Gummi Kunststoff Arbeitsschutz Produkte Beratung Lösungen Kautschuk: Vom Naturstoff zum Endprodukt Unterscheidung Naturkautschuk und Synthesekautschuk Der Naturkautschuk war lange Zeit der alleinige Basisrohstoff der Gummiindustrie. Wie bereits beschrieben wird er hauptsächlich aus dem Saft des Gummibaumes gewonnen. Der Latex enthält <strong>ca</strong>. 35 % feste Kautschukbestandteile, die durch Zugabe von Säure ausfallen. Das eingedickte Material kann dann entsprechend weiterverwendet werden. Aufgrund seiner Eigenschaften und der vielfältigen Einsatzmöglichkeit stieg die Nachfrage nach Naturkautschuk innerhalb kürzester Zeit stark an. Lange Zeit jedoch gab es keine Alternative zum Naturkautschuk. Die zunehmende Verknappung sowie die immer weiter steigenden Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Grundmaterialien führten zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur Entwicklung neuer, synthetischer Kautschuke. Einführung zum Kautschuk Woher kommt der Kautschuk Kautschuk ist ein Sammelbegriff für elastische Polymere, aus denen Gummi hergestellt wird. Der Name Kautschuk geht vermutlich auf die indianische Bezeichnung „<strong>ca</strong>-hu-chu“ oder „<strong>ca</strong>u-utchu“ zurück. Denn schon lange vor den Europäern fertigten die Ureinwohner Süd- und Mittelamerikas aus Naturkautschuk Latexbälle, Regenumhänge oder (rußende) Fackeln. Columbus brachte von seinen Fahrten in die Neue Welt zwar Spielbälle aus Naturkautschuk von Haiti nach Europa mit, dennoch war dieser Werkstoff in der Alten Welt bis Mitte des 18. Jahrhunderts nur wenigen Menschen bekannt. Zurückgehend auf einen Bericht von Charles de la Condamine begannen viele Wissenschaftler sich in der darauffolgenden Zeit mit der Gewinnung, Verarbeitung und Verwendung von Kautschuk zu beschäftigen. Vom Latex zum Kautschuk Gewonnen wird der Latex durch das Anritzen der Rinde des Kautschukbaumes. Die Tagesproduktion je Baum liegt, je nach Alter der Pflanze, zwischen 7 – 30 Gramm. Um die weiteren Verarbeitungsmöglichkeiten zu verbessern, wird durch das sogenannte Koagulieren (Gerinnung des Latex durch die Zugabe von Säure) aus dem Naturlatex Kautschuk gewonnen, welcher nach der Waschung zu Fellen gewalzt und getrocknet wird. Um die Lagerfähigkeit des Naturprodukts zu verbessern und es gegen Fäulnis- und Oxidationsprozesse zu schützen, wird der Kautschuk mittels chemischer Behandlung (crepe sheet) oder Rauch (smoked sheets) konserviert. Produktion und Verbrauch Lange Zeit gab es keine Alternative zum Naturkautschuk. Der stark zunehmende Bedarf sowie die stetig steigenden Anforderungen an die Leistungsfähigkeit von Elastomeren führten zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur Entwicklung neuer, synthetischer Kautschuke. Der weltweite Kautschukverbrauch beträgt derzeit über 25 Millionen Tonnen jährlich, mit weiter steigender Tendenz. Bereits knapp 60 % von dieser Menge entfallen auf Synthesekautschuk, bei etwas über 40 % kommt nach wie vor Naturkautschuk zum Einsatz. Die fünf wichtigsten Produzentenstaaten von Naturkautschuk sind Thailand, Indonesien, Malaysia, Indien und China. Synthesekautschuk ist ein Erzeugnis der organischen Chemie. Die Erzeugung erfolgt beim Spalten des Rohöls in der Raffinerie. Durch die Verknüpfung seiner Kohlenstoffatome mit den Wasserstoffatomen ergeben sich die Vorprodukte des synthetischen Kautschuks. Ethylen, Propylen und Butadien. Unter Zusatz von Wasser, Emulgatoren und Katalysatoren emulgieren diese Vorprodukte und ein Gemisch dicht aneinander gereihter Tröpfchen entsteht. Diese Emulsion wird polymerisiert und eine synthetische Latexmilch entsteht. Aufgrund immer besserer Synthesekautschuke, aber auch der Entwicklung von Zusatzstoffen wie Weichmacher, Alterungsschutzmittel und Vernetzungschemikalien, besseren Festigkeitsträgern, Konstruktionsprinzipien und modernen Fertigungstechnologien, ist Kautschuk heute ein Hochleistungswerkstoff. Auch wenn heutzutage die synthetischen Kautschuke den größten Anteil des gesamten Kautschukmarktes abdecken, bleibt für viele Anwendungen Naturkautschuk als Werkstoff unersetzlich. Bestandteile einer Kautschukmischung Schwefel Synthesekautschuk Naturkautschuk Mineralöl Rapsöl Lichtschutzwachs Stearinsäure Sili<strong>ca</strong> Beschleuniger Zinkoxid Ruß Aktivator Alterungsschutzmittel 4 <strong>sudhoff</strong> <strong>technik</strong> <strong>GmbH</strong> August-Nagel-Straße 1 89079 Ulm-Einsingen Telefon 07305 9261-0 Telefax 07305 9261-500 info@<strong>sudhoff</strong>-<strong>technik</strong>.de www.<strong>sudhoff</strong>-<strong>technik</strong>.de <strong>sudhoff</strong> <strong>technik</strong> <strong>GmbH</strong> August-Nagel-Straße 1 89079 Ulm-Einsingen Telefon 07305 9261-0 Telefax 07305 9261-500 info@<strong>sudhoff</strong>-<strong>technik</strong>.de www.<strong>sudhoff</strong>-<strong>technik</strong>.de 5