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Krebskongress - Medizinische Woche Baden Baden

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Tagesthema: Regulation vor Reparatur<br />

<strong>Krebskongress</strong><br />

Samstag, 03.11.2012<br />

Erkenntnisse aus 60 Jahren Erfahrung mit der Onkologie un der komplementären Tumortherapie<br />

Dr. med. Karl-Heinz Gebhardt, Karlsruhe<br />

09:05 - 09:30 Uhr<br />

An Hand der historischen Entwicklung der Krebsbehandlung nach dem 2.Weltkrieg wird dargestellt, wie anfangs<br />

nur Operation und Röntgenstrahlentherapie zur Verfügung standen. Hinzu kamen dann die Zytostatika, anfangs<br />

das noch sehr toxische Stickstofflost, danach Endoxan, Trenimon bis hin zu den neuesten heute verwendeten<br />

Mitteln. In den letzten Jahrzehnten wurden die Operations- und Strahlentechniken sehr verbessert. Zu den<br />

Cytostatica kamen noch die sehr teuren, meist gentechnisch hergestellten sogenannten Biologica, die bestimmte<br />

Rezeptoren und damit für das Tumorwachstum wichtige Stoffwechselwege blockieren. Eine zunehmend wichtige<br />

Rolle spielt auch die Behandlung mit Hormonen und Antihormonen, besonders beim Prostata- und<br />

Mammakarzinom. Trotz dieser erheblichen Fortschritte ist noch immer nur ein kleiner Teil von Tumoren mit diesen<br />

Methoden heilbar und die medikamentöse Tumortherapie hat zum Teil nicht nur erhebliche Nebenwirkungen,<br />

sondern führt auch zu dauerhaften Schäden, besonders im Bereich des Nervensystems. Deshalb war von Anfang an<br />

eine komplementäre Tumortherapie notwendig, um die klinische Tumortherapie verträglicher zu machen, aber<br />

auch um in palliativen Situationen den Patienten die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Diese umfasst<br />

eine Neuordnung der Lebensweise im weitesten Sinne einschließlich der psychischen Führung. Neben einer<br />

gesunden Diät, körperlicher Bewegung und Schlafplatzsanierung gehören dazu auch bestimmte Medikamente wie<br />

Mistelpräparate und Homöopathica. Dies wird an Hand von Beispielen aus der Praxis dargestellt.<br />

Welche Beifuß-Präparate gewährleisten optimalen Therapieerfolg? Ist Eisen-Substitution bei der Therapie<br />

zwingend notwendig? Vergleich parenteral:oral<br />

Prof. Dr. rer. nat. Thomas Efferth, Mainz<br />

09:30 - 10:00 Uhr<br />

Artemisinin, Artesunate und Artemisia annua Präparate sind seit geraumer Zeit in der Komplementärmedizin von<br />

Interesse, um Krebspatienten zu behandeln. Bisher sind Artemisinin und Artesunate nur für die Malariatherapie<br />

zugelassen. Als „off-label use“ bei individuellen Heilversuchen werden diese Wirkstoffe nicht nur von<br />

Komplementärmedizinern und Naturheilpraktikern, sondern auch zunehmend von Schulmedizinern in der<br />

Krebstherapie verwendet.<br />

Große, kontrollierte klinische Studien zur Wirksamkeit bei Tumoren liegen bisher noch nicht vor. Umso wichtiger<br />

ist es, die klinische Wirksamkeit anhand der vorliegenden präklinischen Daten sowie der Einzelfallberichte<br />

abzuschätzen.<br />

Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, einen Überblick über den momentanen Stand der Forschung hinsichtlich<br />

präklinischer Tierversuche sowie individueller Heilversuche zu geben. Daraus kann nicht auf eine klinische<br />

Wirksamkeit geschlossen werden, gibt dem behandelnden Arzt jedoch hinweise, die für seine<br />

Therapieentscheidung wertvoll und hilfreich sein können. In diesem Zusammenhang zeigten präklinische<br />

Versuche, dass die Wirksamkeit von Artemisinin und Artesunate durch Gabe von Eisenpräparaten verstärkt werden<br />

kann. Dies ist in der Mehrzahl der untersuchten Zelllinien der Fall, nicht jedoch bei allen. Die Rolle der Eisengabe<br />

wird daher kritisch beleuchtet. Weiterhin wird auch auf die Möglichkeiten der präklinischen Testung und<br />

Biomarker-Bestimmung eingegangen, die erfolgversprechende Hinweise geben können.


<strong>Krebskongress</strong><br />

Sicherheitsdaten und neue Studienlage zu Soja bei Krebs<br />

Dr. Uwe Kötter, Uttwil (Schweiz)<br />

10:00 - 10:30 Uhr<br />

Targettherapie mit gängigen Medikamenten bei Krebs<br />

Dr. med. Friedrich Douwes, Bad Aibling<br />

11:00 - 11:30 Uhr<br />

Es gibt vielmehr Medikamente als allgemein bekannt sind, die für eine andere Indikation zugelassen sind, von<br />

denen man aber weiß, dass sie auch eine Wirkung bei Krebs haben, da sie entscheidend in den Stoffwechsel der<br />

Krebszellen bzw. des Krebsgewebes eingreifen. Bekanntes Beispiel ist Aspirin, das in epidemiologischen Studien,<br />

aber auch in klinischen Studien belegen konnte, dass es eine Krebs präventive Wirkung hat. Auch von dem alten<br />

Magenmittel Cemitidin weiß man, dass es an fünf Stellen in den Tumorstoffwechsel eingreift und so nicht nur<br />

präventiv und adjuvant postoperativ eingesetzt werden kann, sondern auch therapeutisch, wenn es darum geht<br />

den Proliferationsfaktor Histamin zu blockieren und die Immunantwort positiv zu beeinflussen. Metformin, ein<br />

Antidiabetikum, hemmt den Glucosestoffwechsel über die Aktivierung des Energiefühlers AMPK (AMP-activated<br />

protein kinase) und reduziert damit die Krebshäufigkeit bei adipösen Diabetikern. Beeinflusst aber auch den<br />

Verlauf fortgeschrittener Krebsfälle entscheidend und kann sehr positiv die Wirkung von Hyperthermie, aber auch<br />

Chemotherapie unterstützen. Bekanntlich können Übersäuerung und unterschwellige Entzündungen den Verlauf<br />

einer Krebserkrankung negativ beeinflussen. Medikamentöse können wir Einflussnahme auf diese pathologischen<br />

Zustände nehmen und den Verlauf einer Krebskrankheit entscheidend beeinflussen. Alle im Vortrag vorgestellten<br />

Stoffe sind rezeptierbar, nicht toxisch und preiswert im Vergleich zu gängigen Krebsmitteln.


<strong>Krebskongress</strong><br />

Was nützen regionale Therapien in der Onkologie wirklich?<br />

Dr. med. Wulf-Peter Brockmann, Hamburg<br />

11:30 - 12:00 Uhr<br />

Geht man davon aus, dass Chemotherapien als systemische Krebstherapien in denjenigen Fällen, in denen sie bei<br />

soliden Tumoren monatelang palliativ verabreicht werden müssen, dem Immunsystem so stark schaden können,<br />

dass sich ihr Nutzeffekt anschließend aufhebt, und sie danach schließlich mehr schaden als nützen würden, sieht<br />

man sich gezwungen, lokale oder lokoregionäre Therapien anzuwenden. Dabei müssen in Bezug auf den<br />

Metastasenbefall Abstufungen in der Gefährdung quo ad vitam infolge seiner Ausprägung und Organlokalisation<br />

vorgenommen werden. Hiernach richtet sich die Priorität der Behandlungslokalisation. Beispiele werden<br />

gezeigt.Dabei ist man gezwungen, bedrohliche Situationen zu meistern, die oft von mehreren oder gar multiplen<br />

Metastasen oder einem lokal per Operation nicht mehr beherrschbaren Tumor oder Tumorrezidiv ausgehen.<br />

Insofern kann die mangelnde Operabilität internistisch aufgrund vorgeschrittenen Alters oder aufgrund von<br />

Komorbiditäten bedingt sein oder rein lokal operationstechnisch, oder weil schon Fernmetastasen in einem oder<br />

mehreren Organen vorliegen. Lehnen Patienten für sich selbst chemotherapeutische Leitlinientherapien oder auch<br />

nur gebräuchliche Chemotherapien (inkl. Antikörper) in solchen Situationen als Standardbehandlung strikt ab –<br />

oft, weil sie deren Auswirkungen bei sich schon kennengelernt haben – ist keinerlei therapeutischer Nihilismus<br />

oder gar nur eine „best palliative care“ angebracht, sondern immer noch ein ganzes Arsenal von regionalen<br />

Behandlungsmöglichkeiten vorhanden, das allerdings darauf beruht, die somit doch noch vorhandenen Ressourcen<br />

so geschickt in so geringer Dosis miteinander zu kombinieren, dass ohne gravierende und möglichst schon ohne<br />

störende Nebenwirkungen unter Beibehalt der gewohnten Lebensqualität eine möglichst lang anhaltende Remission<br />

eintritt oder Status idem anhält. Dabei sollten die Patienten auch nicht dreimal wöchentlich bis zu ihrem Tode<br />

zu ambulanten stundenlangen Therapien erscheinen müssen, was nämlich die Lebensqualität ebenfalls senken<br />

würde.<br />

Die auf diese Weise angesprochenen Kombinationstherapien ganzer Organe wie Hirn, Leber, Lunge, Haut und<br />

Lymphknotenregionen setzen sich aus folgenden bekannten Therapiemaßnahmen zusammen:<br />

1. (Lowdose-)Strahlentherapien<br />

2. Lowdose-)Chemotherapien<br />

3. Hyperthermieverfahren (lokal, lokoregionär, Ganzkörper)<br />

4. Intraarterielle Chemoperfusionen (Katheter radiologisch gelegt)<br />

5. Intraarterielle Chemoperfusionen (mit offen operativ applizierten Kathetern) ohne Embolisationen, aber<br />

mit zum Teil eigenem Kreislauf unter Verwendung eines Perfusions-/ Oxygenierungsautomaten mit der<br />

Möglichkeit der Chemorefiltration<br />

Ausgeschlossen sind vom genannten Vorgehen a priori Leukosen, maligne Lymphome, Seminome, das<br />

Chorionepithelioblastom und alle Malignome des Kindes- und Jugendalters, da sie mindestens in 1. Wahl<br />

prädestiniert sind für Volldosis-Chemotherapieverfahren.Die Sinnhaftigkeit von 1. bis 5. bei typischen nicht<br />

chemotherapeutisch als heilbar geltenden Tumoren unter Beibehalt des zellulären Immunsystems als<br />

herausragende und beizubehaltende Hilfe im Kampf gegen den Krebs soll anhand von unterschiedlichen<br />

Fallbeispielen gezeigt werden und zur Nachahmung anregen, auch wenn die Logistik hierfür äußerst anspruchsvoll<br />

erscheint und über die Fachgrenzen hinaus eine enge Kooperationsfähigkeit ohne Eitelkeiten zwingend erfordert.<br />

Die Grenzen regionaler Tumortherapien liegen darin, dass in palliativer Situation wie mit den meisten Verfahren<br />

die maligne Erkrankung insgesamt allenfalls aufgehalten wird und manche komplizierende Situation verhindert<br />

werden kann, aber die vermeintliche Palliation nur in seltensten Fällen in eine Kuration zu verwandeln ist.<br />

Die Vorteile liegen darin, dass die meisten Patienten bis zu ihrem Tode und nach ihrem Tode sogar die<br />

Angehörigen diese relativ sanfte Medizin ausgesprochen schätzen und allenfalls aus pekuniären Gründen<br />

abbrechen wollen und dass man die o.e. geringen Heilungschancen nicht durch palliative Chemotherapien<br />

verhindert.


Procain in der Onkologie<br />

Dr. med. Rainer Wander, Elsterberg<br />

14:35 - 15:00 Uhr<br />

<strong>Krebskongress</strong><br />

Sonntag, 04.11.2012<br />

Eisen-Stoffwechsel und Eisen-Substitution bei Tumorerkrankungen<br />

Dr. med. Tim Göing, Eystrup<br />

15:00 – 15:30 Uhr<br />

Tumorerkrankungen gehen häufig mit einer Störung des Eisen-Stoffwechsels einher. Entzündungen spielen dabei<br />

eine bedeutende Rolle. Die Entzündung verändert über das Hepcidin grundlegend den Eisenstoffwechsel. Bei der<br />

Labordiagnostik muss die Entzündungsreaktion immer mit berücksichtigt werden. Die Radikalstressbelastung<br />

scheint nicht so groß wie befürchtet. Die Erkenntnisse über das Hepcidin führen zu einem neuen therapeutischen<br />

Vorgehen. Für die Lebensqualität der Betroffenen ist der Eisen-Stoffwechsel von großer Bedeutung.<br />

Mikroimmun-Therapie bei Entzündungen, Infektionen und oxidativen Stress - Diagnose und Therapie<br />

Dr. med. Ursula Bubendorfer, Schwoich/Kufstein (Österreich)<br />

15:30 - 16:00 Uhr<br />

Die zunehmend durch Um- und Innenweltstress wie chemische Schadstoffe oder diverse Erreger (Bakterien, Viren,<br />

Pilze, Parasiten) belastete Organismus des Menschen, entwickelt vermehrt Glutherde von chronischen<br />

Entzündungen.<br />

Da keine Krankheitsüberwindung stattfindet, reagiert das Immunsystem mit zunehmender Toleranz. Durch die<br />

fehlende akute Auseinandersetzung bauen sich immunologische Blockaden auf, so dass völlig andere Wege in der<br />

Auseinandersetzung mit Pathogenen beschritten werden. Der normale Heilungsprozess schlägt um, in eine<br />

Begünstigung von chronischen Krankheiten und Krebs.<br />

Bei der Frage nach therapeutischen Maßnahmen, die ergriffen werden können, um die Zellveränderungen positiv<br />

zu beeinflussen, spielt das Immunsystem eine zentral tragende Rolle. Dieses kann in Form von Entlastung und<br />

gezielten Interventionen unterstützt werden. Dieses komplexe Netzwerk ist nämlich nicht nur auf Abwehr<br />

programmiert, sondern auch auf Integration, Neu-Organisation und Toleranzverhalten interzellulärer Strukturen<br />

einzelner Organsysteme. Stimulation und Suppression dieses äußerst sensiblen Netzwerkes kann weitreichende<br />

Folgen, sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht haben.<br />

Immunologisch bietet die Mikroimmuntherapie eine großartige Möglichkeit, gezielt, und nebenwirkungsfrei<br />

einzugreifen. Therapeutisch steht die labordokumentierte Modulation im Vordergrund. Die Mikroimmuntherapie<br />

nutzt das intelligente immunologische Netzwerk für ihre Anwendung. Dafür werden immunologische<br />

Informationsstoffe wie Zytokine und andere immunwirksame Substanzen nicht substantiell eingesetzt, sondern in<br />

entsprechenden Verdünnungen und Potenzierungen. Je nach Anforderung der<br />

immunologischen Ausgangslage dienen gezielt eingesetzte Verdünnungen für eine stimulierende, modulierende<br />

oder suppressive Wirkung. Ziel ist es, durch eine Art Anschubhilfe, die körpereigene Selbstregulierung des<br />

immunologisch arbeitenden Netzwerkes wieder erfolgreich auszurichten. Dabei wird die Auseinandersetzung mit<br />

pathogenen Erregern und anderen immunologischen Störmechanismen hilfreich unterstützt.<br />

Am Beispiel des bei soliden Tumoren eingesetzten Medikamentes 2LC1- N wird demonstriert, wie die, derzeit<br />

bekannten, das Tumorwachstum begünstigenden komplexen Mechanismen gehemmt werden können::wie die,<br />

durch Umschaltung von inflammatorischen M1-Makrophagen auf tumor-assoziierte M2-Makrophagen induzierten<br />

Immunsuppression, die Angiogenese, Gewebsveränderung und Zellreparatur. Die Mikroimmuntherapie<br />

unterstützt direkt, auf immunitärer Ebene vorbeugend, und adjuvant, die natürlichen Selbstheilungsprozesse.


Neue Viren in der Krebstherapie<br />

<strong>Krebskongress</strong><br />

Dr. med. G. Noß, Wasserburg/Arno Thaller, Markt Berolzheim<br />

16:30 - 17:00 Uhr<br />

Onkolytische Viren werden in den letzten 10 Jahren zunehmend als nebenwirkungsarme Alternative für die<br />

Krebstherapie eingesetzt bzw. in klinischen Studien geprüft. Dabei zeigte sich, dass verschiedene Tumorentitäten<br />

unterschiedlich empfindlich gegenüber der onkolytischen Wirkung des verfügbaren Virusrepertoires waren.<br />

Die zu den bösartigsten Malignomen zählenden Glioblastome reagierten in vitro sehr empfindlich gegenüber<br />

Vesicular stomatitis Virus (VSV) und Sindbisvirus (SIV), während andere Viren wie Pseudorabiesvirus- auch<br />

Aujeszkyvirus genannt, Adenoassoziiertes Virus (AAV)und humanes Zytomegalievirus nur eine mäßige<br />

onkolytische Potenz zeigten. Es wurden darüber hinaus 2 Stämme des Minute Virus der Maus (MMV), die zu den<br />

autonomen Parvoviren gehören, getestet. Hierbei zeigte sich eine starke Abhängigkeit der onkolytischen Potenz<br />

dieser Viren von der verwendeten Glioblastom-Zelllinie. Als Zellkulturen dienten kommerziell erhältliche<br />

Gliolastomlinien.(Guido Wollmann et al.,2005).<br />

In den letzten Jahren rückten weitere Vertreter von Parvoviren, besonders das Parvovirus H1 (natürlicher Wirt ist<br />

die Ratte) in den Vordergrund der Virotherapie von Glioblastomen. Eine Arbeitsgruppe des Deutschen<br />

Krebsforschungszentrums Heidelberg, Leiter Prof. Rommelaere, erzielte spektakuläre tierexperimentelle Erfolge an<br />

Ratten, wobei auch intravenöse Verabreichung dieser Viren bei 75 % der Tiere zu einer nachhaltigen vollständigen<br />

Remission der Hirntumore führte (Karsten Geletneky et al., 2010).<br />

Um voraussagen zu können, welche Viren bei den jeweiligen Krebspatienten die größtmögliche Effektivität<br />

aufweisen, wurde in meinem Wasserburger Labor das sogenannte Resistovir entwickelt, ein in-vitro Test an<br />

Langzeitkulturen autologer Tumorzellen. Die Tumorzellen werden mit 3 unterschiedlichen Verdünnungen<br />

onkolytischer Viren infiziert und dann ein Virogramm erstellt: Diejenigen Viren, die bei Verwendung der höchsten<br />

Virusverdünnung innerhalb der kürzesten Zeitspanne zur Zerstörung aller autologen Tumorzellen führen, sind in<br />

erster Linie für eine Virotherapie geeignet.<br />

Zu den getesteten Viren gehören aktuell folgende:<br />

Newcastle disease Viren (Stamm Notabene)<br />

Aujeszkyvirus<br />

Parvovirus H1<br />

Reovirus Typ 3<br />

Reovirus Typ 1<br />

Sindbisvirus<br />

Vesicular stomatitis Virus<br />

Myxomavirus<br />

Vacciniavirus<br />

Echovirus Typ 7<br />

Für die Etablierung autologer Kulturen aus Patiententumoren ist es notwendig steriles Tumorgewebe gekühlt in<br />

dazu bereitgestellten Versandröhrchen mit speziellem Transportmedium zu versenden. Die Transportzeiten sollten<br />

möglichst 6 Stunden nicht überschreiten. Je kürzer die Transportzeit umso höher die Angehrate der Kulturen.


<strong>Krebskongress</strong><br />

Toxische Metallakkumulation im Tumorgewebe - therapeutische Konsequenzen<br />

Univ.-Doz. Dr. med. John G. Ionescu, Neukirchen<br />

17:00 - 17:30 Uhr<br />

Hohe Konzentrationen von Übergangsmetallen wie Eisen, Nickel, Chrom, Kupfer und Blei sind eng verbunden mit<br />

einer erhöhten Produktion Freier Radikale, Lipidperoxidation, DNA-Spaltung und Mutationen sowie<br />

Tumorwachstum in zellulären Systemen. Um die Zusammenhänge mit malignen Wachstumsprozessen beim<br />

Menschen zu erschließen, wurde die Akkumulation von Schwermetallen in 8 gesunden und 20 Brustkrebsbiopsien<br />

von onkologischen Patienten mit einer standardisierten AAS-Technik untersucht.<br />

Im Vergleich zur Kontrollgruppe wurden bei den Tumorproben hoch signifikante Akkumulationen von Eisen (p<br />

0,00005), Chrom (p >0.00005), Zink (p


Sonntag, 04.11.2012<br />

Tagungsthema: Konventionell trifft komplementär!<br />

<strong>Krebskongress</strong><br />

Komplementäre Diagnostik mit Schwerpunkt Hormone<br />

Dr. med. Ralf Kirkamm, Mainz<br />

08:35 - 09:00 Uhr<br />

Standardtherapie beim malignen Melanom<br />

Dr. med. Jessica Hassel, Heidelberg<br />

09:00 - 09:30 Uhr<br />

Die Prognose für Patienten mit Melanom verschlechtert sich abhängig von der Tumordicke des Primärtumors. Zur<br />

Diagnosesicherung erfolgt zunächst eine Exzisionsbiopsie und ab einer Tumordicke von 1mm nach Breslow wird<br />

eine Sentinel-Lymphknotenbiopsie empfohlen. Zeitgleich wird zur Verhinderung eines Lokalrezidivs ebenfalls<br />

abhängig von der Tumordicke eine Nachexzision mit bis zu 2cm durchgeführt. Als adjuvante Therapie im Stadium<br />

II und III steht die Interferontherapie mit unterschiedlichen Dosierungen zur Verfügung, mit allerdings nur geringer<br />

Effektivität.<br />

Bei Fernmetastasierung gibt es aktuell neue zugelassene Therapien, die jetzt als Standardtherapie gegen das<br />

Melanom in diesem Stadium angesehen werden können. Dies sind der BRAF-Inhibitor Vemurafenib für Patienten<br />

mit einer BRAF-V600E Mutation sowie Ipilimumab, ein inhibitorischer CTLA-4 Antikörper. Weitere Therapien wie<br />

MEK-Inhibitoren, Angiogenesehemmer wie das Lenvatinib und neue Antikörper, z.B. gegen PD-1 sind im Rahmen<br />

von Therapiestudien erhältlich, die den Patienten neue Chancen für eine Lebensverlängerung geben.<br />

Komplementär-<strong>Medizinische</strong> neue Konzepte aus der immunologischen Forschung<br />

PD Dr. med. Phillip Beckhove, Heidelberg<br />

09:30 - 10:00 Uhr


1. Aktuelles zu Selen in der Strahlentherapie<br />

Dr. med. Peter Holzhauer, Oberaudorf<br />

2. Vitamin D3 und Zytostatika<br />

Uwe Gröber, Essen<br />

10:00 - 10:30 Uhr<br />

Palliative Therapie des CCC mit Kasuistik´<br />

Dr. med. Andreas Jakob, Offenburg<br />

11:00 - 11:15 Uhr<br />

<strong>Krebskongress</strong><br />

Kontroversen der antihormonellen Therapie bei Mammakarzinom<br />

Prof. Dr. med. Winfried G. Rossmanith, <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />

11:15 - 11:30 Uhr<br />

Kritisches zu neuen Studien in der Onkologie<br />

Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig, Berlin<br />

11:30 - 12:00 Uhr


<strong>Krebskongress</strong><br />

Tagesthema: Die Regulation der Seele in der Onkologie<br />

Integrative Onkologie zwischen Leitlinien und ergänzenden Therapien<br />

Dr. med. Anette Voigt, Herdecke<br />

14:35 - 15:00 Uhr<br />

Achtsamkeit in der Onkologie<br />

Prof. Dr. Dr. phil. Harald Walach, Frankfurt/Oder<br />

15:00 - 15:30 Uhr<br />

Achtsamkeit meint das absichtsvolle, nicht wertende Gegenwärtigsein unserer Aufmerksamkeit im Moment. Als<br />

Haltung ist sie sowohl Ziel als auch Ergebnis vieler meditativer Praktiken im Osten und im Westen, ist aber in<br />

neuerer Zeit durch die Belebung der formellen Achtsamkeitsmeditation sehr populär geworden. Losgelöst von<br />

allen religiösen Hintergründen kann Achtsamkeit als psychologische Funktion und Qualität verstanden werden. Sie<br />

kann vor allem Menschen mit chronischen Problemen und denen, die für sie Sorge tragen, sehr nützlich sein. Dies<br />

haben verschiedene Studien in letzter Zeit deutlich gezeigt. Dabei geht es weniger darum, irgendwelche neuen<br />

Wundermittel für Krebspatienten zu propagieren, sondern sie eine Fähigkeit lehren, die ihnen helfen kann, durch<br />

die verschiedenen Stadien der Belastung, die durch eine Krebsdiagnose, ihre Behandlung und Prognose entsteht,<br />

besser hindurchzukommen. Nicht zu unterschätzen ist Achtsamkeit auch als Ressource für alle, die mit solchen<br />

Patienten arbeiten. In diesem Beitrag stelle ich die aktuelle Literaturlage und einige konzeptionelle und praktische<br />

Gedanken dar.<br />

Bewusstsein heilt - erfahrbare Quantenmedizin im onkologischen Kontext<br />

Andreas Diemer, Gernsbach<br />

15:30 - 16:00 Uhr<br />

Der Begriff Psychoonkologie macht es bereits deutlich: Bösartige (und alle anderen) Erkrankungen haben etwas<br />

mit der Psyche zu tun. In den vergangenen Jahren hat der Begriff des Bewusstseins verstärkt Eingang in die<br />

Diskussion gefunden. Auf Grund zahlreicher Beobachtungen muss davon ausgegangen werden, dass Gesundheit<br />

und der Heilungsprozess entscheidend mitbeeinflussbar davon ist, mit welcher inneren Einstellung, mit welchem<br />

Bewusstsein, mit welcher Absicht und Erwartung die Patienten (aber auch die Behandler!) den Heilungsprozess in<br />

Angriff nehmen. Ausgerechnet die Physiker, die immer für Objektivität, Sachlichkeit usw. standen, mussten<br />

feststellen, dass sogar die Ergebnisse physikalischer, mit Apparaten durchgeführter Experimente, nicht „objektiv“<br />

sind, sondern davon abhängen, was der Experimentator erwartet! Die moderne Quantenphysik sowie neue<br />

Erkenntnisse aus der Neurophysiologie sind inzwischen in der Lage, zumindest ansatzweise Erklärungen dafür zu<br />

liefern, wie diese zuvor unerklärlichen Phänomene zu Stande kommen.<br />

Was in der Physik möglich ist, sollte dann aber auch in der Medizin möglich sein: mit Gedanken, Bewusstsein, wohl<br />

wollender Absicht in den therapeutischen Prozess einzugreifen und die Ergebnisse zum Wohl der Patienten<br />

entsprechend zu „manipulieren“. Möglicher Weise kommt ein hoher Prozentsatz des ärztlichen<br />

(schulmedizinischen wie auch naturheilkundlichen) Wirkens hauptsächlich durch die Kraft des Bewusstseins zu<br />

Stande, und weniger durch Tabletten, Akupunkturnadeln, Globuli usw.. So werden gerade die früher unerklärlichen<br />

feinstofflichen und energetischen Heilmethoden, denen oft die wissenschaftliche Anerkennung fehlte, jetzt quasi<br />

„salonfähig“ und ihre Wirkungsweise erklärbar. Dass gerade im Bereich der Malignomtherapie Ergänzungen/<br />

Verbesserungen dringend erwünscht sind, können alle Beteiligten bestätigen.<br />

Der Referent, Physiker und Arzt für Naturheilverfahren, hat sich in diesem Vortrag zur Aufgabe gemacht, die<br />

Brücke zu schlagen zwischen Naturheilkunde und Physik. Der in letzter Zeit viel gehörte Begriff „Quantenheilung“


<strong>Krebskongress</strong><br />

bekommt so eine ganz neue und leicht verständliche Bedeutung. Anhand von Beispielen aus der Praxis wird<br />

aufgezeigt, welche Möglichkeiten die Therapie mit der Kraft des Bewusstseins bietet.<br />

Traumen und Gefühlsblockaden bei onkologischen Erkrankungen aus energiemedizinischer Sicht<br />

PD Dr. med. habil. Albrecht Hempel, Dresden<br />

16:30 - 17:00 Uhr<br />

Forschungsarbeiten zu Spontanheilungen bei Krebs zeigen, dass „gesund werden wollen“, „positive Gefühle“ und<br />

„Hoffnung und Glauben“ gleichermaßen wichtig sind für einen günstigen Verlauf einer onkologischen Erkrankung<br />

(s. Dr. med. B. Siegel, USA, Krebschirurgie „Prognose Hoffnung“).<br />

Blockaden stehen normalen, gesunden Abläufen entgegen. Sie können sowohl körperlich-struktureller als auch<br />

seelischer Natur sein. Die Aufhebung einer Energieblockade führt deshalb regelhaft zur Verbesserung sowohl<br />

körperlicher Befunde als auch der subjektiven Befindlichkeit. Mit energiemedizinischen Methoden können<br />

Energieblockaden objektiv nachgewiesen und durch gezielte Interventionen verbessert werden. An Bespielen wird<br />

gezeigt, dass insbesondere die Auflösung von Traumen den Verlauf von Patienten mit onkologischen<br />

Erkrankungen günstig beeinflussen.<br />

Die Einbeziehung energiemedizinisch orientierter Herangehensweisen sind erlernbar, entsprechen den Bedürfnisse<br />

von Patienten und Arzt und stärken das Vertauen des Patienten in sich und seine ureigenen Möglichkeiten.


<strong>Krebskongress</strong><br />

Herzratenvariabilität und ihre Bedeutung für die Psychoonkologie<br />

Markus Peters, Bordesholm<br />

17:00 - 17:30 Uhr<br />

Verschiedene langdauernde oder wiederholte Störungen im Bereich der physiologischen Rhythmen führen zu einer<br />

erhöhten Inzidenz von Krebserkrankungen. Forschungen der letzten Jahre konnten ganz eindeutig in gestörten<br />

Rhythmen, wie z. B. bei Schichtarbeitern, ein eigenständiges kanzerogenes Potential aufdecken. Dies betrifft<br />

sowohl zirkadiane Rhythmen (Tagesrhythmen) als auch Sekundenrhythmen, wie die Herzratenvariabilität. Eine<br />

Progression der Krebserkrankung ist mit einem Verlust an geordneter Rhythmizität im Organismus verbunden.<br />

Wobei vor allem die Herzratenvariabilität wahrscheinlich in der Zukunft als ein weiterer Marker für die Prognose bei<br />

bösartigen Erkrankungen hinzugezogen werden kann.<br />

In der Herzratenvariabilität drückt sich die Aktivität des vegetativen Nervensystems aus, d. h. ein zu hoher<br />

Sympathikotonus führt zum Beispiel zu charakteristischen Veränderungen der Herzratenvariabilität. Da ein zu<br />

hoher Sympathikotonus aber unter anderem auch immunsupressiv wirkt, können wir über die Herzratenvariabilität<br />

auch eine Aussage zur Regulationsfähigkeit des Immunsystems machen.<br />

Die Messung der Herzratenvariabilität kann heute schnell und einfach in der Praxis durchgeführt werden. Sie ist<br />

damit ein guter, einfach zu messender Parameter, der die Regulationsfähigkeit des Organismus zeigt. Auf der<br />

anderen Seite gibt es einfache Übungen, mit denen die Herzratenvariabilität und damit die Regulationsfähigkeit<br />

des Organismus verbessert werden kann. Solche Übungen sollten immer verbunden mit spezifischen seelischen<br />

Prozessen durchgeführt werden, die einen Einfluss auf das Gefühlsleben haben. Damit können Erkenntnisse und<br />

Erfahrungen der Psychoonkologie praktisch erweitert werden.<br />

Die Chronobiologie ist ein sehr wesentlicher Faktor aus dem Bereich der Epigenetik mit dem Patienten in die Lage<br />

versetzt werden können aktiv an ihrer Genesung oder Linderung mitzuwirken.<br />

Spontanheilungen bei Krebs - gibt es die unerwartete Genesung?<br />

Prof. Dr. med. Karl-Friedrich Klippel, Bremen<br />

17:30 - 18:00 Uhr<br />

In die Lücken des „Nicht- sicher-Wissens“ tritt die Hoffnung ein. So wird der Patient in der Onkologie nicht selten<br />

mit einseitigen oder bipolaren Botschaften konfrontiert. Gerade im fortgeschrittenem Stadium eines Tumors ist<br />

nicht nur statistische „ Wahrheit“, sondern auch erlebte/überlebte Wahrheit in der Diskussion geboten. Letztlich ist<br />

das „Nicht-Sicher-Wissen“ die Quelle der Hoffnung. Und diese ist nicht unberechtigt. Über 9000 wissenschaftlich<br />

dokumentierte Berichte über „Spontanheilung“ bei Krebs finden sich in seriösen wiss. Datenbanken (z.B. Pub Med).<br />

Kaum einer weiß, dass Spontanheilung wenigstens 1000-mal häufiger auftreten soll, als die Öffentlichkeit erfährt.<br />

Zunächst gilt es eher anzuerkennen, dass es Spontanheilungen bei Krebs gibt, wobei zu berücksichtigen ist, dass<br />

durch Screening-Untersuchungen der Krebs eher in einem Frühstadium erkannt werden sollte, als auf<br />

Spontanheilung zu hoffen

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