09.11.2012 Aufrufe

Ausgabe Agritechnica 2011 - Merlo Deutschland

Ausgabe Agritechnica 2011 - Merlo Deutschland

Ausgabe Agritechnica 2011 - Merlo Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10| Eine Agrar-Region im Fokus<br />

Drei in Einem<br />

Turbofarmer ist Bau-, Agrar- und<br />

Industrie-Helfer<br />

Hünfelden: Dürfen Väter träumen?<br />

Sie müssen! Die verantwortungsvollen<br />

Fantasien ranken sich um Zukunft,<br />

Sicherheit für die Lieben. Eine Art<br />

Sicherheit liegt in der Bioenergie.<br />

Deren Förderung beflügelte auch<br />

die Familienoberhäupter Jochen<br />

Heckelmann (7 Kinder) und Ralf<br />

Knapp (1 Kind). 2010 machten sie<br />

Nägel mit Köpfen, gründeten die<br />

Biogas Hünfelden GbR und und gaben<br />

den Startschuss für ihre Biogasanlage.<br />

Den Landwirten bietet sie ein weiteres<br />

Standbein. Gülle fällt bei Knapps rund<br />

80 Kühen ohnehin an. Auf insgesamt<br />

630 Hektar Ackerfläche findet sich der<br />

Boden für den Mais und das Gras der<br />

2,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr<br />

produzierende Anlage. Der Strom wird<br />

ins Netz eingespeist oder ist für den<br />

Eigenbedarf. Die entstehende Wärme<br />

ist gleichfalls willkommen.<br />

Einen Nebeneffekt hat die Investition:<br />

Fast beiläufig macht sie aus Söhnen<br />

von Höfen mit langer Agrar-Tradition<br />

Bauleiter und Industrie-Unternehmer.<br />

Ein <strong>Merlo</strong> Turbofarmer P 41.7 geht seit<br />

Ende 2010 den Weg mit ihnen<br />

Für den Betrieb der Anlage<br />

wünschten sich die Gesellschafter<br />

einen Teleskoplader, der zusätzlich<br />

auch in der Landwirtschaft agiert. Ihren<br />

<strong>Merlo</strong> erwarben sie jedoch Monate vor<br />

der Fertigstellung. Heckelmann bringt<br />

ihre Entscheidung auf den Punkt: „Wir<br />

wollten uns nicht in der Bauphase mit<br />

einem Behelfslader rumquälen. Ein<br />

halbes Jahr später brauchen wir den<br />

<strong>Merlo</strong> sowieso, also kauften wir ihn<br />

schon für den Bau.“<br />

Ihr <strong>Merlo</strong> ist ein echtes Kombigerät.<br />

So besitzt es Seitenverschub und<br />

Niveau-Ausgleich, zwei besonders im<br />

Bauwesen beliebte Funktionen. Das<br />

seitliche Versetzen des Oberwagens<br />

– d.h. eine Armbewegung nach links<br />

oder rechts ohne die Maschine zu<br />

verfahren – vereinfacht Ladevorgänge.<br />

Das zweite System unterstützt das<br />

sichere Hantieren auf unebenem<br />

Gelände. Mit Palettengabeln und<br />

Schaufel ist der Teleskop bei diversen<br />

Baueinsätzen aktiv. Nebenbei wirkt<br />

er rund drei Stunden pro Tag bei den<br />

Kühen. Der Turbofarmer hilft bei der<br />

Fütterung und vielen Transporten<br />

von A nach B. Auch wegen seiner<br />

effizienten Arbeit werden in Hünfelden<br />

bald weitere 25 Kühe im Stall sein. Die<br />

Straßenzulassung auf 40 km/h kommt<br />

bei den Landwirten ebenfalls gut an.<br />

Heckelmanns Hof liegt sechs<br />

Kilometer von der Anlage entfernt.<br />

Müssen dort Hackschnitzel geladen<br />

werden, ist der <strong>Merlo</strong> schnell zu Stelle.<br />

P 41.7 an der Silage<br />

„Die Kraft auf der Straße ist sehr<br />

beeindruckend“, betont der Anwender.<br />

Zum Industriearbeiter mutiert der<br />

Turbofarmer, sobald die Biogasanlage<br />

steht. Dann bewegt er 13 Tonnen Silage<br />

pro Tag. Er wird die Anlage warten<br />

und zahlreiche Assistenz-Aufgaben<br />

übernehmen. Parallel bewahrt er sein<br />

Herz für die Landwirtschaft und den<br />

Bau.<br />

Knapp und Heckelmann sind keine<br />

Anfänger in Sachen Technik. In ihren<br />

Betrieben gibt es die gängigen Agrar-<br />

Technologien. Ihr Turbofarmer hebt<br />

4,1 Tonnen und erreicht bis zu sieben<br />

Meter Hubhöhe. Dafür bringt er rund<br />

6,8 Tonnen auf die Waage. Knapp<br />

meint: „Es ist erstaunlich, wie schwer<br />

der <strong>Merlo</strong> doch ist. Das Gewicht merkt<br />

man der schnellen und wendigen<br />

Maschine einfach nicht an.“ Dem<br />

Hydrostatantrieb sei dank.<br />

Turbofarmer beim Bau der Biogasanlage<br />

Einen weiteren Vorzug erleben<br />

die Bediener mit der zweiteiligen<br />

Kabinentür: „Sie ist auch nach<br />

hunderten Betriebsstunden noch<br />

unversehrt. Das sieht bei anderen<br />

Herstellern rasch ganz anders aus.“<br />

<strong>Merlo</strong> passte die Form seiner Kabine<br />

den Rädern an. In Kurven berühren<br />

Kabine bzw. die geöffnete Tür die<br />

Reifen nicht. Aufgrund dieser Bauweise<br />

kann auf anfällige Haltebänder für<br />

das Feststellen von offenen Türen<br />

verzichtet werden. Ein praktischer<br />

Vorteil, der die Maschine lange gut<br />

aussehen lässt. Es sagt ja auch<br />

niemand, dass pflichtbewußte Väter<br />

nicht von Dingen träumen dürfen, die<br />

schön sind und Spaß machen.<br />

Knapp im Drei-in-Eins-<strong>Merlo</strong><br />

Eine Agrar-Region im Fokus - Anwender<br />

Dörings Rezept für Rinder-<br />

Gesundheit: Weide und <strong>Merlo</strong><br />

Multifarmer<br />

Friedewald-Lautenhausen:<br />

Limousin-Rinder mögen viel frische<br />

Luft und Ruhe. Ganzjährig stehen<br />

sie auf der Weide. Alleinig im Winter<br />

sind die Zuchtbullen, Jungtiere und<br />

tragenden Kühe in Laufställen. Die<br />

Jörg und Sabine Döring GbR stillt die<br />

anspruchsvollen Bedürfnisse ihrer<br />

prämierten Zucht. Dafür bekommt<br />

sie robuste doch friedliche Tiere,<br />

gesunden Nachwuchs und ein Fleisch,<br />

das Gourmets verzückt.<br />

Nur von Luft und Liebe leben die<br />

Tiere freilich nicht. Für ihren Frieden<br />

arbeiten die Züchter hart. 250 Hektar<br />

müssen bearbeitet werden, 200<br />

davon sind extensives Weideland.<br />

Technik ermöglicht auch in Friedewald<br />

Wirtschaftlichkeit.<br />

2001 präsentierte <strong>Merlo</strong> den<br />

Multifarmer, den weltweit ersten<br />

Teleskoplader mit Heckhydraulik<br />

und Dreipunkt-Kraftheber. Ab 2007<br />

läuft ein Multifarmer 30.9 Top2 im<br />

Multifarmer auf Limousin-Hof<br />

Limousin- Betrieb . „Wir wollen nicht<br />

mehr auf ihn verzichten.“, sagen die<br />

Dörings: „Morgens machen wir die<br />

Maschine als erste an und abends als<br />

letzte aus.“ So kommt das Kombigerät<br />

seit der Anschaffung auf rund 3.000<br />

Ein „alter Hund“, der noch will und<br />

kann<br />

Teleskop-Veteran SM 35 läuft seit<br />

rund zwanzig Jahren bei Leipzig<br />

Die Geschichte der <strong>Merlo</strong> Teleskop-<br />

Maschinen begann auf der Baustelle.<br />

Aber auch Anwender anderer Branchen<br />

ließen die Vielzweck-Maschinen<br />

aufblicken. Die Gutshof Klinge Agrar<br />

GbR in Jesewitz (bei Leipzig) lebt seit<br />

rund zwei Jahrzehnten gut mit einem<br />

Allround-<strong>Merlo</strong> der Starterzeit. Sie<br />

besitzt einen SM 35 aus der Mitte der<br />

Achtziger.<br />

Das Unternehmen bewirtschaftet 570<br />

Hektar landwirtschaftliche Fläche, leistet<br />

Transportdienste, betreibt Baustellen im<br />

Erd- und Tiefbau sowie eine Kiesgrube.<br />

Der „Alte“ ackert unverdrossen bei<br />

vielen Lade- und Transport-Arbeiten.<br />

„So wie ich“, sagt schmunzelnd der<br />

Seniorchef Joachim Klinge, der vor<br />

einigen Jahren die Betriebsleitung<br />

an seinen Sohn übergab. „Der <strong>Merlo</strong><br />

macht auf unserem Gelände überall<br />

mit. Jeder hier fährt ihn. Täglich ist er<br />

im Einsatz.“ Immerhin kommt er auf<br />

wackere fünf Arbeitsstunden pro Tag.<br />

Um 1990 gelangt der SM 35 in<br />

die Firma. Ein insolventer Kunde<br />

beglich mit ihm eine Rechnung. Zu<br />

dem <strong>Merlo</strong> Veteranen gab es gleich<br />

eine stattliche Ausrüstung an Anbaugeräten:<br />

einen Bagger, Gabeln, eine<br />

Getreide- sowie Sandschaufel, eine<br />

Betonkiste und einen Kranhaken. Das<br />

Erstlingspaket vervollständigten die<br />

neuen Eigentümer mit einer Mistgabel.<br />

Ihr Universal-Teleskop war komplett.<br />

Leider begleitete ihn gleich ein zwanzig<br />

Zentimeter langer Riss im Motor. Das<br />

hätte das Aus sein können, doch die<br />

Jesewitzer sind bekennende Oldtimer-<br />

Freaks. Es gibt nichts, was nicht geht,<br />

lautet ihr Wahlspruch. Also suchten sie<br />

Hilfe. Zwei Kontakte spürten sie auf, die<br />

den Motor reparieren konnten. Einer<br />

saß im Münsterland. Abends ging die<br />

Reise los. Noch in der Nacht wurde der<br />

Motor vom Dienstleister geschweißt.<br />

Der Werkstatt-Mann sagte damals, der<br />

ginge nie wieder kaputt. Und er behielt<br />

Recht.<br />

Betriebsstunden.<br />

Die Vielseitigkeit des Systems<br />

überzeugte Familie Döring beim Kauf<br />

und bestätigt sich seit vier Jahren<br />

in der Praxis. Ihr Teleskop bietet<br />

neun Meter Hubhöhe sowie eine<br />

Tragfähigkeit von drei Tonnen am Arm<br />

und vier am Heck- Kraftheber.<br />

Die Allzweck-Maschine übernimmt<br />

engagiert die Aufgaben von Traktor<br />

und Frontlader.<br />

„Er hat etwas sehr Menschliches, der<br />

´alte Hund´“, meint Klinge. „Er will und<br />

kann noch. Doch mit den Jahren wird<br />

auch er müde. Bei ihm nagt die Zeit<br />

an der Hydraulik.“ Ersatzteile waren<br />

allerdings nie ein großes Thema. Sein<br />

Händler - die Gruber Agrartechnik GmbH<br />

(Engelsdorf) - konnte stets liefern, was<br />

gebraucht wurde. „Zipperlein gehören<br />

zum Altern“, findet der Anwender. Die<br />

seines Teleskop-Klassikers sorgen auf<br />

der Liste von Vor- und Nachteilen nicht<br />

für lange Gesichter. Er ist nach wie<br />

vor eine wirtschaftliche Maschine - mit<br />

einem sehr eigenen Lebenslauf und<br />

Aussehen.<br />

SM 35 arbeitet seit rund 20 Jahren bei Leipzig<br />

|11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!