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Sport und Gesundheit in Sachsen-Anhalt - LandesSportBund ...

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Konzeption<br />

„<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>“<br />

Präzisierung 7. September 2001<br />

Autoren:<br />

Dr. Kerst<strong>in</strong> Baumgarten, Fachhochschule Magdeburg<br />

Dr. Rüdiger Ganske, Landes<strong>Sport</strong>b<strong>und</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Mart<strong>in</strong>a Kolbe, Landesvere<strong>in</strong>igung <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />

Prof. Dr. Ralf Lag<strong>in</strong>g, Ottto-von-Guericke Universität Magdeburg<br />

Dr. Ulrich Schwabe, Landesvere<strong>in</strong>igung <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />

Jörg Wittwer, Landes<strong>Sport</strong>b<strong>und</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>


<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

1. E<strong>in</strong>führung<br />

Die hier vorgelegte "Konzeption <strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit" ist als<br />

Entwicklungskonzeption mit Vorklärungen h<strong>in</strong>sichtlich des<br />

Ges<strong>und</strong>heitsverständnisses, der Bedeutung des <strong>Sport</strong>s für die Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

<strong>und</strong> der potentiellen Handlungsfelder, die den <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong> im Netzwerk der<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung als Anbieter <strong>und</strong> Mitgestalter sportorientierter<br />

Ges<strong>und</strong>heitsangebote ausweisen, zu verstehen. Insofern s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Papier die<br />

Gr<strong>und</strong>lagen gelegt, auf denen dann e<strong>in</strong>e Konkretisierung vorgenommen werden<br />

muß.<br />

Die vorliegende Konzeption soll dem Präsidium des Landes<strong>Sport</strong>b<strong>und</strong>es als<br />

Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage für e<strong>in</strong>e entsprechende Entwicklung im eigenen Hause<br />

dienen.<br />

Inhaltlich wird Wert auf die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Bewegung, Spiel <strong>und</strong> <strong>Sport</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

umfassendes Verständnis von Ges<strong>und</strong>heit gelegt, das sich <strong>in</strong> Handlungsfeldern für<br />

den <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong> mit e<strong>in</strong>er Öffnung nach <strong>in</strong>nen <strong>und</strong> außen präsentiert. Die Konzeption<br />

"<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit" geht über das h<strong>in</strong>aus, was bisher vom DSB <strong>und</strong> anderen<br />

Landessportbünden entwickelt worden ist. Mit dieser Auslegung verb<strong>in</strong>det sich die<br />

Hoffnung, den <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong> unter den Vorzeichen e<strong>in</strong>es modernen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagements <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weise zu stärken <strong>und</strong> für neue Mitglieder attraktiv<br />

zu machen, wie dies aufgr<strong>und</strong> des vernetzten Ges<strong>und</strong>heitsmarktes zw<strong>in</strong>gend<br />

notwendig ist. Die <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>e könnten dadurch neben dem wettkampforientierten<br />

Leistungssport <strong>und</strong> dem Breiten- <strong>und</strong> Freizeitsport das dritte Standbe<strong>in</strong>, nämlich das<br />

des Ges<strong>und</strong>heitssports, über das bisherige Maß stärken <strong>und</strong> nachhaltig ausbauen.<br />

Ges<strong>und</strong>heitsorientierte <strong>Sport</strong>programme sollten, unabhängig von deren Form <strong>und</strong><br />

Dauer, <strong>in</strong> der Trägerschaft der Vere<strong>in</strong>e angeboten werden. Gerade <strong>in</strong> den<br />

<strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>en bieten sich hervorragende Möglichkeiten, vielseitige <strong>und</strong><br />

sportartübergreifende Angebote mit dem Ziel der Ges<strong>und</strong>heitsförderung zu<br />

unterbreiten. Im Bereich ges<strong>und</strong>heitsorientierter Angebote s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere<br />

Kooperationen mit den Krankenkassen relevant, die durch die Neufassung des<br />

Paragraphen 20 SGB V wieder aufgerufen s<strong>in</strong>d, Präventionsangebote <strong>in</strong> ihren<br />

Leistungsangeboten aufzunehmen.<br />

Die <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>e des LSB <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> können dabei als flächendeckende<br />

Anbieter e<strong>in</strong>es ges<strong>und</strong>heitsorientierten <strong>Sport</strong>s wohnortnah auftreten. Als<br />

geme<strong>in</strong>nützige Institutionen s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> der Lage, ihre Angebote sozialverträglich zu<br />

gestalten, dabei kann das Angebot so gestaltet werden, daß die unterschiedlichen<br />

Alters- <strong>und</strong> Zielgruppen angesprochen werden. Wenn die <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>e zeitlich <strong>und</strong><br />

organisatorisch flexibel, auch durch begrenzte Kursmitgliedschaften oder<br />

Schnupperst<strong>und</strong>en zu verschiedenen Tagszeiten, auf die Interessen <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />

potentieller Nachfrager e<strong>in</strong>gehen, lassen sich die Möglichkeiten dauerhafter<br />

Mitgliedschaften erheblich fördern. Inhaltlich müssen Themenbereiche wie ges<strong>und</strong>e<br />

Lebensführung, Körperwahrnehmung <strong>und</strong> Wohlbef<strong>in</strong>den durch Bewegung ebenso<br />

angesprochen werden, wie Kommunikation <strong>und</strong> Geselligkeit. Dabei geht es im<br />

Rahmen der Primärprävention zum e<strong>in</strong>en darum, die bestehenden <strong>Sport</strong>angebote<br />

auf ihr Ges<strong>und</strong>heitspotential zu überprüfen <strong>und</strong> gegebenenfalls zu modifizieren <strong>und</strong><br />

zum anderen darum, neue, explizit ges<strong>und</strong>heitsorientierte Angebote für bestimmte<br />

Themenbereiche wie Rückenschule, Entspannung, Muskeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,<br />

2


<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

Ausdauerschulung, Beweglichkeit e<strong>in</strong>zuführen. Für noch weitergehendere<br />

ges<strong>und</strong>heitsorientierte <strong>Sport</strong>angebote im Rahmen der Rehabilitation ist genau zu<br />

prüfen, unter welchen Voraussetzungen die <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, Angebote<br />

als Koronarsport, zur Krebsnachsorge, bei Diabetes oder Atemwegserkrankungen zu<br />

unterbreiten. Insbesondere für die zuletzt genannten Angebote bedarf es e<strong>in</strong>er<br />

qualitativ hochwertigen Aus- <strong>und</strong> Fortbildung der ÜbungsleiterInnen. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

ist für den gesamten Ges<strong>und</strong>heitssport e<strong>in</strong> Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsprogramm<br />

für die MitarbeiterInnen <strong>und</strong> ÜbungsleiterInnen im Ges<strong>und</strong>heitssport zu entwickeln.<br />

E<strong>in</strong> hoher Ausbildungsstand der ÜbungsleiterInnen (ÜL), verb<strong>und</strong>en mit guten<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, sichert auf Dauer qualitativ hochwertige Angebote der Vere<strong>in</strong>e<br />

im LSB. Fachliche Qualität <strong>und</strong> Qualitätssicherung s<strong>in</strong>d auch im H<strong>in</strong>blick auf<br />

mögliche Kooperationspartner von wesentlicher Bedeutung. Das Empf<strong>in</strong>den, ges<strong>und</strong><br />

zu se<strong>in</strong>, steht <strong>in</strong> enger Wechselbeziehung zur Umwelt <strong>und</strong> zu den gesellschaftlichen<br />

<strong>und</strong> sozialen Bed<strong>in</strong>gungen des Lebens.<br />

Die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation def<strong>in</strong>iert Ges<strong>und</strong>heit als Ideal vom Zustand<br />

vollkommenen physischen, psychischen <strong>und</strong> sozialen Wohlbef<strong>in</strong>dens. In<br />

Weiterentwicklung dieser idealistischen Auffassung wird heute die Balance zwischen<br />

dem objektiven <strong>und</strong> subjektiven Bef<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>er Person betont, die dann entsteht,<br />

wenn sich die Person im physischen <strong>und</strong> psychischen Entwicklungsbereich <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>klang mit den eigenen Möglichkeiten <strong>und</strong> Zielvorstellungen <strong>und</strong> den äußeren<br />

Lebensbed<strong>in</strong>gungen bef<strong>in</strong>det. Unter Ges<strong>und</strong>heit wird somit mehr verstanden als nur<br />

die Abwesenheit von Krankheit. Ges<strong>und</strong>heit bezieht sich auf den ganzen Menschen.<br />

Zum "Ges<strong>und</strong>se<strong>in</strong>" gehört auch das Ziel, ges<strong>und</strong> zu leben, Verantwortung für sich<br />

selbst zu tragen <strong>und</strong> bestimmte Regeln <strong>in</strong> bezug auf Ernährung <strong>und</strong> Hygiene<br />

e<strong>in</strong>zuhalten. <strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Bewegung s<strong>in</strong>d wichtige Säulen im Rahmen e<strong>in</strong>er aktiven<br />

ges<strong>und</strong>en Lebensführung.<br />

Das Streben nach e<strong>in</strong>em s<strong>in</strong>nerfüllten Leben <strong>in</strong> Ges<strong>und</strong>heit, wecken auch <strong>in</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> bei immer mehr jungen <strong>und</strong> älteren Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürgern das<br />

Bedürfnis, durch Bewegung <strong>und</strong> <strong>Sport</strong> etwas dafür zu tun. Der unbefriedigende<br />

Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong> das Ges<strong>und</strong>heitsverhalten breiter Teile der Bevölkerung <strong>in</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> bietet dafür auch e<strong>in</strong>en berechtigten Anlaß.<br />

Die Ges<strong>und</strong>heitsziele des Landes von 1998 geben e<strong>in</strong>e ges<strong>und</strong>heitspolitische<br />

Orientierung für die Entwicklung von ges<strong>und</strong>heitsorientierten Aktivitäten <strong>in</strong> den<br />

verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen. Der <strong>Sport</strong> kann hierfür e<strong>in</strong>en<br />

wichtigen Beitrag leisten, da er über die körperlichen Aktivitäten h<strong>in</strong>aus, vielfältige<br />

psychische <strong>und</strong> soziale Bef<strong>in</strong>dlichkeiten positiv bee<strong>in</strong>flussen kann.<br />

Im Dezember 1995 haben der Deutsche <strong>Sport</strong>b<strong>und</strong> <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Mitgliedsorganisationen<br />

mit der Verabschiedung der "Ges<strong>und</strong>heitspolitischen Konzeption" den<br />

Bereich "<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit" zu e<strong>in</strong>er zentralen Zukunftsaufgabe der Verbände<br />

<strong>und</strong> Vere<strong>in</strong>e erklärt.<br />

Davon ausgehend ergab sich die Zielsetzung, qualitativ hochwertige<br />

ges<strong>und</strong>heitsorientierte <strong>Sport</strong>programme flächendeckend <strong>in</strong> Deutschland über die<br />

Verbände <strong>und</strong> Vere<strong>in</strong>e anzubieten. Mit den DSB-Leitl<strong>in</strong>ien "Ges<strong>und</strong>heitsprogramme<br />

im <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>" vom Dezember 1997 fand e<strong>in</strong>e weitere Präzisierung statt.<br />

3


<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

In <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> laufen seit 1995 über die Verbände <strong>und</strong> Vere<strong>in</strong>e Bemühungen,<br />

diese Ziele auf Landesebene zu verwirklichen. Seit 1997 beschäftigt sich e<strong>in</strong>e<br />

Arbeitsgruppe mit der Entwicklung e<strong>in</strong>er Konzeption "<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit" für<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, um den spezifischen Bedürfnissen <strong>und</strong> Interessen der Mitglieder<br />

<strong>und</strong> Bürger gerecht zu werden.<br />

Erklärtes Ziel ist über e<strong>in</strong> attraktives Vere<strong>in</strong>sangebot, das ges<strong>und</strong>heitsorientierten<br />

<strong>Sport</strong> gleichberechtigt anbietet, mehr Mitglieder zu gew<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> über Bewegung<br />

<strong>und</strong> <strong>Sport</strong> , langfristig ges<strong>und</strong>heitliche Bef<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Bef<strong>in</strong>dlichkeiten zu verbessern.<br />

Die hier angedeutete Vielfalt möglicher ges<strong>und</strong>heitsorientierter <strong>Sport</strong>angebote im<br />

Vere<strong>in</strong> verweist auf spezifische Auslegungen von Bewegung, Spiel <strong>und</strong> <strong>Sport</strong> für die<br />

Ges<strong>und</strong>heit. Nicht jeder <strong>Sport</strong> <strong>und</strong> nicht jede Form sportlicher Aktivität ist per se<br />

ges<strong>und</strong>heitsfördernd. Erst die je spezifische Perspektive der Inhalte <strong>und</strong> Themen<br />

sowie die je spezifische Gestaltung e<strong>in</strong>es Bewegungsangebots läßt die Ges<strong>und</strong>heit<br />

der Menschen durch <strong>Sport</strong>, Spiel <strong>und</strong> Bewegung fördern.<br />

Die im folgenden zu entfaltende Entwicklungskonzeption bildet die Gr<strong>und</strong>lage e<strong>in</strong>er<br />

Perspektive für den Ges<strong>und</strong>heitssport <strong>in</strong> den <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>.<br />

1.1 Ges<strong>und</strong>heit, Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

Ges<strong>und</strong>heit wird von Menschen <strong>in</strong> ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen <strong>und</strong> gelebt:<br />

dort wo sie spielen, lernen, (sporttreiben e.A.), arbeiten, streiten <strong>und</strong> lieben.<br />

Ges<strong>und</strong>heit entsteht dadurch, daß man sich um sich selbst <strong>und</strong> für andere sorgt, daß<br />

man <strong>in</strong> die Lage versetzt ist, selber Entscheidungen zu fällen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Kontrolle über<br />

die eigenen Lebensumstände auszuüben sowie dadurch, daß die Gesellschaft, <strong>in</strong> der<br />

man lebt, Bed<strong>in</strong>gungen herstellt, die all ihren Bürgern Ges<strong>und</strong>heit ermöglicht.<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung zielt auf e<strong>in</strong>en Prozeß, allen Menschen e<strong>in</strong> höheres Maß an<br />

Selbstbestimmung über ihre Ges<strong>und</strong>heit zu ermöglichen <strong>und</strong> sie damit zur Stärkung<br />

ihrer Ges<strong>und</strong>heit zu befähigen. Um e<strong>in</strong> umfassendes körperliches, seelisches <strong>und</strong><br />

soziales Wohlbef<strong>in</strong>den zu erlangen, ist es notwendig, daß sowohl der E<strong>in</strong>zelne als<br />

auch Gruppen ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre Wünsche <strong>und</strong> Hoffnungen<br />

wahrnehmen <strong>und</strong> verwirklichen sowie ihre Umwelt meistern bzw. sie verändern<br />

können. In diesem S<strong>in</strong>ne ist die Ges<strong>und</strong>heit als e<strong>in</strong> wesentlicher Bestandteil des<br />

alltäglichen Lebens zu verstehen <strong>und</strong> nicht als vorrangiges Lebensziel.<br />

Ges<strong>und</strong>heit steht für e<strong>in</strong> positives Konzept, das <strong>in</strong> gleicher Weise die Bedeutung<br />

sozialer <strong>und</strong> <strong>in</strong>dividueller Ressourcen ebenso betont wie die körperlichen<br />

Fähigkeiten. Die Verantwortung für die Ges<strong>und</strong>heitsförderung liegt deshalb nicht nur<br />

im Ges<strong>und</strong>heitssektor, sondern <strong>in</strong> allen Politikbereichen <strong>und</strong> zielt über die<br />

Entwicklung gesünderer Lebensweisen h<strong>in</strong>aus auf die Förderung von umfassenden<br />

Wohlbef<strong>in</strong>den (Ottawa Charta).<br />

Ges<strong>und</strong>se<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Person ergibt sich nicht alle<strong>in</strong> aus ihrem biologischen Status <strong>und</strong><br />

auch nicht alle<strong>in</strong> aus ihrem Wohlbef<strong>in</strong>den. Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlbef<strong>in</strong>den ist vielmehr<br />

Resultat e<strong>in</strong>es aktiven Austauschprozesses, <strong>in</strong> dem die Person engagiert ist. Je nach<br />

dem wie es der Person gel<strong>in</strong>gt, <strong>in</strong> der Ause<strong>in</strong>andersetzung mit den Anforderungen<br />

ihrer Um- <strong>und</strong> Mitwelt, auch die eigenen Bedürfnisse, Wünsche, Anliegen <strong>und</strong><br />

Hoffnungen <strong>in</strong> befriedigender Weise zur Geltung zu br<strong>in</strong>gen, ist sie mehr oder<br />

4


<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

weniger ges<strong>und</strong>. Diese Individuelle Balance, die sich im gel<strong>in</strong>genden Fall e<strong>in</strong>stellen<br />

mag, ist wiederum nicht statisch <strong>und</strong> von Dauer, sondern muß von der Person <strong>in</strong><br />

jedem Moment ihres Lebens wieder neu hergestellt werden. Ges<strong>und</strong>heit ist deshalb<br />

ke<strong>in</strong> fernes Ziel, sondern e<strong>in</strong>e andauernde aktive Leistung des Individuums, <strong>in</strong> der es<br />

versucht, verschiedene Anforderungen mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen (vgl.<br />

Barkholz 1998).<br />

E<strong>in</strong> ganzheitliches Ges<strong>und</strong>heitsverständnis schließt körperliche, psychische,<br />

soziale, ökologische <strong>und</strong> zunehmend s<strong>in</strong>nstiftende Aspekte e<strong>in</strong>. Um die Rolle <strong>und</strong> die<br />

Möglichkeiten von <strong>Sport</strong>treiben <strong>und</strong> damit Ges<strong>und</strong>heit zu stärken, besser als bisher<br />

nutzen zu können, ist zunächst e<strong>in</strong> konstruktiver Dialog mit allen Beteiligten<br />

erforderlich.<br />

1.2 Beiträge des <strong>Sport</strong>s zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

Der <strong>Sport</strong> ist als qualifizierter Anbieter von Ges<strong>und</strong>heitsförderung mit spezifischen<br />

Formen <strong>und</strong> Inhalten geeignet, Ges<strong>und</strong>heit zu fördern. Ges<strong>und</strong>heitsfördernder <strong>Sport</strong><br />

wirkt <strong>in</strong> diesem Zusammenhang (vgl. Brehm 1998):<br />

• auf die Stärkung physischer Ges<strong>und</strong>heitsressourcen (durch die Verbesserung<br />

der Ausdauerfähigkeit, der Kraftfähigkeit, der Dehnfähigkeit, der<br />

Koord<strong>in</strong>ationsfähigkeit, der Entspannungsfähigkeit),<br />

• auf die Stärkung psychosozialer Ges<strong>und</strong>heitsressourcen (durch die<br />

Bee<strong>in</strong>flussung der emotionalen, kognitiven <strong>und</strong> sozialen Situation),<br />

• auf die Bewältigung von Beschwerden <strong>und</strong> Mißbef<strong>in</strong>den (durch die<br />

Veränderung der Beschwerdewahrnehmung, Stresswahrnehmung,<br />

Ges<strong>und</strong>heitsbewertung, Formen der Beschwerdebewältigung),<br />

• auf die Verm<strong>in</strong>derung von Risikofaktoren (durch die Veränderung von<br />

Übergewicht, Hypertonie, Hypercholsetr<strong>in</strong>ämie, Hyperglykämie, muskuläre<br />

Dysbalancen),<br />

• auf langfristige Verhaltenswirkungen durch den Aufbau von B<strong>in</strong>dung an<br />

ges<strong>und</strong>heitswirksame Aktivitäten (Reduzierung von Barrieren sowie möglichst<br />

langfristige Aufrechterhaltung der sportlichen Aktivität),<br />

• auf Verhältnisänderungen durch die Institutionalisierung von<br />

ges<strong>und</strong>heitswirksamen sportlichen Aktivitäten.<br />

E<strong>in</strong> Ges<strong>und</strong>heitsgew<strong>in</strong>n durch sportliche Aktivierung erfordert die Ausrichtung von<br />

ges<strong>und</strong>heitsfördernden <strong>Sport</strong>angeboten an Aufbaufaktoren wie z.B. Lebensfreude,<br />

Genuß <strong>und</strong> Ermutigung. Im Mittelpunkt stehen die Ausschöpfung <strong>in</strong>dividueller<br />

Ges<strong>und</strong>heitspotentiale, die Erweiterung des persönlichen Ges<strong>und</strong>heitsverhaltens der<br />

Teilnehmer e<strong>in</strong>schließlich der Übertragung <strong>in</strong> die <strong>in</strong>dividuellen Lebensverhältnisse.<br />

Zur Ausbildung von <strong>in</strong>dividuellen Ges<strong>und</strong>heitskompetenzen bzw. ges<strong>und</strong>en<br />

Verhaltensweisen sollten die Angebote <strong>in</strong>sbesondere Empowerment <strong>und</strong><br />

Partizipation der Kursteilnehmer fördern.<br />

5


<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

E<strong>in</strong> weiteres <strong>Sport</strong>verständnis mit all se<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>nperspektiven von Leistung bis zum<br />

Wohlfühlen bietet hierfür e<strong>in</strong>e gute Ausgangsperspektive. Nicht das<br />

Gegenüberstellen von <strong>in</strong>dividuell <strong>und</strong> gesellschaftlich geprüften Auffassungen über<br />

ihre e<strong>in</strong>seitige Richtigkeit, sondern die geme<strong>in</strong>same Suche nach neuen Wegen, um<br />

vor allen D<strong>in</strong>gen die Menschen zu erreichen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>zubeziehen, die bisher noch<br />

nicht im <strong>Sport</strong> e<strong>in</strong>en Ges<strong>und</strong>heitsgew<strong>in</strong>n sehen. Gleichzeitig aber auch den <strong>Sport</strong> der<br />

Vergangenheit <strong>und</strong> Gegenwart, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er ges<strong>und</strong>heitsfördernden Wirkung kritisch zu<br />

h<strong>in</strong>terfragen <strong>und</strong> zu verändern. Ges<strong>und</strong>heitsfördernder <strong>Sport</strong> zielt somit auf die<br />

bewußte Entfaltung <strong>und</strong> Nutzung von Ges<strong>und</strong>heitsfaktoren/Ges<strong>und</strong>heitsressourcen,<br />

die im <strong>Sport</strong> an sich liegen. Dazu gehören:<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation z.B.: <strong>in</strong> Gruppen arbeiten, Selbstorganisation<br />

stärken, Organisationen entwickeln, Akzeptanz von Fremdheit, Gruppendruck <strong>und</strong><br />

Widersprüche aushalten, Konflikte produktiv nutzen <strong>und</strong> Probleme mite<strong>in</strong>ander lösen.<br />

Körperliche, seelische <strong>und</strong> soziale S<strong>in</strong>nstiftung <strong>und</strong> Stimulation z.B.:<br />

Persönlichkeitsentwicklung, Identitätsbildung, Stärkung von Lebenskompetenzen,<br />

Förderung von körperlicher, psychischer <strong>und</strong> sozialer Entwicklung, Förderung der<br />

Fähigkeit zur s<strong>in</strong>nlichen Wahrnehmung, Förderung der eigenen Zufriedenheit <strong>und</strong><br />

Entwicklung e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>skultur.<br />

Aktivierung, <strong>in</strong>nere <strong>und</strong> äußere Beweglichkeit z.B.: bedürfnisgerechte<br />

Bewegungs- <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>angebote, Beachtung ergonomischer Gesichtspunkte,<br />

ges<strong>und</strong>heitsgerechte Rhythmisierung des Alltags, regelmäßige sportliche Betätigung.<br />

Pflege, Schutz <strong>und</strong> Fürsorge z.B.: Körperpflege, ökologische Gestaltung <strong>und</strong><br />

Instandhaltung der <strong>Sport</strong>anlagen, Schutz vor Erkrankungen <strong>und</strong> Verletzungen.<br />

Umgebung <strong>und</strong> Mitwelt z.B.: ökologisch verträgliche Ausstattung, gute Licht-, Luft<strong>und</strong><br />

Klimaverhältnisse, Lärmreduktion, Schutz vor Schadstoffen.<br />

Ges<strong>und</strong>heitsfördernder <strong>Sport</strong> heißt:<br />

• Sich selbst besser kennenlernen,<br />

• die eigenen Leistungsmöglichkeiten erfahren <strong>und</strong> fördern,<br />

• Belastungen ges<strong>und</strong>heitsfördernd steuern,<br />

• bewußt Lebenskompetenzen entwickeln können,<br />

• mit anderen geme<strong>in</strong>sam tätig se<strong>in</strong>,<br />

• dabei aktiv mitwirkend anerkannt werden,<br />

• selbstbestimmte Formen wählen dürfen,<br />

• konstruktiv etwas (Regeln) verändern können,<br />

• <strong>in</strong>dividuelles Wohlfühlen erfahren,<br />

• Gefühle ausleben können,<br />

• Risiken suchen <strong>und</strong> damit umgehen können,<br />

• Umwelten <strong>und</strong> Strukturen ges<strong>und</strong>heitsgerecht gestalten <strong>und</strong><br />

• für die Erreichung eigener <strong>und</strong> anderer Ziele Netzwerke bilden.<br />

2. Zielgruppe<br />

Das Konzept zielt mit se<strong>in</strong>en Maßnahmen <strong>in</strong>sbesondere auf folgende Gruppen:<br />

6


<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

• Mitarbeiter (haupt- <strong>und</strong> ehrenamtliche)<br />

• Mitglieder<br />

• Nichtmitglieder<br />

• Politiker<br />

• Medienvertreter<br />

• Wirtschaftsunternehmen<br />

3. Zielstellungen<br />

Die Aktivitäten zur Etablierung ges<strong>und</strong>heitsfördernder <strong>Sport</strong>angebote zielen auf:<br />

• die Gew<strong>in</strong>nung von neuen Mitgliedern (K<strong>in</strong>der, Frauen, Familien, Ältere,<br />

<strong>Sport</strong>neu- <strong>und</strong> Wiedere<strong>in</strong>steiger) vor allem die Erreichung sozial<br />

benachteiligter Bevölkerungsschichten (wie z. B.: Migranten, Arbeitslose),<br />

• die Gestaltung bedarfsgerechter Strukturen<br />

• die Bereitstellung <strong>und</strong> Erweiterung e<strong>in</strong>es qualitätsgesicherten Angebots im<br />

S<strong>in</strong>ne von Ges<strong>und</strong>heitsbildungsansätzen,<br />

• die Kompetenzentwicklung <strong>und</strong> -förderung der Beteiligten,<br />

• die Förderung der Ges<strong>und</strong>heit der Beteiligten<br />

4. Handlungsfelder <strong>und</strong> Handlungsebenen für den <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong><br />

Die Umsetzung ges<strong>und</strong>heitsfördernder <strong>Sport</strong>angebote im <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong> muß auf<br />

unterschiedlichen Ebenen <strong>und</strong> Handlungsfeldern ansetzten. Die Ebenen reichen von<br />

der konkreten <strong>Sport</strong>- <strong>und</strong> Bewegungspraxis im Kurs- oder Übungsangebot des<br />

Vere<strong>in</strong>s bis zur Politik des Vere<strong>in</strong>s zur Verbesserung der Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für<br />

die Etablierung ges<strong>und</strong>heitsorientierter <strong>Sport</strong>angebote. Zur Umsetzung der oben<br />

genannten Ziele dieser Konzeption orientieren wir uns an den Ansätzen der Ottawa<br />

Charta. Daraus ergeben sich die folgenden Handlungsfelder:<br />

4.1 Ges<strong>und</strong>heitsbildung <strong>und</strong> Kompetenzentwicklung<br />

Die Ebene der Ges<strong>und</strong>heitsbildung <strong>und</strong> Kompetenzentwicklung zielt auf die<br />

Kompetenzstärkung der Teilnehmer sowie e<strong>in</strong>e langfristige B<strong>in</strong>dung der Teilnehmer<br />

an sportliche Aktivität ab. Die Umsetzung dieser Ziele ist an e<strong>in</strong>e<br />

zielgruppenspezifische, ganzheitliche Gestaltung der Angebote geb<strong>und</strong>en.<br />

Zielgruppenspezifik bedeutet <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die Berücksichtigung von<br />

Aspekten wie Geschlecht, Alter <strong>und</strong> kulturellen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> der Teilnehmer. Für e<strong>in</strong>e<br />

langfristige B<strong>in</strong>dung an sportliche Aktivität s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere e<strong>in</strong>e differenzierte<br />

Belastungsgestaltung, die Überforderung ausschließt sowie die Entwicklung<br />

realistischer Teilziele von Bedeutung. Im S<strong>in</strong>ne der Kompetenzstärkung s<strong>in</strong>d<br />

folgende didaktische Aspekte bei der Gestaltung ges<strong>und</strong>heitsorientierter<br />

Bewegungsangebote relevant:<br />

• Wissensvermittlung zu ges<strong>und</strong>heitsorientiertem Bewegungsverhalten<br />

• Anregung des Alltagstransfers (Übertragung von Teilelementen wie z.B.:<br />

gymnastische Übungen, Entspannungssequenzen, Ausdauertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> den<br />

Alltag bzw. die Lebensverhältnisse der Teilnehmer)<br />

7


<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

• Förderung der sozialen E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>und</strong> der Kommunikation der Teilnehmer<br />

• Stärkung der Selbstwirksamkeit (Vermittlung positiver<br />

Bewegungserfahrungen, Vermeidung von Überforderung)<br />

• freudvolle Gestaltung des Angebotes<br />

• Förderung der Körperwahrnehmung<br />

Zur Umsetzung dieser Ansätze ist der Übungsleiter <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Rollenverständnis<br />

zunehmend als Ges<strong>und</strong>heitsberater bzw. Ges<strong>und</strong>heitspädagoge gefragt. Im<br />

Zusammenhang mit der Kompetenzstärkung der Teilnehmer s<strong>in</strong>d für die Gestaltung<br />

ges<strong>und</strong>heitsorientierter Bewegungsangebote neben tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gswissenschaftlichen<br />

Methoden des Übens <strong>und</strong> Tra<strong>in</strong>ierens zunehmend ges<strong>und</strong>heitspädagogische<br />

Methoden wie:<br />

• Biographiearbeit<br />

• Reflexionsr<strong>und</strong>en<br />

• Gesprächsführung<br />

• Motivationstechniken<br />

von Bedeutung. Diese Methoden s<strong>in</strong>d geeignet, die Kommunikation, die soziale<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung sowie den Alltagstransfer zu fördern <strong>und</strong> sollten <strong>in</strong> die Curricula zur<br />

Übungsleiterausbildung <strong>in</strong>tegriert werden.<br />

4.2 Betroffene an der Entwicklung <strong>und</strong> Gestaltung ges<strong>und</strong>heitsorientierter<br />

<strong>Sport</strong>angebote beteiligen<br />

Die Entwicklung von ges<strong>und</strong>heitsorientierten <strong>Sport</strong>angeboten bedarf anderer<br />

Strukturen als dies im vere<strong>in</strong>sorganisierten Wettkampfsport üblich ist. Die sportliche<br />

Aktivität zur Förderung der eigenen Ges<strong>und</strong>heit ist nur dann wirksam <strong>und</strong> s<strong>in</strong>nvoll,<br />

wenn die Betroffenen ihr Anliegen selbst vertreten <strong>und</strong> <strong>in</strong> die Programmentwicklung<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen können. Ihre sportliche Aktivität dient weder zur Vorbereitung auf e<strong>in</strong>en<br />

wettkampforientierten Vergleich, der die E<strong>in</strong>ordnung <strong>in</strong> das System "sportlicher<br />

Wettkampf" verlangt noch zur Repräsentation des Vere<strong>in</strong> nach außen. Der<br />

Ges<strong>und</strong>heitsport ist zunächst nur den Betroffenen mit ihren Interessen <strong>und</strong><br />

Bedürfnissen verpflichtet, deren ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Kompetenzen er stärken<br />

will. Insofern müssen im Vere<strong>in</strong> andere Strukturen geschaffen werden, die es<br />

ermöglichen, die ges<strong>und</strong>heitsorientierten Vere<strong>in</strong>smitglieder <strong>und</strong> potentiellen<br />

Interessenten ges<strong>und</strong>heitsfördernder <strong>Sport</strong>angebote an den Prozessen der<br />

Programmentwicklung zu beteiligen. So kann beispielsweise e<strong>in</strong> Projektteam<br />

etabliert werden, dass aus Vertretern des Vere<strong>in</strong>smanagement, den<br />

ÜbungsleiterInnen des Ges<strong>und</strong>heitssports <strong>und</strong> den Betroffenen selbst besteht. Hier<br />

werden die Betroffenen selbst zu Beteiligten.<br />

Das Projektteam kann über die Gestaltung, Veränderung <strong>und</strong> Erweiterung der<br />

Ges<strong>und</strong>heitsangebote beraten, Betroffene selbst könnten sich mit eigenen fachlichen<br />

Kompetenzen <strong>in</strong> die Förderangebote e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen, das Team kann Kooperationen<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Vere<strong>in</strong>s mit anderen Angeboten oder gar mit außenstehenden<br />

Ges<strong>und</strong>heitsrichtungen anregen <strong>und</strong> unterstützen, schließlich lassen sich über das<br />

Projektteam vere<strong>in</strong>s<strong>in</strong>terne Fortbildungen von Betroffenen für Betroffene mit<br />

professioneller Unterstützung der ÜbungsleiterInnen <strong>und</strong> weiterer professioneller<br />

Ges<strong>und</strong>heitsberaterInnen <strong>in</strong> Fragen der bewegungsorientierten<br />

8


<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung organisieren <strong>und</strong> durchführen. Vor allem lassen sich im<br />

Rahmen von vere<strong>in</strong>sorganisierten Zukunftswerkstätten Visionen zur<br />

Vere<strong>in</strong>sentwicklung unter der Perspektive "Ges<strong>und</strong>heitssport" veranstalten, für die<br />

das geme<strong>in</strong>same Projektteam aus Betroffenen <strong>und</strong> professionellen Organisatoren,<br />

Beratern <strong>und</strong> Anleitern verantwortlich ist.<br />

4.3 Vere<strong>in</strong>sentwicklung durch Personal- <strong>und</strong> Organisationsentwicklung<br />

Die Neuaufnahme von ges<strong>und</strong>heitsorientierten <strong>Sport</strong>angeboten bzw. die<br />

Umorientierung e<strong>in</strong>es <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>s h<strong>in</strong> zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung verlangt -<br />

zum<strong>in</strong>dest partiell - die Entwicklung e<strong>in</strong>er neuen Vere<strong>in</strong>sstruktur. Da der<br />

Ges<strong>und</strong>heitssport nicht auf den öffentlich wirksamen Wettkampfsport ausgerichtet ist,<br />

sondern - ähnlich <strong>und</strong> vielleicht <strong>in</strong> enger Kooperation zum wettkampfunabhängigen<br />

Freizeitsport - eher auf e<strong>in</strong>en Beitrag zur öffentlichen Ges<strong>und</strong>heit zielt, bedarf er<br />

e<strong>in</strong>er besonderen Verankerung im Konzept <strong>und</strong> <strong>in</strong> den Strukturen des Vere<strong>in</strong>s.<br />

Dies beg<strong>in</strong>nt mit der Entwicklung e<strong>in</strong>er Gesamtkonzeption für den Vere<strong>in</strong>, aus der<br />

ersichtlich werden muß, wo, mit welcher Bedeutung <strong>und</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der<br />

Ges<strong>und</strong>heitssport se<strong>in</strong>en eigenen Platz hat. E<strong>in</strong> solcher Prozeß kann nur sehr<br />

schwer alle<strong>in</strong> auf ehrenamtlicher Basis <strong>und</strong> mit vere<strong>in</strong>s<strong>in</strong>ternen Ressourcen geleistet<br />

werden. S<strong>in</strong>nvoll ist hier die H<strong>in</strong>zuziehung von externen BeraterInnen. Mit der<br />

Organisationsentwicklung des Vere<strong>in</strong>s zur festen strukturellen Verankerung des<br />

Ges<strong>und</strong>heitssports muß e<strong>in</strong>e Personalentwicklung e<strong>in</strong>hergehen, die die<br />

Qualifizierung sowohl von ÜbungsleiterInnen durch entsprechende Lizenzen als auch<br />

von Koord<strong>in</strong>atoren zur Programmentwicklung <strong>und</strong> Etablierung von Projektteams<br />

befördert. Hier stößt das Ehrenamtlichkeitspr<strong>in</strong>zip des Vere<strong>in</strong>s an se<strong>in</strong>e Grenzen. Für<br />

die Förderung des Ges<strong>und</strong>heitssports im Vere<strong>in</strong> könnte die Aufgabe zur<br />

Organisations- <strong>und</strong> Personalentwicklung von e<strong>in</strong>er beim LSB angesiedelten<br />

Koord<strong>in</strong>ationsstelle zur Entwicklung des Ges<strong>und</strong>heitssports im Vere<strong>in</strong> übernommen<br />

werden.<br />

4.4 Vere<strong>in</strong>söffnung <strong>und</strong> Vernetzung<br />

Die aktive <strong>und</strong> auch selbstverantwortete Förderung der eigenen Ges<strong>und</strong>heit<br />

präsentiert sich dem E<strong>in</strong>zelnen auf dem mittlerweile sehr facettenreichen <strong>und</strong><br />

etablierten Ges<strong>und</strong>heitsmarkt längst nicht mehr als Aktivität e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zelnen<br />

E<strong>in</strong>richtung. Die Möglichkeiten zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung durch sportliche Aktivität<br />

können je nach <strong>in</strong>dividuellem Lebensstil im Betrieb, im Vere<strong>in</strong>, im kommerziellen<br />

<strong>Sport</strong>-/Fitneßstudio, bei kommunalen oder kirchlichen Angeboten oder<br />

Beratungsstellen, <strong>in</strong> Schulen oder Hochschulen sowie nach <strong>in</strong>dividueller Maßgabe<br />

selbst organisiert werden. Zwischen all diesen Angeboten gibt es meist ke<strong>in</strong>e<br />

Kooperation oder gar e<strong>in</strong>e vernetzte Bündelung von Aktivitäten zur Steigerung der<br />

Wirksamkeit sportorientierter Ges<strong>und</strong>heitsangebote. Ebenso ist selbst <strong>in</strong>nerhalb des<br />

DSB <strong>und</strong> LSB e<strong>in</strong> Mangel an Koord<strong>in</strong>ation der Ges<strong>und</strong>heitsprogramme bis zur<br />

Vere<strong>in</strong>sebene feststellen. So fehlt auch das vom DSB <strong>in</strong> den Leitl<strong>in</strong>ien zur<br />

Umsetzung der "Ges<strong>und</strong>heitspolitischen Konzeption" geforderte umfassende<br />

Kommunikationssystem, das von der Vere<strong>in</strong>spraxis, über Modelle <strong>und</strong> Konzepte bis<br />

zu Erfahrungen <strong>und</strong> Daten reichen <strong>und</strong> mit Ärzten, Apothekern <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsämtern vernetzt werden soll. E<strong>in</strong> solcher Ansatz verlangt jedoch die<br />

Öffnung des Vere<strong>in</strong>s für neue Formen <strong>und</strong> Angebote: Schnupperst<strong>und</strong>en,<br />

9


<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

zielgruppenorientierte Ges<strong>und</strong>heitskurse, Mitmachaktionen bis h<strong>in</strong> zur <strong>in</strong>tegrativen<br />

Beteiligung an Ges<strong>und</strong>heitsangeboten geme<strong>in</strong>sam mit anderen Anbietern.<br />

So bietet es sich an, daß der <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Kooperation mit Schulen <strong>und</strong><br />

Betrieben anstrebt. So wäre e<strong>in</strong> Kooperationsvertrag "Schule <strong>und</strong> Vere<strong>in</strong>" mit<br />

Schwerpunkt "Ges<strong>und</strong>heitssport" anzustreben. In ähnlicher Weise müßte überlegt<br />

werden, wie denn die Betriebe durch die Förderung der Wirtschaft, der<br />

Krankenkassen oder der Berufverbände e<strong>in</strong>e Kooperation mit den <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>en<br />

vorantreiben können. Neben solchen sehr konkreten Kooperationsbeziehungen<br />

müßte sich der <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong> an e<strong>in</strong>em kommunalen Netzwerk "Ges<strong>und</strong>heit" beteiligen.<br />

Hier geht es nicht um die Dom<strong>in</strong>anz des <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>s, sondern um die Teilhabe an<br />

geme<strong>in</strong>samen Aktivitäten mit vielen anderen Initiativen, Projekten, Beratungsstellen,<br />

Krankenkassen <strong>und</strong> den oben bereits erwähnten Anbietern ges<strong>und</strong>heitsfördernder<br />

<strong>Sport</strong>- <strong>und</strong> Bewegungsangebote. Für e<strong>in</strong>e derartige Vernetzung <strong>und</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des<br />

<strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>s bedarf es e<strong>in</strong>er Koord<strong>in</strong>ationsstelle zur Förderung sportorientierter<br />

Ges<strong>und</strong>heitsangebote. Diese Stelle ist gleichzeitig für die Gew<strong>in</strong>nung von f<strong>in</strong>anziellen<br />

Ressourcen verantwortlich, die dann allen Anbietern sportorientierter<br />

Ges<strong>und</strong>heitsangebote zu Gute kommen muß.<br />

4.5 Ges<strong>und</strong>heitsfördernde Gesamtpolitik für den <strong>Sport</strong><br />

Die unter 4.5 angesprochene Öffnung <strong>und</strong> Vernetzung des <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>s kann<br />

allerd<strong>in</strong>gs nur gel<strong>in</strong>gen, wenn sie von ges<strong>und</strong>heitspolitischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

gestützt werden. So müssen ges<strong>und</strong>heitsfördernde Netzwerke von der jeweiligen<br />

Kommune bzw. vom Land gestützt <strong>und</strong> auch f<strong>in</strong>anziell flankiert werden. In diesem<br />

S<strong>in</strong>ne müssen sich <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>e mit ihren Interessen <strong>in</strong> die Allianz anderer<br />

ges<strong>und</strong>heitsfördernder E<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> diese geme<strong>in</strong>sam nach außen<br />

vertreten <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>sam als Ansprechpartner der politischen Instanzen <strong>in</strong> den<br />

Städten, Geme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> im Land zur Verfügung stehen. Aber auch als Mitglied der<br />

Kreis- <strong>und</strong> Stadtsportbünde <strong>in</strong>nerhalb des LSB muß es e<strong>in</strong>e klar befürwortende<br />

Unterstützung für die Vere<strong>in</strong>e bis h<strong>in</strong> zur f<strong>in</strong>anziellen Förderung für die Etablierung<br />

von ges<strong>und</strong>heitsorientierten <strong>Sport</strong>angeboten geben. Hier ist vor allem auch an<br />

gesetzgeberische Maßnahmen, die der LSB über das den <strong>Sport</strong> fördernde<br />

Landesm<strong>in</strong>isterium mit befördern kann, gedacht. Gedacht ist vor allem an<br />

Landesprogramme <strong>und</strong> Modellprojekte, die den Ges<strong>und</strong>heitssport z. B. mit den<br />

K<strong>in</strong>dergärten, Schulen <strong>und</strong> Betrieben im Rahmen von Kooperationsvere<strong>in</strong>barungen<br />

sichern <strong>und</strong> zugleich e<strong>in</strong>e Qualitätssicherung im S<strong>in</strong>ne der Initiative des DSB<br />

befördern soll. Solche Programme <strong>und</strong> Modelle müssen f<strong>in</strong>anziell ausgestattet<br />

werden. Voraussetzung für das Gel<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>er solchen <strong>in</strong>itiierenden Politik für den<br />

Ges<strong>und</strong>heitssport nach den Qualitätskriterien des DSB (1996) ist e<strong>in</strong>e Aus- <strong>und</strong><br />

Fortbildungsoffensive, die zugleich für e<strong>in</strong> Ges<strong>und</strong>heitsmanagement <strong>in</strong>nerhalb der<br />

jeweiligen Vere<strong>in</strong>spolitik befähigen muß. Erst durch die E<strong>in</strong>bettung dieser konkreten<br />

Maßnahmen e<strong>in</strong>zelner Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ges<strong>und</strong>heitsfördernde Gesamtpolitik im S<strong>in</strong>ne<br />

des <strong>in</strong> dieser Konzeption zugr<strong>und</strong>e gelegten Ges<strong>und</strong>heitsverständnisses lassen sich<br />

positive Entwicklungen sowohl h<strong>in</strong>sichtlich der Ges<strong>und</strong>heitsförderung für den<br />

E<strong>in</strong>zelnen als auch für die Weiterentwicklung der <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>e zu modernen<br />

E<strong>in</strong>richtungen des Ges<strong>und</strong>heitssports mit neuen Mitgliedern als Teil e<strong>in</strong>er<br />

umfassenden Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>in</strong> dieser Gesellschaft voraussagen.<br />

10


<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

5. Strategie<br />

Unter strategischen Gesichtspunkten sche<strong>in</strong>t es s<strong>in</strong>nvoll Teilaspekte des Projektes<br />

„<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>“ (z.B. Bildung, Kommunikation, Struktur,<br />

Ressourcen) im Rahmen von Fachgruppen zu entwickeln <strong>und</strong> umzusetzen. Dadurch<br />

wird e<strong>in</strong>e größtmögliche Beteiligung Betroffener <strong>und</strong> Interessierte gewährleistet. In<br />

verschiedenen Modellprojekten (z.B. <strong>in</strong> verschiedenen Vere<strong>in</strong>sgliederungen oder <strong>in</strong><br />

Vere<strong>in</strong>en verschiedener Größe, unterschiedlicher Anb<strong>in</strong>dung, Ausrichtung oder<br />

räumlichen Anlagerung) sollen Umsetzungerfahrungen gesammelt <strong>und</strong> als Basis für<br />

e<strong>in</strong>e landesweite Strukturentwicklung genutzt werden. Hierbei sollen auf<br />

Bestehendem aufgebauend <strong>in</strong>novative Lösungen geschaffen werden. Das Projekt<br />

kann nur gel<strong>in</strong>gen, wenn es langfristig d.h. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitraum von 10 Jahren<br />

umgesetzt wird. E<strong>in</strong>e Unterteilung <strong>in</strong> Projektabschnitte von 3, 5 <strong>und</strong> 10 Jahren<br />

sche<strong>in</strong>t dabei angebracht. Der Ges<strong>und</strong>heitsdialog muß auf allen Strukturebenen des<br />

LSB gefördert werden. Das ist e<strong>in</strong>e unabd<strong>in</strong>gbare Voraussetzung für das Gel<strong>in</strong>gen<br />

des Vorhabens.<br />

6. Maßnahmen<br />

Die Umsetzung e<strong>in</strong>es so langfristigen Projektes sollte <strong>in</strong> Projektphasen erfolgen:<br />

6.1 Vorbereitungsphase: Juni 2000-September 2001<br />

• Beratung <strong>und</strong> Verabschiedung der Konzeption durch die Vertragspartner<br />

• Sicherstellung der F<strong>in</strong>anzierung<br />

• Präzisierung der Umsetzungskonzeption<br />

• Berufung der Facharbeitsgremien<br />

• E<strong>in</strong>stellung/setzung des Projektpersonals (Projektmanagment/ Assistentz,<br />

Sekretariat,)<br />

• E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Projektbüros<br />

• Gew<strong>in</strong>nung von Modellvere<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Kooperationspartnern<br />

• Erstellung e<strong>in</strong>er Studie zur Ausgangslage<br />

6.2 Hauptphase I: 2001- 2004<br />

• Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung der Auftaktveranstaltung<br />

• Aufbau der Projektstruktur:<br />

• Qualifizierung <strong>und</strong> Sicherung der Projektberatung/ Projektmanagement<br />

• Entwicklung von 3 Modellprojekten (z.B. kle<strong>in</strong>er, mittlerer <strong>und</strong> großer<br />

<strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong> oder Vere<strong>in</strong> <strong>in</strong> ländlicher, kle<strong>in</strong>städtischer <strong>und</strong> großstädtischer<br />

Lage oder Vere<strong>in</strong>, Stadt/Kreissportb<strong>und</strong> <strong>und</strong> Verband)<br />

• Durchführung von Zukunftswerkstätten <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>en<br />

• Qualifizierung der Übungsleiter, Funktionäre<br />

• Entwicklung e<strong>in</strong>es Curriculum (Übungsleiter- <strong>und</strong><br />

Führungskräftequalifizierung)<br />

• Regionale <strong>und</strong> zentrale Treffen der Projektmitwirkenden<br />

11


<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

• Regionale Vernetzung <strong>und</strong> Netzwerke mit anderen Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Soziale<strong>in</strong>richtungen u.a.<br />

• Qualitätssicherung<br />

6.3 Hauptphase II: 2005 bis 2006<br />

• Öffnung des Modellversuches für weitere Vere<strong>in</strong>e unter<br />

Regionalgesichtspunkten<br />

6.4 Hauptphase: 2006 bis 2009<br />

• Transfer der Ergebnisse <strong>in</strong> andere LSB-Bereiche<br />

• Überführung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Landesstruktur<br />

6.5 Abschlussphase: 20010 bis Juni 2011<br />

• Projektdokumentation<br />

• Projektpräsentation für Partner<br />

• Auswertungsveranstaltung<br />

• Ausstellung der Projektergebnisse<br />

7. F<strong>in</strong>anzierung<br />

Die F<strong>in</strong>anzierung des Projektes erfolgt durch die Projektpartner. Die im Kostenplan<br />

aufgeführten Summen sollten durch den LSB erbracht werden. Dabei ist e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>werbung von Mitteln z.B. über Lotto-Toto, <strong>Sport</strong>stiftungen, regionale<br />

Unternehmen zu prüfen <strong>und</strong> zu nutzen. Die LVG sieht sich <strong>in</strong> Bezug auf die<br />

Umsetzung der Modellprojekte sowie des Gesamtvorhabens <strong>in</strong> der Rolle des<br />

Projektberaters <strong>und</strong> würde <strong>in</strong> diesem Projekt mit e<strong>in</strong>em um e<strong>in</strong> Drittel reduzierten<br />

Leistungssatz, der nach der Verteilung der Arbeit zu vere<strong>in</strong>baren ist, arbeiten <strong>und</strong><br />

somit ihrer Verantwortung h<strong>in</strong>sichtlich der Kooperationsvere<strong>in</strong>barung gerecht<br />

werden.<br />

12


<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

8. Kosten- <strong>und</strong> F<strong>in</strong>anzierungsplan<br />

Für das Jahr 2001 stehen <strong>in</strong>sgesamt 50.500 TDM zur Verfügung. Die derzeitige<br />

Planung sieht folgende Verteilung vor:<br />

Nr. Leistungen F<strong>in</strong>anzierung (TDM)<br />

1. Projektberatung LVG 25.000 .00<br />

2. Wissenschaftliche Begleitung 8.000.00<br />

3. Projektkoord<strong>in</strong>ator (ABM-Anteil) 2.000.00<br />

4. Übungsleiterausbildung 2.000.00<br />

5. Workshop 1.000.00<br />

6. Reisekosten 2.000.00<br />

7. Zukunftskonferenzen 500.00<br />

8. Faltblatt, Plakate, 2.500.00<br />

9. Projektausstattung (PC, Telefon) 5.000.00<br />

10. Reserve 2.500.00<br />

Gesamt: 50.500.00<br />

9. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Alle Maßnahmen sollen öffentlichkeitswirksam begleitet werden. Dazu ist die<br />

Erstellung e<strong>in</strong>er spezifische PR-Konzeption notwendig.<br />

Die Projektpartner LSB <strong>und</strong> LVG s<strong>in</strong>d sich darüber e<strong>in</strong>ig, daß gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>in</strong><br />

Veröffentlichungen beide Träger des Projektes genannt werden <strong>und</strong> die<br />

Öffentlichkeitsarbeit abgestimmt vorgenommen wird.<br />

10. Dokumentation <strong>und</strong> Evaluation<br />

E<strong>in</strong>e wissenschaftliche Begleitung sichert die Verlaufs- Struktur- <strong>und</strong><br />

Ergebnisevaluation. Durch Dokumentation, Protokollierung <strong>und</strong> e<strong>in</strong> zu entwickelndes<br />

Berichtswesen sollen e<strong>in</strong>e größtmögliche Transparenz erzeugt <strong>und</strong> somit alle<br />

Projektbeteiligten e<strong>in</strong>bezogen werden. E<strong>in</strong>e laufende Prozessevaluierung soll<br />

wichtige Impulse für die Steuerung des Modellversuches liefern. Zwischenberichte<br />

<strong>und</strong> die Abschlußdokumentation dienen neben der Ergebnispräsentation vor allem<br />

der Bekanntmachung <strong>und</strong> der Transfermöglichkeit für <strong>in</strong>teressierte nationale <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>ternationale Partner.<br />

13


<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

11. Anlagen zur Konzeptpräzisierung<br />

Für die Umsetzung der Konzeption <strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit werden folgende<br />

Präzisierungen vorgeschlagen:<br />

1. Wissenschaftliche Begleitung<br />

2. Projektstruktur<br />

3. Qualitätssicherung<br />

4. Zusammenarbeit mit Ärzten<br />

5. Fe<strong>in</strong>planung der Maßnahmen 2001<br />

1. Wissenschaftliche Begleitung<br />

Die wissenschaftliche Begleitung wird von Frau Dr. Baumgarten, Hochschule<br />

Magdeburg-Stendal (FH) geleistet. Die drei Bauste<strong>in</strong>e der wissenschaftlichen<br />

Begleitung sehen e<strong>in</strong>e Ausgangsanalyse im Oktober/November 2001, e<strong>in</strong>e<br />

prozessbegleitende Evaluierung 2002/2003 <strong>und</strong> die Abschlußuntersuchung 2004 der<br />

beteiligten <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>e vor.<br />

2. Projektstruktur<br />

Die Projektstruktur bildet sich aus:<br />

Projektlenkungsteam:<br />

Herr Klaus Gollman (Projektkoord<strong>in</strong>ator)<br />

Herr Dr. Rüdiger Ganske<br />

Herr Dr. Ulrich Schwabe (Projektberatung)<br />

Wissenschaftliche Begleitung:<br />

Frau Dr. Kerst<strong>in</strong> Baumgarten<br />

Projektausschuß:<br />

(Beratender Ausschuß)<br />

Frau Dr. Baumgarten, Frau Dör<strong>in</strong>g, Frau Dr. Franke, Herr Dr. Ganske, Herr Dr.<br />

Schwabe, Herr Dr. Wendt, Herr Wittwer, Herr Dr. Wünsche<br />

Projektteilnehmer:<br />

SV Lochau 2000 e.V.<br />

TV Askania Bernburg e.V.<br />

Fermersleber <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong> 1895 Magdeburg e.V.<br />

14


<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

3. Qualitätssicherung<br />

Die Vere<strong>in</strong>e, die sich <strong>in</strong> <strong>und</strong> mit Ges<strong>und</strong>heitssport profiliert haben, sollen im Rahmen<br />

des Projektes <strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit Unterstützung <strong>und</strong> Förderung erfahren. Die<br />

Projektausstattung erlaubt im ersten Teil des Modellversuches nur die spezielle<br />

Förderung der drei direkt beteiligten Vere<strong>in</strong>e. Alle weiteren Vere<strong>in</strong>e, die sich<br />

beworben haben bzw. die Ges<strong>und</strong>heitssportangebote vorhalten, erhalten die<br />

Möglichkeit sich im Rahmen e<strong>in</strong>es landesweiten Qualitätszirkels (zunächst zweimal<br />

jährlich) über die Entwicklung <strong>in</strong> ihren Vere<strong>in</strong>en auszutauschen, über neue Wege zu<br />

beraten <strong>und</strong> sich mite<strong>in</strong>ander zu vernetzen. Die DSB-Initiative <strong>Sport</strong> Pro Ges<strong>und</strong>heit<br />

zur Qualitätssicherung von Ges<strong>und</strong>heitssport im Vere<strong>in</strong> bietet dazu den nötigen<br />

Orientierungsrahmen.<br />

4. Zusammenarbeit mit Ärzten<br />

<strong>Sport</strong>liche Betätigung <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere der Ges<strong>und</strong>heitssport erfordern e<strong>in</strong>e<br />

mediz<strong>in</strong>ische Betreuung der <strong>Sport</strong>treibenden. Im Rahmen des Modellprojektes <strong>Sport</strong><br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit soll die regionale Zusammenarbeit mit Ärzten, wenn möglich mit der<br />

Fachausbildung <strong>Sport</strong>arzt gesucht werden.<br />

5. Fe<strong>in</strong>planung der Maßnahmen 2001<br />

Nr. Term<strong>in</strong> Aktivität<br />

1. 05.09.01 Stand <strong>und</strong> Entwicklung des MV Ausschußsitzung<br />

2. 06.09.01 Beratung Konzeption Ausschuß <strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

3. 06.09.01 Auftaktveranstaltung MV – Berufung der Vere<strong>in</strong>e<br />

4. 24.09. –06.10.01 Kontaktgespräche mit den Modellvere<strong>in</strong>en<br />

5. Oktober/ Ausgangsanalyse der Modellvere<strong>in</strong>e<br />

November 01<br />

6. Oktober/ Zukunftskonferenzen <strong>in</strong> den Modellvere<strong>in</strong>en<br />

November 01<br />

7. Oktober/ Qualifizierung von Übungsleitern aus den Modellvere<strong>in</strong>en<br />

November 01<br />

8. 17.11.01. Workshop „Qualitätssicherung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssport<br />

9. Dezember 01 Konzeptionsentwicklung <strong>in</strong> den Modellvere<strong>in</strong>en<br />

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