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Vermögensentzug in der Landwirtschaft

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NÖ Landesarchiv - Vermögensentzug <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong><br />

Bestandsbeschreibung:<br />

Der Bestand vere<strong>in</strong>t Vorgänge von drei verschiedenen Behörden, die mit A-<br />

genden des Vermögensentzugs betraut waren. Er umfasst knapp 900 Konvolute,<br />

die <strong>in</strong> zwei Serien jeweils nach Aktenzahlen geglie<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d. Bei <strong>der</strong><br />

zweiten Serie dürfte es sich um später aufgearbeitete Restbestände handeln.<br />

Sie ist deutlich weniger umfangreich, und die Aktenzahlen s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong><br />

vorangestelltes „E“ gekennzeichnet. Der Schwerpunkt dieser zweiten Serie<br />

liegt auf Materien, die den ehemaligen Reichsgau Groß-Wien betreffen, sie<br />

enthält aber Konvolute aus ganz Nie<strong>der</strong>donau.<br />

In beiden Serien f<strong>in</strong>den sich auch zahlreiche Akten aus den südmährischen<br />

Landkreisen Neubistritz, Znaim und Nikolsburg, die seit März 1939 zum Verwaltungsgebiet<br />

des Reichsgaus Nie<strong>der</strong>donau zählten. Aus den nordburgenländischen<br />

Landkreisen ist - abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen -<br />

ke<strong>in</strong> Material vorhanden.<br />

In e<strong>in</strong>er Reihe von Konvoluten f<strong>in</strong>den sich Vermerke, dass Teile davon an<br />

den Oberf<strong>in</strong>anzpräsidenten (OFP) Wien-Nie<strong>der</strong>donau abgetreten worden<br />

seien. Diese Abtretungen waren gemäß <strong>der</strong> 11. Verordnung zum Reichsbürgergesetz<br />

vom November 1941 erfolgt (siehe Rechtsgrundlagen). Die entsprechenden<br />

Materialien bef<strong>in</strong>den sich heute im Österreichischen Staatsarchiv/Archiv<br />

<strong>der</strong> Republik, Bestand F<strong>in</strong>anzlandesdirektion.<br />

Die Akten geben Aufschluss über den landwirtschaftlichen Besitz von Jüd<strong>in</strong>nen<br />

und Juden <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich und Südmähren. Sie enthalten Angaben<br />

über Eigentümer, kommissarische Verwalter, Treuhän<strong>der</strong>, über die Tätigkeit<br />

<strong>der</strong> Deutschen Ansiedlungsgesellschaft, über die verschiedenen Bewerber<br />

um diese Güter sowie über die „Ariseure“; vor allem aber beleuchten sie detailliert<br />

die Praktiken des Vermögensentzugs im Bereich <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong>.<br />

Im F<strong>in</strong>dbehelf s<strong>in</strong>d die Akten nach den erwähnten zwei Serien sowie nach<br />

Landkreisen und Familiennamen <strong>der</strong> Geschädigten geordnet.<br />

F<strong>in</strong>dmittel:<br />

Verzeichnis Nr. 50<br />

Zitat:<br />

NÖ Landesarchiv (NÖLA), Der Reichsstatthalter <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>donau (RStH ND),<br />

Unterabteilung IVc (Obere Siedlungsbehörde [OSB]), AND Aktenzahl/Jahrgang,<br />

Betreff.<br />

Literatur:<br />

Stefan Em<strong>in</strong>ger, „Entjudete“ Güter. „Arisierung“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft<br />

<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>donau, <strong>in</strong>: Ernst Langthaler, Josef Redl (Hg.), Reguliertes<br />

Land. Agrarpolitik <strong>in</strong> Deutschland, Österreich und <strong>der</strong> Schweiz 1930–1960.<br />

Ernst Bruckmüller zum 60. Geburtstag, Innsbruck u.a. 2005 (Jahrbuch für<br />

Geschichte des ländlichen Raumes 2005), S. 124–137.<br />

Mag. Dr. Stefan Em<strong>in</strong>ger

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