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Freundeskreis-Journal 2005 - Robert-Sterl-Haus

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Am 6. Juni 2004 wurde mit der<br />

nun schon traditionellen Wanderung<br />

für die Gäste des <strong>Robert</strong>-<br />

<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es und den Mitgliedern<br />

des <strong>Freundeskreis</strong>es die<br />

Saison auf den Spuren der Maler<br />

in die Steinbrüche Wehlen-<br />

Zeichen begonnen. Der Ablauf<br />

der interessanten Wanderung war<br />

ganz im bewährten Stil. Frau<br />

Mieth übernahm den ersten Teil,<br />

nämlich die Führung durch das<br />

Wohn- und Atelierhaus von<br />

<strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong> in Naundorf mit<br />

speziellen Erklärungen zur<br />

Beziehung <strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>s zur<br />

Steinbruchtechnologie, dabei hat<br />

sie wieder viele Steinbrecher-<br />

Zeichnungen für die Gäste<br />

präsentiert, die sonst nicht zu<br />

sehen sind. Nachdem die<br />

Teilnehmer die Elbe mit der<br />

Fähre überquert hatten, geleitete<br />

Frau Mieth diese durch Stadt<br />

Wehlen bis zur Wilkeaussicht,<br />

<strong>Freundeskreis</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2005</strong><br />

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Freunde und Förderer des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es Naundorf e.V.<br />

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Wanderung zur Saisoneröffnung 2004 Constantin Cassel<br />

wo Herr Cassel die Teilnehmer<br />

bereits erwartete, um dann mit<br />

Frau Mieth gemeinsam die<br />

weiteren Erläuterungen zu den<br />

Themen – Stadt Wehlen,<br />

Steinbrüche und Steinbruchtechnologie,<br />

die Maler Maler<br />

<strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>, Elfriede Lohse-<br />

Wächtler, Pol Cassel – zu<br />

geben. Es war schönes Wetter,<br />

ca. 25–30 interessierte Zuhörer<br />

und Wanderer. Zum Schluss der<br />

Wanderung bedankten sich die<br />

Teilnehmer mit der Übernahme<br />

einer Patenschaft von einer<br />

Steinbruchzeichnung (Z 675)<br />

von <strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>, damit diese<br />

nach einer Restaurierung der<br />

Öffentlichkeit zugänglich ist.<br />

P.S.: Diese Zeichnung ist<br />

inzwischen restauriert und noch<br />

bis 26. Juni im Atelier des <strong>Sterl</strong>-<br />

<strong>Haus</strong>es zu bewundern. Auch<br />

<strong>2005</strong> fanden im Juni und<br />

September wieder Wanderungen<br />

mit großem Zuspruch statt.<br />

<strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>: Im Geissler-Buch bei Pirna. 19. Juli 1909.<br />

Restauriert mit Hilfe einer Patenschaft der Wandergruppe<br />

Übergabe der Zeichnungspatenschaftgelder an Frau Mieth durch<br />

die Steinbruchwandergruppe am 6. Juni 2004<br />

Der <strong>Freundeskreis</strong> gratuliert Herrn Cassel herzlich zu seinem 75. Geburtstag im April <strong>2005</strong>.<br />

Wir schätzen Herrn Cassel für sein großes Engagement und wünschen weiterhin Gesundheit.<br />

Constantin Cassel – längjähriger <strong>Sterl</strong>-Freund K.M. Mieth<br />

Seit vielen Jahren wirkt Constantin Cassel daran mit,<br />

dass das <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> sich als gut ausgestatteter<br />

Museumsbetrieb sehen lassen kann und trägt mit<br />

seiner Kamera – als Fotochronist zahlreicher<br />

Veranstaltungen in unserem <strong>Haus</strong> – dazu bei, mit seinen<br />

Fotografien die schöne Atmosphäre bei<br />

Konzerten, Vernissagen, Lesungen oder Veranstaltungen<br />

des <strong>Freundeskreis</strong>es einzufangen und uns<br />

dauerhaft „bildlich“ vor Augen zu führen. Zudem hat<br />

er als perfekter Tischler die gesamten Rahmen für<br />

unsere Sonderausstellungen der Zeichnungen <strong>Robert</strong><br />

<strong>Sterl</strong>s seit 1999 für uns hergestellt und zahlreichen Ölstudien<br />

<strong>Sterl</strong>s zu Schutzrahmen verholfen. Auch das<br />

<strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>-Team gratuliert und dankt herzlich.<br />

C. Cassel mit dem Blumenstrauß des <strong>Freundeskreis</strong>es in Pirna am 9. April <strong>2005</strong>


<strong>Journal</strong> des <strong>Freundeskreis</strong>es 2/<strong>2005</strong><br />

Im Rahmen des Festivals Mitte<br />

Europa gastierte Hopkinson Smith am<br />

20. Juni 2004 im <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>.<br />

Er brachte Werke des Komponisten<br />

und Lautenisten John Dowland (1563<br />

– 1626) zu Gehör. Der gebürtige<br />

Amerikaner Hopkinson Smith ist der<br />

unumstrittene Lautenmeister unserer<br />

Zeit. Nach seinem Studium der<br />

Musikwissenschaft in Harvard kam<br />

Hopkinson Smith 1973 nach Europa,<br />

um in Katalonien bei Emilio Pujol<br />

und in Basel bei Eugen Dombois zu<br />

studieren. Basel, das Mekka der<br />

„Alte-Musik-Szene“, ist mittlerweile<br />

zu seiner zweiten Heimat geworden.<br />

Dort lehrt er an der Schola Cantorum<br />

Basiliensis. Sowohl als Solist, als<br />

auch gemeinsam mit Spitzenensembles<br />

der Alten Musik, ist er<br />

regelmäßig auf Konzerttournee. Er<br />

war unter anderem Gründungsmitglied<br />

von Jordi Savalls Ensemble<br />

Hespèrion XXI.<br />

Seit Mitte der 1980er Jahre<br />

beschäftigt sich Hopkinson Smith<br />

primär mit Solomusik für alte<br />

Zupfinstrumente wie der Vihuela, der<br />

Renaissance- und Barocklaute, der<br />

Theorbe und mit Renaissance- und<br />

Barockgitarren. Zahlreich sind seine<br />

Platten- und CD-Einspielungen mit<br />

Musik des Mittelalters, der<br />

Renaissance und des Barock.<br />

Hopkinson Smith kommentierte<br />

Zum 3. Mal fand im Rahmen des<br />

internationalen Musik-Festivals<br />

Mitte Europa ein Kammerkonzert<br />

im <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> statt. Die<br />

beiden tschechischen Solisten Jana<br />

Semerádová und Jan Krejča gaben<br />

am Sonntagnachmittag, den 19.<br />

Juni <strong>2005</strong>, eine Sammlung barocker<br />

Stücke zum Thema<br />

Vogelfantasie zu Gehör. Die<br />

kurzweiligen Stücke wurden auf<br />

Laute, Gitarre und verschiedenen<br />

Flöten dargeboten.<br />

Freunde und Förderer des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es Naundorf e.V.<br />

Kammerkonzert mit Hopkinson Smith Jens Thiede<br />

Entstehung und Charakter der gespielten<br />

Werke. Die kurzen, subtilen Stücke<br />

ranken sich um den Lebens-Leitgedanken<br />

„semper dolens – semper<br />

Dowland“ (immer traurig – immer<br />

Dowland). Das Stück Lachrimae Pavin,<br />

welches von vielen anderen Zeitgenossen<br />

nachempfunden und kopiert wurde,<br />

bildete das zentrale Werk des Konzerts.<br />

50 Besucher hörten gespannt dem<br />

Virtuosen im ausverkauften Atelier zu.<br />

Durch das Ambiente des Raumes und das<br />

direkte Beieinander von Künstler und<br />

Zuhörer wurde die intime Fragilität der<br />

vorgetragenen Stücke offenbar. Englische<br />

Renaissancemusik im <strong>Robert</strong>-<br />

<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> im Juni 2004, kurz vor dem<br />

137. Geburtstag <strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>s, war ein<br />

großes Erlebnis. Hoffen wir auf eine<br />

Wiederholung ähnlicher Konzerte.<br />

Hopkinson Smith<br />

Festival Mitte Europa <strong>2005</strong><br />

Die Flötistin überzeugte mit ihrem<br />

präzisen und dennoch emotional<br />

ansprechenden Musizieren. Die<br />

Solosuite für Theorbe von <strong>Robert</strong> de<br />

Viseé brachte die optimale akustische<br />

Wirkung des Veranstaltungsraumes<br />

zur Geltung. Das Atelier, in dem<br />

bereits mehrfach lässt neben<br />

Musikgenuss noch genügend Raum,<br />

<strong>Sterl</strong>s Gemälde zu betrachten. Dieses<br />

erstklassige Konzert war ein<br />

besonderer Programmhöhepunkt im<br />

<strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>. Jana Semerádová, Prag<br />

Aus dem Inhalt:<br />

- Wanderung zur Saisoneröffnung<br />

- Festival Mitte Europa 2004, <strong>2005</strong><br />

- Besuch der 2. Sächsischen<br />

Landesausstellung in Torgau<br />

- Heribert Fischer-Geising - 2004<br />

- Von Freital nach Moritzburg<br />

- Kehraus am 31.10.2004 und<br />

Saisonresümee<br />

- Ein Besuch im Albertinum<br />

- Kunstsammlungen Chemnitz,<br />

Fondation Corboud, Februar <strong>2005</strong><br />

- Tourismusbörse <strong>2005</strong><br />

- Pol Cassel, Ausstellung im<br />

Satdtmuseum Pirna, <strong>2005</strong><br />

- Programm des <strong>Freundeskreis</strong>es<br />

und des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es im<br />

Jahr <strong>2005</strong><br />

- <strong>Sterl</strong>hausnachrichten: <strong>Sterl</strong>s<br />

Rückkehr nach Wittgenborn,<br />

Abschied und Neubeginn


<strong>Journal</strong> des <strong>Freundeskreis</strong>es 2/<strong>2005</strong><br />

Besuch der 2. Sächsischen Landesausstellung in Torgau Dr. Karl Krogner<br />

Impressum:<br />

Freunde und Förderer des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es Naundorf e.V., <strong>Robert</strong>-<br />

<strong>Sterl</strong>-Straße 30, 01796 Struppen, Sächsische Schweiz, Telefon:<br />

035020 70216, Telefax.: 035020 70218, kontakt@robert-sterl-haus.de,<br />

www.robert-sterl-haus.de<br />

HAUPTANLIEGEN unseres Vereins ist es, die Aktivitäten des<br />

<strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es zu unterstützen. Der <strong>Freundeskreis</strong> wurde 1978<br />

gegründet und hat viel zur Erhaltung und Bewahrung des originalen<br />

Wohn- und Atelierhauses des sächsischen Impressionisten <strong>Robert</strong><br />

<strong>Sterl</strong> (1867-1932) als Museum beigetragen. Wir engagieren uns<br />

fördernd in den Bereichen: Restaurierung des künstlerischen<br />

Nachlasses <strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>s und des originalen Interieurs, Erweiterung<br />

der wissenschaftlichen Bibliothek, Öffentlichkeitsarbeit des <strong>Robert</strong>-<br />

<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es, Erarbeitung der Werkverzeichnisse <strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>s,<br />

Neuankäufe und wirken aktiv mit bei der Absicherung von<br />

Veranstaltungen und des Besucherverkehrs.<br />

MITGLIEDSCHAFT Ihre Mitgliedschaft im <strong>Freundeskreis</strong> ist ein<br />

aktiver Beitrag zum Erhalt des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es und dient zudem<br />

der Pflege des Andenkens an Leben und Wirken des Malers <strong>Robert</strong><br />

<strong>Sterl</strong>. Bitte nutzen Sie dazu die im Museum ausgelegten<br />

Anmeldeformulare oder senden Sie ein formloses Schreiben an die<br />

oben stehende Adresse. Über Ihre Rückmeldung oder Spenden freuen<br />

wir uns.<br />

BANKVERBINDUNG: Freunde und Förderer des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<br />

<strong>Haus</strong>es Naundorf e.V., Ostsächsische Sparkasse Dresden BLZ<br />

85050300, Konto-Nummer 3120001901<br />

FÜHRUNGEN: Nach Voranmeldung für Gruppen (maximal 20<br />

Personen 18 € + Eintritt 2,50 €/1,50 €) Neben dem Rundgang durch<br />

das <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> können Sie von der Leiterin Frau Mieth zu<br />

speziellen Themen – z.B. Steinbruch, Russland, Dresdener Musiker,<br />

Landschaftsmalerei, Grafik und Zeichnung informiert werden. Wir<br />

freuen uns auf Sie.<br />

REDAKTION: Jens Thiede, Katja Margarethe Mieth<br />

ABBILDUNGEN: Karl Krogner, Constantin Cassel, <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<br />

<strong>Haus</strong>-Archiv, Archiv Festival Mitte Europa, Katalog SKD<br />

Schloss Hartenfels in Torgau (Foto: Cassel)<br />

Freunde und Förderer des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es Naundorf e.V.<br />

Am Sonnabend, dem 31. Juli 2004,<br />

versammelten sich fast zwanzig<br />

Mitglieder des <strong>Freundeskreis</strong>es im<br />

Hof des Torgauer Schlosses<br />

Hartenfels, um gemeinsam die 2.<br />

Sächsische Landesaustellung zu<br />

besuchen. Zum Glück fanden wir an<br />

diesem heißen Tag ein schattiges<br />

Plätzchen in einer Nische, um den<br />

Beginn der von Herrn Trache für uns<br />

organisierten Spezialführung abzuwarten.<br />

Eine Kunstwissen-schaftlerin<br />

aus Berlin nahm uns dann in<br />

Empfang und erläuterte zunächst die<br />

Baugeschichte von Schloss Hartenfels,<br />

dem langjährigen Sitz der<br />

ernestinischen Kurfürsten.<br />

Zum ältesten erhaltenen Teil des<br />

Schlosses zählt der Albrechtsbau<br />

(1485 vollendet). Es folgen der<br />

Johann-Friedrich-Flügel mit dem<br />

vorgelagerten prächtigen Wendelstein,<br />

einem Höhepunkt deutscher<br />

Baukunst, und schließlich der<br />

nordwestliche Flügel mit der 1544<br />

eingeweihten Schlosskapelle. Zur<br />

Vorbereitung der Landesausstellung<br />

wurde das Schloss bis zum Sommer<br />

2002 für 26,8 Millionen Mark mit<br />

Mitteln des Freistaats, des Landkreises<br />

und des Bundes saniert. Das<br />

Ergebnis kann sich im Wortsinn<br />

sehen lassen!<br />

Die 2. Landesausstellung „Glaube &<br />

Macht – Sachsen im Europa der<br />

Reformationszeit“ konzentrierte sich<br />

auf die 1. Hälfte des 16.<br />

Jahrhunderts.<br />

Gegen das habsburgische Kaiserhaus<br />

und seinen Machtanspruch regte sich<br />

Widerstand, zu dem auch die<br />

reformatorische Bewegung Martin<br />

Luthers in Sachsen zählte. Die bis zu<br />

bewaffneten Konflikten reichenden<br />

Auseinandersetzungen endeten vorläufig<br />

im Augsburger Religionsfrieden<br />

von 1555, der die Teilung der<br />

Kirche und die Integrität der<br />

protestantischen Gebiete regelte.<br />

Mit bedeutenden Kunstwerken,<br />

darunter zahlreiche wertvolle<br />

Leihgaben – wie z.B. ein Cranach-<br />

Gemälde aus dem Prado in Madrid<br />

und originalen Dokumenten –<br />

beleuchtete die Ausstellung den<br />

Ablauf der Ereignisse von<br />

verschiedenen Seiten. Die ausgezeichnete<br />

Führung beschränkte sich<br />

nicht auf historische und kunstwissenschaftliche<br />

Erläuterungen,<br />

sondern versuchte dabei auch, das<br />

geistige Klima jener Zeit zu<br />

vermitteln. Dazu trugen nicht nur die<br />

Exponate sondern auch die<br />

historischen Räumlichkeiten wie die<br />

von Luther geweihte Schlosskapelle<br />

und das Kanzleihaus als Zentrum der<br />

Landesverwaltung bei. Am Ende<br />

bedankten wir uns herzlich bei der<br />

freundlichen Kunstwissenschaftlerin,<br />

die uns sächsische Geschichte<br />

eingebettet in europäische Entwicklungen<br />

kenntnisreich nahe gebracht<br />

hatte. Später im Schatten einer alten<br />

Kastanie im Hof des Kanzleihauses<br />

sitzend lautete unser Resümee<br />

einmütig: Es hat sich gelohnt!


<strong>Journal</strong> des <strong>Freundeskreis</strong>es 2/<strong>2005</strong><br />

Freunde und Förderer des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es Naundorf e.V.<br />

Heribert Fischer-Geising Peter Trache<br />

Vernissage im <strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> und Besuch des <strong>Freundeskreis</strong>es im Fischerhaus Geising<br />

Die zweite Sonderausstellung in der<br />

Saison 2004 im <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> war<br />

dem Maler Heribert Fischer-Geising<br />

anlässlich seines 20. Todestages<br />

gewidmet. Am 25. Juli 2004 fanden<br />

sich erfreulicherweise zahlreiche<br />

Interessenten im Atelier zur<br />

Vernissage ein. <strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>-Leiterin<br />

Frau Mieth konnte zur Begrüßung<br />

besonders die Witwe des Künstlers,<br />

Frau Hildegard Fischer, herzlich<br />

willkommen heißen. Die<br />

anschließenden Worte der Einführung<br />

wurden vom Gitarristen Ralf Buschko<br />

mit Kompositionen von Bartók und<br />

Brouwer umrahmt. In Abstimmung<br />

mit der zeitgleichen Werk-<br />

Retrospektive des Künstlers in der<br />

Dresdner Volksbank (Villa<br />

Eschebach), die auch den Begleitkatalog<br />

für die Sonderausstellung<br />

gefördert hat, sind im <strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong><br />

vorwiegend Gemälde zum Thema<br />

„Stillleben“ zu sehen. Dank der<br />

Großzügigkeit von Frau Fischer ist<br />

aber auch ein Selbstbildnis von 1914<br />

zu sehen. Der 1896 in Teplitz-Schönau<br />

(Teplice) geborene Heribert Fischer<br />

studierte Malerei an der Dresdener<br />

Kunstakademie bei Oskar Zwintscher<br />

sowie als Meisterschüler bei <strong>Robert</strong><br />

<strong>Sterl</strong>. Allerdings folgte er nicht dessen<br />

impressionistischer Richtung. Nach<br />

dem 1. Weltkrieg arbeitete er<br />

freischaffend im osterzgebirgischen<br />

Geising. Sein Name reiht sich zu den<br />

Erzgebirgsmalern Schönberg und<br />

Querner. Ihre künstlerischen Handschriften<br />

unterschieden sich deutlich -<br />

für Fischer war Harmonie oberstes<br />

Gebot. Hier im rauhen Osterzgebirge,<br />

der engeren Heimat, konnte der<br />

sensible und<br />

kultivierte Maler seine verständlichen<br />

Bedürfnisse nach Besinnung umsetzen.<br />

Nicht zuletzt die Erlebnisse im<br />

1. Weltkrieg ließen ihn danach<br />

streben. Landschaften und bodenständige<br />

Menschen setzte er feinfühlig<br />

in künstlerische Werke um. Von der<br />

Vielseitigkeit seines Lebenswerkes<br />

und der gleichzeitigen Kontinuität<br />

künstlerischer Auffassung zeugen<br />

zudem seine zahlreichen Stillleben,<br />

von denen nur eine repräsentative<br />

Auswahl zur Ausstellung gelangte.<br />

Die Bilder stechen mit einem kräftigen<br />

Farbenspiel und auch ausgefeilten<br />

ästhetischen Kompositionen hervor<br />

und halten den Betrachter damit<br />

gefangen. Frau Mieth betonte in ihrer<br />

Einführung, dass das Stillleben als<br />

eines der ältesten Sujets der Malerei in<br />

der Kunstbetrachtung der Moderne<br />

kaum noch eine Rolle spielt. Aber<br />

gerade der Hektik des 21. Jahrhunderts<br />

setzen die Arbeiten Fischer-Geisings<br />

Harmonie und ausgewogene Ästhetik<br />

der Stille und Schönheit wirkungsvoll<br />

entgegen. Neben ausgestellten Zeichnungen<br />

und Dokumenten war ein<br />

kleines Intarsienschränkchen aus dem<br />

Jahre 1945 zu bewundern, das im<br />

Rahmen der kunsthandwerklichen<br />

Betätigung des Malers entstand.<br />

Besinnlich und harmonisch, eingefangen<br />

von der Stille und Schönheit<br />

des Gartens – ein Stillleben besonderer<br />

Art – konnten die Gäste dieser<br />

Vernissage den erlebnisvollen<br />

Vormittag wie stets bei kleinem<br />

Imbiss und erfrischenden Getränken<br />

sowie herrlichem Wetter ausklingen<br />

lassen.<br />

Frau Fischer vor gemälden Ihres Ehemannes<br />

Heribert Fischer-Geising. Juli 2004.<br />

Im Wohnhaus von Heribert Fischer-Geising. Juli<br />

2004. (Fotos: Mieth)<br />

P.S.: Frau Hildegard Fischer war von<br />

der Ausstellung im <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong><br />

so begeistert, dass Sie unserem<br />

Museum gleich mehrere Arbeiten Ihres<br />

Mannes geschenkt hat. Darunter<br />

befindet sich auch die wertvolle Mappe<br />

mit zehn Holzschnitten zum Bergbau<br />

und weitere frühe Arbeiten des<br />

Künstlers aus den 1920er Jahren; so<br />

z.B. das Selbstbildnis des Künstlers und<br />

weitere Porträtzeichnungen sowie<br />

Lithografien zum Elbsandsteingebirge.<br />

Insgesamt wurde unser Bestand damit<br />

um 20 Arbeiten dieses bedeutenden<br />

Künstlers reicher. Herzlichen Dank an<br />

Frau Fischer. Katja Margarethe Mieth


<strong>Journal</strong> des <strong>Freundeskreis</strong>es 2/<strong>2005</strong><br />

Nach meinem Beitritt zum<br />

<strong>Freundeskreis</strong> im Sommer 2004 war<br />

die Veranstaltung im Freitaler Schloss<br />

Burgk am Vormittag des 9. Oktober<br />

2004 mein „Einstand“. Von Chemnitz<br />

kommend, habe ich die Hinweisschilder<br />

auf das Museum nur mit viel<br />

Glück erkennen können. Die kleine<br />

Ausstellung war Werken des <strong>Sterl</strong>-<br />

Freundes Wilhelm Claudius (1854–<br />

1942), einem Enkel des berühmten<br />

Dichters, gewidmet. Frau Mieth führte<br />

uns durch die Ausstellung mit<br />

„Gartenlaube“-Mi-niaturen,<br />

Zeichnungen und Ölbildern. Besonders<br />

die detailgetreuen Zeichnungen<br />

haben mich sehr beeindruckt.<br />

Bemerkenswert – oder vielleicht für<br />

Wilhelm Claudius typisch – war die<br />

jahrelange Be-ständigkeit seines Stils.<br />

Die Zeit reichte aus, um anschließend<br />

noch die umfangreiche Sammlung von<br />

Friedrich Pappermann, dem<br />

Mitbegründer des <strong>Freundeskreis</strong>es, die<br />

auch Werke <strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>s umfasst, zu<br />

besuchen.<br />

Am Nachmittag waren wir zu Gast bei<br />

Familie Timmler in Moritzburg. Nach<br />

meiner – eher unfreiwilligen –<br />

Ortsrundfahrt wurde ich von Herrn<br />

Timmler am Gartenzaun schon<br />

erwartet. Vor dem Kunstgenuss kam<br />

das leibliche Wohl, da wir zuerst zu<br />

einem mit viel Liebe von Timmlers<br />

vorbereiteten gemeinsamen Kaffeetrinken<br />

eingeladen waren. Im Anschluss<br />

daran besuchten wir das hinter<br />

dem alten Windmühlengebäude gelegenen<br />

Atelier von <strong>Sterl</strong>-Schüler<br />

Erich Fraass (1893-1974). In dem<br />

kleinen Raum zeigten uns Frau<br />

Timmler und ihr Sohn eine Vielzahl<br />

von interessanten Arbeiten ihres<br />

Vaters. Gefallen haben mir vor allem<br />

die Bilder aus seiner westsächsischen<br />

Heimat. Zurückgekehrt in das<br />

Wohnhaus konnten wir uns zum<br />

Freunde und Förderer des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es Naundorf e.V.<br />

Von Freital nach Moritzburg Michael Schulz<br />

Abschluss von Arbeiten Karl<br />

Timmlers beeindrucken lassen. Ein<br />

ausgefüllter Tag, viele neue Eindrücke;<br />

ich bin froh, dabei gewe-sen<br />

zu sein und freue mich auf weitere<br />

Veranstaltungen.<br />

P.S. Liebe <strong>Sterl</strong>-Freunde, noch ein<br />

kleiner Nachtrag zu den Künstlern:<br />

Wilhelm Claudius gehörte neben<br />

Bantzer zu den Mitinitiatoren des<br />

Goppelner Malerkreises, zu dem auch<br />

der junge <strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong> gehörte.<br />

Claudius förderte den talentieren,<br />

zehn Jahre jüngeren Kollegen sehr.<br />

<strong>Sterl</strong> hatte Claudius ja schon während<br />

seiner Studienzeit kennengelernt.<br />

Wilhelm Claudius gehörte zu den<br />

bedeutendsen Kinderbuchillustratoren<br />

seiner Zeit. <strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong> vermittelte er<br />

erste Illustrationsaufträge, die dann<br />

z.B. in dem in Hessen entstandenen<br />

Buch „Woher kommt’s Brot?“ von<br />

1893 erstmals kulminierten. Gemeinsam<br />

mit Georg Wilhelm Ritter und<br />

<strong>Sterl</strong> gehörte Claudius auch zu den<br />

häufigen Gästen in der von Carl<br />

Bantzer wieder belebten hessischen<br />

Künstlerkolonie Willingshausen.<br />

Während seiner Dresdener Jahre um<br />

1890 jedoch wählte Claudius Johnsdorf<br />

(heute Janóv) bei Schmilka im<br />

böhmischen Teil des Elbsandsteingebirges<br />

als Sommeraufenthaltsort.<br />

Dort besuchte ihn <strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong><br />

desöfteren und von dort aus<br />

unternahm er seine Streifzüge in die<br />

Steinbrüche bei Postelwitz und Bad<br />

Schandau. Von Claudius hatte er den<br />

Illustrationsauftrag für den steinbruchtechnologischen<br />

Aufsatz Hampe<br />

zugespielt bekommen, der in Heft 24,<br />

Jahrgang 10 der Zeitschrift<br />

„Universum“ 1893/94 erschien. Im<br />

Gegensatz zu <strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong> gelang es<br />

Claudius nach 1900 nicht, sich<br />

künstlerisch wesentlich weiter zu<br />

entwickeln. So geriet sein der<br />

spätromantischen Tradition und dem<br />

Besuch im Atlelier von Erich Fraass in<br />

Moritzburg. Oktober 2004. (Foto: Schulz)<br />

frühen deutschen Impressionismus<br />

verhaftetes Werk bald in Vergessenheit.<br />

Die Freitaler Ausstel-lung war<br />

ein wichtiger Beitrag, diesen Künstler<br />

wieder in Erinnerung zu bringen.<br />

Wilhelm Claudius’ Sohn Matthias war<br />

übrigens das Patenkind von <strong>Robert</strong><br />

<strong>Sterl</strong> und der Maler hat von diesem<br />

Jungen ein schönes Porträt<br />

geschaffen, das sich heute in einer<br />

Kölner Privatsammlung befindet. Katja<br />

Margarethe Mieth<br />

:


<strong>Journal</strong> des <strong>Freundeskreis</strong>es 2/<strong>2005</strong><br />

Kehraus am 31.10.2004 und Saisonresümee Christine Donnerstag & Katja Margarethe Mieth<br />

Frau Mieth hatte erstmals zum<br />

Saisonende zu einem Kehraus in das<br />

<strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> eingeladen. Nachdem<br />

am Vormittag etwa 25 Gäste das<br />

<strong>Haus</strong> besuchten, nahmen am Nachmittag<br />

noch einmal so viele Gäste an<br />

der letzten Führung der Saison teil.<br />

Leider waren jedoch nur wenige<br />

<strong>Freundeskreis</strong>mitglieder dabei. Sehr<br />

interessiert folgten die Teil-nehmer im<br />

Atelier Frau Mieth´s Resümee über<br />

das vergangene halbe Jahr und die<br />

Pläne für die nächste Saison. Es waren<br />

Gäste, die immer mal wieder den Weg<br />

ins <strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> finden, und es gab gute<br />

persönliche Gespräche, auch bezüglich<br />

des <strong>Freundeskreis</strong>es. Viele waren<br />

erfreut über die positive Entwicklung<br />

des <strong>Haus</strong>es. Es gab aber auch ganz<br />

neue Gäste, wie z.B. den<br />

neunzigjährigen<br />

Freunde und Förderer des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es Naundorf e.V.<br />

Prof. Edel aus Langebrück, der<br />

meinte: “So alt musste ich werden, um<br />

dieses Kleinod kennen zu lernen, so<br />

ganz in der Nähe gelegen.“ Spontan<br />

entschloss er sich zur finanziellen<br />

Patenschaft über eine Zeichnung (Z<br />

1468) für die kommende Sonder-<br />

ausstellung zum Ersten Weltkrieg.<br />

Damit bestehen jetzt 16 Patenschaften<br />

für Zeichnungen. Aber ca. 2700<br />

Zeichnungen bedürfen der konservatorischen<br />

Behandlung, eine große,<br />

kostspielige Aufgabe. Schauen Sie<br />

auch einmal auf die Webseite des<br />

<strong>Haus</strong>es und vielleicht finden auch Sie<br />

Ihr Patenkind. Wir freuen uns auf die<br />

nächste Saison. P.S.: 2004 besuchten<br />

2330 Gäste das <strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>. 25 Führungen,<br />

2 Konzerte, 2 Steinbruchwanderungen<br />

und 1 Lesung zur Musikgeschichte<br />

mit Prof. John fanden statt.<br />

<strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>, Klöppelschule in Jöhstadt. 1916. <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>.<br />

Die Lesung mit Professor John am<br />

Internationalen Museumstag im Mai<br />

2004 war eine besondere Bereicherung<br />

im Rahmen der<br />

Sonderausstellung zum 90. Todestag<br />

von Henri Petri und Ernst von Schuch.<br />

Im Nachgang dieser Ausstellung<br />

erhielt das <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> durch<br />

Herrn Dr. Lämmel aus Saarbrücken,<br />

der ein Nachkomme von Ernst von<br />

Schuch ist, einen Brief <strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>s<br />

an Liesl von Schuch geschenkt und<br />

anlässlich seines 60. Geburtstages im<br />

Februar <strong>2005</strong> ließ er sich Patenschaften<br />

für Schuch-Zeichnungen<br />

<strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>s schenken, so dass mehr<br />

als 1000 Euro zusammenkamen, von<br />

denen über 20 Zeichnungen von<br />

<strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong> restauriert werden<br />

konnten. Dies ist ein toller Erfolg und<br />

wir hoffen auf weitere Paten!!


<strong>Journal</strong> des <strong>Freundeskreis</strong>es 2/<strong>2005</strong><br />

Ein Besuch im Albertinum am 18. Dezember 2004 Dr. Sabine Harpain<br />

Wir begannen die Führung in der<br />

schlicht-weiß renovierten Gemäldegalerie<br />

Neue Meister im Albertinum<br />

bei den Romantikern. Zuerst<br />

bewunderten wir die mystischchristlichen<br />

und daneben sehr präzisen<br />

Naturdarstellungen von Caspar David<br />

Friedrich. Gefolgt von den romantisch-verklärten,<br />

für mich schon fast<br />

kitschigen, Naturgemälden eines<br />

Ludwig Richters, z. B. die „Überfahrt<br />

zum Schreckenstein“. Ein Raum der<br />

Galerie ist ausschließlich den<br />

verschollenen, von den Nazis als<br />

entartete Kunst entsorgten Gemälden<br />

des Albertinums gewidmet. Hier<br />

entdeckten wir, dass auch zwei Bilder<br />

von <strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong> auf der Liste standen,<br />

eines davon die „Prozession“. Bei den<br />

Impressionisten hat mir besonders der<br />

Afrikazyklus von Max Slevogt<br />

gefallen, der mich zugleich an die<br />

Steinbruchbilder von <strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong><br />

erinnerte. Seine Wolga-Gemälde<br />

waren in einem weiteren Raum zu<br />

bewundern. Das große Kriegstriptychon<br />

von Otto Dix erschien mir<br />

übermächtig und erdrückend; in<br />

grellen aggressiven und düstern<br />

Farben ausgeführt, wirkt es ähnlich<br />

imposant und mächtig wie<br />

vergleichbar große, oft nicht weniger<br />

brutale Altardarstellungen. In einem<br />

weiteren Raum entdeckten wir Curt<br />

Querner, der hier leider nur mit drei<br />

Bildern vertreten ist. Sein Selbstportrait<br />

hat mir gut gefallen.<br />

Freunde und Förderer des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es Naundorf e.V.<br />

Den Abschluss bildete ein Raum mit<br />

zwei düsteren phantastischen Sisyphus-Bildern<br />

von Wolfgang Mattheuer<br />

und Werner Tübkes „Die Brigade“.<br />

Letzteres erscheint zunächst<br />

sozialistisch wohlgefällig. Durch ihre<br />

Renaissance-Anordnung und die verhärmte<br />

Proletarier-Darstellung enthält<br />

es jedoch eine unterschwellige<br />

Sozialismus-Kritik. Und natürlich in<br />

zwei großen und hohen Räumen mit<br />

riesigen abstrakten, zunächst nur<br />

strukturell wirkenden Bildern ist<br />

Gerhard Richter vertreten. Daneben<br />

sehr fein – Paula Modersohn-Becker,<br />

Gustav Klimt, Emil Nolde, ein eigener<br />

van Gogh (mit vielen scheinbar<br />

herausfallenden Quitten) und ein<br />

Matisse als Leihgabe. Ein Uhlig-Bild<br />

erinnerte mich daran, dass meine<br />

Kinder meinen hier vor drei Jahren<br />

erworbenen sehr schönen Uhlig-Druck<br />

(es war der letzte!) für Bastelzwecke<br />

zerschnitten hatten, nachdem ich es bis<br />

dato nicht geschafft hatte, ihn<br />

aufzuhängen. Das dicke feste Papier<br />

hatte einen zu großen Reiz auf sie<br />

ausgeübt. Eine wie immer vor Wissen<br />

sprühende Frau Mieth, diesmal sehr<br />

fein ergänzt durch Herrn Dr.<br />

Zimmermann, begleitete uns durch die<br />

gesamte Ausstellung. Sie haben uns<br />

großzügig einen halben Tag ihrer<br />

Lebenszeit geschenkt. Hierfür<br />

möchten wir beiden sehr herzlich<br />

danken.<br />

Caspar David Friedrich, Hünengrab im Schnee.<br />

1807. Staatliche Kunstsammlungen Dresden<br />

<strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>, Erntefrauen. 1928. Galerie Neue<br />

Meister , Staatliche Kunstsammlungen Dresden


<strong>Journal</strong> des <strong>Freundeskreis</strong>es 2/<strong>2005</strong><br />

Der Ausflug am 5. Febraur <strong>2005</strong><br />

führte bei strahlendem Sonnenschein<br />

nach Chemnitz, wo die Fondation<br />

Gerard Corboud, hervorgegangen aus<br />

einer Schweizer Privatsammlung, mit<br />

Sitz im Kölner Wallraff-Richartz-<br />

Museum die Ausstellung „Coleur et<br />

lumiere – Französische Malerei 1870 –<br />

1918“ mit präsentierte. Durch die<br />

Ausstellung führte uns <strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>-<br />

Leiterin Frau Mieth in bewährter<br />

Weise, so dass auch dieser Besuch<br />

wiederum eine Bereicherung ist und in<br />

guter Erinnerung bleiben wird. Die<br />

hellen, lichten Ausstellungsräume<br />

passten gut zu dem vorgegebenen<br />

Thema – Impressionismus in der<br />

Malerei. Wir konnten nicht nur die<br />

Werke der ganz großen Bekannten<br />

dieser etwa um 1870 in Frankreich<br />

entstandenen und ursprünglich abfällig<br />

bezeichneten Stilrichtung betrachten<br />

und uns daran erfreuen. Die<br />

Sammlung Corboud umfasst auch<br />

Gemälde von hierzulande unbekannteren<br />

Malern wie z.B. die von<br />

Am 19. März von 10 bis 17 Uhr im<br />

Nationalparkhaus Bad Schandau war<br />

auch das <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> Naundorf<br />

wieder mit dabei. Wir hatten in der<br />

oberen Etage einen Eckplatz<br />

bekommen, von dem sich im<br />

Nachhinein herausstellte, dass er gar<br />

nicht so ungünstig war, wie wir<br />

anfangs befürchteten. Wir, das waren<br />

in diesem Fall die Mitglieder des<br />

<strong>Freundeskreis</strong>es Herr Dr. Krogner, der<br />

kurzfristig eingesprungen war, da Frau<br />

Mieth aufgrund ihrer Erkrankung<br />

leider nicht mit dabei sein konnte und<br />

Frau Kirschke. Dank der organisatorisch<br />

guten Vorbereitung seitens<br />

Frau Mieth, standen uns aktuelle<br />

Programm-Flyer für Mai bis Juli <strong>2005</strong>,<br />

Plakate von der Eröffnungsausstellung<br />

und Faltblätter und Plakate vom<br />

<strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> sowie unsere<br />

<strong>Freundeskreis</strong>-Faltblätter zur Verfügung.<br />

Es ergaben sich viele<br />

Gelegenheiten nicht nur mit den Besu-<br />

Freunde und Förderer des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es Naundorf e.V.<br />

Kunstsammlungen Chemnitz, Fondation Corboud Edith Thiede<br />

Puigaudeau um 1900 geschaffenen<br />

„Blühende(n) Apfelbäume“ oder<br />

„Chinesische Vasen“ von de Monfreid<br />

aus dem Jahre 1892. Anhand der<br />

Vielfalt berührender, eindrucksvoller<br />

Gemälde konnte man sich dem<br />

optischen Eindruck des Lichtes, der<br />

Bewegung und der Atmosphäre nicht<br />

entziehen und genoss dies alles. Der<br />

französische Impressionismus, entstanden<br />

auch unter der Wirkung<br />

englischer Kunst des frühen 19.<br />

Jahrhunderts, wie die von den Malern<br />

Turner und Constable, zeigt seine<br />

Ausstrahlung bis zu den pointillistischen<br />

Werken von Signac und<br />

Seurat. Diese, wie auch andere<br />

Künstler dieser Epoche in der Malerei,<br />

setzten die Farben mosaikgleich, in<br />

Tupfenmanier und teilweise konträr<br />

ein und prägten damit das Gesamtbild<br />

dieser Richtung. Einen formalen<br />

Eindruck von Unbegrenztheit erwirken<br />

manche Bilder, wenn ein „zufälliger„<br />

Bildrand eingearbeitet wurde. Den<br />

schönen Abschluss des Rundganges<br />

Tourismusbörse <strong>2005</strong> Annelie Kirschke<br />

chern, sondern auch mit anderen<br />

Veranstaltern zu sprechen. So konnten<br />

wir manchen auf unser schönes kleines<br />

Museum aufmerksam machen und<br />

zugleich vielen privaten Gästen unsere<br />

Informationen nahebringen. Dabei<br />

bemerkten wir, dass „Einheimische“,<br />

ja sogar Vermieter von Ferienwohnungen<br />

vom <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong><br />

zwar gehört, dieses Kleinod aber<br />

selbst noch nicht besucht hatten. Auch<br />

von unserem <strong>Freundeskreis</strong> erzählten<br />

wir vielen Interessierten und trugen<br />

dessen Anliegen mit vor. Darüber<br />

hinaus waren neben den Mitarbeitern<br />

der regionalen Info-Büros unter<br />

anderem auch Vermieter von Hotels<br />

und Privatvermieter aus der<br />

Sächsischen Schweiz bis hin nach<br />

Pirna weitere Interessenten. Auch der<br />

Landrat, Herr Geisler, besuchte bei<br />

seinem Rundgang unseren Stand. So<br />

war es im Großen und Ganzen eine<br />

angenehme Atmosphäre. Am Nach-<br />

Auguste Renoir. Jean Renoir. 1898 (Katalog Ch.)<br />

bildete das Gemälde „Jean Renoir,<br />

nähend“, welches den wie ein Mädchen<br />

gekleideten kleinen Sohn des Künstlers<br />

darstellt. Die Chemnitztour war schön<br />

und weckte die Vorfreude auf weitere<br />

eindrucksvolle Exkursionen.<br />

mittag wurde es draußen noch sonnig.<br />

Das lockte noch mehr Besucher zu<br />

einem Spaziergang in das Nationalparkhaus.<br />

Die Zeit verging wie im<br />

Flug und zu guter Letzt hatten wir<br />

Mühe, mit ausreichend Material<br />

dienen zu können. Folglich war unsere<br />

Teilnahme eine gute Sache. Nun<br />

hoffen wir natürlich, dass zur Saison-<br />

Eröffnung am 1. Mai <strong>2005</strong> mit der<br />

Sonderausstellung „1915 – <strong>Robert</strong><br />

<strong>Sterl</strong> als Kriegsmaler an der<br />

französischen Westfront“ und bis zum<br />

31. Oktober viele interessierte Gäste<br />

den Weg ins <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> finden.<br />

Und außerdem wünschen wir uns<br />

natürlich – nicht ganz uneigennützig –<br />

Mitglieder-Zuwachs bei den<br />

„Freunden und Förderern des <strong>Robert</strong>-<br />

<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es“. Liebe Freunde, bitte<br />

nutzen Sie jede Gelegenheit, um neue<br />

Mitglieder zu werben.<br />

P.S.: Neue Faltblätter zum Verteilen können Sie<br />

bei Herrn Thiede anfordern – 035020-75800


<strong>Journal</strong> des <strong>Freundeskreis</strong>es 2/<strong>2005</strong><br />

Auf Initiative von Frau Mieth und<br />

Frau Donnerstag wurde die<br />

Ausstellung des Malers Pol Cassel<br />

besucht und ein Stadtrundgang in<br />

Pirna durchgeführt. Der 1892 in<br />

München geborene Pol Cassel lebte<br />

mehrere Jahre mit seiner Familie in<br />

einem Steinbruch oberhalb von<br />

Zeichen in der Sächsischen Schweiz.<br />

Inmitten der Natur, umgeben von<br />

vielen Katzen und der vielfach<br />

porträtierten Hündin Panje, fand der<br />

Maler der Klassischen Moderne<br />

Inspirationen, die sich bis heute auf<br />

den Betrachter der Aquarelle, Drucke<br />

und Ölbilder überträgt. Pol Cassel, der<br />

sich im <strong>Freundeskreis</strong> Felixmüllers,<br />

Griebels, Dix` und Lohse-Wächtlers<br />

bewegte, stellt mit zum Teil<br />

alltäglichen Darstellungen seiner<br />

Familie, seines Wohnhauses und der<br />

<strong>Haus</strong>tiere vergleichsweise unspektakuläre<br />

Motive in die Mitte seines<br />

Schaffens. Durch originelle Farbigkeit<br />

wird der Betrachter gefesselt. Zum<br />

Beispiel fordert das scheinbar mit<br />

schnellem Pinselstrich gearbeitete<br />

Aquarell "Blick von der Wilke-<br />

Aussicht" den Wanderer zum<br />

nochmaligen Besuch des Aussichtspunkts<br />

und der angrenzenden<br />

Steinbrüche auf. Constantin Cassel,<br />

der Sohn des Künstlers und<br />

langjähriges aktives Mitglied des<br />

<strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>-<strong>Freundeskreis</strong>es,<br />

der seine frühe Jugend im<br />

Künstlerhaus über der Elbe verbrachte,<br />

nahm am Ausstellungsbesuch teil. Die<br />

sehenswerte Ausstellung im Stadtmuseum<br />

Pirna ist die erste umfassende<br />

Ausstellung zum Lebenswerk von Pol<br />

Cassel, der eine vorbereitende<br />

Reminiszenz im <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> im<br />

Jahr 2000 voranging. Frau Mieth, die<br />

mit hoher Sachkenntnis durch die<br />

Ausstellung führte, konnte zusammen<br />

mit Constantin Cassel viele Hintergrundinformationen<br />

zum Leben und<br />

Freunde und Förderer des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es Naundorf e.V.<br />

Pol Cassel – Ausstellung im Stadtmuseum Pirna Jens Thiede<br />

Werk Pol Cassels vermitteln. Der<br />

herzliche Dank des <strong>Freundeskreis</strong>es<br />

gilt den Initiatoren dieser Ausstellung.<br />

Das betrifft sowohl die Idee, Initiative<br />

und Ausführung. Frau Mieth und Herr<br />

Constantin Cassel, der am 3. April<br />

<strong>2005</strong> seinen 75. Geburtstag feierte, gilt<br />

an dieser Stelle ganz besonderer Dank.<br />

Der Ausstellungsbesuch wurde mit<br />

einem Stadtrundgang durch Pirna<br />

abgerundet. Diese Stadt, jahrelang<br />

unter grauem Putz langsam verfallend,<br />

entsteht stückweise wieder im alten<br />

Gewand. Dort, wo denkmalpflegerisches<br />

Bewusstsein und Engagement<br />

zusammentreffen, lassen sich<br />

Bürgerhäuser aus dem 16. Jahrhundert<br />

bewundern, so zum Beispiel das<br />

Canaletto-<strong>Haus</strong> und das Internat des<br />

Binationalen Gymnasiums. Ein von<br />

Frau Mieth organisierter Besuch der<br />

Marienkirche zeigte den Besuchern<br />

ein fast wiederhergestelltes Kleinod<br />

der überwiegend gotischen Kirchenarchitektur<br />

mit der berühmten<br />

Deckenmalerei. Besonders faszinierend<br />

sind die lebhaften Darstellungen<br />

der in Sandstein<br />

gearbeiteten Figuren auf Taufbecken<br />

und Altar.<br />

Nachtrag: Die im Anschluss in<br />

Altenburg gezeigte Cassel-Ausstellung<br />

lief auch dort sehr erfolgreich.<br />

Die Pirnaer Marienkirche wurde im<br />

September <strong>2005</strong> festlich wieder<br />

eingeweiht nach der Sanierung. Der<br />

<strong>Freundeskreis</strong> plant für 2006 einen<br />

Besuch.<br />

Schenkung eines <strong>Sterl</strong>-Gemäldes<br />

Im Juli <strong>2005</strong> erhielt das <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<br />

<strong>Haus</strong> mit dem Gemälde „Nacht am<br />

Brennofen“ von 1897 ein bedeutendes<br />

Werk von <strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong> aus seiner<br />

hessischen Zeit geschenkt. Wir sind<br />

den Kindern von Peter August<br />

Böckstiegel sehr dankbar, dass sie<br />

Pol Cassel. Winter.<br />

Vater und Sohn. Pol und Costantin Cassel.<br />

1932. (Fotos: Cassel-Katalog Pirna)<br />

unserem <strong>Haus</strong> ein so bedeutendes<br />

Werk vertrauensvoll hinterlassen<br />

haben. Nachdem Restaurator Friedbert<br />

Kühn den störenden Firnisglanz einer<br />

alten Restaurierung beseitigt und das<br />

Gemälde konserviert hat, präsentieren<br />

wir seit 24.9.<strong>2005</strong> dieses das Leben<br />

der Wittgenborner Töpfer veranschaulichende<br />

Werk im Atelier. Leider<br />

erreichte uns kürzlich die Nachricht,<br />

dass Sonja Böckstiegel (1920-<strong>2005</strong>)<br />

am 1. September dieses Jahres<br />

verstorben ist. Sie hatte über<br />

Jahrzehnte den Kontakt mit dem <strong>Sterl</strong>-<br />

<strong>Haus</strong> besonders intensiv gepflegt.


<strong>Journal</strong> des <strong>Freundeskreis</strong>es 2/<strong>2005</strong><br />

Programm des <strong>Freundeskreis</strong>es und des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es im Jahr <strong>2005</strong><br />

Finanzielle und organisatorische<br />

Unterstützung der<br />

denkmalgerechten Sanierung des<br />

<strong>Sterl</strong>-Grabsteins (verschoben auf<br />

2006)<br />

Mitarbeit am Werkverzeichnis<br />

<strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>s, Datenerfassung,<br />

Eingabe, Literaturrecherchen,<br />

Pflege des Inter-netauftritts des<br />

<strong>Freundeskreis</strong>es<br />

Postkarten- und Zeichnungspatenschaften<br />

für das <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong><br />

Transkription der Korrespondenz<br />

<strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>s mit thematischer und<br />

zeitlicher Gliederung<br />

Untersuchung der Beantragung von<br />

Fördermitteln durch den<br />

<strong>Freundeskreis</strong> für die Arbeit des<br />

Museums<br />

Besucherbetreuung im <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<br />

<strong>Haus</strong> bei Veranstaltungen und<br />

Wochenenddienste<br />

Gedenken an den 10. Todestag<br />

Friedrich Pappermanns<br />

Fortsetzung der Aktion aus dem<br />

Jahr 2004: <strong>Sterl</strong>s Werke suchen<br />

Paten (Auflegen auf säurefreien<br />

Passepartoutkarton, Sicherung der<br />

Ausstellungsfähigkeit), siehe<br />

Webseite: www.robert-sterl-haus.de<br />

Finanzierung einer Musikanlage für<br />

das <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> und Einbau<br />

in musealen Lautsprecher<br />

Erfassung der <strong>Freundeskreis</strong>-<br />

Historie<br />

Veranstaltungsprogramm für<br />

Mitglieder des <strong>Freundeskreis</strong>es:<br />

- Sonderführung im Archiv des<br />

<strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es (10.1.<strong>2005</strong>)<br />

- Französische Malerei von 1870-<br />

1918 der Fondation Corboud Köln<br />

in den Kunstsammlungen Chemnitz<br />

(9.2.)<br />

Freunde und Förderer des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es Naundorf e.V.<br />

- Stadtführung durch Pirna und Besuch<br />

der Pol-Cassel-Ausstellung (10.4.05)<br />

- Sonderausstellung im Schloss Freital-<br />

Burgk: -Der<br />

Symbolismus in Sachsen 1870-1920.<br />

(9.10.05)<br />

- Besuch der Städtischen Galerie<br />

Dresden - November <strong>2005</strong><br />

- Besuch bei Constantin Cassel und des<br />

Nachlasses von Pol Cassel, Dorf<br />

Wehlen – Januar 2006<br />

weitere Planungen:<br />

- erneuter Besuch bei Frau Timmler mit<br />

Schwerpunkt Druckgrafik von Erich<br />

Fraaß<br />

- Sonderausstellung der Gemäldegalerie<br />

Neue Meister zu Dresdener<br />

Privatsammlungen<br />

- Besuch der Pirnaer Marienkirche<br />

- Jahressitzung des <strong>Freundeskreis</strong>es im<br />

Januar 2006<br />

Programmhöhepunkte <strong>2005</strong> im<br />

<strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong><br />

SAISONERÖFFNUNG am Sonntag, 1.<br />

Mai <strong>2005</strong> – 11 Uhr<br />

Sonntag, 8. Mai <strong>2005</strong> – 15 Uhr<br />

„ERKENNE DEINE LAGE“ – Der<br />

Erste Weltkrieg im literarischen Spiegel<br />

Martin Stiebert (Jena) liest Texte von<br />

Barbusse, Dix, Kokoschka, Remarque,<br />

Renn sowie aus Briefen von <strong>Robert</strong><br />

<strong>Sterl</strong> von der Kriegsfront<br />

Sonntag, 5. Juni <strong>2005</strong> – 11 Uhr –<br />

STERL – Maler der Steinbrecher und<br />

Steinbruchgeschichten<br />

Wiederholung zum 9. Wehlener<br />

Naturmarkt am 4. September <strong>2005</strong><br />

KONZERT IM ATELIER<br />

Sonntag, 19.Juni <strong>2005</strong> 17 Uhr –<br />

Festival Mitte Europa <strong>2005</strong><br />

Ein Nachmittag mit Alter Musik –<br />

VOGELFANTASIE<br />

Jana Semerádová (Traversflöte) und Jan<br />

Krejca (Theorbe, Gitarre)<br />

spielen Werke von Montéclair, Rebel,<br />

Telemann u.a.<br />

Ausführliche Programminformationen<br />

unter www.festival-mitte-europa.com<br />

Sonntag, 3. Juli <strong>2005</strong> – 11 Uhr –<br />

Vernissage zu „Otto Griebel (1895-<br />

1972)“<br />

Sonnabend, 3. September <strong>2005</strong> – 15 Uhr<br />

– Otto Griebel „Ich war ein Mann der<br />

Straße“, Unterhaltsamer Lese- und<br />

Gesprächsnachmittag mit dem Sohn des<br />

Künstlers: Matthias Griebel<br />

Sonntag, 31. Oktober <strong>2005</strong> – 15 Uhr –<br />

KEHRAUS – Führung und<br />

Saisonresümee<br />

SONDERAUSSTELLUNGEN<br />

1915 - ROBERT STERL ALS<br />

KRIEGSMALER AN DER<br />

FRANZÖSISCHEN WESTFRONT<br />

Gemälde, Arbeiten auf Papier, Briefe<br />

und Dokumente<br />

1. Mai bis 26. Juni <strong>2005</strong><br />

OTTO GRIEBEL (1895–1972) zum<br />

110. Geburtstag des <strong>Sterl</strong>-Schülers<br />

Gemälde, Arbeiten auf Papier, Briefe<br />

und Dokumente<br />

3. Juli bis 18. September <strong>2005</strong><br />

<strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-Preisträger <strong>2005</strong> – David<br />

Buob – Video und PC-Installation<br />

24. September bis 31. Oktober <strong>2005</strong><br />

Hinweis <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-Trio:<br />

Frau Christina Biwank hat in diesem<br />

Sommer Nachwuchs bekommen. Aus<br />

diesem Grund findet im Herbst <strong>2005</strong><br />

erstmals kein Konzert mit dem <strong>Robert</strong>-<br />

<strong>Sterl</strong>-Trio statt. Wir bitten um<br />

Verständnis und wünschen Frau Biwank<br />

alles Gute.


<strong>Journal</strong> des <strong>Freundeskreis</strong>es 2/<strong>2005</strong><br />

STERLHAUSNACHRICHTEN:<br />

<strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong>s Rückkehr nach<br />

Wittgenborn<br />

Einhundert Jahre nachdem <strong>Robert</strong><br />

<strong>Sterl</strong> seiner geliebten künstlerischen<br />

Wahlheimat Hessen durch die<br />

Berufung als Lehrer an die<br />

Dresdener Kunstakademie den<br />

Rücken gekehrt hatte, kehrte er,<br />

wenn auch symbolisch, an den Ort<br />

des Geschehens zurück. Die Stadt<br />

Wächtersbach, zu der das ehemalige<br />

Töpferdorf Wittgenborn heute<br />

gehört, hat sich entschlossen, den<br />

berühmten Maler durch die<br />

Benennung einer Straße zu<br />

würdigen. Der „<strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-Weg“<br />

wurde am 12. Juni 2004 in Anwesenheit<br />

der Stadtoberhäupter, der<br />

Kulturbürgermeisterin und des Ortschaftsvorstehers<br />

und der<br />

engagierten und interessierten<br />

Bürgerschaft von Wittgenborn<br />

feierlich eingeweiht. Die<br />

Wiederbelebung des Kontaktes zu<br />

<strong>Sterl</strong>s geliebtem hessischen<br />

Sommersitz ist ganz entscheidend<br />

dem Wittgenborner Ortschronisten<br />

Willi Löwer zu verdanken, der<br />

natürlich beim Fest einen<br />

Ehrenplatz einnehmen durfte.<br />

Einige von Ihnen konnten ihn bei<br />

der <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-Preisverleihung<br />

2003 an Susanne Hanus<br />

kennenlernen. Das <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<br />

<strong>Haus</strong> habe ich hoffentlich gut<br />

vertreten und dank einer Spende der<br />

Stadt Wächtersbach konnten wir<br />

eine wetterfeste Erinnerungstafel an<br />

<strong>Robert</strong> <strong>Sterl</strong> und sein Häuschen in<br />

Wittgenborn übergeben. Wir hoffen<br />

nun, dass diese Tafel im Einverständnis<br />

mit den heutigen<br />

Bewohnern des Grundstücks, wo<br />

<strong>Sterl</strong>s Atelierhaus einst stand, einen<br />

festen Platz gefunden hat.<br />

Susanne Hanus war ebenfalls<br />

Freunde und Förderer des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es Naundorf e.V.<br />

anwesend, denn sie hat mit Ihrer von ihr<br />

selbst betexteten Gemäldeserie „<strong>Sterl</strong><br />

und Wittgenborn“ ganz entscheidend<br />

dazu beigetragen, den heutigen Kontakt<br />

wieder zu stärken. Ihre Arbeit ist als<br />

kleines Buch erschienen und kann in<br />

unserer Museumsbibliothek eingesehen<br />

werden. Im Zusammenhang mit der<br />

damaligen Sonderausstellung im Herbst<br />

2003 und der vollendeten Aufarbeitung<br />

des Bestandes alter Fotografien auf<br />

Glasplatten aus <strong>Sterl</strong>s Nachlass konnte<br />

damals dank Willi Löwers Mithilfe das<br />

<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> inidentifiziert werden. Das<br />

Wittgenborner <strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> genügte<br />

modernen Wohnanforderungen nicht<br />

mehr und so wurde es in den 1970er<br />

Jahren abgerissen. <strong>Sterl</strong> selbst hatte es<br />

spätestens mit dem Kauf seines<br />

Naundorfer <strong>Haus</strong>es aufgegeben.<br />

<strong>Sterl</strong>-Weg in Wittgenborn<br />

Katja Margarethe Mieth, Willi Löwer, Susanne<br />

Hanus am 12. Juni 2004 in Wittgenborn (Fotos:<br />

Mieth)<br />

Abschied und Neubeginn<br />

Liebe Freunde des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es,<br />

ich möchte Ihnen nochmals auf diesem<br />

Wege herzlichst für Ihre guten<br />

Wünsche, Geschenke und Ihre<br />

Zuneigung danken und hoffe sehr, dass<br />

Sie dem <strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> und der neuen<br />

Leiterin, Frau Silke Herz, genauso treu<br />

und hilfreich bleiben wie in den<br />

vergangenen 25 Jahren dem schönen<br />

Museum. Mir macht meine neue<br />

Tätigkeit als Direktorin der Sächsischen<br />

Landesstelle für Museumswesen in<br />

Chemnitz großen Spaß. Gerade konnten<br />

wir dem <strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong> noch helfen mit<br />

einem von mir 2004 gestellten Antrag<br />

auf Restaurierungsmittel. Es wird also<br />

bald wieder etwas Neues zu sehen geben<br />

im <strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>.<br />

Frau Herz wünsche ich auf diesem Weg<br />

beste Erfolge und freue mich schon auf<br />

weitere Nachrichten aus dem <strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong><br />

Ihre Katja Margarethe Mieth<br />

Abschied von Frau Mieth durch Herrn Thiede am<br />

15.9.<strong>2005</strong> (Foto: Cassel)


<strong>Journal</strong> des <strong>Freundeskreis</strong>es 2/<strong>2005</strong><br />

Freunde und Förderer des <strong>Robert</strong>-<strong>Sterl</strong>-<strong>Haus</strong>es Naundorf e.V.

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