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EDRO Magazin 2014 online - EDRO Soccerevents

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Ein Tag im Internat<br />

Meisterschaften, große Stadien, Ruhm<br />

und Erfolg…<br />

Viele Kinder und Jugendliche träumen von<br />

einer großen Karriere als Fußballprofi. Doch<br />

neben einer gehörigen Portion Talent und<br />

dem nötigen Quäntchen Glück bedarf es<br />

noch einer weiteren elementaren Komponente:<br />

Training,Training, Training. In der achtzehn99<br />

AKADEMIE sind die Spieler bereits<br />

auf einem fortgeschrittenen Weg hin zu ihrem<br />

großem Ziel. Elf Jungs sind im Gebäude<br />

an der Sinsheimer Straße beheimatet und<br />

genießen damit rund um die Uhr die hervorragenden<br />

Möglichkeiten im Nachwuchsleistungszentrum.<br />

Wie so ein Tag im Internat der<br />

Akademie aussieht, verrät Euch Akadmie-<br />

Spieler Felix Schröter.<br />

6.00 Uhr<br />

Während andere Jugendliche in diesem Alter<br />

noch schlafen, klingelt bei Hoffenheims<br />

Nachwuchskicker Felix Schröter bereits der<br />

Wecker. Der Alltag beginnt. Die anschließenden<br />

Abläufe sind bei dem Internatsspieler<br />

mittlerweile schon automatisiert: Lüften, Bettenmachen<br />

und die restlichen 20 Minuten bis<br />

zum Frühstück für Duschen und Anziehen<br />

verwenden.<br />

6.20 Uhr<br />

Ernährung schießt zwar keine Tore, aber ein<br />

ausgiebiges Frühstück bildet dennoch die<br />

Grundlage für einen erfolgreichen Fußballtag.<br />

Das weiß auch Felix Schröter, der sich<br />

am liebsten mit einer Portion Müsli an den<br />

großen Tisch im Essensraum begibt. Während<br />

nun auch endlich die ersten Sonnenstrahlen<br />

in den Raum dringen, trifft der junge<br />

Mittelfeldspieler schon die Vorbereitungen<br />

für die anstehenden Aufgaben: Pausenbrot<br />

für die Schule, Lernmaterial in den Rucksack<br />

und dann zwei Etagen tiefer in die Kabine.<br />

Das erste Training des Tages, für das die<br />

Teilnehmer des Eliteschule-Programms von<br />

der Schule freigestellt werden, steht an. Der<br />

verpasste Unterricht wird später nachgeholt.<br />

7.00 Uhr<br />

„Meistens Kraftübungen für die Stabilisation<br />

oder Schnelligkeit“, antwortet Athletiktrainer<br />

Kai Kraft auf die Frage, was an einem<br />

Dienstagmorgen so alles auf dem Programm<br />

steht. Bei schlechtem Wetter oder im Winter<br />

wir die Einheit in die Halle verlegt, an warmen<br />

Tagen bittet Kraft die Spieler auch mal<br />

zu einem Waldlauf mit Besuch des Sprinthügels<br />

der Profis. Nach den morgendlichen<br />

90 Minuten muss es für Felix Schröter dann<br />

wieder einmal ganz schnell gehen: Duschen,<br />

Anziehen, Rucksack schnappen. Denn draußen<br />

vor dem Nachwuchsleistungszentrum<br />

wartet schon er Bus, der die Jungs zur Schule<br />

bringt.<br />

9.20 Uhr<br />

Nun beginnt der „normale“ Teil im Leben des<br />

jungen Leistungssportlers: Der Schulalltag.<br />

„Kein Problem, ich gehe gern zur Schule“,<br />

versichert der gebürtige Ulmer, der zurzeit<br />

die Oberstufe des Wilhelmi-Gymnasiums<br />

in Sinsheim besucht und das Abitur machen<br />

will. Dabei lassen sich einige Gemeinsamkeiten<br />

mit dem Fußball erkennen. Zum<br />

Aufwärmen für Körper und Geist dient der<br />

Religionsunterricht, nach dem noch einmal<br />

frische Luft geschnappt und sich mental auf<br />

die erste Halbzeit vorbereitet wird: Englisch.<br />

„Eines meiner Lieblingsfächer“, verrät Schröter.<br />

Nach dem Sprachunterricht folgt ebenso<br />

wie auf dem Grün eine 15-minütige Pause,<br />

die regelmäßig dazu genutzt wird, den Akku<br />

mit Hilfe eines Muffins aus der Mensa wieder<br />

aufzufüllen. Die zweite Hälfte startet dann mit<br />

Gemeinschaftskunde, bevor im abschließenden<br />

Mathematikunterricht noch einmal die<br />

letzten Körner mobilisiert werden.<br />

12.40 Uhr<br />

Abpfiff: Schulende.<br />

13.20 Uhr<br />

Nach einem kurzen Zusammentreffen mit anderen<br />

Spielern aus der achtzehn99 AKADE-<br />

MIE geht s für Felix per Bustransfer nun wieder<br />

Richtung Nachwuchsleistungszentrum.<br />

13.30 Uhr<br />

Zeit zum Mittagessen. Der erste Blick fällt<br />

beim Betreten des Essenssaals direkt auf die<br />

Speisekarte. „Am liebsten esse ich Nudeln<br />

mit Gulasch, was es zum Glück auch häufig<br />

gibt“, so Schröter. Auch bei seinen Teamkollegen<br />

sei das Gericht besonders beliebt,<br />

erzählt er weiter. „Vor allem bei Geri.“ Geri,<br />

das ist Gergö Szántó aus der U17, der bei<br />

ungarischen Mahlzeiten immer ein Stück<br />

Heimat genießt. Mit vollem Magen fällt der<br />

anschließende Gang ein Stockwerk höher<br />

in sein Zimmer etwas schwerer, weswegen<br />

ein kurzer Mittagsschlaf der Erholung dienen<br />

soll. Allerdings steht der nächste termin<br />

schon wieder bevor, für den deutschen Juniorennationalspieler<br />

kein Problem. „20 Minuten<br />

bis 25 Minuten reichen mir vollkommen“<br />

, sagt Schröter, der in der Regel nur „X“ genannt<br />

wird.<br />

14.30 Uhr<br />

Bevor der Fokus wieder komplett auf den<br />

Fußball gelegt werden kann, steht für den<br />

jungen Hoffenheimer erst noch die Hausaufgabenbetreuung<br />

auf dem Programm. Unter<br />

der Leitung von „Anpfiff ins Leben“-Mitarbeiter<br />

Henrik Westerberg werden die Spieler<br />

bei ihren schulischen Aktivitäten begleitet.<br />

Je nach Stoff investiert Schröter dabei etwa<br />

eine Stunde Arbeit, bevor es dann wieder mit<br />

dem sportlichen Teil weitergeht.<br />

16.00 Uhr<br />

Kraftraum, entweder selbstständig oder mit<br />

Kai Kraft. „Wobei man oft auf Kai trifft, der<br />

dann nur so vor Elan strotzt. Keine Ahnung<br />

wie er das jeden Tag macht“ rätselt Schröter.<br />

Allerdings bleibt es bei einer kurzen Einheit,<br />

denn Spiele vom Wochenende müssen<br />

schließlich auch zeitnah aufgearbeitet werden.<br />

16.30 Uhr<br />

Mannschaftsbesprechung: Auf dem Plan<br />

stehen Videoanalysen zur Spielnachbereitung,<br />

Aussichten auf Trainingseinheiten der<br />

Woche oder Seminare, die von Sportpsychologe<br />

Prof. Dr. Jan Mayer gehalten wird.<br />

17.00 Uhr<br />

Training, die zweite. Dienstag ist „Arbeitstag“<br />

wie Schröter es nennt. Während der<br />

Einheit stehen eher Kraftkomponenten wie<br />

Zweikampfschulung im Mittelpunkt, danach<br />

kommt es zu einem Wiedersehen mit Kai<br />

Kraft, der mit entsprechenden Übungen<br />

noch die Schnelligkeitsverbesserung der<br />

Jungs in Angriff nimmt.<br />

19.30 Uhr<br />

Gemeinsames Abendessen: Zeit für die obligatorische<br />

Aufsichtskontrolle, die von Sozialpädagoge<br />

Rüdiger Becker durchgeführt<br />

wird. Felix Schröter... anwesend.<br />

20.00 Uhr<br />

Endlich frei. Wer denkt, dass Fußball bei<br />

der Abendgestaltung dann keine Rolle mehr<br />

spielt, täuscht sich gewaltig. „Wir lassen den<br />

ganzen Tag entweder beim Fußballtennis im<br />

Kraftraum oder vor dem Fernseher bei einem<br />

Spie ausklingen“. Ganz besonders Spaß<br />

haben die Jungs auch bei den Künsten von<br />

„Kochmeister Ömer“ (Ömer Yildirim), der<br />

nach eigener Kreativität den ein oder anderen<br />

Snack vor dem Schlafengehen zubereitet.<br />

Wenn er vom Fußballalltag schließlich<br />

komplett abschalten möchte, greift Schröter<br />

nach Absprache mit Physiotherapeut Sascha<br />

Mascali auch einmal zu konventionellen Mitteln.<br />

„Zum Teil brauche ich schon die Sauna,<br />

um meinen Körper wieder auf Vordermann<br />

zu bringen“, gesteht er. Viel Zeit zur freien<br />

Gestaltung bleibt unter dem Strich aber nicht<br />

übrig für jemanden, der eine Karriere als Profi<br />

anstrebt.<br />

21.30 Uhr<br />

Obwohl die eigentliche Bettruhe erst eine<br />

Stunde später angeordnet ist, beendet Felix<br />

Schröter seinen Arbeitstag schon früher.<br />

Noch schnell die Schulsachen für den<br />

nächsten Morgen richten und dann ab ins<br />

Bett. Schließlich wartet wieder ein Tag mit<br />

Training, Training, Training. Aber auch das –<br />

bzw. vor allem das – gehört nun einmal zum<br />

Leben eines Fußballtalentes dazu.<br />

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