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Republik Honduras Vision des Landes 2010-2038 und Plan der ...

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<strong>Republik</strong> <strong>Honduras</strong><br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong>-<strong>2038</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation <strong>2010</strong>- 2022<br />

Vorlage beim Nationalen Kongreß im Januar <strong>2010</strong><br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

1


“Wo <strong>der</strong> Gemeinschaftssinn fehlt, gibt es keinen Reichtum, keine konsolidierte<br />

Freiheit <strong>und</strong> keinen nationalen Wohlstand; <strong>und</strong> ohne Aufklären ist kein<br />

Gemeinschaftssinn möglich, da diese zur Bildung, Leitung <strong>und</strong> zum Erhalten dieses<br />

Sinnes notwendig ist.“<br />

“ Das Volk, das die meiste Arbeit leistet, soll auch den gröβten Reichtum haben.<br />

Das ist die wirklich politische Balance. Die Nationen die gedeihen wollen, müssen<br />

die Arbeiten planen <strong>und</strong> erhöhen, da sie die einzigen Faktoren darstellen, die zum<br />

Wohlstand führen. Also müssen wir mit Eifer <strong>und</strong> stets arbeiten. Wir werden jedoch<br />

die Früchte unserer Arbeit nicht ernten, aber unsere Nachkommen, die<br />

Unseresgleichen <strong>und</strong> die Heimat, wo wir geboren wurden.”<br />

JOSE CECILIO DEL VALLE<br />

(Beitrag <strong>des</strong> Rechtsanwaltes Rafael Leiva Vivas)<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

2


Anerkennung<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Anerkennung geht an all die Personen <strong>und</strong> Institutionen ohne <strong>der</strong>en<br />

Beitrag dieses Dokument nicht möglich gewesen wäre:<br />

Gewählter Präsident <strong>2010</strong>-2014<br />

Porfirio Lobo Sosa<br />

Exekutivgewalt<br />

Roberto Micheletti Bain, Präsident<br />

Gabriela Nuñez de Reyes, Finanzministerin<br />

Nationaler Kongress<br />

José Alfredo Saavedra<br />

Juan Ramón Velásquez Nazar<br />

Toribio Aguilera Coello<br />

Honduranische Streitkräfte<br />

Katholische Kirche <strong>Honduras</strong><br />

Evangelische Konfraternität <strong>Honduras</strong><br />

Nationales Bildungsfernsehprogramm (TEN)<br />

Rodrigo Wong Arévalo<br />

COHEP (Vereinigung <strong>der</strong> honduranischen Privatunternehmen)<br />

FUNDEMOS (Stiftung)<br />

Espacio Regional de Occidente (EROC)<br />

Ezequiel Miranda<br />

Carlos Salinas<br />

Entwicklungsprogramm <strong>der</strong> Vereinten Nationen<br />

FOSDEH (Soziales Forum <strong>der</strong> Auslandsschuld)<br />

Mauricio Díaz Bourdeth<br />

Raf Flores<br />

Nationaler Anti-Korruption Aussschuss<br />

Miguel Ángel Domínguez<br />

Eugenio González<br />

Margarita Rojas<br />

Kommission für die Verteidigung <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

Oscar Lanza Rosales<br />

Honduranische Stiftung für den Klimawandel<br />

Víctor Meza<br />

Manlio Martínez Cantor<br />

Luis Roberto Flores<br />

Gustavo Alfaro Zelaya<br />

Luz Ernestina Mejía<br />

José Cesar Ortega<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

3


Martha Lorena Casco<br />

Juan F. Ferrera<br />

Rigoberto Sandoval Corea<br />

Rafael Leiva Vivas<br />

Jorge Yllescas Oliva<br />

Adán Palacios<br />

Carlos Godoy Arteaga<br />

Universidad José Cecilio del Valle<br />

Carlos Ávila Molina<br />

UNITEC (Zentralamerikanische Technologische Universität)<br />

Luis Zelaya<br />

Politische Parteien<br />

Partido Innovación y Unidad Social Demócrata (PINU)<br />

Partido Demócrata Cristiano de <strong>Honduras</strong> (PDCH)<br />

Partido Liberal de <strong>Honduras</strong><br />

Partido Nacional de <strong>Honduras</strong><br />

Technische Kommission <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation:<br />

Arturo Corrales Alvarez (Koordinator)<br />

Ana Cristina Mejía de Pereira<br />

Alden Rivera Montes<br />

Julio Raudales<br />

Rodulio Perdomo<br />

Außerdem danken wir allen Personen, die uns via Telefon, Webseite<br />

www.visiondepais<strong>2010</strong>-<strong>2038</strong>.com o<strong>der</strong> dem Fernsehprogramm „<strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation „<br />

<strong>des</strong> Kanals 10 ihre Ansichten <strong>und</strong> Anmerkungen mitgeteilt haben <strong>und</strong> so einen<br />

Beitrag zu den Erwartungen <strong>der</strong> Honduraner hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

geleistet haben.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

4


ELEMENTE<br />

I. PRÄSENTATION........................................................................................... 8<br />

II. DIE RICHTUNGSWEISENDEN ENTWICKLUNGSPRINZIPIEN ............ 14<br />

III. VISION DES LANDES: VIER NATIONALE OBJEKTIVE UND<br />

23 PRIORITÄRE ZIELE .......................................................................................... 23<br />

Objektiv 1: Ein gebildetes <strong>und</strong> gesun<strong>des</strong> <strong>Honduras</strong> ohne extreme Armut <strong>und</strong><br />

mit konsolidierten sozialen Vorsorgesystemen<br />

Ziel 1.1: Ausmerzung <strong>der</strong> extremen Armut<br />

Ziel 1.2: Verringerung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> armen Familien um min<strong>des</strong>tens 15%<br />

Ziel 1.3: Steigerung <strong>des</strong> Schulbesuches auf durchschnittlich 9 Jahre<br />

Ziel 1.4: 95%ige Deckung auf allen Ebenen <strong>des</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesens<br />

Ziel 1.5: Ein Renten- <strong>und</strong> Pensionssystem für 90% <strong>der</strong> Erwerbstätigen <strong>und</strong> 50%<br />

<strong>der</strong> Selbstständigen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

Objektiv 2: Ein <strong>Honduras</strong>, das sich demokratisch entwickelt, mit Sicherheit <strong>und</strong><br />

ohne Gewalt<br />

Ziel 2.1: Sieben demokratische, kontinuierliche <strong>und</strong> transparente Wahlprozesse<br />

ab 2009<br />

Ziel 2.2: Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Tötungen pro 100.000 Einwohner auf ein<br />

Niveau, welches unter dem internationalen Durchschnitt liegt.<br />

Ziel 2.3: Min<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> sozialen Konfliktindex auf min<strong>des</strong>tens 6<br />

Ziel 2.4: Verringerung <strong>der</strong> illegalen Landbesetzungen auf weniger als 5%<br />

Ziel 2.5 Verbesserungen <strong>des</strong> Grenzschutzes als Voraussetzung für die<br />

Abschreckung nach außen <strong>und</strong> für die Erhöhung <strong>des</strong> Vertrauens <strong>der</strong><br />

Bevölkerung<br />

Ziel 2.6 Reduzierung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> landlosen Bauernfamilien um 50%.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

5


Objektiv 3: Ein produktives <strong>Honduras</strong> mit Chancen <strong>und</strong> würdigen<br />

Arbeitsplätzen, das seine Ressourcen nachhaltig nutzt sowie die Vulnerabilität<br />

<strong>der</strong> Umwelt min<strong>der</strong>t.<br />

Ziel 3.1: Verringerung <strong>der</strong> offenen Arbeitslosigkeit auf 2% <strong>und</strong> <strong>der</strong> unsichtbaren<br />

Unterbeschäftigung auf 5% <strong>der</strong> erwerbstätigen Bevölkerung<br />

Ziel 3.2: Erweiterung <strong>der</strong> Relation Exporte /BIP auf 75%<br />

Ziel 3.3: Steigerung <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> erneuerbaren Energieressourcen auf 80%<br />

Ziel 3.4: Bewässerungssysteme für 400.000 ha Land für eine 100%ige<br />

Befriedigung <strong>der</strong> Nachfrage nach Nahrungsmittel<br />

Ziel 3.5: Erhöhung <strong>der</strong> Wasserspeicherung <strong>und</strong> hydrologische Nutzung auf 25%<br />

Ziel 3.6: 1.000.000 ha Forstfläche mit einem ökologischen <strong>und</strong> produktiven<br />

Wie<strong>der</strong>aufbauprozess <strong>und</strong> Zugang zum internationalen Markt für Kohlendioxid-<br />

Zertifikate<br />

Ziel 3.7: Erreichung einer Qualifikation von über 50 <strong>des</strong> globalen Klima-Risiko-<br />

Indexes.<br />

Objektiv 4: Ein mo<strong>der</strong>ner, transparenter, verantwortungsvoller, effizienter <strong>und</strong><br />

wettbewerbsfähiger Staat<br />

Ziel 4.1: Verbesserung <strong>der</strong> Position von <strong>Honduras</strong> im globalen<br />

Wettbewerbsfähigkeit Indexes auf Position 50<br />

Ziel 4.2: Erhöhung <strong>der</strong> Dezentralisierung <strong>der</strong> öffentlichen Investitionen auf<br />

munizipaler Ebene von 40%<br />

Ziel 4.3: 90% <strong>der</strong> öffentlichen Funktionäre gehören einem stabilen<br />

Beamtenregime an, das die Kompetenz, Kapazität <strong>und</strong> Leistung prämiert<br />

Ziel 4.4: Entwicklung <strong>der</strong> prinzipiellen Prozesse für einen elektronischen<br />

Bürgerservice seitens <strong>der</strong> staatlichen Institutionen.<br />

Ziel 4.5 Erreichung einer Position von 90 – 100 auf <strong>der</strong> perzentilen Skala <strong>des</strong><br />

Index für Korruptionskontrolle <strong>der</strong> Weltbank<br />

IV. PLAN DER NATION: STRATEGISCHE RICHTLINIEN ………………….27<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

6


• NACHHALTIGE ENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNG............................30<br />

• DEMOKRATIE, BÜRGER UND REGIERBARKEIT..................................... 42<br />

• ARMUTSMINDERUNG, SCHAFFUNG VON VERMÖGENSWERTE UND<br />

CHANCENGLEICHHEIT ............................................................................. 50<br />

• BILDUNG UND KULTUR ALS MITTEL DER SOZIALEN EMANZIPATION . 60<br />

• GESUNDHEIT ALS GRUNDLAGE FÜR BESSERE<br />

LEBENSBEDINGUNGEN………………………………………………………...72<br />

• SICHERHEIT ALS<br />

ENTWICKLUNGSVORAUSSETZUNG ......................................................... 79<br />

• REGIONALE ENTWICKLUNG, NATÜRLICHE RESSOURCEN UND<br />

UMWELT …………………………………………… ..........................................84<br />

• PRODUKTIVE INFRASTRUKTUR ALS MOTOR DER<br />

WIRTSCHAFTSAKTIVITÄT ………………………………… .............. 99<br />

• MAKROÖKONOMISCHE STABILITÄT ALS FUNDAMENT DER INTERNEN<br />

ERSPARNISSE ………………………………………………………................ 109<br />

• IMAGE DES LANDES, WETTBEWERBSFÄHIGKEIT UND ENTWICKLUNG<br />

DER PRODUKTIVEN SEKTOREN ……………………………….. ................ 119<br />

• KLIMAANPASSUNG UND KLIMASCHUTZ ................................................. 128<br />

V. MATRIX DER INDIKATOREN DER ABLAUFVERFOLGUNG DER<br />

FORTSCHRITTE DES PLANS DER NATION<br />

NACION ...................................................................................................................135<br />

VI. REGIERUNGSPLÄNE ALS KOMPONENTEN DES NATIONALEN<br />

PLANUNGSSYSTEMS .......................................................................................... 142<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

7


<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

I. PRÄSENTATION<br />

8


Da <strong>der</strong> Kongreß sich <strong>der</strong> Notwendigkeit bewußt war, daß für den schon lang<br />

angestrebte <strong>Plan</strong> einer <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> mit einem längerfristigen <strong>Plan</strong>ungshorizont<br />

ein rechtlicher <strong>und</strong> institutioneller Rahmen erfor<strong>der</strong>lich ist, begann <strong>der</strong> Kongreß im<br />

ersten Halbjahr 2009 mit <strong>der</strong> Unterstützung <strong>der</strong> fünf rechtlich eingeschriebenen<br />

politischen Parteien <strong>und</strong> <strong>der</strong>en jeweiligen Präsidentschaftskandidaten die<br />

Vorbereitungen zur Ausarbeitung dieses <strong>Plan</strong>s.<br />

Zu diesem Zeitpunkt betrachtete man es als f<strong>und</strong>amental, die von den vorherigen<br />

Initiativen formulierten technischen <strong>und</strong> konzeptuellen Ansätze in Betracht zu ziehen,<br />

da diese aufgr<strong>und</strong> von umfassenden Befragungsprozessen erarbeitet worden waren.<br />

Bei diesen Befragungen wurden nicht nur die <strong>Vision</strong>en <strong>und</strong> Erwartungen <strong>der</strong><br />

verschiedenen repräsentativen honduranischen Gesellschaftsgruppen son<strong>der</strong>n auch<br />

die von Einzelpersonen <strong>der</strong> Regionen, Munizipien <strong>und</strong> Gemeinden <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>inneren zusammengetragen.<br />

In <strong>der</strong> Erkenntnis, daß die aktuellen Verhältnisse <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> einen solidarischen<br />

Kompromiß für den Frieden <strong>und</strong> die Versöhnung verlangen <strong>und</strong> gleichzeitig eine<br />

Chance bieten, unsere Zukunft mittels Partizipation, Ordnung, Gerechtigkeit <strong>und</strong><br />

Wohlstan<strong>des</strong> zu gestalten – <strong>und</strong> damit auch die Mandate <strong>der</strong> Artikel 329 <strong>und</strong> 245,<br />

Abschnitt 22, <strong>der</strong> Verfassung zu erfüllen - unterschrieben die Präsidentschaftskandidaten,<br />

<strong>der</strong> Nationale Kongreß <strong>und</strong> die Exekutive Gewalt am 25. November 2009<br />

eine Vereinbarung. Laut dieser Vereinbarung soll in <strong>der</strong> nächsten, am 27. Januar<br />

<strong>2010</strong> beginnende Regierungsperiode, <strong>der</strong> Prozeß für eine geplante Entwicklung<br />

beginnen. Dieser Prozeß ist auf die Erarbeitung einer <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> bis<br />

einschlieβlich <strong>2038</strong> ausgerichtet <strong>und</strong> beinhaltet die Erarbeitung von strategischen<br />

Prinzipien, Objektive, Ziele <strong>und</strong> Richtlinien, die während <strong>der</strong> nächsten sieben<br />

Regierungsperioden erfüllt werden sollen.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

9


Die ab diesem Zeitpunkt durchgeführten Analysen <strong>und</strong> Konsensus führten zur<br />

Erarbeitung eines konzeptuellen auf die nachstehenden Instrumente ausgerichteten<br />

Rahmen:<br />

1. Eine <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, die Prinzipien, nationale Objektive <strong>und</strong> Ziele<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> nationalen Prioritäten für die Periode <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong> enthält;<br />

2. Ein <strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation, <strong>der</strong> die erste Phase <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> (<strong>2010</strong>-2022)<br />

umfaßt <strong>und</strong> <strong>der</strong> aus den strategischen Richtlinien, Objektive <strong>und</strong> Indikatoren<br />

besteht, die die progressiven Verantwortungen <strong>der</strong> nächsten drei<br />

Regierungen hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> kennzeichnen werden.<br />

3. Eine Matrize mit 65 Indikatoren, die die zu erreichenden quantitativen Kriterien<br />

enthalten <strong>und</strong> erlauben, den Fortschritt bezüglich <strong>der</strong> Erfüllung <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong><br />

Nation <strong>und</strong> laut je<strong>der</strong> einzelnen strategischen Richtlinie zu messen.<br />

4. Ein vorläufiges Projekt für ein Dekret zur Schaffung <strong>des</strong> nationalen<br />

<strong>Plan</strong>ungssystems, welches ein Instrument für die Ausführung <strong>und</strong><br />

Institutionalisierung <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Regierungspläne darstellt, da diese für ihre korrekte Umsetzung über einen<br />

rechtlichen Rahmen, eine institutionelle Definition <strong>und</strong> ein Schema <strong>der</strong><br />

operationellen Funktionalität benötigen.<br />

Das folgende Diagramm zeigt die <strong>Plan</strong>ungsinstrumente <strong>und</strong> die zwischen denselben<br />

bestehende Prioritätenrelation. Als Teil <strong>des</strong> Schemas werden die Regierungspläne<br />

miteinbezogen, die nach Verabschiedung <strong>des</strong> Gesetzes, vorallem auf <strong>der</strong> Erfüllung<br />

<strong>der</strong> im <strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation genannten Ziele basieren. Jede Regierung wird während ihrer<br />

Regierungsperiode die Verpflichtung haben, ihre Anstrengungen <strong>und</strong> Leistungen auf<br />

die Erfüllung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong> im <strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation enthaltenen groβen<br />

Objektive auszurichten.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

10


Diagramm 1. Elemente <strong>des</strong> Systems <strong>der</strong> Entwicklungsplanung<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> (28 Jahre)<br />

Deklaration<br />

<strong>der</strong><br />

<strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation (12 Jahre)<br />

Prinzipien Regierungsplan (4 Jahre)<br />

Nationale<br />

Objektive<br />

Nationale<br />

prioritäte<br />

Ziele<br />

Strategische<br />

Richtlinien<br />

Indikatorenmatriz <br />

Haushaltsrichtlinien<br />

Nationales <strong>Plan</strong>ungsystem<br />

Recht<br />

licher<br />

Rahm<br />

en<br />

Institu<br />

tionell<br />

er<br />

Rahm<br />

en<br />

Monitori<br />

ngs- <strong>und</strong><br />

Evaluierungssysteme<br />

Im nachstehenden Diagramm werden die verschiedenen Perioden aufgezeigt:<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

Beobachtungsstellehinsichtlich<br />

Erfüllung<br />

System<br />

<strong>der</strong><br />

nationalen<br />

Integrität<br />

11


Diagramm 2:<br />

<strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation<br />

(<strong>2010</strong>-2022)<br />

Regierungsplan<br />

<strong>2010</strong>-<br />

2014<br />

Regierungsplan<br />

2014-<br />

2018<br />

VISION DES LANDES (<strong>2010</strong>-<strong>2038</strong>)<br />

VISION DES LANDES (<strong>2010</strong>-<strong>2038</strong>)<br />

Regierungsplan<br />

2018-<br />

2022<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> nationalen Dialogs <strong>und</strong> <strong>des</strong> Versöhnungsprozesses, <strong>der</strong> nach dem<br />

am 29. November 2009 beendeten Wahlprozesses begann, hat <strong>der</strong> gewählte<br />

Präsident <strong>der</strong> <strong>Republik</strong>, Licenciado Porfirio Lobo Sosa, erneut die Notwendigkeit zum<br />

Ausdruck gebracht, daß die <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> in einem harmonischen <strong>und</strong><br />

inklusiven <strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation verwirklicht werden sollte. Diese Verwirklichung soll auf<br />

den seit 1998 bis einschließlich 2009 unternommenen Anstrengungen aufbauen, die<br />

– wie schon erwähnt – auf einer Reihe von ausführlichen Befragungen breiter<br />

Sektoren <strong>der</strong> Bevölkerung basieren<br />

In den in diesem Dokument zusammengefaßten Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>,<br />

wird anerkannt, daß in <strong>der</strong> Verfassung <strong>der</strong> <strong>Republik</strong> festgelegt ist, daß <strong>der</strong> Staat die<br />

integrale Entwicklung <strong>des</strong> wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Sektors <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> för<strong>der</strong>t,<br />

<strong>und</strong> zwar auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage einer strategischen <strong>Plan</strong>ung, die eine Beteiligung <strong>der</strong><br />

Staatsgewalten, <strong>der</strong> politischen, wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Organisationen auf<br />

inklusive <strong>und</strong> partizipative Weise for<strong>der</strong>t.<br />

<strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation<br />

(2022-2034)<br />

Regierungsplan<br />

2022-<br />

2026<br />

Regierungsplan<br />

2026-<br />

2030<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

Regierungsplan<br />

2030-<br />

2034<br />

Übergangsperiode<br />

zu<br />

einer neuen<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong><br />

Regierungsplan<br />

2034-<br />

<strong>2038</strong><br />

12


Um die mittel- <strong>und</strong> langfristige Verwirklichung <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> zu erreichen, muß die<br />

honduranische Gesellschaft selbst eine <strong>Plan</strong>ung übernehmen, die die exakten zu<br />

erreichenden Ziele, Mittel <strong>und</strong> Mechanismen enthält. Dasselbe gilt für das <strong>Plan</strong>ungs-,<br />

Monitorings- <strong>und</strong> Evaluierungssystem, damit die Durchführung <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation garantiert wird <strong>und</strong> für die nachfolgenden Regierungen<br />

eine Erfüllungspflicht entsteht.<br />

Laut <strong>der</strong> offiziellen demographischen Projektion wird die Einwohnerzahl sich bis zum<br />

Jahr 2040 auf r<strong>und</strong> 13 Millionen erhöhen <strong>und</strong> <strong>der</strong> demographische Transformations-<br />

prozess deutet auf eine Erhöhung <strong>des</strong> Durchschnittsalters hin. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

kann <strong>der</strong> wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Konsolidierungsprozess nicht mehr<br />

aufgeschoben werden. Es ist wichtig diesen Prozeß jetzt in Angriff zu nehmen, um<br />

den H<strong>und</strong>erttausenden von Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich auf<br />

progressive Weise in den ökonomisch aktiven Sektor zu integrieren. Das bedeutet,<br />

daß in den nächsten Jahren Schulbildung, Berufsausbildung <strong>und</strong> Gelegenheiten für<br />

unternehmerische Aktivitäten sowie Möglichkeiten für die persönliche Verwirklichung<br />

benötigt werden.<br />

Es muß darauf hingewiesen werden, daß das Durchschnittsalter <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

von 19 Jahren im Jahr 2007 auf 30 Jahre im Jahr 2040 ansteigen wird. <strong>Honduras</strong><br />

wird dann eine Gesellschaft von jungen Erwachsenen sein.<br />

Auf <strong>der</strong> Suche nach einem Weg zur Schaffung eines neuen <strong>Honduras</strong> ist das<br />

Humankapital <strong>der</strong> einzige Faktor, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Lage ist, Reichtum in einem für die<br />

Ausübung <strong>der</strong> vollständigen Freiheit sowie <strong>der</strong> individuellen <strong>und</strong> kollektiven Initiativen<br />

geeigneten ökonomischen <strong>und</strong> sozialen System unter <strong>der</strong> Anwendung von Wissen,<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Handhabung von natürlichen Ressourcen zu schaffen.<br />

Es ist Pflicht <strong>der</strong> Autoritäten, <strong>der</strong> Bevölkerung den Zugang zu dem Wohlstand zu<br />

verschaffen, <strong>der</strong> den Erwartungen hinsichtlich eines würdigen, sicheren <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>em Leben entspricht, das in je<strong>der</strong> Generation verbessert wird. Deshalb muss<br />

jetzt <strong>der</strong> Wohlstand <strong>der</strong> Zukunft aufgebaut werden.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

13


II. DIE RICHTUNGSWEISENDEN<br />

ENTWICKLUNGSPRINZIPIEN<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

14


Die nachstehende Tabelle enthält die wichtigsten Prinzipien für den Entwurf, die<br />

Konzeption sowie Umsetzungen <strong>der</strong> spezifischen Interventionen, die jede Regierung<br />

unternehmen muß, damit die im <strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation festgelegten Ziele erreicht werden<br />

<strong>und</strong> die für jede einzelne Regierungsperiode zwischen <strong>2010</strong> <strong>und</strong> 2022 gültig sein<br />

sollen. Obwohl <strong>der</strong> Entwurf <strong>der</strong> Politiken <strong>und</strong> Programme mit <strong>der</strong>en Hilfe die<br />

nächsten Regierungen versuchen sollen, die festgelegten Ziele zu erreichen,<br />

aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Initiative <strong>der</strong> aktuellen Regierung entstand, wird die Einhaltung dieser<br />

Prinzipien die Konsistenz <strong>und</strong> Harmonie dieser Interventionen mit den strategischen<br />

Richtlinien <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation garantieren.<br />

Tabelle 1: Die gr<strong>und</strong>legenden richtungsweisenden Entwicklungsprinzipien<br />

PRINZIP BESCHREIBUNG<br />

Ausrichtung auf<br />

den Mensch <strong>und</strong><br />

seine gerechte <strong>und</strong><br />

integrale<br />

Entwicklung<br />

Respektierung <strong>der</strong><br />

menschlichen<br />

Würde<br />

Diese <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> konzentriert sich auf die Verwirklichung<br />

<strong>des</strong> Menschen, seine Fähigkeiten, persönlicher Wohlstand <strong>und</strong><br />

Respektierung seiner Würde als traszedentes Objektiv aller<br />

sozialen Aktionen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollen bei allen politischen<br />

o<strong>der</strong> rechtlichen Maßnahmen, Programme o<strong>der</strong> Projekte, die mit<br />

nationalen o<strong>der</strong> externen Mitteln finanziert werden, <strong>der</strong> Mensch<br />

<strong>und</strong> seine integrale Entwicklung im Mittelpunkt stehen.<br />

Keine Aktion <strong>des</strong> Staates wird das natürliche körperliche <strong>und</strong><br />

intellektuelle Leistungsvermögen <strong>der</strong> Bürger schwächen, da es<br />

sich um den wichtigsten Faktor aller umzusetzenden Politiken<br />

handelt. Die Würde <strong>und</strong> <strong>der</strong> Respekt für die gr<strong>und</strong>legenden<br />

Rechte <strong>der</strong> Personen werden <strong>der</strong> Mittelunkt aller öffentlichen<br />

Politiken sein <strong>und</strong> jegliche Aktion, die die Denkfreiheit <strong>und</strong> die<br />

Möglichkeiten sich persönlich zu entwickeln, verletzt, muß<br />

vermieden werden. Die Regierung wird sich darauf konzentrieren,<br />

für die Personen Möglichkeiten zu schaffen, damit diese ihren<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

15


Solidarität <strong>und</strong><br />

Gerechtigkeit als<br />

Kriterien für die<br />

staatliche<br />

Intervention<br />

Subsidiarität als<br />

Politik <strong>des</strong> Staates<br />

Freiheit als Teil <strong>der</strong><br />

menschlichen<br />

Entwicklung<br />

Wohlstand anstreben können, ohne daß ihre immanenten Rechte<br />

betroffen werden.<br />

Es werden die Kriterien <strong>der</strong> sozialen <strong>und</strong> rechtlichen Solidarität<br />

angewandt werden, um eine harmonische <strong>und</strong> ausgewogene<br />

Entwicklung zu erreichen, die den rationalen <strong>und</strong> gerechten<br />

Zugang zu den Ressourcen, den Chancen <strong>und</strong> den auf sozialer<br />

Basis geschaffene Gewinne zu garantieren. Diese <strong>Vision</strong> sieht die<br />

soziale <strong>und</strong> wirtschaftliche Entwicklung als ein Resultat <strong>der</strong><br />

Bemühungen je<strong>des</strong> Einzelnen, um zu Wohlstand zu kommen. In<br />

diesem Sinn wird die Regierung Programme durchführen, um den<br />

ärmsten <strong>und</strong> am meisten benachteiligten Bürger eine gerechte<br />

Partizipation sowohl im wirtschaftlichen als auch sozialen <strong>und</strong><br />

politischen Bereich zu ermöglichen.<br />

Die Regierung wird ihre Rolle auf verantwortliche Weise erfüllen<br />

<strong>und</strong> die Aktionen auf das Erreichen <strong>des</strong> allgemeinen Wohlstands<br />

ausrichten. Nur wenn die Einzelnen nicht imstande sind,<br />

Entwicklungsaktionen auf geeignete Weise durchzuführen, sei es<br />

weil es für sie nicht möglich ist o<strong>der</strong> aufgr<strong>und</strong> eines an<strong>der</strong>en<br />

Motivs, wird die Regierung Entwicklungsaktionen durchführen.<br />

Und die zentrale Autorität wird diese Aktionen durch die Instanzen<br />

durchführen lassen, die den Bürger am Nähesten stehen, so daß<br />

die autonome Entwicklung <strong>der</strong> Munizipalitäten ermöglicht wird.<br />

<strong>Honduras</strong> wird die Selbstbestimmungen bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />

Personen <strong>und</strong> ihren spontanen Vereinigungen (Familie, Kirche,<br />

Gruppen etc.) <strong>und</strong> die wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Freiheit för<strong>der</strong>n.<br />

Der Staat wird die kreativen Fähigkeiten <strong>der</strong> Personen sowie das<br />

innovative <strong>und</strong> schaffende Talent stimulieren, damit sie Besitztum<br />

schaffen o<strong>der</strong> das bestehende stärken, denn auf diese Weise wird<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

16


Menschliche<br />

Entwicklung als ein<br />

Prozeß zur<br />

Schaffung von<br />

Chancen<br />

Wirtschaftliches<br />

Wachstum als ein<br />

Mittel um eine<br />

Entwicklung zu<br />

erreichen<br />

die Abhängigkeit reduziert <strong>und</strong> <strong>der</strong> individuelle <strong>und</strong> kollektive<br />

Wohlstand garantiert.<br />

Wir verstehen die menschliche Entwicklung als einen Prozeß mit<br />

welchem den Menschen mehr Chancen geboten werden. Die<br />

wichtigsten Chancen sind: ein langes <strong>und</strong> gesun<strong>des</strong> Leben,<br />

politische Freiheit, die Garantie zur uneingeschränkten Ausübung<br />

<strong>der</strong> Menschenrechte, Bildung, Selbstrespekt <strong>und</strong> Zugang zu den<br />

für eine gute Lebensqualität notwendigen Ressourcen.<br />

Wir glauben, daß die Entwicklung im Wesentlichen den Menschen<br />

betrifft <strong>und</strong> nicht die Dinge <strong>und</strong> <strong>des</strong>halb auf die Schaffung von mehr<br />

Chancen ausgerichtet sein muß, die erfor<strong>der</strong>lich sind, um den<br />

Wohlstand zu erhöhen, mehr Integration <strong>und</strong> Solidarität innerhalb<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft sowie den Aufbau von nachhaltigen Demokratien<br />

zu erreichen, wo die Personen aktiv ihre Bürgerrechte <strong>und</strong> -<br />

pflichten ausüben <strong>und</strong> harmonische <strong>und</strong> nutzbringende<br />

Beziehungen zur Natur unterhalten.<br />

Wir verstehen das wirtschaftliche Wachstum nicht nur als ein<br />

Ziel allein, son<strong>der</strong>n auch als ein Mittel. Wir glauben, daß eine<br />

nationale Wirtschaftsaktivität benötigt wird, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Honduraner nicht nur die Früchte erntet, son<strong>der</strong>n auch die<br />

wertvollste Ressource darstellt. Diese doppelte Kondition<br />

setzt jedoch drei Mechanismen voraus: ein Mechanismus,<br />

<strong>der</strong> den Personen hilft auf kreative <strong>und</strong> effiziente Art <strong>und</strong><br />

Weise am produktiven Prozeß teilzunehmen <strong>und</strong> eine<br />

gerechte Entlohnung dafür zu erhalten; ein Mechanismus,<br />

<strong>der</strong> eine gerechte Verteilung <strong>der</strong> Erfolge <strong>des</strong> nationalen<br />

Fortschritts erlaubt <strong>und</strong> ein Mechanismus, <strong>der</strong> es<br />

ermöglicht, zu produzieren ohne nicht wie<strong>der</strong>herstellbare<br />

Mißverhältnisse zwischen sozialem Leben <strong>und</strong> Natur zu<br />

schaffen.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

17


Demokratie <strong>und</strong><br />

politischer<br />

Pluralismus<br />

Bürgerbeteiligung<br />

als ein Mittel zur<br />

Erlangung <strong>der</strong><br />

Regierbarkeit<br />

Uns ist bewußt, daß die Entwicklung auch auf einem<br />

bestimmten politischen System basiert. Die Lebens-qualität,<br />

die wir für die honduranische Gesellschaft erreichen wollen,<br />

kann nur im Rahmen eines demokratischen System<br />

aufgebaut werden, in welchem die Konflikte zwischen den<br />

verschiedenen sozialen <strong>und</strong> politischen Gruppen stets<br />

erkannt werden <strong>und</strong> ihn dem auch die institutionellen<br />

Mechanismen existieren, die imstande sind, diese Konflikte<br />

durch Konsens <strong>und</strong> im Dialogs zu lösen. In dem von uns<br />

erwünschten politischen System dürfen die zwischen den<br />

Bürgern bestehenden Differenzen we<strong>der</strong> verheimlicht noch<br />

verleugnet werden. Im Gegenteil, das staatliche Handeln<br />

muß darauf ausgerichtet sein, spezifische Antworten, die<br />

den Bedürfnissen je<strong>der</strong> einzelnen honduranischen Familie<br />

angepaßt sind, zu erbringen.<br />

Daher ist ist die Konsolidierung eines politischen Systems<br />

für eine Gesellschaft, die versucht, eine gröβere soziale,<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong> politische Inklusion zu erreichen <strong>und</strong> die<br />

bestmöglichsten Voraussetzungen zu schaffen, damit alle<br />

Honduraner die gleichen Rechte <strong>und</strong> Pflichten haben.<br />

Die Bürgerbeteiligung för<strong>der</strong>t die gemeinsame Entscheidungsfindung<br />

<strong>und</strong> Durchführung von Aktionen <strong>des</strong><br />

öffentlichen Sektors <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft mittels einer<br />

gemeinsamen Leitung <strong>und</strong> in Teamarbeit, damit sie<br />

zusammen mit den Regierungsstellen die nationale<br />

Entwicklung <strong>und</strong> die für die Nachhaltigkeit erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Voraussetzungen stimulieren.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

18


Gen<strong>der</strong>gleichheit<br />

als<br />

Querschnittsthema<br />

Respekt für die<br />

ethnischen<br />

Gruppen <strong>und</strong><br />

Erhaltung ihrer<br />

Kultur <strong>und</strong><br />

Traditionen<br />

Integrität <strong>und</strong><br />

Transparenz als<br />

F<strong>und</strong>ament <strong>des</strong><br />

Handelns<br />

Makroökonomische<br />

Stabilität als<br />

unabdingbares<br />

Element <strong>des</strong><br />

Wachstums<br />

Die Gen<strong>der</strong>gleichheit stellt einen essentiellen Faktor für die<br />

Erreichung <strong>der</strong> von uns erwünschten Entwicklungsziele dar.<br />

Sie sind eine notwendige Voraussetzung, um Hunger, Armut<br />

<strong>und</strong> Krankheiten zu überwinden. Gen<strong>der</strong>gleichheit bedeutet<br />

Gleichheit auf allen Ebenen <strong>der</strong> Bildung, in allen<br />

Arbeitsbereichen <strong>und</strong> die gerechte Kontrolle <strong>der</strong> Ressourcen<br />

sowie gleiche Chancen <strong>der</strong> Repräsentation im öffentlichen <strong>und</strong><br />

politischen Leben.<br />

Die <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> basiert auf dem Wissen, daß<br />

<strong>Honduras</strong> ein multikulturelles <strong>und</strong> mehrsprachiges Land ist.<br />

In diesem Sinn werden diese Aspekte bei den Objektiven,<br />

Zielen, Programmen <strong>und</strong> Politiken respektiert <strong>und</strong><br />

insbeson<strong>der</strong>e auch ihre Entwicklung geför<strong>der</strong>t <strong>und</strong><br />

unterstützt.<br />

Der Staat wird bei allen öffentlichen, privaten <strong>und</strong><br />

Bürgeraktionen die Ethik för<strong>der</strong>n, damit sich alle Personen in<br />

Übereinstimmung mit den persönlichen Werten sowie den<br />

Werten <strong>der</strong> Gemeinschaft, zu <strong>der</strong> sie gehören, benehmen.<br />

Die <strong>Vision</strong> verbindet den Begriff Entwicklung auch mit einem<br />

stabilen <strong>und</strong> investitionsfre<strong>und</strong>lichen Umfeld. Deswegen werden<br />

die internen öffentlichen <strong>und</strong> externen Ersparnisse, die<br />

Preisstabilität, die Steuerprogression sowie eine geordnete<br />

Administration <strong>der</strong> öffentlichen Finanzen geför<strong>der</strong>t.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

19


Nachhaltige <strong>und</strong><br />

mit <strong>der</strong> Natur<br />

harmonierende<br />

Entwicklung<br />

Dezentralisierung<br />

<strong>der</strong> Führung <strong>und</strong><br />

entwicklungsorientierte<br />

Entscheidungen<br />

Gemeinsames<br />

öffentlich-privates<br />

Entwicklungsmanagement <br />

Entwicklungsplanung<br />

Der Staat <strong>und</strong> seine Institutionen verpflichten sich, einen<br />

systematisierten Prozeß zur Erreichung eines gerechten <strong>und</strong><br />

alle miteinbeziehenden Wohlergehens, in dem sie Aktionen für<br />

einen Wirtschaftswachstum anwendet, die keine negativen<br />

Auswirkungen auf die Umwelt haben.<br />

Vorliegende <strong>Vision</strong> stützt sich auf <strong>der</strong> territorialen<br />

Entwicklung <strong>und</strong> wird <strong>des</strong>wegen die Selbstverwaltung <strong>und</strong><br />

die regionale sowie munizipale Entwicklung för<strong>der</strong>n. Dafür<br />

werden Programme begünstigt, die die Verbesserung <strong>der</strong><br />

Gemeindefinanzen zum Ziel haben <strong>und</strong> es werden<br />

Bürgerinitiativen für die Bürgerbeteiligung <strong>und</strong> soziales Audit<br />

geför<strong>der</strong>t. Auβerdem wird man sich um eine Annäherung<br />

zwischen Bürger <strong>und</strong> lokale Autoritäten bemühen.<br />

Der Staat wird die öffentlich-privaten Allianzen im Bereich<br />

Dienstleistungen för<strong>der</strong>n, um <strong>der</strong> Bevölkerung den Zugang zu<br />

denselben zu erleichtern. Damit wird die Effizienz <strong>und</strong><br />

Transparenz <strong>der</strong> Managementprozesse sowie die<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong>selben gewährleistet.<br />

Das Handeln <strong>der</strong> Regierung wird auf einem kohärenten <strong>und</strong><br />

effizienten strategischen <strong>Plan</strong>ungssystem basieren, in<br />

Anlehnung an die Führungsprinzipien <strong>und</strong> bürgerliche<br />

Selbstkompetenz basieren, d. h. ein auf Ergebnisse<br />

beruhen<strong>des</strong> Management <strong>und</strong> eine mit den restlichen<br />

Staatsgewalten geteilte Verantwortung.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

20


III. <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>: Vier nationale<br />

Objektive <strong>und</strong> 23 nationale prioritäre<br />

Ziele<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

21


Die <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong> faßt alle Voraussetzungen zusammen, die<br />

notwendig sind, um die Nation zu schaffen, die von den Honduranern erwünscht wird.<br />

Zum Erhalt dieser Informationen waren in den letzten Jahren verschiedene<br />

Befragungen im ganzen Land durchgeführt worden. Und die Festlegung von 4<br />

groβen nationalen Objektiven sowie 23 nationale prioritäre Ziele werden zur<br />

Verwirklichung dieser möglichen Nation beitragen.<br />

Diese Objektive <strong>und</strong> Ziele zeigen das Bild eines Lan<strong>des</strong>, das wir bis zum Jahr <strong>2038</strong><br />

verwirklichen wollen. Auch wird gezeigt, wohin uns die nächsten Regierungen führen<br />

sollen, <strong>und</strong> zwar ab <strong>der</strong> nächsten Anfang <strong>2010</strong> beginnenden Regierungsperiode.<br />

Diese vier nationalen Objektive werden im folgenden Diagramm aufgezeigt:<br />

Diagramm 3: Die nationalen Objektive <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

22


Das nachstehende Diagramm zeigt das erwartete Szenario für je<strong>des</strong> <strong>der</strong> vier<br />

nationalen Objektive im Jahr <strong>2038</strong>:<br />

Diagramm 4: Beschreibung <strong>der</strong> Objektive <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

Ein gebildetes <strong>und</strong><br />

gesun<strong>des</strong> <strong>Honduras</strong><br />

ohne extreme Armut<br />

<strong>und</strong> mit konsolidierten<br />

sozialen<br />

Vorsorgesystemen<br />

Ein <strong>Honduras</strong>, das sich<br />

in Demokratie<br />

entwickelt, mit<br />

Sicherheit <strong>und</strong> ohne<br />

Gewalt<br />

Szenario: Im <strong>2038</strong> wird <strong>Honduras</strong> eine vereinte <strong>und</strong> einschließende<br />

Gesellschaft haben, die die extreme Armut ausgelöscht <strong>und</strong> die<br />

Armut bis auf 10% vermin<strong>der</strong>t hat. Die Einkommensungleichheit<br />

wird sich verringert haben <strong>und</strong> es werden die Mittel vorhanden<br />

sein, damit alle Honduraner, insbeson<strong>der</strong>e diejenigen mit<br />

geringerem Einkommen, den gleichen Zugang zu guten<br />

Dienstleistungen in den Bereichen Bildung, Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Berufsbildung, soziale Sicherheit <strong>und</strong> Basisdienstleistungen haben<br />

werden. <strong>Honduras</strong> wird über ein konsolidiertes Modell <strong>der</strong> sozialen<br />

Vorsorge verfügen <strong>und</strong> so die beson<strong>der</strong>s anfälligen Gruppen <strong>der</strong><br />

Bevölkerung schützen.<br />

Szenario: Im Jahr <strong>2038</strong> wird die representative <strong>und</strong> partizipative<br />

Demokratie in <strong>Honduras</strong> weiter hin wachsen <strong>und</strong> Volksentscheide<br />

sowie Referenden werden Formen <strong>der</strong> Bürgerbeteiligung für<br />

transzendente Themen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> sein. Die Rechte <strong>der</strong><br />

Bevölkerung werden wirklich anerkannt werden <strong>und</strong> sie wird<br />

Zugang zu einem integralen, effektiven <strong>und</strong> schnellen Rechtssystem<br />

haben <strong>und</strong> in einem sicheren Umfeld mit einer verringerten<br />

Kriminalitätsrate leben. Das Eigentumsrecht wird sich konsolidiert<br />

haben <strong>und</strong> alle, die Land haben, werden über Eigentumstitel<br />

verfügen. Der Staat wird über mo<strong>der</strong>ne Sicherheitsorgane<br />

verfügen, die von Intelligenz- <strong>und</strong> Integritätssystemen sowie<br />

soliden <strong>und</strong> koordinierten Institutionen unterstützt werden. Die<br />

Militärs werden die Garanten <strong>der</strong> Verfassung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verteidigung<br />

unserer Souveränität sein. Die Erhaltung <strong>und</strong> Verteidigung <strong>der</strong><br />

Meinungsfreiheit, <strong>der</strong> individuellen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Freiheiten<br />

werden die Hauptaufgaben <strong>des</strong> Staates darstellen.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

23


Ein produktives<br />

<strong>Honduras</strong>, das<br />

Chancen <strong>und</strong> würdige<br />

Arbeitsplätze schafft<br />

<strong>und</strong> auf nachhaltige<br />

Weise seine<br />

Ressourcen nutzt <strong>und</strong><br />

die<br />

Umweltvulnerabilität<br />

reduziert.<br />

Ein mo<strong>der</strong>ner,<br />

verantwortungsvoller,<br />

effizienter <strong>und</strong><br />

wettbewerbsfähiger<br />

Staat<br />

Szenario: Im Jahr <strong>2038</strong> wird <strong>Honduras</strong> die regionale Entwicklung als<br />

ein Modell für das wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Wachstum im<br />

Rahmen eines nachhaltigen, umweltschutzorientierten<br />

Entwicklungsprozesses. Die territorialen Entwicklungspläne für alle<br />

Regionen werden ein regulieren<strong>des</strong> <strong>und</strong> normatives Instrument für<br />

die produktive Investition, für die soziale Entwicklung <strong>und</strong> die<br />

Investition in Infrastruktur darstellen <strong>und</strong> es wird ein harmonisches<br />

Interventionsklima zwischen <strong>der</strong> Institutionalität <strong>der</strong><br />

Zentralregierung <strong>und</strong> den Munizipien aller Regionen bestehen. Die<br />

umweltbedingte <strong>und</strong> physische Anfälligkeit wird um 75% verringert<br />

Szenario: Im Jahr <strong>2038</strong> wird <strong>Honduras</strong> eine mo<strong>der</strong>ne, effiziente,<br />

normative , auf Munizipienebene dezentralisierte Regierung haben,<br />

die sich hinsichtlich administrativer Vereinfachungen entwickelt <strong>und</strong><br />

in Bezug auf die rechtliche Sicherheit für die Bürger, Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Investoren auf transparente Weise entwickelt hat. Das<br />

Beamtentum wird sich perfektioniert <strong>und</strong> die Funktionäre werden<br />

einen hohen Grad an Professionalisierung erreicht haben. Nach <strong>der</strong><br />

Durchführung von internen <strong>und</strong> externen Programmen in Bezug auf<br />

das Bild <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong> nach <strong>der</strong> Verbesserung <strong>des</strong> diplomatischen<br />

<strong>und</strong> konsularischen Corps , das ein wichtiger För<strong>der</strong>er <strong>der</strong> Exporte,<br />

<strong>des</strong> Tourismus sowie <strong>der</strong> Investitionsmöglichkeiten in <strong>Honduras</strong> ist,<br />

wird das Land über ein konsolidiertes internationales Ansehen<br />

verfügen.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

24


Diagramm 5: 23 nationale prioritäre Ziele<br />

Ein gebildetes <strong>und</strong><br />

gesun<strong>des</strong> <strong>Honduras</strong><br />

ohne extreme Armut<br />

<strong>und</strong> mit konsolidierten<br />

sozialen<br />

Vorsorgesystemen<br />

Ein <strong>Honduras</strong>, das sich<br />

in Demokratie<br />

entwickelt, mit<br />

Sicherheit <strong>und</strong> ohne<br />

Gewalt<br />

Ziel 1.1: Ausmerzen <strong>der</strong> extremen Armut<br />

Ziel 1.2: Verringerung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> armen Familien um<br />

min<strong>des</strong>tens 15%<br />

Ziel 1.3: Steigerung <strong>des</strong> durchschnittlichen Schulbesuches<br />

auf 9 Jahre<br />

Ziel 1.4: 95% Deckung auf allen Ebenen <strong>des</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitswesens<br />

Ziel 1.5: Ein Renten- <strong>und</strong> Pensionssystem für 90% <strong>der</strong><br />

Erwerbstätigen in <strong>Honduras</strong><br />

Ziel 2.1: Sieben demokratische, kontinuierliche <strong>und</strong><br />

transparente Wahlprozesse ab 2009<br />

Ziel 2.2: Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Tötungen pro 100.000<br />

Einwohner auf ein Niveau, welches unter dem internationalen<br />

Durchschnitt liegt<br />

Ziel 2.3: Min<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> sozialen Konfliktindex auf min<strong>des</strong>tens<br />

6<br />

Ziel 2.4: Verringerung <strong>des</strong> Landbesetzungsindex auf weniger<br />

als 5%<br />

Ziel 2.5: Verbesserung <strong>des</strong> Grenzschutzes als Voraussetzung<br />

für die Abschreckung nach außen <strong>und</strong> für die Erhöhung <strong>des</strong><br />

Vertrauens <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

25


Ein produktives<br />

<strong>Honduras</strong> mit Chancen<br />

<strong>und</strong> würdigen<br />

Arbeitsplätzen, das<br />

seine Ressourcen<br />

nachhaltig nutzt sowie<br />

die Vulnerabilität <strong>der</strong><br />

Umwelt min<strong>der</strong>t.<br />

Ein mo<strong>der</strong>ner,<br />

verantwortungsvoller,<br />

transparenter,<br />

effizienter <strong>und</strong><br />

wettbewerbsfähiger<br />

Staat<br />

Ziel 3.1: Verringerung <strong>der</strong> offenen Arbeitslosigkeit auf 2% <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> unsichtbaren Unterbeschäftigung auf 5% <strong>der</strong><br />

erwerbstätigen Bevölkerung.<br />

Ziel 3.2: Erhöhung <strong>der</strong> Produkt- <strong>und</strong> Dienstleistungsexporte auf<br />

75% <strong>des</strong> BIP.<br />

Ziel 3.3: Gesteigerte Nutzung <strong>der</strong> erneuerbaren Energie ( 80%)<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Elektrizitätserzeugung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>.<br />

Ziel 3.4: 400.000 Hektar Agrarland verfügt über ein<br />

Bewässerungssystem für eine 100%ige<br />

Nahrungsmittelsicherung<br />

Ziel 3.5: Erhöhung <strong>der</strong> Wassernutzung von 5% auf 25%<br />

Ziel 3.6: 1,5 Millionen ha Forstflächen befinden sich in einem<br />

ökologischen Wie<strong>der</strong>aufbauprozess <strong>und</strong> 500.000 Hektar stehen<br />

dem Weltmarkt für Kohlendioxyd-Zertifikate zur Verfügung.<br />

Ziel 3.7: Erreichung einer Qualifikation von über 50 im globalen<br />

Klima-Risiko-Index<br />

Ziel 4.1: Verbesserung <strong>der</strong> Position von <strong>Honduras</strong> im Index zur<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähig auf Position 50<br />

Ziel 4.2: Erhöhung <strong>des</strong> Dezentralisierungsgra<strong>des</strong> bei den öffentlichen<br />

Investitionen auf munizipaler Ebene von 40%<br />

Ziel 4:3: 90% <strong>der</strong> öffentlichen Funktionäre gehören einem stabilen<br />

Beamtenregime an, das die Kompetenz, Kapazität <strong>und</strong> Leistung<br />

prämiert.<br />

Ziel 4.4: Entwicklung <strong>der</strong> prinzipiellen Prozesse für einen<br />

elektronischen Bürgerservice seitens <strong>der</strong> staatlichen Institutionen<br />

Ziel 4.5: Erreichung einer Position von 90-100 auf <strong>der</strong> Perzentilen<br />

Skala <strong>des</strong> Index <strong>der</strong> Korruptionskontrolle <strong>der</strong> Weltbank<br />

Konzeptuell werden die nationalen Objektive <strong>und</strong> prioritären Ziele (vom<br />

Gesichtspunkt <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> aus) durch die progressive Durchführung <strong>des</strong><br />

Pläne <strong>der</strong> Nation (<strong>2010</strong>-2022 <strong>und</strong> 2022-2034) konkretisiert werden <strong>und</strong> ihre<br />

Wirkungen werden mit Hilfe von 65 sektoriellen Indikatoren überwacht werden.<br />

Diese Indikatoren weisen die gr<strong>und</strong>legenden Pflichten für jede nach <strong>2010</strong> folgende<br />

Regierung auf. Das bedeutet, daß die nächsten sieben Regierungen für den<br />

Übergang von <strong>der</strong> Gegenwart bis zu dem möglichen <strong>Honduras</strong> im Jahr <strong>2038</strong><br />

verantwortlich sein werden.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

26


IV. PLAN DER NATION: STRATEGISCHE<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

RICHTLINIEN<br />

27


Für die Erarbeitung <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation wurden 11 strategische Richtlinien<br />

identifiziert. Jede dieser strategischen Richtlinien wird aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> aktuellen<br />

Situation beschrieben. Auβerdem wird die, während <strong>der</strong> Durchführung <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong><br />

Nation (<strong>2010</strong>-2022) erwartete Entwicklung sowie die richtungsweisende Tendenz,<br />

die für die Formulierung <strong>und</strong> Handhabung <strong>des</strong> Regierungsplans <strong>der</strong> nächsten<br />

Regierungen dienen wird, aufgezeigt, bis zu dem Moment, wenn eine neue <strong>Vision</strong><br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> formuliert werden muß.<br />

Diagramm 6: Strategische Richtlinien <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation<br />

Nachhaltige Entwicklung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

Demokratie, Bürgerschaft <strong>und</strong> Regierbarkeit<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

Armutsmin<strong>der</strong>ung, Schaffung von Vermögensgüter <strong>und</strong><br />

Chancengleichheit<br />

Bildung <strong>und</strong> Kultur als Mittel <strong>der</strong> sozialen Emanzipation<br />

Ges<strong>und</strong>heit als F<strong>und</strong>ament für verbesserte Lebensbedingungen<br />

Sicherheit als Voraussetzung für Entwicklung<br />

Regionale Entwicklung, Natürliche Ressourcen <strong>und</strong> Umwelt<br />

Produktive Infrastruktur als Motor <strong>der</strong> Wirtschaftsaktivität<br />

Makroökonomische Stabilität als Basis <strong>der</strong> internen Ersparnisse<br />

Wettbewerbsfähigkeit, Image <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> u. Entwicklung <strong>der</strong><br />

produktiven Sektoren<br />

Anpassung<strong>und</strong> Abschwächung <strong>des</strong> Klimawandels<br />

28


Im <strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation wird auf 65 sektoriellen Indikatoren Bezug genommen, die mit<br />

je<strong>der</strong> einzelnen <strong>der</strong> 11 strategischen Richtlinien verb<strong>und</strong>en ist. Die sektoriellen<br />

Indikatoren stellen „Fortschrittsindikatoren“, einschließlich <strong>des</strong> für jede<br />

Regierungsperiode erwarteten Verhaltens, dar.<br />

Diese strategischen Richtlinien werden in den nächsten Kapiteln beschrieben:<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

29


NACHHALTIGE ENTWICKLUNG DER<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

BEVÖLKERUNG<br />

30


<strong>Honduras</strong> ist ein multi-ethnisches <strong>und</strong> multi-kulturelles Land. Die Bevölkerung ist<br />

<strong>und</strong> muß <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>und</strong> das Ziel <strong>der</strong> Sozialpolitik <strong>und</strong> die Begünstigten aller<br />

Regierungsaktionen. In den verschiedenen Bevölkerungsgruppen bestehen<br />

spezifische Bedürfnisse in den Bereichen Ges<strong>und</strong>heit, Ernährung, Schulbildung,<br />

Ausbildung, Arbeitsplätze, Wohnungen <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>legende Dienstleistungen.<br />

Der Beitrag zur Verbesserung <strong>der</strong> persönlichen <strong>und</strong> familiären Lebensbedingungen<br />

ist das Hauptziel einer Bevölkerungspolitik. Auβerdem muß die die freiwillige <strong>und</strong><br />

verantwortungsvolle Beteiligung <strong>der</strong> jetzigen <strong>und</strong> zukünftigen Generationen im<br />

Rahmen einer nachhaltigen <strong>und</strong> kontinuierlichen Entwicklung geför<strong>der</strong>t werden,<br />

dazu müssen die kurz- <strong>und</strong> langfristigen Herausfor<strong>der</strong>ungen identifiziert werden, um<br />

alle Anstrengungen zu vereinen <strong>und</strong> zu leiten.<br />

Laut den Projektionen <strong>des</strong> Nationalen Statistikinstituts (Instituto Nacional de<br />

Estadística - INE) werden im Jahr 2008 voraussichtlich 50% <strong>der</strong> Bevölkerung in den<br />

Städten leben, was bedeutet, daß <strong>Honduras</strong> ein Land mit mehr städtischer als<br />

ländlicher Bevölkerung sein wird.<br />

Auβerdem sind wir ein junges Land. Laut den jüngsten Daten <strong>des</strong> INE sind 57,3% <strong>der</strong><br />

städtischen Bevölkerung jünger als 25 Jahre. 74,4% <strong>der</strong> jungen Städter im Alter von<br />

10 bis 18 Jahre geht zur Schule o<strong>der</strong> Universität, nur 9,3% widmet sich nur <strong>der</strong><br />

Arbeit, 6,3 % studiert <strong>und</strong> arbeitet <strong>und</strong> 10,3 % geht we<strong>der</strong> zur Arbeit noch zur Schule<br />

o<strong>der</strong> Universität. .<br />

Diese demografische Verän<strong>der</strong>ung ist beson<strong>der</strong>s relevant, da sie die Architektur <strong>der</strong><br />

Nation auf längere Sicht beeinflußt. Bis zum Jahr 2040 wird die Einwohnerzahl von<br />

<strong>Honduras</strong> 12,9 Millionen betragen <strong>und</strong> zwar 51% Frauen <strong>und</strong> 49% Männer. Infolge<br />

wird das BIP jährlich um min<strong>des</strong>tens 4,0% ansteigen <strong>und</strong> in dieser Periode wird es<br />

eine reelle Erhöhung <strong>des</strong> BIP pro Kopf um ca. 2% jährlich in Relation zu dem<br />

durchschnittlichen Bevölkerungswachstum geben. Wenn das BIP pro Kopf<br />

verdoppelt <strong>und</strong> die Arbeitslosigkeit verringert werden soll, ist ein jährliches<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

31


Wachstum von 7% während <strong>der</strong> nächsten 20 Jahre erfor<strong>der</strong>lich <strong>und</strong> /o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Jahresdurchschnitt <strong>des</strong> Bevölkerungswachstum muss drastisch zurückgehen.<br />

Laut <strong>der</strong> Hochrechnung für die Periode 2009-2040 beträgt die zusammengefaßte<br />

Fertilitätsrate im Jahr im Durchschnitt 2.7. Diese Rate ist deutlich höher als die <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en lateinamerikanischen Gesellschaften <strong>und</strong> doppelt so hoch wie die Raten <strong>der</strong><br />

entwickelten Gesellschaften. Erst im Jahr 2030 wird die durchschnittliche<br />

demografische Wachstumsrate sich den Zahlen nähern, die von den Vereinten<br />

Nationen schon für das Jahr <strong>2010</strong> als wünschenswert angesehen werden, mit dem<br />

Ziel, die Weltbevölkerung hinsichtlich <strong>der</strong> Basisressourcen wie Nahrungsmittel <strong>und</strong><br />

Wasser zu stabilisieren.<br />

Die Zukunft <strong>Honduras</strong> hängt ohne Zweifel von seiner demografischen Entwicklung<br />

ab. Schon im Jahr 2015 wird <strong>Honduras</strong> eine städtische Gesellschaft sein,<br />

einschließlich aller damit verb<strong>und</strong>enen kulturellen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> bis zum Jahr<br />

2030 wird sich diese städtische Bevölkerung im Vergleich zu 2009 verdoppelt haben.<br />

Nur um den aktuellen Stand – <strong>der</strong> nicht zufriedenstellend ist – hinsichtlich <strong>der</strong><br />

städtischen Infrastruktur <strong>und</strong> Dienstleistungen wird <strong>Honduras</strong> aufgr<strong>und</strong> dieser<br />

Verstädterung in den gröβten Städten folgen<strong>des</strong> verdoppeln müssen:<br />

1. Trinkwasser <strong>und</strong> die entsprechenden Leitungen; 2. Strassennetz; 3. Telefon<strong>und</strong><br />

Telekommunikationsnetz; 4. Gr<strong>und</strong>schulen; 5. Ges<strong>und</strong>heitszentren; 6.<br />

Abwassersystem; 7. Installationen für elektrische Beleuchtung.<br />

Die Säuglingssterblichkeitsrate wird sich verringern, jedoch wird sie mehrere Jahre<br />

lang noch eine <strong>der</strong> Höchsten in Lateinamerika sein. Erst in 2030 wird die<br />

Säuglingssterblichkeitsrate <strong>der</strong> aktuellen Rate von Costa Rica, Argentinien o<strong>der</strong> Chile<br />

entsprechen <strong>und</strong> wird dann noch immer doppelt so hoch wie zur Zeit in den<br />

hochentwickelten Län<strong>der</strong>n sein. Die Lebenserwartung ab Geburt wird sich um 8<br />

Jahre erhöhen <strong>und</strong> noch vor dem Jahr 2030 die aktuellen Lebenserwartungen in<br />

Costa Rica, Argentinien <strong>und</strong> Chile erreichen. Diese Erhöhung <strong>der</strong> Lebenserwartung<br />

wird auch eine enorme Belastung für die Sozialversicherungssysteme sowie die<br />

gesamte Infrastruktur <strong>und</strong> Dienstleistungen für die ältere Bevölkerung.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

32


Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> reduzierten Fek<strong>und</strong>ität wird sich die Bevölkerung zwischen 0 bis 14<br />

Jahre bis 2030 um 29,4% verringern. Die Zahl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Heranwachsenden im<br />

Schulalter (6 bis 14 Jahre) wird auch zurückgehen. Dieser Wandel <strong>des</strong><br />

Bevölkerungswachstums wird in den kommenden Jahren zu einer allmählichen<br />

Reduzierung <strong>der</strong> Bildungsnachfrage – Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>arschule - führen,<br />

dadurch wird man jedoch mehr Aufmerksamkeit auf die Bildungsqualität richten<br />

können. Der Anteil <strong>der</strong> Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahre wird sich bis 2030<br />

auf 64,1% erhöhen. Aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> Wachstums <strong>der</strong> Erwerbsbevölkerung stellt dies<br />

nicht nur eine groβe Chance son<strong>der</strong>n auch eine groβe Herausfor<strong>der</strong>ung dar.<br />

Es geht darum, wichtige Arbeitskräfte zu nutzen <strong>und</strong> die jährliche Erhöhung <strong>der</strong><br />

Arbeitsplätze sollte das Wachstum <strong>des</strong> BIP um min<strong>des</strong>tens 10% übersteigen.<br />

Auch die Zahl <strong>der</strong> Bürger die über 60 Jahre wird sich erhöhen <strong>und</strong> bis zum Jahr<br />

2030 wird ihr Anteil an <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung auf 6,5% steigen. In absoluten<br />

Zahlen entspricht dies zwar einer geringeren Wachstumsrate, in relativen Zahlen<br />

jedoch eine Erhöhung um 50%. Gleichzeitig bedeutet es auch eine Verdoppelung<br />

<strong>der</strong> Nachfrage nach Dienstleistungen für die Älteren. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten<br />

Bevölkerungsentwicklung wird sich <strong>der</strong> demografische Abhängigkeitsquotient enorm<br />

verringern <strong>und</strong> zwar auf 56%. Was bedeutet, daß <strong>Honduras</strong> nicht mit den Problemen<br />

zu kämpfen haben wird wie an<strong>der</strong>e Gesellschaften, die eine Verringerung <strong>der</strong><br />

Erwerbs-bevölkerung <strong>und</strong> eine Erhöhung <strong>der</strong> abhängigen Bevölkerung verzeichnen.<br />

Dies ist jedoch nur <strong>der</strong> Fall, wenn es <strong>Honduras</strong> gelingt, die Probleme bezüglich<br />

Arbeitsplätze <strong>und</strong> Einkünfte <strong>der</strong> Erwerbsbevölkerung im Land zu lösen.<br />

Bis zum Jahr 2040 wird das Durchschnittsalter von 19 auf 30 Jahre ansteigen <strong>und</strong><br />

dann wird <strong>Honduras</strong> eine Gesellschaft von jungen Erwachsenen haben.<br />

Die Bevölkerung ist eine strategische Priorität <strong>und</strong> zwar aus folgenden wichtigen<br />

Gründen: 1) <strong>Honduras</strong> erlebt einen demografische Wandel; die Mehrheit <strong>der</strong><br />

Bevölkerung ist jung <strong>und</strong> befindet sich so nicht nur im Erwerbstätigenalter son<strong>der</strong>n<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

33


auch in dem Alter, in welchem sich die Kapazitäten <strong>und</strong> Leistungsfähigkeiten<br />

entwickeln. <strong>Honduras</strong> muß diesen „Pluspunkt“ o<strong>der</strong> diesen demografischen Vorteil<br />

seiner aktuellen jungen Bevölkerung nutzen. 2) Die sozialen Probleme, die ein<br />

reelles Risiko für die Bevölkerung darstellen, müssen gelöst werden: die Gewalt, <strong>der</strong><br />

geringe Zugang zu Ges<strong>und</strong>heitsleistungen <strong>und</strong> zu Bildungsmöglichkeiten sowie <strong>der</strong><br />

politische, soziale <strong>und</strong> wirtschaftliche Ausschluß <strong>der</strong> jungen Bevölkerung. 3)<br />

<strong>Honduras</strong> muß die Fähigkeiten <strong>und</strong> das Leistungsvermögen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />

Heranwachsenden <strong>und</strong> <strong>der</strong> jungen Leute entwickeln, damit das Land die prinzipiellen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Entwicklung im globalen Kontext überwinden kann.<br />

An<strong>der</strong>seits sind die politischen <strong>und</strong> sozialen Auswirkungen <strong>der</strong> hohen Migration<br />

verheerend, da sie viele persönlichen <strong>und</strong> familiären Lücken hinterläßt, das Human-<br />

<strong>und</strong> soziale Kapital in den Gemeinden beschädigt <strong>und</strong> verletzt <strong>und</strong> manchmal die<br />

lokalen Dezentralisations- <strong>und</strong> Entwicklungsprozesse ohne Gr<strong>und</strong>lage läßt. Die<br />

Migration wirkt sich auch auf das Vorhandensein <strong>der</strong> produktiven Arbeitskraft aus <strong>und</strong><br />

die periodischen Geldüberweisungen för<strong>der</strong>n letzten En<strong>des</strong> auch einen<br />

unproduktiven Müβiggang in vielen Gemeinden <strong>und</strong> Munizipien. Und <strong>der</strong> Migrant<br />

muß sich mit Gesellschaftswerten <strong>und</strong> Kulturen auseinan<strong>der</strong>setzen, die sich<br />

gr<strong>und</strong>legend von denen seines Heimatlan<strong>des</strong> unterscheiden.<br />

Laut <strong>der</strong> nationale Volks- <strong>und</strong> Wohnhauszählung 2001 gibt es r<strong>und</strong> 28.000<br />

Siedlungen. Die Bevölkerungsstruktur wird in <strong>der</strong> folgenden Tabelle aufgezeigt:<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

34


Graphik 1: Ansiedlungen <strong>und</strong> Bevölkerung, nach Anzahl <strong>der</strong> Einwohner<br />

Rang Ansiedlungen Gesamt<br />

Einwohnerzahl<br />

Repräsentativität<br />

aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Anzahl<br />

<strong>der</strong> Ansiedlungen<br />

(%)<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

Repräsentativität<br />

aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

kumulierten<br />

Einwohner (%)<br />

35


Nachstehende Schlußfolgerungen sind das Ergebnis einer Analyse <strong>der</strong><br />

Bevölkerungsverteilung im Land:<br />

a. Die Einwohnerzahl von 51% aller Siedlungen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> (14,234) liegt unter<br />

50.<br />

Die blauen Punkte repräsentieren die Siedlungen mit weniger als 50 Einwohnern<br />

b) Ein wichtiger Punkt <strong>der</strong> Bevölkerungskonzentration ist die Tatsache, daß<br />

r<strong>und</strong> 2.100.000 Personen in 7.801 Siedlungen mit einer Einwohnerzahl<br />

zwischen 100 <strong>und</strong> 500.<br />

c) Es existieren 57 Siedlungen mit 5.000 bis 100.000 Einwohnen, d.h.<br />

insgesamt 1.250.000 Einwohner o<strong>der</strong> r<strong>und</strong> 16,5% <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung.<br />

d) Es gibt 4 Städte mit über 100.000 Einwohner (La Ceiba, Choloma, San<br />

Pedro Sula <strong>und</strong> Zentraldistrikt-Tegucigalpa) in denen r<strong>und</strong> 1.425.000<br />

Einwohner leben (23,5% <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung).<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

36


e) Davon ausgehend daß eine Siedlung mit städtischen Konditionen <strong>und</strong><br />

einer Einwohnerzahl über 5,000 als Stadt bezeichnet wird, kann man<br />

sagen, daß 61 Siedlungen städtischen Charakter haben <strong>und</strong> insgesamt 3<br />

Millionen Einwohner, was r<strong>und</strong> 40% <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung entspricht.<br />

Diese Siedlungen werden als „größere o<strong>der</strong> mittlere Städte“ in <strong>Honduras</strong><br />

bezeichnet.<br />

Karte <strong>der</strong> größeren <strong>und</strong> mittleren Städte in <strong>Honduras</strong><br />

Die größeren <strong>und</strong> mittleren Städte sind durch ein Netz asphaltierter Straßen<br />

miteinan<strong>der</strong> verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> in ihrem Einzugsbereich (10 km seitlich <strong>der</strong><br />

Straßenachsen) lebt ein weiteres Drittel <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>bevölkerung.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

37


Einzugsbereich aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> asphaltierten Verkehrswege, die die größeren<br />

<strong>und</strong> mittleren Städte verbinden.<br />

11,128 Ansiedlungen mit r<strong>und</strong> 2.445.000 Einwohnern befinden sich im<br />

Umkreis von weniger als 10 km <strong>der</strong> asphaltierten Verkehrswege, die die<br />

größeren <strong>und</strong> mittleren Städte miteinan<strong>der</strong> verbinden. Vorliegen<strong>der</strong> <strong>Plan</strong> <strong>der</strong><br />

Nation betrachtet diese Ansiedlungen als den „Wirtschaftskorridor von<br />

<strong>Honduras</strong>‘“, da sich dort 5,4 Millionen Einwohner konzentrieren, d.h. r<strong>und</strong> 72%<br />

<strong>der</strong> Gesamtbevölkerung.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

38


DIE GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN IM BEREICH NACHHALTIGE<br />

ENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNG<br />

1. Eine solide <strong>und</strong> wachsende Wirtschaft, die mit <strong>der</strong> demografischen<br />

Evolution <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> übereinstimmt <strong>und</strong> Chancen für alle <strong>Honduras</strong>,<br />

insbeson<strong>der</strong>e für die junge Bevölkerung, schafft.<br />

2. Erweiterung <strong>der</strong> sozialen Infrastruktur <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, damit diese den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen einer sich verstädternden Bevölkerung entspricht.<br />

3. Erarbeitung <strong>und</strong> Umsetzung von nationalen Politiken ausgerichtet auf:<br />

Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> demografischen Abhängigkeit, <strong>der</strong> Schwangerschaft bei<br />

Heranwachsenden <strong>und</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Bürgerbeteiligung am Prozeß<br />

zur Schaffung von Prinzipien <strong>und</strong> Werte, die sich auf die Familie<br />

konzentrieren.<br />

4. Erarbeitung eines auf die 61 größeren <strong>und</strong> mittleren Städte<br />

ausgerichtetes Betreuungsmodell für die Bereiche Schulbildung <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> das zwei Drittel <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung erreichen soll<br />

(Einwohner von 61 mittleren Städten <strong>und</strong> 11.128 Siedlungen, die sich<br />

im Einzugsbereich bzw. in einer Entfernung von weniger als 45 Minuten<br />

befinden) <strong>und</strong> welches sich auf Gebiete mit einer hohen<br />

Bevölkerungsdichte konzentriert. Während <strong>der</strong> im <strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation<br />

genannten Periode soll dieses Modell mit einem Betreuungsschema für<br />

entlegene Ansiedlungen ergänzt werden. Damit soll die<br />

Gesamtdeckung im Land unter gleichen Konditionen bezüglich <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> Dienstleistungen garantiert werden.<br />

5. Erstellung <strong>und</strong> Verbreitung von Qualitätsstatistiken <strong>und</strong> –information.<br />

6. Respekt vor den Menschenrechten <strong>der</strong> Migranten <strong>und</strong> Schaffung von<br />

Betreuungsprogrammen.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

39


7. Schaffung von Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ungsprogramme für den zurückgekehrten<br />

o<strong>der</strong> deportierten Migranten.<br />

ZIELSETZUNGEN DER VISION - NACHHALTIGE ENTWICKLUNG DER<br />

BEVÖLKERUNG<br />

Bis zum Jahr 2022 wird <strong>Honduras</strong> - im Hinblick auf die projektierte<br />

demografische Entwicklung – ein durchschnittliches, nachhaltiges<br />

Wirtschaftswachstum von 7% jährlich erreicht haben, zusammen mit einer<br />

Zunahme <strong>der</strong> Arbeitsplätze, die das Wachstums <strong>des</strong> BIP um 10% übersteigt.<br />

Die Dienstleistungsinfrastruktur <strong>der</strong> Bereiche Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Schulbildung<br />

werden um 100% angestiegen sein. Die Investitionen zum Schutz <strong>der</strong> Älteren<br />

werden sich im Vergleich zur Periode 2005-<strong>2010</strong> um 80% erhöhen. 100%<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Bildungseinrichtungen werden das Ziel von 200<br />

Unterrichtstagen erreichen, außerdem werden Anstrengungen unternommen<br />

werden, um die Bildungsqualität wesentlich zu verbessern. Die demografische<br />

Abhängigkeit wird 66% betragen <strong>und</strong> die Zahl <strong>der</strong> schwangeren<br />

Heranwachsenden wird sich um 43% verringern. 40% <strong>der</strong> städtischen<br />

Bevölkerung wird eine Unterrichtung über Werte im Rahmen einer familiären<br />

Bildungsperspektive erhalten. Außerdem wird das Land über ein<br />

zuverlässiges, mo<strong>der</strong>nes nationales System für demografische Statistik sowie<br />

eine operationelle Migrationspolitik verfügen.<br />

Bis zum Jahr 2034 wird <strong>Honduras</strong> über gute soziale Systeme verfügen <strong>und</strong><br />

die gesamte Bevölkerung (100%) betreuen. Der durchschnittliche<br />

Schulbesuch wird auf 9 Jahre ansteigen <strong>und</strong> es wird Arbeitsplätze für die<br />

gesamte Arbeitskraft geben. Die demografische Abhängigkeit wird unter 55%<br />

liegen <strong>und</strong> die Zahl <strong>der</strong> schwangeren Heranwachsenden wird sich halbieren<br />

(im Vergleich zum Jahr 2022). Die gesamte städtische <strong>und</strong> ländliche<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

40


Bevölkerung (100%) wird eine Unterrichtung über Werte im Rahmen einer<br />

familiären Bildungsperspektive erhalten. Außerdem werden alle Migranten die<br />

Möglichkeit einer würdigen Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung erhalten <strong>und</strong> man wird ihnen<br />

die Möglichkeit <strong>der</strong> Verwirklichung sowie eine familiäre <strong>und</strong> kulturelle<br />

Konsolidation, die mit <strong>der</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> ihrer Residenz vergleichbar ist, bieten.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

41


DEMOKRATIE, BÜRGER UND<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

REGIERBARKEIT<br />

42


<strong>Honduras</strong> hat vor kurzem eine Regierungskrise durchgemacht, die die Stabilität auf<br />

die Probe stellte <strong>und</strong> die Defekte <strong>des</strong> demokratischen Systems aufzeigte. Bei <strong>der</strong><br />

Ausarbeitung einer <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, die erkennt, daß die Demokratie ein<br />

vervollkommnungsfähiges System darstellt, daß die Bürgerschaft ständig in einem<br />

Aufbauprozess ist <strong>und</strong> daß die Regierbarkeit eine Voraussetzung für das<br />

Vorhandensein eines harmonischen <strong>und</strong> geordneten Klimas ist, um die rechtlichen<br />

Streitigkeiten <strong>der</strong> Bürger, Institutionen <strong>und</strong> sozialen Gruppen zu lösen, muß<br />

unbedingt die Wichtigkeit <strong>der</strong> Aufbauprozesse <strong>der</strong> Bürgerschaft in Betracht gezogen<br />

werden. Es müssen nicht nur die rechtlichen Rahmen son<strong>der</strong>n auch die eigenen<br />

Institutionen, die mit den Rechten <strong>der</strong> Bürger für das Erreichen eines individuellen<br />

<strong>und</strong> sozialen Wohlstands in Zusammenhang stehen, verbessert werden.<br />

Seit 1981 bis 2009 hat unser Land einen Prozeß <strong>der</strong> demokratischen<br />

Perfektionierung sowie allmählicher Konsolidierung seiner Institutionen durchgemacht.<br />

Die während dieses Prozesses erreichten Fortschritte reichen nicht aus, die<br />

For<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Interessen <strong>der</strong> Bevölkerung zu befriedigen. Dieses Problem zeigte<br />

sich auch durch die geringe Wahlbeteiligung, die bei den 7 Wahlen – 1981 bis 2005<br />

– nur von 21,4% auf 44,6% angestiegen ist.<br />

Im ersten Semester 2009 durchlebte <strong>Honduras</strong> eine Krise <strong>und</strong> es bestand die Gefahr<br />

<strong>des</strong> Verlust <strong>der</strong> konstitutionellen Ordnung <strong>und</strong> unser Volk, das das Verteidigungsbastion<br />

darstellt, zog es vor, nachdem die legislative <strong>und</strong> Judikative Gewalt<br />

Korrekturmassnahmen eingeleitet hatte, das bestehende System zu verteidigen <strong>und</strong><br />

seine schnellere Perfektionierung zu verlangen, anstatt eine neue Variante <strong>des</strong><br />

“demokratischen” Autoritarismus zu erlauben.<br />

Diese Krise hat die Notwendigkeit einer heranwachsenden Bürgerschaft die nicht nur<br />

politisch son<strong>der</strong>n auch auf den zivilen, wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Bereich<br />

ausgerichtet ist, gezeigt. Diese Bürgerschaft muß fähig sein, die soziale Integration<br />

aller Sektoren, die an <strong>der</strong> Demokratie als f<strong>und</strong>amentalen Pakt <strong>der</strong> honduranischen<br />

Gesellschaft festhalten, zu garantieren. In dieser Demokratie gelten neue Rechte<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

43


<strong>und</strong> Verantwortungen, wie es für eine Bürgerschaft, die erwartet, einen höheren<br />

Wohlstand zu erreichen, angemessen ist.<br />

Die <strong>Vision</strong> einer Demokratie mit einem besseren Klima für Regierbarkeit <strong>und</strong><br />

Entwicklung <strong>der</strong> Bürger setzt voraus, dass in den nächsten 10 Jahre ein besseres<br />

demokratisches Ziel aufgebaut wird <strong>und</strong> es muß eine große Anzahl von Aktionen für<br />

eine sofortige Perfektionierung erarbeitet werden. Diese Aktionen sollen gewählte<br />

Regierungen hervorbringen, die für das Volk arbeiten, die das Regierbarkeitsklima<br />

wesentlich verbessern <strong>und</strong> die den Aufbau einer integralen Bürgerschaft unterstützt.<br />

Das Ergebnis dieser Bürgerschaft ist eine einzige politische Bürgerschaft o<strong>der</strong> das<br />

Recht zu wählen. Eine Demokratie, die klar auf dem Weg zum breiten sozialen<br />

Einschluß <strong>der</strong> Bürger ist. Eine Demokratie, die die Türen für den sozialen Aufstieg<br />

<strong>und</strong> Wohlstand öffnet, in dem sie eine gerechtere Verteilung <strong>der</strong> wirtschaftlichen,<br />

sozialen, politischen <strong>und</strong> kulturellen Macht mittels großer Verän<strong>der</strong>ungen bei den<br />

strategischen Dienstleistungen <strong>der</strong> Bereiche Ges<strong>und</strong>heit, Schulbildung, Sicherheit,<br />

Justiz <strong>und</strong> Infrastruktur erzielt.<br />

Obwohl die Ergebnisse <strong>des</strong> Wahlprozesses 2009 einen überzeugenden Beweis für<br />

die Konsolidierung <strong>des</strong> honduranischen politischen Systems darstellten, dürfen die<br />

kritischen Demostrationen hinsichtlich Regierbarkeit <strong>und</strong> Vertrauen in das<br />

demokratische System <strong>der</strong> letzten Monate nicht außer acht gelassen werden. Diese<br />

Demonstration stellt einen kritischen Ausdruck hinsichtlich <strong>der</strong> noch bestehenden<br />

Probleme, <strong>der</strong>en Lösung aufgr<strong>und</strong> von externen Faktoren stagniert, dar. Die<br />

Priorisierung <strong>der</strong> Probleme <strong>der</strong> Honduranischen Demokratie umfassen – wie man<br />

sehen kann – Aspekte, die mit den Attributen <strong>und</strong> Lücken beim Aufbau <strong>der</strong><br />

Bürgerschaft zusammenhängen sowie Themen, die sich auf die Kohärenz <strong>des</strong><br />

sozialen, wirtschaftlichen <strong>und</strong> politischen Gewebes <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> beziehen.<br />

Diese Probleme werden wie folgt priorisiert:<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

44


DIE GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN HINSICHTLICH DEMOKRATIE,<br />

BÜRGERTUM UND REGIERBARKEIT<br />

1. Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Krise <strong>der</strong> Legitimität in <strong>der</strong> representativen Demokratie<br />

<strong>und</strong> Lösungsvorschläge in Bezug auf den Einfluß seitens druckausüben<strong>der</strong>,<br />

interner <strong>und</strong> externer Gruppen, die Kandidaten <strong>und</strong> Kampagnen finanzieren, um die<br />

Macht zu kontrollieren. Es besteht das Risiko, daß die nationalen Prozesse <strong>des</strong><br />

Zugangs zur Macht aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Einmischung von legalen <strong>und</strong> illegalen<br />

druckausübenden Gruppen in Gefahr geraten, da diese Gruppen Personen an die<br />

Spitze <strong>des</strong> demokratischen Systems stellen würden, die nicht die Interessen <strong>des</strong><br />

honduranischen sozialen Kollektivs vertreten.<br />

2. Lösungen hinsichtlich <strong>der</strong> geringen Fortschritte bei <strong>der</strong> Transparenz <strong>der</strong><br />

Ressourcenbeschaffungen – finanzielle <strong>und</strong> nicht finanzielle – seitens <strong>der</strong><br />

politischen Parteien <strong>und</strong> natürlichen Personen, die an den Wahlprozessen<br />

teilnehmen, vorzulegen. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> fehlenden Transparenz <strong>der</strong> rechtlich<br />

konstituierten politischen Gruppen, insbeson<strong>der</strong>e in Bezug auf die Herkunft <strong>der</strong><br />

Finanzmittel zur Durchführung ihrer Aktivitäten, hat ein Klima <strong>des</strong> Mißtrauens<br />

geschaffen, das sich durch große Unglaubwürdigkeit seitens <strong>der</strong> Bürger gegenüber<br />

dem aktuellen politischen System auszeichnet.<br />

3. Das Fehlen von Indikatoren zur Messung <strong>der</strong> Leistungen <strong>der</strong> Abgeordneten, das<br />

auf die unklaren demografischen <strong>und</strong> geografischen Referenzen für die<br />

Evaluierung <strong>der</strong> von ihnen durchgeführten Aktionen in einer ein- o<strong>der</strong> mehrjährigen<br />

Perioden, zurückzuführen ist. Das Problem <strong>der</strong> fehlenden Kapazität <strong>der</strong><br />

Abgeordneten, die alle 4 Jahre gewählt werden. Dieses Problem ist aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

schlechten Leistungen eines Großteils <strong>der</strong> 128 gewählten Abgeordneten ersichtlich<br />

<strong>und</strong> kann nur korrigiert werden, wenn dem normalen Bürger demografische <strong>und</strong><br />

geografische Referenzen zur Verfügung stehen, die er mit verschiedenen<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> dem Verhalten eines jeden Abgeordneten <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Funktionär,<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

45


unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Initiativen <strong>und</strong> Aktionen, die den größten Teil <strong>der</strong><br />

Bevölkerung o<strong>der</strong> eine bestimmte geografische Region begünstigen, in Verbindung<br />

bringen kann.<br />

4. Die Krise bezüglich <strong>der</strong> Repräsentation <strong>der</strong> politischen Rechte <strong>der</strong> ethnischen<br />

Gruppen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>. Die Partizipation <strong>der</strong> ethnischen Gruppen an <strong>der</strong> Legislative<br />

stellt noch immer ein Thema dar, daß schnellst möglichst behandelt werden muß.<br />

Das Gleiche gilt für die Fortschritte bei <strong>der</strong> parlamentarischen Repräsentation <strong>der</strong><br />

Geschlechter, da diese noch verbessert werden muß.<br />

5. Die schwache honduranische Bürgerschaft zehrt von dem verschiedenen<br />

Fortschrittsrhythmus <strong>der</strong> in den Bereichen zivile, politische <strong>und</strong> soziale Rechte. Bei<br />

<strong>der</strong> Bewertung <strong>des</strong> honduranischen politischen Systems kann man nicht verneinen,<br />

daß verschiedene Fortschritte hinsichtlich <strong>der</strong> politischen Bürgerschaft, jedoch ohne<br />

ähnliche Fortschritte im zivilen <strong>und</strong> sozialen Bereich, erzielt wurden. Aufgr<strong>und</strong><br />

dieses Problems wird die Bildung eines sozialen honduranischen Menschen ins<br />

Auge gefaßt, <strong>der</strong> das Ergebnis einer Reihe von Attributen ist, die seine volle<br />

Emanzipation innerhalb einer freien Gesellschaft – ohne jegliche Art von<br />

Unterdrückung – ist. Das Recht auf privates Eigentum darf auf keinen Fall verletzt<br />

werden.<br />

6. Die Definition <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden menschlichen Freiheiten im Rahmen eines<br />

demokratischen Systems wirken sich auch negativ auf den Aufbauprozess eines<br />

Bürgertums aus: Diskriminierungsfreiheit, die Freiheit die persönliche Sicherheit zu<br />

bedrohen, Gedanken- <strong>und</strong> Meinungsfreiheit, Unterdrückungsfreiheit, die durch die<br />

Misere entsteht, die Freiheit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>und</strong> Entfaltung <strong>des</strong> menschlichen<br />

Potential aller Honduraner, die Freiheit für Ungerechtigkeit <strong>und</strong> die<br />

Rechtsstaatsverletzungen, <strong>und</strong> schlußendlich die Freiheit <strong>des</strong> Zugangs zu würdigen<br />

Arbeitsplätzen ohne Ausbeutung. Der Aufbau eines honduranischen Bürgertums<br />

hat viele Mängel, insbeson<strong>der</strong>e wegen <strong>der</strong> fehlenden Fortschritte im Bereich<br />

menschliche Freiheiten: sei es auf individueller o<strong>der</strong> sozialer Ebene. Wenn es nicht<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

46


gelingt, die menschlichen Freiheiten während <strong>der</strong> verschiedenen demokratischen<br />

Perioden auszubauen, besteht die Gefahr, daß die demokratischen Prozesse – aus<br />

verschiedenen Gründen - als “absolutistisch” angesehen werden <strong>und</strong>, von Zeit zu<br />

Zeit, nach neuen Prozessen verlangen , da es notwendig wird, die Macht neu zu<br />

verteilen <strong>und</strong> neue Machtverhältnisse einzuführen.<br />

7. Regierbarkeit bedeutet nicht nur das vierjährige Abhalten von Wahlen, son<strong>der</strong>n<br />

auch konkrete Fortschritte beim Aufbau eines zivilen, politischen <strong>und</strong> sozialen<br />

Bürgertums. Die Verschlechterung <strong>des</strong> Klimas <strong>der</strong> Regierbarkeit im<br />

honduranischen sozio-politischen System, das mit den geringen Fortschritten beim<br />

Aufbau eines Bürgertums verb<strong>und</strong>en ist, steht auch im Zusammenhang mit den<br />

weiterhin bestehenden Problemen <strong>der</strong> Armut <strong>und</strong> <strong>der</strong> geringen Verwirklichung <strong>der</strong><br />

Ziele von: Programmen, Projekten <strong>und</strong> /o<strong>der</strong> Strategien <strong>und</strong> Institutionen, die<br />

explizit für die Lösung <strong>der</strong> verallgemeinerten Problemen <strong>der</strong> menschlichen Armut<br />

geschaffen wurden. Das Vorhandensein von unbestreitbaren Erfolgen im<br />

Ges<strong>und</strong>heits-, Bildungs- <strong>und</strong> Wohnungs-baubereich könnten zum Beispiel eine sehr<br />

gute Basis für ein besseres Regierbarkeitsklima <strong>und</strong> Zusammenleben <strong>der</strong> Bürger<br />

darstellen. Das Fehlen dieser Erfolge wird früher o<strong>der</strong> später zu sozialen<br />

Ausbrüchen <strong>und</strong> zu Unregierbarkeit führen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> wachsenden Unregierbarkeit, die durch die steigende all-gemeine<br />

<strong>und</strong> organisierte Kriminalität noch verstärkt wird, ist es notwendig, eine beson<strong>der</strong>e<br />

Vorgehensweise ins Auge zu fassen, die, im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> <strong>Plan</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> Regierungsplans eine Verbesserung <strong>des</strong> demokratischen Systems<br />

sowie <strong>der</strong> Aufbauprozesse <strong>der</strong> Bürgerschaft zu erreichen.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

47


ZIELSETZUNGEN DER VISION – DEMOKRATIE, BÜRGERSCHAFT UND<br />

REGIERBARKEIT<br />

Bis zum Jahr 2022 wird <strong>Honduras</strong> den Prozeß <strong>der</strong> Perfektionierung <strong>des</strong><br />

demokratischen Systems konsolidiert <strong>und</strong> damit Chancen <strong>und</strong> Freiheiten geschaffen<br />

haben, die es ermöglichen, das Potential aller Honduraner zu nutzen. Am Ende dieser<br />

Periode werden die prinzipiellen Freiheiten <strong>und</strong> Chancen so gefestigt sein, daß sie<br />

Aufstiegsprozesse sowie den Zugang zu Wohlstand begünstigen. Alle rechtlich<br />

eingetragenen politischen Parteien werden zertifizierte Rechnungs-prüfungen über die<br />

Herkunft ihrer während <strong>der</strong> politischen Kampagnen verwendeten Finanzmittel<br />

präsentieren. 70% <strong>der</strong> vom Volk gewählten Personen werden öffentliche Berichte über<br />

ihre Arbeit vorlegen. Es wird Fortschritte bezüglich <strong>der</strong> Beteiligung <strong>der</strong> ethnischen<br />

Gruppen an den vom Volk gewählten politischen Posten geben <strong>und</strong> die Zahl <strong>der</strong><br />

Wählerinnen wird um 50% ansteigen. Der Volksentscheid <strong>und</strong> das Referendum werden<br />

dann ein integraler Teil <strong>der</strong> sozialen Partizipationsprozesse in <strong>Honduras</strong> sein <strong>und</strong><br />

Themen mit großer nationaler Bedeutung behandeln.<br />

Im Jahr 2034 wird das honduranische demokratische System wesentliche Vorschritte<br />

bezüglich sozialem Einschluß <strong>und</strong> Gleichheit erreicht haben <strong>und</strong> die Prozesse zum<br />

Aufbau <strong>der</strong> zivilen, politischen <strong>und</strong> sozialen Bürgerschaft begleiten <strong>und</strong> för<strong>der</strong>n die<br />

Existenz von mehr sozialorientierten Personen bzw. Protagonisten <strong>der</strong> sozialen,<br />

wirtschaftlichen, politischen <strong>und</strong> kulturellen Entwicklung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>. Die partizipative <strong>und</strong><br />

representative Demokratie wird sich bis dahin verbessert haben. Alle rechtlich<br />

eingetragenen politischen Parteien werden zertifizierte Rechnungs-prüfungen über die<br />

Herkunft ihrer während <strong>der</strong> politischen Kampagnen verwendeten Finanzmittel<br />

präsentieren. Alle vom Volk gewählten Personen (100%) werden öffentliche Berichte<br />

über ihre Arbeit vorlegen. Es wird Fortschritte bezüglich <strong>der</strong> Beteiligung <strong>der</strong> ethnischen<br />

Gruppen an den vom Volk gewählten politischen Posten geben <strong>und</strong> die Frauen werden<br />

50% <strong>der</strong> vom Volk gewählten politischen Posten begleiten. Der Volksentscheid <strong>und</strong> das<br />

Referendum werden ein integraler Teil <strong>der</strong> sozialen Partizipationsprozesse in <strong>Honduras</strong><br />

sein <strong>und</strong> Themen mit großer nationaler Bedeutung behandeln.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

48


Im Jahr <strong>2038</strong> wird <strong>Honduras</strong> über eine partizipative, representative <strong>und</strong><br />

transparente Demokratie , die alle Bürger miteinschließt <strong>und</strong> in <strong>der</strong> alle gleich sind<br />

<strong>und</strong> es wird ein neuer Prozeß <strong>der</strong> integralen Entwicklung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> beginnen.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

49


ARMUTSMINDERUNG,<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

SCHAFFUNG VON<br />

VERMÖGENSWERTE UND<br />

CHANCEN-GLEICHHEIT<br />

50


Obwohl in den letzten Jahren ein positives reelles Wirtschaftswachstum registriert<br />

wurde <strong>und</strong> die offiziellen Berichte eine nachhaltige Erhöhung <strong>der</strong> Sozialausgaben für<br />

den Kampf gegen die Armut verzeichnen, gibt es weiterhin Armut in <strong>Honduras</strong>. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> muß die, für diesen Kampf angewandte, Strategie gründlich überprüft<br />

werden.<br />

Wenn man die geringen Erfolge <strong>der</strong> Strategie <strong>der</strong> Armutsbekämpfung analysiert, stellt<br />

man das Fehlen eines geeigneten theoretischen <strong>und</strong> methodologischen Ansatz fest,<br />

<strong>der</strong> zu effektiven Interventionen führen könnte, um diese grossen Probleme <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> zu lösen. Die konzeptuelle Überdenkung <strong>der</strong> aktuellen Annäherung an das<br />

Problem Armut würde verschiedene Aspekte betreffen:<br />

a. Die Erkenntnis, dass es keine direkte Beziehung zwischen<br />

Wirtschaftswachstum <strong>und</strong> Armutsmin<strong>der</strong>ung gibt, um von <strong>der</strong><br />

mechanistischen Logik wegzukommen, die annimmt, daß je<strong>der</strong><br />

Wirtschaftswachstum <strong>und</strong> die Erhöhung <strong>der</strong> öffentlichen Ausgaben per se zu<br />

einer Armutsmin<strong>der</strong>ung führen. Folglich muß man die Existenz von starken<br />

strukturellen Einschränkungen bezüglich <strong>der</strong> Leistungen <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Chancen sowie die Beziehung zwischen<br />

Armutsreduzierung <strong>und</strong> Wirtschaftswachstum erkennen, um dann das<br />

Leistungsvermögen <strong>und</strong> die Chancen <strong>der</strong> Armen zu för<strong>der</strong>n, mit dem Ziel die<br />

Armut zu bekämpfen <strong>und</strong> einen Wohlstand zu erreichen.<br />

b. Wenn die Ursprünge <strong>der</strong> Armut vielseitig sind, dann darf sich ihre<br />

Bekämpfung nicht auf einzelne isolierte Faktoren begrenzen. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> ist eine integrale Strategie erfor<strong>der</strong>lich, die die verschiedenen Gründe<br />

<strong>der</strong> Armut sowohl aus makroökonomischer als auch aus mikroökonomscher<br />

Sicht sowie kurz- <strong>und</strong> langfristig behandelt.<br />

c. Dieser neue konzeptuelle Rahmen muß sich darauf konzentrieren, alle<br />

Beschränkungen zu beseitigen, die den Zugang <strong>der</strong> Armen zu<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

51


Vermögenswerte (Assets) behin<strong>der</strong>n. Dies ist unter dem Begriff „Asset<br />

Ansatz “ bekannt.<br />

d. Zur operationellen Umsetzung dieses Konzeptes <strong>und</strong> um es in eine effektive<br />

öffentliche Politik umzuwandeln, müssen Kriterien <strong>und</strong> Instrumente benutzt<br />

werden, die eine Konzentrierung <strong>und</strong> Priorisierung <strong>der</strong> Ressourcen für die<br />

Ärmsten erlaubt. Wenn wir bei <strong>der</strong> Durchführung dieser <strong>Vision</strong> <strong>und</strong> dem <strong>Plan</strong><br />

<strong>der</strong> Nation auch die extreme Armut auslöschen wollen, dann müssen die<br />

Ressourcen richtig kanalisiert <strong>und</strong> auf die in extremer Armut lebenden<br />

Bevölkerung fokussiert werden <strong>und</strong> hinterher – nach <strong>und</strong> nach – auf den Rest<br />

<strong>der</strong> in Armut lebenden Bevölkerung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>.<br />

e. Da die Strategie in einem bestimmten Gebiet operieren muß (da, wo die<br />

Armen wohnen) sind integrale öffentliche Politiken zur Bekämpfung <strong>der</strong><br />

Armutsursachen erfor<strong>der</strong>lich. D.h. die verschiedenen Ursachen <strong>der</strong> Armut,<br />

die den Zugang <strong>der</strong> Ärmsten zu Vermögenswerte beschränken, müssen im<br />

territorialen Rahmen angegangen werden.<br />

f. Eine solche Strategie bedeutet natürlich auch wesentliche Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

bisherigen Vorgehensweise <strong>der</strong> Führung <strong>und</strong> <strong>der</strong> institutionellen Handlungen,<br />

die diese Strategie begleiten sowie eine Verbindung zwischen den zentralen<br />

<strong>und</strong> lokalen Ebenen. Im Mittelpunkt dieser Än<strong>der</strong>ungen steht ein neues<br />

Führungsmodell, welches das Erreichen <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>und</strong> die in <strong>der</strong><br />

Strategie vorgesehenen Auswirkungen ermöglicht.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

52


DIE GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN IN DEN BEREICHEN<br />

ARMUTSMINDERUNG, SCHAFFUNG VON VERMÖGENSWERTE UND<br />

CHANCENGLEICHHEIT<br />

1. Festlegung von Koordinierungsmechanismen, um die integrale Vorgehens-<br />

weise in Gang zu setzen. Selten wird in <strong>der</strong> Regierungspraxis das Konzept<br />

einer koordinierten, integralen Politik angewandt, obwohl die Vorteile dieses<br />

Konzeptes klar ersichtlich sind. Diese Nichtanwendung liegt zum Teil daran,<br />

daß die in <strong>der</strong> Region <strong>und</strong> ganz <strong>Honduras</strong> vorherrschenden institutionellen<br />

Entwürfe sektoriell ausgerichtet sind <strong>und</strong> keine För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Koordinierung<br />

enthalten, <strong>und</strong> diese zum Teil sogar verhin<strong>der</strong>n. Je<strong>der</strong> Sektor verfügt über<br />

seine eigenen Ziele <strong>und</strong> Objektive, prioritäre geografische Räume, Interessen<br />

– <strong>und</strong> druckausübende Gruppen, sowie Interventionsmechanismen, die nicht<br />

unbedingt mit den an<strong>der</strong>en übereinstimmen.<br />

Zur Sicherstellung einer erfolgreichen Umsetzung dieser integralen Politik<br />

müssen die formellen Koordinierungsmechanismen innerhalb <strong>der</strong><br />

Zentralregierung gestärkt werden, um mit diesen sektoriellorientierten<br />

Entwürfen zu brechen. Die interinstitutionelle <strong>und</strong> sektoriellen Koordinierung<br />

muß die Angleichung <strong>der</strong> Ziele <strong>und</strong> Objektive, <strong>der</strong> prioritären geografischen<br />

Räume, <strong>der</strong> Interessen- <strong>und</strong> druckausübenden Gruppen sowie die<br />

Interventionsmechanismen je<strong>des</strong> Sektors, die nicht unbedingt mit denen <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Sektoren übereinstimmen, garantieren. Diese Erwartung muß<br />

zweifellos im Rahmen eines nationalen <strong>Plan</strong>ungssystems <strong>und</strong> einem<br />

regionalen Entwicklungsmodell, das dem vorliegenden Dokument „<strong>Vision</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>“ beiliegt, erfüllt werden.<br />

Ein an<strong>der</strong>er f<strong>und</strong>amentaler Punkt bezieht sich auf das Autoritätsprinzip. Um<br />

eine effiziente Anwendung einer integralen Politik <strong>des</strong> Zugangs zu<br />

Vermögenswerte zu erreichen, muß diese Institutionalität gestärkt <strong>und</strong> ein<br />

legitimes Mandat erteilt sowie verpflichtende Mechanismen bereitgestellt<br />

werden, damit es effektiv zu einer Koordinierung kommt.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

53


Der wichtigste Aspekt dieser Koordinierung hängt jedoch mit <strong>der</strong> effektiven<br />

Integration zwischen zentralen <strong>und</strong> lokalen Ebenen zusammen. Die<br />

aktualisierte Strategie <strong>der</strong> Armutsmin<strong>der</strong>ung erfor<strong>der</strong>t auch die Schaffung<br />

<strong>und</strong> progressive Stärkung <strong>der</strong> regionalen Entwicklungskomitees in denen alle<br />

relevanten Akteure je<strong>der</strong> einzelnen Region vertreten sein sollen.<br />

2. Stärkung <strong>der</strong> Beteiligung <strong>der</strong> Zivilgesellschaft <strong>und</strong> die Mitverantwortung<br />

bei <strong>der</strong> Durchführung von einer Politik für die Armen. Traditionell hat die<br />

gesamte Verantwortung für wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Entwicklungsprojekte<br />

<strong>der</strong> Zentralregierung übergeben. Das Versagen <strong>der</strong> technischen Modelle <strong>der</strong><br />

Vergangenheit hat jedoch zu Entwicklungsvorschläge geführt, die die früheren<br />

Barrieren für die private Initiativen beseitigen <strong>und</strong> die Rolle <strong>des</strong> Staates bei<br />

<strong>der</strong> direkten Handhabung <strong>der</strong> Wirtschaft reduzieren sowie seine normative <strong>und</strong><br />

regulierende Rolle stärken.<br />

Die <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation <strong>2010</strong> – 2022<br />

erkennen, daß es wichtig ist , ohne dass die Zentralregierung ihrer<br />

Verantwortlichkeit enthoben wird, über Programme <strong>und</strong> Projekte zu verfügen,<br />

die von den Munizipien, Gemeinden, NGOs <strong>und</strong> <strong>der</strong> Privatwirtschaft<br />

durchgeführt werden können.<br />

Dies hängt mit den Mechanismen einer gemeinsamen Verantwortlichkeit <strong>der</strong><br />

prinzipiellen Akteure <strong>der</strong> Strategie <strong>der</strong> Armutsmin<strong>der</strong>ung zusammen. Die<br />

Anwendung einer integralen Politik für den Zugang zu Vermögenswerte<br />

beinhaltet auch die Mechanismen <strong>der</strong> gemeinsamen Verantwortlichkeit seitens<br />

<strong>der</strong> armen Bevölkerung. Die gemeinsame Verantwortlichkeit besteht in einer<br />

spezifischen Aktion seitens <strong>der</strong> Person o<strong>der</strong> Familie, um an einem staatlichen<br />

Programm o<strong>der</strong> Aktion teilzunehmen. Diese gemeinsame Verantwortlichkeit<br />

hat min<strong>des</strong>tens 2 wichtige Vorteile für das Strategiemanagement. Erstens<br />

verwandelt sich <strong>der</strong> Teilnehmer in einen Aktionspartner <strong>und</strong> nicht nur in einen<br />

reinen Nutznießer, was allgemein auch einen Befähigungseffekt sowie einen<br />

wichtigen kulturellen Wandel mit sich bringt. Zweitens kann dieser<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

54


Befähigungs- o<strong>der</strong> Aneignungseffekt auch Auswirkungen auf die Resultate <strong>der</strong><br />

Aktion haben.<br />

3. Stärkung <strong>der</strong> Regierbarkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> partizipativen Demokratie im Rahmen<br />

<strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation. Die Armut bedeutet auch<br />

eine materielle Vorenthaltung <strong>und</strong> einen politischen Ausschluß <strong>der</strong> Armen, was<br />

wie<strong>der</strong>um dazu führt, daß mehr Armut entsteht. Die <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation sehen vor, daß sich die armen Sektoren die Strategie<br />

mittels Mechanismen, die die Ungleichheiten sowie jegliche Form <strong>des</strong> sozialen<br />

Ausschlusses verringern, zu eigen machen. Dies hängt sowohl mit dem<br />

Durchführungs- <strong>und</strong> Ablaufverfolgungsprozess <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Programmen sowie mit den zu bildenden Instanzen, die die programmierten<br />

Initiativen begleiten <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Resultate messen werden, zusammen.<br />

Gleichzeitig sollen Voraussetzungen <strong>und</strong> Mechanismen geschaffen werden die<br />

die demokratische Beteiligung <strong>und</strong> die Transparenz <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Administration garantieren.<br />

Für die Strategie ist es wichtig, daß das traditionelle Fehlen einer Transparenz<br />

bei <strong>der</strong> öffentlichen Administration ausgemerzt wird, die sich in vielen Fällen<br />

dadurch kennzeichnet, daß Finanzmittel für illegale Zwecke benutzt werden<br />

<strong>und</strong> dies führ t zu einer Effizienzmin<strong>der</strong>ug <strong>der</strong> öffentlichen Investitionen <strong>und</strong><br />

Programmen.<br />

4. För<strong>der</strong>ung eines ergebnisorientierten Monitoring- <strong>und</strong> Evaluierungs-<br />

Systems <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation. Die<br />

honduranische Regierung wird eine auf ergebnisorientierte Administration<br />

basierend auf Monitoring, Evaluierung <strong>und</strong> Ablaufverfolgung (SME) entwickeln,<br />

mit dem Ziel eine integrale Politik <strong>des</strong> Zugangs zu Vermögenswerte <strong>und</strong><br />

Überprüfung <strong>der</strong> Auswirkungen <strong>der</strong> verschiedenen Aktionen durchzuführen.<br />

Außerdem werden so die Wirkungen auf die Lebensbedingungen <strong>der</strong><br />

Bevölkerung garantiert <strong>und</strong> die Effizienz <strong>der</strong> Ressourcenzuweisungen <strong>der</strong><br />

öffentlichen Administration verbessert. Auf diese Weise wird sichergestellt<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

55


werden, daß die Sozialausgaben eine sichtbare Armutsmin<strong>der</strong>ung bewirken.<br />

Die ergebnisorientierte Administration wird auch mehr Transparenz <strong>und</strong><br />

Rechnungslegung gegenüber den Bürgern erlauben <strong>und</strong> dazu führen, daß die<br />

für eine institutionelle Restrukturierung benötigte Information zur Verfügung<br />

steht. Diese Restrukturierung soll zu einer effizienteren <strong>und</strong> auf Wirkung<br />

ausgerichteten staatlichen Aktion <strong>und</strong> einer effizienteren Zuteilung <strong>der</strong><br />

Haushaltsmittel sowie <strong>der</strong> Einführung von geeigneten Anreizen zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Administration beitragen.<br />

Für den Aufbau dieses Systems (SME) verfügt <strong>Honduras</strong> über drei Säulen:<br />

SISPU (Investitionssystem <strong>des</strong> öffentlichen Sektors), SIAFI (System <strong>der</strong><br />

integralen Finanzverwaltung) <strong>und</strong> SIERP (System <strong>der</strong> Strategie zur<br />

Armutsreduzierung). Um eine ergebnisorientierten <strong>und</strong> auf den drei<br />

vorgenannten Säulen basierende Administration zu erreichen, wird in den<br />

nachstehenden Bereichen eine Verbesserung erreicht werden müssen:<br />

Verfeinerung, Kompatibilität <strong>und</strong> Synchronisierung <strong>der</strong> Informationssysteme;<br />

Nutzung <strong>des</strong> Rahmenkonzeptes, um die Indikatoren zu ordnen;<br />

Zusammenhang zwischen Rahmenkonzept <strong>und</strong> den vorhandenen<br />

Informationssysteme; operationeller Umsetzungsplan; Identifizierung <strong>der</strong><br />

operationellen Verfahren <strong>des</strong> SME-Systems, einschließlich <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong><br />

Verantwortlichen pro Einheit für alle betroffenen Prozesse, <strong>und</strong> schlußendlich<br />

die Nutzung <strong>des</strong> SME-Systems für die Haushaltsentscheidungen.<br />

Es muß darauf hingewiesen werden, daß das Monitoring- <strong>und</strong><br />

Evaluierungssystem zwei große Komponenten haben wird: (1) die<br />

administrative Komponente (oben beschrieben) <strong>und</strong> (2) die Komponente<br />

Soziales Audit.<br />

5. Stärkung <strong>der</strong> administrativen <strong>und</strong> Durchführungskapazitäten <strong>der</strong><br />

Regierung. Die administrative sowie die Durchführungskapazitäten <strong>der</strong><br />

Regierung müssen gestärkt werden, um sicherzustellen, daß die<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

56


Vergünstigungen je<strong>des</strong> Programms <strong>und</strong> je<strong>der</strong> Aktion auch auf lokaler Ebene<br />

als Instrument benutzt werden. Um die Effizienz <strong>der</strong> Institutionen zu steigern<br />

<strong>und</strong> um diese mit <strong>der</strong> notwendigen institutionellen Kapazität zu versehen,<br />

werden min<strong>des</strong>tens vier Elemente benötigt: Relevanz <strong>und</strong> Klarheit hinsichtlich<br />

<strong>des</strong> Mandats, Beschreibung <strong>der</strong> menschlichen Ressourcen, Höhe <strong>der</strong><br />

zugeteilten Finanzmittel <strong>und</strong> Vorhandensein <strong>der</strong> Durchführungsmechanismen.<br />

Die institutionelle Solidität für die <strong>Plan</strong>ung wird auf den Informationssystemen<br />

basieren. Klare Objektive <strong>und</strong> ein institutionalisiertes Informationssystem<br />

ermöglichen eine mittel- <strong>und</strong> langfristige <strong>Plan</strong>ung, die nicht von den politischen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen beeinträchtigt wird <strong>und</strong> sich in ein institutionelles Gut<br />

verwandelt, das die Möglichkeiten <strong>des</strong> Staates, das Problem auf effiziente<br />

Weise anzugehen, erhöht. In dem Maß wie die institutionelle Information<br />

soli<strong>der</strong> <strong>und</strong> detaillierter wird, wird sich auch <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong>selben erhöhen. Für<br />

den Aufbau <strong>der</strong> Informationssysteme werden prinzipiell Investitionen in<br />

Technologie <strong>und</strong> menschliche Ressourcen notwendig sein. Hier handelt es<br />

sich offenbar um ein kritisches Element <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> in Bezug auf die<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Vermögenswerte.<br />

6. Verringerung <strong>der</strong> umweltbedingten Anfälligkeit <strong>und</strong> ihre Auswirkung auf<br />

die Armut. Es ist bekannt, daß ein Zusammenhang zwischen<br />

Umweltverschlechterung, hoher Armut <strong>und</strong> erhöhte Anfälligkeit im Fall von<br />

Naturkatastrophen besteht. Unter diesem Gesichtspunkt sehen die <strong>Vision</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Plan</strong> Objektive <strong>und</strong> Ziele vor, die auf Umwelt- <strong>und</strong> Risikomanagement<br />

ausgerichtet sind. Dazu sollen die rechtlichen, institutionellen Aspekte sowie<br />

die <strong>Plan</strong>ung <strong>und</strong> die Anwendung <strong>der</strong> notwendigen Instrumente zur<br />

Erreichung einer besseren koordinierenden <strong>und</strong> normativen Funktion <strong>der</strong><br />

Institutionen <strong>des</strong> Sektors Umweltmanagement <strong>und</strong> Risikomin<strong>der</strong>ung gestärkt<br />

werden.<br />

Ein wichtiger För<strong>der</strong>ungsfaktor ist auch die Nutzung <strong>der</strong> folgenden<br />

wirtschaftlichen, finanziellen Instrumente wie z.B.: CO2-Markt, Verkauf von<br />

Umweltdienstleistungen, Anreize <strong>und</strong> Abschreckungsmittel in Bezug auf die<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

57


nachhaltige Handhabung <strong>der</strong> natürlichen Ressourcen, Umweltschutz<br />

insbeson<strong>der</strong>e in kritischen o<strong>der</strong> degradierten Gebieten, Bildung eines<br />

Umweltfonds zur Unterstützung <strong>der</strong> von den Gemeinden durchgeführten<br />

umweltorientierten Investitionsprojekte. Die Anwendung aller dieser<br />

Instrumente soll dazu beitragen, daß die Gesellschaft den nachhaltigen<br />

Umgang mit den natürlichen Ressourcen <strong>und</strong> den Umweltschutz als Aktivitäten<br />

sieht, die mit <strong>der</strong> wirtschaftlichen Rentabilität <strong>und</strong> sozialen Gleichheit<br />

kompatibel sind.<br />

Im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung stellt die Raumordnung <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

nachhaltige Umgang mit den Wassereinzugsgebieten aller Größen - mit<br />

einem Dezentralisierungs- <strong>und</strong> Dekonzentrationsansatz sowie breiter lokaler<br />

Beteiligung - eine f<strong>und</strong>amentale Gr<strong>und</strong>lage dar. Dies ist ein beson<strong>der</strong>s<br />

wichtiger Aspekt, da er hilft, die immer wie<strong>der</strong>kehrenden Verluste von<br />

materiellen Gütern <strong>und</strong> Menschenleben zu vermeiden. Diese Verluste sind<br />

auch ein Ergebnis <strong>der</strong> schlechten Standorte <strong>der</strong> menschlichen Ansiedlungen,<br />

<strong>der</strong> produktiven Aktivitäten, Wohnhäuser <strong>und</strong> Infrastruktur im Allgemeinen.<br />

Wenn es zu einem spontanen Wachstum kommt, sind die anfälligen Gebiete<br />

wie z.B. die hohen <strong>und</strong> mittleren Zonen <strong>der</strong> Wassereinzugsgebiete, einer<br />

ständigen Belastung seitens <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>und</strong> <strong>der</strong> produktiven Aktivitäten<br />

ausgesetzt.<br />

ZIELSETZUNGEN DER VISION – ARMUTSMINDERUNG, SCHAFFUNG VON<br />

VERMÖGENSWERTE UND CHANCENGLEICHHEIT<br />

Im Jahr 2022: Die Ziele <strong>der</strong> sozialen Integration werden mit Hilfe <strong>des</strong> in dieser<br />

<strong>Vision</strong> vorgeschlagenen Vermögensbildungsansatzes (Assets) voll erfüllt werden. Es<br />

ist geplant, die Armut <strong>und</strong> die extreme Armut auf 41% bzw. 21% zu reduzieren <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> GINI-Index, <strong>der</strong> die Ungleichheit <strong>der</strong> Ressourcenverteilung ausdrückt, soll 0.45<br />

erreichen. Dafür ist eine Neuanpassung <strong>der</strong> Steuerpolitik im Rahmen <strong>der</strong><br />

progressiven Steuereinziehung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Ausgabenkonzentration erfor<strong>der</strong>lich.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

58


Gleichzeitig wird die Währungspolitik ihre Aktionen auf die Bereitstellung von<br />

Finanzmitteln für Kleinproduzenten ausrichten <strong>und</strong> die Inflation auf solche Niveaus<br />

reduzieren müssen, daß diese die niedrigsten Quintilen <strong>der</strong> Verteilung nicht belastet.<br />

Bis zum Jahr 2034 wird das Land die Anzahl <strong>der</strong> in Armut <strong>und</strong> extremer Armut<br />

lebenden Bevölkerung unter 20 bzw. 5% liegen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird<br />

ein institutionelles Schema zur Verfügung stehen, das den Zugang zu den Assets-,<br />

Faktoren-, Finanzmittel- <strong>und</strong> Arbeitsmärkte für alle Bürger erleichtern wird.<br />

Vorgenanntes wird mittels <strong>des</strong> Zugangs zu ausgezeichneten Dienstleistungen in den<br />

Bereichen Schulbildung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit sowie einer verbesserten produktiven<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> einer korrekte Marktregelung <strong>und</strong> mittels einer geeigneten<br />

Festlegung <strong>der</strong> Eigentumsrechte im Rahmen <strong>der</strong> Regierbarkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

demokratischen Partizipation erreicht werden.<br />

Bis zum Jahr <strong>2038</strong> wird die extreme Armut beseitigt sein <strong>und</strong> die Anzahl <strong>der</strong> in<br />

Armut lebenden Familien unter 15% liegen. Und es wird ein neues Modell, welches<br />

die Nachhaltigkeit garantiert, für einen neuen Prozeß <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation zur Verfügung stehen.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

59


BILDUNG UND KULTUR ALS MITTEL<br />

DER SOZIALEN EMANZIPATION<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

60


BILDUNG<br />

Die staatlichen Dienstleistungen <strong>des</strong> Sektors Bildung haben sich in den letzten 30<br />

Jahren nur halbwegs zufriedenstellend entwickelt <strong>und</strong> es bestehen mehrere<br />

strukturelle Probleme aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> schwierigen Anpassung an die Verän<strong>der</strong>ungen im<br />

internationalen Umfeld sowie an die eigen Dynamik <strong>der</strong> Bedürfnisse einer<br />

Bevölkerung, die, sowohl im städtischen als auch ländlichen Bereich, ein hohes<br />

Wachstum verzeichnet. Diese Probleme werden als prioritär angesehen, da die<br />

Aufschiebung ihrer Lösung nicht nur den Zusammenhalt son<strong>der</strong>n auch den sozialen<br />

Aufstieg <strong>der</strong> schwachen Einkommensgruppen aufs Spiel setzt <strong>und</strong> erschwert.<br />

Es wurden 7 große strukturelle Probleme identifiziert: 1) Anhaltende Mängel <strong>der</strong><br />

Ausbildung <strong>der</strong> Bildungskompetenzen, die für die Entwicklung wichtig sind; 2)<br />

Gravierende Verschlechterung <strong>der</strong> Bildungsqualität bei den meisten<br />

Bildungseinrichtungen; 3) Mangelhafte schulische Leistungen aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

ungünstigen sozioökonomischen Bedingungen vieler Haushalte <strong>des</strong> städtischen<br />

<strong>und</strong> ländlichen Bereichs.; 4) Geringe Deckung in Bezug auf Bildungsdienstleistungen<br />

<strong>der</strong> Bereiche Vor- <strong>und</strong> Mittelstufe; 5) Niedriges Niveau bezüglich <strong>der</strong> Überwachung<br />

<strong>und</strong> Evaluierung <strong>des</strong> Lehrpersonals; 6) Fehlen<strong>des</strong> qualitatives Schulumfeld <strong>und</strong> 7)<br />

Fehlen von öffentlichen Bildungspolitiken, die die integrale Bildung <strong>der</strong> Bürger <strong>und</strong><br />

Familien garantieren. All diese Probleme erschweren den Aufbau von soliden<br />

F<strong>und</strong>amenten, um das Phänomen <strong>der</strong> Armut zu überwinden; außerdem behin<strong>der</strong>n<br />

sie die Prozesse zur Schaffung <strong>und</strong> Erhaltung <strong>der</strong> Bürgerschaft.<br />

DIE GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN IM BEREICH SOZIALE EMANZIPATION<br />

DURCH BILDUNG<br />

1. Verringerung <strong>der</strong> mangelhaften Bildung <strong>der</strong> wichtigsten Entwicklungs-<br />

kompetenzen. Die anhaltenden schwerwiegenden Mängel <strong>der</strong> Bildung von<br />

wichtigen Entwicklungskompetenzen stehen in engem Zusammenhang mit den<br />

kognitiven Verfahren wie: Abstraktion, Analyse <strong>und</strong> Synthese. Diese<br />

Mängel zeigen sich beson<strong>der</strong>s bei den Unzulänglichkeiten im Bereich<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

61


gesprochener <strong>und</strong> geschriebener Kommunikation auf allen Niveaus: Gr<strong>und</strong>-,<br />

Mittel- <strong>und</strong> höhere Bildung. Die Ergebnisse bei den Leistungsprüfungen für<br />

Mathematik <strong>und</strong> Spanisch - in den ersten 8 Jahren <strong>des</strong> 21. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

betrugen die Testergebnisse wie<strong>der</strong>holt r<strong>und</strong> 40% - beweisen, daß das<br />

honduranische Bildungssystem zur Zeit große Mängel im Vergleich mit dem<br />

größten Teil <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en lateinamerikanischen Län<strong>der</strong>n aufweist. Das<br />

honduranische Bildungssystem war bisher noch nicht in <strong>der</strong> Lage, das<br />

Minimum an Bildungserfor<strong>der</strong>nissen, um regional <strong>und</strong> international 1 effizient<br />

konkurrieren zu können <strong>und</strong> so ist die lokale Entwicklung nicht sichergestellt.<br />

(Das Analphabetentum in <strong>Honduras</strong> ist <strong>der</strong> extreme Beweis, daß die<br />

geeigneten Kapazitäten fehlen, um sich diesen Herausfor<strong>der</strong>ungen einer<br />

Gesellschaft <strong>der</strong>en Kenntnisse jeden Tag mehr stagnieren, zu stellen.)<br />

2. Stärkung <strong>der</strong> Beteiligung <strong>der</strong> Zivilgesellschaft <strong>und</strong> die<br />

Mitverantwortlichkeit bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Politiken für die Armen.<br />

Traditionell hat man die Verantwortung für die wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen<br />

Entwicklungspolitiken stets <strong>der</strong> Zentralregierung zugeteilt. Die Mißerfolge <strong>der</strong><br />

staatlichen Modelle <strong>der</strong> Vergangenheit haben jedoch dazu geführt, daß<br />

Entwicklungsvorschläge vorgelegt wurden, die die früheren Hin<strong>der</strong>nisse für die<br />

Privatinitiativen beseitigen, die Rolle <strong>des</strong> Staats bei <strong>der</strong> direkten Handhabung<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft reduzieren <strong>und</strong> seine normative <strong>und</strong> regulierende Rolle stärken.<br />

Die <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation <strong>2010</strong> – 2022<br />

erkennt, daß die Munizipalitäten, die Gemeinden, die NGOs <strong>und</strong> die<br />

Privatwirtschaft wichtige Projekte <strong>und</strong> Programme im Bereich Bildung<br />

durchführen können.<br />

1 Die einzige Beteiligung von <strong>Honduras</strong> an internationalen Tests für Spanisch <strong>und</strong> Mathematik fand im Jahr<br />

1997 statt: <strong>Honduras</strong> belegte den letzten Platz in Mathematik <strong>und</strong> den vorletzten in Spanisch für die dritte<br />

Schulklasse. Siehe „La Calidad Educativa en <strong>Honduras</strong> frente al M<strong>und</strong>o”. Cáceres, Dennis F., März 2009, Seite 12.<br />

Dieser Autor bezieht sich auf eine wichtige Schlußfolgerung von FEREMA aus dem Jahr 2002: “Die Kin<strong>der</strong> lernen<br />

etwas mehr als ein Drittel von dem, was sie eigentlich lernen sollten”.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

62


3. Deutliche Verschlechterung <strong>der</strong> Bildungsqualität in den öffentlichen<br />

Bildungseinrichtungen. Die deutliche Verschlechterung <strong>der</strong> Bildungsqualität<br />

in den meisten öffentlichen Bildungseinrichtungen – über 11.000 Gr<strong>und</strong>schulen<br />

<strong>und</strong> 950 Sek<strong>und</strong>arschulen - zeigt sich beson<strong>der</strong>s, wenn man die<br />

durchschnittliche Anzahl <strong>der</strong> Schultage pro Jahr ansieht, da man nur auf einen<br />

nationalen Durchschnitt von 160 Schultagen kommt – d.h. 560 Schulst<strong>und</strong>en<br />

pro Jahr. Der Standard in den Privatschulen entspricht jedoch 200 Schultage<br />

im Jahr, das bedeutet 1.400 Schulst<strong>und</strong>en. Dies bedeutet, daß die Schüler <strong>und</strong><br />

Schulabgänger <strong>der</strong> privaten Schulen im Vergleich zu denen <strong>des</strong> öffentlichen<br />

Bereichs 150% mehr Unterricht erhalten. Ohne Zweifel besteht hier ein<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> sozialen Ungleichheit, <strong>der</strong> konsistente<br />

Entscheidungen bezüglich <strong>des</strong> Klimas <strong>des</strong> Zusammenlebens <strong>und</strong> <strong>des</strong> sozialen<br />

Aufstiegs verlangt.<br />

4. Geringe schulische Leistungen aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> vorherrschenden<br />

ungünstigen sozioökonomischen Bedingungen. Die Tatsache, daß<br />

geringe schulische Leistungen häufig bei Schülern aus sozioökonomisch<br />

schwachen Familien vorkommen, zeigt, daß die Schüler aus den ärmsten<br />

Familien am meisten betroffen sein werden, wenn es um das Erlangen von<br />

f<strong>und</strong>amentalen Kompetenzen für eine spätere bessere Arbeitsleistung geht,<br />

insbeson<strong>der</strong>e weil <strong>der</strong> Arbeitsplatzmarkt immer mehr kognitive Kapazitäten<br />

verlangt. Die durchgeführten Forschungen haben gezeigt, dass sichtbare<br />

Differenzen zwischen den sozioökonomischen Schichten vorhanden sind. Im<br />

Jahr 2005 konnten die Schüler aus armen Familien nur 38,8% <strong>der</strong> Fragen im<br />

Fach Spanisch korrekt beantworten, während die Schüler, die aus besseren<br />

sozioökonomischen Familien kommen 48,7% erreichten. Die unterschiedlichen<br />

Leistungen im Fach Mathematik seitens <strong>der</strong> Schüler <strong>der</strong> verschiedenen<br />

sozioökonomischen Verhältnisse betrugen 35,1% <strong>und</strong> 42,6%, was wie<strong>der</strong>um<br />

zeigt, daß es Hin<strong>der</strong>nisse <strong>und</strong> Hürden bezüglich <strong>der</strong> sozialen Mobilität <strong>der</strong> in<br />

allerärmsten Verhältnisse lebenden Familien gibt. Die beson<strong>der</strong>en<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

63


sozioökonomischen Bedingungen, die in den meisten armen Haushalten<br />

vorherrschen, beeinflussen auch die Bildung von Kapazitäten.<br />

5. Geringe Bildungsdeckung. Das öffentliche Bildungssystem weist<br />

Deckungsprobleme auf: im Bereich Kin<strong>der</strong>garten- Vorschule beträgt sie<br />

38,6%, im Bereich Gr<strong>und</strong>schule (6 Jahre) 92,5% <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>arstufe (7. – 9.<br />

Klasse) 39,7 %, <strong>und</strong> Oberstufe (10.-12.Klasse) 24,2 % sowie Studium 16%.<br />

Diese Zahlen zeigen, daß die Unterschiede hinsichtlich <strong>des</strong> Zugangs zum<br />

Bildungssystem weiterhin bestehen. Gleichzeitig weisen diese Indikatoren auf<br />

beunruhigende Existenz von großen Bevölkerungsgruppen hin, die Probleme<br />

haben gute Arbeitsplätze <strong>und</strong> bessere Einkünfte zu erhalten. Dieser<br />

letztgenannte Aspekt bedeutet auch, daß dieser Teil <strong>der</strong> Bevölkerung nur<br />

begrenzte Möglichkeiten hat, ökonomische Belastungen wie z. B. die<br />

wichtigsten Bedürfnisse eines o<strong>der</strong> mehrerer wirtschaftlich Abhängigen zu<br />

erfüllen. Ein durchschnittlicher Schulbesuch von r<strong>und</strong> 5 Jahren bedeutet auch,<br />

daß Tausende von Honduranern – momentan <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Zukunft – nur einen<br />

sehr begrenzten Zugang zu höheren Einkünfte <strong>und</strong> Löhne hat.<br />

6. Niedriges Niveau bezüglich <strong>der</strong> Überwachung <strong>und</strong> Evaluierung <strong>des</strong><br />

Lehrpersonals. Die niedrigen Niveaus bezüglich <strong>der</strong> Überwachung <strong>und</strong><br />

Evaluierung <strong>des</strong> Lehrpersonals stellt ein weiteres strukturelles Problem dar.<br />

Dies hängt mit dem dominierenden starren Führungsmodell zusammen. Dazu<br />

gehört auch die schwache institutionelle Kapazität zur Leistungsüberprüfung<br />

<strong>und</strong> Überwachung <strong>des</strong> Lehrpersonals, um festzustellen, ob dieses Personal<br />

seine Aufgaben effektiv erfüllt. Die Lehrergremien stellen große<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> üben einen starken Druck aus. Diese Faktoren<br />

verhin<strong>der</strong>n, daß bei <strong>der</strong> Überprüfung <strong>und</strong> Evaluierung <strong>der</strong> Leistungsberichte<br />

auf nationaler Ebene sowie in den Bezirksstellen wenigsten ein Minimum an<br />

Transparenz gewährleistet wird. Die geringe Beteiligung <strong>der</strong><br />

Elternvereinigungen bei wichtigen Entscheidungen in Bezug auf die<br />

Leistungsindikatoren je<strong>des</strong> einzelnen Bildungszentrums weist auch auf das<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

64


komplette Fehlen von Mechanismen zur Messung <strong>der</strong> Zufriedenheit <strong>der</strong><br />

Benutzer – Schüler, Eltern, Arbeitgebern – hinsichtlich <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

Bildungsdienstleistungen auf.<br />

7. Fehlen<strong>des</strong> qualitatives Schulumfeld. Obwohl die Problematik hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>des</strong> Schulumfeld in Bezug auf Mobiliar, didaktisches Material,<br />

sachliche Ausstattung, Technologie <strong>und</strong> Konnektierung kein generelles<br />

Problem auf Lan<strong>des</strong>ebene ist, ist man sich einig, daß gerade auf dem Land<br />

eine größere Anzahl von Schulzentren keine geeignetes Schulumfeld haben,<br />

da diese schulischen Einrichtungen kaum ausgestattet sind. Computer <strong>und</strong><br />

Internetverbindung existieren zur Zeit nur in ganz wenigen öffentlichen Schulen<br />

<strong>des</strong> städtischen Bereichs, daher zeigt sich wie<strong>der</strong> die Ungleichheit beim<br />

Zugang zu Information <strong>und</strong> Technologien <strong>der</strong> Schüler, die Schulen besuchen,<br />

die we<strong>der</strong> über Material noch Ausrüstungen verfügen, die jedoch im<br />

allgemeinen bei den Schulen <strong>und</strong> Oberschulen <strong>des</strong> privaten Sektors<br />

vorhanden sind.<br />

8. Fehlende öffentliche Bildungspolitiken, die die Bildung <strong>der</strong> Bürger<br />

garantieren können. Das Fehlen von strategischen <strong>und</strong> normativen<br />

Mechanismen, die garantieren, daß aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> öffentlichen Politiken – mit<br />

einem ständig zunehmenden progressiveren Rhythmus – die Möglichkeit<br />

Kompetenzen zu erlangen sichergestellt wird, stellt ein großes strukturelles<br />

Problem dar. Diese Kompetenzen sind erfor<strong>der</strong>lich, um die Ausübung einer<br />

Bürgerschaft voller Werte <strong>und</strong> mit größeren Inhalten hinsichtlich <strong>der</strong> sozialen,<br />

emanzipierten Ausübung <strong>und</strong> Haltung sowie Integration <strong>der</strong><br />

Durchschnittshonduraner zu gewährleisten. Die Perspektive <strong>der</strong> Bildung <strong>der</strong><br />

Bürgerschaft sowie die <strong>der</strong> Festigung <strong>des</strong> familiären Zusammenhalts bedeutet<br />

gleichzeitig, daß man die honduranische Bevölkerung mit den Kapazitäten<br />

versieht, die für die Interaktion innerhalb einer immer komplexer werdenden<br />

politischen Gesellschaft erfor<strong>der</strong>lich sind.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

65


ZIELSETZUNGEN DER VISION – SOZIALE EMANZIPATION DURCH BILDUNG<br />

Im Jahr 2022 wird die honduranische Gesellschaft über ein reformiertes<br />

Bildungssystem verfügen, daß den Aufbauprozess <strong>der</strong> nationalen Identität<br />

befestigt, die Fortschritte in Bezug auf zivile, soziale, politische, wirtschaftliche<br />

<strong>und</strong> kulturelle Bürgerschaft för<strong>der</strong>t. Dieses reformierte Bildungssystem soll vor<br />

allem gewährleisten, daß die kontinuierliche Entfaltung <strong>der</strong> Wettbewerbs-<br />

kapazität je<strong>des</strong> Einzelnen sowie <strong>der</strong> Unternehmer geför<strong>der</strong>t wird. Die<br />

familiären Perspektiven werden in Form eines Transversalthemas ein<br />

integraler Teil <strong>des</strong> akademischen Inhaltes sein. Alle öffentlichen<br />

Bildungseinrichtungen (100%) werden die jährlich vorgeschriebenen 200<br />

Schultage erfüllen. Die Deckung im Bereich Vorschulbildung wird sich auf 75%,<br />

im Gr<strong>und</strong>schulbereich auf 100%, im Sek<strong>und</strong>arschulbereich (7.-9. Klasse) auf<br />

80% <strong>und</strong> 70% (10.-12.Klasse) erhöhen. 35% <strong>der</strong> Bildungseinrichtungen <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> werden über eine Zertifizierung laut internationalen Normen verfügen<br />

<strong>und</strong> die durchschnittlichen schulischen Leistungen in den Fächern Spanisch<br />

<strong>und</strong> Mathematik wird bis dahin von 40% auf 60% erhöht haben. Die<br />

Universitäten werden sich in ausgezeichnete akademische Zentren verwandelt<br />

haben, die über Zertifizierungen hinsichtlich <strong>der</strong> Unterrichtsqualität laut den<br />

internationalen Normen verfügen. Außerdem werden sie mittels einer<br />

effektiven Unterrichtung im technologischen Bereich zum Wachstum <strong>und</strong> zur<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>des</strong> nationalen produktiven Gefüges beitragen.<br />

Bis zum Jahr 2034 wird die honduranische Gesellschaft min<strong>des</strong>tens 90% <strong>der</strong><br />

Ziele <strong>der</strong> Armutsmin<strong>der</strong>ungsstrategie erreicht haben (Verdoppelung <strong>der</strong><br />

Bildungsdeckung im Vorschulbereich, 95%ige Deckung für die zwei ersten<br />

Zyklen <strong>der</strong> Basisschulbildung sowie eine Nettodeckung von 60% für den dritten<br />

Bildungszyklus <strong>und</strong> 60% <strong>der</strong> neuen Arbeitskraft soll die Sek<strong>und</strong>arschule<br />

abschließen). Außerdem sollen die MDGs (Millennium - Entwicklungsziele)<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

66


erfüllt werden (Ziel 3: Primärschulbildung für alle, Ziel 4 Gleichstellung <strong>der</strong><br />

Geschlechter auf allen Bildungsebenen). 90% <strong>der</strong> Bildungseinrichtungen <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> werden ein international wettbewerbsfähiges Niveau erreicht haben.<br />

Außerdem wird die durchschnittliche schulische Leistung bis hin zu den<br />

Sek<strong>und</strong>arstufen in den Fächern Spanisch <strong>und</strong> Mathematik 70% betragen.<br />

Bis zum Jahr 2039 wird <strong>Honduras</strong> über ein effizientes Bildungssystem verfügen,<br />

das Kompetenzen schafft <strong>und</strong> imstande ist, nachhaltige Prozesse <strong>der</strong> sozialen<br />

Emanzipation zu för<strong>der</strong>n. Und die Flexibilität <strong>des</strong> Systems wird eine Anpassung<br />

<strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Lerninhalte auf allen Ebenen sowie die Entfaltung <strong>des</strong><br />

gesamten Potentials <strong>der</strong> materiellen, kulturellen <strong>und</strong> geistigen Entwicklung<br />

erlauben. Das neue Bildungssystem wird gewährleisten, daß alle Honduraner<br />

<strong>und</strong> Honduranerinnen Zugang zu den bestmöglichsten Niveaus <strong>des</strong><br />

individuellen <strong>und</strong> sozialen Wohlstands haben werden.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

67


KULTUR<br />

Die Dezentralisierung <strong>der</strong> Kultur in <strong>Honduras</strong> befindet sich in einem Aufbauprozess,<br />

<strong>der</strong> im Jahr 2007 auf Initiative <strong>des</strong> Ministeriums für Kultur, Kunst <strong>und</strong> Sport begann,<br />

dafür wurde das Land in 7 Unterbereiche aufgeglie<strong>der</strong>t, je nach geografischer Lage.<br />

Den Regionalkomitees, die auf lokaler Ebene gebildet wurden (Munizipien <strong>und</strong><br />

Gemeinde) fehlt, seit ihrer Gründung, an auf regionalausgerichtete Struktur.<br />

Das Ergebnis ist, daß diese regionalen Beiträge keine wirkliche Repräsentativität<br />

darstellen <strong>und</strong> ohne Ziele, Führungsmechanismen o<strong>der</strong> klaren Funktionen sind.<br />

Diese Komitees wurden auch nicht aufgr<strong>und</strong> von territorialen Kriterien, Identität o<strong>der</strong><br />

gemeinsame kulturelle Aspekten zusammengefasst <strong>und</strong> sehen sich selbst nicht als<br />

eine Instanz <strong>der</strong> Bürgerbeteiligung bei <strong>der</strong> Beschlussfassung sowie <strong>der</strong> Durchführung<br />

von kulturellen Initiativen.<br />

Unter Dezentralisierung können wir folgen<strong>des</strong> verstehen: Die Gesamtheit <strong>der</strong><br />

Instanzen <strong>und</strong> institutionellen sowie kommunalen Entwicklungsprozessen, welche –<br />

mittels untereinan<strong>der</strong> aufgeglie<strong>der</strong>ter <strong>Plan</strong>ungs-, Durchführung- <strong>und</strong><br />

Ablaufverfolgungsprozesse – die kulturelle Entwicklung <strong>und</strong> den Zugang <strong>der</strong><br />

Gemeinden zu kulturellen Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen laut den Prinzipien <strong>der</strong><br />

Dezentralisierung, Partizipation, Intellektualität, Autonomie, Gleichheit <strong>und</strong><br />

konzertierten Aktionen, erleichtern.<br />

Man muß verstehen, daß eine auf Interkulturalität basierende Demokratie nicht durch<br />

die institutionelle Struktur <strong>der</strong> Munizipien o<strong>der</strong> <strong>des</strong> Staates aufgebaut wird. Diese Art<br />

von Demokratie entsteht durch die Menschen aufgr<strong>und</strong> von Bedürfnissen, Logik,<br />

Wissen, Traditionen <strong>und</strong> lokalen Gebräuche <strong>der</strong> Gruppen, die auf Staats- <strong>und</strong><br />

Munizipalebene von <strong>der</strong> Teilnahme an <strong>der</strong> Beschlussfassung ausgeschlossen waren.<br />

Dieser Dezentralisierungsprozess muß vervollständigt <strong>und</strong> perfektioniert werden <strong>und</strong><br />

seine Ziele sollen folgende sein: För<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Erlangung einer konsolidierten<br />

Kultur <strong>der</strong> Partizipation, Dezentralisierung, konzertierte Aktionen <strong>und</strong> Transparenz.<br />

Eine Kultur die den sozialen Konsens über die Interessen <strong>des</strong> Einzelnen stellt.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

68


Im Rahmen <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation sollte dieser Prozeß flexibel sein, damit alle<br />

Sektoren ihre Kreativität mit ihren eigenen Logik <strong>und</strong> eigenen künstlerischen <strong>und</strong><br />

kulturellen Produktionsweisen entfalten können <strong>und</strong> damit alle – unter gleichen<br />

Bedingungen – zum kulturellen Reichtum <strong>der</strong> Munizipien <strong>und</strong> Regionen beitragen <strong>und</strong><br />

aktiv an den Bildungs-, Forschungs-, Schaffungs- <strong>und</strong> Zirkulationsprozessen<br />

teilhaben können <strong>und</strong> gleichzeitig , ausgehend von ihrer eigenen Kulturen, Identitäten<br />

<strong>und</strong> Werte, die kulturellen Ausdrücke aller Regionen genießen.<br />

DIE GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN IM BEREICH KULTUR ALS MITTEL<br />

ZUM AUFBAU DER IDENTITÄT<br />

1. Integration <strong>der</strong> regionalen Kulturkomitees, die den regionalen<br />

Entwicklungskomitees angehören. Die regionalen Kulturkomitees werden als<br />

Instanzen für die Beschlußfassung hinsichtlich Programme <strong>und</strong> Haushalt,<br />

Priorisierung von Vorhaben, kulturelle Programmierung <strong>und</strong> Allianzen mit <strong>der</strong><br />

Regierung, dem Unternehmersektor, den Bürgern <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kooperation<br />

verstanden. Diese Komitees werden mittels eines Informationsnetzwerkes,<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Märkte sowie ein Grün<strong>der</strong>zentrumsystem unterstützt werden.<br />

Ihre Hauptfunktion wird darin bestehen, regionale, kulturelle Strategien,<br />

Vorschläge <strong>und</strong> Projekte zu erarbeiten sowie Mittel für die kulturellen<br />

Aktivitäten bei <strong>der</strong> internationalen Kooperation <strong>und</strong> <strong>der</strong> Zentralregierung zu<br />

beschaffen <strong>und</strong> den korrekten Einsatz dieser Mittel zu überwachen.<br />

Dies schließt die Funktion als eine Beratungs-, Koalitions- <strong>und</strong> Inzidenzinstanz,<br />

um die nationale Kulturpolitik zu definieren <strong>und</strong> die Repräsentation beim<br />

Ministerium für Kultur, Kunst <strong>und</strong> Sport mit ein.<br />

2. <strong>Honduras</strong> sollte die künstlerischen <strong>und</strong> kulturellen Ausdrücke <strong>der</strong> Bürger als<br />

ein ideales Mittel zur Stärkung <strong>der</strong> nationalen Identität för<strong>der</strong>n. In diesem Sinn<br />

sollten die Verbesserungen <strong>und</strong> Erweiterungen <strong>der</strong> künstlerischen<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

69


Bildungseinrichtungen in allen Regionen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> in den Programmen <strong>der</strong><br />

öffentlichen Investitionen <strong>und</strong> <strong>des</strong> Programms Image <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> enthalten<br />

sein. Außerdem sollten diese Programme eine Komponente <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>und</strong> Unterstützung <strong>der</strong> honduranischen Künstler sowie <strong>der</strong> Projektion ihrer<br />

Arbeiten im Ausland enthalten. Dies sollte für alle künstlerischen<br />

Ausdruckformen gelten. Der Staat wird die kulturellen Organisationen<br />

beaufsichtigen <strong>und</strong> sponsern sowie Mittel für ihr Wie<strong>der</strong>aufblühen bereitstellen<br />

<strong>und</strong> die Verbreitung <strong>der</strong> künstlerischen Arbeiten im ganzen Land för<strong>der</strong>n.<br />

3. Die kulturellen Vereinigungen sind f<strong>und</strong>amental für die Bildung <strong>und</strong> die<br />

Stärkung <strong>des</strong> sozialen Gewebes. Folglich muß <strong>der</strong> Staat <strong>und</strong> die Gesellschaft<br />

nachstehen<strong>des</strong> unterstützen <strong>und</strong> sponsern: Theatergruppen, Orchester,<br />

Musikkapellen, Musikensembles, Chöre, literarische Gruppen, Leseklubs,<br />

Malworkshops, Bildhauerei <strong>und</strong> plastische Kunst, Schriftstellerverbände <strong>und</strong><br />

an<strong>der</strong>e ähnliche Gruppierungen. Auch müssen die Unternehmerinitiativen zur<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Kunst <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bau von Einrichtungen geför<strong>der</strong>t werden, die<br />

den Zugang <strong>der</strong> Bürger zu diesen künstlerischen Erzeugnisse <strong>und</strong> sonstigen<br />

allgemeinen künstlerischen Veranstaltungen aller Formen ermöglichen. Die<br />

staatlichen Politiken werden Initiativen för<strong>der</strong>n, die – als Teil <strong>des</strong> Programms<br />

<strong>der</strong> sozialen Unternehmerverantwortung – versuchen, daß die Privatwirtschaft<br />

die Regierungsanstrengungen, hinsichtlich <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Perfektionierung dieser Aktivitäten, unterstützt.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

70


ZIELSETZUNGEN DER VISION - KONSOLIDIERUNG DER KULTUR ALS<br />

MITTEL ZUR FESTIGUNG DER NATONALEN IDENTITÄT<br />

Im Jahr 2022 werden die regionalen kulturellen Komitees eine konsolidierte Instanz<br />

zur För<strong>der</strong>ung, Promotion <strong>und</strong> Verbreitung <strong>der</strong> Kunst <strong>und</strong> Kultur darstellen <strong>und</strong> die<br />

volle Unterstützung <strong>des</strong> Staates durch das Ministerium für Kultur, Kunst <strong>und</strong> Sport<br />

haben. Die Produktion von künstlerischen <strong>und</strong> literarischen Werken im Land wird sich<br />

gesteigert haben. Sie wird ein Beispiel für die ethnische, kulturelle <strong>und</strong> soziale<br />

Vielfalt <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> darstellen. Auf allen Ebenen <strong>des</strong> Bildungswesens <strong>und</strong> in den<br />

Bildungs- <strong>und</strong> Lehreinrichtungen wird die Gründung von kulturellen Gruppen<br />

geför<strong>der</strong>t werden. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Teilnahme <strong>der</strong> ethnischen Gruppen<br />

an den kulturellen Entwicklungsprojekten werden diese 25% <strong>der</strong> Begünstigten<br />

darstellen. Und <strong>der</strong> Zugang dieser Gruppen zu den Kulturzentren wird sich durch die<br />

Errichtung von traditionellen <strong>und</strong> virtuellen Bibliotheken sowie <strong>der</strong> Durchführung von<br />

kulturellen Veranstaltungen in allen Lan<strong>des</strong>teilen erhöht haben.<br />

Bis zum Jahr 2034 wird die künstlerische Produktion von <strong>Honduras</strong> auf<br />

internationaler <strong>und</strong> nationaler Ebene verbreitet werden <strong>und</strong> das Land wird seine<br />

Position als Produzent von ausgezeichneten künstlerischen <strong>und</strong> literarischen Werken<br />

<strong>der</strong> zentralamerikanischen Region konsolidiert haben. Auch wird es Wettbewerbe,<br />

Anerkennungen <strong>und</strong> Preise auf regionaler Ebene für ausgezeichnete künstlerische<br />

Leistungen geben. Es werden ausreichende Mittel vorhanden sein, damit die<br />

künstlerische Produktion auf Ebene <strong>der</strong> Munizipalitäten stattfinden kann.<br />

Im Jahr <strong>2038</strong> wird das Land über einen kulturellen <strong>und</strong> künstlerischen, aufrüttelnden,<br />

aktiven <strong>und</strong> produktiven Sektor verfügen, <strong>des</strong>sen Werke <strong>und</strong> Erfolge Gr<strong>und</strong> für Stolz<br />

<strong>und</strong> Anerkennung seitens <strong>der</strong> Bevölkerung sein wird <strong>und</strong> dieser Sektor wird dann Teil<br />

<strong>der</strong> nationalen Identität sein.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

71


GESUNDHEIT ALS GRUNDLAGE FÜR<br />

BESSERE LEBENSBEDINGUNGEN<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

72


Die allgemeine Situation <strong>des</strong> Ges<strong>und</strong>heitssektors kann im Rahmen eines komplexen<br />

Situationsdiagramms beschrieben werden, in dem die großen problematischen<br />

Komponenten hervorragen, die das große Problem einer fehlenden Antwort<br />

hinsichtlich Bedürfnisse <strong>und</strong> Lösungsmöglichkeiten verstärken. Diese drei großen<br />

Komponenten sind: 1).- Ein fragmentiertes System mit Subsystemen im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen – Ministerium, Sozialversicherung <strong>und</strong> ein System von privaten-<br />

sozialen Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen, 2).- Ein Bevölkerung, die allgemein unter<br />

schlechten Bedingungen lebt <strong>und</strong> mit strukturellen – konjunkturellen Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Krankheitsproblemen kämpft. Und 3) <strong>der</strong> institutionelle <strong>und</strong> sektoriell<br />

zerglie<strong>der</strong>te Staatskomplex mit geringen Beiträgen hinsichtlich <strong>der</strong> Ziele <strong>des</strong><br />

Bereichs Ges<strong>und</strong>heit.<br />

DIE GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN AN DAS GESUNDHEITSWESEN ALS<br />

GRUNDLAGE FÜR BESSERE LEBENSBEDINGUNGEN<br />

1. Handhabung einer Problematik, die aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> fragmentierten<br />

Systems <strong>und</strong> <strong>der</strong> verschiedenen Subsystemen <strong>des</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

entsteht: Ges<strong>und</strong>heitsministerium Sozialversicherung <strong>und</strong> prívate-soziale<br />

Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen. Das ges<strong>und</strong>heitliche Betreuungssystem <strong>des</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitswesens - besteht aus einer institutionellen Spezialisierung <strong>und</strong> die<br />

Betreuung <strong>der</strong> ärmsten Bevölkerung seitens <strong>des</strong> Netzwerks <strong>des</strong> Ges<strong>und</strong>heits-<br />

ministeriums – Krankenhäuser <strong>und</strong> ambulante Einrichtungen – ist nicht effizient<br />

genug. Ungefähr 60% <strong>der</strong> Arbeiter <strong>des</strong> formellen Sektors sind bei <strong>der</strong> Sozialversicherung<br />

eingeschrieben <strong>und</strong> werden in <strong>der</strong>en Einrichtungen betreut –<br />

einschließlich <strong>der</strong> Ersatzsubsyteme. Die in diesen Einrichtungen vorherrschenden<br />

Managementmodelle sind nur auf die Schadensbehebung<br />

(Krankheiten) ausgerichtet. Der private-soziale Ges<strong>und</strong>heitssektor deckt die<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong>jenigen, die nicht so arm sind, ist jedoch auch nur auf die<br />

Heilung ausgerichtet. Dieser Sektor verfügt aber über Ressourcen - die<br />

technologische Ausrüstung <strong>und</strong> Mitteln - die jedoch außerhalb <strong>der</strong><br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

73


ökonomischen Möglichkeiten <strong>der</strong> Bevölkerungsteile liegen, die nur über<br />

geringere Einkünfte verfügen.<br />

Anstatt über ein nationales Ges<strong>und</strong>heitssystem, um gemeinsam für die<br />

Reduzierung <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsprobleme bzw. Krankheiten zu sorgen,<br />

existieren mehrere Teilsektoren, die keine effiziente Betreuung gewährleisten<br />

<strong>und</strong> die nur sehr begrenzte <strong>und</strong> differenzierte soziale Auswirkungen bewirken.<br />

2. Eine effektive <strong>und</strong> qualitative Betreuung einer sozial schlecht gestellten<br />

Bevölkerung, die sich mit strukturellen-konjunkturellen Ges<strong>und</strong>heitsproblemen-Krankheiten<br />

auseinan<strong>der</strong>setzen muß. Das zweite große<br />

Problem bezieht sich auf die Existenz eines großen sozial schlecht<br />

gestelltenBevölkerungsteils <strong>der</strong> sich mit strukturellen-konjunkturellen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsproblemen-Krankheiten auseinan<strong>der</strong>setzen muß, d.h. es gibt eine<br />

Reihe von problematischen, sozialen <strong>und</strong> nicht verän<strong>der</strong>bare Faktoren <strong>und</strong><br />

Bedingungen, die auf längere Sicht strukturelle-konjunkturelle Ges<strong>und</strong>heits-<br />

probleme-Krankheiten im Land hervorrufen. Dies bezieht sich ganz klar auf<br />

die Situation Tausen<strong>der</strong> Haushalte – städtische <strong>und</strong> ländliche – die keinen<br />

Zugang zu Trinkwasser- <strong>und</strong> Abwassersysteme haben <strong>und</strong> wo <strong>der</strong> Lebensraum<br />

bzw. das Zusammenleben eine natürliche Brutstätte von<br />

Infektionskrankheiten, die meistens sehr leicht übertragbar sind, darstellt.<br />

Die Fehlenden Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> materiellen Verhältnisse eines großen Teils<br />

<strong>der</strong> Haushalte in <strong>Honduras</strong> führt – <strong>und</strong> wenn diese Probleme weiterhin<br />

bestehen, wird dies auch in Zukunft so sein - zu Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Krankheitsprobleme, die we<strong>der</strong> vom Ges<strong>und</strong>heitsministerium noch von dem<br />

ganzen nationalen Ges<strong>und</strong>heitswesen – so wie es jetzt besteht – zu lösen<br />

sind. Die konjunkturellen Ges<strong>und</strong>heits- /Krankheitsprobleme <strong>und</strong> Krankheiten<br />

wie: Dengue, Hämorrhagischer Dengue, H1N1 etc., sowie <strong>der</strong> Einschluß <strong>der</strong><br />

durch Gewalt entstanden Ges<strong>und</strong>heitsprobleme – Verletzungen durch äußere<br />

Einwirkung – haben auch eine größere Auswirkung bei <strong>der</strong> unter schlechtesten<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

74


Bedingungen lebenden Bevölkerung. Dazu kommt noch als gr<strong>und</strong>legen<strong>des</strong><br />

Problem die fehlende Übereinstimmung zwischen dem Situationsdiagramm <strong>der</strong><br />

Lebensbedingungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> aktuellen Zusammensetzung <strong>der</strong> Subsektoren im<br />

Bereich Ges<strong>und</strong>heitsversorgung.<br />

3. Ein staatliches institutionelles <strong>und</strong> sektorielles Gefüge mit geringen<br />

Beiträgen zu den Zielen <strong>des</strong> Ges<strong>und</strong>heitssektors. Das dritte große Problem<br />

entsteht aus dem Fehlenden Zusammenwirken <strong>des</strong> öffentlich-institutionellem<br />

<strong>und</strong> privatem Gefüge, da es keine Möglichkeiten hat auf effiziente Weise<br />

Auswirkungen hinsichtlich <strong>der</strong> Ziele <strong>des</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbereich zu erwirken <strong>und</strong><br />

bedeutet, daß anerkannt werden muß, daß es nur wenig Möglichkeiten gibt die<br />

strukturelle <strong>und</strong> konjunkturelle Dimension <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsprobleme<br />

produzierenden Faktoren zu verän<strong>der</strong>n. Gr<strong>und</strong> dafür ist die Tatsache, daß die<br />

gr<strong>und</strong>legenden Anleitungen für die tägliche Arbeit eines jeden Subsektors sehr<br />

verschieden sind. Da die gegenseitige Ergänzung <strong>der</strong> Aktionen nicht<br />

gewährleistet ist, wird es immer zu einem differenzierten Fortschritt in Bezug<br />

auf die Zielerfüllung kommen <strong>und</strong> zwar je nach Kapazitäten <strong>und</strong><br />

Voraussetzungen <strong>der</strong> verschiedenen sozialen Gruppen. Solange das aktuelle<br />

Führungsmodell <strong>und</strong> die <strong>der</strong>zeitige Tendenz <strong>der</strong> Verschlechterung <strong>des</strong><br />

Dienstleistungsnetzes weiterbestehen, werden die Armen – ohne Wasser,<br />

ohne Abwassersysteme – die vom Ges<strong>und</strong>heitsministerium betreut werden,<br />

keinen Zugang zum Wohlergehen erhalten. Der Rest <strong>der</strong> Gesellschaft wird nur<br />

teilweise bessere Indikatoren erreichen, die mit dem besseren technologischen<br />

Angebot bei <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsversorgung zusammenhängen. Letzten En<strong>des</strong><br />

werden sich die Ges<strong>und</strong>heits-Krankheitsprobleme <strong>der</strong> Ärmsten auf die<br />

Nachhaltigkeit <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Sozialversicherung <strong>und</strong> dem privaten-sozialen<br />

System betreuten Bevölkerung auswirken.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

75


Trotz aller möglichen Än<strong>der</strong>ungen im Bereich Ges<strong>und</strong>heit wird eine neue<br />

Strukturierung <strong>der</strong> sektoriellen <strong>und</strong> subsektoriellen Beziehungen sowie <strong>der</strong><br />

institutionellen Abkommen unvermeidbar sein, um komplementäre Aktionen zu<br />

schaffen, die , unter Einschluß aller Sektoren, eine Verbesserung <strong>der</strong> materiellen<br />

Lebensbedingungen <strong>der</strong> ärmsten Bevölkerungsteile zum Ziel haben. Entscheidend<br />

für die Zielerreichung ist <strong>der</strong> Beitrag von an<strong>der</strong>en Sektoren wie Bildung,<br />

Landwirtschaft, Verkehrsnetz, Wohnungsbau <strong>und</strong> Handhabung <strong>der</strong> natürlichen<br />

Ressourcen etc. Zur Zeit ist nur das Ges<strong>und</strong>heitsministerium für die Zielerreichung<br />

verantwortlich.<br />

Mit <strong>der</strong> strategischen Orientation <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Regierungspläne – als intertemporale Instanzen - , die zu gegebener Zeit, einen<br />

beson<strong>der</strong>en <strong>und</strong> differenzierten Nachdruck, je nach Priorität, auf die umzusetzenden<br />

Verän<strong>der</strong>ungen legen werden, wird die Lösung <strong>der</strong> großen Probleme <strong>des</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitssektor angegangen werden.<br />

ZIELSETZUNGEN DER VISION – GESUNDHEIT ALS GRUNDLAGE FÜR<br />

BESSERE LEBENSBEDINGUNGEN<br />

Bis zum Jahr 2022 wird die honduranische Gesellschaft über ein geordnetes<br />

System von intersektoriellen, sektoriellen <strong>und</strong> institutionellen Kompetenzen verfügen,<br />

die die vollständige Erfüllung <strong>der</strong> Ziele im Bereich Ges<strong>und</strong>heit – festgelegt in <strong>der</strong><br />

Armutsmin<strong>der</strong>ungsstrategie, MDGs <strong>und</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> – gewährleisten <strong>und</strong><br />

ohne große Qualitätsunterschiede bei <strong>der</strong> ges<strong>und</strong>heitlichen Betreuung seitens <strong>der</strong><br />

Subsysteme. Im Jahr 2022 wird die honduranische Gesellschaft folgen<strong>des</strong> erreicht<br />

haben: 1) Reduzierung <strong>der</strong> Säuglings- <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>sterblichkeit um die Hälfte; 2)<br />

Verringerung <strong>der</strong> Unterernährung bei Kin<strong>der</strong>n unter 5 Jahren auf min<strong>des</strong>tens 20%;<br />

3) Verringerung <strong>der</strong> Müttersterblichkeit um 75%; 4) Der Verbreitung von HIV/AIDS<br />

wurde Einhalt geboten <strong>und</strong> die Zahl <strong>der</strong> Erkrankten beginnt, sich zu reduzieren. 5)<br />

Der Inzidenz von Malaria sowie an<strong>der</strong>en schwerwiegenden Krankheiten wurde<br />

Einhalt geboten <strong>und</strong> die Zahl <strong>der</strong> Erkrankten beginnt, sich zu reduzieren; 6) 50% ige<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

76


Reduktion <strong>der</strong> Personen, die keinen Zugang zu Trinkwasser haben. Zusätzlich wird<br />

sich die Qualität <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsversorgung für die Bürger in den<br />

Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen stark verbessert haben. Auch die Wartezeiten bei den<br />

Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen <strong>und</strong> für programmierte Operationen werden sich um 50%<br />

reduziert haben, außerdem wird es zu einer Steigerung von 95% bei den direkt in den<br />

staatlichen Krankenhäusern <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen ausgestellten Rezepten<br />

kommen.<br />

Bis zum Jahr 2034 wird <strong>Honduras</strong> über ein geordnetes nationales<br />

Ges<strong>und</strong>heitssystem verfügen, das die Bedürfnisse seiner städtischen <strong>und</strong> ländlichen<br />

Bevölkerung im Bereich Ges<strong>und</strong>heit-Krankheit auf angebrachte Weise erfüllt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten materiellen Verhältnisse zusammen mit einem gesün<strong>der</strong>en<br />

Umfeld wird sich das Wohlergehen <strong>der</strong> Bevölkerung substantiell verbessert haben.<br />

Im Jahr 2034 wird die honduranische Bevölkerung folgen<strong>des</strong> erreicht haben: 1) Die<br />

Säuglings- <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>sterblichkeit wird sich verringert haben <strong>und</strong> zwar unter dem<br />

lateinamerikanischen Durchschnitt; 2) Die Unterernährungsrate bei Kin<strong>der</strong>n wird<br />

unter 5% liegen; 3) Die Müttersterblichkeit wird dem lateinamerikanischen<br />

Durchschnitt entsprechen; 4) Die Verbreitung von HIV/AIDS wird eine klare<br />

Reduzierung aufweisen; 5) Eine Reduzierung <strong>der</strong> Inzidenz von Malaria <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en<br />

schwerwiegenden Krankheiten um 90%; 6) Der Prozentsatz <strong>der</strong> Personen, die<br />

keinen nachhaltigen Zugang zu Trinkwasser haben, wird min<strong>des</strong>tens unter 10%<br />

liegen. Die Verbesserung bezüglich <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsversorgung werden<br />

sich konsolidiert haben. Außerdem wird das medizinische Personal –<br />

Krankenschwestern, administratives /operationelles Personal -, das in den staatlichen<br />

Krankenhäusern <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen arbeitet, ein prosoziales<br />

Dienstleistungsverhalten entwickelt haben.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

77


Bis zum Jahr <strong>2038</strong> wird <strong>Honduras</strong> die F<strong>und</strong>amente für ein Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

gelegt haben, das die Bedürfnisse <strong>der</strong> ganzen Bevölkerung befriedigen kann <strong>und</strong> das<br />

sich stark um seine Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Qualität bemühen wird.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

78


<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

SICHERHEIT ALS<br />

ENTWICKLUNGS-VORAUSSETZUNG<br />

79


Die persönliche <strong>und</strong> materielle Unsicherheit sowie <strong>der</strong> fehlende Respekt vor dem<br />

Gesetz <strong>und</strong> den Normen <strong>der</strong> sozialen Gemeinschaft zersetzen das soziale Gewebe<br />

<strong>und</strong> die Chancen, daß das honduranische Volk, die von ihm ersehnte Lebensqualität<br />

genießen kann. Aufgr<strong>und</strong> einer Tötungsrate von 57,9 pro 100.000 Einwohner im Jahr<br />

2008 befindet sich <strong>Honduras</strong> auf <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> gewalttätigsten Län<strong>der</strong> Lateinamerikas.<br />

Diese Unsicherheit – nicht nur körperliche son<strong>der</strong>n auch rechtliche – muß mittels<br />

permanenten Anstrengungen bekämpft werden <strong>und</strong> dazu ist es erfor<strong>der</strong>lich, daß<br />

öffentliche <strong>und</strong> private Ressourcen für die Gewaltmin<strong>der</strong>ung zur Verfügung gestellt,<br />

<strong>und</strong> daß die Justizorgane verbessert werden, mit dem Ziel, das Vertrauen <strong>der</strong><br />

Bevölkerung in den Rechtsstaat zurückzugewinnen. Dafür muß auch die<br />

Unabhängigkeit, Transparenz <strong>und</strong> Effizienz <strong>der</strong> Justiz konsolidiert sowie <strong>der</strong><br />

Drogenhandel <strong>und</strong> die organisierte Kriminalität bekämpft werden. Außerdem muß die<br />

Korruption bekämpft, die Frauen, Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> jungen Leute beschützt <strong>und</strong> die<br />

Sicherheit in unseren Städten erhöht sowie <strong>der</strong> Respekt vor den Normen <strong>des</strong><br />

sozialen Zusammenlebens <strong>und</strong> <strong>der</strong> Menschenrechte geför<strong>der</strong>t werden. Die Strategie<br />

zur Wie<strong>der</strong>herstellung von Frieden <strong>und</strong> Ordnung als f<strong>und</strong>amentale Werte <strong>der</strong> sozialen<br />

Gemeinschaft, erfor<strong>der</strong>n eine kollektive <strong>und</strong> partizipative Anstrengung <strong>der</strong> gesamten<br />

Bevölkerung.<br />

Geografisch gesehen ist <strong>Honduras</strong> Teil <strong>der</strong> Unsicherheit, die Mexiko <strong>und</strong> Zentralamerika<br />

umfaßt <strong>und</strong> durch die organisierte Kriminalität <strong>und</strong> ihre transnationalen<br />

Netzwerke entsteht. Aufgr<strong>und</strong> dieser Realität müssen nicht nur internationale<br />

Allianzen eingegangen werden, mit dem Ziel, die Bekämpfung dieser Art von<br />

Verbrechen effizienter zu gestalten, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Schutz <strong>der</strong> Grenzen sowie <strong>der</strong><br />

Lan<strong>des</strong>teile, die von kriminellen Gruppen – ohne Bestrafung – benutzt werden, muß<br />

verbessert werden. Der Schutz <strong>der</strong> nationalen Grenzen wird auch als eine<br />

Voraussetzungen für die Abwehr von externen Angriffen gegen die nationale<br />

Sicherheit angesehen <strong>und</strong> gleichzeitig ist sie ein Erfor<strong>der</strong>nis, um das interne<br />

Vertrauen in die Effektivität <strong>der</strong> Unsicherheitsbekämpfung zu erhöhen <strong>und</strong> zu stärken.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

80


GROSSE HERAUSFORDERUNGEN IM BEREICH SICHERHEIT ALS<br />

ENTWICKLUNGSVORAUSSETZUNG<br />

1. Entwicklung einer Sicherheitspolitik, die sich auf sieben Säulen stützt: die<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Glaubwürdigkeit <strong>des</strong> Justizwesens; institutionelle<br />

Stärkung <strong>und</strong> Koordinierung zwischen den Justizorganen; ein neues <strong>und</strong><br />

effizienteres Strafvollzugssystems; ein vollständigeres soziales – polizeiliches<br />

Präventionsprogramms; die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> präventiven Kapazitäten <strong>und</strong><br />

Aktionen; die Bekämpfung <strong>der</strong> Ursachen sowie <strong>der</strong> Faktoren, die die Delikte<br />

erleichtern, <strong>und</strong> die Umsetzung eines polizeilichen Nachrichtendienst.<br />

2. Die Umsetzung eines Administrationsmodells für die polizeilichen Ressourcen<br />

mit einer operationellen Dezentralisation, einer Identifizierung <strong>der</strong> Delikte, die<br />

die größten Auswirkungen auf die verschiedenen Gruppen, Regionen <strong>und</strong><br />

Munizipien <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> haben. Diese Modell muß eine Evaluierung <strong>der</strong><br />

gr<strong>und</strong>legenden Delikte gegen die Bürgersicherheit, betroffenen sozialen<br />

Gruppen <strong>und</strong> die Involvierung <strong>der</strong> staatlichen <strong>und</strong> sonstigen Akteuren auf vier<br />

Ebenen: international, national, regional <strong>und</strong> kommunal, erlauben.<br />

Gleichzeitig müssen die Kapazitäten für einen kontinuierlichen<br />

Kategorisierungsprozesses geschaffen werden. Außerdem müssen die<br />

Kleindelikte identifiziert <strong>und</strong> im außergerichtlichen Verfahren - bevor sie<br />

dem Justizsystem übergeben werden – gehandhabt werden (außergerichtliche<br />

Lösung). Und die Ressourcen <strong>der</strong> Justizorgane müssen effizienter genutzt<br />

werden.<br />

3. Stärkung <strong>der</strong> Justizorgane, in dem ihnen ausreichende menschliche,<br />

materielle, technologische <strong>und</strong> finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

81


4. Die Datenbänke müssen konsolidiert werden. Es müssen Statistiken erstellt<br />

<strong>und</strong> Instrumente zur Verfügung gestellt werden, um die Frequenz <strong>der</strong> Delikte,<br />

die Verhaltensmuster <strong>und</strong> Modus operandi zu identifizieren. Außerdem<br />

müssen die Daten bezüglich Delikte <strong>und</strong> Rechtsbrecher gespeichert werden,<br />

mit dem Ziel, ein rasch zugängliches System aufzubauen, das die<br />

Untersuchungsarbeit unterstützt <strong>und</strong> mit an<strong>der</strong>en Datenbanken im In- <strong>und</strong><br />

Ausland verknüpft ist.<br />

5. Schutz <strong>der</strong> nationalen Grenzen sowie Militär- <strong>und</strong> Polizeipräsenz in den<br />

Regionen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, wo kriminelle Banden mit Verbindung zur organisierten<br />

Kriminalität <strong>und</strong> dem Drogenhandelt operieren. Unterzeichnung <strong>und</strong><br />

Beteiligung an internationalen Initiativen, die zum Ziel haben, dieses Problem<br />

<strong>der</strong> internen Sicherheit zu bekämpfen.<br />

ZIELSETZUNGEN DER VISION – SICHERHEIT ALS<br />

ENTWICKLUNGSVORAUSSETZUNG<br />

Bis zum Jahr 2022 wird die Sicherheitspolitik das Sicherheitssystem in <strong>Honduras</strong><br />

reformiert haben. Dies wird zu einer Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Tötungsrate pro 100.000<br />

Einwohner führen. Auch werden die Raten für Raubmorde, Delikte <strong>des</strong><br />

Drogenhandels, Sexualdelikte sowie die Zahl <strong>der</strong> Verkehrstoten auf das<br />

durchschnittliche internationale Niveau verringern. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Konsolidierung <strong>der</strong><br />

Prozesse <strong>der</strong> Bürgerbeteiligung sowie <strong>der</strong> Fortschritte in Bezug auf die<br />

wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Bedingungen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, die auch eine Auswirkung auf<br />

die Ursachen <strong>und</strong> die Faktoren, die die Ausübung von Delikte erleichtern, werden<br />

die sozialen Konflikte um 75% zurückgehen. <strong>Honduras</strong> wird dann ein Niveau <strong>der</strong><br />

Bürgersicherheit erreicht haben, welches gleichbedeutend mit Frieden, gesun<strong>des</strong><br />

Zusammenleben <strong>und</strong> ein für die nationale <strong>und</strong> ausländische Investition geeignetes<br />

Klima ist.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

82


Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Charakteristiken <strong>des</strong> Phänomens Sicherheit können keine Projektionen<br />

für die Jahre 2034 <strong>und</strong> <strong>2038</strong> aufgestellt werden. Dieses müssen bei <strong>der</strong> Definition<br />

<strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation 2022 – 2034 formuliert werden.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

83


REGIONALE ENTWICKLUNG,<br />

NATÜRLICHE RESSOURCEN UND UMWELT<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

84


Die Fläche <strong>Honduras</strong> beträgt 112.492 Quadratkilometer <strong>und</strong> es befindet sich in <strong>der</strong><br />

mesoamerikanischen Region, die über 40% <strong>des</strong> Süsswassers <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>ets verfügt.<br />

<strong>Honduras</strong> besitzt ein großer Umweltreichtum <strong>und</strong> kann so als eine Nation mit einer<br />

Vielfalt an Umwelt, Kultur <strong>und</strong> Landschaften bezeichnet werden.<br />

<strong>Honduras</strong> verfügt über mehr als 650 km Küste an <strong>der</strong> Karibik <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 100.000 Ha<br />

Mangrovenwald im Golf von Fonseca mit einer vielfaltigen Tierwelt. Außerdem verfügt<br />

es über 2 Millionen Ha Agrarland mit einem hohen produktiven Potential, dazu<br />

kommt das zweitwichtigste Korallenriff <strong>der</strong> Welt <strong>und</strong> mehr als 2 Millionen Ha Wald in<br />

r<strong>und</strong> 100 Naturschutzgebieten, r<strong>und</strong> 3.5 Millionen Ha produktiver Wald sowie <strong>der</strong><br />

zweitwichtigste Regenwald in Lateinamerika. Außerdem gibt es 239 kontinentale<br />

Wasserressourcen, die sich für die Fischzucht eignen. Auf <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Konvention<br />

Rambar erstellten Liste <strong>der</strong> wichtigsten internationalen Feuchtgebiete befinden sich 5<br />

honduranische Feuchtgebiete <strong>und</strong> die Biospháre Río Plátano sowie die Ruinen von<br />

Copán wurden von UNESCO als Welterbestätte anerkannt. In <strong>Honduras</strong> gibt es 8<br />

verschiedene ethnische Gruppen (lebende Kulturen), koloniale Städte sowie<br />

mo<strong>der</strong>nere <strong>und</strong> industrialisierte Städte wie Tegucigalpa <strong>und</strong> San Pedro Sula. Diese<br />

Vielfalt stellt ein wichtiges Kultur- <strong>und</strong> Naturerbe für das Land dar.<br />

Die Topographie ist einer <strong>der</strong> irregulärsten <strong>des</strong> amerikanischen Kontinents <strong>und</strong> reicht<br />

vom Tiefland (Meereshöhe) bis zu den Erhöhungen von 2.800 m <strong>und</strong> mit steilen<br />

Abhängen (über 30%). Es gibt weitreichende Täler <strong>und</strong> die größte produktive<br />

Kapazität befindet sich an <strong>der</strong> Atlantikküste mit ihren Bergzügen, wo die wichtigsten<br />

Flüsse <strong>Honduras</strong> entspringen. Der zentrale Teil <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> – bis zu “la Mosquitia”, ist<br />

gebirgig mit Tälern <strong>und</strong> Hochebenen. Im äußersten Osten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> befindet sich<br />

“la Mosquitia”, die wichtigste wirklich ebene Region von <strong>Honduras</strong>, in einem<br />

Schutzgebiet mit unabschätzbaren Potentialen für unsere Zukunft. Der südliche Teil<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> – Golf von Fonseca – besteht aus Ebenen mit Abhängen von weniger als<br />

15% in Richtung Ozean <strong>und</strong> dort gibt es außergewöhnliche Mangrovenwäl<strong>der</strong>.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

85


27% <strong>des</strong> honduranischen Gebietes (über 30.000 km2) stehen unter einer speziellen<br />

Verwaltung aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> verschiedenen legislativen Dekrete, Abkommen <strong>und</strong><br />

kommunalen Resolutionen, die diese Gebiete unter Schutz stellen (Schutzgebiet,<br />

Nationalparks, Naturerbe, Kulturerbe etc.).<br />

Die allgemeine Vorstellung ist, daß die Schutzgebiete nur zum Schutz <strong>der</strong><br />

Biodiversität <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten da sind, richtig ist jedoch, daß diese<br />

Gebiete auch eine strategische Bedeutung für das Land haben <strong>und</strong> nicht nur wegen<br />

ihrer Fauna <strong>und</strong> Flora son<strong>der</strong>n auch aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>wasserneubildung für die<br />

wichtigsten Flüsse <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>. Das Dekret No. 87-87 wurde vom nationalen<br />

Kongreß im Sinn <strong>der</strong> Abgeordneten sowie <strong>der</strong> wachsenden Umweltschutzgruppen<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> verabschiedet. Diese Gruppen erwarteten ein spezielles Schutzsystem<br />

als Folge <strong>des</strong> beginnenden Prozeß <strong>der</strong> nachhaltigen Handhabung <strong>der</strong> natürlichen<br />

Ressourcen, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Wasserressourcen.<br />

Obwohl es praktisch unmöglich ist, die Ausführungen <strong>des</strong> Dekrets 87-87 hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Formulierung <strong>und</strong> Umsetzung von Managementplänen für die erklärten<br />

Schutzgebiete zu erfüllen, muß man anerkennen, daß diese Initiative <strong>des</strong><br />

honduranischen Volkes <strong>und</strong> seiner Regierung im Jahr 1987 für <strong>Honduras</strong> zumin<strong>des</strong>t<br />

ein Minimum an Schutz für die Gebiete, die als gr<strong>und</strong>legende Säulen für eine<br />

Entwicklung angesehen werde, darstellt.<br />

Mit diesem Dekret sowie an<strong>der</strong>en Gesetzesinitiativen <strong>und</strong> <strong>der</strong> darauffolgenden<br />

Verabschiedung <strong>des</strong> Allgemeinen Umweltschutzgesetzes im Jahr 1992 hat das Land<br />

ein akzeptables Niveau an Umweltschutzerklärungen erreicht, das, obwohl wie<br />

erwähnt die Umsetzungskapazität fehlt, die Voraussetzungen für einen langsamen,<br />

jedoch progressiven Mentalitätswandel <strong>und</strong> die Bildung einer Umweltkultur darstellt.<br />

Noch heute verfügt <strong>Honduras</strong> über ein Wasserpotential, welches wahrscheinlich in<br />

<strong>der</strong> zentralamerikanischen Region einzigartig ist.<br />

Das Wasserpotential <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> ist ein Produkt <strong>des</strong> Klimas <strong>und</strong> <strong>der</strong> Topographie <strong>und</strong><br />

mit relativ extremen Erscheinungsformen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind Studien<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

86


erfor<strong>der</strong>lich, um diese Gegebenheiten für das Wohlergehen <strong>der</strong> Bevölkerung zu<br />

nutzen. Falls dies nicht geschieht, führen diese Erscheinungsformen – wie im<br />

Moment, <strong>und</strong> mit großer Intensität <strong>und</strong> Frequenz - zu Überschwemmungen o<strong>der</strong><br />

Trockenheiten.<br />

<strong>Honduras</strong> wird durch zwei große Strömungen geteilt (die Atlantik- <strong>und</strong> die<br />

Pazifikströmung) <strong>und</strong> verfügt über 25 größere Wassereinzugsgebiete. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Einzugsgebietsflächen sowie <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsintensität schätzt man, daß 86% <strong>des</strong><br />

Wassers zur Atlantikströmung <strong>und</strong> die restlichen 14% zur Pazifikströmung fliesen.<br />

16% <strong>des</strong> Regenwassers fließt zu den Nachbarlän<strong>der</strong>n: Río Motagua mit jährlich<br />

2,07 km3 nach Guatemala; Río Lempa 3,87 km3/jährlich <strong>und</strong> Río Goascorán 1,2<br />

km3/jährlich nach El Salvador; sowie die Flüsse Río Negro 1,36 km3/jährlich <strong>und</strong><br />

Segovia 5,55 km3/jährlich nach Nicaragua.<br />

Das hydrologische Netzwerk <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong> die Bildung von Wasserleitern<br />

(Gr<strong>und</strong>wasser) werden durch die Nie<strong>der</strong>schläge, die zwischen 500 <strong>und</strong> 3.800 mm<br />

jährlich betragen, gespeist. Obwohl die durchschnittliche Nie<strong>der</strong>schlagsmenge hoch<br />

ist, steht das Wasser nicht das ganze Jahr über zur Verfügung. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

müssen mittel- <strong>und</strong> langfristig Talsperren <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Formen <strong>der</strong><br />

Wasserspeicherung für verschiedene Zwecke gebaut werden, mit dem Ziel einer<br />

produktiven Nutzung <strong>der</strong> hydrologischen Ressourcen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, die bisher<br />

vernachlässigt wurden. Diese Bauten werden zur erhöhten Produktion, Produktivität,<br />

Wirtschaftswachstum <strong>und</strong> besseren Lebensqualität <strong>der</strong> Bevölkerung beitragen.<br />

Die nationale Wasserbilanz - laut einer Studie für die Periode 1979 – 2003 – legt<br />

nachstehende Relation pro Wassereinzugsgebiet fest:<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

87


Wassereinzugsgebiet<br />

Gebietsgrösse<br />

km2<br />

Flusslänge<br />

km<br />

Nie<strong>der</strong>schlag<br />

mm/jährlich<br />

Gr<strong>und</strong>wasserbeirag<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

Beitrag<br />

hm3/jährlich<br />

%<br />

Nationale<br />

Ebene<br />

Islas del Atlàntico 211<br />

2105 275 211 0.24%<br />

Motagua (hond. Teil) 1458<br />

1593 305 816 0.94%<br />

Cuyamel/Tulian 1005 20 2492 466 1249 1.44%<br />

Chamelecòn 3717 256 1526 266 1624 1.87%<br />

Ulùa 21858 358 1477 243 9952 11.44%<br />

Lean 3058 71 2577 517 4228 4.86%<br />

Cangrejal 866 38 3029 548 1663 1.91%<br />

Cangrejal-Aguàn intercuenca 1198<br />

2594 474 1669 1.92%<br />

Aguàn 11005 275 1648 281 6165 7.09%<br />

Sico/ Paulaya 7447 358 1930 355 5757 6.62%<br />

Plàtano / Sucre 3188 115 2986 672 5397 6.21%<br />

Patuca 23778 592 1799 339 15823 18.19%<br />

Warunta 5151 110 3031 883 9074 10.43<br />

Kruta 1381 120 2908 889 2305 2.65%<br />

Segovia / Coco 4665 0 2197 471 4505 5.18%<br />

Islas del Pacìfico 41<br />

1911 124 39 0.04%<br />

Lempa 5288 60 1804 282 3587 4.12%<br />

Goascoràn 1564 141 1813 272 1116 1.28%<br />

Nacaome 3478 110 1666 271 2232 2.57%<br />

Choluteca 7976 349 1327 197 3280 3.77%<br />

Negro y Sampile 1252 105 1774 278 879 1.01%<br />

In Bezug auf Angebot <strong>und</strong> Nachfrage wird folgen<strong>des</strong> anerkannt:<br />

• Die globale Nachfrage nach Wasser in <strong>Honduras</strong> beträgt jährlich 87,000 dm3.<br />

Diese Menge ist offenbar – in <strong>der</strong> Natur – vorhanden, jedoch fehlt es an <strong>der</strong><br />

nötigen Infrastruktur, um sie zu nutzen.<br />

• Man kann beweisen, daß in <strong>Honduras</strong> ein wichtiges hydrologisches Angebot<br />

vorhanden ist <strong>und</strong> daß die <strong>der</strong>zeitige Nachfrage nur 5% <strong>des</strong> bestehenden<br />

Angebots nutzt. Laut den nationalen Statistiken wird die aktuelle Nachfrage<br />

insbeson<strong>der</strong>e in Bezug auf Trinkwasser nicht zufriedenstellend gedeckt. Und<br />

es besteht immer noch eine Lücke von 15% auf nationaler Ebene, 17% auf<br />

dem Land <strong>und</strong> 7% im städtischen Bereich.<br />

88


• Die netto Nachfrage beträgt 2.300 dm3 (2,67% <strong>des</strong> nationalen Angebots pro<br />

Jahr). Bis zum Jahr 2022 unter Berücksichtigung von 400.000 ha<br />

Bewässerung <strong>und</strong> hydroelektrische Einrichtungen, die 80% <strong>des</strong> nationalen<br />

Energiebedarfs decken, werden 9.451 dm3 Wasser benötigt – dies entspricht<br />

10,9% <strong>des</strong> nationalen Wasserangebots.<br />

Die jährliche Durchschnittstemperatur variiert zwischen 18 0 <strong>und</strong> 30 0 C <strong>und</strong><br />

entspricht den typischen Temperaturen <strong>des</strong> tropischen Gebiets. Die höchsten<br />

Temperaturen werden im Gebiet <strong>des</strong> Golfs von Fonseca erreicht <strong>und</strong> die niedrigsten<br />

in den Höhenlagen <strong>des</strong> Westens in den Departments Lempira <strong>und</strong> Intibuca. Während<br />

<strong>der</strong> letzten 30 Jahren hat ein Temperaturwandel stattgef<strong>und</strong>en, <strong>der</strong> – als Produkt <strong>der</strong><br />

klimatischen Phänomen Niño <strong>und</strong> Niña – auch Auswirkungen auf die<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsmengen hatte <strong>und</strong> somit auch auf den Zugang zu Wasser für den<br />

Hausgebrauch <strong>und</strong> produktive Zwecke.<br />

Die biophysischen <strong>und</strong> topographischen Charakteristiken <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> tragen dazu bei,<br />

daß <strong>Honduras</strong> eines <strong>der</strong> drei anfälligsten Län<strong>der</strong> <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>eten ist, trotz seines<br />

Naturreichtums. Die durch den Hurrikan <strong>und</strong> Tropischen Sturm Mitch im Oktober<br />

1998 verursachten Schäden beliefen sich auf: über 14.000 Menschenleben, über<br />

eine halbe Million Geschädigte/Opfer, Verlust von einer 20jährigen Investition in<br />

Infrastruktur (Strassennetz <strong>und</strong> Wasserinfrastruktur) , 3.800 Millionen US-Dollar (70%<br />

<strong>des</strong> BIP <strong>des</strong>selben Jahres) <strong>und</strong> die Zerstörung <strong>des</strong> produktien Gefüge <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>.<br />

Die darauffolgende Krise konnte nur mit <strong>der</strong> Unterstützung <strong>und</strong> Solidarität <strong>der</strong><br />

befre<strong>und</strong>eten Län<strong>der</strong>, <strong>der</strong> entscheidenden Intervention <strong>der</strong> internationalen<br />

Kooperationsorgane <strong>und</strong> den vom Volk <strong>und</strong> <strong>der</strong> Regierung während fast eines<br />

ganzen Jahrzehnts gebrachten Opfer.<br />

Obwohl die Hurrikans Fifi 1974 <strong>und</strong> Mitch 1998 als beson<strong>der</strong>s extreme Phänomen<br />

gelten, darf nicht außer acht gelassen werden, daß die sehr hohe Inzidenz von<br />

wie<strong>der</strong>kehrenden Ereignissen, die Jahr für Jahr den Verlust von Menschenleben,<br />

Häusern, Infrastruktur <strong>und</strong> Produktionsmittel mit sich bringen, mit <strong>der</strong> physischen,<br />

wirtschaftlichen, sozialen <strong>und</strong> ökologischen Anfälligkeit <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> zusammenhängt<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

89


<strong>und</strong> dramatische Auswirkungen auf die Entwicklung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> hat. Es entsteht ein<br />

immerwähren<strong>der</strong> Kreislauf “Investition-Wie<strong>der</strong>aufbau”, <strong>der</strong> die staatlichen <strong>und</strong><br />

privaten Wirtschaftsinitiativen zermürbt.<br />

An<strong>der</strong>erseits hängt das Phänomen <strong>des</strong> globalen Klimawandels definitiv mit dieser<br />

Thematik zusammen. Unter „Klimawandel“ versteht man eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>des</strong><br />

globalen Klimas, die direkt o<strong>der</strong> indirekt mit den menschlichen Aktivitäten in<br />

Zusammenhang steht, da diese die Zusammensetzung <strong>der</strong> Atmosphäre beeinflussen<br />

<strong>und</strong> zu <strong>der</strong> während Vergleichsperioden beobachteten natürlichen Variabilität<br />

hinzukommen. (Klima-Rahmenkonferenz <strong>der</strong> Vereinten Nationen).<br />

Die beson<strong>der</strong>s auffälligen Effekte <strong>des</strong> Klimawandels sind: globale Temperatur-<br />

erhöhung, Meeresspiegelanstieg als Folge <strong>des</strong> Schmelzen <strong>der</strong> Polarkappen, die<br />

Variabilität bezüglich <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schläge (starke Nie<strong>der</strong>schläge o<strong>der</strong> extreme<br />

Trockenzeiten) <strong>und</strong> ein Ansteigen <strong>der</strong> meteorologischen Phänomen<br />

(Hurrikans/Tornados).<br />

Es ist beson<strong>der</strong>s wichtig, darauf hinzuweisen, daß die Klima-Rahmenkonferenz <strong>der</strong><br />

Vereinten Nationen drei Prinzipien für das Handeln <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> in Bezug auf diesen<br />

Kontext festlegt: (1) Das Präventionsprinzip; (2) Das Prinzip “Gemeinsame, aber<br />

unterschiedliche Verantwortung (Industrielän<strong>der</strong> <strong>und</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong>); <strong>und</strong> (3)<br />

die Notwendigkeit ein Wachstum im Rahmen <strong>der</strong> nachhaltigen Entwicklung zu för<strong>der</strong>n<br />

(nachhaltige ökologische Entwicklung).<br />

Die schon lang bestehende Anfälligkeit <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> wird durch den Klimawandel noch<br />

verstärkt <strong>und</strong> muß daher im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> bis <strong>2038</strong> unbedingt<br />

behandelt werden.<br />

Trotz <strong>der</strong> ständigen Verringerung <strong>des</strong> Waldbestan<strong>des</strong>, die laut Schätzungen 70.000<br />

ha jährlich beträgt, sind immer noch 5.625.000 ha von Wald bedeckt (49% <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>) <strong>und</strong> 74% <strong>des</strong> Territoriums ist für die forstliche Nutzung geeignet.<br />

An<strong>der</strong>erseits werden r<strong>und</strong> 4.250.000 ha durch die traditionelle Landwirtschaft<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

90


genutzt o<strong>der</strong> liegen brach. Nur 2% <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Flächen werden für eine<br />

technologisierte o<strong>der</strong> halbtechnologisierte Landwirtschaft genutzt <strong>und</strong> die Fläche mit<br />

urbanen Ansiedlungen liegt unter 1%.<br />

Die progressive Dynamik <strong>der</strong> Landnutzung hat jedoch zu Ungleichgewichten geführt<br />

<strong>und</strong> nur bei 40% <strong>des</strong> Agrarlan<strong>des</strong> wird die produktive Kapazität wirklich genutzt.<br />

33% <strong>des</strong> Bodens liegt brach <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 27% weist eine starke ökologische<br />

Degradation als Folge <strong>der</strong> Überbeanspruchung, illegale Interventionen <strong>und</strong> nicht<br />

nachthaltiger Bewirtschaftung auf.<br />

Die natürlichen Ressourcen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> werden unter Anwendung von ungeeigneten<br />

Techniken genutzt. Aufgr<strong>und</strong> eines strikt auf Ausbeutung ausgerichteten Ansatzes,<br />

<strong>der</strong> Unzulänglichkeiten bei <strong>der</strong> Lizenzerteilung, <strong>der</strong> Überwachung <strong>und</strong><br />

ökologischen Audits dienen die natürlichen Ressourcen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> nur begrenzt <strong>der</strong><br />

wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Entwicklung. Diese unangebrachte Ausbeutung führt<br />

in zunehmenden Massen zu einem progressiven Qualitätsverlust, <strong>der</strong> rückgängig<br />

gemacht werden muß.<br />

Die sozialen Konflikte im Umfeld <strong>der</strong> Bereichs Ausbeutung, Schutz <strong>und</strong> Erhaltung <strong>der</strong><br />

natürlichen Ressourcen haben sich im letzten Jahrzehnt, insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Forstsektor, Mineralabau <strong>und</strong> im Bereich <strong>der</strong> hydrologischen Energie verstärkt.<br />

Zu den Konfliktursachen bezüglich <strong>der</strong> Ausschöpfung <strong>der</strong> natürlichen Ressourcen<br />

gehören auch die Probleme im Bereich Landbesitz <strong>und</strong> Eigentumsrecht. Die<br />

öffentlichen Wäl<strong>der</strong> werden versteigert, jedoch ohne kommunale Beteiligung <strong>und</strong> die<br />

daraus entstehenden Gewinne werden nicht zugunsten <strong>der</strong> Gemeinden <strong>und</strong><br />

Munizipien verwandt.<br />

In <strong>der</strong> Verfassung <strong>der</strong> <strong>Republik</strong>, dem Verwaltungsgesetz (Art. 7) <strong>und</strong> dem<br />

Munizipiengesetz ist die hierarchische Ordnung <strong>des</strong> Justizsystems <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

festgelegt <strong>und</strong> erkennt einen klaren Vorrang bei <strong>der</strong> Gesetzesanwendung an. In<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

91


<strong>Honduras</strong> unterliegt <strong>der</strong> rechtliche Rahmen <strong>des</strong> Bereiches Umwelt dieser rechtlichen<br />

Hierarchie <strong>und</strong> <strong>des</strong>halb gilt die nachstehende Vorrangsfolge: (i)<br />

Verfassungsnormen; (ii) Internationale Abkommen <strong>und</strong> Verträge; (iii) Allgemeine<br />

Gesetze; (iv) Son<strong>der</strong>gesetze; (v) gesetzesvertretende Dekrete o<strong>der</strong> Abkommen; (vi)<br />

Verwaltungstechnische Normen, Resolutionen o<strong>der</strong> Dispositionen.<br />

Die jüngsten Studien haben ein Minimum an 19 Artikeln in <strong>der</strong> Verfassung identifiziert,<br />

die im Zusammenhang mit dem Sektor natürliche Ressourcen sowie Regulierung <strong>der</strong><br />

humanen Umwelt stehen. Diese Artikel sind: No. 106, 107, 341 <strong>und</strong> 349 (sie<br />

beziehen auf die Einschränkungen betreffend <strong>der</strong> Nutzung <strong>des</strong> Eigentums); No.128,<br />

132 <strong>und</strong> 145 (humane Umwelt im Bereich Arbeitnehmer-Arbeitgeber); No 146 <strong>und</strong><br />

147 (Regelungen für Nahrungsmitteln, chemische, pharmazeutische <strong>und</strong> biologische<br />

Produkte); No. 172 <strong>und</strong> 354 (hinsichtlich <strong>der</strong> staatlichen Kompetenz über<br />

Naturgebiete, Monumente <strong>und</strong> Schutzgebiete <strong>und</strong> das Recht <strong>des</strong> Staates innerhalb<br />

<strong>des</strong> Staatsgebiets die Grenzen dieser Schutz- <strong>und</strong> Kontrollzonen im Bereich<br />

natürliche Ressourcen festzulegen o<strong>der</strong> zu än<strong>der</strong>n); No. 179 ( Definition <strong>der</strong><br />

staatlichen Verantwortung in Bezug auf die Probleme <strong>des</strong> Sektors Wohnungsbau);<br />

No. 274 (Funktionen <strong>des</strong> Militärs, unter an<strong>der</strong>em, Erhaltung <strong>der</strong> natürlichen<br />

Ressourcen); No. 301 <strong>und</strong> 306 (hinsichtlich <strong>der</strong> Besteuerung <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Investitionsentwicklung zur Nutzung <strong>der</strong> natürlichen Ressourcen); No. 340 (bezüglich<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Zweckmäßigkeit <strong>und</strong> Notwendigkeit die natürlichen Ressourcen <strong>der</strong><br />

Nation auf rationale Weise auszubeuten); No. 345 ( Anerkennung <strong>der</strong> Agrarreform als<br />

wichtiger Teil <strong>der</strong> nationalen Entwicklungsstrategie), No. 346 (<strong>der</strong> Staat ist verpflichtet,<br />

die Interessen <strong>der</strong> indigenen Bevölkerung zu wahren), No. 347 (die<br />

landwirtschaftlichen Böden sollen für die Ernährungssicherung genutzt werden).<br />

Danach folgen 49 Abkommen, Verträge <strong>und</strong> Internationale Protokolle <strong>des</strong> Bereichs<br />

Umwelt, die im Land Gültigkeit haben. Es wichtig auf die sehr beschränkte Kapazität<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, diese Verpflichtungen (Unterzeichnung <strong>und</strong> Ratifizierung <strong>der</strong><br />

internationalen Abkommen <strong>und</strong> Verträge) im Rahmen <strong>der</strong> nationalen<br />

Rechtsprechung <strong>und</strong> zur rechten Zeit, umzusetzen <strong>und</strong> zu vervollständigen.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

92


Aus diesem Gr<strong>und</strong> entsteht Inkongruenzen, die – obwohl sie auf dem Rechtsweg<br />

gelöst werden – interne Konflikte seitens <strong>der</strong> verschiedenen Interessensgruppen<br />

hervorrufen.<br />

.<br />

Der rechtliche Rahmen zur Handhabung <strong>der</strong> natürlichen Ressourcen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Umwelt<br />

setzt sich in <strong>Honduras</strong> aus folgenden Gesetzen etc. zusammen: nationale<br />

Gesetzgebung (Allgemeine <strong>und</strong> Son<strong>der</strong>gesetze), Umweltgesetz ( Dekret No. 104-93)<br />

<strong>und</strong> seine allgemeinen Verordnungen sowie die entsprechenden Än<strong>der</strong>ungen, welche<br />

mittels <strong>der</strong> Reformen <strong>des</strong> Gesetzes <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung eingeführt wurden<br />

(Dekret No. 218-96), Gesetz <strong>des</strong> Finanziellen Gleichgewichts <strong>und</strong> <strong>des</strong> sozialen<br />

Schutzes (2002) sowie das Gesetz <strong>der</strong> administrativen Vereinfachung (2003).<br />

Das Dekret 134-90 (Munizipien-Gesetz) <strong>und</strong> seine Reformen (Dekret 48-91) enthält<br />

Verordnungen in Bezug auf Umweltschutz, Einkommensschaffung durch die Nutzung<br />

<strong>der</strong> natürlichen Ressourcen <strong>und</strong> die entsprechenden Gewinninvestitionen, die<br />

vorzugsweise zum Schutz <strong>des</strong> ökologischen, munizipalen Umfeld. verwendet werden<br />

sollen.<br />

Das Raumordnungs- <strong>und</strong> das Eigentumsgesetz, das Gesetz <strong>der</strong> Agrarreform, das<br />

Gesetz für die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>des</strong> Agrarsektors sowie das<br />

Bergbaugesetz stellen den Rechtsrahmen für die Bodennutzung dar. Für Wasser als<br />

natürliche Ressource ist das Rahmengesetz <strong>des</strong> Sektors Wasser <strong>und</strong> Sanitártechnik<br />

(2003) gültig. Die verschiedenen Gesetzen wie z.B. für Forst, Schutzgebiete sowie<br />

Tier- <strong>und</strong> Pflanzenwelt (2007), Rahmengesetz <strong>des</strong> Subsektors Elektrizität (1997),<br />

Staatliche Wasser- <strong>und</strong> Abwassergesellschaft (1961) sowie Gesetz zur Nutzung <strong>der</strong><br />

nationalen Gewässer (das schon seit 1927 gültig ist) beinhalten verschiedene<br />

Verordnung in Bezug auf die Wassernutzung. Der Nationale Kongreß hat ein neues<br />

Wassergesetz <strong>und</strong> vor kurzem ein Gesetz für den Forstsektor sowie die<br />

Schutzgebiete <strong>und</strong> Tier- <strong>und</strong> Pflanzenwelt. Für die Bereiche Luftressourcen <strong>und</strong><br />

Biodiversität gibt es noch keine spezifische Gesetzgebung.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

93


Das Strafgesetzbuch von 1984 <strong>und</strong> seine Reformen (1996) typisieren Delikte wie<br />

Brandstiftung <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Verwüstungen <strong>und</strong> die entsprechenden Bestrafungen. In<br />

den Reformen sind die Umweltdelikte enthalten. Auch das Dekret 323-98 (nach dem<br />

Hurrikan Mitch verabschiedet) typisiert Umweltdelikte.<br />

Da in einigen wenigen Departments <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> eine große Nachfrage nach<br />

Dienstleistungen (Umweltlizenzen, Genehmigungsanträge für Faktibilitätsstudien für<br />

Projekte <strong>des</strong> Bereichs Elektrizität durch erneuerbare Ressourcen, Anträge zur<br />

Bewirtschaftung <strong>der</strong> nationalen Gewässer, Überwachung <strong>und</strong> Kontrolle) sollte man<br />

diese Konjunktur nutzen, um einen progressiven <strong>und</strong> fokussierten Prozeß <strong>der</strong><br />

Dezentralisierung auf Munizipienebene entwickeln, insbeson<strong>der</strong>e da diese schon<br />

über eine nennenswerte Kapazität verfügen (Z.B. Zentraldistrikt, San Pedro Sula, .<br />

Puerto Cortés, Choloma, Tela, La Ceiba, Tocoa, Juticalpa, Choluteca, Santa Rosa de<br />

Copán).<br />

Auch muß betont werden, daß es an funktionellen institutionellen<br />

Koordinierungsinstanzen innerhalb <strong>des</strong> Staates fehlt. Die fehlende operationelle<br />

Kapazität <strong>des</strong> Umweltausschusses (COCONA – Consejo Consultivo Nacional del<br />

Ambiente), um als ein Raum für den Dialog sowie Abkommen zwischen Regierung,<br />

Zivilgesellschaft <strong>und</strong> Privatwirtschaft zu funktionieren.<br />

DIE GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN IM BEREICH REGIONALE<br />

ENTWICKLUNG, NATÜRLICHE RESSOURCEN UND UMWELT<br />

1. Auf <strong>der</strong> Suche nach einer einschließenden sozialen <strong>und</strong> räumlich<br />

ausgewogenen Entwicklung stellt die Nutzung <strong>der</strong> natürlichen Ressourcen im<br />

Rahmen eines Modells, das die Vielfalt <strong>und</strong> Differenzierung als Aspekte<br />

anerkennt, die die Politiken <strong>und</strong> Interventionsformen <strong>des</strong> Staates, <strong>der</strong><br />

Zivilgesellschaf <strong>und</strong> Privatinitiativen bestimmen, eine Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />

<strong>Honduras</strong> dar. Die Differenzierung wird zu einer Begrenzung <strong>der</strong> Regionen<br />

führen, die – aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Raumplanung – auf <strong>der</strong> natürlichen Beschaffung<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

94


<strong>der</strong> Wassereinzugsgebiete <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> beruhen muß <strong>und</strong> unter Region wird<br />

ein Konglomerat von relativ homogenen Wassereinzugsgebiete, die Elemente<br />

wie territoriale Identität <strong>und</strong> kulturelle Übereinstimmung gemein haben,<br />

verstanden.<br />

Der operationelle Aspekt <strong>des</strong> Modells muss die Organisation <strong>und</strong> den Einsatz<br />

von Regionalen Managementeinheiten beinhalten. Diese Einheiten werden für<br />

die Formulierung <strong>und</strong> Abstimmung <strong>der</strong> Entwicklungspläne auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong><br />

nachhaltigen Entwicklungskonzepte <strong>und</strong> unter Anwendung <strong>der</strong> vom Kongreß<br />

im Jahr 2003 verabschiedeten Raumordnung für alle Regionen verantwortlich<br />

sein. Die sozialen, demografischen, kulturellen, anthropologischen,<br />

ethnischen, wirtschaftlichen, biophysischen <strong>und</strong> ökologischen Charakteristiken<br />

je<strong>der</strong> Region sollten die Gr<strong>und</strong>lagen dieser Pläne, die die Mißverhältnisse<br />

<strong>der</strong> Landnutzung reduzieren, die öffentliche <strong>und</strong> private Investition lenken, die<br />

Armut reduzieren sowie die sozialen Entwicklung för<strong>der</strong>n.<br />

2. Der wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Beitrag <strong>der</strong> natürlichen Ressourcen zur<br />

Armutsmin<strong>der</strong>ung, menschlichen Entwicklung <strong>und</strong> zum Wohlergehen <strong>der</strong><br />

honduranischen Gesellschaft soll signifikant ansteigen. Die natürlichen<br />

Ressourcen – Wasser, Boden, Wald, Luft - sollen mittels eines nachhaltigen<br />

ökologischen Modells genutzt werden <strong>und</strong> sollen für die Zukunft <strong>Honduras</strong><br />

einen wichtigen Faktor darstellen. Auch sollen sie zur Konsolidierung <strong>der</strong><br />

Übernahm einer führenden Position in Zentralamerika in den Bereichen<br />

landwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion, Öko-Tourismus <strong>und</strong> Elektrizität<br />

mittels erneuerbarer Ressourcen beitragen<br />

3. Übereinstimmung <strong>des</strong> rechtlichen Rahmens <strong>und</strong> Konsolidierung <strong>der</strong><br />

Institutionen, die eine direkte Verantwortung bezüglich <strong>der</strong> Administration <strong>der</strong><br />

natürlichen Ressourcen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Umwelt haben. Es werden institutionellen<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungsprozesse <strong>und</strong> administrative Vereinfachungen entwickelt<br />

sowie eine Dezentralisierung, Dekonzentrierung <strong>und</strong> Haushaltsanpassung<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

95


vorgenommen werden, mit dem Ziel ein nationales System zu schaffen, das<br />

nachhaltige Entwicklungselemente <strong>und</strong> eine angebrachte Leitung für die<br />

Verwaltung <strong>des</strong> honduranischen Territoriums beinhaltet. Zusätzlich muß<br />

<strong>Honduras</strong> die Nationale Strategie zur Erfüllung <strong>der</strong> ökologischen<br />

Gesetzgebung weiterverfolgen. Diese Strategie ist nicht nur ein wichtiges<br />

Element in Bezug auf die Umwelt son<strong>der</strong>n auch für die Erfüllung <strong>der</strong> durch<br />

die Unterzeichnung von internationalen Abkommen <strong>und</strong> Verträge<br />

eingegangenen Verpflichtungen für den sozialen, wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />

kommerziellen Bereich.<br />

4. Einbindung <strong>der</strong> Zivilgesellschaft <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gemeinden als f<strong>und</strong>amentale<br />

Akteure <strong>der</strong> Ausschöpfung , Erhaltung <strong>und</strong> <strong>des</strong> Schutz <strong>der</strong> natürlichen<br />

Ressourcen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>. Schaffung von Räumen zur Konsolidierung von<br />

Konsensen <strong>und</strong> Entscheidungen, die zu harmonischen Beziehungen<br />

zwischen den Projekten, den Projektausführenden <strong>und</strong> dem allgemeinen<br />

Gemeinwohl führen.<br />

5. Etablierung von Wirtschaftsinstrumenten für ein Modell <strong>der</strong> “Zahlungen für<br />

Ökosystemdienstleistungen”, das die Verpflichtungen <strong>der</strong> Nutznießer <strong>der</strong><br />

natürlichen Ressourcen, auch auf internationaler Ebene, hinsichtlich <strong>des</strong><br />

Schutzes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Erhaltung <strong>der</strong> Ökosysteme anerkennt. Dieses Modell sollte<br />

auch ein Mechanismus zur Einkommensschaffung für die Finanzierung <strong>der</strong><br />

operationellen Pläne <strong>der</strong> Schutzgebiete <strong>und</strong> Anreicherungszonen <strong>der</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasserleitern <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> darstellen.<br />

ZIELSETZUNGEN DER VISION – REGIONALE ENTWICKLUNG, NATÜRLICHE<br />

RESSOURCEN UND UMWELT<br />

Bis zum Jahr 2022 wird <strong>Honduras</strong> die Regionale Entwicklung als sein Modell für<br />

den Wirtschafts- <strong>und</strong> sozialen Wachstums im Rahmen eines nachhaltigen,<br />

ökologischen Entwicklungsprozesses konsolidiert haben. Die territorialen<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

96


Entwicklungspläne je<strong>der</strong> Region werden regulierende <strong>und</strong> normative Instrumente für<br />

die produktive Investition, die soziale Entwicklung <strong>und</strong> die Infrastrukturinvestition<br />

darstellen. Außerdem wird es eine Übereinstimmung zwischen <strong>der</strong> Institutionalität<br />

<strong>der</strong> Zentralregierung <strong>und</strong> den Munizipien je<strong>der</strong> einzelnen Region geben. Die Unter<strong>und</strong><br />

Übernutzung wird sich um 50%, die physische Anfälligkeit um 50%, <strong>der</strong> jährliche<br />

Verlust <strong>der</strong> Waldbestände um 70% verringert haben. Die Nutzung <strong>der</strong><br />

hydrologischen Ressourcen <strong>und</strong> die Kapazität <strong>der</strong> Wasserspeicherung für<br />

produktive Zwecke wird sich um 5 bis 17% erhöht haben. 60% <strong>der</strong><br />

Energienachfrage wird durch erneuerbare Ressourcen gedeckt werden <strong>und</strong> 250.000<br />

ha produktives Agrarland wird über Bewässerungssysteme verfügen (<strong>und</strong> das Land<br />

wird eine volle Ernährungssicherheit <strong>und</strong> Souveränität erreichen). 200 Munizipien<br />

werden für die Lizenzerteilung sowie Umweltmanagement zertifiziert sein <strong>und</strong><br />

400.000 ha degradierte Forstflächen werden Teil eines ökologischen <strong>und</strong><br />

produktiven Wie<strong>der</strong>herstellungsprogramms sowie <strong>der</strong> internationalen CO2-<br />

Kreditmärkte sein.<br />

Alle Schutzgebiete werden über gültige, operationelle Pläne verfügen <strong>und</strong> das<br />

Modell “Zahlung für Ökosystemdienstleistungen” wird 80% <strong>der</strong> Finanzmittel für ihre<br />

Finanzierung einbringen. 70% <strong>der</strong> Anreicherungszonen <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>wasserleitern<br />

werden über Managementpläne verfügen. <strong>Honduras</strong> wird eine für seinen<br />

Naturreichtum, für seinen Kompromiß in bezug auf Umweltschutz <strong>und</strong> –erhaltung,<br />

seinen Kampf gegen den Klimawandel sowie <strong>der</strong> Kultur seines Volkes, daß<br />

entschlossen ist, in perfekter Harmonie mit dem Naturerbe zu wachsen, international<br />

anerkannte Nation sein.<br />

Bis zum Jahr 2034 wird <strong>Honduras</strong> das in Zentralamerika führende Land – wie kein<br />

an<strong>der</strong>es <strong>der</strong> Region – <strong>der</strong> Bereiche nachhaltige Bewirtschaftung <strong>der</strong> natürlichen<br />

Ressourcen, Energie- <strong>und</strong> Nahrungsmittelproduktion, Mineralien <strong>und</strong> forstliche<br />

Nebenprodukte sein. Hinsichtlich <strong>der</strong> Bodennutzung wird sich die Übernutzung um<br />

80%, die Unternutzung um 100% <strong>und</strong> die Anfälligkeit um 75% verringert haben. Der<br />

jährliche Verlust an Forstflächen wird sich auf Null verringern <strong>und</strong> die Wasserspeicherung<br />

sowie die Ausschöpfung <strong>der</strong> hydrologischen Ressourcen wird die<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

97


Höchste (25%) in Zentralamerika sein. 400.000 ha produktives Agrarland werden<br />

über Bewässerungssysteme verfügen <strong>und</strong> so eine h<strong>und</strong>ertprozentige<br />

Ernährungssicherheit garantieren <strong>und</strong> Nahrungsmittel für den Export produzieren.<br />

Die Lizenzierung <strong>und</strong> Umweltschutzkontrolle wird zu 100% dezentralisiert sein <strong>und</strong><br />

die Institutionen <strong>der</strong> Zentralregierung werden normative Agenturen mit einer sehr<br />

hohen technischen Qualifizierung sein. Mit dem Modell „Zahlung für<br />

Ökosystemdienstleistungen” wird die Finanzierung (100%) <strong>der</strong> operationellen Pläne<br />

<strong>der</strong> Schutzgebiete gewährleistet werden. Eine Million Hektar degradierte Forstfläche<br />

werden in ein Programm <strong>der</strong> ökologischen <strong>und</strong> produktiven Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

eingebettet <strong>und</strong> Teil <strong>der</strong> internationalen CO2-Kreditmärkte sein. Alle Schutzgebiete<br />

werden über gültige, operationelle Pläne verfügen <strong>und</strong> das Modell “Zahlung für<br />

Ökosystemdienstleistungen” wird 100% <strong>der</strong> Finanzmittel für ihre Finanzierung<br />

einbringen. 100% <strong>der</strong> Anreicherungszonen <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>wasserleitern werden über<br />

Handhabungspläne verfügen.<br />

Im Jahr <strong>2038</strong> wird diese regionale Entwicklung - in Form eines konsolidierten<br />

Leitfadens für die wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Entwicklung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> – auch <strong>der</strong><br />

Anfang <strong>der</strong> demokratischen Integration sein, damit die regionalen Autoritäten direkt<br />

vom honduranischen Volk gewählt werden.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

98


PRODUKTIVE INFRASTRUKTUR ALS<br />

MOTOR DE WIRTSCHAFTSAKTIVITÄT<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

99


Die produktive Infrastruktur (Energie, Transport <strong>und</strong> Kommunikationen) ist ein<br />

wichtiger Faktor, um die soziale Entwicklung <strong>der</strong> Völker <strong>und</strong> die Entfaltung <strong>des</strong><br />

produktiven Potentials <strong>der</strong> Nationen zu för<strong>der</strong>n. <strong>Honduras</strong> ist keine Ausnahme.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Ende 2009 vorherrschenden Umstände ist es wirklich erfor<strong>der</strong>lich, einen<br />

geordneten <strong>und</strong> nachhaltigen Investitionsprozess zu starten, mit dem<br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> wirtschaftliche sowie soziale Entwicklungsmöglichkeiten in<br />

allen Regionen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> existieren.<br />

Laut dem globalen Wettbewerbsfähigkeitsindex (GCI) <strong>des</strong> Weltwirtschaftsforums<br />

(WEF) spielt die Infrastruktur eine wichtige Rolle bezüglich <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>. Zusammen mit <strong>der</strong> Institutionalität, <strong>der</strong> Makrowirtschaft, <strong>der</strong><br />

gr<strong>und</strong>legenden Bildung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit stellt sie eine wichtige Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />

für die Wettbewerbsfähigkeit dar.<br />

Laut dem GCI das Vorhandensein einer hochqualitativen Infrastruktur für die<br />

Gewährleistung eines effizienten Funktionierens <strong>der</strong> Wirtschaft sehr wichtig <strong>und</strong> ist<br />

auch ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor für die wirtschaftlichen Standort-Entscheidungen.<br />

Sie erlaubt eine Integration <strong>des</strong> nationalen Markts <strong>und</strong> die Beziehungen zu<br />

internationalen Märkten <strong>und</strong> ist so ein wichtiger Motor für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>.<br />

Im Bericht <strong>des</strong> Weltwirtschaftsforum für die Periode 2009-<strong>2010</strong> liegt <strong>Honduras</strong> auf<br />

Platz 89 unter 113 Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> in Bezug auf die obenerwähnten<br />

Gr<strong>und</strong>voraussetzungen belegt <strong>Honduras</strong> eine etwas höhere Position (87 von 113<br />

Län<strong>der</strong>n). Mit einem Infrastruktur-Index von 3,39 liegt <strong>Honduras</strong> auf Position 77.<br />

Guatemala <strong>und</strong> El Salvador sind die zentralamerikanischen Län<strong>der</strong>, die eine bessere<br />

Position erreichen.<br />

Die Faktoren, die sich zweifellos auf die Produktivität <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit eines<br />

Lan<strong>des</strong> auswirken, sind: Preis, Disponibilität <strong>und</strong> Qualität hinsichtlich Energie -<br />

hauptsächlich Elektrizität <strong>und</strong> Mineralöle - <strong>und</strong> daher ist das preissteigende<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

100


Verhalten <strong>des</strong> Erdöls <strong>und</strong> seine Nebenprodukte auf den internationalen Märkte ein<br />

Anlaß zur Sorge.<br />

Heutzutage hat die Preissteigerung bei den Brennstoffen eine direkte Auswirkung auf<br />

den Elektrizitätspreis, da über 75% <strong>der</strong> Elektrizität durch Schweröl-Kraftwerke erzeugt<br />

wird. Die ineffiziente Bewirtschaftung erhöht diese negativen Auswirkungen noch<br />

mehr.<br />

Laut den Daten <strong>der</strong> Internationalen Energieagentur liegt die honduranische<br />

Energieintensität weit über dem lateinamerikanischen Durchschnitt (75 %).<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer jährlichen Wachstumsrate hinsichtlich <strong>der</strong> Energienachfrage, die in<br />

den letzten 4 Jahre über 7,5% lag – <strong>und</strong> in den vorherigen Jahr auch über 13% lag –<br />

wird <strong>Honduras</strong> in den nächsten 12 Jahren über US$ 1.500 Millionen investieren<br />

müssen – insbeson<strong>der</strong>e im hydroelektrischen Bereich <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en erneuerbaren<br />

Ressourcen - , um die wachsenden Nachfrage befriedigen zu können. Zusätzlich<br />

werden Investitionen in Höhe von US$ 250 Millionen erfor<strong>der</strong>lich sein, damit das<br />

Verteilernetz in diesem Zeitraum erweitert werden kann. Auf operationeller <strong>und</strong><br />

finanzieller Ebene muß sich das nationale Elektrizitätsunternehmen mit <strong>der</strong><br />

schlimmsten Krise seiner Geschichte auseinan<strong>der</strong>setzen, da sich nicht nur externe<br />

Faktoren auf den Subsektor son<strong>der</strong>n auch seine Verluste auf technischer Ebene, die<br />

über 25% darstellen, negativ auswirken.<br />

Während <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte hat das Land in die Ausweitung <strong>und</strong> Verbesserung<br />

<strong>des</strong> Straßennetzes investiert, <strong>und</strong> zwar im Durchschnitt 3,2% <strong>des</strong> BIP während <strong>der</strong><br />

letzten 10 Jahre. Trotzdem schädigen die sich wie<strong>der</strong>holenden Naturphänomenen<br />

(jährlich) <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e die extremen wie z.B. Hurrikan Mitch (Oktober 1998)<br />

diese öffentlichen Investitionen <strong>und</strong> führen zu Verlust- <strong>und</strong> Rekonstruktionsraten, die<br />

über dem zentralamerikanischen Durchschnitt liegen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> muß die<br />

Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> physischen Vulnerabilität <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Teil <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation während <strong>der</strong> entsprechenden Durchführungsperioden sein.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

101


Die Regierung unterhält r<strong>und</strong> 2.000 km asphaltierte Überlandstrassen, 10.000 km mit<br />

an<strong>der</strong>en Strassenbaumaterialien, r<strong>und</strong> 500 mit hydraulisch geb<strong>und</strong>ener Tragschicht,<br />

r<strong>und</strong> 1.000 mit doppelter Deckschicht <strong>und</strong> 1.500 Erdstrassen. Eine Anzahl wichtiger<br />

Nebenstraßen sind in diesen Zahlen jedoch nicht enthalten, die sie direkt von den<br />

Gemeinden o<strong>der</strong> Privatunternehmen unterhalten werden, da diese Straßen für den<br />

Transport <strong>der</strong> Rohstoffe, Produkte <strong>und</strong> Waren benötigt werden.<br />

Wichtig ist jedoch, daß durch die asphaltierten Überlandstrassen die wichtigsten<br />

Städte <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> (mit mehr als 5.000 Einwohner), in denen r<strong>und</strong> 3 Millionen<br />

Personen o<strong>der</strong> 40% <strong>der</strong> honduranischen Bevölkerung leben, miteinan<strong>der</strong> verb<strong>und</strong>en<br />

sind. Zusätzlich gibt es gepflasterte Straßen (die von diesen 61 Städten ausgehen)<br />

<strong>und</strong> in <strong>der</strong>en Umkreis (paralleles Einzugsgebiet von 10 km) r<strong>und</strong> 32% <strong>der</strong><br />

Lan<strong>des</strong>bevölkerung lebt. Das bedeutet, daß 72% <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung - mehr als<br />

5 Millionen Personen – in den 61 wichtigsten Städten, die durch Straßen miteinan<strong>der</strong><br />

verb<strong>und</strong>en sind, o<strong>der</strong> in <strong>der</strong>en Umgebung leben. Dies ist eine wichtige Tatsache, die<br />

verschiedene Elemente <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> in Bezug auf die Bereiche<br />

Bevölkerung, Bildung, Ges<strong>und</strong>heit, regionale Entwicklung <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

untermauern.<br />

Das Nationale Hafenunternehmen (ENP) verwaltet 4 Häfen <strong>der</strong> Atlantikküste <strong>und</strong><br />

einem an <strong>der</strong> Pazifikküste. Hervorzuheben ist <strong>der</strong> Hafen Puerto Cortés, da er <strong>der</strong><br />

wichtigste <strong>der</strong> zentralamerikanischen Region ist. Puerto Cortés ist nicht für 85% <strong>des</strong><br />

Import- <strong>und</strong> Exporthandels <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> zuständig, son<strong>der</strong>n wird mit zunehmendem<br />

Maß auch von El Salvador <strong>und</strong> Nicaragua benutzt. Die Charakteristiken <strong>und</strong> die<br />

Meerestiefe <strong>des</strong> Hafens Puerto Castilla sollten genutzt werden <strong>und</strong> zwar als<br />

Ausweichs- bzw. Zusatzhafen zu Puerto Cortés, da <strong>der</strong> Güterverkehr ein ständiges<br />

Wachstum verzeichnet.<br />

Außerdem sollte in Betracht gezogen werden, daß die Wirtschaft <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> stark<br />

vom Agrarsektor abhängt, daher stellt die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />

Produktion mittels Bewässerung, um den internen Konsum zu befriedigen <strong>und</strong> die<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

102


Exportmöglichkeiten <strong>der</strong> nicht traditionellen Produkte zu erweitern, ein gr<strong>und</strong>legen<strong>der</strong><br />

Aspekt dar. Die Bewässerung wurde von den internationalen Bananenfirmen in den<br />

zwanziger Jahren in den fruchtbaren Tälern von San Pedro Sula , Aguán <strong>und</strong> La<br />

Ceiba an <strong>der</strong> Atlantikküste eingeführt <strong>und</strong> danach wendeten auch die Kleinbauern<br />

<strong>des</strong> Zentralkorridors – Choluteca bis Comayuaga – diese Methode an. Im Jahr 1952<br />

begann die öffentliche Bewässerung in Comayagua in den Distrikten Selguapa<br />

(2.463 ha), Las Flores (2.428 ha) die 1959 funktionierten <strong>und</strong> im Jahr 1979 kam <strong>der</strong><br />

Distrikt San Sebastián (180 ha) dazu.<br />

1988 waren 66.425 ha mit einem Bewässerungssystem versehen, 50.818 ha <strong>des</strong><br />

privaten <strong>und</strong> 15.607 ha <strong>des</strong> öffentlichen Sektors. 1991 erhöhte sich die<br />

Bewässerungsinfrastruktur auf 73.210 ha (56.152 ha <strong>des</strong> privaten <strong>und</strong> 17.058 ha <strong>des</strong><br />

öffentlichen Sektors), die Bewässerungssysteme wurden auf 55.000 h benutzt<br />

(47.000 ha <strong>des</strong> privaten <strong>und</strong> 8.000 ha <strong>des</strong> öffentlichen Sektors). Laut Schätzungen<br />

werden im Jahr 2009 r<strong>und</strong> 90.000 ha über Bewässerungssysteme verfügen <strong>und</strong> für<br />

20.000 ha werden die entsprechenden Studien fertiggestellt sein.<br />

Obwohl die Deckungsquote bei <strong>der</strong> Trinkwasserversorgung ziemlich hoch ist (82,9%<br />

im städtischen <strong>und</strong> 63,2% im ländlichen Bereich), ist die Qualität dieser<br />

Dienstleistung nicht zufriedenstellend <strong>und</strong> gefährdet die Ges<strong>und</strong>heit <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

Zu 90% erfolgt die Trinkwasserversorgung mit Unterbrechungen, <strong>und</strong> nur 44% wird<br />

mit Chlorung aufbereitet. Außerdem fehlt es an Monitoring <strong>und</strong> Qualitätskontrolle.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> stellen die wasserbezogenen Krankheiten die erste To<strong>des</strong>ursache<br />

bei Erwachsenen <strong>und</strong> die zweite bei Kin<strong>der</strong>n dar.<br />

Bereich Abwasser/Sanitärtechnik: nur 25,68% <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung verfügt über<br />

diese Infrastruktur <strong>und</strong> die Projekte für diesen Bereich bieten zum größten Teil nur<br />

Latrinenbau an.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

103


Obwohl <strong>Honduras</strong> hinsichtlich <strong>der</strong> Deckung mit Fernsprechdienstleistungen<br />

rückständig ist, muß man anerkennen, daß in den letzten 5 Jahren <strong>der</strong> Sektor<br />

Telekommunikationen stark gewachsen ist, <strong>und</strong> zwar aufgr<strong>und</strong> einer größeren<br />

Beteiligung <strong>der</strong> Privatwirtschaft. Im Jahr 2008 wurden über 5.000 Millionen Lempira<br />

investiert <strong>und</strong> für das Jahr <strong>2010</strong> werden ähnliche Investitionen erwartet. Hondutel –<br />

die staatliche Telefongesellschaft hat im Jahr 2008 3.500 Millionen Lempiras invertiert.<br />

Davon entsprechen 2.800 Millionen <strong>der</strong> Konsolidierung <strong>der</strong> Kapazitäten mit dem Ziel,<br />

Dienstleistungen <strong>des</strong> Sektors Mobiltelefon anzubieten, lei<strong>der</strong> ist ihr jedoch nicht<br />

gelungen ein wettbewerbsfähiges Niveau <strong>und</strong> eine gute Position auf dem Markt zu<br />

erreichen.<br />

Laut <strong>der</strong> Nationalen Telekommunikationskommission (CONATEL) haben r<strong>und</strong><br />

550.000 Haushalte Zugang zu einem Festnetztelefon, davon wurden 67% von<br />

Hondutel <strong>und</strong> 34% von Privatanbietern gestellt. 1.163.000 Haushalte verfügen ein<br />

Handy, das bedeutet, daß 70% <strong>der</strong> Bevölkerung Zugang zu dieser Art von<br />

Dienstleistung hat, die zum größten Teil in <strong>der</strong> Hand von Privatanbietern liegt.<br />

Die nationale Rechtsprechung erkennt die Figur „Anbieter von Dienstleistungen –<br />

Service Provi<strong>der</strong>” an. Hier handelt es sich um natürliche o<strong>der</strong> juristische Personen,<br />

die seitens Conatel die Genehmigung erhalten haben, Dienstleistungen im Bereich<br />

Telekommunikationen zu leisten (an Dritte o<strong>der</strong> sich selbst). Gleichzeitig wird auch<br />

die Figur <strong>des</strong> „Sub-Anbieters von Hondutel“ anerkannt, die aufgr<strong>und</strong> eines Vertrages<br />

mit Hondutel – im Rahmen <strong>des</strong> Presidentialabkommens „Telefon für Alle” - diese<br />

Dienstleistung anbieten.<br />

Der Sektor Telekommunikationen unterliegt dem Rahmengesetz <strong>des</strong> Sektors<br />

Telekommunikationen (Abkommen No. 89-97, Reform 141-2002) sowie seiner<br />

Allgemeine Verordnung, dem Gr<strong>und</strong>gesetz Hondutel, dem Programm “Telefon für<br />

Alle – Mo<strong>der</strong>nisierung in <strong>Honduras</strong>”, <strong>und</strong> dem Exekutivdekret PCM 18-2003 mit dem<br />

die Figur <strong>des</strong> Sub-Anbieters geschaffen wurde.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

104


DIE GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN HINSICHTLICH DER PRODUKTIVEN<br />

INFRASTRUKTUR<br />

1. Intern muß das Straßennetz zwischen Produktionszentren <strong>und</strong> Verbraucher-<br />

<strong>und</strong> Exportmärkten geför<strong>der</strong>t werde, außerdem ist eine Diversifikation <strong>der</strong><br />

Energiematrix mittels <strong>des</strong> außerordentlich hohem hydrologischen Potentials<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> erfor<strong>der</strong>lich. Dazu kommen noch die Bewässerungstechniken<br />

<strong>der</strong> noch nicht ganz entfaltenen Agrarproduktion, die Telekommunikationen<br />

als ein Mechanismus, um unseren Gemeinden globales Wissen,<br />

Technologie <strong>und</strong> Zugang zu ermöglichen sowie <strong>der</strong> Zugang zu Wasser, das<br />

die Lebens – <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsquelle aller Honduraner darstellt.<br />

2. Auf zentralamerikanischer Ebene sowie im Bereich <strong>des</strong> globalen<br />

Handelsflusses muß <strong>Honduras</strong> seine geografische Lage nutzen, um sich als<br />

das für den zentralamerikanischen Gütertransport auf dem Landweg<br />

wichtigste Land (zwischen zwei Ozeanen) zu etablieren. Dafür sind<br />

laufende Investitionen, Erneuerungen <strong>und</strong> Innovationen sowie <strong>der</strong> Aufbau<br />

eines damit verb<strong>und</strong>enen Dienstleistungssektors mit außerordentlichen<br />

Möglichkeiten für <strong>Honduras</strong> erfor<strong>der</strong>lich. <strong>Honduras</strong> muß sich <strong>der</strong><br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen stellen <strong>und</strong> den Hafen Puerto Cortés als den wichtigsten<br />

Atlantikhafens Zentralamerika erhalten <strong>und</strong> Puerto Castilla als einen<br />

alternativen Hafen mit großem Potential entwickeln. Und langfristig müssen<br />

die Häfen im Golf von Fonseca – Henecán <strong>und</strong> Amapala verbessert <strong>und</strong><br />

wettbewerbsfähig gemacht werden. Im Rahmen <strong>der</strong> Konsolidation <strong>Honduras</strong><br />

als führende zentralamerikanische Nation im Bereich <strong>der</strong><br />

Hafendienstleistungen, muß die Analyse für das Funktionieren eines<br />

“Trockenhafens” für Container in <strong>der</strong> Stadt Potrerillos vertieft werden, denn<br />

von dort aus würden die Container mittels einer verbesserten <strong>und</strong><br />

mo<strong>der</strong>neren Bahnverbindung.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

105


3. <strong>Honduras</strong> muß darauf achten, daß die Investitionen für die produktive<br />

Infrastruktur in den territorialen Entwicklungsplänen, die für den nationalen,<br />

regionalen <strong>und</strong> munizipalen Kontext erarbeitet werden, festverankert sein<br />

werden. Vorgenanntes sollte zum Ziel haben, daß jede dieser Investitionen<br />

die Min<strong>des</strong>tanfor<strong>der</strong>ungen hinsichtlich <strong>der</strong> Sozial- <strong>und</strong> Produktionsrendite<br />

erfüllen <strong>und</strong> daß die Fertigstellung dieser Bauten eine progressive Erfüllung<br />

<strong>der</strong> Ziele <strong>und</strong> Etappen <strong>der</strong> nationalen Entwicklungsagenda darstellt.<br />

4. Die für die Konsolidierung <strong>der</strong> öffentlich-privaten Allianzen für den Bau,<br />

Betrieb <strong>und</strong> Erhaltung <strong>der</strong> produktiven Infrastrukturprojekte, notwendige<br />

Rechtsprechung muß geschaffen <strong>und</strong> genehmigt werden. Diese Allianzen<br />

müssen sich auf die Prioritäten, die dazu dienen die<br />

Entwicklungsmöglichkeiten in den verschiedenen Regionen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> zu<br />

för<strong>der</strong>n, konzentrieren.<br />

5. Erlaß eines neuen Telekommunikationen Gesetzes als Voraussetzung für die<br />

Einführung eines neuen Mo<strong>der</strong>nisierungsprozeß dieses Sektors.<br />

ZIELSETZUNGEN DER VISION – PRODUKTIVE INFRASTRUKTUR<br />

Bis zum Jahr 2022 werden die erfor<strong>der</strong>lichen Investitionen zur Konsolidierung <strong>der</strong><br />

Führungsposition von <strong>Honduras</strong> als wichtigstes Verkehrsnetzes – zwischen den<br />

Ozeanen – für den zentralamerikanischen Gütertransport auf dem Landweg gemacht<br />

worden sein. Die öffentlich-privaten Investitionen für die Projektentwicklung im<br />

Bereich erneuerbarer Energien werden vorgenommen worden sein <strong>und</strong> die<br />

Energiematriz wird eine netto Beteiligung - in Form von Erzeugung – von 60%<br />

aufweisen. Die Nachfrage seitens <strong>der</strong> Haushalte sowie <strong>des</strong> Handels- <strong>und</strong><br />

Industriesektors für diese Periode wird voll befriedigt werden. Die Lücke bei <strong>der</strong><br />

ländlichen Elektrifizierung wird sich um 55% verringert haben <strong>und</strong> öffentlich-private<br />

Investitionsprojekte werden dazu beitragen, die Bewässerungssysteme auf 250.000<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

106


ha Agrarland auszuweiten.<br />

Die dann existierenden Straßen im ländlichen Bereich werden zu För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

kommerziellen Chance von Tausenden von Kleinbauern <strong>des</strong> ganzen Lan<strong>des</strong><br />

beitragen. 90% <strong>der</strong> honduranischen Haushalte werden Zugang zu Telefonlinien<br />

bzw. Telefondienstleistungen haben, die internationalen Standards gerecht werden<br />

<strong>und</strong> das Kommunikationswesen wird über einen mo<strong>der</strong>nen, operationellen <strong>und</strong><br />

rechtlichen Rahmen verfügen. In ländlichen Gebieten werden 93% <strong>der</strong> Haushalte<br />

über Trinkwasser verfügen <strong>und</strong> die Anzahl <strong>der</strong> Abwassersysteme wird auf 60%<br />

erhöhen. Die honduranischen Häfen (Puerto Cortés, Puerto Castilla, Henecán <strong>und</strong><br />

Amapala) werden die Zertifizierung internationale Häfen erhalten haben <strong>und</strong> so ein<br />

Hafendiesntleistungs- Netzwerk – ohne zentralamerikanische Konkurrenz – bilden.<br />

Das Land wird über Instrumente verfügen, die die private Investition in Infrastruktur<br />

erleichtern <strong>und</strong> eine große Erweiterung <strong>der</strong> Deckungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Erzeugung för<strong>der</strong>n<br />

werden. Während <strong>der</strong> letzten 4 Jahre <strong>der</strong> Periode wird die Infrastrukturinvestition<br />

7,5% <strong>des</strong> BIP entsprechen.<br />

Bis zum Jahr 2034 wird <strong>Honduras</strong> über ein konsolidiertes öffentlich-privates<br />

Investitionssystems von min<strong>des</strong>tens 20% <strong>des</strong> PIB verfügen. Die Investitionen in<br />

Energiezeugung werden die Energiematriz verän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

erneuerbaren Ressourcen wird auf 80% ansteigen. Die Lücke in <strong>der</strong> ruralen<br />

Elektrifizierung wird, unter Anwendung von konventionellen <strong>und</strong> den zur Zeit zur<br />

Verfügung stehenden technologischen Entwicklungen hinsichtlich alternativer<br />

Methoden, geschlossen sein. Im ganzen Land wird es Zugang zu Sanitärtechniken-<br />

Abwassersystemen geben <strong>und</strong> 75% dieser Systeme werden über Behandlungsmittel<br />

verfügen. Für 400.000 ha Agrarland werden Bewässerungssysteme zur Verfügung<br />

stehen. Außerdem werden die Investitionsmittel vorhanden sein, die eine<br />

kontinuierliche Instandhaltung <strong>des</strong> Straßennetzes gewährleisten.<br />

Bis zum Jahr <strong>2038</strong> wird <strong>Honduras</strong> eine führende Position in Zentralamerika<br />

hinsichtlich produktiver Infrastruktur haben <strong>und</strong> sich auf einen neuen<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

107


Entwicklungsmoment vorbereiten, mit dem Ziel seine internationale Position zu<br />

konsolidieren <strong>und</strong> zu erhalten.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

108


MAKROÖKOLOGISCHE STABILITÄT<br />

ALS GRUNDLAGE DER<br />

ÖFFENTLICHEN ERSPARNISSE<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

109


Während <strong>der</strong> letzten 30 Jahre gab es verschiedene Hinweise auf eine strukturelle<br />

Instabilität <strong>der</strong> Wirtschaft. Die durchschnittliche, jährliche Wachstumsrate <strong>des</strong> BIP lag<br />

nur etwas über <strong>der</strong> Bevölkerungswachstumsrate <strong>und</strong> so konnte keine nennenswerte<br />

Verringerung <strong>der</strong> Armut erreicht noch grössere Anstrengungen hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Reduzierung <strong>der</strong> sozialen Ungleichheiten vorgenommen werden.<br />

Die makroökonomische Instabilität verursacht große wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale<br />

Kosten <strong>und</strong> bremst die Investitionen sowie die produktive Entwicklung. Eine gute<br />

<strong>Plan</strong>ung <strong>und</strong> Durchführung von makroökonomischen Politiken, die die Stabilität<br />

för<strong>der</strong>n, trägt nicht nur einem besseren Wirtschaftsklima für Investitionen <strong>und</strong><br />

Arbeitsplatzbeschaffung bei son<strong>der</strong>n bietet auch neue Möglichkeiten für die<br />

Ausarbeitung von antizyklische Steuerinstrumente, die eine Reduzierung <strong>der</strong><br />

Wachstumsschwankungen erlauben. Dies wurde während <strong>der</strong> letzten globalen<br />

Finanzkrise bewiesen, als einige lateinamerikanische Län<strong>der</strong> , die in den letzten<br />

Jahren über eine gute Makroökonomie verfügten, antizyklische Steuerinstrumente<br />

einsetzen, um die negativen Auswirkungen <strong>der</strong> Rezession zu vermin<strong>der</strong>n (Chile,<br />

Brasilien, Mexiko, Kolumbien).<br />

Die makroökonomische Stabilität wird mittels soli<strong>der</strong> Steuersysteme, reellen <strong>und</strong><br />

ausgewogenen Zinssätzen <strong>und</strong> wettbewerbsfähigen Wechselkurse erreicht. Mit<br />

dieser Kombination können die Ungleichgewichte zwischen den Export- <strong>und</strong><br />

an<strong>der</strong>en Sektoren vermieden <strong>und</strong> die plötzlichen Wechsel, die negative<br />

Auswirkungen auf die Investitionsentscheidungen haben, vermieden werden.<br />

Für eine anti-zyklische Politik ist eine umsichtige Verwaltung <strong>der</strong> Ressourcen in den<br />

hohen Wachstumsperioden, wenn sich die Einkünfte erhöhen, erfor<strong>der</strong>lich, damit in<br />

den Perioden mit geringerer wirtschaftlicher Aktivität zusätzliche Mittel zur Verfügung<br />

stehen.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

110


Dazu muß jedoch innerhalb eines mehrjährigen Rahmens gearbeitet werden, damit<br />

das erwartete Wirtschaftsverhalten <strong>und</strong> die Steuerlage nicht nur für die Gegenwart<br />

son<strong>der</strong>n auch für die zukünftigen Jahren eingeschätzt werden kann.<br />

Seit den neunziger Jahren, als die interne Nachfrage ihre Bedeutung gegenüber dem<br />

Wachstum <strong>der</strong> Exporte, Geldüberweisungen <strong>und</strong> direkten ausländische Investitionen<br />

verlor, hat die Verän<strong>der</strong>ung hinsichtlich <strong>der</strong> Wirtschaftswachstumsquellen, die<br />

Vulnerabilität <strong>der</strong> Wirtschaft gegenüber externer Faktoren erhöht. Diese Vulnerabilität<br />

zeigt sich in den zyklischen Tendenzen <strong>des</strong> Wirtschaftswachstums, wenn die<br />

Expansionsperioden plötzlich aufgr<strong>und</strong> von chronischen Ungleichgewichten, die zur<br />

Rezession führen <strong>und</strong> die durchschnittliche Wachstumsrate <strong>des</strong> BIP auf längere Sicht<br />

beinträchtigen. Diese rekurrenten Krisen verlangen eine unproportionelle<br />

Anstrengung seitens <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>und</strong> <strong>des</strong> produktiven Gefüges, um diese<br />

Ungleichgewichte zu korrigieren. Daher kommt es zu Anpassungsprozessen, die<br />

dazu tendieren, das vorhandene Potential <strong>der</strong> Wirtschaft zur Überschussproduktion<br />

zu unterdrücken.<br />

Es ist erfor<strong>der</strong>lich, diese Tendenzen, die zu starke <strong>und</strong> rekurrenten Ungleichgewichte<br />

(steuerlich, währungsmässig <strong>und</strong> im externen Sektor) neigen, zu vermeiden <strong>und</strong> nicht<br />

einfach nur periodisch Politiken einzuführen, die die makroökonomischen<br />

Ungleichgewichte wie<strong>der</strong> herstellen. Es müssen Exportsektor) Es müssen Politiken<br />

erarbeitet <strong>und</strong> durchgeführt werden, die eine unstabile Wirtschaft in eine stabile<br />

verwandeln <strong>und</strong> die Sicherheit <strong>und</strong> Ordnung bieten sowie eine gewisse<br />

voraussagende Einschätzung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Bedingungen <strong>der</strong> Familien <strong>und</strong><br />

Unternehmen ermöglichen.<br />

Dafür muß die interne Nachfrage gestärkt werden, jedoch ohne Protektionspolitik, die<br />

das Land hinsichtlich <strong>der</strong> internationalen Handels-, Investitions- <strong>und</strong><br />

Finanztendenzen isolieren würde. Außerdem ist es erfor<strong>der</strong>lich, die öffentlichen <strong>und</strong><br />

privaten Investitionsniveaus in Relation zum BIP wie<strong>der</strong>herzustellen, damit ein<br />

nachhaltiges Wachstum erreicht wird. Dieses Wachstum muß durch die internen<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

111


Kapitalmärkte gestützt werden, damit diese einen wesentlichen Teil <strong>der</strong> notwendigen<br />

Mittel bereitstellen, um diese Investitionen zu finanzieren.<br />

Zusätzlich muß die Etablierung von Puffermechanismen geför<strong>der</strong>t werden, damit die<br />

die externen Faktoren, die große Auswirkungen auf die interne Stabilität haben,<br />

abfangen. Hierzu zählen die internationalen Preise für Erdöl <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Rohstoffe.<br />

Diese Puffermechanismen müssen so konzipiert sein, damit sie die honduranische<br />

Wirtschaft gegenüber externen Risiken, die auch die Exporte <strong>und</strong> Importe<br />

beinträchtigen, schützen. Diese Mechanismen können mittels Steuerlasten in den<br />

Perioden mit Niedrigpreise finanziert werden, so daß eine teilweise Rückerstattung in<br />

den Perioden mit hohen Preisen ermöglicht wird.<br />

Die honduranische Zentralbank sollte, mittels einer unabhängig erarbeiteten Politik,<br />

ein Inflationsziel festlegen <strong>und</strong> dieses auch verteidigen <strong>und</strong> so eine solide<br />

Währungspolitik mit einer komplementären Wegzugsbesteuerung, <strong>der</strong>en Resultate<br />

voll mit externen Mittel finanziert werden, gewährleisten.<br />

Zu Beginn <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation <strong>2010</strong>-2022 befindet sich <strong>Honduras</strong> in einer <strong>der</strong><br />

größten Finanzkrisen seiner jüngsten Geschichte. Die Effekte <strong>der</strong> internationalen<br />

Finanzkrise <strong>und</strong> die Auswirkungen <strong>der</strong> internen Politiken haben sich verheerend auf<br />

die öffentichen Finanzen, das BIP-Wachstum <strong>und</strong> die private, nationale <strong>und</strong><br />

ausländische Investition ausgewirkt <strong>und</strong> zu einer Einnahmenmin<strong>der</strong>ung <strong>und</strong><br />

Arbeitsplatzverlust geführt. Diese Faktoren werden sich auch auf die ersten drei<br />

Jahre <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation auswirken <strong>und</strong> die Kapazität <strong>des</strong> öffentlichen Sektors als<br />

ein wichtiger Reformfaktor <strong>und</strong> um strukturelle Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Finanzen durchzuführen sowie massiv Mittel zur Befriedigung <strong>der</strong> Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

aller Ärmsten bereitzustellen, min<strong>der</strong>n.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

112


Die Verwendung von sehr hohen Mitteln für nicht im Haushalt festgelegten Zwecke<br />

zusammen mit <strong>der</strong> Unterbrechung <strong>der</strong> externen Auszahlungen haben zu großen<br />

Zahlungsverpflichtungen gegenüber Lieferanten, Munizipalitäten, Vertragspartner<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Finanzagenten geführt, was die Mittelverfügbarkeit für <strong>2010</strong> hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Erfüllung <strong>der</strong> sozialen gr<strong>und</strong>legenden Bedürfnisse, die sich durch die Krise stark<br />

erhöht haben, belastet.<br />

Unter diesen Umständen wird es Aufgabe <strong>der</strong> Regierung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bürger sein, diese<br />

zur Verfügung stehenden Mittel sparsam einzusetzen <strong>und</strong> diese wenigen Mitteln für<br />

Zwecke auszugeben, die die höchste soziale <strong>und</strong> wirtschaftliche Rentabilität<br />

erzeugen. Dies führt wie<strong>der</strong>um dazu, daß Programme mit einer geringeren<br />

wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Rentabilität abgebrochen werden müssen. Außerdem<br />

werden die Institutionen, die nur eine geringe soziale Auswirkung haben,<br />

restrukturiert o<strong>der</strong> geschlossen werden müssen. Auch wird eine Überprüfung <strong>der</strong><br />

Steuerstruktur erfor<strong>der</strong>lich werden, mit dem Ziel, die Steuerhinterziehungen zu<br />

reduzieren <strong>und</strong> die progressive Steuertabelle zu erhöhen. Gleichzeitig muß eine<br />

nachhaltige Relation zwischen Gehaltsverpflichtungen <strong>der</strong> Zentralregierung <strong>und</strong> dem<br />

BIP erreicht werden, um die Qualität <strong>der</strong> öffentlichen Ausgaben, die Verfügbarkeit<br />

<strong>der</strong> Steuermittel zur Finanzierung <strong>der</strong> öffentlichen Investitionen sowie Mittel für die<br />

Deckungserhöhung im Bereich Bildung zu garantieren.<br />

DIE GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN HINSICHTLICH DER<br />

MAKROÖKONOMISCHEN STABILITÄT<br />

1. <strong>Honduras</strong> muß eine BIP-Wachstumsrate erreichen <strong>und</strong> beibehalten, die<br />

nicht nur über <strong>der</strong> demografischen Wachstumsrate liegt, son<strong>der</strong>n die<br />

ausreicht, um die Zahl <strong>der</strong> formellen Arbeitsplätze zu erhöhen, <strong>und</strong> zwar<br />

auf ein Niveau, das die Wachstumsrate <strong>der</strong> erwerbsfähigen Bevölkerung<br />

übersteigt, damit die nachkommenden Arbeitskräfte sowie die zur Zeit<br />

arbeitslose Bevölkerung ohne Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Produktivität in das<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

113


Berufsleben eingeglie<strong>der</strong>t werden kann. Wichtig ist, daß die neuen<br />

Arbeitsplätze <strong>und</strong> produktiven Beschäftigungen, <strong>der</strong> arbeitenden<br />

Bevölkerung die Einkünfte verschafft, die für ein Leben in Würde benötigt<br />

werden. Außerdem soll mit dem wirtschaftlichen Wachstum auch<br />

sukzessiv eine gerechtere Verteilung <strong>der</strong> Einkommen <strong>und</strong> Reichtümer<br />

erreicht werden. Daher ist es wichtig, die interne Kapitalanhäufung<br />

sowohl in Form von Ersparnissen als auch mit <strong>der</strong> Schaffung von Gütern<br />

zu konsolidieren, um den Zugang <strong>der</strong> Bevölkerung zu produktiven Gütern<br />

<strong>und</strong> Arbeits-, Mittel- <strong>und</strong> Kreditmärkten zu erleichtern.<br />

2. Die Reduzierung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Anfälligkeiten – die die Quellen <strong>der</strong><br />

wie<strong>der</strong>kehrenden Krisen <strong>der</strong> honduranischen Wirtschaft während <strong>des</strong><br />

letzten halben Jahrh<strong>und</strong>ert waren –stellt eine unaufschiebbare Aufgabe<br />

dar. Die Ziele wie Stärkung <strong>der</strong> öffentlichen Finanzen, <strong>des</strong> Finanzsystems<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> externen kommerziellen <strong>und</strong> finanziellen Positionen sind sehr<br />

wichtig, um den Erfolg <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation sowie seiner Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong><br />

die Nachhaltigkeit <strong>des</strong> Wirtschaftswachstums zu gewährleisten. Die<br />

Wirtschaftskrisen sind Auslöser <strong>der</strong> Reichstums- <strong>und</strong><br />

Einnahmekonzentrationen, die imstande sind, sich den sozialen<br />

Bemühungen für eine bessere Gleichheit zu wi<strong>der</strong>setzen.<br />

Der Staat darf kein potentielle Element <strong>der</strong> Krise sein, son<strong>der</strong>n muß<br />

verstärkt seine Kapazitäten für die Formulierung <strong>und</strong> Durchführung von<br />

hoch qualitativen öffentlichen Politiken entwickeln, seine Struktur neu<br />

entwerfen, um seine Dienstleistungskapazitäten zu erhöhen <strong>und</strong> effektive<br />

unterstützende Aktionen für produktive, kulturelle, staatsbürgerliche <strong>und</strong><br />

politische Initiativen für die Bevölkerung entwickeln sowie die<br />

Sozialprogramme auf die benachteiligsten Sektoren konzentrieren <strong>und</strong> den<br />

druckausübenden Gruppen jeglicher Art, die eine Erhöhung ihres Anteils<br />

bei <strong>der</strong> Zuteilung <strong>der</strong> öffentlichen Mittel verlangen, wi<strong>der</strong>stehen.<br />

Gleichzeitig ist die Reduzierung <strong>der</strong> Abhängigkeit <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> von den<br />

externen Spenden <strong>und</strong> konzessionellen Finanzierungen ist ein<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

114


f<strong>und</strong>amentales strategisches Objektiv.<br />

<strong>Honduras</strong> muß in <strong>der</strong> Lage sein, seine Entwicklung selbst zu finanzieren.<br />

Dieses Ziel kann mit Hilfe einer wesentlichen Erhöhung <strong>der</strong> internen<br />

Ersparnisse, die eine erhebliche Erhöhung <strong>der</strong> Investitionsvolumen<br />

ermöglicht, erreicht werden.<br />

3. Die Formulierung <strong>und</strong> Durchführung <strong>der</strong> Wirtschaftspolitik muß koordiniert<br />

werden. Dies bedeutet, daß die dem Wirtschaftsgabinett angehörigen<br />

Institutionen zusammen arbeiten müssen, jedoch ohne die Unabhängigkeit<br />

<strong>der</strong> Zentralbank bei <strong>der</strong> Inflationsbekämpfung außer acht zu lassen. Diese<br />

Institutionen sollen gemeinsame Ziele haben, wie z.B. wirtschaftliche<br />

Stabilität, die Erreichung von reellen, positiven Zinssätzen, die die internen<br />

Ersparnisse stimulieren, die Bildung eines langfristigen Kapitalmarkts zur<br />

Finanzierung <strong>der</strong> Produktionsaktivitäten, ein soli<strong>des</strong> Finanzsystem sowie <strong>der</strong><br />

Zugang <strong>der</strong> Bevölkerung zu Krediten <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Finanzdienstleistungen,<br />

eine gute <strong>und</strong> effiziente Bankaufsicht <strong>und</strong> Kontrolle an<strong>der</strong>er Sektoren, wie sie<br />

für eine mo<strong>der</strong>ne Wirtschaft erfor<strong>der</strong>lich sind, sowie Allianzen mit dem<br />

Privatsektor für die Durchführung von Infrastrukturprojekte auf nationaler,<br />

regionaler <strong>und</strong> munizipaler Ebene <strong>und</strong> mit Bedingungen, die die Interessen<br />

<strong>des</strong> Staats <strong>und</strong> die <strong>der</strong> privaten Vertragspartner schützen.<br />

4. Die Mittelklasse wird wachsen, <strong>und</strong> zwar aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Armutsmin<strong>der</strong>ung,<br />

<strong>der</strong> besseren Bildungsresultate, <strong>der</strong> erhöhte Zugang zu Krediten, <strong>der</strong><br />

wie<strong>der</strong>um das Ergebnis <strong>der</strong> wachsenden internen Ersparnisse ist, <strong>und</strong> die<br />

steigende Deckung mit sozialen Vorsorgesystemen <strong>und</strong> einer besseren<br />

Nutzung <strong>der</strong> Steuereinnahmen zur Umverteilung <strong>der</strong> Einnahmen. Dieses<br />

Wachstum wird eine Stárkung <strong>der</strong> internen Nachfrage ermöglichen, die<br />

notwendig ist, um die Konsumkapazität <strong>der</strong> Bevölkerung zu erhöhen.<br />

Ausserdem wird sie zum bessseren Schutz <strong>der</strong> nationalen Wirtschaft<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

115


gegenúber den internationalen Krisen, den Preissteigerungen bei Rohstoffen<br />

auf den internatonalen Märkten, die die Exporte <strong>und</strong> Importe beeinträchtigen<br />

<strong>und</strong> sich auf die Stabilität <strong>der</strong> lokalen Preise auswirken, beitragen.<br />

5. Eine wichtige Herausfor<strong>der</strong>ung für die Zukunft ist – zusammen mit <strong>der</strong><br />

Stärkung <strong>der</strong> internen Nachfrage – die Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> privaten <strong>und</strong><br />

öffentlichen Investition in Relation mit dem BIP. Um die Ziele <strong>der</strong> Bereiche<br />

Wachstum <strong>und</strong> Arbeitsplatzbeschaffung zu erreichen, werden öffentliche <strong>und</strong><br />

private Investitionen benötigt, um die nationale Wirtschaft zu stützen <strong>und</strong> zu<br />

stabilisieren. In diesem Sinn wird die makroökonomische Stabilität ergänzend<br />

zu den Anstrengungen wirken, die unternommen werden, um den Investoren<br />

ein ausgewogenes Umfeld für die Entwicklung von produktiven Projekten<br />

anzubieten. Diese Projekte sollten in den Bereichen durchgeführt werden, in<br />

denen <strong>Honduras</strong> eine Wettbewerbsfähigkeit - mit Vorteilen gegenüber den<br />

an<strong>der</strong>en zentralamerikanischen Län<strong>der</strong>n sowie Län<strong>der</strong>n außerhalb <strong>der</strong> Region<br />

- entwickeln <strong>und</strong> die Entwicklung von neuen Märkten nutzen kann. Außerdem<br />

müssen Projekte entwickelt werden, die einen schnellen Einschluß <strong>der</strong><br />

wachsenden Erwerbsfähigen Bevölkerung in die Arbeits--, Assets- <strong>und</strong><br />

Finanzmärkte erlauben.<br />

ZIELSETZUNGEN DER VISION : MAKROÖKONOMISCHE STABILITÄT<br />

1. Bis zum Jahr 2022 wird <strong>Honduras</strong> eine nachhaltige, wirtschaftliche<br />

Wachstumsrate von min<strong>des</strong>tens 7% jährlich sowie eine Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Ungleichheit bei <strong>der</strong> Einkommensverteilung – mit dem Koeffizient Gini<br />

gemessen – auf 0.45 erreicht haben. Die Gesamtersparnisrate <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

wird sich auf 30% <strong>des</strong> BIP erhöht haben <strong>und</strong> die Inflation wird ein<br />

kontinuierliches Ziel <strong>der</strong> Währungspolitik darstellen <strong>und</strong> sich auf ein<br />

Durchschnittsniveau von jährlich 3% eingependelt haben. Die öffentlichen<br />

Finanzen werden sich konsolidiert <strong>und</strong> die antizyklischen<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

116


Kompensationsmechanismen werden sich etabliert haben. Diese<br />

Mechanismen werden dem Staat erlauben, eine aktive Rolle bei <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Wirtschaftswachstums in allen Regionen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> zu<br />

übernehmen, wenn die Variablen <strong>des</strong> internationalen Kontexts sich negativ<br />

auf das Land auswirken. Für die Durchführung von öffentlichen<br />

Infrastrukturarbeiten werden effiziente Mechanismen zur Verfügung stehen<br />

<strong>und</strong> zusammen mit dem Privatsektor werden min<strong>des</strong>tens drei große Projekte<br />

auf nationaler Ebene finanziert werden. Das konsolidierte Leistungsbilanzdefizit<br />

<strong>des</strong> öffentlichen Sektors wird sich während <strong>der</strong> Periode<br />

sukzessiv verringern <strong>und</strong> ein konsistentes Niveau mit Finanzierungsmöglichkeiten<br />

erreichen. Die öffentliche Verschuldung wird in Relation zu <strong>der</strong><br />

Zahlungsfähigkeit <strong>des</strong> Staates stehen <strong>und</strong> die neuen extern aufzunehmenden<br />

Kredite werden für die Erfüllung <strong>der</strong> nationalen Ziele im Bereich produktive<br />

Infrastruktur verwendet werden. Das Land wird ein Niveau <strong>der</strong><br />

Bruttoinvestition – öffentlich <strong>und</strong> privat – erreicht haben, das ausreicht, um die<br />

durchschnittliche reelle Wachstumsrate <strong>des</strong> BIP zu stimulieren.<br />

2. Bis zum Jahr 2034 wird <strong>der</strong> öffentliche nicht-finanzielle Sektor<br />

Ersparnisse, die 1,5% <strong>des</strong> jährlichen BIP entsprechen, erwirtschaftet haben.<br />

Die Mechanismen zur Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> durch externe Faktoren beeinflußten<br />

Vulnerabilität einschließlich <strong>der</strong> klimatischen Risiken, werden in finanzieller<br />

Hinsicht konsolidiert sein. Das Instrument <strong>der</strong> öffentlich-privaten Allianzen<br />

wird auf regionaler <strong>und</strong> munizipaler Ebene eingesetzt werden. Die öffentlichen<br />

Politiken werden mit einem qualitativ ausgezeichneten Formulierungsprozess<br />

erarbeitet <strong>und</strong> ihre Ausführung koordiniert werden. Die Dezentralisation <strong>des</strong><br />

Bereichs Investitionen wird bei 40% liegen.<br />

3. Bis zum Jahr <strong>2038</strong> wird sich <strong>Honduras</strong> dadurch charakterisieren, daß es<br />

eine interne Managementkapzität für die Wirtschaftsrisiken erreicht hat, die<br />

Auswirkungen auf <strong>Honduras</strong> haben. Außerdem wird es über eine verbesserte<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

117


Kapazität zur Formulierung von öffentlichen Politiken <strong>und</strong> über ausreichende<br />

interne Ersparnisse verfügen, um eine finanzielle Unabhängigkeit zu<br />

erreichen. Die Wachstumsrate <strong>des</strong> BIP wird eine Reduzierung <strong>der</strong> offenen<br />

Arbeitslosigkeit von 2% <strong>des</strong> BIP ermöglichen. Die gr<strong>und</strong>legenden Ursachen<br />

<strong>der</strong> Arbeitslosigkeit sind: Saisonale Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> Unterbeschäftigung,<br />

die unter 5% in Bezug auf die erwerbstätige Bevölkerung liegt. Das Land wird<br />

die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>und</strong> Instandhaltung <strong>des</strong> Straßennetzes finanzieren<br />

können <strong>und</strong> <strong>der</strong> Staat wird aktiver Agent sein, welcher sich aktiv an <strong>der</strong><br />

Schaffung von besseren Lebensbedingungen für die Bürger beteiligt.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

118


<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

IMAGE DES LANDES,<br />

WETTBEWERBSFÄHIGKEIT UND<br />

ENTWICKLUNG DER PRODUKTIVEN<br />

SEKTOREN<br />

119


Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> zukünftigen Entwicklungstendenzen ist vorauszusehen,<br />

daß China in <strong>der</strong> zweiten <strong>und</strong> dritten Dekade <strong>des</strong> Jahrh<strong>und</strong>erts eine große<br />

Wirtschaftsmacht sein wird. Das bedeutet, dass China während <strong>der</strong> vorangehenden<br />

Periode seine hohen Wachstumsraten sowie seine Nachfrage nach grossen Mengen<br />

von Rohstoffen <strong>und</strong> Nahrungsmittel beibehalten wird.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieses Wandels wird die Bevölkerung über eine höhere Kaufkraft verfügen<br />

<strong>und</strong> somit wird auch die Nachfrage nach Konsumgütern - Primärprodukte <strong>und</strong><br />

verarbeitete Produkte – ansteigen. Außerdem werden in diesen Bereichen die<br />

Chancen für Handelsbeziehungen für an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> wachsen. Aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong><br />

Finanzpotentials wird China eine investierende Nation werden, die an<strong>der</strong>e Märkte<br />

nutzen wird. Die in diesem Zeitraum ansteigenden Pro-Kopf-Einkommen werden<br />

dazu führen, daß seine Einwohner zu Konsumenten mit hoher Kaufkraft im In- <strong>und</strong><br />

Ausland werden. Diese Aspekte eröffnen neue Möglichkeiten für Län<strong>der</strong>, die noch<br />

nicht so weit entwickelt sind. China selbst wird auch angepaßte Technologien<br />

entwickeln, die imstande sind, sich den an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n anzupassen.<br />

Auch Indien wird ein hohes Wachstum erreichen <strong>und</strong> große Mengen an Rohstoffen<br />

importieren (Güter <strong>und</strong> Dienstleistungen) <strong>und</strong> wird über die nötige finanzielle Stärke<br />

verfügen, um Investitionen sowie die gemeinsame Produktion mit externen Partnern<br />

zu för<strong>der</strong>n. Außerdem liegt seine Stärke in den traditionellen sowie neuen<br />

Technologien wie z.B. ITC <strong>und</strong> die Anwendungen für den täglichen Gebrauch <strong>und</strong> für<br />

die persönliche Interkommunikation.<br />

Die USA werden weiterhin eine <strong>der</strong> ersten Mächte in den Bereichen Wirtschaft,<br />

Technologie <strong>und</strong> Finanzen darstellen. Hier handelt es sich um einen sehr großen<br />

<strong>und</strong> hochentwickelten Markt <strong>und</strong> Lieferant. Die bestehen Transport- <strong>und</strong><br />

Kommunikationssysteme müssen beibehalten <strong>und</strong> verstärkt werden, insbeson<strong>der</strong>e<br />

wegen <strong>der</strong> geografischen Nähe. <strong>Honduras</strong> muß alle erfor<strong>der</strong>lichen Mechanismen<br />

einführen, um die Vorteile <strong>des</strong> Abkommens RD-CAFTA komplett zu nützen <strong>und</strong> die<br />

gegebenen Umstände wahrzunehmen.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

120


Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> großen Kaufkapazität <strong>des</strong> nordamerikanischen Markts sowie <strong>der</strong><br />

geografischen Position, kann unser Land ein Zentrum <strong>des</strong> multimodalen Transports<br />

werden, das Asien, Europa sowie Süd- <strong>und</strong> Mittelamerika verbindet.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Versorgung mit Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen für den nordamerikanischen<br />

Markt wird <strong>Honduras</strong> mit China <strong>und</strong> Indien sowie Brasilien – als<br />

Schwellenland <strong>und</strong> zweiten Ranges - konkurrieren. Deswegen ist eine Strategie<br />

erfor<strong>der</strong>lich, die die Nischen <strong>und</strong> Sektoren identifiziert, wo die komparativen Vorteile<br />

von <strong>Honduras</strong> genutzt werden können. Die Position Brasiliens wird <strong>der</strong> von vielen<br />

europäischen Län<strong>der</strong>n ähneln, so daß es sich in einen enormen Verbraucher von<br />

Dienstleistungen <strong>und</strong> auf an<strong>der</strong>en Märkten in einen potentiellen Investor <strong>und</strong> externen<br />

Partner verwandeln wird.<br />

Zentralamerika wird ein gemeinsamer Block mit einer hohen Einwohnerzahl<br />

darstellen. Es verfügt über natürliche Ressourcen <strong>und</strong> das Pro-Kopf-Einkommen wird<br />

sich, als Ergebnis <strong>des</strong> Weltwirtschaftswachstums, verbessert haben. Wenn <strong>der</strong> Block<br />

<strong>der</strong> zentralamerikanischen Län<strong>der</strong> eine größere Integration erreicht, würde dies zu<br />

einem großen Konsummarkt sowie einer Öffnung für substantielle<br />

Investitionsinitiativen führen. Zentralamerika könnte ein wichtiges Finanzzentrum<br />

sowie ein spezialisiertes Technologiezentrum werden. Dies wird davon abhängen, ob<br />

man einen neuen Rahmen <strong>und</strong> neue Motivationen für eine solide, wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

soziale Integration findet.<br />

Auch in den Industrie- <strong>und</strong> Schwellenlän<strong>der</strong> wird die Nachfrage nach erneuerbaren<br />

Ressourcen, <strong>der</strong>en Verfügbarkeit sich aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Ausbeutung min<strong>der</strong>t,<br />

anwachsen. Der strategische Umgang mit diesen Ressourcen, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

seltenen Mineralien, wird unter den verschiedenen Regierungen einen prioritären<br />

Aspekt bei <strong>der</strong> Formulierung <strong>der</strong> öffentlichen Politiken darstellen.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

121


Die Bruttoinvestition in <strong>Honduras</strong> hat Prozentsätze von r<strong>und</strong> 30% <strong>des</strong> BIP erreicht<br />

<strong>und</strong> liegt so weit über dem lateinamerikanischen Durchschnitt (22%). Dies jedoch<br />

ohne wesentliche Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> zu<br />

zeigen, was unter an<strong>der</strong>em auch mit dem niedrigen Effizienzniveaus <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

geringen Produktivität <strong>der</strong> Arbeitskraft zusammenhängt.<br />

Trotz <strong>der</strong> bisher unternommenen Anstrengungen zur Erhöhung <strong>der</strong> Investitionseffizienz<br />

sowie <strong>der</strong> Produktivität bestehen weiterhin einige Probleme, die die freie<br />

Entwicklung <strong>des</strong> Binnen- <strong>und</strong> Außenhandels einschränken <strong>und</strong> sich auf die<br />

allgemeine Wirtschaftsleistung auswirken. So sind grössere Anstrengungen<br />

erfor<strong>der</strong>lich, damit in <strong>Honduras</strong> ein Klima herrscht, welches die Beschaffung von<br />

Investitionsmittel bis hin zu effizienteren Alternativen, die eine Erhöhung <strong>der</strong><br />

Kapitalproduktivität erlauben, för<strong>der</strong>t.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> geringen Wachstums <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>der</strong> letzten Perioden werden<br />

Maßnahmen benötigt, die mittelfristig die wirtschaftliche Reaktivierung im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Stabilität <strong>und</strong> <strong>des</strong> Vertrauens för<strong>der</strong>n. In diesem Sinn muß eine definierte,<br />

kohärente <strong>und</strong> nachhaltige Entwicklungspolitik für die produktiven Sektoren in<br />

Zusammenhang mit den wettbewerbsfähigen <strong>und</strong> komparativen Vorteilen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

eingeführt werden.<br />

Die Nationale Wettbewerbsfähigkeitsstrategie identifiziert 4 Entwicklungsimpulse, die<br />

auf aggressive <strong>und</strong> nachhaltige Weise auf internationaler Ebene geför<strong>der</strong>t werden<br />

sollen: (i) neue Möglichkeiten <strong>der</strong> Lohnveredelungsindustrie – Maquila – (jetzt<br />

jedoch auf Dienstleistungen ausgerichtet, wie z.B. Contact Centers <strong>und</strong> Back Office);<br />

(ii) die integrale Entwicklung unseres Potential im Bereich Agrar- <strong>und</strong><br />

Lebensmittelindustrie, (iii) Die För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Forstsektors als eine <strong>der</strong> drei<br />

wichtigsten natürlichen Ressourcen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, <strong>und</strong> (iv) die integrale Entwicklung<br />

im Bereich Tourismus.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

122


Eine Säule <strong>der</strong> zukünftigen Entwicklung <strong>Honduras</strong> ist <strong>der</strong> externe Sektor <strong>und</strong> <strong>des</strong>halb<br />

müssen nachhaltige <strong>und</strong> langfristige Anstrengungen unternommen werden, die zur<br />

Vermarktung <strong>der</strong> nationalen Produktion beitragen, den Tourismus för<strong>der</strong>n sowie die<br />

Schaffung von Räumen für neue Investitionen.<br />

Das Programm Images <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> muß im Rahmen einer öffentlich-privaten Allianz<br />

entwickelt werden, da Übereinstimmungen hinsichtlich Inhalt, Intensität <strong>und</strong><br />

Finanzierung erfor<strong>der</strong>lich sind. Auch muß das Programm mit den prioritären Achsen<br />

<strong>der</strong> nationalen Wettbewerbsfähigkeitsstrategie übereinstimmen. Seine Durchführung<br />

muß in Zusammenhang mit <strong>der</strong> Dynamik <strong>des</strong> Außenhandels <strong>und</strong> den an den globalen<br />

Märkten vorherrschenden Verhältnisse stehen. Außerdem soll das Programm einen<br />

langfristigen <strong>Plan</strong>ungshorizont haben, um Themen wie Profil <strong>der</strong> Nation,<br />

Differenzierungsstrategie <strong>und</strong> die Marke „<strong>Honduras</strong>“ zu konsolidieren.<br />

Im Hinblick auf seinen multisektoriellen Charakter <strong>und</strong> weil das Programm auf alle<br />

Gesellschaftssektoren übertragen werden soll, müssen die notwendigen<br />

Abfrageinstanzen, in Allianz mit dem Nationalen Ausschuß für Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Innovationen, geschaffen werden. Gleichzeitig müssen die entsprechenden<br />

Finanzmittel für die Entwicklung einer Werbekampagne zugeteilt werden. Diese Mittel<br />

könnten sich je nach Verhältnissen <strong>und</strong> dem Verhalten <strong>der</strong> Márkte während <strong>der</strong><br />

nächsten Regierungsperioden, progressiv erhöhen.<br />

Der Privatsektor sollte die öffentlichen Finanzmittel vervollständigen, damit die<br />

Werbekampagne hinsichtlich <strong>der</strong> Chancen <strong>und</strong> Anreize <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> nicht nur im<br />

Regierungsumkreis stattfinden, <strong>und</strong> als eine Erwartung – die Teil <strong>des</strong> natürlichen<br />

Verhaltens <strong>der</strong> Honduraner ist - plaziert wird.<br />

In diesem Sinn wird festgelegt, daß das Programm „ Image <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>“ auch eine<br />

interne Inzidenz-Komponente benötigt, die auf die Promotion <strong>der</strong> kulturellen Werte<br />

<strong>Honduras</strong>, die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Produktionsqualität, das Dienstleistungsverhalten sowie<br />

<strong>des</strong> bürgerlichen Kompromisses für den Aufbau <strong>der</strong> Zukunft <strong>der</strong> Nation ausgerichtet<br />

ist.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

123


Der diplomatische <strong>und</strong> konsulare Dienst sollte eine <strong>der</strong> führenden Stellen für die<br />

Umsetzung <strong>des</strong> nationalen Programms “Image <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>” sein. Dazu sollen die<br />

notwendigen Instanzen geschaffen werden, die eine Professionalisierung <strong>des</strong><br />

Außendienstes, die Bildung von Kompetenzen im Bereich Werbung für Investitionen<br />

<strong>und</strong> Tourismus ermöglichen. Auch sollte eine komplette Restrukturierung <strong>des</strong><br />

Außendienstes vorgenommen werden, einschließlich eines Standortwechsels <strong>der</strong><br />

Botschaften <strong>und</strong> Konsulate unter Beachtung <strong>der</strong> Handelsbeziehungen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Geographie <strong>der</strong> Weltwirtschaft.<br />

DIE GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN HINSICHTLICH<br />

WETTBEWERBSFÄHIGKEIT , IMAGE DES LANDES UND ENTWICKLUNG DER<br />

PRODUKTIVEN SEKTOREN<br />

1. <strong>Honduras</strong> muß ständig über eine “denkende” Instanz verfügen, die<br />

basierend auf <strong>der</strong> kontinuierlichen Aktion <strong>und</strong> mit Hilfe von breiten <strong>und</strong><br />

ausreichenden Informationen, neue Chancen für das Land in den Bereichen<br />

Produktion, Dienstleistungen, Neue Märkte, neue kommerziellen Allianzen,<br />

Nischen in Gebieten o<strong>der</strong> auf schon existierenden Märkten <strong>und</strong> neue Formen<br />

<strong>der</strong> Bewirtschaftung <strong>der</strong> Ressourcen entdeckt, die die Formulierung von<br />

Politiken , Investitionen, Entwurf <strong>der</strong> Bildungspläne, Verteilernetze <strong>und</strong><br />

Vermarktungssysteme ermöglicht <strong>und</strong> ganz allgemein das Land orientiert.<br />

Ziel ist es einen erfolgreichen Einschluß in die Weltwirtschaft zu erreichen, um<br />

kontinuierlich die Lebensbedingungen <strong>und</strong> das Wohlergehen <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

zu verbessern. Dieser Prozeß muß die akademischen, finanziellen <strong>und</strong><br />

menschlichen Kapazitäten in enge Verbindung bringen <strong>und</strong> die staatliche<br />

Aktion muß auf die Wahrnehmung <strong>der</strong> auf internationaler Ebene<br />

stattfindenden Verän<strong>der</strong>ungen im Interesse <strong>der</strong> honduranischen Fachleute,<br />

Arbeiter <strong>und</strong> Unternehmer sowie <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>, die in <strong>Honduras</strong> wohnen,<br />

ausgerichtet sein.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

124


2. Die erfolgreiche Wahrnehmung <strong>der</strong> neuen Chancen erfor<strong>der</strong>t auch, daß die<br />

nationale Wettbewerbsfähigkeit geför<strong>der</strong>t wird <strong>und</strong> zwar mit einem<br />

schnelleren Rhythmus als dies in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n, die mit <strong>Honduras</strong> in den<br />

Bereichen Reiseziel <strong>und</strong> Investitionsstandort konkurrieren, geschieht. Dieser<br />

beschleunigte Arbeitsrhythmus – <strong>der</strong> auch mit dem aktuellen<br />

Bevölkerungswachstum in Verbindung steht , <strong>der</strong> in einem an<strong>der</strong>en Teil<br />

dieses Dokuments behandelt wird – sowie <strong>der</strong> bestehende Rückstand<br />

hinsichtlich Arbeitsplätze <strong>und</strong> aktuellen Einkünfte <strong>der</strong> erwerbstätigen<br />

Bevölkerung, kann als eine gute Voraussetzung zur Erreichung von<br />

verbesserten Lebensbedingungen für die Bevölkerung angesehen werden. Zu<br />

diesem Zweck muß das Land seine menschlichen Ressourcen <strong>und</strong> die zur<br />

Verfügung stehenden Finanzmittel für die Werbearbeit, den Anreizen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung von Beziehungen, Allianzen <strong>und</strong> Abkommen mit an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n,<br />

die zur Steigerung <strong>des</strong> Anreizes als Standort im kommerziellen Bereich <strong>und</strong><br />

zur Konkretisierung neuer Chancen für die Bevölkerung beitragen, einsetzen.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist auch die Restrukturierung <strong>des</strong> Außendiensts unbedingt<br />

erfor<strong>der</strong>lich <strong>und</strong> zwar nicht nur in Bezug auf die Art <strong>des</strong> unter Vertrag<br />

genommenen diplomatischen Funktionärs son<strong>der</strong>n auch in Funktion <strong>der</strong><br />

kommerziellen, finanziellen sowie investitionsorientierten Interessen <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>.<br />

3. In Zukunft wird die Wissensgesellschaft starke Verän<strong>der</strong>ungen bei den<br />

wirtschaftlichen Aktivitäten, <strong>der</strong> Produktionsart <strong>und</strong> den Reichtumsquellen<br />

bewirken. Die traditionellen Vermögenswerte werden ihren Wert als<br />

Reichtumsquellen gegenüber den durch die Wissensentwicklung produzierten<br />

Vermögenswerte <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Kapazitäten für Innovationen, die die<br />

Effizienz steigern, die Kosten min<strong>der</strong>n <strong>und</strong> die Produktion von Gütern <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen beschleunigen, verlieren. In diesem Sinn wird die För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>des</strong> Wissens <strong>und</strong> <strong>der</strong> Innovation sowie eine mo<strong>der</strong>ne <strong>und</strong> geeignete<br />

Rechtssprechung zum Schutz <strong>des</strong> Eigentums <strong>und</strong> <strong>der</strong> Rechte hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Vermögenswerte <strong>des</strong> Bereichs Wissen <strong>und</strong> Innovation Arbeitsbereiche<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

125


darstellen, die mittelfristig in Angriff genommen werden müssen. Diese<br />

Aspekte werden das natürliche Ergebnis <strong>der</strong> Verbesserung <strong>des</strong><br />

Bildungsprozesses, <strong>des</strong> breiten Zugangs zu Informationen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Zertifizierung <strong>der</strong> Bildungseinrichtung sein. Nach dem die Ziele <strong>der</strong><br />

Basissäulen <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit erreicht wurden, sind Fortschritte im<br />

Bereich “Wissensproduktion” als ein Mittel zu Erhaltung <strong>der</strong> von uns<br />

angestrebten Position <strong>des</strong> FEM (Globaler Wettbewerbsfähigkeits-Index)<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Zur Zielerreichung ist die entscheidende Aktion seitens <strong>der</strong><br />

Bürgerinstitutionen erfor<strong>der</strong>lich, damit das Wissen in ein geschätztes <strong>und</strong><br />

ökonomisch anerkanntes <strong>und</strong> geschütztes Gut verwandelt wird.<br />

4. Das Land muß eine spezialisierte Werbekampagne für den internationalen<br />

Markt entwickeln, die durch das Design <strong>der</strong> Marke „<strong>Honduras</strong>“ unterstützt<br />

wird Diese Marke soll auf die Nutzung <strong>der</strong> natürlichen Reichtümer, <strong>der</strong><br />

politischen Stabilität, neue Investitionschancen, die kulturellen <strong>und</strong><br />

künstlerischen Aspekte sowie die Qualität <strong>der</strong> menschlichen Ressourcen<br />

ausgerichtet sein. Diese Kampagne soll nicht nur dazu eingesetzt werden,<br />

<strong>Honduras</strong> im Ausland bekanntzumachen, son<strong>der</strong>n auch um intern eine neue<br />

Kultur <strong>des</strong> Nationalstolzes zu för<strong>der</strong>n. Außerdem sollte sie die langfristigen<br />

Ziele <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong> die wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Rechtfertigungen <strong>der</strong><br />

Richtlinien <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation unter <strong>der</strong> Bevölkerung verbreiten.<br />

5. Die nationale Strategie in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit muß mit den<br />

nationalen Objektiven, den nationalen prioritären Zielen, den strategischen<br />

Richtlinien <strong>und</strong> den Indikatoren <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong><br />

Nation in Einklang gebracht werden. Die produktiven Sektoren müssen<br />

garantieren, daß diese nationale Strategie auch ihre unmittelbaren sowie<br />

mittel- <strong>und</strong> langfristigen <strong>Vision</strong>en <strong>und</strong> Erwartungen beinhaltet.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

126


ZIELSETZUNGEN HINSICHTLICH WETTBEWERBSFÄHIGKEIT, IMAGE DES<br />

LANDES UND ENTWICKLUNG DER PRODUKTIVEN SEKTOREN<br />

Bis zum Jahr 2022 wird das Land, aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Imagekampagne, eine gute<br />

internationale Position als attraktives Reiseland <strong>und</strong> Investitionsstandort sowie für die<br />

Nie<strong>der</strong>lassung ausländischer Unternehmen, als ein sicheres Residenzland mit<br />

qualifizierten internationalen Dienstleistungszentren erreicht haben. Ausserdem wird<br />

es das Image eines im sozialen <strong>und</strong> politichen Bereich stabilen Lan<strong>des</strong> haben. Der<br />

Aussendienst wird restrukturiert sein <strong>und</strong> über neue Standorte für seine<br />

diplomatischen Delegationen verfügen. Diese neuen Standorte werden in<br />

Übereinstimmung mit den wirtschaftlichen <strong>und</strong> kommerziellen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Welt sowie <strong>der</strong> Tatsache, daß diese Delegationen unser Land sowie seine<br />

Qualitäten im Rest <strong>der</strong> Welt aktiv vermarkten müssen. <strong>Honduras</strong> wird über eine<br />

gültige nationale Wettbewerbsfähigkeit-Strategie verfügen, die mit <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong> dem <strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation in Einklang gebracht wurde <strong>und</strong> die eine führende<br />

Rolle bei <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit, <strong>des</strong> Image <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> produktiven Sektoren in <strong>Honduras</strong> spielen wird.<br />

Bis zum Jahr 2034 wird sich die Wachstumsrate <strong>der</strong> ausländischen Investitionen<br />

verdreifacht <strong>und</strong> diversifizier haben <strong>und</strong> in allen Regionen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> präsent sein.<br />

Es werden klare <strong>und</strong> stabile Regeln vorhanden sein <strong>und</strong> <strong>der</strong> Staat wird ein<br />

Kooperationspartner <strong>der</strong> Bürger sein, <strong>der</strong> die produktiven <strong>und</strong> kommerziellen<br />

Initiativen jeglicher Größe unterstützt. Der <strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation wird das wichtigste<br />

Instrument für die Einführung von Politiken <strong>und</strong> Programmen, die Prinzipien<br />

enthalten, welche die Beteiligung <strong>der</strong> Honduraner als Entwicklungsakteure <strong>und</strong> –<br />

begünstigte beinhalten.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

127


<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

ANPASSUNG AN DEN<br />

KLIMAWANDEL UND KLIMASCHUTZ<br />

128


Die Klimarahmenkonvention <strong>der</strong> Vereinten Nationen (UNFCCC) wurde in Rio de<br />

Janeiro im Jahr 1982 während <strong>des</strong> ersten Weltgipfel als Teil <strong>der</strong> Umweltschutz-<br />

abkommen , unter an<strong>der</strong>em Biodiversitäts-Konvention <strong>und</strong> <strong>der</strong> Konvention zum<br />

Kampf gegen die Desertifikation, die auch Begleitdokumente <strong>der</strong> Deklaration von Rio<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Agenda 21 sind, unterzeichnet.<br />

Die Rahmenkonvention trat 1994 in Kraft <strong>und</strong> enthält vier zentrale Prinzipien in<br />

Bezug auf den Klimawandel:<br />

• Das Prinzip, welches anerkennt, daß <strong>der</strong> Klimawandel die ganze Menschheit mit<br />

Sorge erfüllt.<br />

• Das Prinzip <strong>der</strong> gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten <strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong> mit verschiedenen Entwicklungsniveaus.<br />

• Das Prinzip, daß in den Fällen, in denen ernsthafte o<strong>der</strong> nicht wie<strong>der</strong>gutzumachende<br />

Schäden drohen, das Fehlen einer völligen Gewißheit nicht zum<br />

Aufschub <strong>der</strong> Maßnahmen führen soll.<br />

• Das Prinzip <strong>der</strong> Gerechtigkeit hinsichtlich <strong>der</strong> Ausgaben für abschwächende<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Anpassung an die neue Situation. Da die entwickelten Län<strong>der</strong>n<br />

die Hauptverantwortlichen für die Emissionen von Treibhausgasen sind, sind sie<br />

verpflichtet, sauberere Technologien zu transferieren, den Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

finanzielle Assistenz für die Bekämpfung <strong>der</strong> Probleme <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e für die<br />

eingegangenen Kompromisse hinsichtlich <strong>der</strong> Emissionsabschwächung zu leisten.<br />

diese Problematik zu leisten.<br />

Der UNFCCC wurde vom honduranischen nationalen Kongreß am 14. Februar 1995<br />

mit Dekret 26-95 ratifiziert. Diese Konvention ist ein Abkommen, welches als<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>des</strong> Kyoto-Protokolls diente. Das Kyoto-Protokoll ist ein rechtlichverbindliches<br />

Instrument, das die Industrie- <strong>und</strong> Schwellenlän<strong>der</strong> verpflichtet, ihre<br />

Treibhausemissionen um 5% gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren. Die<br />

Verhandlungen dauerten von 1997 bis 2004 <strong>und</strong> das Protokoll trat erst am 16.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

129


Februar 2005 in Kraft, nachdem 55% <strong>der</strong> Industrie- <strong>und</strong> Schwellenlän<strong>der</strong> das<br />

Protokoll ratifiziert hatten. Der honduranische Kongreß hatte das Protokoll schon am<br />

16. Juni 2000 mittels Dekret 37-2000 ratifiziert.<br />

<strong>Honduras</strong> kämpft mit den extremen Auswirkungen <strong>des</strong> Klimawandels <strong>und</strong> verzeichnet<br />

eine größere Anzahl von Hurrikans, sturmartige Nie<strong>der</strong>schläge <strong>und</strong><br />

Überschwemmungen, Trockenzeiten <strong>und</strong> Wasserknappheit, Produktivitätsverlust <strong>der</strong><br />

Böden <strong>und</strong> Anbauten, stärkere Hitzewellen, Anstieg <strong>des</strong> Meeresspiegels, Anstieg <strong>der</strong><br />

tropischen Erkrankungen, größere Frequenz <strong>und</strong> Intensität <strong>der</strong> Phänomen wie Niño y<br />

Niña. Hier handelt es sich um relevante Faktoren, die –laut den Voraussagen von<br />

Februar 2007 (siehe Zwischenstaatlicher Ausschuß <strong>der</strong> Vereinten Nationen für<br />

Klimaän<strong>der</strong>ungen – IPCC - Wissenschaftliche Gruppe <strong>der</strong> Konvention) in den<br />

nächsten Jahrzehnten mit mehr Intensität auftreten werden.<br />

Im Human Development Index 2006 <strong>und</strong> seit 2007 auch in den Berichten von<br />

Germanwatch, die <strong>der</strong> 15. Konferenz <strong>des</strong> Weltgipfels für Klimawandel ( 7.-18.12.<br />

Kopenhagen) vorgelegt wurden, wird auf die vorgenannten Faktoren hingewiesen.<br />

Der Weltindex für Klimawandel <strong>2010</strong> hebt hervor, daß <strong>Honduras</strong> in <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong><br />

meistbetroffenen Län<strong>der</strong> auf globaler Ebene für den Zeitraum 1990 – 2008 auf Platz<br />

liegt.<br />

Die nationale Beteiligung an diesem Thema bezieht auf folgende Bereiche:<br />

• Abschwächung <strong>des</strong> Klimawandels bedeutet: Reduzierung <strong>der</strong><br />

Treibhausgasemissionen, um so zur Stabilisierung <strong>der</strong> aktuellen Erdtemperatur <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> bestehenden Treibhausgaseffekte im globalen Klimasystem beizutragen. Hier<br />

geht es um die Erstellung <strong>und</strong> Umsetzung von Projekten, die die erneuerbaren<br />

Energiequellen ausschöpfen (Wasser, Wind, Biomasse, Erdwärme) sowie Projekte in<br />

Bezug auf die Energieeffizienz <strong>der</strong> Wohnhäuser sowie <strong>des</strong> kommerziellen <strong>und</strong><br />

industriellen Sektors; Methaneinfang bei industriellen Abwasserwassern,<br />

Mülldeponien, Tierexkremente <strong>und</strong> Stromerzeugung mit dem produzierten Biogas;<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> degradierten Forstflächen (wo vor dem 31.12.1989 keine<br />

Wald vorhanden war) sowie – es fehlt jedoch noch die Genehmigung – das Projekt<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

130


REED ( Vermeidung von Entwaldung mittels <strong>der</strong> Aufforstung <strong>und</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

<strong>der</strong> degradierten Flächen).<br />

• Anpassung an den Klimawandel: dies bedeutet die Antwortkapazität <strong>und</strong> das<br />

Überleben angesichts <strong>der</strong> potentiellen Auswirkungen von extremen Naturereignissen.<br />

Für diese Fälle wird die Entwicklung von Systemen für nachstehende Bereiche<br />

erwartet: Monitoring <strong>und</strong> Messung <strong>der</strong> klimatischen Konditionen, Frühalarm im<br />

Notfall, Monitoring <strong>der</strong> geographischen Information, neue Bodennutzungstechniken,<br />

gute produktive Praktiken, Einführung von neuen Konstruktionsmethoden für<br />

Wohnhäuser, Hochhäuser, Straßen <strong>und</strong> hydraulische Bauten, lokale <strong>und</strong><br />

kommunales Risikomanagement, präventive Raumordnung, ,<br />

Regenwasserspeicherung <strong>und</strong> Erhaltung <strong>der</strong> Wassereinzugsgebiete.<br />

• Technologietransfer für Abschächung <strong>und</strong> Anpassung<br />

• Finanzierung<br />

Es ist wichtig, zu erwähnen, daß <strong>Honduras</strong> das erste Land <strong>der</strong> Welt ist, welches<br />

freiwillig die Richtlinien <strong>des</strong> Kyoto-Protokolls erfüllt. <strong>Honduras</strong> hat die ersten<br />

Zertifikate für Emissionsreduzierungen (CER) für die hydroelektrischen Projekte La<br />

Esperanza <strong>und</strong> Rio Blanco erhalten. Auch ist es gelungen, das erste Projekt für<br />

Methangaseinfang bei Abwässern zu konsolidieren <strong>und</strong> den Gütesiegel Gold<br />

Standard zu erhalten.<br />

DIE GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN IM BEREICH ANPASSUNG AN DEN<br />

KLIMAWANDEL UND KLIMASCHUTZ<br />

1. Einschluß <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> in die Projekte <strong>der</strong> Anpassung an den Klimawandel<br />

<strong>und</strong> Klimaschutz mittels <strong>der</strong> institutionellen Stärkung <strong>des</strong> Ministeriums für<br />

Natürliche Ressourcen <strong>und</strong> Umwelt (SERNA). Formulierung von nationalen<br />

Politiken <strong>und</strong> Breitstellung von Ressourcen, die die Entwicklung einer<br />

systematischen Aktion für Bewußtseinsbildung <strong>und</strong> Promotion <strong>der</strong><br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

131


Wirtschaftsinstrumente, die im Rahmen <strong>des</strong> Kyoto-Protokolls genehmigt<br />

wurden sowie die noch durch die Konvention <strong>der</strong> Vereinten Nationen zu<br />

genehmigenden Instrumente. Diese Konvention über Klimawandelt wird im<br />

Dezember <strong>2010</strong> in Mexiko stattfinden wird.<br />

2. Es soll erreicht werden, daß die wachsende Nutzung <strong>der</strong> erneuerbaren<br />

Energien in <strong>der</strong> Energieerzeugungsmatrix <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> zur Plazierung <strong>der</strong><br />

Kohlendioxid-Zertifikate auf dem internationalen Markt führen. Damit könnte<br />

<strong>Honduras</strong> in <strong>der</strong> Region eine führende Rolle einnehmen, <strong>und</strong> so als eine<br />

progressive Nation im Bereich nachhaltige Entwicklung <strong>und</strong> Abschwächung<br />

<strong>des</strong> Klimawandels gelten.<br />

3. Einführung eines systematischen Prozeß <strong>der</strong> ökologischen <strong>und</strong> produktiven<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> degradierten Forstflächen. Dies beinhaltet nicht nur<br />

eine wesentliche Verbesserung <strong>der</strong> Umweltbedingungen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, son<strong>der</strong>n<br />

auch die Möglichkeit in den nächsten Jahren Zugang zu finanziellen Mitteln<br />

in Höhe von H<strong>und</strong>erten von Millionen US-Dollar zu haben.<br />

4. Die Reduzierung <strong>der</strong> physischen <strong>und</strong> umweltbedingten Vulnerabilität <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> mittels einer differenzierten Aktion, die auf den Schutz <strong>der</strong> urbanen<br />

Zentren mit einer hohen Bevölkerungskonzentration <strong>und</strong> <strong>der</strong> produktiven<br />

Flächen, die eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung für das Land haben, ausgerichtet ist.<br />

5. Die Erreichung <strong>der</strong> vollständigen Umsetzung <strong>der</strong> Strategie “ die sauberste<br />

Produktion von <strong>Honduras</strong>“ <strong>und</strong> <strong>des</strong> entsprechenden Aktionsplans. Diese<br />

Strategie hat zum Ziel, das Umweltmanagement bei den Unternehmen zu<br />

för<strong>der</strong>n, den rechtlichen Rahmen für eine sauberere Produktion zu formulieren<br />

<strong>und</strong> anzupassen, die technischen Fähigkeiten <strong>und</strong> die Führung- <strong>und</strong><br />

Koordinationskapazitäten in dieser Materie seitens <strong>des</strong> privaten <strong>und</strong><br />

öffentlichen Sektors zu stärken, die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Forschung sowie<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

132


Informationen zu erstellen, zu sammeln <strong>und</strong> zu verbreiten <strong>und</strong> nachhaltige<br />

Modelle <strong>der</strong> sauberen Produktion zu för<strong>der</strong>n.<br />

ZIELSETZUNGEN DER VISION – ANPASSUNG AN DEN KLIMAWANDEL UND<br />

KLIMASCHUTZ<br />

Bis zum Jahr 2022 wird <strong>Honduras</strong> einen institutionellen Rahmen für die För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>und</strong> Aufrechterhaltung <strong>der</strong> Themen Anpassung an den Klimawandel <strong>und</strong><br />

Klimaschutz konsolidiert haben. Der Privatsektor wird sich das Thema<br />

Energieeffizienz angeeignet haben <strong>und</strong> es werden öffentlich-private Allianzen für die<br />

Entwicklung gemeinsamer Forschungsprojekte für die Nutzung <strong>der</strong> natürlichen<br />

Energiequellen. In Zentralamerika wird <strong>Honduras</strong> über die höchste Anzahl von<br />

CERs (Emissionsreduzierungs-Zertifikate) verfügen <strong>und</strong> die Nutzung <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Derivate <strong>der</strong> UN-Rahmenkonvention über Klimawandel werden eine Quelle für<br />

Einkommen <strong>und</strong> Arbeitsplätze für Tausende von Honduranern darstellen. Im<br />

Einklang mit den strategischen Richtlinien bezüglich regionaler Entwicklung,<br />

natürliche Ressourcen <strong>und</strong> Umwelt wird sich die physische Anfälligkeit um 50% <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> jährliche Verlust <strong>der</strong> Forstflächen um 70% vermin<strong>der</strong>t haben. Die netto Nutzung<br />

<strong>der</strong> hydrologischen Ressourcen sowie die Wasserspeicherkapazität für produktive<br />

Zwecke wird sich von 5 auf 16% erhöht haben. Die sauberere Produktion wird<br />

sowohl im öffentlichen als auch privaten Sektor ein permanentes Thema <strong>der</strong> Agenda<br />

sein.<br />

Bis zum Jahr <strong>2038</strong> wird <strong>Honduras</strong> das Thema Klimawandel in die sektorielle<br />

<strong>Plan</strong>ung eingeschlossen haben. Alle öffentlichen <strong>und</strong> privaten Investitionen werden<br />

im Rahmen einer Abschwächung <strong>und</strong> Anpassung vorgenommen werden. Für<br />

400.000 ha Forstfläche werden Emissionsreduzierungs-Zertifikate auf den<br />

internationalen Märkten plaziert werden. Und die abgeleiteten Zertifikate <strong>der</strong><br />

Umwandlung <strong>der</strong> Energiematriz <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> werden auch international plaziert<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

133


werden, mit Ziel finanzielle Ressourcen <strong>und</strong> ökologische Differenzierung für<br />

<strong>Honduras</strong> auf internationaler Ebene zu erreichen. Die sauberere Produktion wird<br />

sowohl im öffentlichen als auch privaten Sektor ein permanentes Thema <strong>der</strong> Agenda<br />

sein.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

134


V. MATRIX DER INDIKATOREN FÜR<br />

DIE ABLAUFVERFOLGUNG<br />

DES PLANS DER NATION<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

135


No. INDIKATOR<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Baseline 2009<br />

(Letzte<br />

verfügbaren<br />

Daten)<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

2013 2017 2022 <strong>2038</strong><br />

STRATEGISCHE RICHTLINIEN No. 1: NACHHALTIGE ENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNG<br />

Demografischer<br />

Abhängigkeitsquotient (INE-<br />

Nationales Statistikinstitut)<br />

Bevölkerungsrate bezüglich <strong>der</strong><br />

Information- <strong>und</strong> Werte-<br />

Verbreitung im Rahmen einer<br />

Bildungsperspektive <strong>der</strong> Familie<br />

(Bildungsministerium)<br />

Schwangerschaftsrate bei<br />

Jugendlichen (INE)<br />

78.4 74.4 70.4 66.4 56.4<br />

0 15 25 40 80<br />

22 19.8 15.8 12.7 8.9<br />

STRATEGISCHE RICHTLINIEN No. 2: DEMOKRATIE, BÜRGERTUM, REGIERBARKEIT<br />

Politischen Parteien mit<br />

zertifizierten Audits betr. <strong>des</strong><br />

Ursprungs <strong>der</strong> in den Wahlkampagnen<br />

verwendeten<br />

Ressourcen in % (TSE – Nat.<br />

Wahltribunal)<br />

Gewählten Bürger , die<br />

öffentlich einen Bericht über<br />

ihre Beiträge zur Erfüllung <strong>der</strong><br />

Ziele <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation<br />

präsentierten – in %<br />

(Wahlobservatorium)<br />

Gen<strong>der</strong> Empowerment Index<br />

(UNDP)<br />

Index <strong>der</strong> Sozialkonflikte<br />

Indikator <strong>der</strong> Korruptionskontrolle<br />

(Perzentil), (Weltbank,<br />

Globale Indikatoren <strong>der</strong><br />

Regierbarkeit)<br />

0 50 100 100 100<br />

0 25 40 70 100<br />

0.58 0.6 0.66 0.7 0.75<br />

23 21 17 12


No. INDIKATOR<br />

9<br />

10<br />

Anzahl <strong>der</strong> kommunalen<br />

Mechanismen zur Beteiligung<br />

<strong>der</strong> Bürger u. kommunalen<br />

Organisationen an den<br />

Transparenz- <strong>und</strong> Rechnungslegungsprozessen<br />

hinsichtl. <strong>der</strong><br />

für die Erfüllung <strong>der</strong> Ziele <strong>des</strong><br />

<strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation benutzten<br />

Finanzmittel (Nationales<br />

Entwicklungskomitee)<br />

Anzahl <strong>der</strong> Bürgerabfragen<br />

beim regionalisierten Haushalts-<br />

Informationssystems <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s<br />

<strong>der</strong> Nation – jährlich (SEFIN)<br />

Baseline 2009<br />

(Letzte<br />

verfügbaren<br />

Daten)<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

2013 2017 2022 <strong>2038</strong><br />

0 5 10 15 20<br />

0 10.000 50.000 75.000 100.000<br />

11 Illegale Landbesetzungen (ILD) 70% 60% 50% 40% 5%<br />

STRATEGISCHE RICHTINIEN No. 3 ARMUTSMINDERUNG, SCHAFFUNG VON VERMÖGENSWERTE UND<br />

CHANCENGLEICHHEIT<br />

Haushalte in extremer Armut (%)<br />

12<br />

(INE)<br />

36.2 32.0 27.0 21.0 0.0<br />

13 Haushalte in Armut (%) 59.2 55.0 49.0 41.0 10.0<br />

Erwerbstätige mit<br />

14<br />

Arbeitsplatzprobleme in %<br />

46% 39% 32% 25% 15%<br />

15 Verdeckte Unterbeschäftigung 29.8 29 24 18 5<br />

16<br />

Prozentsatz <strong>der</strong> Arbeiter, die<br />

Vorsorgesysteme angehören<br />

13% 23% 33% 43% 90%<br />

17<br />

18<br />

19<br />

STRATEGISCHE RICHTLINIEN No. 4 BILDUNG UND KULTUR ALS MITTEL DER SOZIALEN EMANZIPATION<br />

Prozentsatz <strong>der</strong> Erfüllung <strong>der</strong><br />

festgelegten Unterrichtstagen<br />

(200 Tage) in den öffentlichen<br />

Bildungseinrichtungen (UMC-<br />

UPN)<br />

Netto Deckung <strong>der</strong><br />

Vorschulerziehung (%)<br />

Netto Deckung <strong>der</strong> Basisbildung<br />

in den zwei ersten Zyklen (%)<br />

(INE)<br />

0% 90 100 100 100<br />

38.6 45 55 75 95<br />

92.5 95 100 100 100<br />

137


No. INDIKATOR<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

Netto Deckung <strong>der</strong> Basisbildung<br />

im dritten Zyklus (%) (INE)<br />

Netto Deckung <strong>der</strong> mittleren<br />

Schulbildung (%)<br />

Zertifizierte<br />

Bildungseinrichtungen - %<br />

(UMCE-UPN)<br />

Durchschnittliche<br />

Schulbildungsrate (UMCE-UPN)<br />

Durchschnittliche schulische<br />

Leistung in Spanisch <strong>und</strong><br />

Mathematik (Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />

Mittelstufe)<br />

Baseline 2009<br />

(Letzte<br />

verfügbaren<br />

Daten)<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

2013 2017 2022 <strong>2038</strong><br />

39.7 42 60 70 80<br />

24.2 27 35 45 60<br />

0 10 25 35 90<br />

5.0 5.8 6.4 7.5 9.0<br />

40 45 50 60 70<br />

STRATEGISCHE RICHTLINIEN No. 5 DAS GESUNDHEITSWESEN ALS GRUNDLAGE FÜR BESSERE<br />

LEBENSBEDINGUNGEN<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

Kin<strong>der</strong>sterblichkeitsrate (unter 5<br />

Jahre) – Ges<strong>und</strong>heitsministerium<br />

Max. Wartezeit in Tagen für<br />

programmierte Operationen in<br />

öffentl. Krankenhäusern<br />

(Ges<strong>und</strong>heitsministerium – im<br />

Aufbau)<br />

Malaria <strong>und</strong> Dengue-Inzidenz<br />

(Ges<strong>und</strong>heitsministerium)<br />

Inzidenzrate <strong>der</strong> mit den<br />

Lebensbedingungen<br />

verb<strong>und</strong>enen Krankheiten<br />

(Durchfall, ARE x 1000<br />

Einwohner <strong>und</strong> TBC x 100.000) -<br />

Ges<strong>und</strong>heitsministerium<br />

Inzidenzrate HIV bei 15 – 49<br />

Jahre (PENSIDA)<br />

Prozentsatz <strong>der</strong> in den staatl.<br />

Krankenhäuser ausgestellten<br />

Rezepte mit Medikamentenübergabe(Ges<strong>und</strong>heitsministerium<br />

– im Aufbau)<br />

32 30 21 17.0 12.0<br />

N.V. 30.0 20.0 10.0 5.0<br />

3,742/12,828 3,500/11,00<br />

0<br />

2,200/9,200 1,500/6,700 800/3,500<br />

31.9/70.1/50 27.3/60/45 22.1/52/35 17.1/45/20 12.3/38.2/<br />

5<br />

1.2 1.05 0.9 0.7 0.2<br />

N.V. 60 77 93 95<br />

138


No. INDIKATOR<br />

31<br />

32<br />

33<br />

Anzahl <strong>der</strong> Munizipien mit<br />

Wasser- <strong>und</strong> Abwassersystem<br />

(Innenministerium/SANAA)<br />

Prozentsatz <strong>der</strong> ländlichen<br />

Haushalte mit<br />

Trinkwasserversorgung<br />

Prozentsatz <strong>der</strong> Haushalte mit<br />

Müllabfuhr (INE)<br />

Baseline 2009<br />

(Letzte<br />

verfügbaren<br />

Daten)<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

2013 2017 2022 <strong>2038</strong><br />

5 50 100 150 298<br />

63.2 70.0 85.0 93.0 95.0<br />

25.7 35.0 45.0 60.0 90.0<br />

STRATEGISCHE RICHTLINIEN No. 6 SICHERHEIT ALS ENWICKLUNGSVORAUSSETZUNG<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

Tötungsrate ( x 100.000 Einw.)<br />

(Beobachtungsstelle f. Gewalt)<br />

Tötungsrate in Verbindung mit<br />

Raub<br />

Rate <strong>der</strong> Unfalltote (x 100.000)<br />

(Beobachtungsstelle f. Gewalt)<br />

Sexualdelikt-Rate (x 100.000<br />

Einw.) (Beobachtungsstelle f.<br />

Gewalt)<br />

Anzahl <strong>der</strong> mit Drogenhandel in<br />

Verbindung stehenden Delikte<br />

(pro Jahr) – (Beobachtungsstelle<br />

f. Gewalt)<br />

Gerichte f. Häusliche Gewalt auf<br />

nationaler Ebene<br />

57.9 52.0 42.0 33.0 13.0<br />

7.8 6.0 4.0 3.0 2.0<br />

17.2 14.0 10.0 7.0 4.0<br />

21 19.0 17.0 13.0 12.0<br />

710.0 400 250 100 50<br />

2 9.0 18.0 30.0 61.0<br />

STRATEGISCHE RICHTLINIEN No.7 REGIONALE ENTWICKLUNG, NATÜRLICHE RESSOURCEN UND UMWELT<br />

40<br />

41<br />

Regionen mit funktionierenden<br />

Regionalen Arbeitskreise<br />

(Innenministerium) – (%)<br />

Regionen mit genehmigten u. in<br />

Durchführung befindenden<br />

Raumordnungsplänen (die<br />

Investitionsprojekte för<strong>der</strong>n, die<br />

Unter- <strong>und</strong> Übernutzung u.<br />

physische Vulnerabilität<br />

reduzieren ) (Innenministerium)<br />

0 50 75 90 100<br />

0 50 60 75 85<br />

139


No. INDIKATOR<br />

42<br />

43<br />

44<br />

45<br />

46<br />

47<br />

48<br />

Dezentralisierungsrate <strong>der</strong><br />

öffentl. Ausgaben (SEFIN)<br />

Nat. Rate f. Wasserspeicherung<br />

u. Ausschöpfung <strong>der</strong> nat.<br />

Ressourcen (SERNA)<br />

Ha. Forstflächen im<br />

ökologischen u. produktiven<br />

Aufbau, Partizipation am<br />

internat. Markt f. Kohlendioxyd-<br />

Zertifikate (ICF)<br />

Prozentsatz <strong>der</strong><br />

Anreicherungszonen mit<br />

Managementplänen (SERNA)<br />

Schutzgebiete mit<br />

Managementpläne <strong>und</strong><br />

Finanzmechanismen f.<br />

Nachhaltigkeit in %<br />

Globaler Klima-Risiko-Index<br />

(Position <strong>Honduras</strong>) (SERNA)<br />

Anzahl <strong>der</strong> Munizipien mit<br />

Zertifizierung f. Konzessionen<br />

<strong>und</strong> Umweltmanagement<br />

(SERNA)<br />

Baseline 2009<br />

(Letzte<br />

verfügbaren<br />

Daten)<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

2013 2017 2022 <strong>2038</strong><br />

3 10 20 30 40<br />

5 7.5 12.5 17 25<br />

0 100.000 250.000 400,000 1000.000<br />

10 35 55 70 100<br />

12 50 100 100 100<br />

3 15 31 38 50.0<br />

0 100 200 298 298<br />

STRATEGISCHE RICHTLINIE No. 8 PRODUKTIVE INFRASTRUKTUR ALS MOTOR DER WIRTSCHAFTSAKTIVITÄT<br />

49<br />

50<br />

51<br />

52<br />

Fortschritte <strong>des</strong> Programms<br />

Aufbau <strong>und</strong> Rekonstruktion <strong>des</strong><br />

Straßennetzes (Fondo Vial) (%)<br />

Nat. Rate Soziale Verbindungen<br />

(% Bevölkerung mit Zugang zum<br />

Primärstrassennetz (SOPTRAVI)<br />

Nat. Rate produktive<br />

Verbindungen (% <strong>des</strong><br />

Territoriums mit Zugang zum<br />

Primärstrassennetz) (SOPTRAVI)<br />

Der Warentransport f. Export in<br />

<strong>Honduras</strong> (auch Transit) beläuft<br />

sich auf Tausende von Tonnen<br />

(Zentralbank)<br />

0.0 25.0 50.0 75.0 100.0<br />

72.0 75.0 80.0 90.0 100.0<br />

47.0 62.0 75.0 90.0 100.0<br />

15,500.0 20.000.0 25,500.0 31.000.0 60.000.0<br />

140


No. INDIKATOR<br />

53<br />

54<br />

55<br />

Investitionen <strong>der</strong> Zentralregierung<br />

in Bezug auf BIP<br />

(SEFIN)<br />

Agrarland mit Zugang zu<br />

Bewässerung in ha (SAG)<br />

Anteil <strong>der</strong> erneuerbare elektr.<br />

Energie an <strong>der</strong> Energiematrix in<br />

% (ENEE)<br />

Baseline 2009<br />

(Letzte<br />

verfügbaren<br />

Daten)<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

2013 2017 2022 <strong>2038</strong><br />

2.0 6.0 8.0 9.0 10.0<br />

90.000.0 140.000.0 200.000.0 250.000.0 400.000.0<br />

35.0 50.0 65.0 80.0 80.0<br />

STRATEGISCHE RICHTLINIEN No. 9 MAKROÖKOMISCHE STABILITÄT ALS GRUNDLAGE DER INTERNEN<br />

ERSPARNISSE<br />

56<br />

Durchschnittliche reelle BIP<br />

Wachstumsrate (pro Jahr – 4<br />

Jahre (Zentralbank)<br />

4% 5% 6% 7% 9%<br />

57 Koeffizient GINI (INE)<br />

Rate <strong>der</strong> Gesamtersparnis / BIP,<br />

55% 51% 47% 45% 43%<br />

58 jährlicher Durchschnitt<br />

(Zentralbank)<br />

21% 23% 27% 30% 30%<br />

59<br />

Durchschnittl. Rate <strong>der</strong> jährl.<br />

7% 5% 3% 3% 3%<br />

60<br />

61<br />

62<br />

63<br />

64<br />

65<br />

Inflation (4 Jahre) Zentralbank<br />

Gehaltszahlungen <strong>der</strong><br />

Zentralregierung in Relation zum<br />

BIP<br />

10.7% 9.7% 8.0% 8.0% 8.0%<br />

STRATEGISCHE RICHTLINIEN No. 10: WETTBEWERBSFÄHIGKEIT, IMAGE DES LANDES UND PRODUKTIVE<br />

SEKTOREN<br />

Einstufung <strong>Honduras</strong> im<br />

globalen<br />

Wettbewerbsfähigkeitsindex<br />

(Weltwirtschaftsforum)<br />

3.9 4.0 4.5 5.0 5.5<br />

Relation Exporte /BIP<br />

49.0 53.0 57.0 61.0 75.0<br />

(Zentralbank)<br />

Öffentl. /private Investition<br />

beim Programm “Image <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>” (US$ Millionen pro Jahr)<br />

Durchschnittl. Anzahl <strong>der</strong><br />

Besucher pro Jahr (Tourismus)<br />

Anzahl <strong>der</strong> Prozesse f.<br />

Bürgerservice in staatl.<br />

Institutionen via elektronischer<br />

Mittel (<strong>Honduras</strong> Compite)<br />

0.0 7.5 3.0 3.0 3.0<br />

1600.000 2000.000 2500.000 3000.000 5000.000<br />

6.0 25.0 30.0 50.0 75.0<br />

141


<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

142


VI. DIE REGIERUNGSPLÄNE ALS<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

KOMPONENTEN DES<br />

NATIONALEN<br />

PLANUNGSSYSTEMS<br />

143


Funktion <strong>der</strong> Regierungspläne ist die Leitung <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Politiken während <strong>der</strong> entsprechenden konstitutionellen Regierungsperioden <strong>und</strong> sie<br />

sind ein integraler Teil <strong>des</strong> Nationalen PLANUNGSSYSTEMS. Ihre Struktur muß in<br />

erster Linie eine Antwort auf die Definition <strong>der</strong> Politiken <strong>und</strong> Programme geben, die<br />

auf die Erfüllung <strong>der</strong> Fortschrittsindikatoren <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation <strong>und</strong> <strong>der</strong> Objektive<br />

<strong>und</strong> Ziele <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> geben.<br />

Die Regierungspläne müssen in den ersten 100 Tagen nach Amtsantritt je<strong>der</strong><br />

einzelnen Regierung formuliert, konzertiert <strong>und</strong> genehmigt werden ( als offizielle<br />

Instrumente <strong>des</strong> Nationalen PLANUNGSSYSTEMS) <strong>und</strong> unterliegen nachstehendem<br />

Prozeß:<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Vorbereitungsaktivitäten <strong>und</strong> Vorschlagsformulierung seitens <strong>der</strong> Zentralregierung<br />

bzw. <strong>des</strong> Ministeriums f. <strong>Plan</strong>ung <strong>und</strong> externe Kooperation zusammen mit dem<br />

Präsidentschaftssekretariat <strong>und</strong> den Sektoriellen Kabinetten.<br />

Vorbereitungsaktivitäten <strong>und</strong> Vorschlagsformulierung seitens <strong>der</strong> Zentralregierung<br />

bzw. <strong>des</strong> Ministeriums f. <strong>Plan</strong>ung <strong>und</strong> externe Kooperation zusammen mit dem<br />

Präsidentschaftssekretariat <strong>und</strong> den Sektoriellen Kabinetten.<br />

Anpassung <strong>und</strong> Konsens hinsichtlich <strong>der</strong> Regierungspläne (je nach Region<br />

differenziert) seitens <strong>der</strong> regionalen Entwicklungskomitees<br />

Unterzeichnung von Abkommen für die Regierungsperiode (4 Jahre) je<strong>der</strong> Region<br />

Der Ausschuß <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation kennt <strong>und</strong> registriert den Inhalt <strong>des</strong><br />

Regierungsplans für jede einzelne Region (die Pläne enthalten Politiken, Programme<br />

<strong>und</strong> Projekte)<br />

Der Präsident <strong>der</strong> <strong>Republik</strong> verabschiedet im Ministerrat ein Exekutive-Abkommen,<br />

um den Regierungsplan für seine Amtszeit (4 Jahre) offiziell zu machen.<br />

Zwischen dem 1. Und 30.9. jeden Jahres werden die operationellen Jahrespläne pro<br />

Region angepaßt <strong>und</strong> abgesprochen. Die Priorisierung <strong>der</strong> Ausgaben sowie die<br />

öffentliche Investition für das folgende Jahr werden in diese Pläne integriert. Die<br />

Anwendung von einem <strong>der</strong> Region, Sub-Region, Department, Munizip, Dorf,<br />

Nationales Objektiv, Nationales prioritäres Ziel <strong>und</strong> Fortschrittsindikator<br />

beinhaltet.Mechanismus für die haushaltbezogene Kodifizierung - die im Rahmen<br />

<strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation geschaffen wird – wird ein wichtiger<br />

Aspekt sein, da diese Kodifizierung die Identifizierung <strong>der</strong> Region, Sub-Region,<br />

Department, Munizip, Dorf, Nationales Objektiv, Nationales prioritäres Ziel <strong>und</strong><br />

Fortschrittsindikator beinhaltet.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

144


Je<strong>der</strong> Regierungsplan , <strong>der</strong> während <strong>der</strong> Periode <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation <strong>2010</strong> –<br />

2022 <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong> genehmigt wird, soll über<br />

folgenden Charakteristiken verfügen:<br />

1. Differenzierung nach Region. Der Regierungsplan muß explizit auf die<br />

Politiken, Programme <strong>und</strong> Projekte Bezug nehmen, die im Rahmen <strong>des</strong><br />

Kontexts je<strong>der</strong> einzelnen Region entwickelt werden <strong>und</strong> als Referenzen soll<br />

die Lückenanalyse <strong>der</strong> regionale Erfüllung ( Differenzialwert zwischen<br />

Baseline <strong>und</strong> Zielsetzung für jede Regierungsperiode, die in <strong>der</strong> Matrix <strong>der</strong><br />

Fortschrittsindikatoren angegeben ist) sowie <strong>der</strong> regionale<br />

Raumordnungsplan dienen. Die biophysische, ökologische, soziale <strong>und</strong><br />

demografische Differenzierung <strong>der</strong> einzelnen Regionen ist entscheidend<br />

für den Gr<strong>und</strong>kontext <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong> Politiken, Programmen <strong>und</strong><br />

Projekte die auf allen regionalen Ebenen durchzuführen sind.<br />

2. Integration aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Strategischen Richtlinien <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong><br />

Nation. Die strategischen Richtlinien <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation sind ein<br />

entscheiden<strong>der</strong> Faktor für den Inhalt <strong>des</strong> Regierungsplans. Sie sind<br />

kontinuierliche Agenda Punkte, die als solche während <strong>der</strong><br />

Gültigkeitsperiode <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation respektiert werden müssen. Jede<br />

strategische Richtlinie muß als ein Kapitel in den Regierungsplan integriert<br />

werden <strong>und</strong> es muß angegeben werden, wie die Erfüllungsschwellen für<br />

jeden einzelnen Fortschrittsindikator erreicht werden sollen.<br />

3. Regierungspläne als ein Konsensergebnis. Wie in dem vorangehenden<br />

Diagramm aufgezeigt wird, sollen die Regierungspläne mittels <strong>der</strong><br />

regionalen Entwicklungskomitees mit <strong>der</strong> Bevölkerung abgestimmt werden.<br />

Dies bedeutet, daß eine aktive Beteiligung <strong>der</strong> Munizipien,<br />

Mancomunida<strong>des</strong> (Zweckverband <strong>der</strong> Munizipien), <strong>der</strong><br />

Sozialorganisationen, <strong>der</strong> internationalen Kooperation <strong>und</strong> generell alle,<br />

die integraler Teil je<strong>des</strong> einzelnen Mitglieds <strong>der</strong> regionalen<br />

Entwicklungskomitees erfor<strong>der</strong>lich ist. Nach Beendigung <strong>der</strong><br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

145


Dialogprozesse hinsichtlich <strong>des</strong> Regierungsplans müssen Protokolle<br />

unterzeichnet werden, die die relevanten Abkommen wie<strong>der</strong>spiegeln sowie<br />

den in je<strong>der</strong> Region umzusetzenden Politiken, Programmen <strong>und</strong> Projekte<br />

die notwendige Formalität verleihen. Alle Resolutionen müssen in Bezug<br />

auf ihren spezifischen Beitrag zur Erfüllung <strong>der</strong> Indikatoren, Ziele <strong>und</strong><br />

Objektive <strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> sowie <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation analysiert<br />

<strong>und</strong> priorisiert werden. Die abgestimmten Programme müssen laut <strong>der</strong> von<br />

<strong>der</strong> <strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong> dem <strong>Plan</strong> <strong>der</strong> Nation geschaffenen Norm<br />

kodifiziert werden (je nach Region, Subregion, Department, Munizipalität,<br />

Dorf, nationales Objektiv, nationales prioritäres Ziel <strong>und</strong> Indikator).<br />

4. Offizielle Regierungspläne als Teilkompenenten <strong>des</strong> Nationalen<br />

PLANUNGSSYSTEMS. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß die<br />

Regierungspläne – nach Kenntnisnahme <strong>und</strong> Konzertation seitens <strong>des</strong><br />

Ausschusses <strong>des</strong> <strong>Plan</strong>s <strong>der</strong> Nation - mittels eines Exekutivabkommen <strong>des</strong><br />

Präsidenten <strong>der</strong> <strong>Republik</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Ministerratstreffen als offiziell<br />

anerkannt werden müssen.<br />

<strong>Vision</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>2010</strong> – <strong>2038</strong>, <strong>Plan</strong>ungshorizont für 7 Regierungsperioden<br />

146

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