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Kommunikator Aussage Medium Rezipient - Semestra

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Medienwissenschaften<br />

Definition des Begriffes „Kommunikation“


Medienwissenschaften<br />

• Informationstransfer / Vermittlung von Nachrichten zwischen Lebewesen<br />

• Kommunikation kann erst entstehen, wenn sich zwei Lebewesen im Hinblick auf einander verhalten!<br />

• soziale Interaktion (Verhalten der Lebewesen im Hinblick auf einander)<br />

• allgemeines Ziel der Verständigung, spezielles Ziel der Interessenrealisierung<br />

• Vermittlung mit Hilfe von Medien und Zeichen (Sprache, nonverbale Sprache):<br />

• Zeichen: stehen stellvertretend für etwas Gemeintes<br />

• Man kann nicht nicht kommunizieren<br />

• wechselseitige Bedeutungsvermittlung<br />

• Kommunikation vollzieht sich mehr auf der Inhaltsebene, Interaktion mehr auf der Beziehungsebene.<br />

• psychologische Aspekte: Selbstoffenbarung; Beziehung, Sympathien, Homophilie; Appel.<br />

• soziale Aspekte: Hierarchie, Macht (symmetrisch oder asymmetrisch = unterschiedliche<br />

Machtpositionen nicht beeinflussbar).<br />

• geschlechterspezifische Unterschiede: Stile, Inhalte


Medienwissenschaften<br />

Was sind Modelle? Welchen Zwecken dienen sie in<br />

den Sozialwissenschaften?


Medienwissenschaften<br />

• Darstellung von Realität, Vereinfachter Zugang zur Realität.<br />

• Reduktion der Wirklichkeit auf die wesentlichen Elemente und Zusammenhänge.<br />

• 4 Funktionen:<br />

• Organisationsfunktion: Einzelaspekte in einen Gesamtenzusammenhang stellen.<br />

• Heuristische (Gewinnung neuer Kenntnisse) Funktion: Ermöglichung neuer verallgemeinbarer<br />

Einsichten.<br />

• Prognosefunktion<br />

• Messfunktion: Ermöglichung quantifizierbarer und genauer Angaben.<br />

• komplexe zwischenmenschliche Verhaltensabläufe strukturieren und systematisieren, so dass der<br />

eigentliche Untersuchungsgegenstand deutlich hervortritt.<br />

• In der MK beschreiben sie die zentralen Elemente und Beziehungen im MK-Prozess.


Medienwissenschaften<br />

Kommunikationsmodelle: Shannon and Weaver-<br />

Modell


Medienwissenschaften<br />

Quelle � Übermittler � <strong>Medium</strong> � Empfänger � Destination<br />

Nachricht Signal empfangenes Signal Nachricht<br />

• Ein Gedanke (Quelle) wird in einem Satz strukturiert (Übermittler) und mit Hilfe eines <strong>Medium</strong>s<br />

(Sprache, Schrift, etc.) artikuliert. Der Satz wird wiederum vom Empfänger empfangen, decodiert und es<br />

wird ihm eine Bedeutung zugeordnet (Destination). Gleichzeitig wirkt auf allen Ebenen ein<br />

Störungsfaktor (Noise).<br />

• Quelle: Hirn, Übermittler: Stimme; Signal: Schallwellen, elektrischer Impuls; <strong>Medium</strong>: Luft,<br />

Telefondraht; Empfänger: Ohr; Destination: Hirn.<br />

• Der Informationsgehalt einer Nachricht kann durch ungleiches en- und decodieren sowie Störungen<br />

(Lärm, unleserliche Schrift) beeinträchtigt werden<br />

• Diskrepanzen zwischen codieren und decodieren werden thematisiert.<br />

• kein Feedback.


Medienwissenschaften<br />

Kommunikationsmodelle:<br />

ABX-Symmetriemodell


Medienwissenschaften<br />

X<br />

A B<br />

• A hat eine Einstellung gegenüber B und X, die die Qualität der Kommunikation mit B bestimmen wird.<br />

Kommt A mit B aus und teilen sie die gleiche Meinung über X, stehen sie im Gleichgewicht zu einander<br />

und das kommt der Kommunikation zugute. Ein Ungleichgewicht verursacht Spannungen und wird<br />

normalerweise umgangen oder beseitigt.<br />

• Wir versuchen immer bei Leuten, die uns sympathisch sind Zustimmung über Themen zu erlangen, die<br />

uns wichtig sind. Das stärkt unser Selbstbewusstsein und der Glauben an unsere Einstellungen. Es ist eine<br />

Art der Integration und Orientierung in der Gesellschaft.


Medienwissenschaften<br />

Kommunikationsmodelle: Verständigungsmodell


Medienwissenschaften<br />

A kommunikatives Handeln <strong>Medium</strong> kommunikatives Handeln B<br />

Bedeutung A Verständigung Bedeutung B<br />

• A und B kommunizieren mit Hilfe von Zeichen und einem <strong>Medium</strong> mit einander. Sie haben ähnliche<br />

Bedeutungsvorräte/Erlebnisdimensionen, deshalb kommt es zu einer Verständigung. Einen Teil können<br />

sie nicht mit einander teilen, weil ihnen entweder Zeichen fehlen, um sich mitzuteilen oder weil sie<br />

einfach nicht die gleichen Erlebnisdimensionen haben.


Medienwissenschaften<br />

Definition des Begriffs „Massenkommunikation“


Medienwissenschaften<br />

• öffentlich<br />

• einseitig, kaum Rückkoppelung<br />

• technische Verbreitungsmittel<br />

• disperses Publikum, unbestimmte Anzahl Personen, die räumlich von einander getrennt sind<br />

• grosse Reichweite<br />

• Kommunikation kann stattfinden, muss aber nicht.


Medienwissenschaften<br />

Welches sind die wichtigsten Unterschiede zwischen<br />

Individualkommunikation und<br />

Massenkommunikation? Wann ist MK<br />

Kommunikation?


Individualkommunikation:<br />

• Intensität (persönliche Beteiligung)<br />

• Beziehungsebene<br />

• Flexibilität<br />

• Verständlichkeit<br />

• Glaubwürdigkeit<br />

• hohe Qualität der Kommunikation<br />

• direktes Feedback<br />

• qualitative Aspekte für die Gesellschaft<br />

Medienwissenschaften<br />

Massenkommunikation:<br />

• schnelle Verbreitung grosser Mengen von<br />

Information<br />

• grosse Publika, grosse Reichweite<br />

• Kosten<br />

• Auswahlmöglichkeiten<br />

• technische Apparaturen<br />

• kaum Feedback<br />

• Quantitative Aspekte für die Gesellschaft<br />

• Massenkommunikation ist dann Kommunikation, wenn das konstante Ziel der Verständigung zwischen<br />

<strong>Kommunikator</strong> und <strong>Rezipient</strong> erreicht worden ist. Die Mitteilungshandlung muss einer<br />

Verstehenshandlung entsprechen.


Medienwissenschaften<br />

Modelle der MK: Westley/Mac Lean-Modell


Medienwissenschaften<br />

• MK ist ein mehrstufiger Infofluss bei dem permanent codiert / decodiert und selektiert wird, und bei dem<br />

der Verbraucher keinen direkten Kontakt zur Realität hat (wir leben aus zweiter Hand).<br />

• Im Selektionsprozess: Ereignisse sind nicht an sich schon Nachrichten. Sie werden zu Nachrichten,<br />

indem jemand sie für wichtig hält.<br />

• Es basiert auf systemtheoretischem Denken (die Gesellschaft besteht aus verschiedenen Systemen und<br />

Subsystemen)


Medienwissenschaften<br />

Modelle der MK: Feldschema von Maletzke und<br />

Erweiterung von De Fleur


Medienwissenschaften<br />

<strong>Kommunikator</strong> <strong>Aussage</strong> <strong>Medium</strong> <strong>Rezipient</strong><br />

Organisation Identität Technizität Disperses<br />

Publikum<br />

• Interdependenzen zwischen den vier Grundfaktoren. Die Änderung einer Grösse zieht die Änderung der<br />

drei anderen mit sich.<br />

• <strong>Kommunikator</strong>: die Auswahl der Nachrichten ist beeinflusst durch Selbstbild, Persönlichkeit, soz.<br />

Beziehungen, Institution, Team, etc. Zwang der Öffentlichkeit (kritisches Beobachten der<br />

Interessengruppen und Parteien), Zwang der <strong>Aussage</strong>, bzw. des Programms (muss stimmen, weil er sich<br />

öffentlich festlegt), des <strong>Medium</strong> (stellt spezifische technische und dramaturgische Bedingungen).<br />

• <strong>Rezipient</strong>: die Selektion der Nachrichten ist beeinflusst durch Selbstbild, Persönlichkeit, soz.<br />

Beziehungen, etc. Zwang der Medien (sie bestimmen bestimmte Erlebnis- und Verhaltensweisen durch<br />

die Sendezeiten, Rezeptionstechniken).<br />

• Medien: zeichnen sich durch die Eigengesetzlichkeiten aus (Radio durch andere als Zeitungen).<br />

• <strong>Aussage</strong>: Maletzke misst ihr relativ wenig Bedeutung zu, sie ist ein nötiges Element.<br />

• Im Gegensatz zum funktionalpublizistischen Modell von Prakke geht Maletzke davon aus, dass<br />

Feedback des <strong>Rezipient</strong>en selten ist. Trotzdem hat er die Auffassung, dass K und R ein Bild von einander<br />

haben und sich bedingt ‚kennen‘.<br />

• MK gemäss Maletzke bedarf nicht unbedingt der Aktualität (Bücher, Schallplatten, etc. gehören auch zu<br />

den Medien).<br />

• De Fleur: Er betont die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von<br />

Massenkommunikation und wie sich diese auf den Kommunikationsprozess auswirken.


Medienwissenschaften<br />

Welches sind die wichtigsten Eigenheiten von<br />

Kommunikation in Gruppen?


Medienwissenschaften<br />

• Es gibt drei verschiedene Anordnungen: Kreis (Vollverbindung), Kette, Stern<br />

• Die höchste Zufriedenheit der Mitglieder der Gruppe und geringste Effizienz wird erreicht, wenn alle<br />

alles wissen (Kreis).<br />

• Die höchste Effizienz (Geschwindigkeit, Fehlerquote) und geringste Zufriedenheit wird erreicht, wenn<br />

eine Führungsposition besetzt wird (Stern).<br />

• ideale Gruppengrösse: 6 + 1 Leiter<br />

• Heutige Situation mit den MM: alle wissen alles, sind aber total überfordert, wenn es darum geht, diese<br />

Infos zu verarbeiten.


Medienwissenschaften<br />

Technik des wissenschaftlichen Arbeiten


Medienwissenschaften<br />

• idealer Ablauf eines Forschungsprojektes:<br />

• Recherchieren, Infos suchen<br />

• Zielsetzung, Fragestellung<br />

• Methoden<br />

• Erprobung der Methoden<br />

• Feldforschung<br />

• Bericht<br />

• wie entscheide ich, was ich lesen soll?<br />

• die häufigsten Autoren in den Bibliographien suchen<br />

• aktive Leute anfragen<br />

• Zitatenlage: schauen, wer wen zitiert<br />

• satter Blick ins Inhaltsverzeichnis<br />

• Zusammenfassungen suchen<br />

• Vorwörter lesen (enthalten Infos über den Inhalt des Buches)<br />

• Querlesen


Medienwissenschaften<br />

Was sind die wichtigsten Leistungen (Funktionen)<br />

der Massenmedien (politische, wirtschaftliche,<br />

gesellschaftliche)?


Medienwissenschaften<br />

• Funktion – Dysfunktion: Was für eine Zielgruppe eine Funktion bedeutet kann für eine andere eine<br />

Dysfunktion sein. z.B. Kriegsberichte: informativ – Angstzustände; Industrie. Für Burkhart sind die<br />

Funktionen Subsysteme der Gesellschaft.<br />

• Soziale Funktion:<br />

• Sozialisationsfunktion: Vermittlung von Leitbilder, Normen, Werte, Verhaltensweisen,<br />

Denkformen; gleiche ‚Sprache‘ sprechen.<br />

• soziale Orientierung: unüberschaubare Umwelt, MM bringen verloren gegangene Gemeinsamkeiten<br />

im Erleben und Handeln der Menschen zurück; Möglichkeit ein gutes Leben zu führen.<br />

• Rekreation: Erholung, Flucht und Stimulierung durch massenmediale Angebote.<br />

• Integrationsfunktion: Gesellschaft als Ganzes, der Einzelne soll sich ihr zugehörig fühlen und nicht<br />

nur seiner Gruppe, Medien liefern Stoff für Gespräche. Desintegration: Wissenskluft;<br />

Überintegration: Vereinheitlichung aller Verschiedenheiten<br />

• Politische Funktion:<br />

• Öffentlichkeit: Herstellen von Öffentlichkeit, Podium<br />

• Artikulation: MM als Sprachohr für Parteien, Interessengruppen.<br />

• Korrelation: Meinungsabstimmung, Ausdruck und Verringerung der Meinungsvielfalt<br />

• politische Sozialisation: Bekanntmachung des Publikums mit politischen Informationen<br />

• politische Bildung<br />

• Kritik/Kontrolle: 4. Gewalt, die die anderen drei überwachen soll<br />

• ökonomische Funktion:<br />

• Zirkulationsfunktion: Werbung soll Geld zum Zirkulieren bringen<br />

• Kapitalverwertung: Investitionen (Medien)<br />

• Sozialtherapie: den Reichen geht es nicht besser als uns; Kompensation (gesellschaftsstabilisierend)<br />

• Legitimation: eigene Situation und allgemeine Zustände bewerten können .


Medienwissenschaften<br />

Was bedeutet kommunikative Kompetenz?<br />

Was bedeutet Medienkompetenz?


Medienwissenschaften<br />

• Kommunikative Kompetenz: Fähigkeit des Sprechers einen wohlgeformten Satz in Realitätsbezüge<br />

einzubetten.<br />

• Universal-pragmatischer Ansatz (optimale Kommunikation):<br />

• signifikantes Symbol: Zeichen, das eine dahinterstehende Idee/einen bestimmten Vorstellungsinhalt<br />

ausdrückt und diese Idee auch beim Kommunikationspartner auslöst, Verständlichkeit<br />

• Realitätsentsprechung: inhaltlicher Zugang, ständige Aktualisierung der Symbole, Erfahrung, es<br />

muss über etwas gesprochen werden, das für den Sprecher und den Hörer einen Bezug zur Realität<br />

hat<br />

• normative Komponente: Zuverlässigkeit, Wahrhaftigkeit, Ironie, rhetorisch den Zugang erschweren;<br />

Wahrhaftigkeit; Glaubwürdigkeit; Abwesenheit von Lügen<br />

• soziale Komponente: Übereinstimmung in Werten und Normen<br />

• Fähigkeiten:<br />

• Feedbackfähigkeit: Eingehen auf Personen, zuhören, auch nonverbale Sprache decodieren können.<br />

• Emotionsrelevanter Wortschatz: eigene und fremde Emotionen verbalisieren können und so<br />

metakommunikativ den Beziehungsaspekt in der Kommunikation aufhellen.<br />

• Codewechsel: Sprachgebrauch Personengerecht differenzieren können � Zielgruppengerechte<br />

Sprache.<br />

• Medienkompetenz: Fähigkeit mit den Medien umzugehen<br />

• Indifferenz<br />

• Code-Kompetenz: Nachrichten decodieren können<br />

• Informationstechnische Kompetenz<br />

• Beschaffungskompetenz<br />

• Kompetenz zur Beurteilung der Qualität der Info<br />

• Kompetenz die Wichtigkeit der Nachricht abzuschätzen


Medienwissenschaften<br />

Über welche nonverbalen Zeichensysteme (Codes)<br />

verfügt der Mensch? Welche Leistungen erbringen<br />

diese Zeichensysteme?


Medienwissenschaften<br />

• Funktionen der nonverbalen Kommunikation:<br />

• Redundanz: Wiederholung (5 min Zeit, zusätzlich 5 Finger aufheben).<br />

• Substitution: Ersatz (sehr lärmig also Zeichensprache als Ersatz).<br />

• Modifikation: Verfeinerung der <strong>Aussage</strong>.<br />

• Amplifikation: Verstärkung, Betonung (Kops schütteln und ‚Nein‘ sagen).<br />

• Kontradiktion: Aufhebung (ich sage etwas, zeige aber das Gegenteil durch Zeichensprache).<br />

• nonverbale Kommunikation wird eingesetzt als Mittel der Gesprächskultur, um Bereitschaft zur<br />

Kommunikation zu signalisieren und um die Beziehungsebene einzubringen.<br />

• Pralinguistisch (Vocalics): Lautstärke, Tempo, Melodie<br />

• Raumausnützung (proxemics): Distanz, Sitzordnung, personal space<br />

• Zeitausnützung (chronemics): Wartezeit, Pünktlichkeit<br />

• Umweltgestaltung/Statussymbole (artifacts): Auto, Haus, die Einrichtung eines Raumes hat grossen<br />

Einfluss auf das Verhalten der Menschen und die sozialen Interaktionen.<br />

• Körperhaltung/Bewegung (kinesics): Gestik mit Händen, Mimik, Blickverhalten.<br />

• Äusseres Erscheinungsbild (physical appearance): erster Eindruck, Körperbau, Kleider, Kosmetik,<br />

Frisur.<br />

• Berührungen (haptics): Ort, Zeitdauer, Intensität, Anzahl und Instrumente der Berührungen.


Medienwissenschaften<br />

Normative Publizistik (Dovifat)


Medienwissenschaften<br />

• Publizistik ist Tat!<br />

• Publizistik:<br />

• hat Öffentlichkitscharakter<br />

• vollzieht sich auf der Grundlage weltanschaulicher Haltungen, handlungsbezogen<br />

• erhebt (geistigen) Führungsanspruch<br />

• Der Sender wirkt auf den Empfänger meinungs- und willensbildend ein (vertikal und normativ von<br />

K zu R)<br />

• kann Zwangscharakter einnehmen (3. Reich).


Medienwissenschaften<br />

Systemetische Publizistik (Hagemann)


Medienwissenschaften<br />

• Gegenstand der Publizistik ist die öffentliche <strong>Aussage</strong> von Bewusstseinsinhalten.<br />

• Systematisierung des publizistischen Prozesses, Unterteilung in Entstehung, Verarbeitung, Verbreitung<br />

und Aufnahme (Wirkung) publizistischer <strong>Aussage</strong>n.<br />

• Publizistik und deren Wirkung geschehen einseitig und linear vom <strong>Aussage</strong>träger, evtl. über ein<br />

<strong>Medium</strong>, zum <strong>Aussage</strong>empfänger.<br />

• Publizistik vollzieht sich öffentlich, hat <strong>Aussage</strong>n zum Gegenstand, deren besonderes Merkmal die<br />

Aktualität ist.<br />

• Systematik der Öffentlichkeit: räumlich versammelte Vielheit und räumlich verstreuter Vielheit.<br />

• Systematik der <strong>Aussage</strong>: einfache im gegenüber zusammengesetzter <strong>Aussage</strong>; <strong>Aussage</strong>träger<br />

(Redakteure, Redaktionsteam) gegenüber <strong>Aussage</strong>mittel (körperliche, geistige, technische);<br />

<strong>Aussage</strong>motive (spontane, intentionale) gegenüber <strong>Aussage</strong>zielen (Unterrichtung, Beeinflussung).<br />

• Systematik der Aktualität: primäre, sekundäre, künstliche und ideelle.<br />

• Unterschiede zur Normativen Publizistik: Verzicht auf Führungsaspekt, intensive Hinwendung auf die<br />

Analyse der Motive und Wirkungen der Publizistik (Wirkungsforschung), deutliche gesellschaftliche<br />

Orientierung, kann auf alle Medien angewandt werden.


Medienwissenschaften<br />

Funktionale Publizistik (Prakke)


Medienwissenschaften<br />

• Alle Publizistik ist Zwiegespräch.<br />

• Nicht vertikal und einseitig! <strong>Kommunikator</strong> und <strong>Rezipient</strong> sind gleichwertige Gesprächspartner.<br />

• K und R verständigen sich via Medien. Der K ist motiviert den Bedürfnissen des Empfängers<br />

entsprechend zu publizieren.<br />

• Die zwischenmenschliche Kommunikation wird zur Publizistik, wenn sie öffentlich vor sich geht und<br />

aktuelle Bezüge aufweist.<br />

• <strong>Kommunikator</strong> und <strong>Rezipient</strong> leben im selben gesellschaftlichen Umfeld.<br />

• K befriedigt die Bedürfnisse der Gesellschaft nach:<br />

• Information (Unterrichtung)<br />

• Kommentar (Meinungsbildung)<br />

• Unterhaltung<br />

• Auflösung des publizistischen Prozesses in Anlehnung an Lasswell’s Formel:<br />

• Wer � <strong>Kommunikator</strong><br />

• sagt was � Kommunikationsinhalt<br />

• durch welchen Kanal � Kanal und verwendetes Zeichensystem<br />

• zu wem � <strong>Rezipient</strong><br />

• mit welchen Wirkung.� Wirkung<br />

• publizistische Kommunikation als gesellschaftliches Phänomen und als gesellschaftliche Notwendigkeit.<br />

Sie orientiert sich an den kommunikativen Bedürnissen der Gesellschaft, die durch die Medien abzudecken<br />

sind.<br />

• Kritik: fragt nicht nach der inhaltlichen Beschaffenheit der Bedürfnisse.<br />

• Kritik: K und R werden als gleichberechtigte Partner gesehen � idelistisch!


Medienwissenschaften<br />

Systemtheoretische Ansätze: Was ist ein System<br />

(Schlüsselwörter!)


Medienwissenschaften<br />

• Die Zusammenhänge zwischen Struktur und Funktion von Systemen – Kommunikationssystemen –<br />

erhellen und die Beziehungen zwischen deren Elementen oder Subsystemen bestimmen sowie diejenigen<br />

zwischen gegebenen Systemen und ihren Umwelten.<br />

• Die Leistungen sozialer Systeme bestehen in der Reduktion von Umweltkomplexität und<br />

Umweltvariabilität.<br />

• Struktur: Beschaffenheit eines Systems. Presse, Radio, TV (alle bestehenden Medien).<br />

• Funktion: gesellschaftliche Leistungen der Massenmedien.<br />

• Strukturell-funktionaler Ansatz: Die Regulierung und Bestanderhaltung des Systems. Die vorgegebenen<br />

und erhaltenen Strukturen bestimmen die Handlungsmuster und erbringen Leistungen im funktionalen<br />

Sinne für das System. Die Funktionen ergeben sich aus den Strukturen. Produktorientiert<br />

• Funktional-struktureller Ansatz: Welche Aufgaben ein System hinsichtlich der Struktur und<br />

Funktionsüberprüfung und –revision ein System zu Lösen hat, wenn es fortbestehen will. Theorie der<br />

sozialen Bedürfnisse. Publikum: Was erwartet es? Marktorientiert.<br />

Strukturell-funktional<br />

• Die Strukturen eines MK-Systems einer<br />

Gesellschaft werden als gegebener<br />

Bezugsrahmen für die Funktionen<br />

(Leistungen) des MK-Systems<br />

vorausgesetzt.<br />

• Das System besteh in sich und durch sich.<br />

• Strukturelemnte auf der Ebene von<br />

Handlungen.<br />

• System besteht aus Personen, bzw.<br />

Strukturen.<br />

Funktional-strukturell<br />

• Die Strukturen eines MK-Systems einer<br />

Gesellschaft sind ebenso Gegenstand der<br />

Analyse wie die Funktionen.<br />

• Das System besteht nur in der<br />

Auseinandersetzung mit der Umwelt.<br />

• Struturelemente auf der Ebene von<br />

Erwartungen.<br />

• System besteht aus Handlungen, bzw.<br />

Funktionen.


Medienwissenschaften<br />

Kritische Publizistik


Medienwissenschaften<br />

• Kulturindustrie, d.h. die Vorwegnahme des Publikumgeschmackes.<br />

• Umwandlung der traditionellen, bürgerlichen Öffentlichkeit in eine spontane Gegenöffentlichkeit.<br />

• Gegen die MM-Produkte und Produzenten, welche im kapitalistischen Sinn Profit erzielen. Frage der<br />

Manipulation, Monopolisierung und Macht.<br />

• Konsum<br />

• Marktorientiert<br />

• Warencharakter<br />

• Bewusstseinsindustrie, Uniformität der Produkte<br />

• Status Quo, keine Innovation in den MM<br />

• Affirmative Charakter, keine Kritik<br />

• Fordert neues Öffentlichkeitsverständnis: aktive Teilnahme der Massen an der MK. „Jeder Empfänger<br />

ein potentieller Sender“.<br />

• Produktion, Distribution, Konsumption<br />

• Verzerrte, überästhetisierte, verfälschte Wirklichkeitsdarstellung.<br />

• Einlullen der Empfänger, inaktive, unkritishce Aufnahme<br />

• Die Medien lenken von den objektiven und wahren Bedürfnissen ab � Manipulation<br />

• Medien als Instrumente der Befreiung


Medienwissenschaften<br />

Systematisch-ökologische Ansätze


Medienwissenschaften<br />

• Der Mensch konstruiert die Lebenswelt, die Medien sind massgeblich daran beteiligt.<br />

• Der Mensch ist integriert in der materiellen und sozialen Umwelt, die uns prägt. Wir nehmen auch<br />

Einfluss auf sie und das wirkt wiederum auf das Individuum ein als auch auf die MM. Gegenseitige<br />

Beeinflussung Medien-Umwelt.<br />

• Analytische Rekonstruktion der Medienwirkungen (Ist-Zustand) und soweit er vom Soll-Zustand<br />

abweicht, die gesellschftlichen Aufgaben. Was möchten wir als Gesellschaft mit Hilfe der Medien<br />

erreichen und welche Aufgaben ergibt sich daraus? � Ziele.<br />

• Es existiert ein Konfliktfeld zwischen dem Individuum und der Zugehörigkeit in der Gesellschaft. Als<br />

grosser Egoist kann ich für die Gesellschaft unerträglich (negativ, dysfunktionale) werden. Doch die<br />

Wirtschaft versucht Egoismus aus kreativen Menschen herauszukitzeln und will so Profit machen.


Medienwissenschaften<br />

Was ist eine Theorie?


Medienwissenschaften<br />

• verbale Erfassung der Realität.<br />

• Set empirisch überprüften Hypothesen.<br />

• Erklärung von Phänomenen und Prognosen erlauben<br />

• Denkwerkzeuge, die uns den Zugang zur Realität, durch Rekonstruktion der Realität mittels Begriffen,<br />

ermöglichen sollen. Theorien werden empirisch überprüft.<br />

• Erkenntnis von Zusammenhängen.<br />

• Versuche der Wirklichkeitsdeutung; modellhafte Wiedergabe<br />

• beschreibende Theorien: definieren, klassifizieren und systematisieren der Phänomene in der MK.<br />

• erklärende Theorien: Versuche allgemeine Gestze zu finden, mit deren Hilfe Phänomene der MK<br />

erklären, in gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang bringen und somit eine Wirklichkeitsdeutung.


Medienwissenschaften<br />

Einzelmedientheorien


Medienwissenschaften<br />

• isolierte Betrachtung einzelner Medien.<br />

• Es geht um die manipulative Macht, die die einzelnen Medien ausüben können.<br />

• Die Medien schaffen ein Bild der realität, das nicht der Realität entspricht � kritische Medientheorie.<br />

• Radiotheorie (Brecht): „Der Rundfunk ist aus einem Distributionsapparat in einen<br />

Kommunikationsapparat zu verwandeln.“<br />

• „Rundfunk = Fürungsmittel“ (Führeransprache � das Wichtigste, weil es Propaganda ist)<br />

• Filmtheorie (Balazs): „Filmtheorie ist Rezeptiontheorie.“ (Jeder sollte Filme machen, um eine<br />

wirklichkwitsnähere Darstellung der Welt zu erzeugen; Zuschauer werden mit einbezogen)<br />

• „Film ist Kunst.“ (manipulativ, Kunstmedium)<br />

• „Kino ist eher ein Mittel der Expression als der Kommunikation.“<br />

• „Montage ist das stärkste Kompositionsmittel / Grundlage der Filmkunst“<br />

• „Ästhetik des Realismus“ (Wirklichkeit)


Medienwissenschaften<br />

Medientheorien (Maletzke)


Medienwissenschaften<br />

• <strong>Kommunikator</strong>: die Auswahl der Nachrichten ist beeinflusst durch Selbstbild, Persönlichkeit, soz.<br />

Beziehungen, Institution, Team, etc. Zwang der Öffentlichkeit (kritisches Beobachten der<br />

Interessengruppen und Parteien), Zwang der <strong>Aussage</strong>, bzw. des Programms (muss stimmen, weil er sich<br />

öffentlich festlegt), des <strong>Medium</strong> (stellt spezifische technische und dramaturgische Bedingungen).<br />

• <strong>Rezipient</strong>: die Selektion der Nachrichten ist beeinflusst durch Selbstbild, Persönlichkeit, soz.<br />

Beziehungen, etc. Zwang der Medien (sie bestimmen bestimmte Erlebnis- und Verhaltensweisen durch<br />

die Sendezeiten, Rezeptionstechniken).<br />

• Medien: zeichnen sich durch die Eigengesetzlichkeiten aus (Radio durch andere als Zeitungen).<br />

• <strong>Aussage</strong>: Maletzke misst ihr relativ wenig Bedeutung zu, sie ist ein nötiges Element.<br />

• Im Gegensatz zum funktionalpublizistischen Modell von Prakke geht Maletzke davon aus, dass<br />

Feedback des <strong>Rezipient</strong>en selten ist. Trotzdem hat er die Auffassung, dass K und R ein Bild von einander<br />

haben und sich bedingt ‚kennen‘.


Medienwissenschaften<br />

Gesellschaftliche Medientheorien


Medienwissenschaften<br />

• Kritik der Massengesellschaft und der Massenkultur: ‚Massenphänomen‘: Auflösung der Wertsysteme,<br />

Zerstörung traditioneller gesellschaftlicher Beziehungen, Isolation und Entfremdung, Auf der anderen<br />

Seite machen die MM mit ihrem schnellen Nachrichtentransport und ihrem Einfluss auf demokratische<br />

Öffentlichkeit das Zusammenleben in der modernen Gesellschaft überhaupt erst möglich. Gefahr einer<br />

totalitären Gesellschaft.<br />

• Kritische Theorie: Einflüsse der Medienindustrie als Kulturindustrie auf das Bewusstsein der Menschen,<br />

Uniformität der Produkte, die aus den Medien kommen. Die Medien bestimmen was und wie ihre Kunden<br />

denken. Totalität von Repression und eindimensionale Geschlossenheit. Verschmelzung von Unterhaltung<br />

und Kultur. Warencharakter der modernen MM wird kritisiert. Trivialität, repressive Toleranz,<br />

Amusement.<br />

• Historischer Materialismus: Monopolisierung. Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein,<br />

also soll geklärt werden, welche gesellschaftlichen Faktoren hier wirken. Im Zentrum stehen die<br />

Eigentumsverhältnisse des Mediensystems. Praxisbezug bedeutet Veränderung der Besitzverhältnisse.<br />

Zentralisierung, Verlust der kritischen Öffentlichkeit (Werbung, Publikum).<br />

• Liberal-pluralistisches Denken (Gegenteil der anderen drei anderen Theorien): Die Massenmedien sollen<br />

dazu beitragen, den Pluralismus von Informationen und Meinungen herzustellen, der die Grundlage für<br />

die Demokratie bildet. Medien in pluralistischen Demokratien, Wettbewerb der Ideen, öffentlicher<br />

Diskurs, Konfliktaustragung � Medien als Podien, mündige Bürger.


Medienwissenschaften<br />

Systemtheoretische Medientheorien


Medienwissenschaften<br />

• Parsons (strukturell-funktional): Das gesamtgesellschaftliche Teilsystem stabilisiert sich mittels<br />

symbolisch generalisierter Medien / Speuialsprache:<br />

System:<br />

• Wirtschaft<br />

• Politik<br />

• Soziale Integration<br />

• Kulturelle Reproduktion<br />

<strong>Medium</strong> / Spezialsprache<br />

• Geld<br />

• Macht<br />

• Einfluss<br />

• Wertbindung<br />

• Luhmann (funktional-strukturell): Die Subsysteme der Gesellschaft brauchen eine Sprache um zu<br />

kommuniziren. Diese Sprache ist von System zu System anders: z.B. Die Wissenschaft kommuniziert<br />

über das <strong>Medium</strong> der Wahrheit (ohne die Wahrheit könnte keine Kommunikation entstehen).<br />

System:<br />

• Wissenschaft<br />

• Wirtschaft<br />

• Familie/Besihungen<br />

• Politik<br />

• (keine Systembildung)<br />

• Rechtssystem<br />

• Religion<br />

<strong>Medium</strong> / Spezialsprache:<br />

• Wahrheit<br />

• Geld/Eigentum<br />

• Liebe<br />

• Macht<br />

• Kunst<br />

• Recht<br />

• Glaube


Kommunikat<br />

ion und<br />

individuelle<br />

Evolution<br />

Medienwissenschaften


• Die Evolution der<br />

Kommunikation ist eine<br />

notwendige<br />

Voraussetzung für die<br />

Evolution der<br />

Gesellschaft..<br />

• Primitive und<br />

archaische<br />

Gesellschaftsordnung:<br />

Das Entstehen der<br />

Sprache hat zu<br />

effektiveren Formen<br />

von Kommunikation<br />

geführt und ermöglichte<br />

den Primaten den<br />

Übergang vom<br />

Gruppenleben zur<br />

archaischen<br />

(menschlichen)<br />

Gesellschaft. Die<br />

Grösse der Gesellschaft<br />

war limitiert, weil die<br />

Erreichbarkeit der<br />

Mitglieder<br />

Voraussetzung fürs<br />

Medienwissenschaften<br />

Funktionieren der<br />

Gesellschaft war.<br />

• städtisch zentrierte<br />

Hochkulturen: Mit der<br />

Entwicklung der Schrift<br />

und des Drucks konnte<br />

die Reichweite der<br />

Kommunikation<br />

vergrössert werden. Die<br />

Anwesenheit der<br />

Mitglieder der<br />

Gesellschaft war nicht<br />

mehr nötig; räumliche<br />

und zeitliche Distanzen<br />

wurden überbrückbar;<br />

unbekannte Personen<br />

konnten erreicht werden<br />

� stätdische<br />

Hochkultur.<br />

• Weltgesellschaft<br />

(technisch-industrielle<br />

fundierte<br />

Gesellschaftssystem):<br />

Mit den Möglichkeiten<br />

der MM kann<br />

Kommunikation auf<br />

globalem Niveau<br />

stattfinden. Theoretisch<br />

können alle Menschen<br />

zur gleichen Zeit die<br />

gleiche Realität erleben<br />

oder in greifbare Nähe<br />

bringen (Luhmann).<br />

Wissen kann weltweit<br />

verbreitet werden: Die<br />

Welt wird zum globalen<br />

Dorf � man kann sich<br />

überall auf der Welt<br />

ohne grösseren<br />

Probleme zurechtfinden.<br />

• Informationsgesellscha<br />

ft: Transport von<br />

Information wird zu<br />

einem wichtigen<br />

wirtschaftlichen Ziel.<br />

Vorindustrielle –<br />

industrielle –<br />

postindustrielle<br />

Gesellschaft<br />

(Infogesellschaft). Die


Etablierung von<br />

Kommunikationsnetzen<br />

wird extrem gefördert.<br />

Medienwissenschaften


Evolution<br />

durch<br />

Kommunikat<br />

ion<br />

Medienwissenschaften


• Oralität:<br />

• Sprache und<br />

Gebärde<br />

• an Subjekt<br />

gebunden:<br />

persönliche<br />

Erinnerungen,<br />

mythische<br />

Überlieferungen,<br />

Rituale, Erzähler,<br />

Feste<br />

• Kommunikation<br />

setzt „arbiträre“<br />

Codierung und<br />

Negation voraus.<br />

• begrenzte<br />

Reichweite<br />

• Lösung der<br />

Mitteilung von<br />

Subjekt durch<br />

Speicherung<br />

• Schrift:<br />

• gebunden an<br />

Träger: ikonische<br />

Medienwissenschaften<br />

Schriften/Bilder<br />

(Bildschriften) und<br />

„arbiträre“<br />

Codierung, Alphabet<br />

(setzt Zeichen, die<br />

Stellvertreter sind)<br />

• Authentizität wird<br />

erhöht, Autorität<br />

• Ausdehnung des<br />

gesellschaftlichen<br />

Radius:<br />

Hochkulturen<br />

• Buchdruck:<br />

Demokratisierung<br />

des Wissens,<br />

Selektion der<br />

gespeicherten Texte,<br />

Speicher- und<br />

Verbreitungsmediu<br />

m.<br />

• Bewegliche<br />

Lettern:<br />

Massenproduktion,<br />

Wissensexplosion<br />

• Digitalisierte Oralität:<br />

• Erweiterung des<br />

Beobachtungshorizo<br />

ntes<br />

• Gewöhnung an<br />

stets Neues<br />

• Beschleunigung<br />

der Kommunikation,<br />

Überlastung<br />

• Primat der<br />

Aktulität<br />

• sekundärer<br />

Analphabetismus<br />

• Die Welt im<br />

Zimmer<br />

• Konstruktion von<br />

Realität durch<br />

Medien


Konstrukti<br />

on von<br />

Realität<br />

durch MK<br />

Medienwissenschaften


• Unser Weltbild ist<br />

überwiegend ein Bild<br />

aus zweiter Hand. Es ist<br />

zum guten Teil ein<br />

Medienweltbild. Über<br />

MM und auch über die<br />

Medien der direkten<br />

Kommunikation,<br />

Sprache und Gesten,<br />

nehmen wir dieses<br />

Weltbild auf. Dieses<br />

Medienweltbild wirkt so<br />

stark in uns, dass wir<br />

sogar diejenigen<br />

Erfahrungen und<br />

Wahrnehmungen, die<br />

wir leibhaftig machen,<br />

sozusagen durch diese<br />

Brille dieses<br />

Medienweltbildes<br />

betrachten.<br />

• Unser Weltbild wird<br />

durch die Medien und<br />

den daraus folgenden<br />

Konsens mit dem<br />

Medienwissenschaften<br />

Individuum aufgebaut.<br />

Ohne Konsens würde<br />

jedes Individuum anders<br />

reagieren und<br />

Kommunikation wird<br />

verunmöglicht.<br />

• Nun wird das gesamte<br />

Mediensystem als<br />

generalisiertes <strong>Medium</strong><br />

betrachtet, was aus allen<br />

Medien einen Teil<br />

unseres Weltbildes<br />

macht (in unserem<br />

gesamten System und<br />

nicht in einem<br />

Teilsystem). Es<br />

beinhaltet eine<br />

Steuerungsfunktion,<br />

Problemlösungsfunktion<br />

und soziale und<br />

personale Systeme �<br />

Die Medien werden<br />

ausserhalb von uns<br />

bleiben, sind aber stets<br />

in unsrem<br />

Unterbewusstsein. (Ist<br />

TV das Fenster zur<br />

Wirklichkeit, oder<br />

macht TV ein Fenster<br />

der/einer<br />

Wirklichkeit?).


Medienwissenschaften<br />

Normative Divergenz:<br />

Kapitalismus, Marxismus, Entwicklungsländer


Medienwissenschaften<br />

• 7 Gemeinsamkeiten der 3 Marktmodelle:<br />

• In allen Mediensystemen sind die Medien Agenten derjenigen, die politische und ökonomische Macht<br />

ausüben.<br />

• Der Inhalt der Nachrichtenmedien spiegelt immer die Interessen derjenigen wider, die sie finanzieren.<br />

• Alle Mediensysteme beruhen auf dem Glauben an die Pressefreiheit; sie wird jedoch auf unterschiedliche<br />

Weise definiert (Vatikan: Veröffentlichung aller Art bedürfen einer ausdrücklichen Erlaubnis vom<br />

Heiligen Vater).<br />

• Alle Mediensysteme unterstützen die Doktrin der Sozialverantwortung und beanspruchen, den<br />

Bedürfnissen und Interessen der Bevölkerung zu dienen.<br />

• Jedes der drei Medienmodelle hält jeweils sich selbst für alternativlos.<br />

• Insbesondere durch Journalistenausbildung werden kontinuierlich Ideologien und Wertsysteme der<br />

jeweiligen Gesellschaftssysteme an die Medien übermittelt.<br />

• Medienpraxis unterscheidet sich immer von der Theorie.

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