Nachdem die (unendliche ... - Markt Giebelstadt
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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger des <strong>Markt</strong>es <strong>Giebelstadt</strong>!<br />
<strong>Nachdem</strong> <strong>die</strong> (<strong>unendliche</strong>) Breitbandförderungsgeschichte eigentlich durch den Beschluss<br />
des <strong>Markt</strong>gemeinderates vom Mai ohne Erfolg zu den Akten gelegt schien, bot sich nach<br />
einem Klärungsgespräch an der Regierung von Unterfranken, der für uns zuständigen<br />
Förderstelle für <strong>die</strong> Breitbandinitiative Bayern, noch einmal <strong>die</strong> Chance auf eine<br />
Wiederaufnahme des Verfahrens. Ohne eine solche wären der Gemeinde <strong>die</strong> Hände<br />
gebunden, um für <strong>die</strong> unterversorgten Gemeindeteile Allersheim, Euerhausen, Eßfeld und<br />
Ingolstadt innerhalb eines absehbaren Zeitraums <strong>die</strong> notwendigen Verbesserungen zu<br />
erhalten. Es bliebe also nur das unbefriedigende Warten auf einen technischen Fortschritt.<br />
Leider ist es nicht möglich, auch wenn <strong>die</strong>s in Diskussionen nach wie vor gefordert wird, eine<br />
ausgesuchte Firma direkt mit dem Auftrag auf Ausbau des benötigten Netzes und der<br />
erforderlichen Technik zu betrauen, weder im Förderverfahren noch danach. Da hierbei ein<br />
nicht Kosten deckender Aufwand und somit nur ein vermeintliches unternehmerisches Risiko<br />
durch <strong>die</strong> öffentliche Hand abgedeckt wird, ohne dass <strong>die</strong>se dafür eine Gegenleistung erhält,<br />
stellt <strong>die</strong>s eine unzulässige Subventionierung dar, <strong>die</strong> nach EU-Wettbewerbsrecht strikt<br />
untersagt und juristisch geahndet wird.<br />
Grund für <strong>die</strong> Beendigung des bisherigen Verfahrens ohne negative Auswirkungen ist eine<br />
inzwischen veränderte Ausgangslage. Im Zuge der Anbindung der Photovoltaikanlage auf<br />
dem Flugplatzgelände an das Umspannwerk in Stalldorf wird ein Leerrohr bis Euerhausen<br />
mitverlegt, das bisher nicht in den Ausschreibungsunterlagen enthalten war und das z. B. für<br />
eine Glasfaserverbindung genutzt werden könnte – vorausgesetzt, es gibt hierfür einen<br />
interessierten Anbieter. Das gleiche gilt für ein im Zuge des Anschlusses der Windkraftanlage<br />
Geroldshausen mitverlegtes Leerrohr, das für eine Anbindung Allersheims nützlich sein<br />
könnte.<br />
Derzeit wird unter fachlicher Beratung durch ein Ing. Büro eine neue Ausschreibung auf den<br />
Weg gebracht. Im Zuge einer Änderung der Förderrichtlinien gibt es darüber hinaus auch <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, nunmehr Angebote zu werten, <strong>die</strong> nicht für alle vier Gemeindeteile abgegeben<br />
werden. Somit kann es durchaus individuelle Lösungen geben. Ausdrücklich muss ich jedoch<br />
darauf hinweisen, dass <strong>die</strong> Grundzüge der Ausschreibung unverändert sind. Sie muss technikund<br />
anbieterneutral erfolgen. Der immer wieder geforderte Ausschluss einer Funklösung oder<br />
gar <strong>die</strong> Beschränkung auf Anbieter von kabelgebundenen Lösungen ist nicht zulässig, da es<br />
letztlich nur um <strong>die</strong> Verbesserung der Versorgung geht. Wie <strong>die</strong>se erfolgt, muss dem <strong>Markt</strong><br />
überlassen bleiben. Einen rechtlichen Anspruch auf eine Glasfaserverbindung gibt es nicht.<br />
Derzeit wird verstärkt für eine LTE-Internetverbindung geworben. LTE (Long Term<br />
Evolution) ist der jüngste und leistungsfähigste Mobilfunkstandart, der insbesondere mittels<br />
der beiden Funkmasten Klingholz und Bütthard für sehr viele der bislang unterversorgten<br />
Haushalte zur Verfügung stehen soll. In der Fachpresse spricht man bereits seit längerem vom<br />
Breitband für den ländlichen Raum. Ob <strong>die</strong>se Zukunft tatsächlich so eintrifft und welche<br />
Entwicklungen auch der Mobilfunk noch nimmt - darüber kann derzeit nur spekuliert werden.<br />
Eine echte (Übergangs-)Alternative, <strong>die</strong> bereits jetzt zur Verfügung steht und nach Auskunft<br />
des Anbieters gesicherte Raten von mehr als 5 MBit/s bietet, ist LTE in jedem Fall. Bevor<br />
also weiterhin der Missstand der Unterversorgung und somit eines nicht weg zu<br />
diskutierenden Nachteils in den betroffenen Gemeindeteilen beklagt wird, sollte <strong>die</strong><br />
Möglichkeit des angebotenen befristeten Vertrages getestet werden. Nur wer alle
Möglichkeiten ausschöpft und <strong>die</strong>se auch nachweislich keine Verbesserung bringen, hat das<br />
Recht zu klagen.<br />
Das Vorhaben, das <strong>die</strong> neue Ausschreibung durch <strong>die</strong> neu zu verlegende 20-kV-Leitung erst<br />
ermöglichte, wird seit Mitte Juni mit Hochdruck umgesetzt. Die ca. 40 ha große<br />
Photovoltaikanlage entsteht auf der Freifläche zwischen Verkehrslandeplatz und<br />
Rückhaltebecken Bavariastraße. Die mit dem Projekt beauftragten Arbeiter sind in einem<br />
Containerdorf im Gewerbegebiet Kilian-Keller-Straße zwischen FDZ und Glogau<br />
untergebracht. Das benötigte Grundstück wurde bis Ende des Jahres von der Gemeinde<br />
angepachtet.<br />
Ebenfalls begonnen wurden <strong>die</strong> Erschließungsarbeiten auf dem Nord- und Ostteil der<br />
Konversionsfläche Flugplatz. Die Wasserleitung muss, wie bereits mehrfach berichtet,<br />
vollständig erneuert werden. Die Sanierung der Abwasserkanäle wird in Kürze beginnen. Die<br />
baulichen Voraussetzungen für <strong>die</strong> Ansiedlung von Unternehmen auf dem ehemaligen<br />
Militärgelände werden dadurch geschaffen.<br />
Gebaut wird endlich auch wieder im Mischgebiet Langenwiesengraben, in dem <strong>die</strong><br />
Gemeinde noch zahlreiche Grundstücke besitzt. Mit Andy´s Fahrschule konnten wir einem<br />
sehr erfolgreichen Giebelstädter Unternehmen <strong>die</strong> dringend notwendigen<br />
Erweiterungsmöglichkeiten bieten. Wir freuen uns über das klare Bekenntnis zu unserer<br />
Gemeinde. Weitere Ansiedlungen sind uns jederzeit herzlich willkommen. Das Interesse an<br />
Grundstücken im gegenüberliegenden Wohngebiet deutet eindeutig auf eine positive<br />
Entwicklung hin. Die für eine auch für <strong>die</strong> Zukunft gut aufgestellte Gemeinde wichtigen<br />
Standortfaktoren werden wir selbstverständlich auch weiterhin stärken.<br />
Hierzu zählt auch unsere Schule, <strong>die</strong> aufgrund ihrer aufwändigen energetischen Sanierung als<br />
„Leuchtturmprojekt“ mit erheblichen öffentlichen Mitteln gefördert wurde. Im Anschluss an<br />
<strong>die</strong> offizielle Einweihung am Freitag, den 15. Juli 2011, werden <strong>die</strong> Schultüren geöffnet, um<br />
<strong>die</strong> runderneuerte Schule unter fachkundiger Führung durch <strong>die</strong> Planer vorzustellen. Hierzu<br />
darf ich alle Interessierten bereits jetzt herzlich einladen. Was im Nachgang noch folgen wird,<br />
ist <strong>die</strong> Neugestaltung des Pausenhofs. Diese Baumaßnahme wird in den Sommerferien<br />
umgesetzt. Auch <strong>die</strong> Verkehrssituation in der stark frequentierten Schulstraße muss neu<br />
bewertet werden. Bis zu einer Entscheidung, wie ein sinnvolles Konzept umgesetzt werden<br />
soll, bleibt <strong>die</strong> Einbahnstraßenregelung jedoch bestehen.<br />
Traditionell ist der Juli der Festspielmonat in <strong>Giebelstadt</strong>. Die Kinderfestspiele mit „Heidi“<br />
und „Tom Sawyer“ sowie <strong>die</strong> Florian-Geyer-Festspiele werden wieder Tausende von<br />
Besucher in unseren Ort locken, <strong>die</strong> nicht nur durch kurzweilige und spektakuläre<br />
Aufführungen gefesselt sein werden, sondern <strong>die</strong> sich auch auf eine deutlich verbesserte<br />
technische Qualität dank neuer Licht- und Tontechnik sowie runderneuerte Sitzgelegenheiten<br />
freuen dürfen.<br />
Begrüßen können wir am ersten Juliwochenende unsere Freunde aus Pianiga, unserer<br />
Partnergemeinde, <strong>die</strong> uns am Deutsch-Italienischen Freundschaftsfest am Samstag, den<br />
2.7., vor der malerischen Kulisse des Zobelschlosses mit ihren venezianischen Spezialitäten<br />
verwöhnen. Ich freue mich schon darauf, mit Ihnen und unseren Gästen einen wunderschönen<br />
Sommerabend verbringen zu können. Vielleicht treffen wir uns ja auf der einen oder anderen<br />
Veranstaltung, <strong>die</strong> es im Juli zuhauf gibt und <strong>die</strong> einen kurzweiligen Monat garantieren.<br />
Dafür wünsche ich uns allen viele Sonnenstunden.
Herzlichst Ihr<br />
Helmut Krämer<br />
1. Bürgermeister