Gorilla oder Mensch: Verkleinern Sie die Ähnlichkeit! - Spiraldynamik

SPIRALDYNAMIK
SONDERHEFT
Abbildung 1a–b: Der Arm schwingt locker um die Körperlängsachse,
der Brustkorb schwingt mit.
Abbildung 2a–b: «Rückwärtspaddeln» mit dem Brustkorb
Abbildung 3a–b: Das Theraband bringt die Wirbel der BWS in
Schwingung. Rotieren Sie rhythmisch nach links und nach rechts
suchungen eines neuseeländischen Forscherteams muss
die Muskulatur weniger als eine Minute pro Tag gedehnt
werden, um die Beweglichkeit zu erhalten. Ein Aufwand,
der sich lohnt, und der vor allem zu leisten ist!
Spiraldynamik – Aktivsitzprogramm
für den Arzt
Bringen Sie evolutionsgeschichtlich erprobte, genetisch
vererbbare und damit wertvolle Bewegungsentwicklung
zurück an Ihren Schreibtisch! Erhalten Sie sich – gerade Sie
als Arzt – die funktionelle Beweglichkeit Ihrer Wirbelsäule,
docken Sie, trotz sitzender Tätigkeit, an vier Millionen Jahren
Evolutions- und Bewegungsintelligenz an. Fünf Übungen,
die einzeln oder zusammenhängend als bewegte
Sitzpausen gemacht werden können, genügen. Sie schärfen
Körperbewusstsein und Achtsamkeit. Gönnen Sie sich
zwischendurch auch mal eine Entspannungspause, lehnen
Sie sich gemütlich in den Sessel und entspannen Sie Ihre
Muskeln, während Sie weiter telefonieren oder zuhören.
Und nicht vergessen: genügend Sitzpausen einlegen, beispielsweise
durch den Gang zum Drucker, durch Telefongespräche
im Stehen, durch Aufstehen, wenn jemand
reinkommt und so weiter.
Übung 1: Schwingend Sitzen
Ziel: Funktionelle Aufrichtung der Wirbelsäule, Entspannung
der Rumpfmuskulatur (Abbildung 1a–b).
Start: Rücken Sie den Stuhl (falls Stuhl mit Armlehnen,
Hocker benutzen) einen guten Meter vom Tisch weg. Setzen
Sie sich vorne auf Ihren Stuhl, das Becken aufrecht.
Fühlen Sie die Verankerung der Sitzbeinhöcker durch das
Rumpfgewicht auf der Sitzfläche, lassen Sie den Scheitel
gefühlt nach oben wachsen und entspannen Sie dabei
ihre Rumpfmuskeln hinten, vorne und an den Flanken,
ähnlich einem Zylinder, der sich zu allen Seiten hin ausdehnt.
Visualisieren Sie das Lot in der Mitte des Körpers.
Aktion: Lassen Sie die Arme rhythmisch um den Rumpf
schwingen, die Hände klatschen sanft auf die Seite des
jeweils gegenüberliegenden Gesässes. Aufgepasst: Die
vertikale Orientierung zwischen Scheiteldach und Beckenboden
bleibt, die entspannte Weite der gesamten Rumpfwand
ebenfalls. Nun allmählich die Arme mit mehr Impuls
aus dem Brustkorb heraus höher schwingen lassen, die
Hände berühren mit Zunahme der ballistischen Kräfte zunächst
die Taille, dann die unteren Rippen und schliesslich
die Oberarme und die kontralateralen Schultern. Oben
angekommen wieder Schritt für Schritt langsam absteigend
nach unten schwingen lassen.
Übung 2: Brustkorbachter
Ziel: Aufrichtung und muskuläre Entspannung wie in
Übung 1. Hinzu kommen dreidimensionale Beweglichkeit
des Brustkorbs bei gleichzeitiger funktioneller Stabilität
des Beckens (Abbildung 2a–b).
Start: Ideal ist ein Stuhl mit einer Rückenlehne auf Höhe
der mittleren Brustwirbelsäule (BWS). Aus einer aufrechten
Sitzhaltung strecken Sie die Wirbelsäule nach hinten
und ziehen diese in einem langen Bogen über die Kante
der Stuhllehne. Passen Rücken und Rückenlehne nicht
richtig zusammen, können Sie die Übung mit einem Ball
dazwischen ausführen. Die Füsse bleiben stabil am Boden,
die Hände verschränken Sie im Nacken, die Ellbogen
sind zur Seite gestreckt.
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