DOKUMENTARFILME - PROGRESS Film-Verleih
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Eine <strong>Film</strong>reihe des Museum of Modern Art New York 2005<br />
ON TOUR IN DEUTSCHLAND<br />
PRÄSENTIERT VOM Museum of Modern Art<br />
und dem Goethe-Institut New York, IN ZUSAMMENARBEIT MIT DER<br />
DEFA <strong>Film</strong> Library an der University of Massachusetts Amherst<br />
WEITERE INFORMATIONEN UNTER: www.progress-film.de
AUSGEWÄHLTE DEFA-FILMKUNST AM<br />
MUSEUM OF MODERN ART, NEW YORK
Rebels with a cause - in Anlehnung an den James Dean-<strong>Film</strong> wählte<br />
das Museum of Modern Art in New York diesen Titel für <strong>Film</strong>e, die<br />
aufrührerisch sind und ebenso wie der Rebel Without a Cause (Denn<br />
sie wissen nicht, was sie tun) das Bild einer Zeit bewahren, die<br />
inzwischen Geschichte ist. Aus über 200 <strong>Film</strong>en wählten <strong>Film</strong>kenner<br />
des MoMA und des Goethe-Instituts New York ein Programm aus,<br />
das dem Publikum in den USA den Blick eröffnet auf ostdeutsche<br />
<strong>Film</strong>produktionen, die einen internationalen Charakter haben, da sie<br />
universelle und zeitübergreifende Themen behandeln.<br />
Den globalen Aspekt von <strong>Film</strong>kunst greift das MoMA, eine der bedeutendsten<br />
Kunstmetropolen der Welt, auf und bietet mit 20 Spiel-, Dokumentar-,<br />
Kurz- und Animationsfilmen die bislang umfassendste DEFA-<br />
<strong>Film</strong>schau in Übersee. Insbesondere bei den gegenwartskritischen<br />
<strong>Film</strong>en, die von wachsamer Zensur ausgebremst, nie auf die Leinwände<br />
der DDR kamen, stehen gestalterische und inhaltliche Fragen<br />
deutlich im Vordergrund. Stimmungsvolle Reportagen, Neorealismus<br />
oder kontrastreiche Schwarz-Weiß-Montagen zeichnen <strong>Film</strong>e aus, die<br />
sich mit einem schwierigen historischen Kapitel auseinandersetzen.<br />
Doch der älteste gezeigte <strong>Film</strong>, Berlin - Ecke Schönhauser von 1957,<br />
stand bei der Namensgebung der MoMA-<strong>Film</strong>reihe Pate. Brechts<br />
Schwiegersohn Ekkehard Schall, das Pendant zu James Dean, bringt<br />
zwei Jahre nach dem US-Klassiker einen ähnlich aufrührerischen<br />
Halbstarken auf die Leinwände im „Wilden Osten“.<br />
Der Progress <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong> arbeitet seit mehr als einem halben<br />
Jahrhundert mit DEFA-<strong>Film</strong>kunst und dankt der Kulturstiftung des<br />
Bundes und allen Sponsoren und Förderern für die Unterstützung,<br />
die sie diesem ambitionierten Vorhaben zuteil werden ließen. Die<br />
<strong>Film</strong>schau, wie sie in New York von einem begeisterten Publikum<br />
entdeckt wurde, geht nun auf Deutschlandtour. In den Kinos von<br />
Berlin, Hamburg, München, Karlsruhe, Halle, Frankfurt und Dresden<br />
gibt es ein Nachspiel für die MoMA-<strong>Film</strong>auswahl mit einer<br />
Begleitausstellung und Gesprächsforen.<br />
Professor Jürgen Haase<br />
Geschäftsführer<br />
Progress <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong>, Berlin<br />
EDITORIAL
The Museum of Modern Art and the Goethe-Institut New York, in<br />
collaboration with the DEFA <strong>Film</strong> Library at the University of Massachusetts<br />
Amherst, present the most comprehensive retrospective of<br />
East German cinema ever screened in the U.S. It brings together<br />
scholars, directors, and actors of the DEFA period (1946–92) to present<br />
the films and reflect on the political complexities of artistic production<br />
in the East German state-owned DEFA studios. DEFA produced<br />
over 7,500 films—many of them at the famous Babelsberg Studio<br />
outside of Berlin. More than a dozen have been voted among the 100<br />
best German films ever made in recent surveys. Yet, these and other<br />
original and creative documentaries and fiction films from East<br />
Germany are largely unknown to film enthusiasts, both in Germany<br />
and around the world.<br />
Rebels with a Cause presents a selection of significant works, rich<br />
in theme, structure, and style, and deserving of (re)discovery. These<br />
films were crafted by inventive filmmakers who dared to test the limits<br />
of censorship, and whose films’ political engagement and depth<br />
add to their creative merit in the context of film history. In selecting<br />
films for this series we viewed over 200 titles in Berlin and New York,<br />
and were impressed by the depth and variety we found in this “other”<br />
German cinema. For this series of 21 films, we looked for a range<br />
of voices and styles from five decades of film-making, placing an<br />
emphasis on creative energy, artistic innovation, and challenges to<br />
authority – hence the title, Rebels with a Cause.<br />
We are extremely grateful to the Max Kade Foundation, Inc., and the<br />
other supporters and sponsors that have made it possible to screen<br />
these films in new 35mm prints with new English subtitles. I would<br />
also like to express my special thanks to my co-curator Juliane<br />
Wanckel (Program Manager, Goethe-Institut New York) and to<br />
Hiltrud Schulz (Sales and Outreach Manager, DEFA <strong>Film</strong> Library, University<br />
of Massachusetts Amherst), who have made this project an<br />
especially gratifying and joyful collaborative experience.<br />
I hope you will enjoy the screenings and seek out more of these<br />
groundbreaking films.<br />
Jytte Jensen<br />
Curator<br />
Department of <strong>Film</strong> and Media<br />
The Museum of Modern Art
BERLIN - ECKE SCHÖNHAUSER<br />
1957, 81 min., S/W<br />
REGIE: Gerhard Klein<br />
DARSTELLER Ekkehard Schall, Ilse Pagé, Ernst-Georg Schwill,<br />
Helga Göring<br />
KAMERA: Wolf Göthe<br />
DREHBUCH:<br />
Wolfgang Kohlhaase<br />
Berlin, Prenzlauer Berg.<br />
Unter dem U-Bahnbogen<br />
Ecke Schönhauser Allee trifft<br />
sich das junge Deutschland.<br />
Dabei ist „Kohle“, dessen Stiefvater ihn mit Schlägen traktiert und<br />
Angela, die stundenweise für den Liebhaber der Mutter Platz macht.<br />
Dieter liebt Angela und ist ein anständiger Kerl, der aber überall<br />
aneckt. Karl-Heinz, ein Junge aus „gutem Haus“, ist auf die schiefe<br />
Bahn geraten. Am Bahnhof Zoo versucht er das schnelle Geld zu<br />
machen. Als er seine Freunde in die Sache hineinzieht, müssen sie vor<br />
der Polizei in den Westen fliehen. Im Auffanglager kommt „Kohle“ ums<br />
Leben. Dieter kämpft um seine Freiheit und kehrt zu Angela zurück -<br />
nun weiß er, was er tut.<br />
Der dritte Berlin-<strong>Film</strong> von Gerhard Klein und Wolfgang Kohlhaase im<br />
Stil des italienischen Neorealismus zählt zu den 100 wichtigsten<br />
deutschen <strong>Film</strong>en (Deutsche Kinemathek).<br />
“With powerful performances by a group of young actors … the film highlights<br />
the ennui of postwar youth …”<br />
„Mit kraftvollem Spiel junger Schauspieler … beleuchtet der <strong>Film</strong> den<br />
Überdruss der Nachkriegsjugendlichen…“<br />
– The Oxford History of World Cinema<br />
Gerhard Klein (1920-1970) wird in Berlin geboren. Für seinen Widerstand gegen die<br />
Nationalsozialisten geht er ins Gefängnis. Der Autodidakt Klein arbeitet nach dem<br />
Krieg als Cartoonist und Dokumentarfilmer. 1946 beginnt er als Drehbuchautor für<br />
Kurz- und Dokumentarfilme bei der DEFA, 1952 wechselt er zum Spielfilm. Seine <strong>Film</strong>e<br />
spiegeln eine Poesie des Alltags und seine Faszination von Berlin. Mit Drehbuchautor<br />
Wolfgang Kohlhaase dreht Klein drei Berlin-<strong>Film</strong>e. Sein unpathetischer <strong>Film</strong><br />
Der Fall Gleiwitz (1961) gerät in die Kritik wegen angeblich mangelnder Parteilichkeit.<br />
Berlin um die Ecke verschwindet nach dem 11. Plenum 1965 im „Giftschrank“.<br />
Wolfgang Kohlhaase Biografie siehe Der Fall Gleiwitz
DAS FAHRRAD<br />
1981, 89 min., Farbe<br />
REGIE: Evelyn Schmidt<br />
DARSTELLER: Heidemarie Schneider, Roman Kaminski, Anke Friedrich,<br />
Heidrun Bartholomäus<br />
KAMERA: Roland Dressel<br />
DREHBUCH: Ernst Wenig<br />
Bonjour Tristesse! Susanne<br />
Becker, Ende zwanzig, lebt<br />
mit ihrer Tochter allein zur<br />
Untermiete. Ohne Ausbildung<br />
bleibt ihr nur monotone,<br />
schlecht bezahlte Fabrikarbeit. Ihr einziger Besitz ist ein Fahrrad - und<br />
jener Funken Widerspruchsgeist, mit dem sie schließlich ihren Job<br />
aufgibt. Viel zu beschäftigt mit sich selbst, ist Susanne nicht frei für<br />
Thomas und es dauert, bis endlich der Funke überspringt. Nach der<br />
ersten Euphorie kommen die Widersprüche: Thomas, der darauf vertraut,<br />
dass jeder seines Glückes Schmied ist und Susanne, der die Verantwortung<br />
für ihre Tochter manchmal allzu schwer wird. Eigenwilligsprödes<br />
Sozialportrait der 80er Jahre. Die Darstellung der Gefühlswelt<br />
einer alleinerziehenden Frau ist bis heute aktuell, auf einer zweiten<br />
Ebene ein realitätsnaher Spiegel einer vergangenen Zeit.<br />
“Today it is recognized as one of the most important German<br />
feminist films.”<br />
„Heute anerkannt als einer der wichtigsten deutschen feministischen<br />
<strong>Film</strong>e.“ – McMicken College of Arts and Sciences, Cincinatti<br />
Evelyn Schmidt wird 1949 in Görlitz geboren und zieht 1963 nach Berlin. Nach Abitur<br />
und Volontariat beim Fernsehen studiert sie Regie an der Deutschen Hochschule für<br />
<strong>Film</strong> und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Schmidt gehört zu Konrad Wolfs Meisterklasse<br />
an der Akademie der Künste in Berlin und führt seit 1970 Regie. Von 1977 bis 1990<br />
im DEFA-Studio für Spielfilme, stellt sie 1979 ihren Debütfilm Seitensprung vor. Seit 1990<br />
führt sie Regie bei Dokumentarfilmen fürs Fernsehen, schreibt Stücke fürs experimentelle<br />
Theater und unterrichtet <strong>Film</strong> und Schauspiel.
JAHRGANG 45<br />
1966/1990, 94 min., S/W<br />
REGIE: Jürgen Böttcher<br />
DARSTELLER: Monika Hildebrand, Rolf Römer, Paul Eichbaum,<br />
Holger Mahlich<br />
KAMERA: Roland Gräf<br />
DREHBUCH: Klaus Poche,<br />
Jürgen Böttcher<br />
Das Ehepaar Al und Li lebt<br />
im Prenzlauer Berg in<br />
Berlin. Schon nach wenigen<br />
Monaten Ehe beschließen<br />
sie, sich scheiden zu lassen. Vor allem Al leidet unter der Empfindung,<br />
sich nicht mehr entfalten und ausprobieren zu können. Um<br />
klare Gedanken zu fassen, nimmt er Urlaub, bummelt durch Berlin,<br />
trifft Fremde und Freunde... Der einzige Spielfilm des Malers und<br />
Dokumentaristen Jürgen Böttcher.<br />
“… features strong performances by Monika Hildebrand and Rolf Römer<br />
as a pair of dissatisfied newlyweds...”<br />
„Ausgezeichnet durch eine starke schauspielerische Leistung von Monika<br />
Hildebrand und Rolf Römer als unzufriedenem jungvermähltem Paar...“<br />
– Rotten Tomatoes; IGN Entertainment, Brisbane<br />
Roland Gräf (Kamera) wird am 13. Oktober 1934 in Meuselbach geboren. Von 1954<br />
bis 1959 studiert er im Fachbereich Kamera an der Deutschen Hochschule für <strong>Film</strong><br />
und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. 1961 beginnt er als Kameramann im DEFA-<br />
Studio für Spielfilme, ab 1970 übernimmt er auch Regie und erwirbt sich bald einen<br />
Ruf als bedeutender Autorenfilmer der DEFA. Seine <strong>Film</strong>e zeichnen sich durch ihre<br />
Nähe zur sozialen Realität aus. „Roland Gräf erfasst seine Figuren psychologisch<br />
genau, legt Wert auf soziale und psychologische Genauigkeit, bringt seine<br />
Schauspieler zu Höchstleistungen.“ The Times, London <strong>Film</strong>festival, 2005<br />
Jürgen Böttcher Biografie siehe Rangierer
KARBID UND SAUERAMPFER<br />
1963, 80 min., S/W<br />
REGIE: Frank Beyer<br />
DARSTELLER: Erwin Geschonneck, Kurt Rackelmann, Rudolf Asmus,<br />
Marita Böhme, Margot Busse<br />
KAMERA:<br />
Günter Marczinkowsky<br />
DREHBUCH: Hans Oliva<br />
Dresden, Sommer 1945. Karl<br />
„Kalle“ Blüchers Arbeitsplatz<br />
ist weggebombt. Doch<br />
der Bedarf an Zigaretten ist<br />
zu allen Zeiten immens und Kalles Kollegen hecken einen Plan für<br />
ihre Zigarettenfabrik aus. Kalle, Nichtraucher und Vegetarier, muss<br />
Karbid zum Schweißen organisieren, allein für das Zahlungsmittel<br />
Zigaretten. Abenteuerlich wird es, als er mit sieben Fässern Karbid<br />
seinen Rückweg von Wittenberge per Anhalter antritt. Ein Fass nach<br />
dem anderen wird ihm als Wegzoll abverlangt. Mit geschäftstüchtigen<br />
russischen und amerikanischen Offizieren, einer mannstollen<br />
Kriegswitwe und einem Schiffbruch auf der Elbe kommt er klar, aber<br />
seine Reisebekanntschaft Karla, die geht ihm nicht aus dem Kopf.<br />
Brilliante <strong>Film</strong>komödie mit erfrischend frechen politischen Untertönen<br />
und Erwin Geschonneck in seiner Paraderolle.<br />
“One of the best German comedies“.<br />
„Eine der besten deutschen <strong>Film</strong>komödien.“ – The Oxford History of World Cinema<br />
Frank Beyer hat viele eindrucksvolle und historisch bedeutende <strong>Film</strong>e der DEFA<br />
geschaffen. 1932 in Nobitz geboren, studiert er zunächst Theater in Berlin, dann<br />
Regie an der renommierten Prager <strong>Film</strong>hochschule FAMU. Zwischen 1958 und<br />
1966 entstehen unter seiner Regie Fünf Patronenhülsen, Nackt unter Wölfen und<br />
Karbid und Sauerampfer. 1966 wird Spur der Steine verboten und Beyer aus den<br />
DEFA-Studios verbannt. Er kehrt zurück zum Theater und beginnt eine Karriere<br />
beim Fernsehen. 1974 darf er wieder für die DEFA arbeiten, sein <strong>Film</strong> Jakob der<br />
Lügner wird nominiert für den Oscar als Bester ausländischer <strong>Film</strong>. Seit der<br />
Deutschen Einheit arbeitet Beyer vornehmlich für das Fernsehen, für das u.a.<br />
Nikolaikirche (1995) entsteht.
DER FALL GLEIWITZ<br />
1961, 69 min., S/W<br />
REGIE: Gerhard Klein<br />
DARSTELLER: Hannjo Hasse, Herwart Grosse, Hilmar Thate,<br />
Georg Leopold, Wolfgang Kalweit<br />
KAMERA: Jan Curik<br />
DREHBUCH: Wolfgang<br />
Kohlhaase, Günther Rücker<br />
Es geht um die perfide Aktion<br />
der SS, mit der am 1. September<br />
1939 der Zweite Weltkrieg<br />
begann. Spannend, fast<br />
reportagehaft, schildert der <strong>Film</strong> die Vorgänge um den Reichssender<br />
Gleiwitz unmittelbar an der polnischen Grenze. Am 31. August 1939 fingieren<br />
SS-Leute einen polnischen Überfall auf den Sender. Sie stürmen<br />
das Sendehaus, erschießen einen KZ-Häftling, den sie zuvor in eine polnische<br />
Uniform steckten und lassen ihn am Tatort zurück. Unvergesslich<br />
Hilmar Thate als KZ-Häftling, der im ganzen <strong>Film</strong> kein Wort spricht, und<br />
dennoch beredte Empfindungen vermittelt. Eine exzellente <strong>Film</strong>sprache<br />
entlarvt eine der Aktionen, mit denen die Nationalsozialisten die Welt<br />
über ihre Verantwortung für den Krieg täuschten.<br />
“The film reflects on the possibilities and techniques of provocation. …<br />
The East German film narrowly escaped censorship, but quickly disappeared<br />
after only a few weeks in theaters.”<br />
„Der <strong>Film</strong> reflektiert die Möglichkeiten und Techniken der Provokation. …<br />
Er entkam nur knapp der Zensur, verschwand aber nach wenigen Wochen<br />
aus den ostdeutschen Kinos.“<br />
- University of California, Berkeley<br />
Wolfgang Kohlhaase (Drehbuch) wird 1931 in Berlin geboren. Schon mit 16 Jahren<br />
schreibt er als Volontär einer Jugendzeitschrift. Mit 19 Jahren beginnt er als Dramaturg<br />
bei der DEFA; es entstehen die Berlin-<strong>Film</strong>e mit Gerhard Klein. 1968 erzielt eine<br />
biographische Geschichte überwältigende Erfolge: Ich war neunzehn, unter der Regie<br />
von Konrad Wolf entstanden, gilt bis heute als <strong>Film</strong>klassiker. <strong>Film</strong>e nach Drehbüchern<br />
von Wolfgang Kohlhaase gehören seit Jahrzehnten zur deutschen <strong>Film</strong>kunst, wie Solo<br />
Sunny, Die Stille nach dem Schuss oder Sommer vorm Balkon.<br />
Gerhard Klein Biografie siehe Berlin - Ecke Schönhauser
DER DRITTE<br />
1971, 111 min., Farbe<br />
REGIE: Egon Günther<br />
DARSTELLER: Jutta Hoffmann, Barbara Dittus, Rolf Ludwig,<br />
Armin Mueller-Stahl u.a.<br />
KAMERA: Erich Gusko<br />
DREHBUCH:<br />
Günther Rücker<br />
Zweimal hat ihr das Leben<br />
den falschen Partner gegeben<br />
- zweimal blieb ihr ein<br />
Kind. Jetzt ist sie Mitte<br />
Dreißig und sehnt sich erneut nach der großen Liebe. Ein drittes Mal<br />
will sie die Wahl nicht dem Zufall überlassen. Aber zur eigenen Überraschung<br />
spürt sie, wie viel Courage dazu gehört, gegen traditionelle<br />
Verhaltensmuster anzutreten. Doch mit Witz, einer Portion Sturheit und<br />
der Hilfe ihrer Freundin Lucie erreicht Margit Fließer ihr Ziel. Ein <strong>Film</strong>,<br />
von Thematik und Machart immer noch revolutionär, preisgekrönt u. a.<br />
mit dem Darstellerpreis für Jutta Hoffmann in Venedig 1972.<br />
”This engaging story is also a testament to the evolving self-confidence<br />
and independence of East German women.“<br />
„Die charmante Geschichte ist eine Willenserklärung zum wachsenden<br />
Selbstbewusstsein und der Ungebundenheit ostdeutscher Frauen.“<br />
– New York Cool<br />
Egon Günther wird 1927 in Schneeberg geboren. 1958 beginnt er als Dramaturg und<br />
Drehbuchautor in den DEFA-Studios und führt ab 1964 Regie, schreibt seine eigenen<br />
Drehbücher. Seine <strong>Film</strong>e drehen sich um den Alltag, später widmet er sich Literaturverfilmungen.<br />
Seinem ersten Goethe-<strong>Film</strong>, Lotte in Weimar (1975), folgen Die<br />
Leiden des jungen Werthers (1976) und Die Braut (1999). Günther gilt als Avantgardist<br />
des ostdeutschen Kinos, ist bekannt für seine stilistisch anspruchsvollen<br />
und international beachteten <strong>Film</strong>e. Nach politischen Schwierigkeiten, der Zensur<br />
einiger seiner <strong>Film</strong>e und schließlich dem Verbot seines Fernsehfilms Ursula geht<br />
Egon Günther 1978 in die Bundesrepublik. Dort arbeitet er vorwiegend fürs Fernsehen,<br />
kehrt aber 1989 zur DEFA zurück, um seinen <strong>Film</strong> Stein zu drehen.
DIE LEGENDE VON PAUL UND PAULA<br />
1972, 106 min., Farbe<br />
REGIE: Heiner Carow<br />
DARSTELLER: Angelica Domröse, Winfried Glatzeder,<br />
Heidemarie Wenzel, Fred Delmare u.a.<br />
KAMERA:<br />
Jürgen Brauer<br />
DREHBUCH: Ulrich Plenzdorf,<br />
Heiner Carow<br />
Paula arbeitet in einer<br />
Kaufhalle und lebt allein mit<br />
ihren beiden Kindern. Bevor<br />
sie sich in eine „Sicherheitsehe“ flüchtet, will sie „die Glocken noch<br />
einmal so richtig läuten lassen.“ In der Bar begegnet sie Paul. Beide<br />
trifft die Liebe wie eine Himmelsmacht, trotzdem will Paul seine<br />
Karriere nicht durch eine Scheidung gefährden. Als sich Paula rigoros<br />
von ihm trennt, kämpft er und gewinnt ihre Liebe zurück. Doch<br />
Paula will unbedingt ein Kind von Paul, obwohl sie dadurch ihr<br />
Leben aufs Spiel setzt.<br />
“The film struck a chord with its portrayal of everyday life in East Berlin<br />
and the love story between a passionate single mother and a complacent,<br />
married bureaucrat.”<br />
„Der <strong>Film</strong> brachte mit seinem Porträt des Alltags in Ostberlin und seiner<br />
Liebesgeschichte zwischen einer alleinerziehenden Mutter und einem selbstgefälligen,<br />
verheirateten Bürokraten eine ungewöhnliche Saite zum Klingen.“<br />
– Nick Cave, CineCity <strong>Film</strong>festival, Brighton<br />
Heiner Carow (1929-1997) wird in Rostock geboren. Begleitet von Gerhard Klein und<br />
Slatan Dudow beginnt er 1950 in der DEFA-Studioklasse für junge Regisseure. Sein<br />
erster Spielfilm, Sheriff Teddy, erinnert an Kleins Berlin-<strong>Film</strong>e. Sein <strong>Film</strong> Die Russen<br />
kommen fällt 1968 der Zensur zum Opfer, da er „vom Modernismus verunreinigt“ sei.<br />
Die Legende von Paul und Paula wird sein überragender Erfolg und gilt als der am<br />
längsten gezeigte <strong>Film</strong> im deutschen Kino. Viele seiner <strong>Film</strong>e erhielten internationale<br />
Auszeichnungen, so auch 1990 den Silbernen Bären der Internationalen <strong>Film</strong>festspiele<br />
Berlin für Coming Out, dem einzigen DEFA-Spielfilm über Homosexualität.
DIE ARCHITEKTEN<br />
1990, 108 min., Farbe<br />
REGIE: Peter Kahane<br />
DARSTELLER: Kurt Naumann, Rita Feldmeier, Uta Eisold,<br />
Jürgen Watzke, Ute Lubosch<br />
KAMERA: Andreas Köfer<br />
DREHBUCH: Thomas Knauf,<br />
Peter Kahane<br />
Noch erinnert sich der 38jährige<br />
Daniel Brenner an seine<br />
Ideale im Architekturstudium.<br />
Bisher konnte er nur Buswartehäuschen<br />
projektieren. Doch dann erhält er den Auftrag, für Berlins<br />
Neubaugebiet Marzahn ein Kulturzentrum zu schaffen! Mit früheren<br />
Kommilitonen bildet er ein Team engagierter Jungarchitekten, die Alternativen<br />
suchen zur staatlich verordneten Monotonie, die über das Bauwesen<br />
hinaus in das Privatleben hineinwirkt. Auch in Daniels: Viel zu<br />
spät erkennt er, dass seine Frau Wanda vom eintönigen Alltag erdrückt<br />
wird. Des Wartens überdrüssig, will sie im Hier und Heute leben und<br />
verlässt mit Tochter Johanna die DDR. Neben dem privaten Desaster<br />
platzen auch Daniels berufliche Utopien, der staatliche Bürokratismus<br />
siegt erneut. Allegorisches Stimmungsbild aus den letzten Tagen der<br />
DDR von einer Generation, die sich nicht nur dem verordneten Konformismus,<br />
sondern auch der vorauseilenden Anpassung an die staatlichen<br />
Normen widersetzt.<br />
“Telling, finely drawn, superbly acted!“<br />
„Eindrucksvoll, fein gezeichnet, herrlich gespielt!“ – The New York Times<br />
Peter Kahane, 1949 in Prag geboren, studiert an der Deutschen Hochschule für<br />
<strong>Film</strong> und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Sein Debütfilm Frauenarbeit hat 1984<br />
Premiere. In Vorspiel und seinem preisgekrönten <strong>Film</strong> Ete und Ali - der Geschichte<br />
zweier Freunde nach dem obligatorischen Militärdienst - beweist sich Kahanes<br />
detailgenaue Beobachtungsgabe des Alltags. Die Architekten ist Kahanes kritischster<br />
und engagiertester <strong>Film</strong>. Nach dem Fall der Berliner Mauer folgen Cosimas<br />
Lexikon (1992) und Bis zum Horizont und weiter (1999). Seit Mitte der 90er Jahre<br />
arbeitet er auch als Regisseur und Drehbuchautor für das Fernsehen.
DAS KANINCHEN BIN ICH<br />
1965/1990, 109 min., S/W<br />
REGIE: Kurt Maetzig<br />
DARSTELLER: Angelika Waller, Alfred Müller, Ilse Voigt,<br />
Wolfgang Winkler<br />
KAMERA: Erich Gusko<br />
DREHBUCH: Manfred Bieler<br />
Mit 19 Jahren hat Maria<br />
Morzeck schon ihre Träume<br />
verloren. Ihr Bruder Dieter<br />
wird unter Ausschluss der<br />
Öffentlichkeit wegen „staatsgefährdender<br />
Hetze“ verurteilt, statt eines Slawistikstudiums bleibt<br />
Maria nun Kellnern. Da begegnet ihr die erste große Liebe, Paul<br />
Deister, der Richter ihres Bruders. Doch ihre Liebe hat keine Zukunft<br />
und Maria findet die Kraft, sich gegen äußere Zwänge zu wehren<br />
und setzt ihren Weg ohne Dieter und Paul fort.<br />
Die Zensur verhindert die Premiere, doch der <strong>Film</strong> wird ins Ausland<br />
verkauft. Das Publikum in der DDR kann Das Kaninchen bin ich erst<br />
ein Vierteljahrhundert verspätet ansehen. Das Kaninchen bin ich ist<br />
von führenden <strong>Film</strong>historikern und -journalisten im Verbund<br />
Deutscher Kinematheken als einer der 100 wichtigsten deutschen<br />
<strong>Film</strong>e aller Zeiten ausgewählt worden.<br />
“The Rabbit Is Me is a searing condemnation of political opportunism in<br />
the 1960s.”<br />
„Das Kaninchen bin ich ist eine glühende Geißelung des politischen<br />
Opportunismus während der 60er Jahre.“<br />
– Rotten Tomatoes; IGN Entertainment, Brisbane<br />
Kurt Maetzig wird 1911 in Berlin geboren. Seit 1933 ist er als Regieassistent tätig,<br />
muss aber seine Arbeit wegen der jüdischen Herkunft seiner Mutter aufgeben<br />
und geht zum Studium an die Sorbonne nach Paris. Nach seiner Rückkehr 1946<br />
gehört er zu den Gründern der DEFA. Seine frühen Werke zählen zu den ersten<br />
wichtigen deutschen <strong>Film</strong>en nach dem Zweiten Weltkrieg, wie Ehe im Schatten<br />
von 1947. 1954 ist Maetzig Gründungsrektor der Deutschen Hochschule für <strong>Film</strong><br />
und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg, später dort Professor für <strong>Film</strong>regie.<br />
Maetzigs Karriere spannt sich über Jahrzehnte der gesamten DEFA-Geschichte.
DAS ZWEITE GLEIS<br />
1962, 80 min., S/W<br />
REGIE: Joachim Kunert<br />
DARSTELLER: Annekathrin Bürger, Albert Hetterle, Horst Jonischkan,<br />
Walter Richter-Reinick, Helga Göring, Erik S. Klein u.a.<br />
KAMERA:<br />
Rolf Sohre<br />
DREHBUCH: Günter Kunert,<br />
Joachim Kunert<br />
Nachtschicht für Fahrdienstleiter<br />
Walter Brock im Stellwerk<br />
Nord. Im Schein der<br />
Arbeitslampe entdeckt er einen Einbruch auf Gleis 2. Die gerufene<br />
Polizei lässt das Bahngelände sperren. Brock meint in dem Rangierer<br />
Erwin Runge einen der Diebe zu erkennen, zieht dann aber seine<br />
Aussage zurück. Brock, der als verdient und zuverlässig gilt, verändert<br />
sich in der Folgezeit, bis selbst seine Tochter ihn nicht mehr<br />
versteht. Erwin Runge und sein Freund, der junge Schlosser Frank<br />
Reißner, versuchen, durch Brocks Tochter etwas über seine Vergangenheit<br />
herausfinden.<br />
Der vom Dokumentarfilm kommende Kameramann Rolf Sohre schafft<br />
mit seiner expressionistischen Licht- und Schattenwelt und den fast<br />
abstrakt-graphisch anmutenden Einstellungen von Gleisen, Weichen<br />
und Oberleitungsdrähten eine sogartige, unheimliche Stimmung.<br />
“The Second Track is the only East German film to deal with the sensitive<br />
subject of former Nazis leading normal lives in the GDR.”<br />
„Das zweite Gleis ist der einzige ostdeutsche <strong>Film</strong>, der sich auseinandersetzt<br />
mit dem heiklen Thema von ehemaligen Nazis, die ein gewöhnliches<br />
Leben in der DDR führen.“ – Pressemitteilung des MoMA, New York<br />
Joachim Kunert wird 1929 in Berlin geboren. Von 1954 bis 1955 ist er Regisseur<br />
beim DEFA-Studio für Dokumentarfilme, dann bis 1970 Spielfilmregisseur. Kunert<br />
wechselt zum Fernsehen, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1990 arbeitet. Er<br />
gehört zu der so genannten zweiten Generation der DEFA-<strong>Film</strong>emacher, deren<br />
Weltbild nicht allein durch den Zweiten Weltkrieg, sondern stark von der ostdeutschen<br />
Lebenswirklichkeit geprägt ist. Kunert spricht in seinen <strong>Film</strong>en<br />
Tabuthemen an.<br />
SPIELFILME
DEIN UNBEKANNTER BRUDER<br />
1981, 108 min., Farbe<br />
REGIE: Ulrich Weiß<br />
DARSTELLER: Uwe Kockisch, Michael Gwisdek, Jenny Gröllmann,<br />
Bohumil Vavra, Michael Gerber u.a<br />
KAMERA:<br />
Claus Neumann<br />
DREHBUCH: Wolfgang Trampe<br />
Arnold Clasen kämpft im<br />
Widerstand gegen den Nationalsozialismus.<br />
Nach seiner<br />
Entlassung 1935 aus dem<br />
Konzentrationslager, taucht er in Hamburg unter, um den Widerstand in<br />
der Illegalität fortzusetzen. Aus Angst vor Verrat isoliert er sich immer<br />
mehr; Misstrauen und Verdacht prägen sein Leben. Geborgenheit und<br />
Halt findet er bei Renate, seiner großen Liebe. Als Arnold den neuen<br />
Verbindungsmann Walter kennen lernt, merkt er nicht, wie er immer<br />
weiter in einen Strudel aus Lügen, Verrat und Verhaftungen gerät.<br />
Magisch anmutende Bilder verstärken den subjektiven Charakter von<br />
Weiß' ungewohnter Perspektive. Von den Kritikern hoch gelobt, wurde<br />
Dein unbekannter Bruder für die Teilnahme an den Internationalen <strong>Film</strong>festspielen<br />
in Cannes nominiert - während der Regisseur im eigenen<br />
Land zunehmend unter politischen Druck geriet. Sein <strong>Film</strong> wurde vom<br />
Export ausgenommen und aus den heimischen Kinos verbannt.<br />
“Ulrich Weiß was the greatest talent to emerge from the Babelsberg film<br />
school in the 1970s.“<br />
„Ulrich Weiß war das größte Talent, das in den 70ern aus der Babelsberger<br />
<strong>Film</strong>hochschule kam.“ – The Oxford History of World Cinema<br />
Ulrich Weiß wird 1942 in Wernigerode geboren. Von 1965 bis 1970 studiert er Kamera<br />
und Regie an der Deutschen Hochschule für <strong>Film</strong> und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg<br />
und arbeitet nebenbei an der Kamera für das DDR Fernsehen.<br />
Seit 1971 führt er für das DEFA-Studio für Dokumentarfilme Regie, wechselt zehn<br />
Jahre später zum Spielfilmstudio. Nach dem ersten Spielfilm Tanz im Gemeindehaus<br />
lehnt die Studioleitung seine Drehbücher häufig ab und selbst als es Weiß<br />
gelingt, einen <strong>Film</strong> fertigzustellen - wie Dein unbekannter Bruder, 1981 und Olle<br />
Henry, 1983 - erntet er seitens der Zensurbehörden vorwiegend Entrüstung, auch<br />
wenn die <strong>Film</strong>e international erfolgreich sind.
RANGIERER<br />
1984, 21 min., S/W<br />
REGIE: Jürgen Böttcher<br />
KAMERA:<br />
Thomas Plenert<br />
DREHBUCH:<br />
Jürgen Böttcher<br />
Als eine Version des Cinéma Verité gibt dieser <strong>Film</strong> in großartigen<br />
Schwarzweißbildern Einblicke in das anstrengende und Präzision<br />
erfordernde Arbeitsleben erfahrener Rangierer. Bei jedem Wetter,<br />
Tag und Nacht koppeln sie die Waggons an und ab in den Eisenbahnanlagen<br />
des Güterbahnhofs Dresden-Friedrichstadt, einem<br />
der wenigen Gefällsbahnhöfe, in denen zum Rangieren die Schwerkraft<br />
benützt wird. Geräusche erfüllen die Luft: Hämmern, die<br />
knarzenden Schritte der Arbeiter auf dem Kies, Pfiffe und Rangiergeräusche.<br />
“Impressive images of the dignity of the working man.”<br />
„Beeindruckende Bilder von der Würde des Arbeiters.“<br />
– MoMA-Katalog, New York 2005<br />
Jürgen Böttcher, auch bekannt als Maler „Strawalde“ wird 1931 in Frankenberg<br />
geboren. Von 1949 bis 1953 studiert er an der Dresdener Akademie für Bildende<br />
Künste, gleichzeitig arbeitet er als freischaffender Künstler und unterrichtet,<br />
wobei er den renommierten Maler A.R. Penck kennen lernt. Zwischen 1955 und<br />
1960 studiert Böttcher Regie an der Deutschen Hochschule für <strong>Film</strong> und Fernsehen<br />
in Potsdam-Babelsberg und arbeitet bis 1991 als Regisseur im DEFA-Studio<br />
für Dokumentarfilme. Mit mehr als 30 von ihm geschaffenen, künstlerisch provokativen<br />
<strong>Film</strong>en, hat er unter Cineasten Kultstatus erreicht. Jürgen Böttcher<br />
arbeitet seit 1991 als freischaffender Künstler und lebt in Berlin.<br />
<strong>DOKUMENTARFILME</strong>
WER FÜRCHTET SICH<br />
VORM SCHWARZEN MANN?<br />
1989, 50 min., S/W<br />
REGIE: Helke Misselwitz<br />
KAMERA:<br />
Thomas Plenert<br />
DREHBUCH: Helke Misselwitz,<br />
Thomas Plenert<br />
Jahreswechsel 1988/1989.<br />
Eine Kohlenhandlung im Berliner<br />
Arbeiterbezirk Prenzlauer<br />
Berg. 1961, im Jahr des Mauerbaus, muss der 1922 gegründete<br />
Betrieb aus dem Grenzsperrbezirk umziehen. Die Chefin führt<br />
den Familienbetrieb und ihre sieben Kohlenmänner umsichtig und<br />
klug, energisch und gewitzt. Helke Misselwitz begleitet die Männer<br />
bei ihrer täglichen Arbeit: Holzhacken, Kohle ausfahren, Säcke<br />
mehrere Stockwerke hochschleppen. Die Knochenarbeit vermittelt<br />
sich in harten Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Wir erfahren aus der<br />
Vergangenheit, von Republikflucht und Gefängnisaufenthalten der<br />
Protagonisten und erhalten Einblick in ihr aktuelles Familienleben.<br />
Jenseits des offiziellen Bilds vom Arbeiter ist ein offenes Portrait zu<br />
einer Zeit des politischen Umbruchs in der DDR entstanden.<br />
“Deeply felt, unromanticized sketches depicting rough men and their<br />
resolute female boss.”<br />
„Eine empfindsame Studie ohne schwärmerische Verklärung zeigt raue<br />
Männer und ihre resolute Chefin.“<br />
– Pressemitteilung des MoMA, New York<br />
Helke Misselwitz wird 1947 in Planitz geboren und arbeitet zunächst für das<br />
Jugendprogramm des DDR Fernsehens. Sie studiert von 1978 bis 1982 Regie an<br />
der Deutschen Hochschule für <strong>Film</strong> und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Ihr<br />
Wunsch, am DEFA-Studio für Spielfilme angenommen zu werden, wird<br />
abgelehnt, also dreht sie kurze essayistische <strong>Film</strong>e für das DEFA-Studio für<br />
Dokumentarfilme. 1985 nimmt Heiner Carow sie in seine Meisterklasse an der<br />
Akademie der Künste der DDR auf. Mit Winter Adé gelingt ihr 1988 einer der<br />
wichtigen Dokumentarfilme über Frauen in den letzten Jahren der DDR. Aktuell<br />
lehrt sie als Professorin für Regie an der Hochschule für <strong>Film</strong> und Fernsehen<br />
Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg.
MÄDCHEN IN WITTSTOCK<br />
1974, 20 min., S/W<br />
REGIE: Volker Koepp<br />
KAMERA:<br />
Michael Zausch<br />
DREHBUCH: Volker Koepp,<br />
Richard Ritterbusch<br />
Erste Begegnung mit der<br />
Kleinstadt Wittstock an der<br />
Dosse: Eine landwirtschaftlich<br />
geprägte Gegend im Norden Brandenburgs befindet sich im<br />
Umbruch. Auf einer grünen Wiese außerhalb der Stadtmauern<br />
entsteht ein ehrgeiziges Großprojekt, das Obertrikotagenwerk Ernst<br />
Lück. Die Riesenausmaße der Textilindustrie bedeuten für Landschaft<br />
und Menschen, deren Denken und Leben, einschneidende<br />
Veränderungen. Die porträtierten Mädchen der Jugendschicht<br />
nehmen kein Blatt vor den Mund, sprechen von Anlaufschwierigkeiten,<br />
niedriger Produktivität und hoher Fluktuation.<br />
“An exceptional record of passing time.“<br />
„Eine außergewöhnliche Aufnahme vergangener Zeit.“ – Variety<br />
“Koepp understands how to make his figures - quite ordinary people - shine.“<br />
„…Koepp versteht es, seine Charaktere - ganz gewöhnliche Menschen -<br />
strahlen zu lassen.“ – freedom film festival (American Cinema Foundation)<br />
Volker Koepp wird 1944 in Stettin geboren. Von 1963 bis 1965 studiert er an der<br />
Technischen Universität Dresden. 1966 wechselt er zur Deutschen Hochschule<br />
für <strong>Film</strong> und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg und schließt 1969 mit dem<br />
Diplom als Autor und Regisseur ab. Von 1970 bis 1991 ist er Regisseur am DEFA-<br />
Studio für Dokumentarfilme, seitdem ist er freischaffend tätig. Sein Langzeit-<br />
<strong>Film</strong>projekt in Wittstock beginnt 1974. Koepp führt bei über 50 Dokumentarfilmen<br />
Regie und gilt als international angesehener Dokumentarfilmer Deutschlands.
EINMAL IN DER WOCHE SCHREIN<br />
1982/89, 15 min., Farbe<br />
REGIE: Günter Jordan<br />
KAMERA:<br />
Michael Lösche<br />
DREHBUCH: Günter Jordan<br />
„Einmal in der Woche<br />
schrein/ einmal ganz ich<br />
selber sein“ das wollen die<br />
Jungen und Mädchen vom<br />
Helmholtzplatz im Nordosten Berlins, wenn sie sich bei Schmalzstulle<br />
und Clubcola in „Willis Disko“ treffen. Die Rockgruppe<br />
„Pankow“ singt, was die Halbwüchsigen empfinden: „Wer will an<br />
der Leine geh'n, ich will selber denken, selber seh'n“. Der selbstorganisierte<br />
Treffpunkt gibt ihnen die Möglichkeit, sich unter Ihresgleichen<br />
auszuprobieren. Der impressionistische <strong>Film</strong> über<br />
jugendliches Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung entsprach<br />
nicht den gängigen Vorstellungen, so dass er 1982 verboten und<br />
erst im Oktober 1989 auf erneuten Antrag des Regisseurs zugelassen<br />
wurde.<br />
“This sensitive report of rebellious teenagers in Berlin's 'wild' East was<br />
banned before its first screening.”<br />
„Sensibler Bericht über rebellische Teenager in Berlins ‚Wildem Osten',<br />
der vor der ersten Vorführung verboten wurde.“<br />
– Pressemitteilung des MoMA, New York<br />
Günter Jordan wird 1941 in Leipzig geboren. Er studiert Slawische Literatur,<br />
Geschichte und Pädagogik an der Universität Jena und arbeitet zunächst als<br />
Lehrer. Von 1966 bis 1969 studiert er an der Deutschen Hochschule für <strong>Film</strong> und<br />
Fernsehen in Potsdam-Babelsberg und beginnt im DEFA-Studio für Dokumentarfilme<br />
als Kameraassistent. Seit 1974 führt er auch selbst Regie. Bisher hat er<br />
über 40 <strong>Film</strong>e gedreht, ist <strong>Film</strong>kurator und publiziert filmhistorische Schriften.
KURZFILME<br />
Die Kurzfilme Eine Liebesgeschichte und Es geht um die Wurst repräsentieren<br />
die rund 300 <strong>Film</strong>e der Reihe Stacheltiere, die zwischen 1953 und 1964 entstand.<br />
Sie sind Beispiele für die Sozial- und Politsatire Ostdeutschlands, die in<br />
der Tradition des Kabaretts steht.<br />
<strong>Film</strong>satire in der DDR bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen offener Kritik,<br />
Gängelei und künstlerischer Ausdruckssuche. Trotz klarer Vorgaben fielen<br />
zahlreiche Sketche der Zensur zum Opfer und sind erst jetzt im Kino zu sehen.<br />
EINE LIEBESGESCHICHTE<br />
1953, 7 min., S/W<br />
REGIE: Richard Groschopp<br />
KAMERA: Erwin Anders<br />
DREHBUCH: Günter Kunert<br />
DARSTELLER: Rudolf Wessely, Herwart Grosse,<br />
Ulrich Thein<br />
Der Schriftsteller Franz Schmidt liest zwei Redakteuren aus seinem neuen<br />
Liebesroman vor. Diese aber sind nicht begeistert. Es fehlen Themen der<br />
Jugend, die Gleichberechtigung und das Ideal des „kollektiven Zusammenschweißens“.<br />
Schmidt bearbeitet sein Werk entsprechend. In der Neufassung<br />
sprechen die Liebenden vor rauchenden Schornsteinen von Herzklopfen<br />
wie Hammerschlägen. Diese Version kann die Redakteure auch nicht<br />
begeistern. Doch die Wirklichkeit hält eine Anregung bereit.<br />
Richard Groschopp (1906-1996) wird in Kölleda geboren. Als 25jähriger wird er Kurzfilmregisseur.<br />
Er tritt in den Bund der <strong>Film</strong>amateure ein; seine kurzen <strong>Film</strong>e im 16mm-Format<br />
bringen ihm auf nationalen und internationalen Wettbewerben zahlreiche Preise ein. Sein<br />
erster großer Erfolg ist der Trickfilm Eine kleine Königstragödie. Das Dresdner Werbefilm-<br />
Studio Boehner-<strong>Film</strong> beauftragt ihn, diesen Kurzfilm im Kinoformat nachzudrehen. Die Tobis<br />
setzt ihn 1935 als Vorfilm zum Jannings-<strong>Film</strong> Der Herrscher ein.<br />
1946 beginnt Groschopp als Kameramann und Cutter im DEFA-Studio für Dokumentarfilme<br />
und führt Regie bei mehr als 100 Dokumentationen, hauptsächlich Wochenschauen. Seine<br />
Spielfilmkarriere beginnt in den frühen 50er Jahren. Als Mitglied des Stacheltier-Teams<br />
führt er Regie bei kurzen satirischen <strong>Film</strong>en über das tägliche Leben in Ostdeutschland.<br />
ES GEHT UM DIE WURST<br />
1955, 8 min., S/W<br />
REGIE: Harald Röbbeling<br />
KAMERA: Walter Fehdmer<br />
DREHBUCH: Harald Röbbeling<br />
DARSTELLER: Erwin Geschonneck, Hannelore<br />
Wüst, Horst Kube, Marianne Wünscher<br />
„Vergiftete Würste in Ostdeutschland!“ Karl<br />
bekommt Angst, als er diese Nachricht im West-Berliner Radio RIAS, dem Radio im<br />
Amerikanischen Sektor, hört. Welche Überraschung, als er seine vermeintlich toten<br />
Freunde einige Tage später sieht - gutgelaunt sitzen sie in der Kneipe.<br />
Harald Röbbeling (1905-1989), Sohn des Wiener Burgtheater-Direktors Hermann Röbbeling,<br />
debütiert als Schauspieler am Hamburger Thalia Theater. In den 30er Jahren arbeitet<br />
er als <strong>Film</strong>cutter, Autor und Regieassistent und gründet nach dem Zweiten Weltkrieg sein<br />
eigenes <strong>Film</strong>unternehmen in Österreich. Von 1954 bis 1955 dreht er als Gastregisseur bei<br />
der DEFA und stellt 17 Kurzfilme für die satirische Serie Stacheltiere fertig.<br />
KURZFILME
ANIMATIONSFILME<br />
KONSEQUENZ<br />
1987, 2 min., Farbe<br />
REGIE: Klaus Georgi<br />
KAMERA: Werner Baensch<br />
DREHBUCH: Klaus Georgi, Hedda Gehm<br />
ANIMATION: Peter Mißbach, Lutz Stützner,<br />
Ellen Herrmann, Stefan Kerda<br />
Ein <strong>Film</strong> über einen <strong>Film</strong>, der die Umweltzerstörung auf der Erde zeigt. Die<br />
ganze Welt hustet - Bäume, Tiere, Menschen und schließlich auch die Erde<br />
selber. Begeistert über den <strong>Film</strong> verlassen die Zuschauer das Kino und<br />
stürzen - ohne Konsequenz - zu ihren hochtourig startenden Autos. Ein hustender<br />
Mann schließt das Kino.<br />
DER KREIS<br />
1989, 4 min., Farbe<br />
REGIE: Klaus Georgi<br />
KAMERA: Brigitte Schönberner, Steffen Nielitz<br />
DREHBUCH: Klaus Georgi<br />
ANIMATION: Barbara Atanassow, Ralf Kukula<br />
Eine Produktionsfabrik von Schutzmasken stößt aus unendlich vielen Schloten<br />
schwarzen Rauch aus in dem ihre Umgebung versinkt. Während Menschen und<br />
Tiere mit den Masken leben, geht die Arbeit in der Fabrik immer weiter. Sie produziert<br />
eine Schutzmaske nach der anderen und hüllt die Stadt in Mief.<br />
DAS MONUMENT<br />
1990, 4 min., Farbe<br />
REGIE: Klaus Georgi, Lutz Stützner<br />
KAMERA: Helmut Krahnert<br />
DREHBUCH: Klaus Georgi, Lutz Stützner<br />
ANIMATION: Barbara Atanassow,<br />
Holger Havlicek<br />
Für die Ewigkeit richtungweisend soll das Monument sein: Eine Figur aus Stein, die in<br />
die Ferne deutet. Die Betrachter wissen die Symbolik zu entschlüsseln und alle<br />
schwören sich auf den vorgegebenen Weg ein. Was die Statue nicht daran hindert,<br />
auf Zuruf die Richtung zu wechseln. Auch diesen Wink versteht die Masse. Silberne<br />
Taube auf dem Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmfestival, 1990.<br />
Klaus Georgi wird 1925 in Halle an der Saale geboren. Von 1946 bis 1952 studiert er an<br />
der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design in Halle. Er gehört zur der<br />
Gründergeneration des DEFA-Studios für Trickfilme in Dresden und ist zwischen 1954<br />
und 1989 einer der Haupttrickfilmzeichner. Sein Gesamtwerk umfasst ca. 70 <strong>Film</strong>e.<br />
Lutz Stützner wird 1957 in Königsbrück geboren. Von 1979 bis 1982 studiert er Graphik in<br />
Berlin und arbeitet als Trickfilmzeichner, Graphiker und Autor. 1988 tritt er dem DEFA-<br />
Studio für Trickfilme bei, wo er u. a. die Serie Mausi und Kilo übernimmt. Zurzeit ist<br />
Stützner Leiter des Studios 88, einem Zeichentrickatelier in Dresden.<br />
ANIMATIONSFILME
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Diese Retrospektive wurde gefördert durch:<br />
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der DEFA <strong>Film</strong> Library und der University of Massachusetts Amherst;<br />
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der DEFA-Stiftung;<br />
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