Deutschland
gelieferten Kranen selbst und bieten eine 24 Stunden Rufbereitschaft
mit kurzen Reaktionszeiten. Um einen schnellen Vor-Ort Service zu
gewährleisten, kooperieren wir in anderen Lieferländern wie Großbritannien,
Skandinavien, Benelux, Österreich und Frankreich ebenfalls
mit verschiedenen lokalen Kranservicefirmen, die kleinere Arbeiten
unter der Anleitung von unseren Mitarbeitern durchführen können“,
beschreibt er das länderübergreifende Servicekonzept, das stetig den
Kunden- und Marktanforderungen angepasst wird.
Auf die Zukunftsmärkte angesprochen, sagt Büchsler: „Derzeit teilt
sich unser Umsatz in 60 % Greiferbrückenkrane, 20 % Portal- und
Drehkrane, 10 % Bagger und 10 % Service. Zunächst wollen wir den
Anteil des Servicebereiches durch Verstärkung unserer Eigenleistungen
steigern und uns auch stärker auf den Umbau, die Modernisierung
und Erneuerung vorhandener Krananlagen fokussieren. Da
der Markt der Spezialkrane für Müllverbrennungsanlagen in Westeuropa
weitgehend gesättigt ist und neue Märkte in Osteuropa noch
in der Entwicklung sind, werden wir unsere Vertriebsaktivitäten im
Bereich Hafen- und Industriekrane verstärken. Interessante Marktperspektiven
sehen wir auch in unserem Nachbarland Frankreich!“
n Hans-Wilhelm Dünner|Michael Nutsch
4|2013 77