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DER „TOLLE JOHANN“ - NRW-Stiftung

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im Kreis Höxter statt. Es mag bei all dem<br />

etwas kurios anmuten, dass ausgerechnet<br />

die Vergangenheit des Gebäudes als Schweine -<br />

stall einen Glücksfall für das neue Nutzungs -<br />

konzept darstellte. Weil es deshalb keine<br />

Innenwände mehr gab, konnte der große<br />

Saal eingefügt werden, ohne schützenswerte<br />

Bausubstanz zu opfern. Dem Ackerhaus<br />

benachbart sind zwei weitere alte Wirt schafts -<br />

gebäude, ein Schafstall von 1726 und der<br />

Die <strong>NRW</strong>-<strong>Stiftung</strong> Ausgabe 1/2008<br />

ebenfalls 1712 erbaute „Reisestall“, in dem<br />

früher die Pferde untergebracht wurden.<br />

Hier entstehen weitere Veranstaltungs-,<br />

Em pfangs-, Büro- und Restaurationsräume.<br />

Fertig gestellt ist bereits ein gläserner Ver -<br />

bindungstrakt zwischen Ackerhaus und<br />

Reisestall, der u.a. die notwendige Technik<br />

für Konzertmitschnitte beherbergt. Nicht<br />

zuletzt diese Technik wird dazu beitragen,<br />

die alte Scheune des Klosters Marienmüns -<br />

� MARIENMÜNSTER FÜR ENTDECKER<br />

Die Initiative der Kulturstiftung Marienmünster<br />

ermöglicht es, eine historische Klosteranlage zu<br />

bewahren, wie man sie in dieser Vollständigkeit<br />

und zudem in so reizvoller Lage nur noch selten<br />

findet. Die 1128 gegründete Benediktinerabtei<br />

Marienmünster wurde zwar 1803 als Kloster<br />

aufgehoben, doch seitdem hat sich am Bau -<br />

bestand kaum etwas geändert – sogar die alte<br />

Mauer, die das Gelände umschließt, ist mitsamt<br />

dem prachtvollen barocken Einfahrttor noch<br />

fast vollständig erhalten.<br />

In Marienmünster gibt es überall etwas zu<br />

ent decken – sei es das eigenartig verspielte<br />

schmiedeeiserne Chorgitter mit farbigen<br />

Or namenten, Vogelfiguren und Gesichtern aus<br />

dem Jahr 1693. Oder den Taubenturm aus dem<br />

16. Jahrhundert, der wie der verkleinerte Berg -<br />

fried einer alten Ritterburg aussieht. Nicht versäumen<br />

sollte man auch die Grab reliefs der<br />

Ritter von Schwalenberg aus dem 13. Jahr -<br />

hundert – schließlich war es ihr Geschlecht,<br />

das das Kloster einst gründete.<br />

Wer mag, kann sich bei Kaffee und Kuchen im<br />

1732 erbauten Klosterkrug erholen.<br />

Aus der alten Dreschtenne wurde ein Konzertsaal, in dem heute hochkarätige Veranstaltungen stattfinden. Der Steinway-Flügel, der hier steht, stammt aus dem Jahr 1901.<br />

ter weit über Nordrhein-Westfalen hinaus<br />

bekannt zu machen. Der erste Schritt dazu<br />

ist längst getan: Das Konzert, das das „Beet -<br />

ho ven Quartett“ Anfang 2008 im Ackerhaus<br />

gab, wurde live in die Türkei übertragen. �<br />

Text: Ralf J. Günther<br />

Fotos: Kulturstiftung Marienmünster<br />

� BLICKPUNKT<br />

Die <strong>NRW</strong>-<strong>Stiftung</strong> unterstützte<br />

die Kulturstiftung Marienmünster<br />

bei der Instandsetzung des<br />

ehema ligen Ackerhauses von<br />

Kloster Marien münster. Teile der Klosteranlage<br />

werden heute als Begegnungs-, Bildungs- und<br />

Kultur zentrum genutzt.<br />

� Weitere Informationen unter<br />

www.marienmuenster.de<br />

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