PDF herunterladen - DB Schenker Rail
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Das KuNDeNmagaziN voN <strong>DB</strong> scheNKeR <strong>Rail</strong><br />
2011/2012<br />
Was war!<br />
Was kommt?<br />
Seite 18<br />
Immer im<br />
Einsatz<br />
Wojciech Witkowski, Schweißer im Instandhaltungswerk<br />
Pyskowice von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska<br />
Seite 08<br />
CHINA-SHUTTLE<br />
Täglich für BMW<br />
nach Shenyang<br />
Seite 26<br />
JACOBS-KAFFEEZUG<br />
Verwöhnaroma<br />
aus Berlin<br />
Seite 30<br />
NR. 05 | 11
Super heroeS<br />
3A Elektrolokomotiven<br />
4D Dieselhydraulik Lok<br />
Baureihe 194<br />
<strong>DB</strong> Baureihe V90<br />
kW/PS: 800/1100<br />
Motoren: 4<br />
km/h: 80<br />
Länge: 14 m<br />
Bauzeit: 1970-92<br />
Anzahl: 408<br />
Anzugskraft: 201 kN<br />
Baujahr: 1940–1956 Anzahl Maschinen (<strong>DB</strong>): 124<br />
Leistung: 3.240 kW Hersteller: diverse<br />
Vmax: 100 km/h Anfahrzugkraft: 363 kN<br />
Gewicht: 121 t Länge: 18,6 m<br />
Besonderheiten: bis 1995 ausgemustert,<br />
Spitzname: Deutsches Krokodil<br />
Einsatzgebiete: Deutschland, Österreich<br />
Dienstmasse: 80,0 t<br />
Tankinhalt: 3000 l<br />
Achsformel: B’B’<br />
Radsatzmasse: 20,0 t<br />
Zugheizung: –<br />
Hersteller: MaK, Jung-Jungenthal, Krupp,<br />
Henschel, Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD)<br />
02 | railways<br />
D<br />
ECKEN UND KANTEN: Die Baureihe 194 war äußerst robust –<br />
manche Maschinen taten 50 Jahre ihren Dienst. Einige Loks werden von<br />
Museen und Vereinen bis heute fahrbereit gehalten.<br />
Das deutsche Krokodil<br />
Ihren Spitznamen erhielt die markante<br />
Baureihe 194 von dem noch berühmteren<br />
(und älteren) Schweizer Krokodil – bei der<br />
DDR-Reichsbahn nannte man sie jedoch<br />
Eisenschwein. Die sechsachsige Lokomotive<br />
konnte 1.000-Tonnen-Güterzüge mit<br />
50 km/h über Steigungen von 16 Promille<br />
schleppen. Auf süddeutschen Steilrampen<br />
kam sie außerdem häufig als Schiebelok<br />
18,6 m<br />
zum Einsatz. Moderne Güterzuglokomotiven<br />
bringen heute bei 30 Prozent weniger<br />
Gewicht doppelt so viel Leistung auf die<br />
Schiene wie die legendäre 194.<br />
Titelfoto: Łukasz Koch / Fotos: Hans-Peter Scholz, Wiki05/Wikipedia<br />
Schweißen ist harte Arbeit und erfordert Verantwortung. Aber wenn du das Ergebnis<br />
der Arbeit betrachtest, erfüllt es dich mit Stolz und Freude.“ Das sagt<br />
unser Kollege Wojciech Witkowski, Schweißer im Instandhaltungswerk Pyskowice<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska. Dass der Eisenbahndienst „rau und männlichhart“<br />
sei, wie es bei der Bundesbahn noch 1954 offiziell hieß, hat nicht erst Julia<br />
Bader widerlegt: Die junge Ludwigshafener Lokrangierführerin sah sich anfangs mit<br />
der Skepsis ihrer männlichen Kollegen konfrontiert, „ob ich das auch schaffen kann.<br />
Inzwischen haben sich alle dran gewöhnt.“ Aus diesem Holz sind die Menschen bei<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />
Nach den Schwerpunktthemen in den ersten vier Ausgaben dieses railways-Jahrgangs,<br />
stellen wir in unserer Titelstory zum Jahresende bewusst die Menschen in den Mittelpunkt,<br />
die das große Räderwerk des Schienengüterverkehrs in Gang halten, Tausende<br />
von ihnen übrigens auch über die kommenden Feiertage.<br />
Heute ist <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> mit einem Marktanteil von 26,5 Prozent mit großem Vorsprung<br />
Europas Marktführer. Aber darauf ruhen wir uns nicht aus, sondern werden<br />
auch 2012 alles daran setzen, Service und Qualität zu steigern und verlässlicher Partner<br />
von Industrie und Handel zu bleiben.<br />
DANKE an unsere Kunden für Ihr Vertrauen in Ihren Partner <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>!<br />
DANKE an unsere Leser für Ihr Interesse und vielfältiges Feedback!<br />
DANKE an unsere Kollegen für ihren professionellen Einsatz für unsere Kunden!<br />
Auf ein Neues in 2012!<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Ihre railways-Redaktion<br />
railways | 03
inhalt<br />
08 Titelstory:<br />
Immer im Einsatz<br />
Gut ausgebildete Profis mit vielfältigen Qualifikationen sorgen<br />
tag für tag und nacht für nacht dafür, dass das europaweite<br />
netzwerk von <strong>DB</strong> schenker rail nie zum stillstand kommt.<br />
02 super heroes<br />
06 news<br />
46 on the move<br />
47 save the Date<br />
& impressum<br />
04 | railways<br />
markets & innovation<br />
18 was war! was kommt?<br />
Drei Manager von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und die<br />
Kunden Daimler, Arcelor Mittal, Danone<br />
Waters UK und Lafarge ziehen Bilanz und<br />
wagen einen Ausblick Richtung 2012<br />
customers & Projects<br />
26 transeurasischer autotransport<br />
Für BMW hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> eine<br />
tägliche Bahnverbindung nach China<br />
eingerichtet<br />
29 ukrainische alternative<br />
Für VW-Transporte von der Slowakei nach<br />
Russland entwickelte <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
eine Ausweichroute durch die Ukraine<br />
30 Verwöhnaroma aus Berlin<br />
Mit einer Kaffeefahrt auf Schienen feierte<br />
Kraft Foods den 50. Geburtstag seiner<br />
Jacobs-Kaffeerösterei in Berlin<br />
32 schaumwein-shuttle aus Katalonien<br />
Zum Fest kommt Freixenet-Sekt aus Katalonien<br />
auch mit der Bahn nach Deutschland<br />
35 railport ersetzt ladehof<br />
In Nürnberg können Firmen jetzt moderne<br />
und ökologische Logistikkonzepte umsetzen<br />
36 Blühendes Geschäft<br />
Für den Biokraftstoff-Hersteller Tecosol<br />
transportiert <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Pflanzenöle<br />
und Biodiesel<br />
37 Grenzen auflösen<br />
Ein innovatives Produktionskonzept macht<br />
Containertransporte der TFG Transfracht<br />
im Seehafen-Hinterlandverkehr effizienter<br />
38 schnurstracks nach london<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) hat den kommerziellen<br />
Güterverkehr von Zentraleuropa<br />
mit durchgehenden Zügen nach England<br />
aufgenommen<br />
40 Bahntransport mit wind- und<br />
wasserkraft<br />
Mit DeuCon nutzt der erste Kunde von<br />
Kombiverkehr dessen neues Angebot Eco<br />
Plus, um Transporte CO 2-frei abzuwickeln<br />
41 mehr Kapazität am Öresund<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Danmark investiert in<br />
sein Kombiterminal Høje-Taastrup nahe<br />
Kopenhagen<br />
42 lücke in rotterdam geschlossen<br />
Tankcontainer aus Übersee können jetzt<br />
direkt ins <strong>DB</strong>-Einzelwagensystem eingespeist<br />
werden<br />
company & People<br />
43 Fortschritt durch Dialog<br />
Bei der Kontinentalen Konferenz und<br />
der Westhafenkonferenz ging es um<br />
aktuelle Herausforderungen und Perspektiven<br />
für den Bereich Intermodal<br />
44 wüstenlogistik<br />
Im Nürnberger <strong>DB</strong> Museum dokumentiert<br />
eine Sonderausstellung die Geschichte der<br />
Kamelkarawanen – und moderne Schienenprojekte<br />
in Arabien<br />
Fotos: Thomas Straub, Andreas Reeg<br />
immer<br />
im<br />
einsatz<br />
schaumwein-<br />
shuttle aus<br />
Katalonien<br />
railways | 05
NEwS<br />
06 | railways<br />
MAINZ/DEUTSCHLAND<br />
SACHSENRöDER vERLäSST<br />
Db SCHENkER RAIL<br />
Karsten Sachsenröder, Geschäftsführer für den europäischen<br />
Vertrieb bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, hat das Unternehmen auf<br />
eigenen Wunsch Anfang November verlassen. „Mit Karsten<br />
Sachsenröder verlieren wir einen ausgewiesenen Spezialisten<br />
und Branchenkenner, der den Aufbau unseres europäischen<br />
Vertriebes maßgeblich vorangebracht hat“, sagte Dr. Alexander<br />
Hedderich, Vorstand von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Ich bedaure seine<br />
Entscheidung, danke Karsten Sachsenröder für sein Engagement<br />
und seine professionelle Arbeit und wünsche ihm für die<br />
Zukunft alles Gute.“ Bis zur Klärung der Nachfolge hat Axel<br />
Marschall, Geschäftsführer von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive<br />
(Foto rechts), Sachsenröders bisherigen Aufgabenbereich<br />
kommissarisch übernommen. dv<br />
oFFENbACH/DEUTSCHLAND<br />
TRANSA wIRD FULL LoAD SPEZIALIST<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics bündelt die schienenaffinen Full Load-Aktivitäten<br />
in Deutschland unter dem Dach des Tochterunternehmens<br />
TRANSA Spedition GmbH. Dazu wurden die Produkte <strong>DB</strong> SCHEN-<br />
KERhangartner und <strong>DB</strong> SCHENKERrailog in die in Offenbach ansässige<br />
TRANSA überführt. „Damit stärken wir TRANSA im<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Verbund“, sagt Hansjörg Rodi, Vorstandsvorsitzender<br />
der <strong>Schenker</strong> Deutschland AG. „Sie wird im deutschen Markt als<br />
Spezialist für großvolumige Full-Load-Lösungen positioniert. Der<br />
TRANSA-Anspruch besteht darin, den Versand größerer Mengen zu<br />
organisieren. Das bringt eine gewisse Nähe zur Schiene.“ Die<br />
TRANSA beschäftigt rund 500 Mitarbeiter und bietet europaweit<br />
individuelle Speziallösungen, die weit über den Transport von A<br />
nach B und weit über die Grenzen Deutschlands hinausgehen.<br />
www.transa.de ok<br />
MAILAND/ITALIEN<br />
ZEHN JAHRE LIbERALISIERUNG IN ITALIEN<br />
Im Herbst 2001 fuhr in Italien der erste private Güterzug vom norditalienischen Melzo nach<br />
Zeebrügge in Belgien. Diesen 10. Geburtstag des liberalisierten Schienengüterverkehrs in<br />
Italien feierten Ende Oktober im lombardischen Senago rund 130 Geschäftspartner, Mitarbeiter<br />
und Führungskräfte von NORDCARGO, der italienischen Landesgesellschaft von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Auf dem Foto links der ehemalige Managing Director von NORDCARGO, Luigi<br />
Legnani neben dem aktuellen Managing Director Giorgio Spadi. In Fahrt gebracht wurde der<br />
Premierenzug 2001 von der damaligen FNME Divisione Cargo, aus der später NORDCARGO<br />
hervorging. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> ist seit 2009 an NORDCARGO beteiligt und seit 2010 Mehrheitseigentümer.<br />
Das Unternehmen ist die zweitgrößte Güterbahn in Italien, einem der wichtigsten<br />
Auslandsmärkte von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. dv<br />
Fotos: <strong>DB</strong> AG/<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>, <strong>DB</strong> AG, Nordcargo, <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK), K+S KALI GmbH<br />
Thornaby<br />
offenbach<br />
Mainz<br />
Mailand<br />
Phillipsthal<br />
THoRNAby/GRoSSbRITANNIEN<br />
SICHERE SALZvERSoRGUNG<br />
Mit der Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene<br />
wird die Streusalzversorgung in Großbritannien zuverlässiger und umweltfreundlicher.<br />
In Kooperation mit dem britischen Salz- und Splithändler<br />
Nationwide Gritting and Salt Supplies und dem Hafenbetreiber<br />
Associated British Ports hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> im September die ersten<br />
Langstreckentransporte von Salz per Bahn durchgeführt. Die Züge,<br />
jeder beladen mit 1.200 Tonnen Streusalz, starteten am Hafen von<br />
Southampton in Südengland mit dem Ziel Thornaby im Nordosten der<br />
Insel. Die Projektpartner erwarten, bald regelmäßige Streusalzverkehre<br />
über die Schiene starten zu können. ok<br />
PHILIPPSTHAL/DEUTSCHLAND<br />
DAS SALZ DER ERDE<br />
Vertreter der K+S KALI GmbH, der K+S Aktiengesellschaft<br />
und von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Deutschland (<strong>DB</strong>SR) trafen sich<br />
im August im Werk Werra der K+S KALI GmbH zu konstruktiven<br />
Gesprächen über die Rolle von <strong>DB</strong>SR in den Distributionsprozessen<br />
des Konzerns. Hintergrund waren<br />
logistische Herausforderungen im ersten Halbjahr, die bei<br />
K+S zu Engpässen bei der Belieferung einiger Kunden geführt<br />
hatten. Aufgrund eines Zugunglücks in Italien und<br />
der damit verbundenen vorgeschriebenen Überprüfung<br />
der Radsätze von Güterwagen konnten nicht alle für den<br />
Transport von Düngemitteln vorgesehen Wagen verwendet<br />
werden. Während des Treffens wurden gemeinsam Optimierungsansätze<br />
bezüglich der Bahnproduktionsstabilität<br />
und Wagenverfügbarkeit für zukünftige Kali-Transporte erarbeitet.<br />
Auf dem Foto die Teilnehmer des Gesprächs in<br />
Philippsthal vor der Besichtigung des Werks Werra. ok<br />
railways | 07
TITElSTORy<br />
WOJCIECH WITKOWSKI, SCHWEISSER vON <strong>DB</strong> SCHENKER RAIl<br />
POlSKA IM INSTANDHAlTuNGSWERK PySKOWICE/POlEN<br />
Der Schweißer auf der Insel<br />
Kann man in Oberschlesien auf einer Insel arbeiten?<br />
Wojciech Witkowski kann das, und<br />
zwar als Schweißer im Instandhaltungswerk<br />
Pyskowice von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska. Der<br />
zweitgrößte Reparaturbetrieb der polnischen<br />
<strong>DB</strong>-Tochter befindet sich auf einer langgestreckten<br />
Insel zwischen dem Gliwice Kanal<br />
und dem künstlichen Dzierżno-See, einem<br />
vor vielen Jahrzehnten gefluteten ehemaligen<br />
Kohletagebau.<br />
„Wenn man meine Zeit bei PTK ZNiUT mitrechnet,<br />
die das Werk vor der <strong>DB</strong> betrieb, bin<br />
ich seit einem Vierteljahrhundert hier tätig“,<br />
sagt Wikowski, der ganz in der Nähe in Pyskowice<br />
wohnt. Er begann zunächst als Dreher<br />
und stieg auf der Karriereleiter auf zum<br />
Schweißer, Kranfahrer und Vorarbeiter.<br />
„Schweißen ist harte Arbeit und erfordert<br />
Verantwortung. Aber wenn du das Ergebnis<br />
08 | railways<br />
der Arbeit betrachtest, erfüllt es dich mit<br />
Stolz und Freude.“ Der 44-jährige Pole gehört<br />
einer 14-köpfigen Arbeitsgruppe an: „Wir<br />
kennen uns schon seit vielen Jahren und darum<br />
sind wir ein gutes Team.“<br />
Das Instandhaltungswerk Pyskowcie mit seinen<br />
190 Mitarbeitern und 140 Trainees durchlaufen<br />
monatlich 80 Güterwagen. Die<br />
meisten von ihnen stammen aus dem Fuhrpark<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska und werden<br />
hier wieder in Schuss gebracht.<br />
Pyskowice (deutscher Name Peiskretscham)<br />
liegt unmittelbar nördlich der Großstadt Gliwice<br />
im oberschlesischen Industriegebiet,<br />
das wegen seiner Steinkohle lange vor dem<br />
Ruhrgebiet erschlossen wurde.<br />
Immer im<br />
Einsatz<br />
Schienengüterverkehr ist nicht nur<br />
ein gewaltiges Räderwerk – sondern<br />
auch und vor allem Menschenwerk.<br />
Engagierte und gut ausgebildete<br />
Profis mit ganz unterschiedlichen<br />
Qualifikationen sorgen Tag für Tag und<br />
Nacht für Nacht dafür, dass Züge rollen,<br />
Signale auf Grün springen, Hochöfen<br />
nicht erlöschen und im Supermarkt<br />
der spanische Sekt nicht ausgeht.<br />
In der letzten railways-Ausgabe des<br />
Jahres 2011 spielen die Männer und<br />
Frauen die Hauptrolle, ohne die das<br />
große Räderwerk stillstehen würde.<br />
Es braucht viele starke Arme und kluge<br />
Köpfe, um einen Rangierbahnhof effizient<br />
und sicher zu betreiben. Maschen<br />
zum Beispiel, Europas größte Zugbildungsanlage<br />
am südlichen Stadtrand von<br />
Hamburg, beschäftigt 250 Menschen, die<br />
zwischen null und 24 Uhr rund 4.000 Waggons<br />
durchschleusen. Sie arbeiten als Disponenten oder<br />
Wagenmeister, als Lokführer und Rangierer oder<br />
auch als Bergmeister und Vergleicher. Als eingespieltes<br />
Team hauchen sie einem äußerst komplexen<br />
technischen Organismus Leben ein. Als interessierter<br />
Laie kann man die Prozesse auf diesem mehr als vier<br />
Kilometer langen Rangierbahnhof eigentlich nur mit<br />
dem Blick aus dem Hubschrauber übersehen und<br />
verstehen.<br />
Wer hier im Betriebsdienst arbeitet, muss Wind<br />
und Wetter trotzen können, in der Nacht so fit sein<br />
wie andere am Tag und Schichten an Sonn- und<br />
Feiertagen akzeptieren. Denn Güterzüge rollen an<br />
365 Tagen rund um die Uhr. Das ist die eiserne Regel<br />
in diesem rauen Geschäft. Eisenbahner verbindet<br />
darum schon immer ein starker Teamgeist, der sich<br />
nicht zuletzt aus den Gefahren und der Schwere des<br />
Berufs erklärt. Außerdem muss sich in den äußerst<br />
arbeitsteiligen Prozessen jeder unbedingt auf seine<br />
Kollegen verlassen können.<br />
Fast 33.000 Menschen arbeiten heute für Europas<br />
führende Güterbahn <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (<strong>DB</strong>SR). Die<br />
Liberalisierung des EU-Schienengüterverkehrs hat<br />
dieses Geschäftsfeld des <strong>DB</strong>-Konzerns seit der Jahrtausendwende<br />
von der nationalen auf eine internationale<br />
Bühne gehoben, sodass heute schon 44 Prozent<br />
aller <strong>DB</strong>SR-Beschäftigten außerhalb Deutschlands<br />
tätig sind. Polen (5.300 Mitarbeiter), Großbritannien<br />
(3.400) und Spanien (1.100) haben sich in den vergangenen<br />
Jahren als bedeutende neue Heimatmärkte<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> etabliert.<br />
Fortsetzung auf Seite 12 ><br />
railways | 09
TITElSTORy<br />
JOHANN FENN ,<br />
KRANFAHRER IM DuSS-TERMINAl IN REGENSBuRG/DEuTSCHlAND:<br />
„Hier oben schaukelt es“<br />
Von seinem Arbeitsplatz aus hat Johann Fenn<br />
die allerbesten Aussichten. Denn als Kranfahrer<br />
im DUSS-Terminal Regensburg-Ost muss<br />
der 42-Jährige in der gläsernen Kanzel seines<br />
monumentalen Portalkrans über den Dingen<br />
stehen. Rund 100 Container und Wechselbehälter<br />
hebt Fenn pro Schicht mit viel Fingerspitzengefühl<br />
zentimetergenau auf<br />
Güterwagen oder Lkw oder lädt sie ab. „Das<br />
erledige ich per Joystick.“ Die Informationen,<br />
welchen Container Fenn zur Ver- und Entladung<br />
bringen und wo er ihn absetzen soll, liefert<br />
ein Computer-Monitor in seine Kanzel.<br />
Vier Umschlaggleise überspannt der rund 40<br />
Meter breite und 16 Meter hohe Kran, der<br />
auch selbst auf Schienen fährt: „Allerdings<br />
ist meine Kranbahn nur 490 Meter lang.“ Ein<br />
gutes Auge und Schwindelfreiheit braucht<br />
10 | railways<br />
man in Fenns Job, „denn meine Kanzel schaukelt<br />
nicht nur bei stärkerem Wind, sondern<br />
auch wenn ich Lasten anhebe oder absetze.“<br />
Mit Ausnahme des Wochenendes ist das<br />
DUSS-Terminal Regensburg Ost rund um die<br />
Uhr geöffnet – das bedeutet für Fenn einen<br />
stetigen Wechsel aus Früh-, Spät- und Nachtschicht.<br />
Der Kranfahrer hängt sehr an seiner<br />
oberpfälzischen Heimat. 18 Jahre pendelte er<br />
von Regensburg nach München, wo er bis<br />
2008 als Schlosser bei <strong>DB</strong> Regio arbeitete.<br />
„Jeden Arbeitstag fünf Stunden pendeln“, erinnert<br />
er sich – bis ihm ein Jobangebot der<br />
<strong>DB</strong>-Tochter DUSS in seiner Heimatstadt über<br />
den Weg lief: „Da habe ich nicht lange nachdenken<br />
müssen und mich zum Kranführer<br />
umschulen lassen.“<br />
railways | 11
TITElSTORy<br />
„Jede einzelne Landesgesellschaft verfügt aber<br />
auch über eine eigene Identität und Traditionen“, sagt<br />
der Personalvorstand von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, Dr. Rudolf<br />
Müller. „Diese Unternehmenskulturen behutsam<br />
miteinander zu verknüpfen, gehört zu den<br />
langfristigen Zielen unserer Personalstrategie.“<br />
Im Schienengüterverkehr neigt sich die Ära der<br />
Staatsbahnen dem Ende zu – mit vielen neuen Chancen<br />
und Herausforderungen für Mitarbeiter. Sprachkenntnisse,<br />
die früher keine Rolle spielten, eröffnen<br />
nicht nur Lokführern neue Karrierechancen über<br />
Grenzen hinweg. Auch im kaufmännischen Bereich<br />
bietet <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Mitarbeitern mit Ambitionen<br />
und Träumen Perspektiven in ganz Europa<br />
(siehe auch Seite 46).<br />
Die Eisenbahn ist männlich – diese historische<br />
Formel gilt prinzipiell seit dem ersten Einsatz einer<br />
Eisenbahn in Deutschland 1835. Lokführer war lange<br />
ein Traumberuf – aber nur für Jungen. Ab 1898 wurden<br />
Beamtinnen erstmals in einigen Tätigkeiten zugelassen<br />
– solange sie unverheiratet blieben. Erst<br />
während der beiden Weltkriege kamen Mädchen und<br />
Frauen in größerer Zahl zum Zug, weil sie für die einberufenen<br />
Soldaten nun ihren Mann stehen mussten.<br />
Weil „der Eisenbahndienst ein rauer, männlichharter<br />
Dienst“ sei, wie die Firmenzeitschrift „Die<br />
Bundesbahn“ 1954 wissen ließ, sollten Frauen im<br />
„Unsere Unternehmenskulturen<br />
wollen wir behutsam<br />
miteinander verknüpfen.“<br />
12 | railways<br />
DR. RUDOLF MÜLLER<br />
Betriebsdienst nicht eingesetzt werden. Diese Doktrin<br />
hatte die DDR-Reichsbahn seinerzeit schon über<br />
Bord geworfen, denn zum gesellschaftlichen Selbstverständnis<br />
des sozialistischen Arbeiter- und Bauern-<br />
Staats zählte die berufstätige Frau und Mutter.<br />
Infolgedessen trafen bei der deutschen Wiedervereinigung<br />
1990 zwei überaus heterogene Belegschaften<br />
aufeinander: Über 40 Prozent aller DDR-Reichsbahner<br />
waren weiblich – aber nur 6 Prozent der Bundesbahner<br />
im Westen. Heute liegt der Frauenanteil im<br />
gesamten <strong>DB</strong>-Konzern bei 21 Prozent – bis 2015 soll<br />
er auf 25 Prozent steigen. Bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Deutschland ist der Frauenanteil ebenfalls steigend,<br />
liegt aber derzeit erst bei knapp über zehn Prozent.<br />
Traditionell ist die <strong>DB</strong> einer der größten Ausbilder<br />
Deutschlands. Anfang September stellte der Konzern<br />
bundesweit 3.400 Auszubildende, 280 Dual Studie-<br />
Fortsetzung auf Seite 17 ><br />
ADElHEID MüllER ,<br />
FAHRDIENSTlEITERIN DER <strong>DB</strong> NETZ AG<br />
AuF DEM RANGIERBAHNHOF SEDDIN/<br />
DEuTSCHlAND<br />
urgestein auf<br />
dem Stellwerk<br />
„Nicht viel Verkehr heute, <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
schickt uns wenig Züge heute, typisch Sonntag<br />
eben“, sagt Adelheid Müller, die während ihrer<br />
langen Schicht von 6 bis 18 Uhr Pause hat und in<br />
ihrem SRW – Seddin Rangierstellwerk West –<br />
über sich und ihre Arbeit als Fahrdienstleiterin<br />
erzählt. „Ich bin seit 40 Jahren dabei, erst bei der<br />
Reichsbahn, jetzt bei der <strong>DB</strong>, aber immer in Seddin.“<br />
Die 57-Jährige zählt hier zum Urgestein.<br />
Weil Rangierbahnhöfe zur Eisenbahninfrastruktur<br />
gehören, steht sie in Diensten der <strong>DB</strong> Netz<br />
AG, nicht von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />
Zehntausenden Güterzügen hat Adelheid Müller<br />
an ihrem Gleisbildstellwerk schon die Weichen<br />
gestellt. Rau, aber herzlich ist der Ton, in dem<br />
sie mit den Lokführern und den Kollegen auf den<br />
beiden anderen Stellwerken kommuniziert - und<br />
dieselbe Berliner Schnauze schallt ihr aus den<br />
Funkgeräten entgegen. Denn der Rangierbahnhof<br />
Seddin südwestlich der Hauptstadt fungiert<br />
als große Verkehrsdrehscheibe für den Schienengüterverkehr<br />
im Nordosten Deutschland.<br />
Hier kreuzen sich nationale und internationale<br />
Transporte. „Wir haben 365 Tage im Jahr 24 Stunden<br />
lang geöffnet“, sagt die Fahrdienstleiterin.<br />
Adelheid Müller hat sich immer wieder umstellen<br />
und dazu lernen müssen in ihrer langen Berufskarriere,<br />
zu der immerhin fast 20 Jahre bei<br />
der DDR-Reichsbahn zählten. „Dabei hatte ich<br />
das Glück, immer hier in Seddin bleiben zu können.“<br />
Sie ist ein paar Dörfer weiter aufgewachsen,<br />
braucht mit dem Fahrrad nur 15 Minuten<br />
zum Dienst, und „ich höre der Betrieb auf dem<br />
Rangierbahnhof auch von zu Hause.“<br />
railways | 13
TITElSTORy<br />
JulIA BADER ,<br />
lOKRANGIERFüHRERIN IN luDWIGSHAFEN/DEuTSCHlAND<br />
Frau am Steuer<br />
Nein, es ist mitnichten eine Geisterbahn, die<br />
Julia Bader steuert. Es kommt allerdings vor,<br />
dass sich ihre rote Diesellok der Baureihe<br />
294 in Bewegung setzt, ohne dass sie oder<br />
irgendjemand sonst auf dem Führerstand<br />
wacht. Indes kann man sich darauf verlassen,<br />
dass hier alles mit rechten Dingen zugeht,<br />
wenn die Lokrangierführerin am<br />
andern Ende ihres Zuges auf einem Güter-<br />
wagen steht und von dort aus über ihre<br />
1.100 PS starke Rangierlok gebietet. „Das<br />
macht meine Funkfernsteuerung“, erklärt<br />
Julia Bader. „Zu erkennen ist der Funk-<br />
modus übrigens an den leuchtenden Lämpchen<br />
neben den Seitenfenstern.“<br />
So erklärt sich auch die eigentümlich klingende<br />
Berufsbezeichnung Lokrangierführerin<br />
der 24 Jahre jungen Ludwigshafenerin:<br />
Sie arbeitet nicht nur auf dem Führerstand,<br />
14 | railways<br />
sondern steigt auch oft genug ab, um Waggons<br />
eigenhändig an- oder abzukoppeln. So<br />
benötigt Julia Bader nicht zwangsläufig einen<br />
Kollegen als Begleitung, wenn sie vom<br />
Güterbahnhof Ludwigshafen, wo sie stationiert<br />
ist, Wagen zu Kunden Richtung Speyer,<br />
Landau oder Neustadt (Weinstraße) chauffiert.<br />
Selbst ist die Frau.<br />
„Natürlich ist das Kuppeln körperlich anstrengend.<br />
Aber ich bin seit 16 Jahren Kunstturnerin,<br />
und das ist ein Kraftsport“, verrät<br />
Julia Bader – und auch ihr Lieblingsgerät:<br />
Stufenbarren. Dass sie in einem sprichwörtlichen<br />
Jungen-Traumberuf ihre Frau steht,<br />
war nur am Anfang ein Thema: „Die meisten<br />
Kollegen waren skeptisch, ob eine Frau das<br />
wirklich schaffen kann. Inzwischen haben<br />
sich alle dran gewöhnt.“<br />
AHMED TAKHyAMTI ,<br />
MITARBEITER DER TRANSFESA-<br />
uMACHSANlAGE IN CERBèRE/FRANKREICH<br />
Immer auf Achse<br />
Zwischen drei und sechs Minuten benötigt Ahmed<br />
Takhyamti, um einen mitteleuropäischen Güterwagen<br />
für die Iberische Halbinsel kompatibel zu machen.<br />
Im französischen Grenzbahnhof Cerbère<br />
arbeitet der 61-Jährige in der Umachsanlage der spanischen<br />
<strong>DB</strong>-Tochter Transfesa, fast unmittelbar am<br />
Strand des Mittelmeers. „Seit 27 Jahren bin ich bei<br />
der Firma für den Achsenwechsel und die Einstellung<br />
der Bremsen zuständig“, sagt Takhyamti.<br />
In der weitläufigen Anlage rollen Güterzüge auf der<br />
1,435 Meter breiten Normalspurbreite aus Frankreich<br />
ein. Nachdem jeder Waggon hydraulisch angehoben<br />
ist, entfernen Takhyamti und seine Kollegen<br />
dessen Achsen und ersetzen sie durch breitere mit<br />
der iberischen Breitspur (1,676 m) – und umgekehrt<br />
in Gegenrichtung. „Hier in Cerbère bearbeiten wir<br />
täglich zwischen 50 und 400 Wagen“, sagt der Transfesa-Mann,<br />
der in seiner Freizeit gern in den Bergen<br />
wandert. Das Umachsterminal an der Schnittstelle<br />
zwischen mitteleuropäischer Normalspur und iberischer<br />
Breitspur erspart bei grenzüberschreitender<br />
Fracht deren Umladung auf andere Wagen.<br />
railways | 15
TITElSTORy<br />
RAIMuND KAMMERGRuBER , vERlADER vON <strong>DB</strong> SCHENKER RAIl IM<br />
WERKSRANGIERDIENST BEI OMv IN BuRGHAuSEN/DEuTSCHlAND<br />
Sicherheit ist das A und O<br />
C6 nennen die Experten bei OMV in Burghausen<br />
das Mineralöl-Zwischenprodukt, das<br />
mehrmals pro Woche in zahlreichen Kesselwagen<br />
aus Wien in der niederbayerischen<br />
Raffinerie eintrifft. Einer der Männer, die diese<br />
flüssige Fracht in Empfang nehmen, ist<br />
Raimund Kammergruber von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong>: „In der Ladestation setzen wir an jeden<br />
Kesselwagen zwei Stutzen: Durch den einen<br />
wird das C6 in anderthalb Stunden entladen,<br />
durch den anderen fließt Stickstoff zurück in<br />
den Kessel. In der Ladestation finden sechs<br />
Waggons gleichzeitig Platz. Für die Entladung<br />
eines ganzen Zuges mit 16 Wagen brauchen<br />
wir etwa eine Schicht.“<br />
Der 30-jährige arbeitet seit 2008 als Verlader<br />
in Burghausen, wo 39 <strong>DB</strong>-Mitarbeiter den<br />
umfangreichen Werksrangierdienst für OMV<br />
im Dreischichtbetrieb erledigen. Aus dem C6<br />
produziert der österreichische Mineralölkon-<br />
16 | railways<br />
zern Benzol. „Bei der Verladung von Benzol<br />
tragen wir nicht nur eine Schutzbrille, sondern<br />
wegen der Dämpfe auch eine Filtermaske“,<br />
erklärt Kammergruber. „Überhaupt ist<br />
Sicherheit bei meinem Job das A & O.“<br />
Der Mann mit dem markanten Ziegenbart ist<br />
ursprünglich gelernter Metzger, bevor ihn<br />
2008 der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung<br />
dazu inspirierte, sich beim OMV-<br />
Werksrangierdienst von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> in<br />
Burghausen zu bewerben: „Jetzt passt für<br />
mich alles.“ Kammergruber lebt mit Frau und<br />
Kind im 20 Kilometer entfernten Kirchdorf,<br />
wo ihm der Inn das Revier für sein Hobby bietet:<br />
„Da fische ich Forelle, Karpfen oder<br />
Hecht.“ Essen müssen den Fang andere,<br />
denn Kammergruber mag keinen Fisch.<br />
„Aber beim Angeln komme ich zur Ruhe.“<br />
Fotos: Łukasz Koch, Thomas Straub, Max Lautenschläger, Bernd Euring, Cyrille Cadet, OMV Deutschland GmbH<br />
rende und 400 Teilnehmer des Praktikantenprogramms<br />
„Chance plus“ ein. Die <strong>DB</strong> bildet an über<br />
20 Standorten in mehr als 25 kaufmännisch-serviceorientierten,<br />
gewerblich-technischen, Verkehrs- und<br />
IT-Berufen aus und bietet Duale Studiengänge in<br />
18 verschiedenen Fachrichtungen an. Seit 2006 stieg<br />
die Zahl der Auszubildenden um fast 40 Prozent.<br />
Für den Nachwuchs bleibt die Bahn auch nach der<br />
Ausbildung zumeist der Arbeitgeber ihrer Wahl:<br />
Über 90 Prozent aller Absolventen werden anschließend<br />
in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis übernommen.<br />
Dass sie ihr gesamtes Arbeitsleben bei der<br />
<strong>DB</strong> verbringen werden, ist seit Bahnreform und Privatisierung<br />
der <strong>DB</strong>-Konzerns zwar nicht mehr selbstverständlich.<br />
Dennoch halten viele Eisenbahner<br />
ihrem Unternehmen auch heute noch ihr ganzes<br />
Arbeitsleben hindurch die Treue. Kein Wunder also,<br />
dass die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit bei<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> über 27 Jahren liegt.<br />
Wie die meisten Gesellschaften Europas, so wird<br />
auch die <strong>DB</strong>-Belegschaft im Durchschnitt älter. Gut<br />
die Hälfte aller Mitarbeiter sind heute über 50 Jahre<br />
alt „Über den Erfolg des Unternehmens entscheidet<br />
„Über unseren Erfolg<br />
entscheidet auch, wie<br />
wir dem demografischen<br />
Wandel begegnen “<br />
DR. RUDOLF MÜLLER<br />
auch, wie wir dem demografischen Wandel begegnen“,<br />
erklärt Personalvorstand Rudolf Müller. „So gewinnt<br />
beispielsweise die verbesserte Positionierung von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> am Arbeitsmarkt und damit auch die<br />
Intensivierung von Recruiting-Bemühungen, aber<br />
auch die Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit älterer<br />
Mitarbeiter, beispielsweise durch Präventivmaßnahmen<br />
im Gesundheitsmanagement, an Bedeutung.“<br />
Darüber hinaus gewinnt das lebenslange Lernen<br />
an Bedeutung: In einer Arbeitswelt, die sich durch<br />
Innovationen schneller wandelt als je zuvor, ist der<br />
Erwerb beruflicher Qualifikationen weniger denn je<br />
mit dem Ende der Ausbildung oder dem Studien-<br />
abschluss abgeschlossen. Dabei spielt auch die Verlängerung<br />
der Lebensarbeitszeit eine Rolle.<br />
Insbesondere für Beschäftigte mit körperlich anstrengenden<br />
Tätigkeiten gilt es, für die Zielgerade ihres<br />
Berufslebens Alternativen mit anderen Aufgaben<br />
innerhalb des Konzerns zu schaffen – um das Knowhow<br />
dieser erfahrenen Mitarbeiter zu erhalten. ok<br />
railways | 17
MARKEtS & InnOVAtIOn<br />
Was war!<br />
Was kommt?<br />
Es gab schon besinnlichere Weihnachtsferien<br />
für Politiker, Manager, Banker, Investoren und<br />
Steuerzahler als 2011.<br />
In vielen Ländern hat die Euro-Krise die<br />
Konjunktur abgeschwächt und die Zukunfts-<br />
aussichten eingetrübt.<br />
Gewissheiten schrumpfen – und die Unsicherheit<br />
wächst. Dennoch blickt die Realwirtschaft auf<br />
ein starkes Jahr 2011 zurück.<br />
Von Januar bis Juni wuchs die Verkehrsleistung<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> in Westeuropa um<br />
21,6 Prozent, in Osteuropa um 15,7 Prozent und<br />
in Mitteleuropa um 5,6 Prozent.<br />
Für railways ziehen drei Manager von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und vier bedeutende Kunden<br />
Bilanz und wagen einen Ausblick auf 2012.<br />
18 | railways<br />
Fotos: Marc Darchinger/Deutsche Bahn AG, Bernd Roselieb, privat, Danone Waters UK & IRL, Pablo Castagnola, Daimler, Oliver Tjaden<br />
Dr. Alexander Hedderich<br />
(46) ist Vorsitzender von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Wir fahren heute eigene Züge in 15<br />
Ländern. Auf dem Weg, eine wahrhaft<br />
europäische Güterbahn zu werden,<br />
sind wir dieses Jahr gut<br />
vorangekommen, und wir werden<br />
ihn 2012 konsequent fortsetzen.<br />
Wir werden unsere Zuverlässigkeit<br />
steigern, weil wir wissen, dass diese<br />
für unsere Kunden an erster Stelle<br />
steht. Sorgen bereiten mir die Faktorkosten:<br />
Verglichen mit 2007<br />
müssen wir heute rund 22 Prozent<br />
mehr für Energie und knapp 20<br />
Prozent mehr für unser Personal<br />
ausgeben. Auch wenn wir permanent<br />
an der Verbesserung unserer<br />
Effizienz arbeiten, führt an Preisanhebungen<br />
kein Weg vorbei. Intern<br />
entwickeln wir Strategien für den<br />
demografischen Wandel. Denn heute<br />
sind 50 Prozent unserer Mitarbeiter<br />
über 50 Jahre alt.<br />
railways | 19
MARKEtS & InnOVAtIOn<br />
20 | railways<br />
Alain thauvette<br />
Der 56-jährige Frankokanadier ist im Vorstand von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
verantwortlich für die Region West mit Euro Cargo <strong>Rail</strong> (ECR) in Frankreich,<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK in Großbritannien und Transfesa in Spanien.<br />
Unsere drei Kernmärkte Großbritannien, Frankreich und<br />
Spanien entwickelten sich 2011 sehr unterschiedlich. In<br />
Frankreich, wo wir den Umsatz von ECR um 35 Prozent steigern<br />
konnten, machen uns umfangreiche Bauarbeiten zu<br />
schaffen, die uns auch 2012 beschäftigen werden. In Großbritannien<br />
hatten wir ein sehr gutes Jahr mit einem Umsatzplus<br />
von 11 Prozent, steigenden Marktanteilen und einem<br />
erfreulichen Profit. In Spanien kämpfen wir mit Transfesa<br />
gegen die Rezession. Dort helfen uns der Einsatz und der Erfindungsreichtum<br />
unserer Mitarbeiter, um nachhaltig<br />
schwarze Zahlen zu schreiben. Das nächste Jahr wird nicht<br />
leichter als die vergangenen. Wenn die Realwirtschaft stagniert,<br />
können wir trotzdem wachsen, indem wir innovativ<br />
sind und unsere Marktanteile in Westeuropa steigern.<br />
Sławomir Babicz<br />
(42) ist Logistikdirektor bei Lafarge<br />
Kruszywa i Beton in Polen<br />
2011 war ein gutes Jahr für Lafarge in Polen, denn wir<br />
haben so viele Baustoffe verkauft wie nie zuvor. Aber für<br />
mich als Logistikdirektor war es gleichzeitig ein schwieriges<br />
Jahr, geprägt von der Einführung neuer Sicherheitsstandards<br />
für Transporte auf der Straße. Ich bin<br />
gespannt, wie diese neuen gesetzlichen Grundlagen für<br />
Spediteure den Markt im kommenden Jahr beeinflussen<br />
werden. Ich wünsche mir, dass sich die langfristige Zusammenarbeit<br />
von Lafarge und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska<br />
fortsetzt – aber das hängt nicht zuletzt von der Waggonverfügbarkeit<br />
und der Bereitschaft der <strong>DB</strong> ab, die uns angebotenen<br />
Leistungen auch zu erbringen.<br />
Edward Rakowski<br />
Logistik-Chef bei Danone Waters<br />
UK & IRL mit den Marken Evian,<br />
Volvic und weiteren<br />
Für Danone Waters UK war es ein herausforderndes<br />
Jahr, nicht zuletzt wegen des schlechtesten Sommers seit<br />
Jahrzehnten. Aber wir sind und bleiben Marktführer für<br />
Mineralwassergetränke in Flaschen. 2012 sehen wir<br />
Wachstumspotenzial, weil das Gesundheitsbewusstsein<br />
weiter steigt und Wasser bei gesunder Ernährung eine<br />
wichtige Rolle spielt. Außerdem planen wir im kommenden<br />
Jahr eine spannende Innovation. Die Reduzierung<br />
des CO 2-Ausstoßes ist für Danone Waters UK ein wichtiges<br />
Ziel, und dabei soll <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> eine Hauptrolle<br />
spielen. 2012 wollen wir 85 Prozent unseres<br />
Transportvolumens in Großbritannien auf der Schiene<br />
abwickeln. Das klingt womöglich etwas ehrgeizig, aber<br />
wir wollen dem Ziel so nahe wie möglich kommen.<br />
railways | 21
MarKetS & innovation<br />
Dr. Holger Scherr<br />
(41) leitet die weltweiten transport-<br />
logistischen Aktivitäten der Daimler AG<br />
2011 war für uns ein Jahr voller Gegensätze. Nach dem Start<br />
voller Zuversicht stellte uns die Erdbeben-Katastrophe in Japan<br />
vor völlig neue Herausforderungen. Wir haben interdisziplinäre<br />
Task Forces auf die Beine gestellt, um die<br />
Teileverfügbarkeit sicherzustellen, eine große Anstrengung<br />
für die gesamte Mannschaft. Wir gehen davon aus, dass wir<br />
ein gutes Jahr 2012 vor uns haben. Wir sind flexibel aufgestellt<br />
und können schnell reagieren. Die aktuelle Verunsicherung<br />
der Märkte lehrt uns allerdings, dass wir unsere Supply<br />
Chains stetig weiterentwickeln müssen in Richtung Robustheit<br />
und Flexibilität. Von unserem langjährigen Partner erwarten<br />
wir 2012 einen zuverlässigen Beitrag zu unserer<br />
Supply Chain – in der Produktionsversorgung und der Fahrzeugdistribution.<br />
Wir haben wichtige Produkthochläufe, bei<br />
denen wir auf die Bahn zählen.<br />
22 | railways<br />
Hans-Georg Werner<br />
(52) ist in der Geschäftsführung von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
für die Region East verantwortlich und leitet in Personalunion<br />
als CEO <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska<br />
In Polen haben wir 2011 mit einer großartigen Teamleistung<br />
die Kehrtwende geschafft und erstmals schwarze<br />
Zahlen geschrieben. Damit zahlen sich unsere strukturellen<br />
Änderungen aus, wenn auch noch nicht im erwarteten<br />
Umfang. In Rumänien und Bulgarien erzielten wir zweistellige<br />
Zuwachsraten und werden von den Staatsbahnen<br />
mehr und mehr als Konkurrenten wahr- und ernstgenommen.<br />
Unser Anspruch und unser Image in Osteuropa ist,<br />
nicht der billigste, sondern der beste Anbieter zu sein.<br />
Generell wünsche ich mir für 2012, dass der westeuro-<br />
päische Liberalisierungsstandard auch Osteuropa erreicht.<br />
Beispielsweise haben wir noch immer mit großen büro-<br />
kratischen Hürden bei unseren Verkehren von und nach<br />
Russland zu kämpfen.<br />
Jacques Koch<br />
(58) ist zentraler Einkaufschef<br />
für Logistik-Serviceleistungen<br />
in Europa bei<br />
ArcelorMittal in Luxemburg<br />
Die bedarfsgerechte Waggonverfügbarkeit war in diesem Jahr nicht<br />
immer ausreichend für uns. Aber es ist positiv anzumerken, dass in<br />
einer guten Zusammenarbeit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> diese Engpässe größtenteils<br />
abfedern konnte, beispielsweise durch eine vergrößerte Umschlaghäufigkeit.<br />
Für 2012 hoffen wir als international aufgestellter<br />
Konzern, dass die <strong>DB</strong> den Aufbau der europäischen Netzbahn forciert.<br />
Das kommende Jahr wird von hoher Volatilität geprägt und damit<br />
schwer planbar sein. Hier erhoffen wir uns eine erhöhte<br />
Reaktionsgeschwindigkeit. Die angekündigte Preiserhöhung macht<br />
mir Sorgen, denn wir sind als Stahlproduzent noch stärker mit dem<br />
globalen Wettbewerb konfrontiert als andere Branchen. Dabei muss<br />
Europa sehr auf seine Wettbewerbsfähigkeit achten.<br />
railways | 23
Unser Foto zeigt den güterzUg 51657 bei Grobau auf der Sachsen-<br />
Franken-Magistrale auf dem Weg in Richtung Hof am 29. Dezember 2010.<br />
Die Diesellok der Baureihe 232 aus sowjetischer Produktion trägt unter<br />
Eisenbahnkennern den Spitznamen Ludmilla. Der <strong>DB</strong>-Betrieb macht auch<br />
über die Feiertage keine Pause. Allein in der Heiligen Nacht vom 24. auf den<br />
25. Dezember haben in Deutschland 33.000 <strong>DB</strong>-Mitarbeiter – Lokführer,<br />
Fahrdienstleiter, Rangierer und Zugbegleiter – Dienst.<br />
Frohe Weihnachten<br />
und ein gutes Neues Jahr!<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> wünscht allen Kunden, Partnern und Freunden ein besinnliches Fest und für 2012 Glück, Gesundheit und Erfolg.<br />
Alle Jahre wieder bereitet sich die <strong>DB</strong> auf<br />
Schnee, Eis und Kälte vor. Nach zwei äußerst<br />
schneereichen Wintern hat der <strong>DB</strong>-Konzern<br />
in diesem Jahr über 70 Millionen Euro zusätzlich investiert,<br />
bis 2015 werden es insgesamt rund 300 Millionen<br />
Euro sein. Ziel ist eine nachhaltige Steigerung<br />
der Fahrzeug- und Infrastrukturverfügbarkeit – gerade<br />
auch bei extremer Witterung.<br />
24 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways |<br />
25<br />
Foto: Daniel Unger
cusTomers & ProjecTs<br />
Transeurasischer<br />
Autotransport<br />
Für BMW hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive eine tägliche Bahnverbindung<br />
nach China eingerichtet. Die neuen Verkehre verkürzen die Transportzeit<br />
gegenüber dem Seeschiff um die Hälfte.<br />
Es ist eine Strecke wie aus einem Abenteuerroman:<br />
Von Leipzig aus geht der Weg über<br />
Polen und Weißrussland nach Moskau; von<br />
dort über die Gleise der Transsibirischen<br />
Eisenbahn immer weiter nach Osten. Über<br />
den Ural und vorbei an dem Obelisken, der die Grenze<br />
zwischen Europa und Asien markiert. Auf seinem Weg<br />
durch die unendliche Weite des russischen<br />
Riesenreichs passiert der Zug Perm, Jekaterinburg,<br />
Omsk und Krasnojarsk, bevor er nahe der Stadt<br />
Manzhouli die Grenze nach China überquert. Ziel der<br />
fast 11.000 Kilometer langen Reise: Shenyang, ehemalige<br />
Hauptstadt der historischen Mandschurei.<br />
Shenyang im Nordosten Chinas ist größer als<br />
Berlin und ein Zentrum der chinesischen Autoindustrie.<br />
BMW betreibt hier in einem Joint Venture mit<br />
dem chinesischen Unternehmen Brilliance ein Werk.<br />
Anfang 2011 hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive im<br />
Auftrag des bayerischen Herstellers erste Testzüge<br />
über den Landweg geschickt. Seit Ende November<br />
rollt nun täglich ein Containerzug – beladen mit Autoteilen<br />
– nach Shenyang. „Dass wir für die äußerst<br />
anspruchsvolle Automobilindustrie auch für solche<br />
langen Transporte das Vertrauen bekommen, das<br />
sehen wir als Anerkennung und Ansporn“, sagt <strong>DB</strong>-<br />
Vorstand Dr. Karl-Friedrich Rausch. „Wir arbeiten bei<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> außerdem an Lösungen, wie wir unsere<br />
diversen China-Züge sinnvoll bündeln und damit<br />
effizienter fahren können.“ Zwischen Chongqing und<br />
Duisburg sind in diesem Jahr – betreut von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
– ein Dutzend Züge im Auftrag internationaler<br />
Elektronikkonzerne gefahren.<br />
Der große Vorteil der transeurasischen Landbrücke:<br />
Die Züge benötigen knapp die Hälfte der Transportzeit<br />
im Vergleich zum Seeschiff.<br />
Mit dem neuen China-Zug erreichen die BMW-<br />
Lieferungen innerhalb von 23 Tagen Shenyang, das<br />
im chinesischen Hinterland liegt. Mit 40 Containern<br />
verlassen die Waggons den Umschlagbahnhof Leipzig-Wahren.<br />
Ihr Inhalt: komplette Bausätze für<br />
BMW-Modelle, die in China zu Autos für den chinesischen<br />
Markt montiert werden. Ein Fahrzeug besteht<br />
aus rund 8.000 Teilen, die in Leipzig verpackt<br />
und in Container verstaut werden und anschließend<br />
die Reise nach China antreten. Sub-Unternehmen von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive ist die Firma Far East<br />
Landbridge, die im Schwerpunkt für die innerasiatische<br />
Abwicklung der Transporte zuständig ist und<br />
mit BMW bereits Geschäftsbeziehungen unterhält.<br />
Wechsel zwischen den Welten<br />
Für die Lagerung und Verpackung der Komponenten<br />
richtet <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics im Leipziger Norden im<br />
Auftrag von BMW in diesen Wochen ein neues<br />
Logistikzentrum mit 63.000 Quadratmetern<br />
Fläche ein. Hier werden die Container beladen<br />
und per Lkw zum Verladebahnhof geschickt. Von<br />
Leipzig aus wird auch – allerdings nicht über die<br />
Schiene – das BMW-Werk im südafrikanischen<br />
Rosslyn beliefert.<br />
Die Bahntransporte nach China steuert <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive als Generalauf-<br />
tragnehmer in Kooperation mit den Eisenbahn-<br />
gesellschaften der Transitländer und Chinas.<br />
Unterwegs sind Übergaben zu organisieren und<br />
Zollformalitäten zu regeln. Monatelange Verhandlungen<br />
waren dem Start der Verkehre vorangegangen, um<br />
reibungslose Prozesse sicherzustellen.<br />
Doch nicht nur in organisatorischer, auch in technischer<br />
Hinsicht stellt der Verkehr besondere Anforderungen.<br />
Gleich zweimal muss die Ladung auf ihrem<br />
Weg auf Waggons mit anderer Spurbreite umgekrant<br />
werden. Denn an der Grenze Polens zu Weißrussland<br />
endet die europäische Normalspur, und es beginnt<br />
das Reich der russischen Breitspur, das bis zur<br />
11.000 Kilometer in 23 Tagen<br />
Containerzüge verbinden Leipzig und Shenyang in China<br />
Leipzig Am<br />
Umschlagbahnhof<br />
Wahren werden<br />
die BMW-Contai-<br />
ner auf Güterwagen<br />
verladen.<br />
Moskau Die russische Hauptstadt ist Startpunkt<br />
der fast 10.000 Kilometer langen Strecke der Transsibirischen<br />
Eisenbahn.<br />
brest In der weißrussischen Stadt müssen alle<br />
ostwärts fahrenden Züge von europäischer<br />
Normal- auf russische Breitspur umgespurt<br />
werden.<br />
Jekaterinburg Nahe der Stadt am Ural passiert<br />
der Zug die Grenze zwischen Europa und Asien.<br />
26 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 27
cusTomers & ProjecTs<br />
shenyang In der<br />
Millionenstadt werden<br />
BMW für den chinesischen<br />
Markt montiert.<br />
taiga<br />
Ein Großteil<br />
der Strecke<br />
führt durch<br />
die Wälder<br />
Sibiriens.<br />
russisch-chinesischen Grenze reicht.<br />
Dort geht es wieder auf Normalspur-<br />
Gleisen weiter.<br />
„Der Kunde muss hundertprozentig<br />
mit den Lieferungen kalkulieren können,<br />
und darum müssen wir nicht nur schnell,<br />
sondern auch absolut zuverlässig sein“,<br />
weiß Axel Marschall, Chef von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive. „Damit auf so<br />
einer langen Strecke und mit so vielen<br />
beteiligten Partnern nichts beschädigt<br />
wird oder verloren geht, kommt es ent-<br />
scheidend auf Verpackung und Ladungssicherung<br />
an. Und bei Minustemperaturen<br />
von bis zu 30 Grad müssen wir die Fracht<br />
außerdem vor Frostschäden schützen.“<br />
Seit November fahren die China-Züge<br />
für BMW täglich – die Versorgung des<br />
Werks in Shenyang hat damit ihren dauerhaft<br />
angestrebten Takt erreicht. Doch<br />
für Marschall steht damit das Projekt<br />
China-Zug erst an seinem Anfang. „Das<br />
Interesse weiterer Autohersteller ist<br />
groß“, sagt der Manager. „Von einigen haben<br />
wir mittlerweile konkrete Anfragen<br />
erhalten, um sie bei der Logistik nach Asien<br />
per Schiene zu unterstützen.“ Und<br />
auch an der Rückladung wird gearbeitet.<br />
„Verschiedene asiatische Firmen haben<br />
bereits Interesse bekundet, unseren Zug<br />
für Transporte nach Europa zu nutzen“,<br />
so Marschall. dv<br />
Kontakt | Robert Nestler<br />
Telefon: +49 (0)6107 509-840<br />
robert.nestler@dbschenker.eu<br />
Illustrationen: illuteam43<br />
Fotos: Uwe Winkler/Deutsche Bahn AG, Konrad Wothe/LOOK-foto, Andreas Bastian/Caro, Heinz S. Tesarek/Anzenberger.com, Nicholl/laif, Wolfgang Kaehler/Corbis, <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>, TransContainer-Slovakia<br />
ukrainische Alternativen<br />
Für Volkswagen Transporte von der Slowakei nach<br />
Russland testete <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive erfolgreich<br />
eine Ausweichroute durch die Ukraine.<br />
In kaum einer Branche ist die Produktionslogistik so komplex<br />
wie in der Automobilindustrie. So produziert Volkswagen<br />
seinen SUV Touareg im slowakischen Bratislava, ein weiteres<br />
Werk steht in der russischen Autostadt Kaluga, wo das Modell<br />
endmontiert wird. Komplette Fahrzeuge aus Bratislava werden<br />
dabei noch in der Slowakei wieder in Einzelkomponenten zerlegt<br />
und als Bausätze nach Kaluga transportiert, wo sie für den russischen<br />
Markt wieder zusammengesetzt werden. Die Touareg-<br />
Teile werden in Container verpackt und rollen in Verantwortung<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive (<strong>DB</strong> SRA) mit der Bahn nach<br />
Kaluga. Zusätzlich zum bisherigen Laufweg über Polen und<br />
Weißrussland hat <strong>DB</strong> SRA im Sommer 2011 im Auftrag von Volkswagen<br />
erfolgreich eine Alternativroute durch die Ukraine getestet.<br />
„In der Fahrzeugfertigung ist unser oberstes Gebot<br />
Flexibilität, dies gilt auch für unsere Transportwege“, erklärt<br />
Michael Klaus, verantwortlicher Logistikplaner bei Volkswagen<br />
Logistics. „Weil wir für unser russisches Werk eine absolut sichere<br />
Versorgung benötigen, haben wir mit dieser Route eine<br />
alternative Strecke, auf die wir im Fall von Unterbrechungen<br />
ausweichen können.“<br />
„Die Etablierung der Alternativroute hat uns einiges abverlangt“,<br />
erinnert sich Natalya Martynova, Projektmanagerin bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> Automotive. „Denn bei solchen Projekten in Richtung<br />
Osten gibt es eine Menge technischer, rechtlicher und bürokratischer<br />
Hürden.“ So müssen alle Transporte von europäischer Normal-<br />
auf russische Breitspur umgeladen werden. Bei den bisherigen<br />
Touareg-Verkehren geschieht das im weißrussischen Brest.<br />
Bei der Durchführung des Testzuges via Ukraine wurden die<br />
Container imTerminal TKD Dobrá auf Breitspur umgeladen. Dieses<br />
Terminal nahe der slowakisch-ukrainischen Grenze wird langjährig<br />
vom russischen <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive-Partner, der Firma<br />
Das sLowakische<br />
terMinaL tkD<br />
Dobrá nahe Der<br />
ukrainischen<br />
grenze: Hier<br />
können Transporte<br />
auf russische Breitspur<br />
umgeladen<br />
werden. Damit<br />
werden Alternativen<br />
zu den sonst üblichen<br />
Routen über<br />
das weißrussische<br />
Brest möglich.<br />
JSC TransContainer, gemietet und verfügt über Gleise beider Spurbreiten.<br />
Partner von <strong>DB</strong> SRA auf der Ausweichroute sind die Bahnen<br />
ZSSK Cargo (Slowakei), UZ (Ukraine) und RZD (Russland).<br />
Um die Fahrten möglichst kosteneffizient durchzuführen, hat<br />
<strong>DB</strong> SRA ein besonderes Transportkonzept entwickelt: So fährt<br />
ein Breitspurzug mit leeren Containern von Kaluga nach Südwesten<br />
und gleichzeitig ein Normalspurzug von Velka Ida nach<br />
Nordosten. Beide Züge treffen sich in Dobrá, tauschen dort Container<br />
aus und kehren an ihren Ausgangspunkt zurück.<br />
„Wir konnten erstmalig nachweisen, dass die Route über die<br />
Ukraine funktioniert – sollte es zu gravierenden Störungen auf<br />
dem Regelweg kommen, sind Volkswagen und wir vorbereitet“,<br />
erklärt Martynova. „Jetzt arbeiten wir daran, Prozesse zu optimieren<br />
– damit sie zu einer dauerhaften Alternative werden.“ dv<br />
Kontakt | Natalya Martynova<br />
Telefon: +49 (0)511 286-4016<br />
natalya.martynova@dbschenker.eu<br />
28 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 29
Verwöhnaroma aus Berlin<br />
Mit einer Kaffeefahrt auf Schienen feierte Kraft Foods den 50. Geburtstag<br />
seiner Jacobs-Kaffeerösterei in Berlin. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> beliefert das Werk<br />
zweimal wöchentlich mit Rohkaffee aus dem Bremer Hafen.<br />
Bahnhof Berlin-<br />
GesundBrunnen:<br />
Am Ausgangspunkt<br />
der Kaffeefahrt<br />
verwandelte sich der<br />
Bahnsteig in ein Café.<br />
Was liegt näher als eine Kaffeefahrt, wenn<br />
eine Großrösterei einen runden Geburtstag<br />
feiert? So machte es jedenfalls der Lebensmittelkonzern<br />
Kraft Foods, dessen bekannte Kaffeemarke<br />
Jacobs seit Herbst 1961 in Berlin hergestellt<br />
wird. Und so startete das Unternehmen seine Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
am „Tag des Kaffees“ in einem<br />
<strong>DB</strong>-Gesellschaftswagen, an den natürlich noch einige<br />
Güterwagen mit Bulk-Containern angehängt waren.<br />
Denn in derartigen Behältern gelangen die noch<br />
grünen Kaffeebohnen – der sogenannte Rohkaffee<br />
– in zwei wöchentlichen Ganzzügen von Bremen-<br />
Holzhafen in die Rösterei nach Berlin. Das weltweit<br />
größte Kaffeewerk des Unternehmens im Stadtteil<br />
Neukölln beschäftigt 250 Menschen.<br />
„Der Kaffeekonsum und die Zubereitungsvielfalt<br />
haben sich in fünf Jahrzehnten stark gewandelt.<br />
Neben dem klassischen Filterkaffee genießt man heute<br />
Jacobs Krönung in den unterschiedlichsten Variationen“,<br />
sagte Jürgen Leiße, der Chef von Kraft Foods<br />
für die Region Deutschland, Österreich und Schweiz,<br />
während der einstündigen Kaffeefahrt. Längst hat<br />
sich der Konzern auf die neuen Moden eingestellt und<br />
produziert in Berlin unter anderem die Tassimo-<br />
Produkte für die komfortable Kaffeezubereitung auf<br />
Knopfdruck. Unter den Gästen im Jubiläumszug war<br />
auch Karin Sommer, die unvergessene Werbe-Ikone<br />
der 1970er-Jahre, die den Werbeslogan „Jacobs Kaffee<br />
... wunderbar!“ berühmt machte.<br />
Allerdings schaute Kraft Foods beim runden Geburtstag<br />
nicht nur in die Vergangenheit, sondern<br />
auch in die Zukunft. Bis 2015 sollen durch den Ausbau<br />
der Zusammenarbeit mit Organisationen wie Rainforest<br />
Alliance, Fairtrade und 4C Association die<br />
Bohnen für alle europäischen Kaffeemarken – dazu<br />
zählen beispielsweise auch Café HAG und Onko – aus<br />
nachhaltigem Anbau stammen.<br />
Für den Schutz der natürlichen Ressourcen in den<br />
Anbauländern engagiert sich Kraft Foods schon seit<br />
über 15 Jahren. Da passt es auch ins Bild, dass der im<br />
Fotos: Kraft Foods Europe GmbH, iStockphoto<br />
100<br />
Kaffeezüge pro Jahr.<br />
Dow Jones Sustainability Index geführte Konzern<br />
auch bei den Transporten auf den nachhaltigsten<br />
Verkehrsträger setzt. „Die Partnerschaft von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und Kraft Foods geht jetzt ins 19. Jahr“,<br />
sagt Stephan Strauss, Marktbereichsleiter Baustoffe,<br />
Industrie- und Konsumgüter bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />
„Damit hat Kraft Foods seine Vorreiterrolle in Sachen<br />
umweltverträgliche Transporte unter Beweis gestellt,<br />
lange vor der aktuellen Diskussion über CO 2-Emissionen.<br />
Wir freuen uns darauf, Kraft Foods auf diesem<br />
Weg auch zukünftig als Partner für nachhaltige Schienen-Transporte<br />
zu unterstützen.“<br />
Zweimal pro Woche rollt über Nacht ein Ganzzug<br />
mit 60 Containern auf 30 Wagen vom Importhafen<br />
Bremen zur Berliner Jacobs-Rösterei, die über einen<br />
eigenen Gleisanschluss verfügt. 98 Prozent der Rohkaffeetransporte<br />
für das Werk Neukölln laufen über<br />
die Schiene (weitere Zahlen siehe oben). ok<br />
Kontakt | Matthias Strobel<br />
Telefon: +49 (0)7731 887-313<br />
matthias.strobel@dbschenker.eu<br />
Der Jacobs-Kaffeezug<br />
in Zahlen<br />
2.200.000<br />
Tonnen Rohkaffee seit der<br />
Erstfahrt des Kaffeezugs 1993.<br />
1.200<br />
Tonnen Rohkaffee pro Zug.<br />
120.000<br />
Tonnen Rohkaffee pro Jahr.<br />
ÜBer kraft foods<br />
Kraft Foods ist der weltweit zweitgrößte Lebensmittelhersteller<br />
und seit der Übernahme von Cadbury der weltweit<br />
größte Anbieter von Süßwaren und Keksen. In Mitteleu-<br />
ropa gehört der US-Konzern zu den führenden Herstellern<br />
von Kaffee, Schokolade und Käseprodukten. Zu den<br />
bekanntesten Marken gehören in Deutschland neben den<br />
Kaffeemarken Jacobs, Tassimo und Café HAG auch Milka,<br />
Toblerone, Philadelphia, Mirácoli, Miracel Whip und das<br />
Kraft Feinkost-Sortiment.<br />
Customers & ProjeCts<br />
Berlin-<br />
neukölln:<br />
Auf dem Gelände des<br />
Jacobs-Werks werden<br />
Container mit<br />
Rohkaffee entladen.<br />
30 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 31
cuStomerS & ProjectS<br />
Schaumwein-Shuttle<br />
In der Hochsaison vor Weihnachten und Ostern<br />
transportiert <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> im Auftrag von<br />
DHL Food Services sechs Millionen Flaschen<br />
Freixenet-Sekt aus Südfrankreich nach Darmstadt.<br />
In Deutschland knallen die Korken. Mehr als<br />
270 Millionen Flaschen Sekt wurden im Jahr<br />
2010 zwischen Passau und Kiel geleert. Mehr als<br />
25 Millionen davon kommen von Freixenet; während<br />
der ge-samte Markt gegenüber dem Vorjahr<br />
nur marginal wuchs, steigerte der spanische Hersteller<br />
seinen Absatz um fast 13 Prozent. Doch die Katalanen<br />
liefern nicht nur Cava, die nach<br />
Champagner-Methode hergestellte regionale<br />
Schaumwein-Spezialität, sondern auch mehr als sechs<br />
Millionen Flaschen Wein. Für den Transport vom<br />
Freixenet-Abfüllwerk in Villafranca del Penedés nahe<br />
Barcelona zu den deutschen Auslieferungslagern<br />
ist DHL Food Services, der Lebensmittel-Logistiker<br />
der Deutschen Post AG, verantwortlich – und dort<br />
setzt man zunehmend auf die Schiene!<br />
Wenn vor hohen Festen wie Weihnachten, Neujahr<br />
und Ostern der Sektmarkt buchstäblich überschäumt,<br />
muss die zuverlässige Versorgung mit<br />
großen Mengen aus Spanien gewährleistet sein. Seit<br />
Dezember 2010 nutzt DHL Food Services darum für<br />
einen Teil der Sekttransporte die Leistungen von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Für die zunehmenden Volumina<br />
brauchen wir zusätzliche, zuverlässige Transportkapazitäten“,<br />
sagt Andreas Imme, Niederlassungsleiter<br />
Mannheim und Produktverantwortlicher Schiene<br />
Deutschland von DHL Food Services. „Mit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> haben wir nun die Möglichkeit, Verkehre für<br />
unseren Kunden Freixenet systematisch auf die<br />
Schiene zu verlagern.“<br />
Flächendeckende Door-to-Door-Logistik<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> führt die gesamten Verkehre für<br />
Südwest-Deutschland durch. Da das Freixenet-Werk<br />
keinen eigenen Gleisanschluss hat, erfolgt der Vorlauf<br />
bis ins südfranzösische Perpignan mit dem Lkw.<br />
„Zwar ist Barcelona seit Kurzem an das europäische<br />
Netz angeschlossen, sodass ein Transport von dort<br />
bis nach Deutschland ohne Umladen von spanischer<br />
Breit- auf europäische Normalspur möglich wäre“,<br />
erklärt Frank Hommel, Kundenberater im Marktbereich<br />
Baustoffe, Industrie- und Konsumgüter bei <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Wir nutzen jedoch für diese Transporte<br />
unseren <strong>Rail</strong>port in Perpignan, da wir DHL so<br />
zusätzliche logistische Leistungen anbieten können.“<br />
Von Perpignan reist die spritzige Ware über französische<br />
und deutsche Gleise bis nach Darmstadt. Hier<br />
werden die Paletten wieder auf Lkw umgeladen und<br />
ins Freixenet-Auslieferungslager nach Bingen am<br />
Rhein gebracht.<br />
Der „Spain Shuttle“ von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> garan-<br />
tiert die für diese Transporte notwendige Schnelligkeit<br />
und Zuverlässigkeit. Wagen zwischen Deutschland<br />
und Spanien pendeln in dem sechs Mal wöchentlich<br />
verkehrenden Direktzug zwischen Südfrankreich und<br />
Deutschland. Das lothringische Lerouville ist die Verbindungsstation<br />
zum deutschen Einzelwagensystem,<br />
im <strong>Rail</strong>port Darmstadt stehen umfangreiche<br />
Infrastruktur und Equipment für Lagerung und Umladung<br />
der Fracht auf Lkw zur Verfügung.<br />
Der Transport der empfindlichen Ware Sekt stellt<br />
auch an die Ladungssicherung besondere Anforde-<br />
rungen. „Damit beim Rangieren keine Flaschen zu<br />
Bruch gehen, werden die Paletten sorgfältig foliert und<br />
gegen Verrutschen gesichert“, sagt Hommel. „So ist<br />
der Transport mit der Bahn ausgesprochen schonend<br />
und sicher. Seit Beginn der Freixenet-Transporte gab<br />
es bei uns keine nennenswerten Schäden“. So trägt <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> dazu bei, dass den Deutschen auch in<br />
der bevorstehenden Weihnachts- und Silvestersaison<br />
nichts die Sektlaune verderben kann. dv<br />
Kontakt | Frank Hommel<br />
Telefon: +49 (0)6131 15-61662<br />
frank.hommel@dbschenker.eu<br />
Freude in Flaschen:<br />
Spanischer<br />
Sekt für deutsche<br />
Weihnachts- und<br />
Neujahrsfeste wartet<br />
auf seine Entladung.<br />
32 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 33
cuStomerS & ProjectS<br />
KultmarKe: Das Freixenet-<br />
Stammhaus im katalanischen Sant<br />
Sadurní d’Anoia.<br />
Wachsende Volumina<br />
Fragen an Andreas Imme, Produktverantwortlicher<br />
Schiene Deutschland bei DHL Food Services, und Frank<br />
Hommel, Kundenberater im Marktbereich Baustoffe,<br />
Industrie- und Konsumgüter bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />
34 | <strong>Rail</strong>ways<br />
Gemeinsam Für<br />
zuverlässiGe seKtversorGunG:<br />
Andreas Imme<br />
(r.) und Frank Hommel.<br />
Wie viel spanischen Sekt bringen Sie nach Deutschland?<br />
Imme: Sekt wird das ganze Jahr über getrunken, aber<br />
natürlich ist die Hauptsaison im Dezember und vor<br />
Ostern. Die Produktion der Weihnachts- und Silvestermengen<br />
läuft gerade an. Wir schätzen, dass wir 2011<br />
insgesamt bis zu sechs Millionen Flaschen mit <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> transportieren werden. Für das kommende<br />
Jahr planen wir noch eine Steigerung; dann möchten<br />
wir weitere <strong>Rail</strong>ports zur Belieferung von Nachschub-<br />
und Zentrallägern zur Belieferung unserer Kunden in<br />
Deutschland nutzen.<br />
Was bringt die Umstellung von der Straße auf die Schiene?<br />
Hommel: Vor allem in den Spitzenzeiten ist es schwierig,<br />
genügend Lkw-Kapazitäten zu finden. Mit unserem Spain<br />
Shuttle und unserem <strong>Rail</strong>port-System können wir die Mengen<br />
schnell und zuverlässig transportieren – auch jetzt im<br />
Dezember. Wirtschaftlichkeit spielt für DHL Food Services<br />
und Freixenet ebenfalls eine wichtige Rolle. Innerhalb unseres<br />
Netzwerks können wir eine hohe Wiederbeladung sicherstellen,<br />
was sich für unsere Kunden in günstigeren<br />
Preisen niederschlägt.<br />
Spielt die Ökologie auch eine Rolle?<br />
Hommel: Ja, der ökologische Aspekt ist unserem Kunden<br />
ebenfalls wichtig. Durch die Verlagerung auf die<br />
Schiene leistet DHL Food Services einen wichtigen Beitrag<br />
zum Erhalt einer lebenswerten Umwelt. Den Nachweis<br />
darüber erstellt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> in Form eines<br />
Zertifikats, das zeigt, wie viel CO 2 bei den Transporten<br />
gegenüber dem reinen Lkw-Transport eingespart wurde.<br />
Diese Daten nutzt DHL Food Services für seine Umweltkommunikation<br />
und für die Weitergabe an seinen<br />
Kunden Freixenet.<br />
Wie wird sich die Zusammenarbeit zwischen DHL Food<br />
Services und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> weiterentwickeln?<br />
Imme: Nachdem die Transporte via Perpignan erfolgreich<br />
implementiert wurden, beginnen wir jetzt mit Abholungen<br />
aus dem Norden Spaniens über das Terminal in<br />
Bayonne. So können wir mithilfe von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> die<br />
Logistik von unseren Wein- und Sektanbaugebieten nach<br />
Deutschland per Bahn organisieren. In weiteren Schritten<br />
sind auch längere Distanzen in ganz Europa denkbar.<br />
Fotos: Andreas Reeg, Freixenet, <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
moderner <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> railport<br />
erweitert Logistikangebot<br />
In Nürnberg können Firmen ab Januar 2012 moderne und ökologische Logistikkon-<br />
zepte nutzen. Europaweit bietet <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> seinen Kunden mit über 100 multimodalen<br />
Schienenlogistikzentren die Möglichkeit für door-to-Door-Logistik.<br />
Großer Bahnhof in Nürnberg: Drei Monate vor<br />
Eröffnung hatten <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und die<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>-Tochter TRANSA Spedition<br />
Kunden eingeladen, um sich von der Leistungsfähigkeit<br />
des neuen <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>ports zu überzeugen.<br />
Nach einer Vorstellung des Konzepts im <strong>DB</strong><br />
Museum gingen Gäste und Gastgeber weiter zur Besichtigung<br />
der neuen Lagerhalle und des Rangierbahnhofs<br />
Nürnberg.<br />
Im Zuge des Verkaufs von <strong>DB</strong>-Flächen wurde im Jahr<br />
2010 die alte Verladehalle bahntechnisch stillgelegt.<br />
Für die Zeit bis zur Inbetriebnahme der neuen Anlage<br />
hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> gemeinsam mit der TRANSA<br />
Spedition eine Übergangslösung geschaffen.<br />
Der neu errichtete Logistikstandort eröffnet<br />
Möglichkeiten, die weit über die bisherigen hinausgehen.<br />
„Der Standort bietet ideale Voraussetzungen<br />
für multimodale und branchenübergreifende Schie-<br />
nenlogistik“, sagt Wolfgang Rebhan, Leiter Regionalvertrieb<br />
Nürnberg bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Unsere<br />
Kunden haben direkte Anbindung an das Schinen-<br />
güterverkehrsnetz und können von hier aus jedes<br />
europäische Wirtschaftszentrum erreichen.“<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> ist Eigentümer der neuen Anlage,<br />
Betreiber ist TRANSA. Die 5.000-Quadratmeter-<br />
Halle ist auf die Lagerung unterschiedlichster Güter<br />
ausgelegt. So trägt sie zum Beispiel den Anforderungen<br />
der im Raum Nürnberg besonders stark ausgeprägten<br />
papierverarbeitenden Druckindustrie Rechnung:<br />
Bei einer Boden-tragfähigkeit von bis zu 20 Tonnen<br />
je Quadratmeter und einer Lagerhöhe von neun Metern<br />
ist das Handling der größten Papierrollen, die<br />
europäische Papiermühlen produzieren, kein Pro-<br />
blem. Auch im härtesten Winter ist die Halle auf<br />
16 Grad beheizbar; damit ist sie auch für viele Arten<br />
palettierter Ware und Konsumgüter optimal geeignet.<br />
Modernste Einrichtungen sorgen dafür, dass der Betrieb<br />
Umwelt und Klima schont: Eine Erdwärmeheizung<br />
und eine Photovoltaikanlage vermeiden die<br />
Entstehung von rund 200 Tonnen CO 2 pro Jahr.<br />
Die unmittelbare Nähe des neuen <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>ports<br />
zur Zugbildungsanlage in Nürnberg mit deren<br />
zahlreichen Fernverbindungen über das Netzwerk von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> wirkt sich darüber hinaus äußerst<br />
positiv auf die Transportzeiten für die Waren aus.<br />
Neben den bisherigen Kunden am Standort Nürnberg<br />
haben bereits weitere Unternehmen großes<br />
Interesse bekundet, integrierte Logistiklösungen<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> unter Einbindung des neuen<br />
Schienenlogistikzentrums nutzen zu wollen. „Wir<br />
bieten unseren Kunden vor Ort viele Leistungen aus<br />
einer Hand auf Basis moderner und ökologischer<br />
Logistikkonzepte an“, so Andreas Werk, verantwortlicher<br />
Projektleiter für die Umsetzung der Baumaßnahme<br />
im Bereich <strong>Rail</strong>ports and <strong>Rail</strong> Projects<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Und wir sind optimistisch,<br />
dass wir in den kommenden Monaten weitere Firmen<br />
in der Region von unserem Leistungsangebot<br />
überzeugen können.“ dv<br />
Kontakt |<br />
Wolfgang Rebhan<br />
Telefon: +49 (0)911 219-1960 | wolfgang.rebhan@dbschenker.eu<br />
Jürgen Ehrhardt<br />
Telefon: +49 (0) 911 626639-50 | jehrhardt@transa.de<br />
europaweite door-to-door-loGistiKKompetenz<br />
von dB schenKer rail<br />
Bei der Besichti-<br />
GunG konnten sich<br />
die Gäste von der<br />
Weitläufigkeit und<br />
Leistungsfähigkeit<br />
der Zugbildungsanlage<br />
Nürnberg<br />
Rangierbahnhof<br />
überzeugen.<br />
In über 100 Schienenlogistikzentren bietet <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> seinen Kunden die Möglichkeit,<br />
von den ökologischen und ökonomischen Vorteilen des Bahntransports zu<br />
profitieren.<br />
Zu den individuellen Haus-zu-Haus-Serviceangeboten gehören Umladung, Lagerung,<br />
Verzollung, Kommissionierung, Straßentransporte und Just-in-time-Zustellung.<br />
<strong>Rail</strong>ways |<br />
35
Customers & ProjeCts<br />
Blühendes Geschäft<br />
Für den Biokraftstoff-Hersteller Tecosol transportiert <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Pflanzenöle und Biodiesel, unter anderem von Rotterdam nach Ochsenfurt.<br />
Öl für Ochsenfurt:<br />
Kesselwagen<br />
bringen jährlich rund<br />
18.000 Tonnen<br />
Pflanzenöle zum<br />
Tecosol-Werk. Dort<br />
wird der Rohstoff zu<br />
Biodiesel veredelt.<br />
Wenn im Mai die gelben Rapsfelder weithin<br />
leuchten, blüht dort nicht nur die wichtigs-<br />
te Pflanze für die Herstellung von Speiseölen.<br />
Auch Biodiesel wird hierzulande hauptsächlich<br />
aus Raps gewonnen. Die Tecosol GmbH setzt für die<br />
Herstellung des umweltfreundlichen Treibstoffs nicht<br />
nur Rapsöl, sondern auch andere Pflanzenöle und<br />
Altspeiseöle ein. Ein nicht unerheblicher Teil der Rohstoffe<br />
wird für Tecosol über den EU-Handels-<br />
platz Rotterdam abgewickelt. In der Fabrik des<br />
Unternehmens im unterfränkischen Ochsenfurt werden<br />
die Öle dann zu Treibstoff für Dieselmo-<br />
toren veredelt.<br />
„Umweltschutz gehört zur Unternehmensphilosophie<br />
von Tecosol, und darum hat sich das junge<br />
Unternehmen nach erfolgreichen Probeverkehren im<br />
Mai 2011 entschlossen, die Rohstoff- und Dieseltransporte<br />
auf der Schiene durch <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> durchführen<br />
zu lassen“, sagt Annette Wilms-Langer,<br />
Kundenberaterin bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. In Kesselwagen,<br />
zusammengestellt zu Ganzzügen von je<br />
1.000 Nettotonnen, reisen die Rohstoffe von Rotterdam<br />
zum Ochsenfurter Werk; rund 18.000 Tonnen<br />
sind für die ersten zwölf Monate geplant.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> ist außerdem für den Transport<br />
von jährlich rund 6.000 Tonnen Biodiesel auf verschiedene<br />
Auslieferungslager in ganz Deutschland<br />
verantwortlich. Neben der reinen Transportleis-<br />
tung nimmt Tecosol auch Serviceleistungen von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> BTT in Anspruch. Der Kesselwagen-<br />
spezialist stellt die Wagen zur Verfügung und übernimmt<br />
das Schadwagenmanagement.<br />
„Die Tecosol-Transporte sind logistisch anspruchsvoll“,<br />
erklärt Wilms-Langer. „Denn wegen wechselnder<br />
Transportmengen und -termine müssen wir sehr<br />
kurzfristig agieren. Außerdem müssen wir uns eng mit<br />
der Firma Südzucker abstimmen, auf deren Gelände<br />
die Tecosol-Fabrik steht und an deren Werks-<br />
rangierdienst die Kesselwagen übergeben werden.“<br />
Die Kundenberaterin ist davon überzeugt, dass die Ära<br />
der Biokraftstoffe gerade erst begonnen hat. „Wir hoffen,<br />
dass mit steigendem Verbrauch auch unsere Transportvolumina<br />
für Tecosol zunehmen werden.“ dv<br />
Kontakt | Annette Wilms-Langer<br />
Telefon: +49 (0)911 219-5562<br />
annette.wilms-langer@dbschenker.eu<br />
Fotos: Annette Wilms-Langer/<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>, Hafen Nürnberg-Roth GmbH<br />
Grenzen auflösen<br />
Ein innovatives Produktionskonzept macht Containertransporte<br />
der TFG Transfracht im Seehafen-Hinterlandverkehr effizienter.<br />
Als führender deutscher Operateur im Seehafen-<br />
Hinterlandverkehr transportiert TFG Transfracht<br />
täglich große Mengen Güter von den<br />
Häfen Hamburg und Bremerhaven zu den verschiedens-<br />
ten Zielen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.<br />
Als Drehscheibe und Zugbildungsanlage für Transporte<br />
nach Süden fungiert dabei meist der Rangierbahnhof<br />
Maschen bei Hamburg. Viele Containerzüge von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> verkehren zwischen Maschen bei<br />
Hamburg und den 15 deutschen Hinterland-Terminals<br />
im Auftrag von TFG und machen den Operateur zu<br />
einem wichtigen Kunden im Marktbereich Intermodal.<br />
Mit einem innovativen Transportkonzept rollen<br />
die TFG-Transporte zwischen der Küste und Süd-<br />
deutschland ab Dezember 2011 noch effizienter. Bislang<br />
fuhren wöchentlich je fünf Ganzzüge von<br />
Maschen nach Augsburg beziehungsweise nach Bamberg<br />
und zurück. Im neuen Produktionskonzept enden<br />
alle Züge in Nürnberg; das dortige Terminal dient<br />
als Drehscheibe, von der aus die TFG-Container in<br />
Antennen nach Bamberg oder Augsburg weitertransportiert<br />
werden. „Das Konzept, über Hinterlandhubs<br />
maritime Verkehre abzuwickeln, ist neu“, erklärt<br />
Andreas Schulz, Leiter des Marktbereichs Intermo-<br />
dal. „Es zeigt, dass wir produktionelle Gegebenheiten<br />
an den Stellen anpassen, an denen es für die Verkehre<br />
Sinn macht und dem Kunden Vorteile bringt.“<br />
Die Vorteile für TFG liegen in einer höheren Flexibilität<br />
und Leistungsfähigkeit des gesamten Systems.<br />
„Mit dem neuen Hub-System können wir unseren Kunden<br />
zukünftig höhere Frequenzen zwischen den Seehäfen<br />
und dem Terminal Nürnberg anbieten“,<br />
kommentiert TFG-Geschäftsführer Gerhard Oswald.<br />
Durch die Antennenverkehre von Nürnberg werden<br />
die Terminals Bamberg und Augsburg häufiger bedient,<br />
und die Abfuhr kann besser geplant werden. dv<br />
Kontakt | Martin Herzig<br />
Telefon: +49 (0)30 297-54350<br />
martin.herzig@deutschebahn.com<br />
Drehscheibe: Alle<br />
TFG-Transporte für<br />
Augsburg und Bamberg<br />
werden ab Dezember<br />
von Nürnberg aus<br />
weiterverteilt.<br />
36 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 37
CuStomerS & ProjeCtS<br />
Schnurstracks nach London<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska haben den kommerziellen<br />
Güterverkehr von Zentraleuropa mit durchgehenden Zügen bis in die britische<br />
Hauptstadt aufgenommen.<br />
eurOtunneL-gesPann:<br />
Eine Class-92-Lokomotive vor<br />
großkalibrigen kontinental-<br />
europäischen Güterwagen,<br />
die nun erstmals bis nach<br />
London rollen.<br />
Siebzehn Jahre nach der Eröffnung des Eurotunnels<br />
erhält die Schienenverbindung zwischen<br />
Frankreich und Großbritannien neue Impulse<br />
durch den Schienengüterverkehr. Im November starteten<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Polska ein wöchentliches Güterzugpaar von Wrocław<br />
in Polen nach London. Damit werden erstmals Gü-<br />
terzüge mit kontinentaleuropäischen Lademaßen<br />
nach Großbritannien gefahren. Kunden aus der Automobilbranche,<br />
dem Einzelhandel und der Lebensmittelindustrie<br />
nutzen das neue Angebot. Für die knapp<br />
2.000 Kilometer benötigen die Züge rund 50 Stunden.<br />
„Das neue Angebot stärkt den direkten Waren-<br />
austausch zwischen den europäischen Wirtschafts-<br />
zentren über die umweltfreundliche Schiene“,<br />
sagte der Vorsitzende von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>,<br />
Alexander Hedderich. „Für 2012 pla-<br />
nen wir bei guter Nachfrage<br />
mehr Abfahrten auf dieser<br />
Linie.“<br />
Der Premiere waren aufwendige Tests und Zulas-<br />
Eurotunnel bis London können nun europäische<br />
sungsverfahren vorangegangen. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Güterwagen nachts bis London rollen. Das Terminal<br />
räumt mit diesem neuen Verkehr ein Hindernis aus<br />
befindet sich im Stadtteil Barking im Osten der briti-<br />
dem Weg, das den Schienengüterverkehr seit Eröffschen<br />
Hauptstadt. Für das neue Angebot mussten<br />
nung des Eurotunnels vor 18 Jahren massiv erschwert<br />
auch die Lokomotiven umgebaut und mit<br />
hatte. Denn auf dem konventionellen britischen Stre-<br />
der Leit- und Sicherungs- Carsten Hinne, Managing Director Logistics bei <strong>DB</strong><br />
ckennetz sind Waggons mit europäischen Dimensiotechnik<br />
für die 109 Kilo- <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK), kündigt an: „Wir wollen unsere<br />
nen nicht zugelassen.<br />
meter lange High Speed Kunden in Großbritannien künftig noch<br />
Zwar wird sich daran in naher Zu-<br />
One ausgerüstet werden. stärker vom Potenzial dieser Relation über die<br />
kunft nichts ändern – aber auf der<br />
Dafür wurde <strong>DB</strong> Schen- High-Speed-One-Route auf den Kontinent überzeu-<br />
neuen Hochgeschwindig-<br />
ker <strong>Rail</strong> (UK) jetzt gen. Die Nachfrage ist groß.“ dv/ok<br />
keitsstrecke High<br />
auch in Groß-<br />
Speed One<br />
britannien mit<br />
v o m einem Preis geehrt<br />
(siehe Kas-<br />
Kontakt | David Kerr<br />
Telefon: +44 (0)1302 57-5000<br />
ten rechts). david.kerr@dbschenker.com<br />
Fotos: Paul Bigland, <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK)<br />
Preisregen für <strong>DB</strong> schenKer raiL (uK)<br />
LOKtaufe: Die erste<br />
umgebaute Lok wurde<br />
auf den Namen Marco<br />
Polo getauft.<br />
Im September wurden in Oxford die begehrten <strong>Rail</strong> Freight Group<br />
Awards verliehen. Der britische Schienengüterverkehrs-Verband<br />
zeichnete <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) in drei Kategorien aus: So erhielt das<br />
Unternehmen den Technical Development Award für die Anpassung<br />
der Class-92-Lokomotiven an die Anforderungen der Hochgeschwindigkeitstraße<br />
High Speed One (siehe den größeren Beitrag). In der<br />
Kategorie „Business of the Year“ belegte die <strong>DB</strong> den zweiten Platz für<br />
die erfolgreiche Vermarktung der neuen High-Speed-One-Verkehre.<br />
Und schließlich ging der „Outstanding Individual Contribution“-Preis<br />
an Neil Thompson, Production Manager bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK), für<br />
seine besonderen Leistungen im Bereich Kundenservice.<br />
Dreifach ausgezeichnet: Les Bennett (Senior Electrical Engineer),<br />
Tim Gabb (Locomotive Fleet Services Engineer), Neil Thompson<br />
(Production Manager) mit Ehefrau Sarah Thompson und Graham<br />
Young (UK Business Manager Industrial) (v. l. n. r.)<br />
38 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 39
CusToMers & ProjeCTs<br />
Mörtel ans Mittelmeer<br />
Französischer Baustoffhersteller verlagert<br />
Transporte auf die Schiene.<br />
Euro Cargo <strong>Rail</strong> (ECR) und der Baustoffhersteller<br />
PRB haben eine neue Direktverbindung für<br />
Schienengütertransporte zwischen West- und<br />
Südfrankreich eingeweiht. PRB transportiert über<br />
die neue Verbindung wachsende Produktionsmengen<br />
an Industriemörtel umweltfreundlich über die Schiene.<br />
ECR, die französische Tochter von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> und erstes privates Schienengüterverkehrsunternehmen<br />
in dem Land, ist für die Durchführung<br />
verantwortlich.<br />
Zunächst wird wöchentlich ein Ganzzug mit 18<br />
Wagen und insgesamt 1.000 Nettotonnen palettierter<br />
Ware das PRB-Werk in La Mothe-Achard in der Vendée<br />
in Richtung des knapp 1.000 Kilometer entfern-<br />
Bahntransporte mit Wasserkraft<br />
Mit DeuCon nutzt der erste Kunde von Kombiverkehr das Angebot Eco Plus,<br />
um Transporte CO 2 -frei abzuwickeln.<br />
In Kooperation mit dem Marktbereich Intermodal<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> bietet Kombiverkehr, Europas<br />
führender Operateur im intermodalen<br />
Verkehr, Spediteuren CO2-freie Bahntransporte an.<br />
Dabei greift Kombiverkehr für sein umweltfreundliches<br />
Transportprodukt auf das Angebot Eco Plus von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> zurück. Hierfür bezieht die Deutsche<br />
Bahn regenerativen Strom aus deutschen Wasserkraftwerken.<br />
Mit der DeuCon Chemielogistik GmbH konnte die<br />
Kombiverkehr ihren ersten Kunden für das umweltfreundliche<br />
Produkt gewinnen. Seit der Gründung 1991<br />
ist das Unternehmen im Bereich der Tank- und Schüttguttransporte<br />
für die chemische Industrie im internationalen<br />
Containerverkehr tätig. Als namhafter<br />
Dienstleister der Papier- und Sprengstoffindustrie befördert<br />
sie auch Explosivstoffe, die ausschließlich im Bergbau und der zivilen Sprengstoffindustrie<br />
Anwendung finden. Wann immer es geht, setzt DeuCon bei seinen<br />
Transporten auf den Kombinierten Verkehr. „Die Entlastung der Straße bedeutet für<br />
uns nicht nur eine Entlastung der Umwelt, sondern auch eine erhöhte Sicherheit un-<br />
ten Rognac an der Côte d'Azur verlassen. Damit<br />
entfallen jedes Jahr rund 1.600 Lkw-Transporte auf<br />
der Straße. Bis 2013 möchte das Baustoffunternehmen<br />
die Kapazitäten auf bis zu 30 Wagen pro Woche<br />
ausweiten und weitere Regionen Frankreichs anschließen.<br />
Um die Schienenverkehre möglich zu machen, hat<br />
PRB bedeutende Summen in Gleisanlagen an ihrem<br />
Werksstandort investiert. „Wir sind dem Umweltschutz<br />
verpflichtet und haben vor zwei Jahren ein<br />
Umweltmanagement-Zertifikat nach ISO 14001 erhalten“,<br />
erklärt Jean-Jaques Laurent, CEO von PRB. „Mit<br />
der Umstellung unserer Transporte auf die Schiene<br />
tragen wir aktiv zur CO 2-Vermeidung bei.“ dv<br />
Kontakt | Nadja Rachow<br />
Telefon: +33 (0)9 774000-47<br />
nadja.rachow@eurocargorail.com<br />
Kontakt | Lars Herrig<br />
Telefon: +49 (0)30 297-54311<br />
lars.herrig@deutschebahn.com<br />
serer zum Teil sensiblen Sendungen,“ sagt Lorenz Rödiger,<br />
Geschäftsführer der Deucon Chemielogistik<br />
GmbH. „Damit war es für uns nur konsequent, das Angebot<br />
von Kombiverkehr und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> zu<br />
nutzen. Es bietet für viele Unternehmen die Chance<br />
ihre oft kommunizierten guten Vorsätze zum Schutze<br />
der Umwelt auch in die Tat umzusetzen.“ Deucon hat<br />
die umweltfreundlichen Transporte auf verschiedenen<br />
Relationen gebucht und nutzt das Angebot bereits<br />
täglich zwischen Hamburg, München, Rostock, Leipzig<br />
und Duisburg. Bei dem geplanten jährlichen Transportaufkommen<br />
ergibt sich für die Verkehre eine reduzierte<br />
CO2-Emission von 299 Tonnen. dv<br />
fotos: Euro Cargo <strong>Rail</strong>, <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>, Carsten Andersen, Transfesa<br />
Mehr Kapazität am Öresund<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Danmark investiert in sein Kombiterminal<br />
Høje-Taastrup nahe Kopenhagen.<br />
Strategisch günstig in Høje-Taastrup nahe der<br />
dänischen Hauptstadt Kopenhagen befindet<br />
sich das Kombiterminal von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Danmark. Um den wachsenden Güterverkehr zu<br />
bewältigen, hat das dänische Schienengüterverkehrsunternehmen<br />
2011 umfangreiche Erweiterungsarbeiten<br />
vorgenommen. So wurde zwischen März und<br />
Juli die Fläche der Anlage um 25.000 Quadratmeter<br />
vergrößert, die Lagerkapazität für Container wuchs<br />
um das Achtfache und es entstanden 700 Meter neue<br />
Gleise. Damit wird das Terminal zu einer Hauptdrehscheibe<br />
im Güterverkehr zwischen der Hauptstadt-<br />
Transfesa setzt auf eigene Waggons<br />
Für einen neuen Auftrag des Zement-Herstellers Cemex<br />
rüstete die spanische <strong>DB</strong>-Tochter 28 Waggons um.<br />
Die Transfesa-Wagen wurden für die Zementtransporte<br />
umgebaut.<br />
region und dem Öresund. Es spielt außerdem eine<br />
zentrale Rolle bei Bahntransporten, die bisherige<br />
Fährverbindungen über Kattegat und Öresund nach<br />
Schweden ersetzen. Hauptkunden des Terminals sind<br />
der Bierproduzent Carlsberg, der täglich zwei Züge<br />
nach Høje-Taastrup schickt, und der Reedereikonzern<br />
Maersk mit einem täglichen Zug. dv<br />
Kontakt | Louise Eriksen<br />
Telefon: +45 (0)88 300-907<br />
louise.eriksen@dbschenker.com<br />
Seit Januar transportiert Transfesa in Spanien<br />
Kohle für Cemex, die zu den weltweit führenden<br />
Herstellern von Zement und Beton zählt<br />
und weltweit über 50.000 Menschen beschäftigt.<br />
Die Züge rollen vom katalanischen Mittelmeerhafen<br />
Tarragona nach Morata de Tajuña bei Madrid.<br />
Das neue Geschäft hatte Transfesa zunächst mit<br />
gemieteten Waggons aufgenommen. Gleichzeitig<br />
baute die Transfesa-Werkstatt Transervi 28 eigene<br />
Güterwagen für diese Cemex-Transporte um. Seit<br />
Juni setzt die spanische <strong>DB</strong>-Tochter für diese<br />
Transporte ausschließlich eigene Lokomotiven und<br />
Waggons ein. ok<br />
Kontakt | Juan Carlos Duerr<br />
Telefon: +34 (0)913 879-981 | jcduerr@transfesa.com<br />
40 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways |<br />
41
Lücke geschlossen<br />
Tankcontainer aus Übersee können direkt vom<br />
Rotterdamer Hafen in das Einzelwagensystem<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> eingespeist werden.<br />
Durch eine Kooperation mit dem<br />
Pernis Combi Terminal (PCT)<br />
schließt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> die<br />
Lücke zwischen dem Rotterdamer<br />
Hafen und dem Einzelwagensystem<br />
beim Transport von Tankcontainern.<br />
Das neue Angebot ist die Antwort auf<br />
wachsende Nachfrage europäischer<br />
Kunden nach intermodalen Transportmöglichkeiten.<br />
Das PCT im Rotterdamer Hafen ist<br />
ein trimodales Terminal, in dem Umladungen<br />
zwischen Schiff, Bahn und Lkw<br />
möglich sind. Die Anlage verfügt über<br />
vier Gleise mit eine Länge von insgesamt<br />
1.400 Metern, eine Rangierlok<br />
und zwei Reach Stacker. Das PCT kann<br />
600 Meter lange Züge abfertigen.<br />
Tankcontainer, die per Seeschiff<br />
Rotterdam erreichen, können im PCT<br />
direkt auf Waggons verladen und ins<br />
Einzelwagensystem von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> eingespeist werden. Von dort bestehen<br />
direkte Verbindungen zu zwei<br />
wichtigen Drehscheiben im Einzelwagensystem<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, Hagen-Vorhalle<br />
und Köln-Gremberg. dv<br />
Kontakt | Kerstin Derpmann<br />
Telefon: +31 (0)30 235-4477<br />
kerstin.derpmann@dbschenker.com<br />
Der italienische Kosmetikhersteller Chromavis liefert Pulver und<br />
Emulsionen jetzt per Bahn nach England.<br />
Baustoffhersteller Plasmor verlängert<br />
Transportvertrag bis 2020.<br />
MoDELLbAhN: Julian Slater von Plasmor (links) und<br />
Mark Barratt von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) nach Unterzeichnung<br />
des Vertrags.<br />
Schönheit für das Vereinigte Königreich<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) wickelt seit September<br />
2011 Transporte für den italienischen Kosmetikhersteller<br />
Chromavis ab. Die palettierten<br />
Pulver und Emulsionen, bestimmt für den britischen<br />
Kosmetik-Einzelhändler The Body Shop, werden per<br />
Bahn vom Chromavis-Werk im norditalienischen Cremona<br />
zum Auslieferungslager des Unternehmens in<br />
Littlehampton an der englischen Südküste gebracht.<br />
Chromavis hat die Transporte bislang aus-<br />
schließlich per Lkw durchgeführt. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
Britische Beton-Bahn<br />
Der britische Baustoffhersteller Plasmor hat den<br />
bestehenden Transportvertrag mit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> (UK) bis 2020 verlängert. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
(UK) fährt wöchentlich sechs Ganzzüge mit Betonbausteinen<br />
vom Plasmor-Stammwerk im nordenglischen<br />
Great Heck zu den Standorten des Unternehmens in Biggleswade,<br />
Ostengland, sowie Bow West, nahe dem Austragungsort<br />
der Olympischen Spiele 2012.<br />
Plasmor expandierte Mitte der 80er-Jahre nach Ost-<br />
und Südengland. Schon damals fiel die Entscheidung, die<br />
Bahn als das zentrale Transportmittel für Betontransporte<br />
zu wählen. „Die Schiene ist ein entscheidender<br />
Bestandteil unseres Distributionsnetzes“, sagt Julian<br />
Slater, Managing Director von Plasmor. „Und <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> bietet den hohen Standard an Zuverlässigkeit,<br />
den wir für unseren Betrieb brauchen.“ dv<br />
Kontakt | Nigel Smith<br />
Telefon: +44 (0)1302 57-5000<br />
nigel.smith@dbschenker.com<br />
konnte eine Schienenverkehrslösung entwickeln,<br />
die sowohl die Umweltfreundlichkeit als auch die<br />
Lieferzuverlässigkeit verbessert. Der Kosmetikhersteller<br />
plant nun, weitere Transporte auf die Schiene<br />
zu verlagern. dv<br />
Kontakt | David Cross<br />
Telefon: +44 (0)1302 57-5000<br />
david.cross@dbschenker.com<br />
Fotos: Victor van Breukelen/<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>, <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK), Oliver Tjaden/laif, Ummo Bruns/<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Fortschritt durch Dialog<br />
Bei der Kontinentalen Konferenz und der Westhafenkonferenz<br />
ging es um aktuelle Herausforderungen und Perspektiven<br />
für das kontinentale und maritime Marktsegment im<br />
Kombinierten Verkehr.<br />
coNtAiNERSchiFF iM PoRt oF<br />
ANtwERP: Der Hafen an der<br />
Schelde ist der zweitgrößte Umschlagplatz<br />
für Container in Europa.<br />
Im September waren Vertreter zahlreicher<br />
Unternehmen, die mit dem Marktbereich<br />
Intermodal im kontinentalen Verkehrssegment<br />
eng zusammenarbeiten, der Einladung<br />
zur Kontinentalen Konferenz ins rheinlandpfälzische<br />
Flonheim gefolgt. Im Laufe der<br />
Vorträge und intensiven Diskussionen entwickelten<br />
sich die aktuelle Transportqualität<br />
der Schienengüterverkehre und die Investitionsperspektiven<br />
in Wagenmaterial zu zen-<br />
tralen Themen.<br />
Dementsprechend lag ein Vortragsschwerpunkt<br />
auf den Investitionen der vergangenen<br />
Monate und den Perspektiven für das kommende<br />
Jahr. Allein in 2011 hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
knapp 400 Millionen Euro in neue Lokomotiven<br />
und Wagen investiert.<br />
Impulse für den Seehafen-<br />
Hinterlandverkehr<br />
Bei der Westhafenkonferenz, die Mitte Oktober<br />
in Antwerpen stattfand, ging es um die Intensivierung<br />
der Zusammenarbeit bei den Containerverkehren<br />
im Hinterland der Seehäfen<br />
Rotterdam, Antwerpen, Zeebrügge und Amsterdam<br />
entlang der gesamten Transportkette.<br />
COMPANY & PEOPLE<br />
AUFMERKSAMES PLENUM: Auf<br />
der Westhafenkonferenz verfolgen<br />
Experten einen Fachvortrag.<br />
ARbEitSgRUPPE FoREcAStiNg<br />
(v. L. N. R.): Rob van Dijk<br />
(Hyundai Merchant Marine<br />
Netherlands) und Andreas Schulz<br />
(Leiter Marktbereich Intermodal,<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>).<br />
Als aktuelle Herausforderungen beim Hauptthema<br />
Modal Shift traten vor allem drei Themen<br />
hervor: die Bündelung der Container<br />
angesichts einer zunehmend zersplitterten<br />
Terminallandschaft in den Häfen, der Bedarf<br />
an wettbewerbsfähigen Lösungen für Kurzstre-<br />
cken und die steigenden Anforderungen an den<br />
landseitigen Zu- und Abfluss der Container<br />
aufgrund signifikant steigender Schiffsgrößen.<br />
Positives Signal für entsprechende Infrastrukturmaßnahmen<br />
aus der Konferenzumfrage:<br />
72 Prozent der Teilnehmer schätzen das zukünf-<br />
tige Verkehrswachstum als stark genug ein, um<br />
trotz Volatilität des Transportaufkommens entsprechende<br />
Investitionen zu rechtfertigen. dv<br />
Kontakt | Westhafenkonferenz<br />
Felicitas Leibfarth<br />
Telefon:+49 (0)30 297-54316<br />
felicitas.leibfarth@dbschenker.eu<br />
Kontakt | Kontinentale Konferenz<br />
Jana Siedenhans<br />
Telefon: +49 (0)6131 15-60258<br />
jana.siedenhans@dbschenker.eu<br />
42 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 43
COMPANY & PEOPLE<br />
karawane in<br />
südTunesien:<br />
Mensch und Tier<br />
müssen sich bedingungslos<br />
aufeinander<br />
verlassen können.<br />
Vom Mythos der Karawanen<br />
Camel Train ist ein englisches Wort für Karawane. Kein Wunder,<br />
denn die Wüstentransporte bestanden oft aus hunderten von Tieren.<br />
Das Nürnberger <strong>DB</strong> Museum zeigt jetzt eine Sonderausstellung<br />
über die Geschichte der Logistik in den Wüsten Arabiens.<br />
Sie beförderten Seide und Geschmeide, Gewürze<br />
und Räucherwerk. Sie zogen durch die Sahara<br />
und Arabien bis nach Indien und China. Auf der<br />
Seidenstraße oder der Weihrauchstraße brachten sie<br />
exotische Waren zum Mittelmeer, zum Weitertransport<br />
nach Europa. Um Karawanen ranken sich Mythen<br />
und Legenden, und es entstehen Bilder im Kopf<br />
aus Tausendundeiner Nacht – von der Weite der Wüste,<br />
von gewieften Händlern und den Geheimnissen<br />
einer fremden Welt.<br />
Das Wort Karawane ist persischen Ursprungs: Kerwan<br />
bedeutet Handelsschutz. Denn die Kaufleute oder<br />
Pilger begaben sich gemeinsam auf Gedeih und Verderb<br />
auf weite Überlandreisen, die oft monatelang dauerten<br />
und voller Gefahren waren: Hitze, Kälte, Wassermangel<br />
oder Überfälle. Die Karawanenführer – Kerwanbaschi<br />
- mussten die Topographie und die Natur genau<br />
kennen. Wasserstellen langen manchmal bis zu 250<br />
Kilometer voneinander entfernt. Den Weg zeigten die<br />
Sterne am Himmel. Dieses Wissen zählt zu den bedeutenden<br />
Kulturleistungen der Arabischen Welt.<br />
Mit ihren Kamelkarawanen waren die Araber frühe<br />
Wegbereiter eines globalen Wirtschaftsaustauschs.<br />
Zugleich pflegten und schufen sie Kontakte<br />
über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg. Die<br />
Karawanen schlugen Brücken zwischen Europa und<br />
der Arabischen Welt sowie darüber hinaus über die<br />
Seidenstraße bis nach China.<br />
Dem Mythos der Karawanen spürt eine Sonderausstellung<br />
nach, die am 6. Dezember im Nürnberger <strong>DB</strong><br />
Museum ihre Tore öffnet. Besucher können sich mit<br />
allen Sinnen in die Wüstenwelt hineinfühlen und dabei<br />
lernen, wie sich die Karawanen organisierten, um ihre<br />
Waren von Asien nach Europa zu transportieren.<br />
„Die Entstehung der Karawanen war aufs Engste<br />
verknüpft mit der Domestizierung des Kamels auf der<br />
Arabischen Halbinsel etwa 1000 vor Christus“, sagt<br />
Professor Horst Kopp, der Vorsitzende des Vereins<br />
Fotos: Maja Rommel, Barbara Schumacher, Rolf Syrigos<br />
Arabisches Museum in Nürnberg und Mitinitiator der<br />
Ausstellung. Den Todesstoß versetzten ihnen im 19.<br />
und 20. Jahrhundert die modernen Verkehrsmittel wie<br />
das Dampfschiff und der Lkw. Heute gibt es nur noch<br />
eine Salzkarawane der Touareg in der zentralen Sahara.<br />
Und Kamele werden hauptsächlich bei Rennen<br />
eingesetzt, die sich in den arabischen Golfstaaten zu<br />
einem beliebten Sport entwickelt haben. Speziell hierzu<br />
gezüchtete Rennkamele erzielen Rekorderlöse.<br />
Bewusst schlägt die Karawanen-Ausstellung einen<br />
Bogen in die Neuzeit, denn Rainer Mertens, der Ausstellungsleiter<br />
des <strong>DB</strong> Museums, wollte „die Araber<br />
nicht als Kameltreiber präsentieren, was sie nicht<br />
mehr sind.“ Heute sind in der Arabischen Welt milliardenschwere<br />
Pläne zum Ausbau eines Tausende<br />
Kilometer umfassenden Eisenbahnnetzes in Vorbereitung.<br />
So entsteht beispielsweise auf der Arabischen<br />
Halbinsel die Saudi Landbridge, eine 945 Kilometer<br />
lange Bahnstrecke von der Hauptstadt Riad nach<br />
Dschidda am Roten Meer. Auch den rohstoffreichen<br />
Norden des Landes will Saudi-Arabien mit einer<br />
Bahnlinie für den Güterverkehr erschließen. Andere<br />
Länder der Region hegen ebenfalls ehrgeizige Pläne:<br />
So sitzt bei der Planung eines Bahnsystems in Katar<br />
<strong>DB</strong> International als kompetenter Partner mit im<br />
Boot. ok<br />
sonderaussTellung Karawanen im dB museum<br />
TradiTionelle<br />
und moderne<br />
VerkehrsmiT-<br />
Tel: In der Wüste<br />
müssen auch<br />
Autofahrer und<br />
Lokführer mit<br />
Kamelen rechnen.<br />
Das Nürnberger <strong>DB</strong> Museum zeigt vom 6. Dezember bis Ende April 2012 die<br />
Sonderausstellung Karawanen. Die Schau entstand in Kooperation mit dem Verein<br />
Arabisches Museum Nürnberg. Das <strong>DB</strong> Museum befindet sich in der Lessingstraße<br />
6 in der Nähe des Hauptbahnhofs und ist dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr und<br />
an Wochenenden von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Internet: www.bahn.de/dbmuseum<br />
44 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 45
On THe MOve Save THe daTe<br />
En las calles<br />
de Madrid<br />
Sandra Uebel schätzt an den Madrilenen<br />
ihre Gelassenheit und ihre Art,<br />
für ihre Überzeugungen einzutreten.<br />
Kaum hatte ich im Frühjahr 2011 meinen neuen<br />
Job in Madrid angetreten, wähnte ich mich mitten<br />
in einer Revolution. Wie aus dem Nichts waren<br />
am 15. Mai Tausende Menschen an die Puerta del<br />
Sol gekommen, um für mehr soziale Gerechtigkeit zu<br />
demonstrieren. Das „Movimento 15-M“ weitete sich in<br />
den folgenden Wochen und Monaten auf ganz Spanien<br />
aus und wurde sogar in anderen Ländern kopiert.<br />
Die Bewegung steht in einem seltsamen Kontrast<br />
zu der Gelassenheit, durch die sich die Madrilenen<br />
sonst auszeichnen. Hektik und Förmlichkeit sind den<br />
Menschen hier fremd – auch im Büro. So ist unabhängig<br />
von Rang und Alter die Anrede mit dem Vornamen üblich.<br />
Bei aller Professionalität lässt man es sich nicht<br />
nehmen, den Arbeitstag mit einem Schwätzchen in der<br />
Kaffeeküche zu beginnen. Und die konzentrierte Arbeit<br />
können selbst Sirenen nicht stören: Bei einer Feuer-<br />
übung, die ich gleich in meinen ersten Wochen erlebte,<br />
dauerte es mehr als eine halbe Stunde, bis alle Mitarbeiter<br />
das Gebäude verlassen hatten.<br />
Dabei hält sich der Madrilene bevorzugt draußen<br />
auf – allerdings nur in der warmen Jahreszeit und dann<br />
am liebsten nach Sonnenuntergang. „Las calles de<br />
Madrid“ – die Straßen Madrids – füllen sich erst ab<br />
21 Uhr so richtig mit Flaneuren, und selbst wochen-<br />
tags sind die Cafés noch lange nach Mitternacht voll.<br />
Auch Familien mit Kindern verbringen die milden<br />
Sandra Uebel ist<br />
Head of <strong>Rail</strong> Services<br />
Spain and Portugal<br />
bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>,<br />
ansässig in Madrid bei<br />
der Konzerntochter<br />
Transfesa. Sie ist<br />
verantwortlich für die<br />
Vertriebsunterstützung<br />
der Marktbereiche<br />
und den<br />
Informationsaustausch<br />
mit der<br />
Zentrale in Mainz. Die<br />
31-jährige Sächsin ist<br />
seit 2003 innerhalb<br />
des Deutsche Bahn-<br />
Konzerns tätig,<br />
zuletzt in der Unternehmenszentrale<br />
in<br />
Berlin und bei <strong>Rail</strong>ion<br />
Italia in Alessandria.<br />
Grüne lUnGe:<br />
Madrilenen erholen<br />
sich im Parque del<br />
Buen Retiro.<br />
Frühlings- und Sommernächte lieber draußen als in der<br />
eigenen Wohnung.<br />
Mein Lieblingsort in Madrid ist der Parque del Buen<br />
Retiro – auf Deutsch etwa „Park zur schönen Zurückgezogenheit“<br />
geworden, den ich mir sonntags allerdings<br />
mit Tausenden anderen Spaziergängern, Picknickern<br />
und Straßenkünstlern teile. Die grüne Oase bietet genügend<br />
Platz für alle, einen See, pittoreske Bauten und<br />
das weltweit wahrscheinlich einzige Denkmal für den<br />
gefallenen Erzengel Luzifer.<br />
Das Freiluft-Leben endet abrupt im Herbst. So können<br />
die Temperaturen im Oktober noch bei sommerlichen<br />
25 Grad liegen, um plötzlich über Nacht auf unter 10 Grad<br />
zu fallen. Auf den Straßen wird das Leben dann ruhiger,<br />
die Madrilenen verlegen ihre Aktivitäten in die eigenen<br />
vier Wände oder in die zahlreichen Tapasbars. Auch diese<br />
ändern mit der Witterung ihr Angebot: Als Wintergericht<br />
kommen jetzt häufig Callos a la Madrileña auf den Tisch –<br />
Pansen nach Madrider Art mit Speck, Blutwurst und Chorizo.<br />
Ich wähle dann lieber ein weniger deftiges Gericht und<br />
freue mich auf den Frühling, wenn ich wieder meinen<br />
Gazpacho löffeln darf – natürlich unter freiem Himmel.<br />
Fotos: Privat, Schapowalow/FOTOFINDER, Marta Koch/<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska<br />
Save the Date<br />
Hier treffen Sie uns! Kommende Messen und Branchenveranstaltungen<br />
mit Beteiligung von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>:<br />
in Hamburg (Deutschland)<br />
Auf der Maritime Logistics auf dem Hamburger Messegelände ist<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> mit allen Geschäftsbereichen vertreten.<br />
www.maritimelogistics.org<br />
in Sofia (Bulgarien)<br />
An der Messe Transport & Logistics beteiligt sich<br />
die Region East von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />
www.bulgarreklama.com<br />
in Paris (Frankreich)<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics präsentieren sich<br />
gemeinsam auf der SITL Europa in der französischen Hauptstadt.<br />
www.SITL.eu<br />
Die Ausgabe 01/12 von railways erscheint Ende Februar.<br />
HOCHSTIMMUnG:<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Polska präsentierte<br />
sich auf der TRAKO<br />
2011 in Danzig<br />
Auszeichnung<br />
auf der TrAko<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> GmbH<br />
Marketing<br />
Rheinstraße 2, 55116 Mainz<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska ist auf Polens bedeutendster Eisenbahn-Fachmesse<br />
TRAKO in Danzig mit dem Preis für den<br />
besten Messestand in der Kategorie über 30 Quadratmeter<br />
ausgezeichnet worden. Der Preis wurde <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Polska beim Gala-Abend der Messe in der Polnisch-Baltischen<br />
Philharmonie verliehen. Eine unabhängige Jury, in<br />
der Architekten, Künstler und Journalisten saßen, hatte die<br />
Messestände unter die Lupe genommen und die Preisträger<br />
bestimmt. An der TRAKO beteiligten sich Mitte Oktober<br />
500 Aussteller aus 16 Ländern. ok<br />
Verantwortlich für den Inhalt<br />
Hendric Fiege<br />
Leiter Marketing (V. i. S. d. P.)<br />
Annette Struth, Leiterin<br />
Marketing Communications<br />
Projektleitung<br />
Kirsten Häcker<br />
Rheinstraße 2, 55116 Mainz<br />
Telefon: +49 (0)6131 15-60137<br />
E-Mail: kirsten.haecker@<br />
dbschenker.eu<br />
Verlag<br />
G+J Corporate Editors GmbH<br />
Stubbenhuk 10, 20459 Hamburg<br />
Redaktion<br />
Olaf Krohn (ok, Ltg.), David Verbeek (dv),<br />
Rainer Busch (rb)<br />
Gestaltung<br />
Ilga Tick (Ltg.), Thorsten Lange<br />
Fotoredaktion<br />
Stephanie Harke<br />
Druck<br />
Pfitzer GmbH & Co. KG, Renningen<br />
Ihr Kontakt zur Redaktion<br />
L-railways@dbschenker.eu<br />
ISSN 1867-9668<br />
Der Umwelt zuliebe auf umwelt-<br />
freundlichem Papier gedruckt<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> im Internet:<br />
www.dbschenker.com<br />
Neukundeninfo:<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> GmbH<br />
Marketing<br />
Rheinstraße 2<br />
55116 Mainz<br />
E-Mail: neukundenservice@<br />
dbschenker.eu<br />
Service-Nummer Neukundeninfo:<br />
Tel. 0180 5 331050*<br />
*14 Cent/Min. aus dem Festnetz, höchstens 42 Cent/Min.<br />
aus Mobilfunknetzen<br />
46 | railways railways | 47
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> GmbH<br />
Marketing<br />
Rheinstraße 2<br />
55116 Mainz<br />
Internet: www.dbschenker.com<br />
E-Mail: neukundenservice@dbschenker.eu<br />
Service-Nummer Neukundeninfo:<br />
Tel. 0180 5 331050*<br />
*14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz,<br />
höchstens 42 Cent/Min aus Mobilfunknetzen