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Innovation nach Maß - KW-Kranwerke AG Mannheim

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Titelthema | Intermodaler Transport in Europa – chancen für Häfen, Schiff + Bahn<br />

Der 2009 gebaute Containerkran in<br />

<strong>Mannheim</strong> mit Sonderlackierung<br />

<strong>Kranwerke</strong> <strong>Mannheim</strong> als Mittelständler im europäischen Kranmarkt erfolgreich<br />

<strong>Innovation</strong> <strong>nach</strong> Maß<br />

Die <strong>KW</strong>-<strong>Kranwerke</strong> <strong>AG</strong> <strong>Mannheim</strong> führt die Tradition des 200 Jahre zurückreichenden <strong>Mannheim</strong>er Kranbaus fort. Als innovatives<br />

mittelständisches Unternehmen bietet der Hersteller kunden- und branchenspezifische Lösungen und Service an. Der<br />

Hauptfokus liegt auf der Lieferung von Greiferbrückenkranen, Portal- und Drehkranen, Kiesbaggern sowie Sonderlösungen bei<br />

Hebezeugen. Im deutschsprachigen Raum sind die <strong>Kranwerke</strong> marktführend bei vollautomatischen Greiferbrückenkranen.<br />

Andreas Büchsler | Bild: Michael Nutsch<br />

Die <strong>Kranwerke</strong> <strong>Mannheim</strong> wurden<br />

1999 gegründet. Das Unternehmen<br />

Rohr Bagger GmbH, das die<br />

PS Förder- und Lagertechnik aufgekauft<br />

hatte, wollte sich auf sein Kerngeschäft,<br />

den Baggerbau, konzentrieren. „Karl<br />

Philipp Schneckenberger gründete die<br />

<strong>Kranwerke</strong> <strong>AG</strong> <strong>Mannheim</strong> und übernahm<br />

acht Mitarbeiter aus dem ehemaligen PS-<br />

Bereich“, berichtet Vorstandsmitglied<br />

Andreas Büchsler, Abteilungsleiter Konstruktion,<br />

Stahlbau und Mechanik, der<br />

von Anfang an dabei war.<br />

Die <strong>Kranwerke</strong> <strong>AG</strong> sind nicht börsennotiert, die Namensaktien liegen<br />

in Händen der leitenden Mitarbeiter sowie bei externen Investoren.<br />

„Wir haben seit der Gründung ein gleichmäßiges Wachstum erlebt.<br />

So stieg der Umsatz von 250.000 Euro im Gründungsjahr über 6 Mio.<br />

Euro in 2002 auf 23,5 Mio. Euro in 2012, wobei durchweg mit einer<br />

vernünftigen Rendite gearbeitet wurde“, berichtet Büchsler. Heute<br />

beschäftigen die <strong>Kranwerke</strong> mehr als 80 Mitarbeiter.<br />

„Jeder Kran ist eine individuelle Konstruktion – Spurweite, Höhe, Geschwindigkeit<br />

und andere Leistungsparameter fallen entsprechend den<br />

Kundenwünschen immer wieder anders aus. Jedes Projekt bringt neue<br />

Herausforderungen für innovative Komponenten. Für jedes Projekt<br />

betreiben wir daher Forschung und Entwicklung. Die Konstrukteure<br />

tauschen sich über neue Ideen laufend aus. Jedes Projekt hat einen<br />

eigenen Leiter, der es bis zur Inbetriebnahme begleitet“, so Büchsler.<br />

„Die Zufriedenheit unserer Kunden steht bei uns an erster Stelle.<br />

Modernste Antriebstechnik und Kontrollsysteme sowie bewährte und<br />

robuste mechanische Komponenten gewährleisten höchste Zuverlässigkeit<br />

und effektives Handling. Ein Großteil der Wertschöpfung an<br />

unseren Kranen ist ‚Made in Germany‘. In Verbindung mit unserer langen<br />

Erfahrung mit automatischen Kransystemen gewährleistet dies<br />

eine kurze Inbetriebnahmedauer sowie einen sicheren Kranbetrieb<br />

von Beginn an“. Das Hauptgeschäftsfeld der <strong>KW</strong> <strong>Kranwerke</strong> <strong>Mannheim</strong><br />

sind halb- oder vollautomatische Greiferbrückenkrane für Müllverbrennungsanlagen.<br />

„Die Einsatzbedingungen sind hier äußerst rau.<br />

Durch die inhomogene Gutart Mischmüll ergibt sich eine hohe Beanspruchung<br />

von Greifer und Anlage beim Umschlag zwischen Bunker<br />

und Einfülltrichter am Verbrennungsofen“, erläutert Büchsler die<br />

technische Seite. Aufgrund der erheblichen Geruchsbelästigung arbeiten<br />

die Kranführer in dreifach geschützten, vollklimatisierten Spezialkanzeln,<br />

von denen aus der Kran ferngesteuert wird. „Sie bekommen<br />

von den Belastungen des Betriebes wenig mit und erhalten zum<br />

Betriebszustand des Krans kaum Rückmeldung, sodass dieser einiges<br />

aushalten können muss“, so Büchsler. „Die Krane sind in den Anlagen<br />

rund um die Uhr im Einsatz, wobei in den Nachtstunden zum Teil auf<br />

vollautomatischen Betrieb umgestellt wird. Für solche Anlagen sind<br />

eine hohe Verlässlichkeit, eine robuste technische Auslegung und<br />

hohe Lebensdauer bei geringer Wartungsanfälligkeit unverzichtbar“.<br />

76 4|2013


Das Frankenbach Containerterminal in Mainz setzt auf Umschlagtechnik der<br />

<strong>Kranwerke</strong> | Bilder: <strong>KW</strong><br />

Auch in der Zementindustrie werden vergleichbare Automatikkrane<br />

mit Greifer <strong>nach</strong>gefragt. „60 % unserer Produktion besteht heute aus<br />

diesem Krantyp und wir zählen mit diesem qualitativ hochwertigen<br />

Produkt zu den Marktführern in Europa“, freut sich Büchsler.<br />

Die hohen technischen Anforderungen der Kundschaft von Greiferbrückenkranen<br />

an Qualität, Servicefreundlichkeit und Lebensdauer<br />

sind für Büchsler auch Maßstab für die technische Auslegung der<br />

Produkte im übrigen Produktionsprogramm. Im Hafenbereich und<br />

für Landterminals werden zum Umschlag von Massengut, Stückgut<br />

Ein Doppellenker-Wippdrehkran<br />

in Bülstringen<br />

und Containern Drehkrane und Portalkrane in unterschiedlichsten<br />

Auslegungen angeboten. Drehkrane werden auf Schienen verfahrbar<br />

oder ortsfest sowohl mit starrem Ausleger, als auch als Ein- und<br />

Doppellenkerwipp-Drehkran entsprechend den Kundenanforderungen<br />

geliefert. Die Drehkrane können für Stückgut-, Containerund<br />

Greiferbetrieb ausgelegt werden. Portalkrane werden in Ein- und<br />

Zweiträgerausführung für den Container-, Greifer- und Stückgutbe-<br />

trieb in Vollwandbauweise gefertigt. Sie können mit drehbaren Speziallaufkatzen,<br />

Verstellspreadern, mit Greifarmen und auswechselbaren<br />

Stückguttraversen ausgerüstet werden.<br />

Die Lastaufnahmemittel wie z. B. Greifer und Spreader kaufen die <strong>KW</strong><br />

von spezialisierten Zulieferanten wie MRS, Kröger, Bromma oder Elme<br />

zu. „Der Trend geht eindeutig zum vollelektrischen Spreader. Fehlerferndiagnose,<br />

Energierückgewinnung und Netzrückspeisung sowie<br />

Möglichkeiten zur Datenübertragung gehören heute zur technischen<br />

Grundausstattung von komplexen Krananlagen und werden von den<br />

Kunden vorausgesetzt“, berichtet der Chefkonstrukteur. „Hafenkrane<br />

sind meist Einzelanfertigungen. Immer wieder realisieren wir neue Lösungen<br />

an jedem neuen Kran.“ Beispiel Frankfurt: Der Anfang des Jahres<br />

gelieferte Kran im Osthafen ist durch seine neue Konstruktion rund<br />

10 bis 15% leichter als seine Vorgänger. Durch das drehbare Fahrwerk<br />

kann er auf der Kranbahn, die zur Hälfte eine Kurve vollzieht, problemlos<br />

und verschleißarm fahren. „Namhafte Terminalbetreiber zählen<br />

heute zu unseren Kunden, darunter Frankenbach in Mainz, Waibel<br />

in Gernsheim oder Contargo mit <strong>KW</strong>-Brücken in Karlsruhe, <strong>Mannheim</strong><br />

und Frankfurt/Main Osthafen“, berichtet Büchsler stolz.<br />

Ein weiteres Geschäftsfeld sind Schwimmgreifer-Anlagen zur Kiesgewinnung,<br />

die über Diesel-Generatoren oder einen festen Elektroanschluss<br />

betrieben werden. Kiesbagger werden mit Laufkatzen und als<br />

Drehkranausführung angeboten. Von der Projektierung über die komplette<br />

Lieferung inklusive Pontons und Aufbereitung bis zum Service<br />

reicht dort das Spektrum der <strong>Kranwerke</strong>. Die Aufbereitungstechnik wird<br />

von verlässlichen Spezialfirmen zugekauft. Ohne qualifizierten Service<br />

lassen sich im anspruchsvollen Marktumfeld keine Krane verkaufen,<br />

weiß Büchsler: „<strong>KW</strong> bietet Service, Wartung und Reparaturen für alle<br />

eigenen Anlagen und auch für Fremdfabrikate an. Diese modularen<br />

Leistungen bestehen aus verschiedenen Sparten, die sich wechselseitig<br />

ergänzen: Rundum-Sorglos-Paket, Ersatzteil-Service, Modernisierung<br />

und Montage. Wir machen den Service bei den von uns in Deutschland<br />

gelieferten Kranen selbst und bieten eine 24 Stunden Rufbereitschaft<br />

mit kurzen Reaktionszeiten. Um einen schnellen Vor-Ort Service zu<br />

gewährleisten, kooperieren wir in anderen Lieferländern wie Großbritannien,<br />

Skandinavien, Benelux, Österreich und Frankreich ebenfalls<br />

mit verschiedenen lokalen Kranservicefirmen, die kleinere Arbeiten<br />

unter der Anleitung von unseren Mitarbeitern durchführen können“,<br />

beschreibt er das länderübergreifende Servicekonzept, das stetig den<br />

Kunden- und Marktanforderungen angepasst wird.<br />

Auf die Zukunftsmärkte angesprochen, sagt Büchsler: „Derzeit teilt<br />

sich unser Umsatz in 60 % Greiferbrückenkrane, 20 % Portal- und<br />

Drehkrane, 10 % Bagger und 10 % Service. Zunächst wollen wir den<br />

Anteil des Servicebereiches durch Verstärkung unserer Eigenleistungen<br />

steigern und uns auch stärker auf den Umbau, die Modernisierung<br />

und Erneuerung vorhandener Krananlagen fokussieren. Da<br />

der Markt der Spezialkrane für Müllverbrennungsanlagen in Westeuropa<br />

weitgehend gesättigt ist und neue Märkte in Osteuropa noch<br />

in der Entwicklung sind, werden wir unsere Vertriebsaktivitäten im<br />

Bereich Hafen- und Industriekrane verstärken. Interessante Marktperspektiven<br />

sehen wir auch in unserem Nachbarland Frankreich!“<br />

n Hans-Wilhelm Dünner|Michael Nutsch<br />

4|2013 77

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