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Das Kinderschutz-Zentrum Graz

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KINDER ÜBER UNS<br />

WAS WIR ARBEITEN<br />

KINDERSCHUTZ-ZENTRUM GRAZ<br />

Gedanken zur <strong>Kinderschutz</strong>-Arbeit<br />

Von Brigitte Leitner<br />

System. Familienberaterin<br />

Seit sechs Jahren arbeite ich im <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />

<strong>Graz</strong>. In dieser Zeit hatte<br />

ich genügend Gelegenheit, meinen<br />

Ansatz zu überprüfen, meine Überzeugung<br />

in die Praxis einzubringen und weiter<br />

reifen zu lassen, vieles von meinen<br />

KlientInnen zu hören und zu lernen und<br />

dadurch nie im Engagement für die<br />

Kinder und ihre Bezugspersonen nachzulassen.<br />

Meine feste, gewachsene Überzeugung<br />

ist:<br />

1. Jedes Kind hat das Recht, sich frei<br />

und ungehindert zu dem Menschen zu<br />

entwickeln und zu entfalten, der es ist<br />

und sein könnte.<br />

2. Jedes Kind hat das Recht vor Einflüssen,<br />

die diese freie Entwicklung stören<br />

und beeinträchtigen, beschützt zu<br />

werden.<br />

3. Sind Beeinträchtigungen in der Entwicklung<br />

bereits erfolgt, hat jedes Kind<br />

das Recht darauf, gehört, gesehen, verstanden<br />

und unterstützt zu werden, um<br />

diese Störungen abstellen und verarbeiten<br />

zu können.<br />

Zu jedem dieser Bereiche ist<br />

unserer Erfahrung nach <strong>Kinderschutz</strong>-Arbeit<br />

erforderlich:<br />

Zu 1.: Aufgabe des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s<br />

ist es hier, beharrlich Meinungsbildend<br />

und gesellschaftspolitisch tätig<br />

zu sein, damit dieser Gedanke immer<br />

weitere Kreise zieht und einmal „Allgemeingut“<br />

wird.<br />

Zu 2.: Aufgabe des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s<br />

ist es hier, jene Erwachsenen, die<br />

in erster Linie für ihre Kinder verantwortlich<br />

sind, also Eltern, Großeltern, Pflegeund<br />

Stiefeltern, aber auch Lehrer und<br />

andere soziale Berufe dabei zu unterstützen,<br />

ihren Erziehungsaufgaben so<br />

gerecht zu werden, dass Kinder nicht<br />

„gebeugt“ werden, sondern aufrecht,<br />

gestärkt und selbstbewusst ihren Weg<br />

suchen und gehen können.<br />

Zu 3.: Aufgabe des <strong>Kinderschutz</strong>-<br />

<strong>Zentrum</strong>s ist es hier, dafür Sorge zu tragen,<br />

dass die Beeinträchtigung (Lieblosigkeit,<br />

Vernachlässigung, Schläge,<br />

sexueller Missbrauch) aufhört, das Kind<br />

einen geschützten Rahmen (Beratung/<br />

Therapie) bekommt, in dem es Unaussprechliches<br />

aussprechen darf, wo es<br />

aufgefangen wird, wo mit ihm getrauert<br />

und gelacht wird, Wut und Liebe seinen<br />

Platz hat. Wo es sowohl als bemitleidenswertes<br />

Opfer als auch als bewunderungswürdiger<br />

(Über-) Lebenskünst-<br />

6 KINDERSCHUTZ PLUS • Nr. 3 / JUNI 2003<br />

KINDERSCHUTZ PLUS • Nr. 3 / JUNI 2003<br />

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