Restwert - RP-BOOK-Verlag

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Restwerte Kapitel I Bergungsrest - Unfallrest Geschädigten nach § 249, Satz 2 BGB zustehende Ersetzungsbefugnis unterlaufen würde’’. Der Senat verweist dann auch noch auf seine ältere Rechtsprechung zum gleichen Vermögenswert und auf seine Schätzung hin, wobei die mögliche Einflussnahme des Schädigers (z.B. über das Gebot der Schadensminderung) erst dann zum tragen kommt, wenn der theoretische Vermögenswert in einen tatsächlichen Verkaufserlös umgewandelt wurde. Bis zu der zusammenfassenden Analyse dieser ‘‘Rechtsfigur’’ im Zusammenhang mit deren Aufarbeitung durch Professor Huber, sollte man ein paar Grundgedanken, die der BGH verwendet, für den Alltagsgebrauch eines Sachverständigen übersetzen: ● Zugänglicher Markt Als nachfragende Marktteilnehmer die dem Geschädigten ohne Mühe (und Nachdenken) zur Verfügung stehen, versteht der BGH die "vertraute Reparaturwerkstatt oder den angesehenen Gebrauchtwagenhändler in der engeren räumlichen Umgebung des Klägers’’ Noch BGH-Zitat: ‘‘Der Schädiger kann den Geschädigten deshalb insbesondere nicht auf einen höheren Restwerterlös verweisen, den dieser auf einem Sondermarkt durch spezialisierte Restwertaufkäufer erzielen könnte.’’ (BGH, Urteil vom 30. 11. 1999 (VI ZR 2 19/98)
Restwerte Kapitel I Bergungsrest - Unfallrest beiden Werten nötig, zumindest für die ersten zehn Baujahre, um eine gerichtsfeste Schätzung 07) zu erzielen. Danach wird der Sachverständige wegen der fehlenden Listenwerte (Schwacke oder DAT) nur auf eigene örtliche Marktforschung zurück greifen können. ● Überobligationsmäßige Anstrengung Wahrscheinlich ist damit die ungewöhnliche Steigerung einer persönlichen Verpflichtung gemeint, die wahrscheinlich dann zum Tragen kommt, wenn auf gut Deutsch die zumutbare Anstrengung, den Unfallwagen zu verkaufen, über ein Telefonat/Gespräch mit dem bekannten Autohändler u./o. der vertrauten Werkstatt hinaus geht. Normalerweise müssen wir Sachverständige uns darüber nicht den Kopf zerbrechen, wenn aber die Juristen auf die Idee kommen, wie es unzweifelhaft aus der letzten VGT-Empfehlung hervorgeht, dass wir den Verkauf des beschädigten Unfallwagens (mit allen damit verbundenen Risiken) einzuleiten und gepfleglich zu überwachen haben, hört der Spaß auf. ● Sondermarkt Unter Sondermarkt versteht der BGH u.a. spezialisierte Restwerteaufkäufer, zumindest bis 1993. Ob der BGH in seinem 99er Urteil 08) auch die schon seit 1997 bekannten ‘‘Restwertbörsen’’ (z.B. AUTOonline) in seine Überlegungen einfließen lässt, ist dem Urteilstenor nicht zu entnehmen. Es besteht auch kein Anlass anzunehmen, dass der Vorsitzende oder sein Berichterstatter sich näher mit dem Aufsatz des Rechtsanwaltes Christian Rhode aus Heitersheim (abgedruckt im DAR 2/98, 52-55) beschäftigt hatten. ● Restwertbörse U m d a s R i s i k o d e r s o g e n a n n t e n ‘‘Restwertbörse’’ für den Sachverständigen anschaulich darzustellen, möchte ich die folgenden Vorbedingungen als Voraussetzung für die Einstellung der Daten des Fahrzeugs und der seines Auftraggebers (im Internet) zu Bedenken geben: 1. Die Geschäftsbedingungen z.B. der AUTOonline GmbH Informationssysteme vom 15.11.2003 weisen einige Punkte auf, die im Einzelfall das Prognoserisiko des Sachverständigen (z.B. Reparaturkosten) und die Betriebsanalyse (z.B. Vorschäden, Aggregatezustand) mit einem zusätzlichen Wagnis verknüpfen, nämlich dass er sich bei überregionalen Angeboten zuerst einmal auf die Seriositätsprüfung der Nachfrager durch die ‘‘Börse’’ verlassen muss, die Haftung der ‘‘Börse’’ beschränkt sich hier aber auf -0-, da sie Der ROSTLAUBENPIEPER für die Richtigkeit, die Vollständigkeit und die Verwertbarkeit der eingestellten Daten (also auch für die Angaben der Aufkäufer), keine Haftung übernimmt. Das heißt, wenn der Sachverständige das Höchstgebot in sein Gutachten aufnimmt, und damit seinen Auftraggeber daran bindet, haftet er auch für die ordnungsgemäße, risikolose und für seinen Klienten kostenlose Abwicklung. Das umfasst zumindest in erster Linie die Überwachung einer konkreten und fristgerechten Angebotsabgabe des Aufkäufers an den Klienten und die zeitgerechte Abnahme und Bezahlung des ‘‘Restwertes’’, wie es z.B. der BGH auch von der Schädigerseite her fordert. 2. Speziell im Benutzungsverfahren für solche Anbieter, die nicht verfügungsberechtigt über die eingestellten Fahrzeuge sind, und das ist ja der Sachverständige auf jeden Fall, ist nicht geklärt ob er nicht, wenn er öffentlich bestellt und vereidigt ist, gegen § 203 StGB verstößt, falls er die Fahrzeugdaten einschließlich Halterangaben an Dritte weitergibt. Besonders wenn er (wie im Fall dieser ‘‘Restwertbörse’’) mit deren AGB anerkennt, dass die ‘‘Restwertbörse’’ im Rahmen ihrer allgemeinen Datenverwaltung, Daten geschäftsmäßig und für gewerbliche Zwecke verbreitet, nutzt, übermittelt und speichert. 3. Es ist im übrigen ein gewisser Zeitfaktor nicht zu vernachlässigen, der sich aus der Einstellungsfrist (je kürzer desto größer die Zufallsergebnisse), mit einer möglichen Stundenfrist (z.B. 12 Std.) bis einer maximal zulässigen Frist von einer Woche, und der Abholefrist des Aufkäufers, die höchstens eine Woche betragen darf, ergibt, den man zur Überwachung und Verarbeitung eines ‘‘Höchstgebotes’’ im Gutachten einplanen muss. Solange der sogenannte ‘‘Restwert’’ weder betriebs- noch verkehrssicher ist, und der Geschädigte einen Mietwagen benutzt, sollte der Sachverständige in der voraussichtlichen Ausfallzeit weitere 14 Tage einkalkulieren. Was natürlich nicht ausschließen wird, dass die Versicherung des Klägers die dadurch entstehenden Mehrkosten mit dem tatsächlichen Erlös des ‘‘Restwertes’’ vergleicht. Also, wenn z.B. der Erlös des Wracks 200 € bringt, die Verwertungsaktion aber Mietwagenmehrkosten von 2000 € erfordert und die Versicherung (dann auch noch 9 : : 053#7 : 6 - : : 8 : $ 9 053#7 8 - $ " 1 ++ " " / " ( ; , RPBOOK1 Ausgabe 06/2008 Seite 7
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