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Kirchennachrichten Pfarrbereiche Bleicherode und Niedergebra ...

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Auf ein Wort<br />

Gottesteilchen<br />

Kürzlich war in der Zeitung zu lesen, dass Wissenschaftler mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit das sogenannte „Gottesteilchen“ entdeckt hätten. Ein<br />

winziges Elementarteilchen, nach dem die Physiker seit Jahren fieberhaft<br />

gesucht haben, denn mit diesem Teilchen ließe sich endlich erklären, warum<br />

sich Galaxien <strong>und</strong> Sterne zusammenballen, warum es Planeten gibt, letztlich<br />

auch den Menschen. Wieder scheint ein Teil des Bauplans unserer Welt<br />

entschlüsselt zu sein, der Physiker <strong>und</strong> erst recht uns Durchschnittsmenschen<br />

immer wieder ins Staunen versetzt.<br />

„ Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk,<br />

den Mond <strong>und</strong> die Sterne, die Du bereitet hast:<br />

Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst,<br />

des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst“<br />

So klingt dieses Staunen im Buch der Psalmen. Immer wieder haben<br />

Menschen ehrfurchtsvoll vor dieser Welt gestanden, haben in den<br />

Nachthimmel mit seinen leuchtenden Sternen gesehen, die Sonne, die der Welt<br />

das Leben gibt. Haben den Menschen gesehen mit all dem Schönen <strong>und</strong> auch<br />

dem Schlimmen, zu dem er fähig ist, die Natur <strong>und</strong> die Tiere. Haben versucht<br />

zu ergründen, was die Welt im Innersten zusammenhält – <strong>und</strong> mussten dabei<br />

feststellen, dass es hinter jeder Antwort zehn neue Fragen gibt. So haben sie<br />

dem Geheimnis dieser Welt schließlich einen Namen gegeben: „Gott“. Und<br />

letztlich sind alle Dinge, die wir auf dieser Welt sehen <strong>und</strong> wahrnehmen<br />

können, Gottes-Teilchen. Teile jenes großen <strong>und</strong> umfassenden Geheimnisses,<br />

das auch unser Leben trägt. Um Gottesteilchen in diesem Sinne zu entdecken,<br />

musst du nicht unbedingt Physiker sein. Es genügt, mit offenen Augen durch<br />

diese Welt zu gehen. Und weil die großen Dinge so schwer zu erfassen sind,<br />

hilft es manchmal, sich auf die kleinen zu beschränken.<br />

Am Erntedanktag legen wir ein Brot auf den Altar. Was für ein langer Weg, bis<br />

aus Sonne, Wasser <strong>und</strong> Erde dieses Gr<strong>und</strong>nahrungsmittel wurde. Wie viele<br />

„Gottesteilchen“ waren allein dafür notwendig!<br />

Und wenn wir auf uns schauen <strong>und</strong> auf unser Leben, dann können wir<br />

merken, dass wir selbst Gottes Teilchen sind. Wir alle tragen das schöpferische<br />

Geheimnis Gottes in uns – sind Teil jenes grandiosen Bauplanes dieser Welt,<br />

für den die Wissenschaft sicher auch in 500 Jahren mehr Fragen als Antworten<br />

haben wird. Lassen Sie sich einladen auf die Suche nach Gottesteilchen zu<br />

gehen: in der Schönheit dieser Welt – in den Menschen, die Ihnen begegnen –<br />

2 <strong>und</strong> schließlich auch in Ihrem eigenen Leben. Ihr Bernhard Halver

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