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Entrauschen mit Darkframes

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Tipp: <strong>Entrauschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Darkframes</strong><br />

(c) 2004 Thomas Stölting<br />

Das <strong>Entrauschen</strong> ist nicht nur auf die Elektronische Bildverarbeitung beschränkt, sondern gerade<br />

hochwertige digitale SLR-Kameras bieten die Möglichkeit an, bereits bei der Aufnahme das Bild- /<br />

Farbrauschen zu entfernen.<br />

Bei der Olympus E-1 wird dabei unterschieden zwischen:<br />

●<br />

der "Rauschunterdrückung" (Noise Filter),<br />

deren Einsatz auch bei der "normalen" Belichtungen und vor allem bei höheren Empfindlichkeiten<br />

(> ISO 400) sinnvoll sein soll,<br />

und<br />

●<br />

der aufwändigeren "Rauschminderung" (Noise Reduction), die <strong>mit</strong> Hilfe eines s.g. <strong>Darkframes</strong>,<br />

d.h. einer 2. Belichtung <strong>mit</strong> den gleichen Belichtungsdaten aber geschlossenem Verschluss, das<br />

Rauschen herausrechnet. Durch die Erstellung des <strong>Darkframes</strong> und der aufwändigen<br />

rechnerischen Kompensation ist die Kamera mehr als doppelt so lange wie die eigentliche<br />

Belichtungszeit blockiert. Zumal auch der kamerainterne Speicher nicht zur Verfügung steht. Ein<br />

Einsatz der Rauschminderung für "normale" Belichtungen macht schon aus diesem Grund wenig<br />

Sinn.<br />

Bei vielen Digitalkameras entsteht neben dem gleichmäßig über dem Bild verteilten Rauschen auch ein<br />

heller Fleck am Rande des Bildes. Dieser entsteht durch Wärmeentwicklung an der Stelle, an der die<br />

Leiterbahnen der einzelnen Sensoren gesammelt und vom Chip nach außen geführt werden. Bei der E-<br />

1 ist dies in der linken oberen Bildecke.<br />

Die folgende Beispiele wurden alle <strong>mit</strong> einer Belichtungszeit von 60s bei aufgesetztem Objektivdeckel<br />

und geschlossenem Sucherokular aufgenommen. Die einzelnen Aufnahmen wurden dann beschnitten<br />

und im JPG-Format (SHQ: Kompression 1/2,7) gespeichert. Zu sehen ist ein Ausschnitt der linken


oberen Ecke des Fotos bei einer Vergrößerung von 100% (d.h. ein Bildschirmpunkt entspricht genau<br />

einem Pixel auf dem Foto).<br />

Bild 1: ISO 100 ohne jede kamerainterne Rauschminderung<br />

Deutlich ist in dieser Langzeitaufnahme das Farbrauschen und auch der helle Fleck in der linken<br />

oberen Ecke (s.o.) erkennbar.


Bild 2: ISO 100 <strong>mit</strong> kamerainterner Rauschunterdrückung (Noise Filter)<br />

Die kamerainterne Rauschunterdrückung liefert keine Verbesserungen im Rauschen.


Bild 3: ISO 100 <strong>mit</strong> kamerainterner Rauschminderung (Noise Reduction)<br />

Die Rauschminderung hingegen überzeugt durch eine fast 100%ige Reduzierung des Bildrauschens.<br />

Besonders deutlich wird der Effekt der Rauschminderung bei höheren Empfindlichkeiten wie in den<br />

folgenden Beispielen:


Bild 4: ISO 800 ohne jede kamerainterne Rauschminderung<br />

Das extrem starke Bildrauschen und der helle Fleck in der oberen linken Ecke ist bei höheren<br />

Empfindlichkeiten noch deutlicher erkennbar. Das Foto ist praktisch unbrauchbar.


Bild 5: ISO 800 <strong>mit</strong> kamerainterner Rauschunterdrückung (Noise Filter)<br />

Deutliche Verschlechterung bei kamerainterner Rauschunterdrückung !!!


Bild 6: ISO 800 <strong>mit</strong> kamerainterner Rauschminderung (Noise Reduction)<br />

Mit eingeschalteter Rauschminderung ist das Bildrauschen auf ein Minimum reduziert.<br />

Zusammenfassung:<br />

Die kamerainterne Rauschunterdrückung (Noise Filter) bringt bei Langzeitaufnahmen keine<br />

Verbesserung im Rauschverhalten. Eher im Gegenteil, das subjektiv empfundene Rauschen nimmt bei


höheren Empfindlichkeiten dadurch sogar noch zu.<br />

Die Rauschminderung <strong>mit</strong> <strong>Darkframes</strong> z.B. durch eine kamerainterne Rauschminderung (Noise<br />

Reduction) ist hingegen ein überaus geeignetes Verfahren, um Bild- und Farbrauschen wirksam zu<br />

reduzieren. Bei der kamerainternen Rauschminderung erkauft man sich dies allerdings durch eine sehr<br />

lange Bearbeitungszeit, in der die Kamera für weitere Aufnahmen nicht zur Verfügung steht. Der<br />

Einsatz dieser Rauschminderung muss deshalb auf Langzeitbelichtungen (Nachtaufnahmen)<br />

beschränkt bleiben.<br />

Ein hier nicht mehr weiter dokumentierter Versuch, das Rauschen bei Langzeitaufnahmen durch Neat<br />

Image bzw. durch Noise Ninja zu entfernen, ist gescheitert. Zur Rauschminderung (Noise Reduction)<br />

<strong>mit</strong> Hilfe von <strong>Darkframes</strong> gibt es bei Langzeitbelichtungen keine vernünftige Alternative.

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