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Richtlinie zur Erstellung von Ausführungsunterlagen für Stahlbauten ...

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Deutscher Stahlbau-Verband<br />

<strong>Richtlinie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>von</strong><br />

Ausführungsunterlagen für <strong>Stahlbauten</strong><br />

DSTV-Arbeitsausschuss<br />

Technisches Büro<br />

Januar 2008<br />

Autoren:<br />

Dr.-Ing. Ralf Steinmann, Darmstadt<br />

Dipl.-Ing. Klaus Banze, Kassel<br />

Dipl.-Ing. Alwin Dieter, Frankfurt/Main<br />

Dipl.-Ing. Martin Lohner, Frankfurt/Main<br />

Dipl.-Ing. (FH) Roland Paluthe, Riesa<br />

Dipl.-Ing. Andreas Wierichs, Krefeld<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Nisius, Köln<br />

Prof. Dr.-Ing. Otto Oberegge, Köln


5<strong>Richtlinie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>von</strong> Ausführungsunterlagen für <strong>Stahlbauten</strong><br />

2<br />

DSTV-Arbeitsausschuss Technisches Büro (Jan. 2008)<br />

Copyright-Klausel mit Haftungsausschluss<br />

© Copyright – Klausel<br />

Bei der Zusammenstellung <strong>von</strong> Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt<br />

vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die<br />

Autoren, der Verlag und der Hersteller können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen<br />

keine Haftung übernehmen. Rechtsansprüche aus der Benutzung der vermittelten Daten<br />

sind daher ausgeschlossen. Für alle Hinweise und Verbesserungsvorschläge sind<br />

Herausgeber und Verlag stets dankbar. Alle Rechte vorbehalten, auch die der<br />

fotomechanischen Wiedergabe und der Speicherung <strong>von</strong> elektronischen Medien.


5<strong>Richtlinie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>von</strong> Ausführungsunterlagen für <strong>Stahlbauten</strong><br />

3<br />

DSTV-Arbeitsausschuss Technisches Büro (Jan. 2008)<br />

Gliederung:<br />

Seite<br />

1 Ziel......................................................................................................................................3<br />

2 Ausführungsunterlagen....................................................................................................3<br />

2.1 Definition.......................................................................................................................3<br />

2.2 Nutzer...........................................................................................................................3<br />

2.3 Voraussetzungen..........................................................................................................3<br />

3 Anforderungen ..................................................................................................................4<br />

3.1 Übersichtszeichnungen.................................................................................................4<br />

3.2 Werkstattzeichnungen ..................................................................................................4<br />

3.2.1 Einzelteilbezeichnung und Einzelteilqualifizierung ..................................................4<br />

3.2.2 Geometrieangaben.................................................................................................4<br />

3.2.3 Positionierung, Schnitte und Details Bauteilumgebung..........................................5<br />

3.2.4 Schraubverbindungen ............................................................................................5<br />

3.2.5 Schweißverbindungen............................................................................................5<br />

3.2.6 Korrosionsschutz....................................................................................................5<br />

3.2.7 Zukaufteile und Standardteile .................................................................................6<br />

3.2.8 Zeichnungsstempel ................................................................................................6<br />

3.2.9 Versand und Transport...........................................................................................6<br />

3.2.10 Montage ...............................................................................................................6<br />

3.3 Stücklisten und NC-Daten.............................................................................................6<br />

3.4 Unterlagen <strong>zur</strong> Abrechnung und Dokumentation...........................................................6<br />

3.5 Zusätzliche Unterlagen ................................................................................................7<br />

4 Literatur..............................................................................................................................7


5<strong>Richtlinie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>von</strong> Ausführungsunterlagen für <strong>Stahlbauten</strong><br />

4<br />

DSTV-Arbeitsausschuss Technisches Büro (Jan. 2008)<br />

1 Ziel<br />

Diese <strong>Richtlinie</strong> regelt den erforderlichen Inhalt <strong>von</strong> Ausführungsunterlagen für <strong>Stahlbauten</strong>.<br />

Die Unterlagen sind so zu verfassen, dass alle am Ausführungsprozess beteiligte Nutzer mit<br />

den notwendigen Informationen versorgt werden.<br />

2 Ausführungsunterlagen<br />

2.1 Definition<br />

Mit Ausführungsunterlagen sind alle erforderlichen Dokumente und Daten gemeint, die für<br />

die Werkstattfertigung, den Transport, die Montage sowie die technische und<br />

kaufmännische Abwicklung erforderlich sind: Übersichtszeichnungen, Werkstattzeichnungen,<br />

Stücklisten, Bearbeitungsdateien, Prüfpläne etc.<br />

2.2 Nutzer<br />

Ausführungsunterlagen werden <strong>von</strong> Nutzern mit unterschiedlichen Anforderungen<br />

verwendet.<br />

In der Werkstatt werden die Ausführungsunterlagen in der Arbeitsvorbereitung, beim<br />

Zuschnitt, Zusammenbau, Schweißen, Korrosionsschutz und Versand benötigt.<br />

Außerdem werden die Ausführungsunterlagen durch den Prüfingenieur/in oder einen Überwacher/in<br />

geprüft. Auch der Bauherr oder sein Architekt prüfen gegebenenfalls die<br />

Ausführungsunterlagen auf Übereinstimmung mit der Ausführungsplanung.<br />

Die Montage der Bauteile wird auf Grundlage der Ausführungsunterlagen durchgeführt.<br />

Planer <strong>von</strong> Nachfolgegewerken wie z.B. der Fassade, dem Dach und der Wand oder der<br />

Haustechnik verwenden diese Ausführungsunterlagen als Vorlage.<br />

Einzelne Ausführungsunterlagen können Informationen für alle Nutzer enthalten, oder auf<br />

Einzelnutzer abgestimmt sein. Alle Ausführungsunterlagen zusammen müssen alle Nutzer<br />

ausreichend mit Informationen versorgen.<br />

Beispiel: Für jedes Hauptbauteil einer Konstruktion wird für die Werkstatt eine Zeichnung im<br />

DIN A3-Format erstellt, auf dem der Zusammenbau des Bauteils ausreichend beschrieben<br />

ist. Angaben zum Material, der Montage, und die Anschlussumgebung sind nicht dargestellt.<br />

Für eine Werkstatt, die den Zuschnitt mittels NC-Daten und Stücklisten durchführt, kann<br />

diese Zeichnung ausreichend sein. Der Prüfingenieur, der Architekt, die Montage und andere<br />

Benutzer benötigen dann zusätzliche Dokumente um Ihre Aufgaben erledigen zu können.<br />

2.3 Voraussetzungen<br />

Für die <strong>Erstellung</strong> der Ausführungsunterlagen sind die folgenden Unterlagen notwendig und<br />

rechtzeitig <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Verbindliche, vollständige und geprüfte statische Berechnung entsprechend [1], in<br />

der die notwendigen Angaben (Anschlussschnittgrößen, Verformungen,<br />

Querschnitte und Materialien etc.) aller Bauteile in übersichtlicher Form enthalten<br />

sind.<br />

Verbindliche <strong>zur</strong> Bauausführung freigegebene Ausführungszeichnungen vom<br />

Bauherrn bzw. dessen Architekten oder Bauplaners.<br />

Anschlussstatik, sofern nicht durch andere technische Regelwerke abgedeckt<br />

(Typengeprüfte Anschlüsse, Werksnormen, Tabellenbücher, Zulassungen, etc.)<br />

Leistungsverzeichnisse, Qualitätsanforderungen an Werkstoffe und Ausführung,<br />

Angaben zum Korrosionsschutz und dem Farbton, sonstige <strong>Richtlinie</strong>n.


5<strong>Richtlinie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>von</strong> Ausführungsunterlagen für <strong>Stahlbauten</strong><br />

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DSTV-Arbeitsausschuss Technisches Büro (Jan. 2008)<br />

3 Anforderungen<br />

Ausführungsunterlagen im hier verwendeten Sinn sind hauptsächlich Werkstattzeichnungen,<br />

Stücklisten und Bearbeitungsdateien (NC-Daten), die als Einheit aufzufassen sind. Darüber<br />

hinaus sind unter Umständen zusätzliche Dokumente erforderlich, wie sie in Abschnitt 3.4<br />

und 3.5 aufgeführt werden.<br />

3.1 Übersichtszeichnungen<br />

Übersichtszeichnungen dienen der leichten Orientierung und dem Auffinden der Bauteile im<br />

Bauwerk. Sie können nutzerspezifisch sehr unterschiedliche Anforderungen erfüllen.<br />

Typischerweise werden im Stahlbau positionierte Montageübersichten erstellt. Die folgenden<br />

Punkte sollten aufgeführt sein:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Darstellung der Hauptpositionen (Montagepositionen) in Grundrissen und<br />

Ansichten, eventuell Isometrien oder Explosionsdarstellungen.<br />

Eindeutige Positionsbezeichnungen der Bauteile mit Angabe der<br />

Zeichnungsnummern und der Positionsnummern.<br />

Bauteilbezeichnung (IPE 300, Spannschloss, Kaufteil, Vergussmörtel mit<br />

Typbezeichnung)<br />

Achs-, Anbau- und Rastermaße, Hauptmaße, Bezugsmaße und Kontrollmaße,<br />

Höhenkoten, Kontrollmaße für Zwischenzustände im Bauablauf, falls erforderlich.<br />

Regeldetails (Fußpunkte, Traufpunkt, Firstpunkt, Lager, Dehnfugen, etc.). Häufig<br />

sind separate Verankerungspläne erforderlich, auf denen Lage und Details der<br />

Verankerungen dargestellt sind.<br />

Allgemeine Montageanweisungen wie z.B. die Montagerichtung.<br />

Weitergehende Anforderungen an die Übersichtszeichnungen sind möglich und<br />

sollten im Speziellen zwischen den Vertragspartnern spezifiziert werden. Beim<br />

Bauen im Bestand ist es zum Beispiel erforderlich, die Bauteilumgebung, die<br />

Anschlusspunkte des Stahlbaus, Bezugshöhen, vermaßte Lage <strong>von</strong><br />

Montagebohrungen etc. darzustellen.<br />

3.2 Werkstattzeichnungen<br />

Auf Werkstattzeichnungen werden die zu fertigenden Bauteile so dargestellt, dass alle<br />

Nutzer ausreichend mit Informationen versorgt werden. Bei der Beachtung der folgenden<br />

Punkte ist das in der Regel der Fall und entspricht den Forderungen in [2] und [3]. Die<br />

Werkstatt muss selbstverständlich auch die Forderungen aus [3] erfüllen, die hier nicht<br />

explizit aufgeführt werden.<br />

3.2.1 Einzelteilbezeichnung und Einzelteilqualifizierung<br />

Vollständige normgerechte Bezeichnung der verwendeten Materialien und deren Qualität.<br />

Gegebenenfalls Bescheinigung nach DIN EN 10204, Vorbehandlungsmaßnahmen wie z.B.<br />

Vorwärmen, Brennschnittgüte, falls das nicht durch eine gesonderte Schweißanweisung<br />

abgedeckt wird. Bohren oder Stanzen, Fasen etc. In jedem Fall sind die Vorgaben der<br />

statischen Berechnung in der Zeichnung anzugeben.<br />

Bezeichnung z.B. HEA 300 oder BL 20<br />

Festigkeit z.B. S355<br />

Gütegruppe z.B. J2+N - Z15 (DIN EN 10164)<br />

Materialprüfung z.B. UT-Prüfung + Prüfklasse<br />

3.2.2 Geometrieangaben<br />

<br />

<br />

<br />

Systemmaße, Achsbezüge, Hauptachsenbezeichnungen<br />

Exzentrizitäten<br />

Lochabstände


5<strong>Richtlinie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>von</strong> Ausführungsunterlagen für <strong>Stahlbauten</strong><br />

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DSTV-Arbeitsausschuss Technisches Büro (Jan. 2008)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bauteilabmessungen, Schrägschnitte, Überhöhungen<br />

Anbaumaße als Kettenmaße oder als Differenzbemaßung, Körnerpunkte<br />

Winkelmaße oder Geometriedreiecke<br />

Kontrollmaße gegebenenfalls mit Tabelle für Soll- und Istwerte und gegebenenfalls<br />

Toleranzangaben<br />

3.2.3 Positionierung, Schnitte und Details Bauteilumgebung<br />

Hauptteile und Anbauteile müssen eindeutig positioniert sein.<br />

Die notwendigen Schnitte und Ansichten müssen übersichtlich platziert und eindeutig<br />

bezeichnet werden. Für alle Details auf einer Zeichnung sollte ein einheitlicher Maßstab<br />

gewählt werden.<br />

Die Bauteilumgebung sollte dargestellt sein (Beton, Vergussfugen, Fassade, angrenzende<br />

Bauteile, etc.)<br />

3.2.4 Schraubverbindungen<br />

Schraubenbezeichnung, Scheibe und Mutter bzw. Garnitur mit Zuordnung <strong>zur</strong> der<br />

Hauptposition, die angeschlossen wird.<br />

Schraubenlänge und Klemmlänge, falls erforderlich.<br />

Schraubengüte (Zulassung / Norm )<br />

Korrosionsschutz (feuerverzinkt, galv. verzinkt oder beschichtet)<br />

Lochmaß. Falls erforderlich, Herstellungsanweisungen (z.B. Toleranzangaben,<br />

Detail <strong>von</strong> Senklöchern etc.)<br />

Werkstattschrauben kennzeichnen<br />

Vorspanngrad falls, erforderlich (z.B. 50% PV)<br />

3.2.5 Schweißverbindungen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Anforderungen an den Betrieb (Herstellerqualifikation)<br />

Schweißnahtsymbole und Nahtabmessungen.<br />

Vorwärmen, falls erforderlich.<br />

Schweißnahteinzelheiten mit Bemaßung der Fasen, falls erforderlich.<br />

Nachbehandlung z.B. eben schleifen.<br />

Erforderliche Prüfungen wie z.B. UT (Ultraschall), MT (Magnetpulver), PT<br />

(Farbeindringverfahren) oder RT (Durchstrahlung)<br />

Unterschriftsfeld für Schweißaufsichtsperson (z. B. EWE, EWT, oder EWS),<br />

Bewertungsgruppe nach DIN EN 25817 bzw. ISO 5817 (z.B. Bewertungsgruppe C)<br />

Baustellennähte sind zu kennzeichnen<br />

3.2.6 Korrosionsschutz<br />

Oberflächenvorbehandlung z.B. SA 2 ½<br />

Beschichtungssystem: (Grundbeschichtung GB / Zwischenbeschichtung ZB /<br />

Deckbeschichtung DB / evtl. Kantenschutz oder Brandschutzbeschichtung)<br />

Beispiel:<br />

Typ Schicht- Farbton Applikation Wo Chemie<br />

dicke<br />

GB 80 µ RAL 9010 Airless Werkstatt EP<br />

DB 80 µ RAL 9020 Walze Baustelle PUR<br />

<br />

<br />

Hinweis, wenn Kontaktflächen nur grundbeschichtet werden<br />

Bei verzinkten Konstruktionen: Verzinkungsrichtlinien beachten


5<strong>Richtlinie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>von</strong> Ausführungsunterlagen für <strong>Stahlbauten</strong><br />

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DSTV-Arbeitsausschuss Technisches Büro (Jan. 2008)<br />

3.2.7 Zukaufteile und Standardteile<br />

Anforderungen an den Betrieb (Herstellerqualifikation) und erforderlichenfalls<br />

Verfahrensprüfung<br />

Eindeutige Spezifikation (Angabe der Norm oder der Zulassung / Typbezeichnung /<br />

Hersteller)<br />

Anzahl der benötigten Teile<br />

Verweis auf zugehörige Unterlagen wie Normzeichnungen oder Typenblätter<br />

3.2.8 Zeichnungsstempel<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bauwerksfeld<br />

Sinnvolle Bezeichnung des Zeichnungsinhaltes mit Lagebezug im Bauwerk.<br />

Eventuell kleine Bauwerksübersicht mit einer Markierung des dargestellten<br />

Bauteiles.<br />

Eindeutige Zeichnungsnummer<br />

Index mit Indexfeld und sinnfälliger Erläuterung der vorgenommenen Änderungen.<br />

Verweise auf andere <strong>zur</strong> Verwendung erforderliche Zeichnungen<br />

Unterschriftsfelder für die Zeichnungsprüfung<br />

Ersteller und Datum der <strong>Erstellung</strong>.<br />

3.2.9 Versand und Transport<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Eventuell Versand und Transporthinweise<br />

Bauteilabmessungen und Gewichte (falls erforderlich)<br />

Transport- und Montageösen<br />

Schwerpunkte<br />

Anschlagpunkte, spezielle Gehängelängen, erforderliche Traversen, etc.<br />

3.2.10 Montage<br />

<br />

<br />

<br />

Montagehinweise<br />

Vorspannmomente für Schrauben<br />

Spezielle Montageanweisungen<br />

3.3 Stücklisten und NC-Daten<br />

Die Stücklisten- und die Zuschnittsdateien (NC-Dateien) werden üblicherweise entsprechend<br />

der Vorgaben in [4] und [5] in eine Datenbank übertragen. Von dort kann der<br />

Fertigungsbetrieb unterschiedliche Produktionsschritte steuern. Dies setzt aber voraus, dass<br />

die Dateien neben der eigentlichen Beschreibung der Bauteils weitere Informationen<br />

enthalten, wie z.B. alle materialspezifischen Angaben aus den Punkten 3.2.1 - 3.2.7 oder<br />

Informationen aus dem Leistungsverzeichnis.<br />

Materialbestellnummern (soweit erforderlich und bekannt)<br />

Materialvorbehandlungen (US-Prüfung) und Materialspezifikation aus Pkt. 3.2.1<br />

Erforderliche Materialzeugnisse<br />

Transport bzw. Montagestückgewichte<br />

Körnerpunkte in den NC-Dateien<br />

Anzahl<br />

3.4 Unterlagen <strong>zur</strong> Abrechnung und Dokumentation<br />

Nach dem Abschluss der Bauarbeiten stehen häufig noch Arbeiten zum Abschluss des<br />

Projektes an. Bei einigen Bauvorhaben, vor allem im Brückenbau oder bei Großbauwerken<br />

ist es üblich, die einzelnen Positionen nach LV-Positionen ab<strong>zur</strong>echnen. Diese Zuordnung<br />

muss gegebenenfalls in Form <strong>von</strong> Listen nach Abschluss der Konstruktionsarbeit erfolgen.


5<strong>Richtlinie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>von</strong> Ausführungsunterlagen für <strong>Stahlbauten</strong><br />

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DSTV-Arbeitsausschuss Technisches Büro (Jan. 2008)<br />

Es kann vorkommen, dass auch Mengenermittlungen durchgeführt werden müssen. Typisch<br />

sind Anstrichflächenberechnungen oder die Massenermittlung nach der<br />

Gummibandmethode. Diese Unterlagen sind getrennt zu erstellen. Die Übergabe als DV-<br />

Datei muss abgestimmt werden.<br />

Üblicherweise sind die Unterschriftsfelder der Prüfer mit dem Namen und dem<br />

Unterschriftsdatum nachzutragen.<br />

Auf den Bestandszeichnungen müssen die nach der Montage entfernten Montagehilfen<br />

gelöscht werden.<br />

3.5 Zusätzliche Unterlagen<br />

Unter Umständen sind projektspezifische Besonderheiten auf separaten Zeichnungen<br />

darzustellen. Der sachliche Inhalt und Umfang dieser Unterlagen regelt i. a. die Spezifikation<br />

des Bestellers. Sofern diese nicht vorliegt, gilt Abschnitt 2.2 sinngemäß: die Unterlagen<br />

enthalten die für ihre Nutzer erforderlichen Informationen.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Schweißpläne mit Schweißnahteinzelheiten, allgemeinen Schweißanweisungen<br />

(WPS), Angaben <strong>zur</strong> Schweißnahtvorbereitung (DIN EN ISO 9692), zum<br />

Schweißprozess (DIN EN ISO 4063) <strong>zur</strong> Schweißposition (DIN EN ISO 6947) und<br />

zu den Schweißzusatzwerkstoffen.<br />

Schweißnahtprüfpläne<br />

Gitterrostumrisszeichnungen incl. Typ, Höhe und Laufrichtung,<br />

Tränenblechumrisszeichnungen etc.<br />

Lagerversetzpläne<br />

Erdungszeichnung<br />

Korrosionsschutzzeichnungen mit Kontrollflächen, Abklebezeichnung, falls<br />

erforderlich.<br />

Geometriezeichnungen, Zuschnittszeichnungen (ohne Schrumpfzugaben),<br />

Schachtelzeichnungen<br />

Messprotokolle<br />

Werkstattlehre<br />

Kranaufstellzeichnungen, Zeichnungen für Montagegerüste, Baustelleneinrichtung<br />

etc.<br />

4 Literatur<br />

[1] Anforderungen an statische Unterlagen <strong>von</strong> <strong>Stahlbauten</strong> (jeweils aktuelle Fassung),<br />

<strong>Richtlinie</strong> des DSTV-Arbeitsausschusses Technisches Büro<br />

[2] DIN 18800-1:1990-11, <strong>Stahlbauten</strong> Abschnitt 2<br />

[3] DIN 18800-7:2002-09, <strong>Stahlbauten</strong>, Ausführung und Herstellerqualifikation<br />

[4] Schnittstellenbeschreibung CAD - Stückliste (jeweils aktuelle Fassung),<br />

<strong>Richtlinie</strong> des DSTV-Arbeitsausschusses Informationstechnologie<br />

[5] Standardbeschreibung <strong>von</strong> Stahlbau-Teilen für die NC-Steuerung<br />

(jeweils aktuelle Fassung),<br />

<strong>Richtlinie</strong> des DSTV-Arbeitsausschusses Informationstechnologie

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