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Deutscher Stahlbau - Verband DSTV

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Verband</strong>Anforderungen an statische Unterlagenvon <strong>Stahlbau</strong>tenRichtliniedes <strong>DSTV</strong>-ArbeitsausschussesTechnisches BüroOktober 2000Autoren:Dr.-Ing. W. Bangert, Bad KreuznachDipl.-Ing. K. Banze, KasselProf. R. Beyer, WuppertalDr.-Ing. R. Heddrich, PlauenDipl.-Ing. B. Hennighaus, DortmundDipl.-Ing. V. Paasche, Bönnigheim


Gliederung:Seite1. Zielsetzung 22. Anforderungen 23. Aufbau einer statischen Berechnung 23.1 Gliederung 23.2 Titelseite 33.3 Inhaltsverzeichnis 33.4 Vorbemerkung 33.5 Schlußseite 43.6 Anhang 43.7 Beilagen 54. Ordnungssysteme 54.1 Seiten- und Kapitelnumerierung 54.2 Achs- und Koordinatensysteme 64.3 Statikpositionen 74.3.1 Aufbau 74.3.2 Positionsnummern 74.3.3 Bezeichnung 74.3.4 Lage 74.3.5 Systemskizze 74.3.6 Werkstoffsorte und Prüfungen 84.3.7 Begriffe, Formelzeichen, Indizes 84.3.8 Vorzeichen 85. Einwirkungen und Einwirkungskombinationen 85.1 Teilsicherheitskonzept 85.2 Indexregelung 95.3 Einwirkungen 95.4 Gebrauchstauglichkeitsanforderungen 95.5 Besondere Vorschriften 96. Berechnung 106.1 Berechnungsmethoden 106.2 Statische Systeme 106.3 Lagerungsbedingungen 116.4 Anschlußstatik und Tabellen der Anschlußbeanspruchungen 116.5 Einheiten 116.6 Bau- und Montagezustände 117. Positionsplan 128. Literatur 12/13Anlagen: 14/17Revisionsverzeichnis, Anschlußkrafttabelle, Fundamentlasttabelle,Beispiel für Positionsplan


1. ZielsetzungDiese Richtlinie gibt Empfehlungen für den Aufbau und Inhalt statischer Berechnungen undstatischer Unterlagen. Sie ist erforderlich, weil es zwar in den einschlägigen Regelwerken wiez.B. der DIN 18 800-<strong>Stahlbau</strong>ten in Teil 1 (Ausgabe 11.90) Abschnitt 2 grundlegendeFestlegungen gibt, die sich jedoch in der Praxis als nicht ausreichend und ausführlich genugerwiesen haben.Diese Richtlinie soll als Anforderungs- und Beurteilungsgrundlage bei der Vergabe undPrüfung technischer Leistungen dienen. Diese Anforderungen sind als vertraglich zugesicherteLeistungen von technischen Unterlagen, wie z.B. bauseitig beigestellten statischenBerechnungen in die Bauverträge aufzunehmen.Die Einhaltung der Anforderungen ist notwendige Voraussetzung für die Erstellung vonWerkplänen.2. Grundsätzliche Anforderungen und Regelungen der Baunormen• Jede Berechnung muß in sich abgeschlossen sein.• Sie muß für die Weiterverwendung durch Dritte geeignet sein.• Sie muß vollständig und klar gegliedert sein.• Sie muß lesbar und prüfbar sein.• Sie muß kopierfähig auch für Mikrofilm- und Scannerverfahren sein.• Die Tragsicherheit und Gebrauchstauglichkeit ist vollständig, übersichtlich und prüfbarfür alle Bauteile und Verbindungen nachzuweisen (DIN 18 800 T 1, Element 204).• Sie muß eindeutige Angaben für die Ausführungszeichnungen enthalten (DIN 18 800T 1, E 204).• Sie muß alle notwendigen Angaben für die Anschlußkonstruktion oder eine spezielleAnschlußstatik enthalten.• Für die Verwendung von Rechenprogrammen ist die „Richtlinie für dasAufstellen und Prüfen EDV-gestützter Standsicherheitsnachweise“ zu beachten (DIN18 800 T 1, E 206).• Die technische Abstimmung bei unterschiedlichen Tragwerkplanern für z.B. Hochbau/Gründung/Boden ist unverzichtbar3. Aufbau einer statischen Berechnung3.1 Gliederung• Titelseite• Inhaltsverzeichnis mit Revisionsverzeichnis• Vorbemerkungen (siehe Kap. 3.4)• Positionsplan (siehe Kap. 7)• Berechnung• Angaben für die Konstruktion, Konstruktionsskizzen (siehe Kap. 6.4)• Anschlußgrößen• Anschlußstatik• Schlußseite (siehe Kap. 3.5)• Anhang (siehe Kap.3.6)• Beilagen (siehe Kap.3.7)


3.2 TitelseiteDie Titelseite muß immer die Angaben zum Bauherrn, zum Bauort und zum Bauvorhabenenthalten.Bestehen die statischen Berechnungen aus mehreren Teilen, so ist im Titel das Bauteil bzw.der Bauabschnitt anzugeben.Unverzichtbar sind weiterhin Name, Anschrift, Telefon- und Fax-Nummer des Aufstellers.Sinnvoll ist weiterhin die Angabe des Architekten mit Anschrift .Bei großen Bauvorhaben mit mehreren Aufstellern kann die Benennung eines Koordinators fürdie statischen Unterlagen erforderlich sein, der die inhaltliche und formale Abstimmung zuvertreten hat.Der Umfang (Seitenzahl, ggf. nach Kapiteln) ist aufzuführen.Wünschenswert ist auf der Titelseite ein Freiraum für den Prüfstempel (ca. 8 cm breit, 7 cmhoch).3.3 InhaltsverzeichnisEin detailliertes Inhaltsverzeichnis ist unerläßlich. Darin sind auch die Positionspläne, derAnhang und Beilagen aufzuführen.Bei Bedarf kann der Revisionsstand einzelner Kapitel eingefügt werden.3.4 VorbemerkungenBau- und KonstruktionsbeschreibungDie Vorbemerkungen beinhalten eine kurze Bau- und Konstruktionsbeschreibung -insbesondere beim Zusammenwirken verschiedener Baustoffe und Bauweisen -, welcheAngaben enthält, die den Planungsunterlagen nicht ohne weiteres entnommen werdenkönnen, die aber das Bauwerk im Einzelnen beschreiben und erläutern.PlanungsgrundlagenUm Planungsänderungen und deren Auswirkungen auf die statischen Berechnungeneingrenzen zu können, müssen die Vorbemerkungen immer die Angabe derPlanungsgrundlagen, z.B. in Form einer Liste zugrunde liegender Entwurfs-, Baueingabe- undLastpläne enthalten. Besondere Literaturquellen sind aufzuführen.StandortIm Zusammenhang mit dem Standort des geplanten Bauwerkes sind Angaben zurSchneelastzone, zur NN-Höhenlage, zu einer eventuellen geografischen Sonderlage (z. B.Gebäude auf Bergkuppe) und zur Erdbebenzone erforderlich.In Sonderfällen werden weitere Angaben wie z. B. Anbau und Erweiterung einer vorhandenenKonstruktion, Schlagregenbeanspruchungsgruppe von Fassaden, Eislasten benötigt.Nutzungsbedingte Anforderungen an das BauwerkiVerformungsbeschränkungeniÜberhöhungeniSchwingungsbegrenzungeniMaßgenauigkeiteniToleranzen.


SchutzmaßnahmeniKorrosionsschutziAbdichtungeniBetondeckungiRissebeschränkungBesondere AnforderungeniSchutzmaßnahmen gegen AnpralliDichtigkeit für Flüssigkeiten und GaseiAusführung von FugenGründung• Gründungsmaßnahmen (z.B.: Flach-, Einzel- oder Pfahlgründungen)• angesetzte Bodenpressung• Baugrundverhältnisse unter Berücksichtigung des Baugrundgutachtens• Bemessungswasserstand (Auftrieb, Aggressivität des Grundwassers)• Sicherung der Baugrube• Unterfangung von NachbarbebauungStatische Konzeption und AussteifungssystemWeitere Angaben beschreiben neben den Hauptabmessungen die statische Konzeption zurAbtragung der Vertikallasten, die Aussteifungssysteme und die Anordnung von Fugen, Montagezuständeund die Bauzustände bei Umbauten.Baustoffe und Eignungsnachweise• Baustoffe• Werkstoffgüten und -zeugnisse• Rohdichten• Schweißeignungsnachweise und Erweiterungen• Betonprüfungen (BII-Baustelle)• Leimnachweise• besondere Anforderungen an die Qualitätssicherung3.5 SchlußseiteAuf der Schlußseite sind Name und Anschrift des Aufstellers mit Datum und Unterschriftzwingend erforderlich.Die Namen und Unterschriften der Sachbearbeiter sind hinzuzufügen.3.6 Anhang• EDV-Ausdrucke• Fundamentlasttabellen• Tabelle der Anschlußschnittgrößen• Lastpläne• konstruktive Vorgaben , z. B. im Anlagenbau


3.7 Beilagen• Bodengutachten• Gutachten zu besonderen Einwirkungen (Wind, Eis, etc.)• sonstige Unterlagen z. B. RammpläneWird bei den eingesetzten Berechnungsverfahren oder bei der gewählten Konstruktion vonden allgemein anerkannten Regeln der Technik abgewichen, so sind alle für die Beurteilungerforderlichen Unterlagen beizufügen, die nicht allgemein verfügbar sind. Dies sind u.a.• Zulassungen• Typenprüfungen• Versuchsberichte• gutachterliche Stellungnahmen oder besondere Literaturstellen• evtl. Programmbeschreibung der eingesetzten SoftwareSofern beim Aufstellen die ausführenden Unternehmen bekannt sind, sollten die erforderlichenUnterlagen zur• Gütesicherung• Überwachung• Befähigungsnachweisebeigefügt werden. Andernfalls sind diese nachzureichen.4. OrdnungssystemAuf jeder Berechnungsseite soll die Seitennumerierung und der Revisionsvermerk sowie diePositionsnummer der Berechnung in der Kopfzeile enthalten sein.Ferner ist es sinnvoll, ein Drittel der Seitenbreite für System-, Querschnitts- und Konstruktionsskizzenfrei zu halten.Werden Konstruktionsskizzen auf einer Statikseite angefertigt, so sollte die Skizze mit einemDatum versehen werden und die Projekt- oder Auftragsnummer angegeben sein.4.1 Seiten und KapitelnummerierungSeitenzahlen sollen einheitlich und durchlaufend jeweils für eine zusammenhängendeBerechnung vergeben werden. Dabei ist es nicht sinnvoll, jeweils für eine Position oderBaugruppe neu zu beginnen.Müssen Seiten eingeschoben werden, so sind diese mit der Nummer der letzten vorstehendenSeite, einem Punkt und fortlaufender Numerierung versehen werden (z.B. 75.1, 75.2, usw. alsEinschub hinter Seite 75)


Stand der UnterlagenUm die Übersichtlichkeit, Prüfbarkeit und die Nachvollziehbarkeit bei Änderungen und beiRevisionen zu gewährleisten, wird folgende Vorgehensweise empfohlen:Die Ursprungsberechnung erhält keine Revisionsnummer.Bei der Revision ist die Ursprungsseite grundsätzlich durchzustreichen, muß aber in derBerechnung an der Stelle verbleiben. Die Revisionsseite hat die gleiche Seitennumerierungmit Revisionsvermerk und evtl. Datum. Sie wird vor die ungültige Seite in die Berechnungeingefügt.Bei umfangreichen Revisionen werden ggf. komplette Kapitel bzw. Berechnungspositionenausgetauscht. Übergeben werden nur die Seiten mit den aktuellen Revisionen.Austauschseiten sind mit einem Kleinbuchstaben als Index zu versehen z.B. 75 a oder 75.1 b(zweite Revision einer eingeschobenen Seite).4.2 Achs- und KoordinatensystemeAchsen- und Koordinatensysteme sowie die Bezugsebene für die Höhenangaben sollten inAbsprache mit dem Auftraggeber und den anderen am Bauvorhaben Beteiligten festgelegtund von allen einheitlich benutzt werden.Achssysteme sollten in der Regel in einer Richtung mit Großbuchstaben und in der anderenRichtung mit Zahlen gekennzeichnet werden (z.B. Stütze in Achse D7).Zwischenachsen können mit einem oder mehreren Strichen bezeichnet (z.B. D‘7 oder D7 ‘).Ein globales Koordinatensystem ist für ein Bauwerk eindeutig festzulegen (z. B. x-Achse inGebäudelängsrichtung, y-Achse in Gebäudequerrichtung, z-Achse senkrecht nach unten).Dieses ist zu verwenden bei den Belastungs-, Fundament- und ggf. einzelner Verformungsangaben.Die Festlegung der lokalen Koordinatensysteme erfolgt nach DIN 1080 (x-Achse entsprichtStabachse):1.1.1.1.1ZX (Stabachse)


4.3 Statikpositionen4.3.1 Aufbau• Systemskizze mit Bemaßung und Steifigkeitsangaben• Zusammenstellung der Einwirkungen• Beanspruchungen• Beanspruchbarkeiten• Tragsicherheitsmaßnahmen• Nachweis der Gebrauchstauglichkeit• Anschlußschnittgrößen, Anschlüsse, Details4.3.2 PositionsnummernDie Positionsnummern sind logisch aufzubauen. Die Positionsbezeichnungen sollten eindeutigdas Bauteil und dessen statische Funktion beschreiben - wenn möglich mit Lageangabe.4.3.3 Bezeichnung der Positionen• Stütze, Eckstütze, Zwischenstütze, Giebelwandstütze• Rahmenstiel und -stütze, Rahmenriegel• Dach-, Decken-, FW-, Ortgangträger, Pfetten• Dach-, Längswand-, Giebelwandverband• Zug- und Druckstäbe4.3.4 Lage der PositionDie Lage der Position ist bezogen auf das Achssystem anzugeben.Beispiel: Dachträger Achse A/1-6, h = +4,20 m4.3.5 SystemskizzeIn der Systemskizze ist die statische Position mit Maßen, Belastungen, Lagerungen und imBezug auf das Achssystem darzustellen:W = 4,66 kN/m5,40 mA


4.3.6 Werkstoffsorte und PrüfungenNeben den Angaben der statisch erforderlichen Werkstoffen (z. B. Stahlsorte S235JRG2,S355J2G3) entsprechend den gültigen Normen sind Sonderanforderungen zu spezifizieren,wie: Z-Güten, Übereinstimmungszeichen („Ü“-Zeichen), Prüfungen auf Dopplung ,Ultraschallprüfungen.4.3.7 Begriffe, Formelzeichen, IndizesIn den statischen Berechnungen von Stahlkonstruktionen sind die Begriffe, Formelzeichen,Indizes und Schreibweisen der DIN 18800 Teil 1 Abschnitt 3.1 und 8.2, Elemente 301 bis 310zu verwenden.Häufig verwendete Formelzeichen und Nebenzeichen sind in DIN 18800 Teil 1, (Abschnitt 3.3,Elemente 311 bis 316 und in Teil 2 Elemente 106 bis 110 erörtert) z. B.:DIN 18800-Konzept(Grenzzustände)altes Konzept(σ??ul)Querkräfte V y,d , V z,d Q y , Q zSchraubenkräfte V a,d , V a,R,d Q aSpannungen f y,d , f y,k ,f u,k, ? R,d ? zul , ? F , ? s4.3.8 VorzeichenDie Vorzeichenkonventionen sind für den <strong>Stahlbau</strong> der DIN 18800, für den Massivbau der DIN1045 zu entnehmen.Vorzeichenregelungen für die Schnittstellen zwischen Gewerken, Baustoffen (<strong>Stahlbau</strong> aufFundament, Lager) sind zwischen den Vertragspartnern zu vereinbaren. Zweckmäßig ist dieVorzeichenkonvention in das globale Koordinatensystem einzutragen.5. Einwirkungen und Einwirkungskombinationen5.1 TeilsicherheitskonzeptNach DIN 18800 Teil 1 Element (305) werden Teilsicherheitsbeiwerte• γ F zur Bestimmung der Bemessungswerte der Einwirkung und• γ M zur Bestimmung der Tragwerkswiderstände benutzt.Für die Wahrscheinlichkeit des gleichzeitigen Auftretens veränderlicher Einwirkungen sind dieKombinationsbeiwerte ψ zu berücksichtigen.In der Berechnung ist deutlich zu unterscheiden zwischen den• Grenzzuständen der Tragfähigkeit• Grenzzuständen der Gebrauchstauglichkeit


In jeder Position der Bauteildimensionierung sollten die verwendeten Teilsicherheits- undKombinationsbeiwerte übersichtlich dokumentiert sein. Besonders bei EDV-Berechnungenmuß das beachtet werden.5.2 IndexregelungIn der statischen Berechnung sind deutlich zu unterscheiden zwischen charakteristischen undBemessungswerten. Sie werden durch Indizes „k“ und „d“ gekennzeichnet.Für die Umrechnung zwischen alten und neuen Sicherheitskonzept ist die„Anpassungsrichtlinie <strong>Stahlbau</strong>“, Ausgabe Dezember 1998 zu beachten. Dies ist in denBerechnungspositionen deutlich zu kennzeichnen - insbesondere durch vollständige undsaubere Verwendung der Indizes.5.3 EinwirkungenJede Einwirkung ist klar zu definieren und zuzuordnen.Ungewöhnliche Lastvorgaben sind mit dem AG bzw. der Prüfbehörde abzustimmen.Die Begriffe und Indizes der „charakteristischen Werte der Einwirkungen (Index „k“)“ sind zuverwenden.Zur Ermittlung der Bemessungsgrößen sind den Einwirkungen die entsprechendenTeilsicherheits- und Kombinationsbeiwerte nachvollziehbar zuzuordnen.5.4 GebrauchstauglichkeitsanforderungenDIN 18800 gibt keine konkreten Werte für die Gebrauchstauglichkeit an.Die Grenzwerte für die Gebrauchstauglichkeit sind zwischen dem Auftraggeber undAuftragnehmer verbindlich zu regeln. Grenzwerte aus Ausbaugewerken sind hierbei zuberücksichtigen.Angaben über die Überhöhung von Bauteilen sollten unter den Beteiligten abgestimmt werdenund in der zugehörigen Berechnungsposition enthalten sein.Sofern Toleranzen für Tragsicherheit und Gebrauchstauglichkeit relevant sind, müssen sieberücksichtigt und angegeben werden.5.5 Besondere VorschriftenJe nach Art des Bauwerks muß auf zusätzliche Vorschriften, Richtlinien und technischeSpezifikationen (VGB-Richtlinien, Bundesbahn-Vorschriften, z. B. DS 804, DS 805, RD oderTRD Merkblätter, Technische Spezifikationen des AG) zurückgegriffen werden.Entsprechende Vermerke oder Querverweise müssen die Berechnungspositionen enthalten.


6. Berechnung6.1 BerechnungsmethodenDie Schnittgrößenermittlung in statisch unbestimmten Systemen darf auf elastischer oderplastischer Grundlage durchgeführt werden. Die Bedingungen der gewähltenBerechnungsmethode aus den zugehörigen Vorschriften und Richtlinien sind einzuhalten; diesgilt vor allem für die b/t-Verhältnisse und die Querschnittsklassen.Nach DIN 18800, Teil 1, Abs. 7.4 (Element 726 ) und Eurocode stehen drei Nachweisverfahrenzur Auswahl. Die Zuordnung zu den Querschnittsklassen des Eurocodes EC 3, Abs.5.3 sind in der folgenden Tabelle enthalten.NachweisverfahrenElastisch –ElastischElastisch –PlastischPlastisch –PlastischS dBeanspruchungR dBeanspruchbarkeitQuerschnittsklasseEurocode 3E E 3E P 2P P 1Im Regelfall werden die Tragsicherheitsnachweise nach dem Verfahren E – E (elastischelastisch)oder E – P (elastisch-plastisch) geführt werden.Wird eine Berechnung nach dem Verfahren P – P (plastisch-plastisch) durchgeführt, so ist dieAuswirkung auf die Verformungen, Anschlußbemessung, Konstruktion und dieWerkstoffauswahl sowie die erhöhten Anforderungen an den Querschnitt zu beachten.Wichtig ist, daß bei jeder Berechnungsposition angegeben wird, nach welchem Verfahren dieNachweise erfolgen.6.2 Statische SystemeIn der Regel werden die Systeme als ebene Stabtragwerke abgebildet.Die Änderung einzelner Tragwerkteile muß durch das gewählte System gewährleistet sein.Außer bei einfachen Systemen ist eine Tragwerksskizze mit Koordinatensystemen,Systemabmessungen, Steifigkeiten und Einwirkungen unbedingt erforderlich.Bei räumlichen Stabtragwerken sind übersichtliche Systemplots mit allen Stabelementen,Knotenpunkten, Lagerungsbedingungen und Lasten notwendig. Hierbei ist derBetrachterstandpunkt so zu wählen, daß alle Stabelemente und Knoten mit ihrenBezeichnungen einwandfrei zu erkennen sind.Bei der statischen Modellbildung räumlicher Systeme ist ganz besonders auf die konstruktiveRealisierbarkeit der Knotenverbindungen zu achten.Aus dem gleichen Grund sollten ebene und räumliche Fachwerke in der Regel gelenkigmodelliert werden.


6.3 LagerungsbedingungenDie Lagerungsbedingungen und Federsteifigkeiten sind realistisch anzunehmen und eindeutigabzubilden.Die Auswirkungen des gewählten statischen Systems auf die Konstruktion und dieangrenzenden Bauteile müssen klar erkennbar sein.Bei der Berechnung sind die Anschlußexzentrizitäten zu berücksichtigen, sofern sie dieSchnittgrößenverteilung maßgeblich beeinflussen.6.4 Anschluß-Statik und Tabellen der AnschlußbeanspruchungenDie Anschluß-Schnittgrößen sind in der statischen Berechnung deutlich zu kennzeichnen.Dies gilt insbesondere auch für die EDV-Ausdrucke. Dabei sind mindestens die maßgeblichenAnschlußgrößen aus den Lastfallkombinationen anzugeben. In der Hauptstatik müssen alle fürdas jeweilige statische System maßgeblichen Anschlüsse nachgewiesen und skizzenhaftdargestellt werden. Dies gilt insbesondere für Anschlüsse, die nicht nach den üblichenRegelanschlüssen aus Ringbüchern und Tabellenwerken festgelegt werden können.Die komplette Bemessung aller Anschlüsse ist nicht Bestandteil der Hauptstatik und muß inder Regel gesondert vereinbart werden. Die maßgebenden Anschluß-Schnittgrößen solltenprofilorientiert in Tabellenform angegeben werden. Die Anschlußschnittgrößen werden in derRegel als Bemessungsgrößen (Index d) zusammengestellt. Fundament- undLastweiterleitungsgrößen müssen lastfallweise als charakteristische Größen angegebenwerden.6.5 Festlegung der EinheitenDie folgenden Einheiten sind für die Berechnung und die zugehörigen Skizzen zu empfehlen:• Längen: mcm für Detailstatikmm für die Vermaßung von Skizzen• Querschnittswerte: cm und die entsprechenden Potenzen• Einwirkungen: kN; kN/m; kN/m²• Verformungen: mm (evtl. cm)• Frequenzen: HzReihenergebnisse sind stets vollständig, d. h. mit zugehöriger Einheit, anzugeben.6.6 Bau und MontagezuständeIn der statischen Berechnung sind bei der Systemwahl Bau- und Montagezustände zuberücksichtigen. Insbesondere bei Sonderbauten müssen mit der Systemwahl dieMontagekonzepte abgestimmt sein.Notwendige Überhöhungen, Angaben und Nachweise für Montagehilfen (Lage derAufhängepunkte, Montageösen etc.) sind im Bedarfsfall zwischen Auftraggeber undAuftragnehmer festzulegen.


7. PositionsplanPositionspläne sind grundlegender Bestandteil statischer Berechnungen. Sie stellenÜbersichten der statischen Systeme dar, in die alle verwendeten Positionsnummerneingetragen werden.• Übersichtliche Darstellung der statischen Systeme (mit Lage und Freiheitsgrade derGelenke),• Achs- und Reihenbezeichnungen sowie Höhenkoten,• globales Koordinatensystem,• Systemmaße,• Angabe der statischen Positionen mit Positionsnummern,• gewählte Profile bzw. Abmessungen,• Aussteifungssysteme (Verbände, Scheiben, Rahmen etc.),• Werkstoffe,• Angabe und Vermaßung besonderer Lasten,• Montagestöße,• Fugenanordnung.Anhand der Positionspläne muß eine Überprüfung der Plausibilität sowie der Realisierbarkeitder Konstruktion und der Aussteifungssysteme möglich sein.Außerdem sind die Berechnungsmethoden (eben oder räumlich, elastisch oder plastisch)sowie das gewählte Anschluß- und Verbindungskonzept (biegesteif oder gelenkig,eingespannt oder aufgelegt, usw.) deutlich zu nennen.Es soll als Blattformat A4 oder A3 verwendet werden. Auf gute Lesbarkeit und Kopierfähigkeitist zu achten.8. Literatur8.1 DIN 18 800 T.1, <strong>Stahlbau</strong>ten – Bemessung und Konstruktion,Beuth Verlag, Berlin, 11.908.2 Anpassungsrichtlinie <strong>Stahlbau</strong>, Herstellungsrichtlinie <strong>Stahlbau</strong>, MitteilungenDeutsches Institut für Bautechnik, Dez. 19988.3 DIN V ENV1993-1-1(EC3), Entwurf, Berechnung und Bemessung von Tragwerken ausStahl8.4 RI-EDV-2000 Richtlinie für das Aufstellen und Prüfen EDV-gestützter Standsicherheitsnachweise,10/2000


8.5 Standsicherheitsnachweise für Kunstbauten: Anforderungen an den Inhalt,den Umfang und die Form,Bundesminister für Verkehr, Abt. Straßenbau, Heft 504, Bonn, 1987Anlagen:Beispiel für Positionsplan,Anschlußkrafttabelle,Revisionsverzeichnis,FundamentlasttabelleDie Richtlinie wurde im Arbeitsausschuß Technisches Büro des <strong>DSTV</strong> erstellt. DemArbeitskreis „Anforderungen an statische Unterlagen“ gehören an :• Dr.-Ing. W. Bangert, Bad Kreuznach• Dipl.-Ing. K. Banze, Kassel• Prof. R. Beyer, Wuppertal• Dr.-Ing. R. Heddrich, Plauen• Dipl.-Ing. B. Hennighaus, Dortmund• Dipl.-Ing. V. Paasche, Bönnigheim


Auftr.-Nr.:Kapitel:Name:Seite:Datum:Revision:1 RevisionsverzeichnisRev. Kap. Seite Erläuterung Erstellt Datum Geprüft Datum


Auftr.-Nr.:Kapitel:Name:Seite:Datum:Revision:2 Anschlußkrafttabelle Kapitel kN;kNmAv,dBv,dSeiteProfilPos.-Nr.Ah,dBh,dNA,dNB,dMyA,dMyB,dMzA,dMzB,dBemerkungM zBBBhNBAMzABvM yBNAAhAvMyA


Auftr.-Nr.:Kapitel:Name:Seite:3 _______________________________________ _______________________4 Fundamentlasttabelle kN;kNmDatum:Revision:LastfallStütze ..... / .....F x,k F y,k F z,k M x,k M y,k M z,kM z,kM y,kF z,kF y,kM x,kF x,kxyz


Auftr.-Nr.:Kapitel:1.2 PositionspName:Datum:Seite:Revision:

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