Programmheft Download (PDF) - Murnauer Kammerorchester eV
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Mozart über<br />
die Klarinette:<br />
Mozart 1785 an Anton Stadler, dem Solisten<br />
und Widmungsträger des Klarinettenkonzertes:<br />
„Sollst meinen Dank haben,<br />
braver Virtuos! Was du mit deinem Instrument<br />
beginnst, das hört’ ich noch nie.<br />
Hätt’s nicht gedacht, dass ein Klarinet<br />
menschliche Stimme so täuschend nachahmen<br />
könnte, als du sie nachahmst. Hat<br />
doch dein Instrument einen Ton so weich,<br />
so lieblich, dass ihm niemand widerstehn<br />
kann, der ein Herz hat.“<br />
Mozart 1778 an seinen Vater, nachdem er<br />
das berühmte Mannheimer Orchester mit<br />
Klarinetten gehört hat:<br />
„Ach wenn wir nur auch Clarinetti hätten.<br />
Sie glauben nicht, was eine Sinfonie mit<br />
Flauten, Oboen und Clarinetten einen<br />
herrlichen Effect macht.“<br />
Die Reaktionen des<br />
zeitgenössischen Publikums:<br />
Die musikalische Sprache von Händel und<br />
Mozart ist zutiefst emotional. Das ist für<br />
uns heute entscheidend, denn sonst hätten<br />
wir keinen Zugang zu einer Musik, die<br />
vor fast 300 Jahren für eine ganz andere<br />
Zeit geschrieben wurde. Wir hätten<br />
nichts, womit wir uns identifizieren könnten,<br />
und eine Aufführung dieser Musik<br />
würde heute keinen Sinn mehr ergeben.<br />
Aber genau in diesem Punkt kommt uns<br />
die Musik Händels und Mozarts entgegen:<br />
Mozart wird 1756, drei Jahre vor Händels<br />
Todesjahr 1759 geboren. 1753 formuliert<br />
Carl Phillipp Emanuel Bach, als Cembalist<br />
und Komponist ein wichtiger Impulsgeber<br />
für die Mitte des 18. Jahrhunderts,<br />
dass das „Erregen von Leidenschaften im<br />
Zuhörer“ Aufgabe und Ziel der Musiker<br />
sein soll.<br />
Robert Price spricht genau davon, wenn er<br />
etwa 1760 rückblickend über Händel notiert:<br />
„Denn obwohl die Entwürfe seiner<br />
Phantasie mehr auf das Großartige und Erhabene<br />
als auf andere Stile hin ausgerichtet<br />
waren, so hat er doch manchmal selbst<br />
die italienischen Komponisten im Ausdruck<br />
des Leidenschaftlichen und Pathetischen<br />
übertroffen … um alle Seelenbewegungen<br />
ausdrücken zu können, die gewaltsamsten<br />
Wirkungen von Hass und Verzweiflung.“<br />
E.T.A. Hoffmann, selbst Komponist und<br />
Zeitgenosse Mozarts, beobachtet eine intensive<br />
Emotionalität in Mozarts „Don Giovanni“:<br />
„Das Anschwellen von sanfter Melodie<br />
bis zum Rauschenden, bis zum erschütternden<br />
des Donners, die sanften Klagetöne,