DOKUMENTARFILME - PROGRESS Film-Verleih
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KURZFILME<br />
Die Kurzfilme Eine Liebesgeschichte und Es geht um die Wurst repräsentieren<br />
die rund 300 <strong>Film</strong>e der Reihe Stacheltiere, die zwischen 1953 und 1964 entstand.<br />
Sie sind Beispiele für die Sozial- und Politsatire Ostdeutschlands, die in<br />
der Tradition des Kabaretts steht.<br />
<strong>Film</strong>satire in der DDR bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen offener Kritik,<br />
Gängelei und künstlerischer Ausdruckssuche. Trotz klarer Vorgaben fielen<br />
zahlreiche Sketche der Zensur zum Opfer und sind erst jetzt im Kino zu sehen.<br />
EINE LIEBESGESCHICHTE<br />
1953, 7 min., S/W<br />
REGIE: Richard Groschopp<br />
KAMERA: Erwin Anders<br />
DREHBUCH: Günter Kunert<br />
DARSTELLER: Rudolf Wessely, Herwart Grosse,<br />
Ulrich Thein<br />
Der Schriftsteller Franz Schmidt liest zwei Redakteuren aus seinem neuen<br />
Liebesroman vor. Diese aber sind nicht begeistert. Es fehlen Themen der<br />
Jugend, die Gleichberechtigung und das Ideal des „kollektiven Zusammenschweißens“.<br />
Schmidt bearbeitet sein Werk entsprechend. In der Neufassung<br />
sprechen die Liebenden vor rauchenden Schornsteinen von Herzklopfen<br />
wie Hammerschlägen. Diese Version kann die Redakteure auch nicht<br />
begeistern. Doch die Wirklichkeit hält eine Anregung bereit.<br />
Richard Groschopp (1906-1996) wird in Kölleda geboren. Als 25jähriger wird er Kurzfilmregisseur.<br />
Er tritt in den Bund der <strong>Film</strong>amateure ein; seine kurzen <strong>Film</strong>e im 16mm-Format<br />
bringen ihm auf nationalen und internationalen Wettbewerben zahlreiche Preise ein. Sein<br />
erster großer Erfolg ist der Trickfilm Eine kleine Königstragödie. Das Dresdner Werbefilm-<br />
Studio Boehner-<strong>Film</strong> beauftragt ihn, diesen Kurzfilm im Kinoformat nachzudrehen. Die Tobis<br />
setzt ihn 1935 als Vorfilm zum Jannings-<strong>Film</strong> Der Herrscher ein.<br />
1946 beginnt Groschopp als Kameramann und Cutter im DEFA-Studio für Dokumentarfilme<br />
und führt Regie bei mehr als 100 Dokumentationen, hauptsächlich Wochenschauen. Seine<br />
Spielfilmkarriere beginnt in den frühen 50er Jahren. Als Mitglied des Stacheltier-Teams<br />
führt er Regie bei kurzen satirischen <strong>Film</strong>en über das tägliche Leben in Ostdeutschland.<br />
ES GEHT UM DIE WURST<br />
1955, 8 min., S/W<br />
REGIE: Harald Röbbeling<br />
KAMERA: Walter Fehdmer<br />
DREHBUCH: Harald Röbbeling<br />
DARSTELLER: Erwin Geschonneck, Hannelore<br />
Wüst, Horst Kube, Marianne Wünscher<br />
„Vergiftete Würste in Ostdeutschland!“ Karl<br />
bekommt Angst, als er diese Nachricht im West-Berliner Radio RIAS, dem Radio im<br />
Amerikanischen Sektor, hört. Welche Überraschung, als er seine vermeintlich toten<br />
Freunde einige Tage später sieht - gutgelaunt sitzen sie in der Kneipe.<br />
Harald Röbbeling (1905-1989), Sohn des Wiener Burgtheater-Direktors Hermann Röbbeling,<br />
debütiert als Schauspieler am Hamburger Thalia Theater. In den 30er Jahren arbeitet<br />
er als <strong>Film</strong>cutter, Autor und Regieassistent und gründet nach dem Zweiten Weltkrieg sein<br />
eigenes <strong>Film</strong>unternehmen in Österreich. Von 1954 bis 1955 dreht er als Gastregisseur bei<br />
der DEFA und stellt 17 Kurzfilme für die satirische Serie Stacheltiere fertig.<br />
KURZFILME