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06 07 Energie Transportalternative: Schiff statt Pipeline Serie. Energieträger Erdgas EuroPipe II EuroPipe Galsi North Stream Jamal II Transgas Erdgas kann auch per Schiff, Bahn oder Lkw zu seinem Bestimmungsort gelangen. Dafür wird das Erdgas auf eine Temperatur von minus 160 Grad heruntergekühlt. Der Effekt: Das Erdgas wird flüssig, sein Volumen verringert sich um das 500- bis 600- Fache. Das Erdgas wird dann als Liquid Natural Gas (LNG) bezeichnet, übersetzt heißt das verflüssigtes Naturgas. Mit einem einzigen Tankschiff können riesige Mengen Gas transportiert werden: Fasst ein Tanker 125.000 Kubikmeter flüssiges Gas, so werden am Zielhafen daraus wieder rund 75 Millionen Kubikmeter Erdgas. Diese Menge reicht aus, um eine Stadt mit 300.000 Einwohnern ein Jahr lang zu versorgen. Um ein Tankschiff mit LNG löschen zu können, müssen die Anlaufhäfen entsprechend ausgerüstet sein und über die nötige Sicherheitsinfrastruktur verfügen. In Deutschland erfolgt zurzeit der Transport nur über Pipelines. Soyuz
Jamal II South Stream Jamal-Europe Druschba (Freundschaft) Europäisches Ferngasnetz Legende Pipelines geplant bestehend Nabucco Erdgasvorkommen Blue Stream Von Ost nach West Das Erdgas für Deutschland kommt größtenteils aus dem Osten oder aus der Nordsee. Doch viele neue Pipelines – auch durchs Mittelmeer – sind geplant. Erdgas auf Reisen Bevor das Erdgas in den eigenen vier Wänden für wohlige Wärme sorgt, legt es einen weiten Weg zurück. Das Gas gelangt über Pipelines aus den Erdgasgebieten in Russland, Nordsee oder Nordafrika nach Deutschland. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In Deutschland ist das Erdgasleitungsnetz mit 365.000 Kilometern deutlich länger als das deutsche Straßennetz mit 231.359 Kilometern Länge. Da nimmt sich das 44.000 Kilometer lange Fernleitungsnetz des europäischen Erdgasverbundes ziemlich bescheiden aus. Doch dieses Netz ist entscheidend für die zuverlässige Versorgung Deutschlands mit Erdgas. Es reicht von der Ost- und Nordsee bis zum Mittelmeer und vom Atlantik bis nach Osteuropa. Erdgas aus der Ferne Lediglich rund ein Fünftel des genutzten Erdgases in Deutschland stammt aus eigenen Quellen. Der Rest – 82 Prozent – muss importiert werden. Die Einfuhr des Erdgases erfolgt über Rohrleitungen. Die wichtigsten Pipelines für die Versorgung Deutschlands verlaufen von Russland nach Westeuropa – Jamal-Europe, Soyuz und Druschba transportieren den kostbaren Energieträger. Die Erdgasquellen dieser Pipelines liegen in Sibirien und in der Region um das Kaspische Meer. Andere Quellen für die Gasversorgung sind vor allem im östlichen und südlichen Algerien sowie in der Nordsee zu finden. Druck für die Reise Wenn das Gas in das Fernleitungsnetz eingespeist wird, hat es einen Druck zwischen 30 und 35 Bar. Damit es sich auf den Weg Russland und die Nabucco-Pipeline Die Nabucco-Pipeline ist vielen ein Begriff. Das Ziel ist es, Erdgas vom Kaspischen Meer nach Westeuropa zu transportieren, ohne dass die Versorgungstrasse durch Russland verläuft. Dadurch soll die Erdgas-Abhängigkeit von Russland verringert werden. Die Nabucco-Leitung hat eine Länge von 3.300 Kilometern. Das Erdgas kommt aus Aserbaidschan, Kasachstan, Turkmenistan und möglicherweise Iran. Die Leitung soll durch die Türkei, Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Österreich führen. Die beteiligten Transferstaaten und Österreich haben im Juli 2009 in Ankara ein Rahmenabkommen unterzeichnet. Der Baubeginn der Trasse soll nun im Jahr 2011 starten. Erdgas soll ab dem Jahr 2014 strömen. durch die Leitungen mit bis zu zwei Metern Durchmesser machen kann, muss der Druck auf rund 100 Bar erhöht werden. Auf seiner langen Reise verliert das Gas ständig an Druck. Deshalb sorgen Verdichterstationen alle 100 bis 200 Kilometer dafür, dass dieser immer wieder neu aufgebaut wird. Und so eine Leitung ist lang – Jamal-Europe bringt es beispielsweise auf 4.196 Kilometer Länge. Bevor das Gas schließlich in das Verteilnetz des örtlichen Versorgers gelangt, strömt es durch eine Reduzierungsanlage: Der Druck wird auf sechs bis neun Bar gesenkt. Die hierbei frei werdende Energie wird bisweilen zur Stromerzeugung genutzt. Wenn das Gas letztendlich in die Hausanschlüsse mündet, fließt es mit einem Druck von maximal einem Bar durch fünf Zentimeter dicke Leitungen. Erdgasverbrauch schwankt Der Gasverbrauch in Deutschland schwankt von Jahreszeit zu Jahreszeit, von Tag zu Tag, ja sogar von Stunde zu Stunde. Diesem permanenten Wechsel müssen die deutschen Gasversorgungsunternehmen Rechnung tragen. Um den schwankenden Gasverbrauch auszugleichen, gibt es in Deutschland 46 unter- irdische Speicheranlagen mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 20 Milliarden Kubikmetern. Vollgefüllt reicht diese Menge aus, um Deutschland für drei Monate mit Erdgas zu versorgen.
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