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Regionalität statt Pizza globale - Lust aufs Land

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Seite 14<br />

<strong>Lust</strong> <strong>aufs</strong> <strong>Land</strong> 19. März 2013/I<br />

Zuckerersatz:<br />

Ein kritischer Blick<br />

lohnt sich immer<br />

Stevia – Zutatenverzeichnis genau lesen und bewerten.<br />

Kein Supermarkt kommt mittlerweile<br />

ohne Stevia-Produkte im<br />

Regal aus: Kalorienarm und naturbelassen<br />

wird dem Konsumenten<br />

versprochen. Doch Stevia ist kein natürlicher<br />

Zusatzstoff. In der Europäischen<br />

Union ist die Steviapflanze nach<br />

wie vor nicht als Lebensmittel zugelassen<br />

– außer Steviolglykoside seit<br />

2011 als Süßungsmittel.<br />

Steviolglykoside sind, so die Österreichische<br />

Agentur für Gesundheit und<br />

Ernährungssicherheit (AGES), „pflanzliche<br />

Inhaltsstoffe, die mittels Extraktion<br />

und Aufreinigung aus den Blättern<br />

der subtropischen Pflanze Stevia<br />

rebaudiana gewonnen werden“. Doch<br />

auf Lebensmitteln finden sich immer<br />

wieder Bilder der Steviapflanze und<br />

Werbehinweise, die Natürlichkeit und<br />

Gesundheit suggerieren.<br />

Täuschung<br />

der Konsumenten<br />

Die Süßkraft ist rund 200- bis 300-<br />

mal stärker als jene von Zucker. Gabriele<br />

Ecklmayr, Diätologin der <strong>Land</strong>es-<br />

Frauen- und Kinderklinik, betrachtet<br />

Vor Täuschung gefeit<br />

Seit Juni 2012 besteht eine Leitlinie des Bundesministeriums<br />

für Gesundheit, die Verbraucher vor<br />

Täuschungen schützen soll. Korrekt sind z. B. die<br />

Bezeichnungen „mit Steviolglykosiden“, „mit Steviolglykosiden<br />

aus pflanzlicher Quelle“ oder „mit<br />

Süßstoff Steviolglykoside aus Stevia“. Als zur<br />

Täuschung geeignet werden unter anderem<br />

„natürlich gesüßt“, „mit natürlichem Süßungsmittel“,<br />

„mit natürlicher Süße“, „mit der natürlichen<br />

Süße aus der Stevia-Pflanze“, „mit Süße aus<br />

pflanzlicher Quelle“ sowie bildliche Darstellungen<br />

oder Symbole der Steviapflanze oder des -blattes.<br />

Dadurch würde der Eindruck erweckt werden, die<br />

Pflanze selbst werde zum Süßen verwendet –<br />

ausgenommen ein Hinweis auf die Süßung durch<br />

den Zusatzstoff E 960 ist in der Nähe angebracht.<br />

<br />

(Quelle: AGES)<br />

Lebensmittel, die mit Steviolglykosiden<br />

„künstlich“ gesüßt sind, vor allem im<br />

Kinderbereich kritisch. Einerseits verleiht<br />

E 960 den Speisen oft einen leicht<br />

bitteren Nachgeschmack, der bei Kindern<br />

nicht beliebt ist. Aber vor allem:<br />

Bei hochreinen Steviaextrakten, wie<br />

Rebiana oder Truvia, sei zwar der<br />

Nachgeschmack nicht so intensiv,<br />

oft wird aber nur ein Teil der<br />

Saccharose (Haushaltszucker)<br />

ersetzt. „Dies führt zur Täuschung<br />

der Konsumenten“,<br />

so Ecklmayr.<br />

Nutzen findet Steviolglykosid<br />

bedingt bei Diabetikern.<br />

Da der Blutzucker<br />

nicht beeinflusst wird,<br />

sei es eine Alternative<br />

für Diabetiker Typ 1. Generell<br />

gilt, Kuchen und<br />

Süßigkeiten, unabhängig<br />

vom Süßungsmittel nur in<br />

geringen Mengen genießen.<br />

Diätologin Ecklmayr empfiehlt:<br />

„Bei der Verwendung<br />

der ,mit Stevia gesüßten‘ Produkte<br />

sollte das Zutatenverzeichnis<br />

genau gelesen und<br />

bewertet werden.“ B.H.<br />

Fotos: <strong>Lust</strong> <strong>aufs</strong> <strong>Land</strong> (6), scis65, fovito - Fotolia<br />

Steviolglykoside<br />

Steviolglykoside werden durch Extraktion aus den Blättern der<br />

Pflanze Stevia gewonnen. Jene, die den Reinheitsanforderungen<br />

der EU entsprechen, sind als Lebensmittelzusatzstoff E 960 für<br />

bestimmte Lebensmittel mit geeigneten Verwendungshöchstmengen<br />

als Süßstoffe zugelassen. Sie können enthalten sein<br />

zum Beispiel in Säften, Eis, Fertiggerichten, Saucen, Milchprodukten<br />

oder Ketchup.<br />

Tipp: Kochbuch<br />

Kochbuch mit Rezepten,<br />

die Kinder begeistern<br />

Franz Furman, Küchenleiter der <strong>Land</strong>es-Frauen-<br />

und Kinderklinik, und<br />

die Diätologinnen des Hauses haben<br />

das Kinderkochbuch „Tischlein deck<br />

dich“ geschrieben. Die Rezepte sind<br />

ballaststoffreich, kalorienreduziert<br />

und schmackhaft. Erhältlich bei<br />

Renate Wagner, Tel. 05/05 54 63-<br />

22 250 oder E-Mail renate.wagner@<br />

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