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Seite 8 SERIE
e.o.plauen in Serie (1) – Geschichten aus dem Erich-Ohser-Haus:
Vater und Sohn reisen als Puppen
von München nach Plauen
Erich Ohser hat Plauen mit
seinen unter dem Pseudonym
e.o.plauen veröffentlichten Geschichten
um „Vater und Sohn“
bekannt gemacht.
Der Nachlass des Zeichners
wird in der Galerie e.o.plauen im
Erich-Ohser-Haus auf der Nobelstraße
aufbewahrt. Viele Kleinigkeiten
dort sind große Schätze
mit spannenden Geschichten.
Wir erzählen sie in dieser Serie.
Sieben Jahre alt war sie geworden,
am 9. Mai 1936, da erhielt
Maria Gurlitt (82) ein besonderes
Geschenk. Ein Freund
ihres Vaters überreichte ihr zwei
Puppen, die eine größer, die an-
Die Geburtstagskarte von Erich
Ohser.
Dr. Elke Schulze und Thomas Steinmüller mit den Vater und Sohn-
Puppen aus dem Jahr 1936. Fotos: SV
dere kleiner, und einen handgeschriebenen
Gruß. „Für Maria
Theresia Gurlitt zum Geburtstag
herzlichst von ‚Vater und Sohn’,
9. Mai 1936“. Der Unterzeichner:
e.o.plauen. Die geschenkten Puppen:
Vater und Sohn.
„Vergangenes Jahr September
hat Frau Gurlitt die beiden Püppchen
zu uns ins Ohser-Haus gegeben“,
erinnert sich Galerie-Mitarbeiterin
Karin Müller. Vorher
waren sie und Gurlitt mehr als
ein Jahr in Kontakt gewesen.
„Maria Gurlitt stammt aus München.
Beim Einkauf hat sie jemanden
mit einem Stoffbeutel,
auf den ‚Vater und Sohn’ ge-
druckt waren, gesehen. Und der
erzählte ihr von Plauen und unserer
Einrichtung. Mit einer internetbegeisterten
Freundin fand
sie daraufhin unsere Website.“
Mailkontakt entstand. Später
kamen Telefonate hinzu. „Sie
wollte anfangs nur einen Stoffbeutel
erstehen, berichtete dann
aber von ihren Puppen und dass
ihr Vater und Ohser miteinander
bekannt waren. Und dann meinte
sie, nach ihrem Tode wolle sie die
Puppen nach Plauen vererben.“
Die Neugier war geweckt, auf
beiden Seiten. Eigentlich wollte
Maria Gurlitt ihren 80. Geburtstag
in Plauen verbringen und die
Stadt erkunden, nach der sich
e.o.plauen benannt hatte. Ein gesundheitliches
Problem machte
diesen Plan hinfällig. Dann zerbrach
von der Vater-Puppe der
Kopf. „Sie war schier untröstlich,
hat ihn in Reparatur gegeben. In
dieser Zeit hat sie Detlef Narloch,
Geschäftsführer der e.o.plauen
Gesellschaft e.V. in München besucht.
Da hat sie sich spontan
entschlossen, die ‚Sohn’-Puppe
mitzugeben.“
Den Vater brachte sie persönlich
vorbei. Am 25. September
2011 besuchte sie mit einer
Freundin die Spitzenstadt, im
Gepäck war die wiederherge-
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Stiftung zur Verfügung. Unter:
www.e.o.plauen.de erfährt
man alles Wissenswerte über
die aktuellen Ausstellungen
und Veranstaltungen in der Galerie
e.o.plauen, zudem finden
sich Informationen über die
e.o.plauen Gesellschaft e.V.
Fans von „Vater und Sohn“ und
Bewunderer der Zeichenkunst
Erich Ohsers auch von weither
werden so auf den attraktiven
Standort des Erich-Ohser-Hauses
in der Altstadt Plauens neugierig
gemacht.
stellte Vater-Puppe. „Als sie am
Bahnhof ankam und wir sie fragten,
was sie als erstes machen
möchte, antwortete sie, dass sie
unbedingt in die Galerie will.
Nicht etwa essen oder ausruhen…“,
staunt Karin Müller heute
noch.
Maria Gurlitt hat lange überlegt,
ob sie die Puppen hergibt,
„aber letzten Endes meinte sie,
die seien bei uns ja gut aufgehoben.“
Das sind sie.
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