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Windkraft in Bayern - Eine Chance für Kommunen, 2011, München

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Praktikersem<strong>in</strong>ar<br />

<strong>W<strong>in</strong>dkraft</strong> <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> – E<strong>in</strong>e <strong>Chance</strong> für<br />

<strong>Kommunen</strong><br />

am 16.11.<strong>2011</strong> <strong>in</strong> München<br />

Referenten:<br />

Dr. Michael Rolshoven<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt für Verwaltungsrecht<br />

Rechtsanwälte Müller-Wrede & Partner, Berl<strong>in</strong><br />

Rechtsanwalt Klaus Hoffmann<br />

Dipl.-Verwaltungswirt (FH)<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt für Verwaltungsrecht<br />

Rechtsanwälte Hoffmann & Greß<br />

Fürstenrieder Straße 281<br />

81377 München<br />

Telefon (089) 76 73 60 70<br />

Telefax (089) 76 73 60 88<br />

<strong>in</strong>fo@hoffmann-gress.de<br />

www.hoffmann-gress.de


A) Planerische Steuerung von<br />

W<strong>in</strong>denergieanlagen<br />

I. Planungsrechtliche Grundlagen für die<br />

W<strong>in</strong>denergienutzung<br />

1. Privilegierung<br />

‣ § 35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB<br />

2. Planungsrechtliche Steuerungsmöglichkeit nach<br />

§ 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB<br />

‣ grundlegend:<br />

• BVerwG, Beschluss vom 25.09.2009,<br />

Az. 4 BN 25.09, ZfBR 2010, 65<br />

• auch BVerwG, Urteil vom 20.05.2010,<br />

4 C 7.09, NVwZ 2010, 1561<br />

Konzentrationsflächenplanung<br />

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A) Planerische Steuerung von<br />

W<strong>in</strong>denergieanlagen<br />

I. Planungsrechtliche Grundlagen für die<br />

W<strong>in</strong>denergienutzung<br />

2. Planungsrechtliche Steuerungsmöglichkeit nach<br />

§ 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB<br />

‣ schlüssiges Planungskonzept für gesamten Außenbereich<br />

<br />

<br />

(1) Tabuzonen ermitteln<br />

(2) Potentialflächen festlegen, Abwägung mit<br />

öffentlichen Belangen, die gegen die Ausweisung<br />

e<strong>in</strong>es Landschaftsraumes als Konzentrationszone<br />

sprechen<br />

‣ Abwägung muss W<strong>in</strong>denergie <strong>in</strong> substantieller Weise<br />

Raum schaffen (ke<strong>in</strong>e „Feigenblatt“-Planung)<br />

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A) Planerische Steuerung von<br />

W<strong>in</strong>denergieanlagen<br />

I. Planungsrechtliche Grundlagen für die<br />

W<strong>in</strong>denergienutzung<br />

3. Merkmale e<strong>in</strong>er erfolgreichen<br />

Konzentrationszonenplanung<br />

‣ Untersuchung des Planungsgebietes auf w<strong>in</strong>dhöfige<br />

Flächen<br />

‣ Festlegung harter und weicher Tabuzonen<br />

‣ sachgerechte Auswahlentscheidung für die als<br />

Vorrangstandorte <strong>in</strong> Betracht kommenden<br />

Potentialflächen<br />

4


A) Planerische Steuerung von<br />

W<strong>in</strong>denergieanlagen<br />

I. Planungsrechtliche Grundlagen für die<br />

W<strong>in</strong>denergienutzung<br />

4. Verhältnis Raumordnungsplanung / Regionalplanung zur<br />

kommunalen Bauleitplanung<br />

‣ unterscheide:<br />

Ziele der Raumordnung (§ 3 Nr. 2 ROG) und<br />

Grundsätze der Raumordnung (§ 3 Nr. 3 ROG)<br />

‣ Ziele der Raumordnung s<strong>in</strong>d strikt zu beachten<br />

‣ Festlegungen können durch Vorrang-, Vorbehalts- und<br />

Eignungsgebiete für die W<strong>in</strong>denergienutzung erfolgen<br />

‣ <strong>in</strong>nerhalb von Vorranggebieten hat die W<strong>in</strong>denergienutzung<br />

gegenüber entgegenstehenden Nutzungen die<br />

stärkste Durchsetzungskraft<br />

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A) Planerische Steuerung von<br />

W<strong>in</strong>denergieanlagen<br />

I. Planungsrechtliche Grundlagen für die<br />

W<strong>in</strong>denergienutzung<br />

4. Verhältnis Raumordnungsplanung / Regionalplanung zur<br />

kommunalen Bauleitplanung<br />

‣ die Ausweisung von Eignungs- und Vorranggebieten im<br />

Regionalplan b<strong>in</strong>det die Bauleitplanung nach<br />

§ 1 Abs. 4 BauGB<br />

‣ Geme<strong>in</strong>de kann ke<strong>in</strong>e hiervon abweichende<br />

Konzentrationsplanung nach § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB<br />

durchführen<br />

‣ beachte:<br />

Möglichkeit e<strong>in</strong>es Zielabweichungsverfahrens<br />

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A) Planerische Steuerung von<br />

W<strong>in</strong>denergieanlagen<br />

I. Planungsrechtliche Grundlagen für die<br />

W<strong>in</strong>denergienutzung<br />

5. Geme<strong>in</strong>samer Flächennutzungsplan mehrerer<br />

Geme<strong>in</strong>den<br />

‣ Voraussetzungen des § 204 Abs. 1 BauGB<br />

Nachbarschaftsverhältnis – räumliches<br />

Ane<strong>in</strong>andergrenzen nicht zw<strong>in</strong>gend<br />

Erhöhter Koord<strong>in</strong>ationsbedarf erfordert geme<strong>in</strong>same<br />

Planung<br />

‣ Planaufstellungsverfahren (§§ 2, 2a, 3, 4, 4a, 4b,<br />

4c, 6 BauGB)<br />

Beschluss der jeweils zuständigen<br />

Geme<strong>in</strong>deorgane<br />

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A) Planerische Steuerung von<br />

W<strong>in</strong>denergieanlagen<br />

I. Planungsrechtliche Grundlagen für die<br />

W<strong>in</strong>denergienutzung<br />

6. Planungsrechtliche Ordnung und Fe<strong>in</strong>steuerung von<br />

geeigneten Standorten<br />

‣ Fe<strong>in</strong>steuerung durch Bebauungspläne<br />

z.B.<br />

- Begrenzung der Anlagenhöhe<br />

- Festlegung Standorte der Anlagen<br />

- Steuerung der Abstände von <strong>W<strong>in</strong>dkraft</strong>anlagen<br />

durch Festsetzung von Baugrenzen<br />

- Baugrenzen können sich alle<strong>in</strong> auf Fundament<br />

und Turm, aber auch auf den Rotor der<br />

<strong>W<strong>in</strong>dkraft</strong>anlage beziehen<br />

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A) Planerische Steuerung von<br />

W<strong>in</strong>denergieanlagen<br />

I. Planungsrechtliche Grundlagen für die<br />

W<strong>in</strong>denergienutzung<br />

6. Planungsrechtliche Ordnung und Fe<strong>in</strong>steuerung von<br />

geeigneten Standorten<br />

‣ Fe<strong>in</strong>steuerung durch Bebauungspläne<br />

z.B.<br />

- Festsetzungen zum Maß der baulichen<br />

Nutzungen<br />

- Festsetzungen zur Erschließung<br />

- immissionsschutzrechtliche Festsetzungen<br />

- Festsetzungen für erforderliche Ausgleichs- und<br />

Ersatzmaßnahmen<br />

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A) Planerische Steuerung von<br />

W<strong>in</strong>denergieanlagen<br />

I. Planungsrechtliche Grundlagen für die<br />

W<strong>in</strong>denergienutzung<br />

6. Planungsrechtliche Ordnung und Fe<strong>in</strong>steuerung von<br />

geeigneten Standorten<br />

Beachte:<br />

Bei Änderung, Ergänzung und Aufhebung von<br />

Bebauungsplänen mit Festsetzungen zur Zulässigkeit von<br />

<strong>W<strong>in</strong>dkraft</strong>anlagen können Entschädigungsansprüche nach<br />

§§ 39 ff. BauGB entstehen<br />

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A) Planerische Steuerung von<br />

W<strong>in</strong>denergieanlagen<br />

I. Planungsrechtliche Grundlagen für die<br />

W<strong>in</strong>denergienutzung<br />

7. Städtebauliche Standortsicherungsverträge<br />

‣ Rahmenvere<strong>in</strong>barungen mit Grundstückseigentümern<br />

z.B.<br />

- Nutzungsrahmenvertrag für Errichtung und<br />

Betrieb von <strong>W<strong>in</strong>dkraft</strong>anlagen<br />

- Vere<strong>in</strong>barungen zur Durchführung vorbereitender<br />

Maßnahmen<br />

- notarielle Angebote der Eigentümer an Geme<strong>in</strong>de<br />

zum Abschluss von Nutzungsverträgen für die<br />

Errichtung und den Betrieb von <strong>W<strong>in</strong>dkraft</strong>anlagen<br />

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A) Planerische Steuerung von<br />

W<strong>in</strong>denergieanlagen<br />

I. Planungsrechtliche Grundlagen für die<br />

W<strong>in</strong>denergienutzung<br />

7. Städtebauliche Standortsicherungsverträge<br />

‣ Rahmenvere<strong>in</strong>barungen mit Grundstückseigentümern<br />

z.B.<br />

- Annahme erfolgt durch Geme<strong>in</strong>de oder von<br />

Geme<strong>in</strong>de zu benennende Dritte<br />

- Sicherung durch Vormerkung, Dienstbarkeit im<br />

Grundbuch<br />

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B) Rechtliche Schranken städtebaulicher<br />

Verträge<br />

I. Städtebauliche Verträge - Formelle Anforderungen<br />

‣ Schriftform, § 11 Abs. 3 BauGB, § 124 Abs. 4 BauGB<br />

‣ Notarielle Beurkundung im Zusammenhang mit<br />

Übertragung des Eigentums an Grundstücken, § 311b<br />

Abs. 1 BGB<br />

‣ Kommunalrechtliche Anforderungen, zuständiges<br />

Geme<strong>in</strong>deorgan<br />

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B) Rechtliche Schranken städtebaulicher<br />

Verträge<br />

II. Verbot unzulässiger Planb<strong>in</strong>dungen<br />

‣ Ke<strong>in</strong> Anspruch auf Bauleitplanung, § 1 Abs. 3 Satz 2 BauGB<br />

‣ Ergebnisoffenes Verfahren der gerechten Abwägung gemäß<br />

§ 1 Abs. 7 BauGB<br />

III. Das Koppelungsverbot und se<strong>in</strong>e Reichweite<br />

‣ Art. 56 Abs. 1 Satz 2 VwVfG, § 11 Abs. 2 Satz 2 BauGB,<br />

§ 138 BGB<br />

IV. Kausalität bei Kostenübernahmen durch<br />

Private – § 11 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 BauGB<br />

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B) Rechtliche Schranken städtebaulicher<br />

Verträge<br />

V. Angemessenheit<br />

‣ Generalklausel <strong>in</strong> § 11 Abs. 2 Satz 1 BauGB<br />

‣ Bezieht sich nicht nur auf e<strong>in</strong>zelne Vertragsklauseln, sondern<br />

auf das ganze Vertragswerk<br />

‣ Gleichbehandlungsgrundsatz<br />

VI. Allgeme<strong>in</strong>e Geschäftsbed<strong>in</strong>gungen<br />

‣ Anwendbarkeit der AGB-Regelungen (§§ 305 – 310 BGB)<br />

auf städtebauliche Verträge<br />

‣ Nach dem AGB-Recht unwirksame Klauseln<br />

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