Vorkommen der Kennarten - Ministerium für Ländlichen Raum und ...
Vorkommen der Kennarten - Ministerium für Ländlichen Raum und ...
Vorkommen der Kennarten - Ministerium für Ländlichen Raum und ...
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<strong>Vorkommen</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Kennarten</strong><br />
a) Trockene Standorte<br />
Margerite (1 ) Bocksbart (2)<br />
Witwenblume, Knautie (3), links: Detail (3a), rechts: ganze Pflanze (3b)<br />
Klappertopf (4) Wiesen-Salbei (5)<br />
b) Frische Standorte<br />
Glockenblume (6) Storchschnabel (7), auch blau<br />
Rotklee (8) Flockenblumen (9)<br />
Teufelskralle (1 0), auch in weiß Bärwurz (11 )<br />
Tag-Lichtnelke (1 2) Pippau (1 3), Stängel vielblütig!<br />
c) Feuchte bis nasse Standorte d) Silikat-Magerweiden (Bergweiden) Hier können Sie die gef<strong>und</strong>enen Arten<br />
schlagweise ankreuzen:<br />
Kohl-Kratzdistel (1 4) Großer Wiesenknopf (1 5)<br />
Trollblume (1 6) Wiesen-Schaumkraut (1 7)<br />
Sumpf-Dotterblume (1 8),<br />
nach <strong>der</strong> Blüte auf große Blätter achten!<br />
Wiesen-Knöterich (1 9)<br />
Kuckucks-Lichtnelke (20) Bach-Nelkenwurz (21 )<br />
Augentrost (22) Flügelginster (23)<br />
Blutwurz (24) Kreuzblumen (25), auch rötlich<br />
Feld-Thymian (26) Kleines Habichtskraut (27)<br />
Milch- <strong>und</strong> Ferkelkräuter (28), Stängel nur ein- o<strong>der</strong> zweiblütig!<br />
Pflanzenart / -gattung Beispiel 1 . Schlag 2. Schlag<br />
Margerite (1 )<br />
Bocksbart (2)<br />
Witwenblume (3 a/b)<br />
Klappertopf (4)<br />
Wiesen-Salbei (5)<br />
Glockenblume (6)<br />
Storchschnabel (7)<br />
Rotklee (8)<br />
Flockenblumen (9)<br />
Teufelskralle (1 0)<br />
Bärwurz (11 )<br />
Tag-Lichtnelke (1 2)<br />
Pippau (1 3)<br />
Kohl-Kratzdistel (1 4)<br />
Großer Wiesenknopf (1 5)<br />
Trollblume (1 6)<br />
Wiesen-Schaumkraut (1 7)<br />
Sumpf-Dotterblume (1 8)<br />
Wiesen-Knöterich (1 9)<br />
Kuckucks-Lichtnelke (20)<br />
Bach-Nelkenwurz (21 )<br />
Augentrost (22)<br />
Flügelginster (23)<br />
Blutwurz (24)<br />
Kreuzblumen (25)<br />
Feld-Thymian (26)<br />
Kleines Habichtskraut (27)<br />
Milch- / Ferkelkräuter (28 a/b)<br />
Summe <strong>der</strong> Arten<br />
Drittel<br />
Die Zahlen hinter den Pflanzennamen entsprechen den Nummern unter<br />
den Fotos.
Das Land Baden-Württemberg för<strong>der</strong>t<br />
im Rahmen des von <strong>der</strong> Europäischen<br />
Union kofinanzierten Agrarumweltprogramms<br />
MEKA die Einführung <strong>und</strong> Beibehaltung<br />
einer umweltgerechten<br />
Landbewirtschaftung. Die Erhaltung<br />
von artenreichen Grünlandbeständen,<br />
die mit <strong>der</strong> Farbenpracht ihrer Blüten<br />
nicht nur das Auge des Betrachters erfreuen,<br />
son<strong>der</strong>n auch ein wertvoller Lebensraum<br />
<strong>für</strong> zahlreiche Insektenarten<br />
sind, ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Anliegen.<br />
Diese Standorte sind in <strong>der</strong> Strategie <strong>der</strong> Landesregierung<br />
zur Erhaltung <strong>der</strong> biologischen Vielfalt ein wichtiger<br />
Baustein. Die guten Erfahrungen <strong>und</strong> die hohe Resonanz<br />
in <strong>der</strong> vergangenen För<strong>der</strong>periode waren entscheidend<br />
da<strong>für</strong>, dass die Maßnahme auch im MEKA III wie<strong>der</strong><br />
angeboten wird.<br />
So attraktiv <strong>und</strong> ökologisch wertvoll diese Wiesen auch<br />
sind, so gering ist häufig <strong>der</strong> Nährwert des auf ihnen heranwachsenden<br />
Futters <strong>für</strong> die heutige Tierhaltung. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
um unsere traditionell bewirtschafteten Heuwiesen<br />
mit Glockenblumen, Margeriten, Salbei <strong>und</strong> zahlreichen<br />
an<strong>der</strong>en Kräutern zu erhalten, wird das <strong>Vorkommen</strong><br />
bestimmter markanter Pflanzenarten auf Grünland<br />
im MEKA honoriert.<br />
Das Arteninventar eines Grünlandbestandes ist das<br />
Spiegelbild seiner Bewirtschaftung <strong>und</strong> des jeweiligen<br />
Standortes. Bei gleichbleiben<strong>der</strong> Wirtschaftsweise bleibt<br />
die Artenzusammensetzung weitgehend konstant. Dieser<br />
Zusammenhang eröffnet die Möglichkeit, die För<strong>der</strong>ung<br />
von extensivem Grünland an das <strong>Vorkommen</strong> markanter<br />
Pflanzenarten zu binden. Dieser zielorientierte Ansatz<br />
war beispielhaft <strong>für</strong> die Fortentwicklung <strong>der</strong> Agrarumweltprogramme.<br />
Zur Umsetzung dieses innovativen<br />
Ansatzes wird ein Katalog von Wiesenblumen vorgelegt,<br />
mit dem es auf einfache Art <strong>und</strong> Weise möglich ist, extensives,<br />
artenreiches Grünland sicher zu erkennen.<br />
Der MEKA leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung<br />
unserer einzigartigen Kulturlandschaft <strong>und</strong> zur För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Biodiversität unserer Umwelt. Noch sind diese<br />
blumenreichen Wiesen <strong>und</strong> Weiden in unserem Land<br />
vorhanden. Mit Hilfe von MEKA können die baden-württembergischen<br />
Landwirte sie <strong>für</strong> uns erhalten.<br />
Peter Hauk MdL<br />
Minister <strong>für</strong> Ernährung <strong>und</strong> <strong>Ländlichen</strong> <strong>Raum</strong><br />
Tipps zum Gebrauch<br />
Der MEKA III enthält wie<strong>der</strong> die Maßnahme<br />
"Bewirtschaftung von artenreichem Grünland". Die<br />
För<strong>der</strong>ung erfolgt in Abhängigkeit vom <strong>Vorkommen</strong><br />
bestimmter, leicht erkennbarer Pflanzenarten (<strong>Kennarten</strong>).<br />
Diese Unterlage soll <strong>der</strong>en Bestimmung erleichtern <strong>und</strong><br />
helfen zu beurteilen, ob eine Fläche die För<strong>der</strong>kriterien<br />
erfüllt. Zusätzlich wird im MEKA III die Aufzeichnung <strong>der</strong><br />
Bewirtschaftung dieser Flächen gefor<strong>der</strong>t (Düngung: Art,<br />
Menge <strong>und</strong> Zeitpunkt; Nutzung: Zeitpunkt).<br />
Der Artenkatalog umfasst im Hinblick auf eine leichtere<br />
Erkennbarkeit nur Kräuter, also keine Gräser. Die<br />
Abbildungen <strong>der</strong> 28 <strong>Kennarten</strong> sind nach trockenen,<br />
frischen <strong>und</strong> nassen Standorten sowie Bergweiden<br />
geglie<strong>der</strong>t. Wenn also die Bodenverhältnisse bekannt sind,<br />
braucht zunächst nur unter <strong>der</strong> betreffenden Rubrik nach<br />
dem Pflanzenfoto gesucht zu werden. Da es jedoch selbst<br />
auf kleinen Parzellen vorkommen kann, dass sich mehrere<br />
Bodenfeuchtestufen durchdringen, ist es ratsam, zum<br />
Schluss nochmals alle Fotos zu überprüfen.<br />
Die meisten <strong>der</strong> Kräuter blühen im Frühsommer. Einige<br />
Arten jedoch sind mitunter steril (z.B. Kohl-Kratzdistel,<br />
Wiesen-Knöterich) bzw. haben kurze Blühzeiten (z.B.<br />
Wiesen-Schaumkraut, Sumpf-Dotterblume). Bei solchen<br />
Pflanzen ist auch auf das im Foto gut sichtbare Blatt zu<br />
achten.<br />
Die <strong>Kennarten</strong> haben ihr Haupt-Wuchsgebiet in folgenden<br />
7 extensiv bewirtschafteten Grünlandtypen:<br />
● Glatthafer-Talwiesen (2 Nutzungen)<br />
● Salbei-Glatthaferwiesen (1 -2 Nutzungen)<br />
● Goldhafer-Bergwiesen <strong>und</strong> -weiden (1 -2 Nutzungen)<br />
● Bärwurz-Goldhaferwiesen (1 -2 Nutzungen)<br />
● Kohldistelwiesen <strong>und</strong> artenreiche<br />
Fuchsschwanzwiesen (2-3 Nutzungen)<br />
● Dotterblumenwiesen (1 -2 Nutzungen)<br />
● Silikat-Magerweiden, Bergweiden (Standweiden)<br />
Mindestens 7 Arten können in jedem dieser Grünlandtypen<br />
gef<strong>und</strong>en werden. Durch standörtliche Überschneidung<br />
beschränkt sich allerdings die Gesamtzahl <strong>der</strong> <strong>Kennarten</strong><br />
auf eine überschaubare Zahl von 28.<br />
Anleitung zur Beurteilung eines Grünlandschlages<br />
Bester Begehungstermin ist die Zeit vor <strong>der</strong> Nutzung des<br />
ersten Aufwuchses, also je nach Höhenlage <strong>und</strong> phänologischem<br />
Verlauf die Zeit zwischen Mitte Mai <strong>und</strong> Mitte Juni.<br />
1 . Das Gr<strong>und</strong>stück ist entlang einer <strong>der</strong> beiden Diagonalen<br />
(bei Dreiecksform entlang <strong>der</strong> Seitenhalbierenden)<br />
zu durchschreiten. Dabei ist die Wegstrecke gedanklich<br />
in 3 gleich lange Abschnitte zu teilen.<br />
Rechteckiger Grünlandschlag Dreieckiger Grünlandschlag<br />
2. Je<strong>der</strong> dieser 3 Abschnitte ist im Bereich <strong>der</strong> seitwärts<br />
ausgestreckten Arme auf <strong>Kennarten</strong> (siehe Fotos) zu<br />
kontrollieren. Die zu beurteilende Fläche ist ein Streifen<br />
links <strong>und</strong> rechts <strong>der</strong> „Ganglinie“ von etwa 80 bis 90 cm<br />
(Armlänge).<br />
Zweckmäßigerweise werden vorkommende <strong>Kennarten</strong> wie<br />
im Beispiel gezeigt in einer Liste angekreuzt.<br />
Eine Honorierung <strong>für</strong> artenreiches Grünland gemäß<br />
MEKA III wird gewährt, wenn in jedem dieser 3 Abschnitte<br />
mindestens 4 verschiedene <strong>Kennarten</strong> gef<strong>und</strong>en<br />
werden.<br />
Wird die notwendige Artenzahl auf dem Gesamtgr<strong>und</strong>stück<br />
nicht erreicht, ist eine Gr<strong>und</strong>stücksteilung möglich.<br />
Die Grenzlinien müssen jedoch entlang markanter, weitgehend<br />
unverän<strong>der</strong>licher Merkmale (Hecken, Wege, Raine)<br />
verlaufen. Die Überprüfung des Teilgr<strong>und</strong>stückes ist, wie<br />
unter 1 . <strong>und</strong> 2. beschrieben, zu wie<strong>der</strong>holen. Erfolgt die<br />
Beantragung nur <strong>für</strong> einen Teil des Gr<strong>und</strong>stücks ist dem<br />
Gemeinsamen Antrag eine Schlagskizze beizufügen.<br />
Bei Gr<strong>und</strong>stücken mit einer Breite von mehr als 20 m ist<br />
ein Randstreifen (z.B. entlang von Wegen o<strong>der</strong> Entwässerungsgräben)<br />
von 3 m Breite auszuklammern.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> Ernährung <strong>und</strong><br />
<strong>Ländlichen</strong> <strong>Raum</strong> Baden-Württemberg<br />
Kernerplatz 1 0<br />
701 82 Stuttgart<br />
Tel.: (0711 ) 1 26-0, Fax: 1 26-22 55.<br />
Copyright © 2008: <strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> Ernährung <strong>und</strong> <strong>Ländlichen</strong><br />
<strong>Raum</strong> Baden-Württemberg<br />
Verantwortlich <strong>für</strong> den Inhalt:<br />
Dr. Gottfried Briemle, Bildungs- <strong>und</strong><br />
Wissenszentrum Aulendorf –<br />
Viehhaltung, Grünlandwirtschaft, Wild,<br />
Fischerei, Atzenberger Weg 99,<br />
88326 Aulendorf.<br />
Tel.: (07525) 94 23 00, Fax: 94 23 33.<br />
Dr. Rainer Oppermann, Institut <strong>für</strong><br />
Agrarökologie <strong>und</strong> Biodiversität (IFAB),<br />
Böcklinstr.. 27, 681 63 Mannheim,<br />
Tel.: (0621 ) 32 88 790, Fax: 32 88 799<br />
Fotonachweis: Dr. G. Briemle, Aulendorf: Titelbild, 1 , 2,<br />
3b, 4, 6, 7, 8, 9, 11 , 1 2, 1 3, 1 4, 1 6, 1 8,<br />
21 , 22, 23, 28a.<br />
Dr. K. Lauber, CH-Liebefeld: 1 0, 1 7,<br />
28b.<br />
H. Laux, Biberach: 3a, 5, 1 9, 20, 24, 25,<br />
26, 27.<br />
Dr. H. Zelesny, Börtlingen: 1 5<br />
Druck: Herrmann Druck+Media GmbH<br />
72820 Sonnenbühl<br />
Druck-Nr.: 02/2008-25, 3. aktualisierte Auflage<br />
Agrarumweltprogramm des Landes Baden-Württemberg<br />
MEKA III<br />
Marktentlastungs- <strong>und</strong> Kulturlandschaftsausgleich<br />
Teil des "Maßnahmen- <strong>und</strong> Entwicklungsplans Ländlicher<br />
<strong>Raum</strong> Baden-Württemberg 2007 – 201 3"<br />
finanziert von:<br />
Artenreiches<br />
Grünland<br />
Anleitung<br />
zur Einstufung<br />
von Flächen<br />
<strong>für</strong> die För<strong>der</strong>ung<br />
im MEKA III