Seelen-Begegnungen von Britta Stüven - Seelen Reise
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<strong>Seelen</strong>-<strong>Begegnungen</strong> <strong>von</strong> <strong>Britta</strong> <strong>Stüven</strong><br />
Teil I: <strong>Seelen</strong>-<strong>Begegnungen</strong> in der geistigen Welt<br />
1 Eine unerwartete Begegnung Seite 1<br />
2 Ausgleichende Gerechtigkeit Seite 3<br />
3 Der gemeinsame Tanz Seite 10<br />
4 Die Schule des Lebens Seite 11<br />
5 Das innere Licht Seite 16<br />
6 Befreiungen Seite 18<br />
Teil II: <strong>Seelen</strong>-<strong>Begegnungen</strong> in der irdischen Welt<br />
1 Erkenntnisse Seite 1<br />
2 Rollenspiele Seite 7<br />
3 Turbulenzen Seite 11<br />
4 Filmprojekte Seite 20<br />
5 Rückblicke Seite 23<br />
6 Blicke hinter den Spiegel Seite 32<br />
7 Herausforderungen Seite 39<br />
8 Unerwartete Ereignisse Seite 45<br />
9 Freudige Überraschungen Seite 52<br />
10 Epilog Seite 54<br />
© by <strong>Britta</strong> <strong>Stüven</strong>, www.seelen-reise.de<br />
1
1 Einleitung<br />
Im 20. Jahrhundert nach Christus erwachte ich zu dem Bewusstsein, dass es mehr<br />
im Leben zu entdecken gibt, als ich normalerweise mit meinen fünf Sinnen<br />
wahrnehmen kann. Auf meinem inneren Weg tauchten besonders während meiner<br />
Meditationen viele Erlebnisse aus früheren Leben in mir auf, die ich noch zu<br />
verarbeiten hatte.<br />
Eines Tages erlebte ich dabei etwas Außergewöhnliches. Der Schauspieler Nigel*<br />
nahm mit mir <strong>von</strong> Seele zu Seele telepathischen Kontakt auf. Er half mir, mich an<br />
gemeinsame Erlebnisse aus früheren Leben zu erinnern, die noch zu heilen und<br />
loszulassen waren. Darüber berichte ich im ersten Teil dieses Buches.<br />
Der zweite Teil enthält eine mögliche Zukunftsvision meines Lebens. Anhand der<br />
noch fiktiven Begegnung <strong>von</strong> Nigel und mir in der irdischen Welt, lasse ich jedoch<br />
echte Erinnerungen an meine früheren Leben, besonders mit der Seele <strong>von</strong> Nigel,<br />
einfließen.<br />
Bevor Sie beginnen, diesen Teil meines Buches zu lesen, vergessen Sie bitte alles,<br />
was Sie über das gegenwärtige Filmgeschäft, über Hollywood und Co., gelesen und<br />
gehört haben. Stellen Sie sich eine Welt vor, in der die Menschen, die im Film- und<br />
Showgeschäft arbeiten, als ganz normale Bürger angesehen werden und sich frei in<br />
der Welt bewegen können – <strong>von</strong> gelegentlichen Bezeugungen eines Fans mal<br />
abgesehen ... Sie sind also Bürger, die keine Bodyguards brauchen und sich auch<br />
sonst nicht <strong>von</strong> ihrer Umwelt abschirmen.<br />
In meiner Fiktion geht also Marina*, die Tochter des in der Welt berühmten<br />
Ehepaares Nigel und Ann* Montana*, auf eine höhere staatliche Schule, die für alle<br />
Kinder offen ist, die sich durch ihre Leistungen dafür qualifiziert haben, diese Schule<br />
zu besuchen. Es existiert kein Gefühl, besser zu sein als die anderen, sondern das<br />
Wissen, dass jeder auf seine Art und Weise wertvoll ist.<br />
Trotzdem gibt es auch in dieser Welt gelegentlich Menschen, die eifersüchtig sind auf<br />
diejenigen, die es scheinbar besser haben als sie selbst. Und es gibt auch einige, die<br />
sich auf unrechte Weise an ihnen bereichern wollen. Doch durch das spirituelle<br />
Bewusstsein, in dem die überwiegende Zahl der Menschen in dieser Welt leben,<br />
kommen diese Praktiken schneller ans Tageslicht als denen lieb ist, die anderen<br />
schaden möchten.<br />
In der Welt, wie ich sie beschreibe, gibt es nur eine Chance, glücklich zu sein:<br />
Wahrhaftig zu leben und durch Einsatz eigener Fähigkeiten zum Wohle aller<br />
beizutragen!<br />
In Liebe und Dankbarkeit<br />
<strong>Britta</strong> <strong>Stüven</strong><br />
© by <strong>Britta</strong> <strong>Stüven</strong>, www.seelen-reise.de<br />
2
Teil I: <strong>Seelen</strong>-<strong>Begegnungen</strong> in der geistigen Welt<br />
1. Eine unerwartete Begegnung<br />
Zunächst dachte ich, ich kann meinen Wahrnehmungen nicht mehr trauen, als ich<br />
plötzlich und unerwartet in einer Vision den erfolgreichen Schauspieler Nigel*<br />
deutlich vor mir sah. Er entschuldigte sich bei mir dafür, was er mir in einem<br />
früheren Leben angetan hatte. Es war so echt, als ob er sich tatsächlich bei mir im<br />
Raum befand. Ich staunte über das, was er mir auf telepathischem Wege<br />
übermittelte:<br />
"In einem früheren Leben in Australien war ich dein älterer Bruder. Nachdem unsere<br />
Eltern durch einen Raubüberfall ums Leben gekommen waren, übernahm ich die<br />
Vaterrolle. Wir kamen ganz gut miteinander klar, bis du dich in einen Mann<br />
verliebtest, der in meinen Augen ein Verbrecher war. Ich wollte dich lieber mit<br />
meinem Freund verheiraten. Als du merktest, dass es ernst wurde, bist du mit<br />
deinem Freund durchgebrannt. Ich habe euch gefunden und ihn vor deinen Augen<br />
erschossen, weil du lieber mit ihm gehen wolltest, als mit mir zurück nach Hause zu<br />
kommen. Ich tat es, weil ich Angst hatte, er würde dir etwas antun. Er wurde<br />
tatsächlich steckbrieflich gesucht. Im Büro des Sheriffs konntest du dich da<strong>von</strong><br />
überzeugen. Trotzdem hast du mich seitdem abgelehnt, besonders, nachdem ich<br />
dich mit dem Mann verheiratet hatte, den du nicht wolltest. Bei der Geburt des<br />
ersten Kindes bist du gestorben, weil du keinen Lebenswillen mehr hattest. Bitte<br />
vergib mir, was ich dir angetan habe!"<br />
Was sollte ich <strong>von</strong> dieser Begegnung und Botschaft halten? Mein Verstand weigerte<br />
sich, dieses Erlebnis als real anzuerkennen. Ich fühlte mich jedoch tief berührt <strong>von</strong><br />
dem, was Nigel mir auf telepathischem Wege übermittelte. Es war also möglich, dass<br />
es der Wahrheit entsprach. Dann sah ich selbst vor meinem geistigen Auge Bilder<br />
aus dem vergangenen Leben. Diese deutlichen Einblicke bestätigten mir die Echtheit<br />
dessen, was Nigel mir offenbart hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich schon an<br />
viele meiner früheren Leben erinnert. Ich wusste, wie wichtig es war, mich selbst<br />
und andere durch aufrichtige Vergebung <strong>von</strong> Schuldgefühlen zu befreien. Da ich<br />
spürte, dass ich Nigel <strong>von</strong> Herzen vergeben konnte, wie er sich mir gegenüber in<br />
einem früheren Leben verhalten hatte, antwortete ich ihm:<br />
"Ja, ich vergebe dir. Wer weiß, was ich selbst dazu beigetragen habe, dass es so<br />
geschehen ist. Ich wünsche dir alles Gute und weiterhin viel Glück und Erfolg in<br />
deinem Leben!"<br />
Nigels Antwort nahm ich wiederum telepathisch wahr:<br />
"Danke, das wünsche ich dir auch. Ich helfe dir dabei, das verspreche ich dir! Wir<br />
werden noch häufiger Kontakt miteinander haben."<br />
Nach diesen Worten verschwand er vor meinem inneren Auge, doch ich fühlte eine<br />
wunderbare Energie, viel Freude und Leichtigkeit in mir.<br />
Glücklicherweise ergab es sich, dass ich gleich am nächsten Tag mit einer Freundin<br />
über dieses Erlebnis sprechen konnte. Sie fühlte, dass es Wirklichkeit war, was ich<br />
erlebt hatte. Eine hellsichtige, spirituelle Lehrerin fügte noch hinzu, dass eine starke,<br />
© by <strong>Britta</strong> <strong>Stüven</strong>, www.seelen-reise.de<br />
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seelische Verbindung zwischen mir und der Seele des Schauspielers besteht, auch<br />
wenn in diesem Leben bisher noch keine persönliche Begegnung stattgefunden<br />
hatte. Die Zeit würde es zeigen, was diese telepathische Kontaktaufnahme zu<br />
bedeuten habe. Ich solle Geduld und Vertrauen haben, dass ich zum richtigen<br />
Zeitpunkt Klarheit erhalten würde. Diesen Rat beherzigte ich, wenn es mir auch<br />
schwer fiel.<br />
Mit der Zeit tauchten weitere Visionen auf, Erlebnisse aus früheren Leben, die mich<br />
mit der Seele des heutigen Schauspielers Nigel verbinden. Bei allem, was ich in dem<br />
Zusammenhang erlebte – und wenn es auch noch so dramatisch war –, spürte ich<br />
eine tiefe seelische Verbundenheit, sogar eine bedingungslose Liebe, die den<br />
anderen wahrhaft so nimmt, wie er ist. Zumindest konnte ich es in der Rückschau so<br />
empfinden.<br />
Es war ein wunderbares Gefühl, bei den Aufarbeitungen unserer gemeinsamen<br />
früheren Leben seine Gegenwart wahrzunehmen. Mehrere telepathische<br />
Verbindungen ergaben sich, während ich meditierte. Nigel half mir wie ein<br />
Geistlehrer. Dies war wohl möglich, da er auf einem anderen Kontinent lebt als ich,<br />
so dass wir in Verbindung treten konnten, während er schlief und sich außerhalb<br />
seines Körpers befand. Der Kontakt konnte aber auch durch die Verbindung unserer<br />
Hohen Selbste aufgenommen werden, durch unsere seelische Verbindung <strong>von</strong> Herz<br />
zu Herz, die Raum und Zeit überwand.<br />
Teil II: <strong>Seelen</strong>-<strong>Begegnungen</strong> in der irdischen Welt<br />
Ausschnitt aus Kapitel 5: Rückblicke<br />
<strong>Britta</strong> lebte nun schon einige Zeit bei der Familie Montana und hatte sich gut<br />
eingelebt. Sie fühlten eine innige Verbundenheit und gingen vertraut miteinander<br />
um, so als ob sie sich schon ewig kennen würden - was ja auch der Wahrheit<br />
entsprach, wenn gemeinsame frühere Leben mit berücksichtigt wurden.<br />
Eines Abends saß sie zusammen mit Nigel und Ann im Wohnzimmer. Auch Marina<br />
gesellte sich dazu, als ihr Vater <strong>Britta</strong> gerade die Frage stellte:<br />
"Durch das Lesen deiner Bücher ist mir bewusst geworden, dass du Nike und Alanée<br />
gewesen bist. Hast du auch Erinnerungen an weitere deiner früheren Leben, die du<br />
nach dem Untergang <strong>von</strong> Atlantis hier auf der Erde verbracht hast?"<br />
"Ja, ich kann mich an viele meiner früheren Leben erinnern. In einigen da<strong>von</strong> hast<br />
auch du eine Rolle gespielt. Deshalb finde ich es so schön, dass du die Verfilmung<br />
meiner Bücher übernehmen möchtest. Du hast mich schon mal gefördert."<br />
"So? In welcher Hinsicht denn?"<br />
"Es war in Frankreich, im 7. Jahrhundert nach Christus. Ich konnte sehr gut singen.<br />
Du hast dich in mich verliebt und dir gedacht, ich könne auch bei Hofe singen, nicht<br />
nur in der Kirche. So hast du mich mit ins Schloss genommen. Allerdings waren wir<br />
nicht lange glücklich. Du warst ein enger Vertrauter des Königs. Ein Mann hat dich<br />
getötet, um dem König zu schaden."<br />
"Das ist ja interessant. Kennst du noch mehr Leben, die uns verbinden?"<br />
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"Ich war auch mal deine Tochter in England. Es war im 11. Jahrhundert nach<br />
Christus, wo du für kurze Zeit König warst. Zum Zeitpunkt deiner Krönung zum König<br />
war ich bereits vierzehn Jahre alt und hatte hellsichtige Fähigkeiten. Aufgrund einer<br />
Vorahnung warnte ich dich, in eine Schlacht zu ziehen, doch du hast nicht auf mich<br />
gehört. Es ging um Erbschaftsansprüche. So bist du in der Schlacht gefallen, wie ich<br />
es vorausgesehen hatte."<br />
"Ich fühle mich berührt, so als ob etwas in mir sagt, dass da etwas Wahres dran ist",<br />
gestand Nigel.<br />
Auch Ann und Marina hatten gebannt zugehört. Marina, die sich für diese Thematik<br />
ebenfalls brennend interessierte, fragte <strong>Britta</strong>:<br />
"Kann das jeder, sich an seine früheren Leben erinnern?"<br />
"Das liegt an unserer Bewusstseinsentwicklung, an unserer Offenheit, uns alles<br />
ansehen zu können. Zunächst ist es wichtig, die Verbindung zu unserem Hohen<br />
Selbst oder Göttlichen Selbst, auch Christus- oder Buddha-Selbst genannt, wieder<br />
herzustellen. Dies können wir zum Beispiel durch regelmäßige Meditationen<br />
erreichen, in denen wir lernen, uns mit unserem Hohen Selbst immer stärker zu<br />
verbinden."<br />
"Und dadurch kann ich mich an meine früheren Leben erinnern?", hakte Marina<br />
ungläubig nach.<br />
"Ja, ich habe es selbst erfahren, dass ich dadurch nicht nur Einblicke in geistige<br />
Welten erhielt, sondern auch in meine früheren Leben."<br />
"Hast du eine Ahnung, warum du diese Einblicke erhalten hast?", fragte Nigel nun<br />
interessiert.<br />
"Meistens geschah es, wenn noch etwas zwischen mir und einem anderen Menschen<br />
zu klären war. In mehreren Fällen hatte ich noch jemandem zu vergeben - und die<br />
Ursache lag nicht in diesem, sondern in einem früheren Leben. Die betreffenden<br />
Situationen wurden mir in der Meditation gezeigt. Nun hatte ich die Wahl zu<br />
vergeben oder alles so zu lassen wie es ist."<br />
Eine Ahnung stieg in Nigel auf, dass <strong>Britta</strong> ihm bereits etwas auf <strong>Seelen</strong>ebene<br />
vergeben hatte. Doch da er sich an keine Einzelheiten erinnern konnte, wollte er <strong>von</strong><br />
ihr genau wissen: "Fiel es dir leicht zu vergeben?"<br />
"Ja, auch dadurch, weil mir bewusst wurde, dass jede Erfahrung ihre Ursache in mir<br />
selbst hat. Das war mein Glück, denn solange wir jemandem etwas nachtragen, sind<br />
wir an denjenigen <strong>von</strong> Seele zu Seele gebunden und können uns nicht frei im Hier<br />
und Jetzt, in der Gegenwart, weiterentwickeln. Ein Teil unserer Energie ist noch in<br />
der Vergangenheit an die frühere Situation gebunden, <strong>von</strong> Leben zu Leben. Deshalb<br />
ist es so wichtig, dass wir <strong>von</strong> Herzen vergeben lernen. Dadurch befreien wir die<br />
gebundene Energie und holen sie in die Gegenwart hinein. Das stärkt uns, und wir<br />
fühlen uns einfach besser."<br />
"Oh, das ist manchmal gar nicht so leicht, stimmt's, Daddy?", wandte Marina ein. Sie<br />
dachte besonders an frühere Ereignisse mit ihrem Vater zurück, wo sie ihm lange<br />
gegrollt hatte, bevor sie ihm vergeben konnte. Nigel nickte. Er war noch etwas<br />
abwesend, da er unbedingt wissen wollte, was zwischen ihm und <strong>Britta</strong> vorgefallen<br />
war. Doch je intensiver er überlegte, umso mehr schien sich die Erinnerung zu<br />
entfernen. In seine Gedanken hinein erklärte <strong>Britta</strong> nun:<br />
"Trotzdem ist es wichtig zu lernen, anderen aufrichtig zu vergeben. Es ist ein<br />
wichtiger Schritt auf unseren Lebenswegen, damit wir uns frei weiterentwickeln<br />
© by <strong>Britta</strong> <strong>Stüven</strong>, www.seelen-reise.de<br />
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können. Mit unserem Groll schaden wir uns selbst am meisten, da unsere Gedanken<br />
und Gefühle unser Leben bestimmen."<br />
"Das kann ich nachvollziehen", sagte Marina. "Hast du eigentlich auch ein Leben mit<br />
meinem Vater gehabt, das nicht so einfach war?"<br />
"Ja, mehrere. Auch in der Inkarnation in England, wo er König wurde, handelte ich<br />
mir ziemlichen Ärger mit ihm ein, weil er nichts mit meiner Hellsichtigkeit anfangen<br />
konnte. Besonders wütend war er, als ich ihn vor seinen Leuten kritisierte."<br />
"Was, so etwas hast du gemacht? Das finde ich ja unerhört!", warf Nigel mit entsetzt<br />
klingendem Tonfall ein. "Ich glaube, ich überlege mir noch, ob ich dich weiterhin als<br />
Beraterin am Set zulasse. Wer weiß, worauf ich mich da einlasse!"<br />
<strong>Britta</strong> lachte über seine Bemerkung. Da er sie mit einem verschmitzten Lächeln<br />
anblickte, wusste sie, dass er nur gescherzt hatte. Dann sagte sie:<br />
"Na, ich hoffe doch, dass ich aus der damaligen Situation gelernt habe. Vielleicht ist<br />
das sogar die Wiedergutmachung <strong>von</strong> deiner Seite aus? Als König hattest du nicht<br />
auf mich gehört, obwohl es ratsam für dich gewesen wäre, und nun möchtest du<br />
mich freiwillig als Beraterin haben - vielleicht gerade deshalb, weil du in dem<br />
früheren Leben erkannt hast, dass es besser gewesen wäre, wenn du auf mich<br />
gehört hättest? Könnte doch sein, oder?"<br />
"Hört sich logisch an."<br />
"Ich gebe dir mal die Geschichte zum Lesen. Geschrieben habe ich sie ja schon. Und<br />
ihr dürft sie natürlich auch gern lesen, wenn ihr Lust habt", sagte sie zu Marina und<br />
Ann.<br />
"Danke", antwortete Marina. "Ich bin schon ganz gespannt. Darf ich sie zuerst lesen,<br />
Daddy?"<br />
"Meinetwegen. Ich glaube, <strong>Britta</strong>, du könntest uns noch einiges erzählen, oder?",<br />
fragte Nigel aufgeschlossen.<br />
Sie nickte.<br />
"Dann erzähle bitte noch weiter, wenn du magst. Ich höre dir gerne zu."<br />
"Wenn es euch nicht zu langweilig wird?"<br />
Nein, alle drei wollten gern noch mehr hören. Marina fragte:<br />
"Hast du noch eine Geschichte aus einem Leben, in dem du meinen Vater gekannt<br />
hast? Ich möchte wissen, was er so alles angestellt hat, bevor ich seine Tochter<br />
geworden bin."<br />
"Alle Inkarnationen deines Vaters kenne ich nicht, nur die, die wir gemeinsam erlebt<br />
haben. Manche da<strong>von</strong> waren recht dramatisch. Aber eine Erinnerung habe ich noch,<br />
die für heute Abend passt."<br />
"Ach, eine Gruselgeschichte würde jetzt auch passen", wandte Marina ein.<br />
"So etwas habe ich nicht auf Lager", entgegnete <strong>Britta</strong> ihr, "aber in einem weiteren<br />
Leben in England war ich zu einer Zeit Nigels Tochter, als Eltern grundsätzlich dafür<br />
bezahlen mussten, wenn sie ihr Kind auf eine Schule schicken wollten. Es gab noch<br />
keine Schulpflicht, so wie sie heute besteht. Mein damaliger Bruder wurde zur Schule<br />
geschickt, ich jedoch nicht, weil das Geld dafür nicht reichte. Ich wollte aber auch<br />
gern etwas lernen und quengelte so lange herum, bis Nigel als mein Vater genug<br />
da<strong>von</strong> hatte. Zum einen war er ärgerlich auf sich selbst, dass er mir die Schulbildung<br />
aus finanziellen Gründen nicht ermöglichen konnte, zum anderen war er genervt,<br />
weil ich nicht endlich Ruhe gab. Ich konnte damals sehr hartnäckig sein. So brachte<br />
er mich in ein Kloster, in dem ich seiner Meinung nach auch etwas lernen konnte. Er<br />
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hatte ja Recht, aber mir gefiel es überhaupt nicht. Es war mir alles zu steril und<br />
streng."<br />
"Hast du dich irgendwann mit deiner Situation abgefunden?", wollte Nigel wissen.<br />
"Nein, ich verweigerte das Essen und wäre beinahe verhungert. Deshalb wurden<br />
meine Eltern benachrichtigt. Sie haben den langen Weg auf sich genommen, um<br />
mich nach Hause zu holen. Es war gerade noch rechtzeitig. Ich wurde wieder<br />
gesund. Es war ein heilsamer Schock für mich, dem Tode so nah gewesen zu sein.<br />
Fortan fügte ich mich in mein Schicksal, Ehefrau, Hausfrau und Mutter zu werden.<br />
Dafür durfte mich mein damaliger Bruder in einem späteren Leben in Arabien als<br />
Hauslehrer unterrichten. Auch in Arabien hätte ich ansonsten als Mädchen nichts in<br />
einer Schule lernen dürfen. Meine damaligen Eltern setzten sich jedoch dafür ein,<br />
dass ich eine private Schulbildung erhielt. Glücklicherweise hatten wir das Geld dazu,<br />
einen Hauslehrer zu bezahlen. Allerdings bin ich in dem Leben auf dem Weg zu<br />
meiner Freundin entführt worden. Ein Maharadscha wollte mich unbedingt in seinem<br />
Besitz haben. Ich bin früh gestorben, weil ich es nicht ertrug, gewaltsam <strong>von</strong> meiner<br />
Familie getrennt worden zu sein und wie eine Gefangene gehalten zu werden.<br />
Nachdem ich als Seele meinen irdischen Körper verlassen hatte, nahm ich die<br />
Gelegenheit wahr, meine Lieben auf Erden zu besuchen. Ich konnte sie sehen und<br />
auch ihre Trauer spüren. Leider konnten sie mich nicht wahrnehmen, sonst hätte ich<br />
sie trösten können."<br />
"<strong>Britta</strong>, wie behältst du das alles?", fragte Ann mit Bewunderung in der Stimme.<br />
"Das kommt wohl daher, weil ich es innerlich erlebt habe. In dem Moment, wenn die<br />
Erinnerungen auftauchen, können intensive Gefühle mit an die Oberfläche kommen:<br />
Trauer, Wut, Verzweiflung, Angst, auch Schmerzen in abgeschwächter Form. Ich<br />
vermute, dass ich mich deshalb so gut erinnern kann, weil ich diese Ereignisse<br />
zusätzlich vor meinem inneren Auge gesehen habe und sie nochmals durchlebt habe.<br />
Meine innere Führung zeigte mir außerdem den Bezug zu meinem gegenwärtigen<br />
Leben."<br />
"Spannend, kann ich da nur sagen", sagte Ann anerkennend. "Wie schön, Marina,<br />
dass dir die Bücher <strong>von</strong> <strong>Britta</strong> aufgefallen sind. Sonst wäre uns eine Menge<br />
entgangen."<br />
"Das finde ich auch", stimmte Nigel seiner Frau zu. Er war sehr nachdenklich<br />
geworden. Es kam ihm so vor, als ob er eigene Erinnerungen an das Leben in<br />
England hatte, <strong>von</strong> dem <strong>Britta</strong> ihnen gerade berichtet hatte. Doch er behielt seine<br />
Gedanken für sich und sagte:<br />
"Diese Neuigkeiten möchte ich erst mal verarbeiten. Ich gehe jetzt schlafen.<br />
Allerdings, wenn du morgen nach Drehschluss noch Lust hast zu erzählen, würde ich<br />
gern erfahren, wodurch du dich für diesen Weg geöffnet hast."<br />
"Darüber spreche ich gern."<br />
Sie wünschten sich eine erholsame Nacht und gingen auf ihre Zimmer. <strong>Britta</strong> war<br />
glücklich, dass ihr so viel Aufgeschlossenheit entgegengebracht wurde. Auch Nigel,<br />
Ann und Marina gingen voller Freude schlafen. Marina fand es jedoch schade, dass<br />
ihr Bruder dieses Gespräch nicht miterlebt hatte, weil er bereits sein Studium<br />
begonnen hatte und deshalb in einer anderen Stadt wohnte. Doch bei der nächst<br />
besten Gelegenheit wollte sie ihm erzählen, was <strong>Britta</strong> über ihre früheren Leben<br />
berichtet hatte.<br />
© by <strong>Britta</strong> <strong>Stüven</strong>, www.seelen-reise.de<br />
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