04.01.2015 Aufrufe

flz 09-01 - Zentralverein der Wiener Lehrerschaft

flz 09-01 - Zentralverein der Wiener Lehrerschaft

flz 09-01 - Zentralverein der Wiener Lehrerschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Jubiläumsausgabe<br />

ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />

FAVORITNER<br />

<strong>flz</strong><br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

16. JAHRGANG NR. 1/20<strong>09</strong><br />

Kritisch - aktuell -<br />

unabhängig!<br />

Was geschieht meist mit Fachzeitschriften<br />

Nehmen und weglegen!<br />

Wie eine Postwurfsendung. Die<br />

Funktionäre überfliegen vielleicht<br />

noch die einzelnen Beiträge, aber<br />

wirklich gelesen werden solche<br />

Zeitungen nur von Wenigen.<br />

Da beschloss vor Jahren in<br />

Favoriten ein kleines Grüppchen<br />

kritischer sozialdemokratischer<br />

LehrerInnen, eine<br />

Lehrerzeitung zu gestalten,<br />

die tatsächlich g e l e s e n<br />

werden soll - die „Favoritner<br />

LehrerInnenzeitung“! Nicht<br />

nur von den AutorInnen, nicht<br />

nur von den FunktionärInnen,<br />

son<strong>der</strong>n von a l l e n LehrerInnen<br />

des 10. Bezirks.<br />

Es war die Geburtsstunde<br />

einer Zeitung, die in den vergangenen<br />

15 Jahren weit über<br />

die Grenzen des 10. <strong>Wiener</strong><br />

Gemeindebezirkes hinweg<br />

interessierte Leser und Leserinnen<br />

gefunden hat - LehrerInnen<br />

aller Schularten, Eltern,<br />

Abgeordnete, Interessenvertreter,<br />

Behördenvertreter,<br />

Journalisten,…<br />

Jede Ausgabe <strong>der</strong> <strong>flz</strong> wird,<br />

im wahrsten Sinn des Wortes,<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong><br />

von Vorarlberg bis Burgenland mit<br />

großem Interesse gelesen – Email<br />

macht‘s möglich!<br />

Eine unerwartete Erfolgsstory!<br />

Das Rezept Kritische Beleuchtung<br />

verschiedenster Bereiche:<br />

Bildung, Soziales, Wirtschaft,<br />

etc. Auch Alltagssituationen und<br />

Alltagserfahrungen werden aufgegriffen<br />

und kritisch diskutiert.<br />

Zahlreiche LeserInnen stellen<br />

wie<strong>der</strong>holt mit Genugtuung fest,<br />

dass auch die (Fehl)Leistungen<br />

sozialdemokratischer PolitikerInnen<br />

kritisch analysiert werden.<br />

Dies und das breite Spektrum <strong>der</strong><br />

Themen tragen sicher auch zur<br />

breiten Akzeptanz <strong>der</strong> <strong>flz</strong> bei!<br />

Heute ist die <strong>flz</strong> eine LehrerInnenzeitung,<br />

für die gilt: Nehmen,<br />

l e s e n , reflektieren!<br />

Herzliche Gratulation dem<br />

Team und allen, die zu diesem<br />

Erfolg beigetragen haben!<br />

BSI Mag. Dr. Josef Pammer<br />

15 Jahre <strong>flz</strong><br />

Es war 1993. Auf <strong>der</strong> Suche nach mehr Effizienz in <strong>der</strong><br />

Arbeit des ZV auf Bezirksebene erkannte ich, dass die KollegInnen<br />

über die Arbeit ihrer Vertreter in <strong>der</strong> Schulpolitik<br />

nicht o<strong>der</strong> nur sehr unzureichend informiert waren.<br />

Aber auch die<br />

Funktionäre waren<br />

nur unzulänglich<br />

über die Ansichten<br />

und Nöte<br />

<strong>der</strong> LehrerInnen<br />

des Bezirkes informiert,<br />

und so<br />

wollte ich ein<br />

Medium schaffen,<br />

welches für „mehr<br />

Information und<br />

Transparenz im<br />

Schulbereich“<br />

sorgen könne.<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 8...<br />

Mag. Susanne Martich<br />

Meine Klasse wurde getestet,<br />

aber:<br />

Was misst<br />

die TIMSS<br />

eigentlich<br />

Wenig überraschend am Ergebnis von TIMSS (Trends<br />

in International Mathematics and Science Study) war für<br />

mich das schlechte Abschneiden von Schulen mit hohem<br />

MigrantInnenanteil.<br />

Meine letzte Klasse, die 28<br />

SchülerInnen, davon 25 mit<br />

nicht deutscher Muttersprache<br />

besuchten, kam im Frühjahr<br />

2007 in den Genuss, an <strong>der</strong><br />

TIMSS teilnehmen zu müssen.<br />

Zuvor bekam ich Unterlagen<br />

zum Ablauf des Tests und einen<br />

Fragebogen (Fragen zur Klassensituation,<br />

zur Unterrichtsgestaltung,<br />

u. ä.), den ich ausfüllen<br />

musste.<br />

Als Entschädigung für die<br />

dafür aufgewendete Zeit (45<br />

Minuten waren, glaube ich,<br />

vorgesehen; 1,5 Stunden habe<br />

ich gebraucht) erhielt ich einen<br />

Büchergutschein. Außerdem<br />

wurde mir eine Mappe mit<br />

Fragen vom letzten Test zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Diese durfte ich mit meiner<br />

Klasse durchgehen, um sie auf<br />

die Prüfung einzustimmen.<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 19


Gabi Springer<br />

ZV Bezirksvorsitzende<br />

Beson<strong>der</strong>e Termine, denkwürdige<br />

Jahrestage, Jubiläen,<br />

<strong>der</strong>en gibt es im Laufe eines<br />

Jahres o<strong>der</strong> eines Lebens viele.<br />

Und doch sind nicht alle gleich<br />

in ihrer Bedeutung. Manche<br />

liegen einem beson<strong>der</strong>s am<br />

Herzen, so wie etwa <strong>der</strong> Geburtstag des Kindes<br />

den Eltern.<br />

Es ist kaum zu glauben,<br />

aber unsere Favoritner LehrerInnenzeitung,<br />

kurz <strong>flz</strong> genannt, ist 15 Jahre alt!<br />

Ein solches Jubiläum lädt<br />

ein, einmal ganz bewusst<br />

DANKE zu sagen!<br />

Unsere Fachzeitschrift entwickelte<br />

sich über die Jahre in<br />

einer Art, die zu Beginn sicher<br />

nicht absehbar war. Das Redaktionsteam<br />

wurde und wird<br />

bei seiner Arbeit in dankenswerter<br />

Weise von verschiedenen<br />

Seiten unterstützt.<br />

Beson<strong>der</strong>s hervorheben<br />

dürfen wir unseren BSI Mag.<br />

Dr. Josef Pammer und die<br />

Sozialdemokratische Bezirkspartei<br />

Favoriten.<br />

Unser Dank gilt den AutorInnen<br />

für das Verfassen<br />

von Fachartikeln und Gastkommentaren,<br />

und auch den<br />

MitarbeiterInnen für die Hilfe<br />

beim konkreten Entstehen <strong>der</strong><br />

Zeitschrift in Papierform.<br />

Nur dadurch können wir<br />

bis heute wirklich alle PädagogInnen<br />

in unserem Bezirk<br />

erreichen.<br />

Im Namen aller LehrerInnen,<br />

die unsere <strong>flz</strong> als Medium<br />

schätzen, möchte ich<br />

mich auch bei unserem Fachmann<br />

für das Layout, Walter<br />

Kienast, bedanken. Seine Ar-<br />

beit, sein Können und seine<br />

Liebe, die er in die Gestaltung<br />

unserer Zeitung legt, gehören<br />

mit zu den Gründen für unser<br />

Jubiläum.<br />

Danke auch allen ständigen<br />

Kolumnisten, die durch ihre<br />

informativen, kritischen o<strong>der</strong><br />

humorvollen Beiträge zum<br />

Erfolg unserer <strong>flz</strong> beitragen.<br />

Vor allem ihr Durchhaltevermögen<br />

wird mir gegenüber<br />

häufig bewun<strong>der</strong>nd von treuen<br />

Lesern angesprochen.<br />

Beim Dank nicht vergessen<br />

dürfen wir die Gastkommentare,<br />

die unserer <strong>flz</strong> zu noch<br />

breiterem Interesse verhelfen.<br />

Beson<strong>der</strong>s erwähnen möchte<br />

ich dabei die AutorInnen Andrea<br />

Masek, ZA-Vorsitzende,<br />

Herbert Modritzky, FSG-Vorsitzen<strong>der</strong>,<br />

und BSI Mag. Dr.<br />

Josef Pammer.<br />

Am wichtigsten sind aber<br />

unsere LeserInnen, für die<br />

wir arbeiten. Ihre Rückmeldungen,<br />

ob kritisch o<strong>der</strong> positiv,<br />

sind für unser Team das<br />

DANKE, das zur Weiterarbeit<br />

motiviert.<br />

Eure Gabi Springer<br />

Gabi Springer, OMS 1100, Josef Enslein-Platz 1-3<br />

Tel. 617 37 07/212 Mobil: 0664 420 15 33<br />

E-Mail: gabi.springer@gmx.at<br />

quo usque tandem...<br />

(Wie lange noch ...)<br />

Nur über die Jugend<br />

zu klagen,<br />

kann sich rächen<br />

O tempora, o mores. 1 Im<br />

Senat berichtete <strong>der</strong> proconsul<br />

Pannoniae 2 vor kurzem: „Die<br />

Jugend an <strong>der</strong> Donau sorgt<br />

für schlechte Nachrichten.<br />

Lesetestungen ergeben eine<br />

hohe Analphabetenrate, Volksschulstudien<br />

einen Absturz in<br />

den Naturwissenschaften und<br />

die Statistiken <strong>der</strong> Polizei eine<br />

hochprozentige Steigerung <strong>der</strong><br />

Jugendkriminalität.“<br />

In <strong>der</strong>selben Senatssitzung<br />

waren alt bekannte Antworten<br />

die schnellsten Antworten.<br />

Cinna deklamierte: „Singet das<br />

Lob <strong>der</strong> Disziplin!“ Crassus<br />

blieb seiner Linie treu: „Wer<br />

die Jugend mit 10 Jahren trennt,<br />

kann wenigstens einen Teil vor<br />

Unbildung und Verbrechen<br />

schützen.“ Der junge Cato<br />

for<strong>der</strong>te wie<strong>der</strong> einmal: „Wer<br />

unsere Kin<strong>der</strong> vor den des Lateins<br />

unkundigen Schülern aus<br />

den Ostprovinzen bewahren<br />

möchte, ermögliche beson<strong>der</strong>e<br />

Schulen.“<br />

Wenn Gültigkeit hat, dass<br />

actio quasi corporis quaedam<br />

eloquentia est 3 , dann hatte ein<br />

Triumvirat von Krüppeln das<br />

Wort ergriffen.<br />

Wer hat, dem möge noch<br />

gegeben werden. Diesem Prinzip<br />

fühlen sich viele Eliten unserer<br />

Gesellschaft verpflichtet.<br />

Die Hürden für unsere Jugend,<br />

in die Berufswelt eintreten<br />

und sich eine Existenz<br />

aufbauen zu können, werden<br />

immer höher.<br />

Unsere Unternehmer stellen<br />

Lehrstellen nach <strong>der</strong>en Wirtschaftlichkeit<br />

und nicht als gesellschaftspolitische<br />

Verpflichtung<br />

als Teil eines Generationenvertrags<br />

zur Verfügung.<br />

Von ihrer Herkunft benachteiligte<br />

Kin<strong>der</strong> werden selbst<br />

durch ein staatlich finanziertes<br />

Cicero<br />

Bildungssystem in ihrem Stand<br />

einzementiert.<br />

Homines novi 4 , wie ich einst<br />

einer auch gewesen bin, sind<br />

heute selten geworden. Ganzen<br />

Jahrgängen aus den Zuwan<strong>der</strong>erfamilien<br />

bleibt ein Aufstieg<br />

verwehrt.<br />

Während die einen in <strong>der</strong><br />

Berufswelt kaum Fuß fassen<br />

können, drohen am an<strong>der</strong>en<br />

Ende <strong>der</strong> Bildungspyramide<br />

selbst den Spitzen Absagen,<br />

da Aufnahmestopps auch hoch<br />

gebildete Menschen treffen.<br />

Und selbst einmal gefundene<br />

Anstellungen erbringen oft nur<br />

schlecht bezahlte, unsichere<br />

Dienstverhältnisse. Während<br />

das Geld herrscht, sind viele<br />

Jugendliche ohne Perspektive.<br />

Das Schlimmste in dieser Situation<br />

ist, dass die Gewohnheit<br />

zur zweiten Natur wurde 5 . An<br />

Wohlfühlproklamatoren dürfen<br />

wir uns aber nicht gewöhnen.<br />

Der Bildungspolitik und Lehrlingsmarktpolitik<br />

haben wir<br />

größte Aufmerksamkeit zu<br />

schenken. Der Finanzminister<br />

hat nur einen guten Tag, wenn<br />

er zweistellige Budgetsteigerungen<br />

für Wissenschaft, Schule<br />

und Jugend für die nächsten<br />

Jahre veranschlagt.<br />

Denn quo usque tandem haben<br />

wir Zeit, eine Parallelwelt<br />

junger Menschen in unserer<br />

Gesellschaft zu verhin<strong>der</strong>n, die<br />

sich gegen jene Gesellschaft<br />

morgen wenden wird, die sich<br />

heute nicht um sie kümmert<br />

Euer Cicero<br />

1<br />

O Zeiten, o Sitten.<br />

2<br />

Statthalter Pannoniens<br />

3<br />

Der Vortrag ist die Beredsamkeit<br />

des Körpers<br />

4<br />

gesellschaftliche Aufsteiger<br />

5<br />

consuetudo quasi altera natura<br />

Impressum: Herausgeber und Verleger: ZV-Bezirksorganisation Favoriten, vertreten durch Gabi Springer, F. Simonis, W. Steinböck<br />

Verantwortliche Redaktion: Gabi Springer, Redaktion und Layout: Walter Kienast, wkienast@aon.at<br />

Zuschriften an G. Springer (gabi.springer@gmx.at), F. Simonis, friedrichsimonis@gmx.at, Artikel an W. Kienast via E-Mail (siehe oben)<br />

SEITE 2<br />

FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong>


<strong>flz</strong>: Horst, Gratulation<br />

zur Wahl zum Vorsitzenden<br />

des Dienststellenausschusses.<br />

HEP: Danke. Ich freue<br />

mich vor allem, dass die<br />

Wahl einstimmig erfolgte.<br />

Das zeigt,<br />

dass wir in<br />

Favoriten<br />

nicht den<br />

Weg kleinkarierter<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

gehen,<br />

son<strong>der</strong>n einen<br />

konsensualen<br />

Weg<br />

zum Wohle <strong>der</strong> Kolleginnen<br />

und Kollegen.<br />

<strong>flz</strong>: Für all jene, die dich<br />

noch nicht so gut kennen,<br />

bitte ein paar Worte zu<br />

deiner Person.<br />

HEP: Ich bin 1970 geboren<br />

und vor dreizehn<br />

Jahren als Spätberufener in<br />

den Lehrberuf eingestiegen.<br />

Ich habe in diesem Beruf<br />

das Gefühl, etwas für die<br />

Zukunft tun zu können.<br />

Gerade im Volksschulalter<br />

sind die Kin<strong>der</strong> sehr aufnahmefähig<br />

und offen für<br />

Neues. Und wenn ich von<br />

<strong>der</strong> Schule heimkomme,<br />

wechsle ich in die Rolle des<br />

Vaters zweier schulpflichtiger<br />

Kin<strong>der</strong>. Es ist sehr<br />

spannend und lehrreich,<br />

eine Situation aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln zu<br />

betrachten.<br />

<strong>flz</strong>: Was siehst du als<br />

deine Hauptaufgaben als<br />

DA-Vorsitzen<strong>der</strong><br />

HEP: Eine <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Aufgaben ist Information.<br />

Oft führt Unwissenheit<br />

zu Nachteilen für KollegInnen.<br />

Hier muss man<br />

– so wie es die <strong>flz</strong> seit 15<br />

von Horst-E. Pintarich<br />

<strong>flz</strong>-Interview mit dem neuen DA-Vorsitzenden<br />

Horst-E. Pintarich<br />

Jahren macht – Information<br />

anbieten, den KollegInnen<br />

aber auch Wege aufzeigen,<br />

woher sie Informationen<br />

bekommen. Nicht zuletzt<br />

jene 130 JunglehrerInnen,<br />

die erst seit kurzem im<br />

Es kann doch nicht sinnvoll sein,<br />

wenn unsere SchülerInnen ununterbrochen<br />

mit jenen aus Kasachstan,<br />

Jemen o<strong>der</strong> Singapur<br />

verglichen werden.<br />

Dienst stehen, brauchen<br />

hier Unterstützung.<br />

<strong>flz</strong>: Aber das ist bestimmt<br />

nicht alles, o<strong>der</strong><br />

HEP: Ich sehe darüber<br />

hinaus die Personalvertretung<br />

als Vermittler.<br />

Viele Unstimmigkeiten<br />

im<br />

Alltag lassen<br />

sich durch klärende<br />

Gespräche<br />

bereinigen.<br />

Solche Unterredungen<br />

können mitunter<br />

sehr unangenehm sein. Als<br />

Personalvertretung unterstützen<br />

wir die KollegInnen<br />

dabei.<br />

<strong>flz</strong>: Dein Vorgänger<br />

Thomas Bulant hat davon<br />

gesprochen, „offensiv<br />

neue Wege zu gehen“.<br />

HEP: Thomas hat in den<br />

letzten Jahren sehr viel für<br />

die Personalvertretung und<br />

für alle LehrerInnen geleistet.<br />

Für seinen Einsatz<br />

muss man ihm Respekt<br />

und Dank aussprechen. Ich<br />

sehe, dass sich <strong>der</strong> Einsatz<br />

gelohnt hat.<br />

Man darf zwar nicht so<br />

vermessen sein<br />

zu glauben, dass<br />

wir im Bezirk<br />

große Politik<br />

machen können, aber an<strong>der</strong>erseits<br />

muss man etwas<br />

tun, sonst passiert gar<br />

nichts.<br />

Schon vor<br />

Jahren haben<br />

wir die Senkung<br />

<strong>der</strong> Klassenschülerzahl<br />

gefor<strong>der</strong>t. Ich<br />

erinnere mich<br />

noch an meinen<br />

„Meer-<br />

schweinchen-<br />

Artikel“ darüber.<br />

Zahlreiche Unterschriften<br />

wurden in Favoriten<br />

dafür gesammelt. Heute<br />

sind die Zahlen gesenkt. Ein<br />

kleines Stücken von diesem<br />

Ich würde mir ein<br />

langfristigeres Denken<br />

<strong>der</strong> Verantwortlichen<br />

wünschen.<br />

Erfolg dürfen wir uns da<br />

schon umhängen.<br />

<strong>flz</strong>: Somit bist du zufrieden,<br />

wie es läuft<br />

HEP: Schön wäre es.<br />

Aber es warten viele große<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen auf uns,<br />

die über die Alltagsprobleme<br />

hinausreichen und die<br />

ein engagiertes Arbeiten<br />

erfor<strong>der</strong>n. Denken wir etwa<br />

an die Testwut, die <strong>der</strong>zeit<br />

um sich greift.<br />

Es kann doch nicht sinnvoll<br />

sein, wenn unsere SchülerInnen<br />

ununterbrochen<br />

mit jenen aus Kasachstan,<br />

Jemen o<strong>der</strong> Singapur verglichen<br />

werden. Das sind ja<br />

ganz an<strong>der</strong>e Gesellschaftssysteme.<br />

Und wenn unsere<br />

Kin<strong>der</strong> die Wüstentiere<br />

nicht kennen, wie jüngst in<br />

<strong>der</strong> TIMMS-Studie, sind die<br />

LehrerInnen die Deppen.<br />

Hier muss man laut „Halt“<br />

sagen.<br />

<strong>flz</strong>: Und welche an<strong>der</strong>en<br />

Problemfel<strong>der</strong> siehst du<br />

HEP: Der zu erwartende<br />

LehrerInnenmangel wird<br />

uns hart treffen. Ich habe<br />

den Eindruck, dass hier von<br />

den Verantwortlichen nicht<br />

zeitgerecht reagiert wird.<br />

Wenn es dann soweit ist,<br />

wird man überrascht tun<br />

und nur mehr auf Maßnahmen<br />

zurückgreifen können,<br />

die <strong>der</strong> Qualität unserer<br />

Schulen sicherlich<br />

nicht zuträglich<br />

sind. Ich<br />

erinnere etwa an<br />

die 45-Minuten-<br />

Stunde aus <strong>der</strong> Ära<br />

Busek.<br />

<strong>flz</strong>: Was wäre<br />

dein Rezept dagegen<br />

HEP: Ich würde mir<br />

ein langfristigeres Denken<br />

<strong>der</strong> Verantwortlichen<br />

wünschen. Mittlerweile hat<br />

sich herumgesprochen, dass<br />

LehrerIn trotz <strong>der</strong> Ferien<br />

nicht <strong>der</strong> Traumberuf ist.<br />

Anstatt dauernd „Lehrerprack“<br />

zu spielen, sollten<br />

auch die politischen Verantwortungsträger<br />

anerkennen,<br />

was wir leisten. Ein besseres<br />

Image, eine höherwertige<br />

Ausbildung und eine<br />

ansprechende Entlohnung<br />

würden unseren Beruf wie<strong>der</strong><br />

attraktiver machen.<br />

<strong>flz</strong>: Das sind hohe Ziele.<br />

Bitte blättern Sie um...<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 3


von Horst-E. Pintarich<br />

Fortsetzung von Seite 3<br />

HEP: Ja, aber sie sind<br />

nicht aus <strong>der</strong> Welt. Wie<br />

man bei den zahlreichen<br />

Vergleichstests sieht, gibt<br />

es Schulsysteme, die an<strong>der</strong>s<br />

funktionieren. LehrerInnen<br />

werden als Experten<br />

anerkannt und nicht die<br />

Zeitungsredakteure. Dieses<br />

bessere Image führt<br />

dazu, dass junge Menschen<br />

Schlange stehen, um diesen<br />

Beruf zu erlernen.<br />

<strong>flz</strong>: „Geht´s den LehrerInnen<br />

gut, geht´s <strong>der</strong><br />

Schule gut“ ist ein Zitat<br />

von dir. Was verstehst du<br />

konkret darunter<br />

HEP: Schule ist ein komplexes<br />

System, in dem es<br />

wichtig ist, die entsprechende<br />

Balance zwischen allen<br />

Beteiligten zu halten. Dazu<br />

zählen SchülerInnen und<br />

Eltern, aber eben auch die<br />

LeiterInnen und LehrerIn-<br />

Man kann nicht<br />

alle Verantwortung<br />

auf „die Schule“<br />

abwälzen und die<br />

KollegInnen dann<br />

zwischen schwierigen<br />

SchülerInnen,<br />

hilflosen Eltern und<br />

einem Berg von Bürokratie<br />

im Regen<br />

stehen lassen.<br />

nen, auf die oft vergessen<br />

wird.<br />

So wie wir überlegen,<br />

wie man jedes einzelne<br />

Kind för<strong>der</strong>n und for<strong>der</strong>n<br />

kann, erwarte ich auch vom<br />

Dienstgeber Überlegungen,<br />

wie LehrerInnen und LeiterInnen<br />

bei ihrer täglichen<br />

Arbeit unterstützt werden<br />

können.<br />

Hier liegt <strong>der</strong> Schlüssel zur<br />

Qualitätssteigerung, nicht im<br />

Ausfüllen von Formularen.<br />

Diesbezüglich werden wir<br />

auch bei <strong>der</strong> an sich begrüßenswerten<br />

Entwicklung im<br />

Mittelstufenbereich wachsam<br />

sein müssen, damit am<br />

Ende nicht bloß Worthülsen<br />

und Mehrbelastung von<br />

LehrerInnen und LeiterInnen<br />

übrig bleiben.<br />

<strong>flz</strong>: Danke für dieses<br />

Gespräch und viel Freude<br />

und Erfolg bei deiner<br />

neuen Aufgabe.<br />

HEP: Vielen Dank, auch<br />

wenn es mitunter eine zeitaufwändige<br />

Arbeit ist, nehme<br />

ich diese Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

gerne an. Außerdem<br />

arbeite ich mit einem guten<br />

Team zusammen. Das erleichtert<br />

die Arbeit.<br />

Sollte es Unklarheiten im beruflichen<br />

Alltag geben möchte ich alle dazu<br />

ermuntern, ihre Fragen zu stellen.<br />

Ich bin unter<br />

pintarich.horst@schule.at o<strong>der</strong><br />

0680 1243640 immer erreichbar.<br />

Mein „Neujahrssemmerl“ für<br />

LehrerInnen und ihre Dienstgeber<br />

Mathematik, 1. Klasse, Wie<strong>der</strong>holung<br />

<strong>der</strong> Massenmaße.<br />

Ich steige mit dem Satz „Meine<br />

Masse ist 15g“ ein.<br />

Verunsichertes Staunen<br />

bei einigen Kin<strong>der</strong>n, Wi<strong>der</strong>spruchsgeheul<br />

bei den an<strong>der</strong>en.<br />

Nachdem ich mit einem Blatt<br />

Extrawurst den Vergleich nicht<br />

gescheut habe, einigen wir uns<br />

darauf, dass ich nicht in ein<br />

Semmerl passe und wir bei <strong>der</strong><br />

Masse von Menschen wohl Kilogramm<br />

verwenden sollten.<br />

Gerade frisch verkühlt,<br />

zerreißt es mich, sodass die<br />

Teampartnerin erschrickt.<br />

Mein Schneuzgetöse<br />

erinnert rt<br />

die Kollegin<br />

an einen<br />

Elefanten –<br />

und schon<br />

sind wir bei<br />

den Tonnen<br />

angelangt.<br />

Auch wenn wir<br />

das ewig erfolgreiche<br />

Lied „Wo die<br />

großen Elefanten spazieren<br />

gehen, ohne sich zu stoßen“<br />

auslassen, verläuft <strong>der</strong> Rest <strong>der</strong><br />

Stunde munter und effi zient.<br />

Eine kurze Momentaufnahme<br />

aus einer Stunde nach den<br />

Weihnachtsferien, doch mit all<br />

dem, was einen an diesen Beruf<br />

des Lehrers bindet.<br />

Kin<strong>der</strong> zum Staunen verführen,<br />

in <strong>der</strong> zwischenmenschlichen<br />

Kommunikation den<br />

Schmäh fließen lassen, das<br />

erlaubte Herumirren im Stoff<br />

schlussendlich mit einem A-ha<br />

abrunden. Niemand schaut<br />

auf die Uhr. Keiner zeigt beim<br />

Gähnen das Gaumenzäpfchen.<br />

Die Schulglocke stört.<br />

Diese positiven Momente<br />

im Lehrerleben sind die Freude<br />

und die Kraft für all jene belastenden<br />

Stunden, von denen die<br />

Öffentlichkeit oft nichts wissen<br />

will, die es aber trotzdem gibt.<br />

Die Öffentlichkeit hält LehrerInnen<br />

stets die lange Zeit <strong>der</strong><br />

Ferien vor. Wenn sie wüsste,<br />

dass die Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n<br />

LehrerInnen auch beglücken<br />

kann, würde sie uns wohl auch<br />

dies neiden.<br />

Letzter Schultag, 4. Klasse,<br />

das Hauptschulabschlusszeugnis<br />

ist verteilt. Junge Damen<br />

und Herren liegen ihrer Frau<br />

Lehrerin, die sie als Klassenvorstand<br />

vier Jahre begleitet<br />

hat, teils schluchzend, teils<br />

gegen Abschiedstränen kämpfend,<br />

in den Armen. Eine Zeugnisverteilung<br />

wird zur Zwei-<br />

Stunden-Veranstaltung.<br />

Neun Wochen später sind die<br />

Rosen verwelkt, eine Bil<strong>der</strong>collage<br />

wird im Klassenzimmer<br />

montiert. Die Erinnerung lebt,<br />

die neue Klasse wartet.<br />

Abschied und Neubeginn<br />

sind Begleiter im LehrerInnenleben.<br />

Das kostet<br />

Kraft, die<br />

man gerne<br />

gibt, die<br />

aber nicht<br />

unendlich<br />

vorhanden<br />

ist.<br />

Kraftressourcen,<br />

die ganz allein den Kin<strong>der</strong>n<br />

gebühren, werden seit<br />

Jahren von schulfremden<br />

Substitutionsleistungen, überborden<strong>der</strong><br />

Bürokratie und<br />

politischen Schulreformlabyrinthen<br />

vermehrt in Anspruch<br />

genommen. Das neue Jahr ist<br />

wie<strong>der</strong> die Chance für eine<br />

Gegenentwicklung.<br />

Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> die Reform <strong>der</strong><br />

Schulstrukturen an pädagogischen<br />

Notwendigkeiten<br />

ausrichtet, ist als “Schulreformer“<br />

anzuerkennen.<br />

Je<strong>der</strong> Dienstgeber, <strong>der</strong><br />

unsere Schulen mit ExpertInnen<br />

dort versorgt, wo unsere<br />

Kompetenzen bei sozialpsychologischen<br />

Problemen an<br />

ihre Grenzen stoßen, hat sich<br />

Lob verdient.<br />

Je<strong>der</strong> in Stadtschulrat<br />

und Bundesministerium,<br />

<strong>der</strong> uns im Schulalltag den<br />

Rücken stärkt,<br />

hat eine Auszeichnung<br />

verdient.<br />

Thomas Bulant<br />

SEITE 4<br />

FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong>


<strong>flz</strong> goes<br />

international<br />

Vor einigen Tagen hat mich<br />

eine Kollegin in Salzburg<br />

darauf angesprochen: „Ich<br />

les‘ die <strong>flz</strong> regelmäßig im<br />

Internet. Bitte sage den Lehrerinnen<br />

und Lehrern, die<br />

diese Zeitung gestalten, sie<br />

sind auf dem richtigen Weg<br />

und die <strong>flz</strong> ist ganz toll!“<br />

Ähnlich euphorisch äußern<br />

sich KollegInnen aus an<strong>der</strong>en<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n und ich reiche das<br />

Lob und die Anerkennung gerne<br />

weiter, zeigen die Resonanzen<br />

doch, wie hoch <strong>der</strong> Stellenwert<br />

<strong>der</strong> <strong>flz</strong> im Markt <strong>der</strong> LehrerInnenzeitungen<br />

mittlerweile ist.<br />

Ursprünglich für die KollegInnen<br />

in einem <strong>Wiener</strong> Bezirk,<br />

nämlich Favoriten, heraus gegeben,<br />

wird die <strong>flz</strong> mittlerweile<br />

in ganz Österreich mit großem<br />

Interesse gelesen. Kein Wun<strong>der</strong>,<br />

denn die Beiträge enthalten die<br />

notwendige Schärfe, den sachlichen<br />

Informationsgrad und den<br />

auch in schwierigen Situationen<br />

erfreulichen Humor mit einem<br />

Schuss spitzen Sarkasmus. Mit einem<br />

Layout, das keinen Vergleich<br />

mit gängigen Medienprodukten<br />

zu scheuen braucht.<br />

Und was mich beson<strong>der</strong>s freut:<br />

Ist Kritik notwendig, dann wird<br />

sie in <strong>der</strong> <strong>flz</strong> geübt – ohne Rücksicht<br />

auf Hierarchien, Fraktionen<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e „Freundschaften“.<br />

Dass in <strong>der</strong> <strong>flz</strong> sozialdemokratische<br />

Inhalte verbreitet werden,<br />

liegt an <strong>der</strong> Einstellung <strong>der</strong> Herausgeber<br />

und ist gut so. Eine rote<br />

Nadel im weitgehend konservativ<br />

ausgerichteten Medienspektrum.<br />

In diesem Sinne wünsche<br />

ich <strong>der</strong> <strong>flz</strong> noch viele,<br />

viele erfolgreiche Jahre<br />

in dieser hohen Qualität,<br />

gratuliere allen MitarbeiterInnen<br />

und bleibt bitte<br />

dran!<br />

Die Bildungspolitik<br />

braucht euch.<br />

Herbert Modritzky<br />

Vors. FSG<br />

Gewerkschaft Pflichtschullehrerinnen<br />

und Pflichtschullehrer<br />

Eine willkommene<br />

Arbeitsunterbrechung...<br />

Während <strong>der</strong> abendlichen Arbeit am Heimcomputer<br />

– <strong>der</strong> gewohnte Beep – ein Mail ist gekommen.<br />

Die Neugier kämpft mit<br />

<strong>der</strong> Vernunft - die nötige Arbeit<br />

rasch beenden o<strong>der</strong> doch<br />

schauen was Neues angekommen<br />

ist.<br />

Meist siegt die Neugier –<br />

ah die neue FLZ ist da – das<br />

bedeutet „lei<strong>der</strong>“ eine längere<br />

Arbeitsunterbrechung. Beim<br />

langsamen Scrollen bleibe ich<br />

natürlich zuerst bei den Überschriften<br />

und den Artikeln hängen,<br />

die mich momentan vom<br />

Titel am meisten ansprechen.<br />

Dann siegt die Vernunft – die<br />

Arbeit wird fertig gestellt und<br />

währenddessen läuft im Hintergrund<br />

<strong>der</strong> Drucker. Ausgedruckt<br />

liest es sich ganz einfach<br />

bequemer.<br />

Es ist für mich immer wie<strong>der</strong><br />

spannend, wie breit gefächert<br />

die Inhalte <strong>der</strong> Beiträge sind<br />

und wie die FLZ in <strong>der</strong> Lage<br />

ist ein Bild <strong>der</strong> Aktivitäten im<br />

Bezirk zu bieten. Dahinter steht<br />

das Team, dem große Hochachtung<br />

und Dank zu zollen ist.<br />

Wer sich einmal damit beschäftigt<br />

hat eine Zeitung zu<br />

machen, weiß welche Mühen<br />

und welche Ausdauer notwendig<br />

sind, immer wie<strong>der</strong> Artikel<br />

„einzutreiben“, genaue Recher-<br />

chen anzustellen, damit die Inhalte<br />

<strong>der</strong> Wahrheit entsprechen<br />

und immer wie<strong>der</strong> KollegInnen<br />

neu zu motivieren ihre Überlegungen<br />

und Projekte in Form<br />

eines Berichtes <strong>der</strong> Zeitung zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Dass die FLZ mittlerweile<br />

15 Jahre mit Leben, Leidenschaft<br />

und Information gefüllt<br />

wurde, zeigt den Einsatz und<br />

die Freude, die dahinter liegt.<br />

Ich gratuliere herzlich<br />

zum Jubiläum und hoffe,<br />

noch oft in meiner abendlichen<br />

Arbeit vom bewussten<br />

Beep überrascht und abgelenkt<br />

zu werden.<br />

Martin Kirchmayer,<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> ZV Wien<br />

Die <strong>flz</strong>, ein Unikat aus Favoriten<br />

Die Favoritner LehrerInnenzeitung ist im Jänner 1994 als eine kleine Bezirkszeitung des <strong>Zentralverein</strong>s von<br />

engagierten PädagogInnen im 10. <strong>Wiener</strong> Gemeindebezirk gegründet worden.<br />

Sie bietet seit 15 Jahren den die an<strong>der</strong>en SchulpartnerInnen, Bildungspolitik. So gilt es, neben In diesem Sinne sind<br />

Bezirksschulen ein Forum für ihre hat jedoch kein Verständnis für einem Jubiläum auch die nahe alle ZV-Bezirksvorsitzenden<br />

als Herausgeber und<br />

Aktivitäten. Personalvertretung Inkompetenz und Mutlosigkeit. Zukunft nicht aus dem Auge zu<br />

und Gewerkschaft haben in <strong>der</strong> Das macht sie authentisch und verlieren:<br />

<strong>flz</strong> ein Medium, KollegInnen mit daher über die Bezirksgrenzen<br />

alle MitarbeiterInnen <strong>der</strong><br />

Inwiefern sich die offensiven<br />

hilfreichen und kritischen Informationen<br />

zu versorgen. Bezirkszeitung in professiolitik<br />

rund um Claudia Schmied Spitze Walter Kienast, das<br />

Favoritens beliebt. Eine kleine Reformkräfte in <strong>der</strong> Bundespo-<br />

letzten 15 Jahre, an <strong>der</strong><br />

Die <strong>flz</strong> ist kein Raunzerblatt, neller Aufmachung ist zu einer behaupten können und ob <strong>der</strong> Layout-Herz <strong>der</strong> Zeitung,<br />

dient nicht <strong>der</strong> Journaille und <strong>Wiener</strong> Zeitung geworden, in Stadtschulrat mit dem ambitionierten<br />

Reformversuch <strong>Wiener</strong><br />

für die rund 90 Ausgaben<br />

hat keinen Missionierungsdrang.<br />

schreiben.<br />

„Favoritner LehrerInnen-<br />

<strong>der</strong> KollegInnen für KollegInnen<br />

Mittelschule konservative Blockaden<br />

im Land Wien durchzeitung“<br />

zu beglückwünschen.<br />

Sie schreibt für PflichtschullehrerInnen,<br />

beachtet sensibel und kommentiert die <strong>flz</strong> die Berg- bricht. Dem Neustart kann man<br />

Seit über 15 Jahren beobachtet<br />

und Talfahrt <strong>der</strong> österreichischen nur Erfolg wünschen.<br />

Thomas Bulant<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 5


FSG-ZV FSG-ZV FSG-ZV FSG-ZV FSG-ZV FSG-ZV FSG-ZV FSG-ZV<br />

Betrifft: Gewerkschaft<br />

GBBA-Vorsitzende Rosa Schellan<strong>der</strong><br />

15 Jahre <strong>flz</strong><br />

Ffür Favoriten, ein Bezirk , <strong>der</strong> auch eine Stadt sein könnte<br />

(lange war er die „drittgrößte Stadt Österreichs“).<br />

Ein Arbeiterbezirk, <strong>der</strong> sich in den Außenbereichen zum begehrten<br />

Wohnort mauserte.<br />

Ein Bezirk, in dem für 20<strong>09</strong> Ausgaben von 15 637 100<br />

Euro geplant und davon 1 188 600 Euro für Kin<strong>der</strong>gärten<br />

und 5 <strong>09</strong>6 700 Euro für seine Pflichtschulen veranschlagt<br />

werden. Das heißt hier werden über 40 Prozent<br />

des Budgets für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche bereitgestellt.<br />

Ein Bezirk in dem Arbeit und Freizeit, Jugend und Alter, Naherholung<br />

und Infrastruktur einan<strong>der</strong> ergänzen<br />

L für LehrerInnen<br />

Über 1000 LehrerInnen arbeiten in Favoriten<br />

Im Dienststellenausschuss und im Gewerkschaftlichen Bezirksbetriesbsausschuss<br />

arbeiten VertreterInnen aus drei Fraktionen<br />

zusammen: ZV und FSG bilden eine Plattform für Innovationen,<br />

Informationen und Veranstaltungen<br />

Z für Zeitung<br />

Karl Kretzel kann die fl z „sein Kind“ nennen. Hilfe bekam er<br />

durch die SPÖ Bezirksfraktion.<br />

Hans Neubauer erreichte, dass daraus eine periodisch erscheinende<br />

Zeitung wurde.<br />

Für mich ist es Zeit einmal DANKE zu sagen<br />

Danke den politischen Mandataren des Bezirks<br />

Danke Walter Kienast, <strong>der</strong> aus meinen Texten eine lesbare Zeitungseinheit<br />

macht<br />

Danke, die ihr für Druck, Faltung und Verteilung zuständig seid<br />

Danke an alle KollegInnen, die lesen und Rückmeldungen geben<br />

Happy to be in Favoriten<br />

Viele von ihnen mussten<br />

mitunter jahrelang auf diese<br />

Anstellung warten. Nicht zuletzt<br />

dank <strong>der</strong> 25er-Regelung,<br />

die von Seiten <strong>der</strong> LehrerInnen<br />

stets vehement gefor<strong>der</strong>t wurde,<br />

können sie nun ihren erlernten<br />

Beruf ausüben.<br />

Diese sehr große Zahl an<br />

neuen MitarbeiterInnen nahm<br />

Favoritens Bezirksvorsteherin<br />

Hermine Mospointner zum<br />

FSG – Service<br />

Die FSG hat in ihrer Homepage<br />

www.goedfsg.at unter<br />

„Service“ die Ansätze für die Sozialabgaben ab<br />

dem Jahr 20<strong>09</strong>, die Gehaltserhöhungen seit dem<br />

Jahr 1961, die Höchstbeitragsgrundlagen 1956 –<br />

20<strong>09</strong> und die Gehaltstabellen 20<strong>09</strong> gestellt.<br />

Das Jahr <strong>der</strong> Zahlen<br />

Frank Schirrmacher nannte 2008 „das Jahr <strong>der</strong> Zahlen“.<br />

Zahlen, so groß, wie wir sie bislang nur aus <strong>der</strong><br />

Astronomie kennen.<br />

Zum Beispiel die fünfzig<br />

Milliarden Dollar, mit denen in<br />

den letzten Wochen des Jahres<br />

Bernie Madoff gemeinnützige<br />

Organisationen an den Rand<br />

des Ruins brachte.<br />

Verschwindende Megasummen,<br />

die anscheinend nie vorhanden<br />

waren, <strong>der</strong> Bankrott<br />

ganzer Län<strong>der</strong>, sind Ereignisse,<br />

die nicht mehr kommunizierbar<br />

sind. Selbst Experten des amerikanischen<br />

Finanzsektors konnten<br />

sich, was jetzt geschieht, nicht<br />

vorstellen.<br />

Für die Mehrzahl <strong>der</strong> arbeitenden<br />

Menschen sind Horrorverluste<br />

und gleichzeitige Millionenboni<br />

nicht zu verstehen,<br />

Bezirksvorsteherin lädt JunglehrerInnen ein<br />

In den vergangenen eineinhalb Jahren fanden mehr als 130 JunglehrerInnen einen Arbeitsplatz<br />

im 10. Bezirk.<br />

Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner<br />

erzeugen aber das Gefühl <strong>der</strong><br />

Ohnmacht. Die abstrakte Krise<br />

wird bei ihnen durchaus Realität<br />

– spürbar im Wertverlust ihrer<br />

Kleinanlagen und Verteuerung<br />

ihrer Kleinkredite.<br />

Rezession, eine neue Erfahrung<br />

für viele von uns.<br />

Tiefen habe immer auch Chancen<br />

in sich: Umdenken, Neudefinitionen,<br />

Werteberichtigungen…<br />

Schirrmacher: „Es gibt einen<br />

Rettungsschirm, <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>barerweise<br />

alle zusammen und<br />

jeden Einzelnen rettet; einer, <strong>der</strong><br />

immer funktioniert und die neuen<br />

Maßstäbe zwischen den großen<br />

und kleinen Zahlen setzt: Bildung<br />

und Realismus.“<br />

Anlass, zu einem Empfang in die<br />

Bezirksvorstehung einzuladen.<br />

ses, Horst-E. Pintarich, machte in<br />

seinen Grußworten die beson<strong>der</strong>e<br />

sen (Museen,<br />

Ausflugsziele,<br />

Im Beisein <strong>der</strong> Bezirksräte Bedeutung guter und engagierter<br />

Christiana Paupié und Hans Neubauer<br />

hob die Bezirksvorsteherin deutlich. Lehrerinnen und Lehrer etc.) ange-<br />

PädagogInnen in unserem Bezirk Favoritens<br />

ebenso wie <strong>der</strong> Dienststellenleiter seien für viele Kin<strong>der</strong>, die nicht führt sind.<br />

des 6.IB, Mag. Dr. Josef Pammer, auf ein familiäres backup-System Den Abschluss dieser Welcome-Veranstaltung<br />

bildete ein<br />

in ihren Ansprachen das gute zurückgreifen könnten, die einzige<br />

Chance auf Zukunft. Büfett, bei dem sich die Gele-<br />

Klima <strong>der</strong> Zusammenarbeit in<br />

unserem Schulbezirk hervor. Alle JunglehrerInnen erhielten genheit zum ungezwungenen<br />

Der frischgebackene Vorsitzende<br />

des Dienststellenausschus- sowie die Broschüre Top-Ten, in<br />

-red-<br />

eine Bezirkschronik Favoritens, Gespräch ergab.<br />

<strong>der</strong> alle wichtigen Kontaktadres-<br />

SEITE 6<br />

FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong>


Diagnose: „Testitis“<br />

Weil Statistiken gerade so en vogue sind, wollte ich auch einmal mit dem Zeitgeist<br />

schwimmen und Statistiken anlegen. Diese Idee kam mir just in dem Moment, als ich<br />

daran ging, den in unserem Haushalt lebenden Meerschweinchen die Zehennägel zu<br />

kürzen.<br />

Und schon war ein Forschungsinhalt<br />

gefunden: jene Krallen, die<br />

sich bei in Gefangenschaft lebenden<br />

Cavia porcellus (ich weiß<br />

was, gell) nicht von selbst abschaben.<br />

Also nahm ich vor dem<br />

Schneiden Maß. 1,2 Zentimeter<br />

hatte <strong>der</strong> längste Nagel erreicht.<br />

Ordnungsbewusst trug ich diese<br />

Zahl in eine Tabelle ein.<br />

Als ich mich einige Wochen<br />

später wie<strong>der</strong> mal daran machte<br />

den Stall unserer lieben Nager<br />

zu säubern, dachte ich natürlich<br />

sofort an die Statistik. Der längste<br />

Nagel maß 1cm. Ein klares, unverrückbares<br />

Ergebnis, aber was<br />

damit anfangen<br />

In typischer den Männern<br />

nachgesagter Manier meinte ich,<br />

dass man die Nägel auch beim<br />

nächsten Mal schneiden könnte.<br />

Meine Frau entgegnete, dass auch<br />

ein sofortiges Schneiden nicht<br />

schaden könne. Die liebe Tochter<br />

äußerte sich dahingehend, dass<br />

sie auch so lange Nägel haben<br />

wolle und <strong>der</strong> gute Sohn fragte,<br />

ob er jetzt endlich Computer<br />

spielen dürfe. Ein Ergebnis und<br />

vier verschiedene, mitunter nicht<br />

ganz sachliche Meinungen – interessant.<br />

Das erinnerte mich wie<strong>der</strong><br />

an diese Dings-Studie,<br />

also die Timss-Studie.<br />

Eigentlich verwun<strong>der</strong>lich, dass<br />

Sie, werte LeserInnen, dies hier<br />

lesen können - und ich schreibe,<br />

obwohl wir nicht aus Singapur<br />

o<strong>der</strong> Hongkong stammen. Die<br />

Reaktionen auf die Ergebnisse<br />

waren voraussehbar. Während<br />

sich politisch Verantwortliche gegenseitig<br />

verantwortlich machten,<br />

fanden notorische Besserwisser<br />

und selbsternannte Spezialisten<br />

in diversen Redaktionsstuben<br />

„die Lehrer“ als Schuldige <strong>der</strong><br />

angeblichen Misere.<br />

Um die gesamte Tragweite<br />

<strong>der</strong>artiger Tests beurteilen zu<br />

können, fehlt mir als kleinem<br />

Meerschweinchenhalter sicher<br />

<strong>der</strong> breite Horizont, aber richten<br />

wir unser Augenmerk doch einmal<br />

auf ein paar scheinbar kleine<br />

Aspekte.<br />

In <strong>der</strong> Studienbeschreibung<br />

ist auf Seite 14 zu lesen, dass<br />

gewährleistet wird, dass die bei<br />

TIMSS getesteten Inhalte in<br />

vielen Staaten zu großen Teilen<br />

im Lehrplan enthalten sind und<br />

folglich von <strong>der</strong> überwiegenden<br />

Zahl <strong>der</strong> teilnehmenden Län<strong>der</strong><br />

als relevant erachtet werden.<br />

Überwiegend und zu<br />

großen Teilen sind gefährliche<br />

Wörter.<br />

Ein bisschen so wie die Teilnahme<br />

des Herrn Hohenlohe an<br />

den Alpinbewerben <strong>der</strong> Olympischen<br />

Winterspiele.<br />

Dabei sein ist alles und ein großes<br />

Teilnehmerfeld bringt mehr<br />

Geld. Und ob jetzt wirklich alle<br />

getesteten Gebiete im Lehrplan<br />

sind... Bitte nicht so kleinlich<br />

denken. Es geht um die Internationalität!<br />

Interessant finde ich diesbezüglich<br />

etwa diese Frage im Test:<br />

Welches <strong>der</strong> folgenden Tiere<br />

lebt am ehesten in <strong>der</strong> Wüste:<br />

Bär, Krabbe, Eidechse o<strong>der</strong><br />

Tiger<br />

Bevor Sie jetzt schnell eine<br />

Antwort rausrufen, sagen Sie<br />

mir doch bitte, wo in unserem<br />

Volksschullehrplan Wüstentiere<br />

am Programm stehen! Eine Frage<br />

aus <strong>der</strong> Lebenswelt unserer Kin<strong>der</strong><br />

müsste lauten, welche Tiere<br />

man hierzulande im Wald finden<br />

kann, aber in <strong>der</strong> Wüste Egal,<br />

internationale Vergleichbarkeit!<br />

Woher sollten Kin<strong>der</strong> aus dem<br />

ebenfalls an <strong>der</strong> Studie teilnehmenden<br />

Jemen denn wissen, was<br />

bei uns im Wald lebt.<br />

Ganz aus <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

ist auch jener naturwissenschaftliche<br />

Versuch, bei dem es gilt,<br />

Bohnen mit Hilfe von Butter<br />

auf einem Lineal aus Metall zu<br />

befestigen.<br />

Das Lineal wird an einem Ende<br />

erhitzt. In welcher Reihenfolge<br />

werden die Bohnen herunterfallen<br />

Meine Kin<strong>der</strong> spielen das<br />

ständig, sodass ich mich schon<br />

ärgern muss, weil zum Frühstück<br />

keine Butter mehr da ist.<br />

In Mathematik wird mit <strong>der</strong><br />

anschaulichen Währungseinheit<br />

Zed operiert. Wer hat mehr Zeds<br />

Nicht denken, Kin<strong>der</strong>! Rechnen!<br />

Ist ja nur wegen <strong>der</strong> Vergleichbarkeit<br />

mit Taiwan.<br />

Eine meiner Lieblingsaufgaben<br />

in Mathematik ist aber folgende:<br />

David, Robert und Linda gehen<br />

gemeinsam von <strong>der</strong> Schule nach<br />

Hause. Sie brauchen 25 Minuten,<br />

um zu Linda nach Hause<br />

zu gehen. Dann brauchen David<br />

und Robert 10 Minuten, um zu<br />

Robert nach Hause zu gehen.<br />

Von dort braucht David 5 Minuten,<br />

um zu sich nach Hause<br />

zu gehen.<br />

Um welche Zeit müssen sie<br />

von <strong>der</strong> Schule weggehen, damit<br />

David um 15.50 Uhr zu Hause<br />

ankommt<br />

Und Ausgerechnet Blöd nur,<br />

dass die Schule bei vielen bereits<br />

um 12.55 Uhr endet. Was machen<br />

die jetzt bis 15.10 Uhr vor<br />

<strong>der</strong> Schule Müsste die Antwort<br />

von für das Leben vorbereiteten<br />

SchülerInnen nicht lauten, dann<br />

nach Hause zu gehen, wenn die<br />

Schule endet<br />

Ja, diese Lebensnähe. Mitunter<br />

stellt man sich als PädagogIn<br />

die Frage, ob wir die Kin<strong>der</strong><br />

tatsächlich aufs Leben (aber<br />

nicht auf eines in <strong>der</strong> Wüste)<br />

o<strong>der</strong> doch besser auf Tests vorbereiten<br />

sollten. Wenn sie dann<br />

schon keine Chance auf Arbeit<br />

haben, könnten sie doch in <strong>der</strong><br />

Millionenshow reüssieren.<br />

Der Mathematiker Rudolf<br />

Taschner, Erfin<strong>der</strong> des Projekts<br />

„math.space”, sieht im Standard-Interview<br />

die Ergebnisse<br />

gelassen:<br />

Horst-E. Pintarich<br />

Diese Testitis ist mir zu viel.<br />

Tests sind gut, aber man kann<br />

es übertreiben. Wir sollten diese<br />

Studien nicht so oft durchführen.<br />

Außerdem bezweifle<br />

ich, dass man die Vergleiche<br />

international machen sollte.<br />

Wenn ich mir die Beispiele<br />

ansehe: Da wird mit Krampf<br />

versucht, dass ein Kind in<br />

Südafrika dasselbe leistet wie<br />

ein Kind aus Alaska und ein<br />

Kind aus Neuseeland.<br />

Seine Worte in unserer Bildungsverantwortlichen<br />

Ohren!<br />

Übrigens: nach Ostern erfolgt<br />

die Baseline-Testung in <strong>der</strong><br />

8.Schulstufe. Dabei handelt es<br />

sich um eine Ausgangsmessung,<br />

die hilft, später feststellen zu<br />

können, ob die Bildungsstandards<br />

wirken.<br />

Und wenn wir nicht aufpassen, nehmen<br />

wir bald auch an Reitvergleichsstudien<br />

mit den Kin<strong>der</strong>n aus den Steppen <strong>der</strong><br />

Mongolei teil.<br />

Da wird‘s dann aber finster.<br />

Ob die Kin<strong>der</strong> bei dieser Messung<br />

verkabelt werden, konnte<br />

ich lei<strong>der</strong> nicht in Erfahrung<br />

bringen. Und damit das Jahr<br />

nicht ganz so leer ist, stehen<br />

im April und Mai die beliebten<br />

PISA-Testungen bei etwa 5000<br />

SchülerInnen des Jahrgangs 93<br />

an.<br />

Schön und gut, aber ob ich die<br />

Krallen <strong>der</strong> Meerschweinchen<br />

jetzt stutzen soll o<strong>der</strong> erst beim<br />

nächsten Mal, weiß ich nun erst<br />

nicht.<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 7


NOVEMBER 2006<br />

15 Jahre <strong>flz</strong><br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Walter Kienast<br />

Es sollte also ein Forum für von Anfang an sichergestellt<br />

LehrerInnen geschaffen werden. werden), war es im Jänner 1994<br />

Karl Kretzel, damals Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des ZV Favoriten, war scheinen.<br />

dann so weit: Die <strong>flz</strong> konnte er-<br />

von <strong>der</strong> Idee begeistert, auch Dazu ist zu sagen: Ich war<br />

Silvia Riebl, damals DA-<br />

auf diesem Gebiet kein<br />

Vorsitzende des 6. IB<br />

Neuling: In meiner Heimatgemeinde<br />

seit 1984<br />

unterstützte uns tatkräftig.<br />

geschäftsführen<strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at<br />

und damit<br />

Nach umfangreichen<br />

Vorarbeiten<br />

auch zuständig für<br />

(auch Druck, Fertigstellung<br />

und Vertung.<br />

Da es nie-<br />

die Gemeindezeiteilung<br />

an jede<br />

manden gab, <strong>der</strong><br />

Kollegin, jeden<br />

ein Layout erstellen<br />

konnte, begann<br />

Kollegen im<br />

Bezirk musste<br />

Karl Kretzel ich, damals noch<br />

Streik - Son<strong>der</strong>ausgabe<br />

ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />

FAVORITNER<br />

<strong>flz</strong><br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

8. JAHRGANG NR. 2/2003<br />

F<br />

ZENTRALVEREIN REIN DER WIENER<br />

LEHRERSCHAFT, LEHRERSCH<br />

ERS<br />

RSCHAFT<br />

BEZIRKSGR. EZ<br />

FAVORITEN<br />

FAVORITNER<br />

<strong>flz</strong><br />

AFT, , B BE<br />

F<br />

LEHRERINNENZEITUNGNZEITUNN<br />

14. JAHRGANG NR. 2/2007<br />

ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />

FAVORITNER<br />

<strong>flz</strong><br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

SEPTEMBER 2004<br />

Die Aufgabe des Pädagogischen<br />

Instituts <strong>der</strong> Stadt Wien durch die<br />

politisch Verantwortlichen verärgert<br />

L h I<br />

ZENTRALVEREIN REIN DER WIENER<br />

LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. EZIRKSGR FAVORITEN<br />

FAVORITNER<br />

<strong>flz</strong><br />

LEHRERI N<br />

8. JAHRGANG NR. 4/2004<br />

Ein riesiges Dankeschön für<br />

25.000 Unterschriften<br />

aus Favoriten!<br />

Begeisterung<br />

13. MAI 2003<br />

MAI 2007<br />

700 kamen:<br />

Pädak-Hörsaal überfüllt!<br />

Überwältigende Teilnahme an<br />

<strong>der</strong> Dienststellenversammlung<br />

AFT, , BEZIRKSGRB<br />

EZIRKSGR. . FAVORITENF<br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

EN E<br />

IT N<br />

Standing Ovations für<br />

Paul Kral und das PI<br />

Aus aktuellem Anlass bringen wir sie auf<br />

den Seiten 4 und 5 noch einmal:<br />

Die Jahresnorm<br />

im Schuljahr 2004/05<br />

Solidaritätskundgebung beim Symposium „Im Brainpunkt“<br />

SEPTEMBER<br />

2006<br />

13. JAHRGANG NR. 4/2006<br />

06<br />

war das Tüpfchen am I. Eine<br />

Veranstaltung für alle Sinne!<br />

herrschte im Österreichischen<br />

Dachverband <strong>der</strong> Elternvereine<br />

für Pflichtschulen, als GBBA-Vorsitzende<br />

Rosa Schellan<strong>der</strong> und DA-Vorsitzen<strong>der</strong><br />

MMag. Thomas Bulant Ende<br />

2006<br />

mit vergleichsweise primitiven<br />

Mitteln, es selbst zu machen.<br />

Daher hatte ich 1994 schon einige<br />

Erfahrung auf diesem Sektor, was<br />

uns einen relativ gesicherten Start<br />

<strong>der</strong> <strong>flz</strong> ermöglichte.<br />

Karl Kretzel schrieb mehrere<br />

Artikel, Silvia Riebl „erfand“<br />

die PV-Ecke, die bald zu einem<br />

beliebten Bestandteil <strong>der</strong> Zeitung<br />

wurde. Ohne Karl Kretzel gäbe<br />

es die <strong>flz</strong> nicht. Er war einer <strong>der</strong><br />

Mitbegrün<strong>der</strong> des kritisch-informativen<br />

Stils. Bis Ende 1997 war<br />

er sehr aktiv, nur mit seiner Hilfe<br />

gelang es, die <strong>flz</strong> durch anfängliche<br />

Turbulenzen zu manövrieren<br />

und zu einer stabilen Institution<br />

wachsen zu lassen.<br />

Ein weiterer aktiver Mitarbeiter<br />

und Motor <strong>der</strong> <strong>flz</strong> war und ist<br />

ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />

FAVORITNER<br />

<strong>flz</strong><br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

14. JAHRGANG NR. 3/2007<br />

ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />

FAVORITNER<br />

<strong>flz</strong><br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

13. JAHRGANG NR. 5/2006<br />

Favoriten ist an<strong>der</strong>s<br />

Kids RUN 4 Kids<br />

Die hohe Qualität <strong>der</strong> <strong>Wiener</strong> er LehrerInnenfortbildung ist in Gefahr:<br />

Die Zukunft des PI Wien<br />

Donnerstag, 7. September 2006, 15 Uhr.<br />

Gerade ist die Feedbackrunde <strong>der</strong> meisten am<br />

Bildungstag teilnehmenden Schulen zu Ende<br />

gegangen.<br />

Eine von vielen resümierte: „Wir, Lehrer und<br />

Lehrerinnen, <strong>der</strong> OMS Absberggasse möchten<br />

uns recht herzlich für die Einladung und die Organisation<br />

<strong>der</strong> Fortbildungsveranstaltung zum<br />

750 PflichtschullehrerInnen beim Bildungstag zur Gewaltprävention<br />

ist ungewiss!<br />

Thema Gewalt bedanken.“<br />

Mit vielen guten Unterstützungsideen für die<br />

tägliche Arbeit trat man den Heimweg an.<br />

Beginn versuchten Bezirksschul-<br />

Personalvertreter<br />

tDrJe-<br />

ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />

FAVORITNER<br />

<strong>flz</strong><br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

Die Sozialdemokratischen GewerkschafterInnen<br />

und PersonalvertreterInnen lertreterInnen verweisen in dieser<br />

Information auf jene Qualitätsmerkmale <strong>der</strong> ge-<br />

Wi L h Innenfortbildung<br />

SEITE 8<br />

FAVORITNER R LEHRERINNENZEITUNG<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong><br />

D 2008<br />

15. JAHRGANG NR. 6/2008<br />

Favoriten ANG<br />

hat einen<br />

neuen DA-Vorsitzenden<br />

Horst Pintarich führt die Personalvertretung ins Jahr 20<strong>09</strong><br />

In <strong>der</strong> Sitzung des Dienststellenausschusses<br />

am 9. 12. 2008 legte<br />

MM D Th B l t d<br />

SCHULSCHLUSS 2007<br />

Interpädagogica 2006<br />

2. Favoritner<br />

Schullauf<br />

LehrerInnen zu Gast am FSG-ZV-Stand<br />

Andrea Masek und Herbert<br />

Modritzky präsentierten sich mit<br />

ihrem Team bei <strong>der</strong> Interpädagogica<br />

in Wien am letzten Wochenende<br />

als formvollendete Gastge-<br />

ber.<br />

Kompetente dienst- und sozialrechtliche<br />

he Informationen, nge<br />

n, gesel-<br />

lige Plau<strong>der</strong>eien unter KollegInnen,<br />

pikante Snacks und Bier vom<br />

Beson<strong>der</strong>es Interesse galt <strong>der</strong><br />

Fass machten den FSG-ZV-Stand<br />

neuen Rechtshilfe-CD und <strong>der</strong> ten Homepage in <strong>der</strong> österreichi-<br />

bes-<br />

zu einem einzigartigen Treffpunkt<br />

<strong>der</strong> LehrerInnen bei <strong>der</strong> heurigen schen Bildungslandschaft:<br />

Bildungsmesse.<br />

www.apsfsg.at.<br />

Am Donnerstag, den 31. Mai 2007 liefen bei ausgezeichnetem Laufwetter mehr<br />

als 2000 VolksschülerInnen aus Favoriten in <strong>der</strong> WIG Oberlaa eine zirka 1<br />

Kilometer lange Str k<br />

bis heute<br />

Karl<br />

Sirch.<br />

Schon 1995 übernahm er als DA-<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> die „PV-Ecke” und<br />

betreute sie bis 2002, als Thomas<br />

Bulant DA-Vorsitzen<strong>der</strong> wurde.<br />

1999 übernahm Rosa Schellan<strong>der</strong><br />

(damals noch Adelmann)<br />

von Norbert Hämmerich als<br />

GBBA Vorsitzende die Rubrik<br />

„Betrifft: Gewerkschaft“, die sie<br />

bis heute schreibt.<br />

Seit 1997 zählt Wolfgang Beduschi<br />

zu den AutorInnen <strong>der</strong> <strong>flz</strong>.<br />

Erst erschienen Artikel von ihm in<br />

unregelmäßigen Abständen, seit<br />

20<strong>01</strong> schreibt er für jede Ausgabe<br />

(„Aus dem Fuchsbau(ch)“).<br />

Seit 1998 schreibt Alfred<br />

„Fredi“ Jirovec für die <strong>flz</strong>: An-<br />

Wird es am 30. September 2007<br />

zugesperrt<br />

z


00<br />

fangs unter dem Titel „Fredis<br />

Blickwinkel“, später unter dem<br />

Titel „Rosen aus dem Süden“.<br />

Er bezeichnete die <strong>flz</strong> schon vor<br />

Jahren als „die meistgelesene<br />

Standeszeitung für LehrerInnen<br />

in Wien.” Dass er schon damals<br />

Recht hatte, begriff ich erst viel<br />

später.<br />

Ab 2002 kam es zu einem<br />

steilen Aufstieg <strong>der</strong> <strong>flz</strong>: Thomas<br />

Bulant trat dem Redaktionsteam<br />

bei und schrieb bis 2008 die „PV-<br />

Ecke“. Den „Cicero“ schreibt er<br />

bis heute, und dem Vernehmen<br />

nach wird das auch in Zukunft<br />

so sein. Darüber hinaus schrieb<br />

(und schreibt) er immer wie<strong>der</strong><br />

kritische Artikel zur Schulpolitik<br />

und zu brennenden Problemen<br />

<strong>der</strong> <strong>Lehrerschaft</strong>. Durch seine<br />

Initiative wurde unsere Zeitung in<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

F<br />

F RITNER<br />

ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />

FAVORITNER<br />

R<br />

<strong>flz</strong><br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

8. JAHRGANG NR. 3/2003<br />

ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />

FAVORITNER<br />

<strong>flz</strong><br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

ENZE<br />

ITUN<br />

L<br />

Schulbeginn und notwendiger Jah-<br />

14. J<br />

Qualität<br />

JAHRGANG<br />

NR. 4/2007<br />

ist keine<br />

ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />

Die Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> <strong>flz</strong><br />

wünschen Ihren<br />

LeserInnen<br />

Einbahnstraße<br />

FAVORITNER<br />

<strong>flz</strong><br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

L<br />

Herr Neugebauer,<br />

I<br />

15. JAHRGANG NR. 1/2008<br />

Neue Mittelschule<br />

wird überrannt<br />

Weitere Reformen müssen folgen<br />

In den südlichen Bundeslän<strong>der</strong>n hat sich eine pädagogische Aufbruchsstim-<br />

OKTOBER 2007<br />

MÄRZ 2008<br />

Protestaktionen vor <strong>der</strong><br />

Eröffnungsfeier <strong>der</strong> PH Wien<br />

Unter diesem Titel übergab die FSG Wien in den letzten beiden Wochen dem<br />

JUNI 2003<br />

auf wessen Seite stehen Sie<br />

FROHE OSTERN!<br />

kids in <strong>der</strong> WIG statt.<br />

w.kidsrun4kids.at an!<br />

chule Wendstattgasse 3<br />

ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />

FAVORITNER<br />

<strong>flz</strong><br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

ERINNEN<br />

ENZE<br />

ITUN<br />

15. J<br />

JAHRGANG NR. .3/2<br />

3/2008<br />

Sensation in Favoriten:<br />

Talentierte Schüler rocken für<br />

Hat<br />

ihre Feinde!<br />

ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />

FAVORITNER<br />

<strong>flz</strong><br />

Doch die Realität ist -<br />

erfreulicherweise - an<strong>der</strong>s:<br />

Am 30. 5. 2008 fand die alljährliche<br />

feierliche Verleihung<br />

<strong>der</strong> Auszeichnungen an<br />

beson<strong>der</strong>s engagierte Kolleginnen<br />

und Kollegen im Festsaal<br />

des Amt h<br />

1. Die Schule<br />

muss an<strong>der</strong>s werden,<br />

weil auch die<br />

Kin<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s geworden<br />

sind.<br />

2. Wir müssen es<br />

mit den Lebenspro<br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

8. L8 JAHRGANG NR. 4/2004<br />

AHRGANG NR. 4/2<br />

Ein riesiges Dankeschön für<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong><br />

FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 9<br />

L<br />

SEPTEMBER 2004<br />

Aus aktuellem Anlass bringen wir sie auf<br />

den Seiten 4 und 5 noch einmal:<br />

Die Jahresnorm<br />

im Schuljahr 2004/05<br />

25.000 Unterschriften<br />

aus Favoriten!<br />

Begeisterung<br />

JUNI 2008<br />

Karin Medits<br />

neue FSG-<br />

Pensionsexpertin<br />

Mittels kritischer Kolumnen resplanungen an den Schulen<br />

und Presseaussendungen sowie noch immer die Informationen<br />

Gesprächen mit den Verantwortlichen<br />

über die Organisation <strong>der</strong> schul-<br />

So hieß es stets landauf und <strong>der</strong> Blöde, schleppe ich mich doch Abwesenheitsdokumentationen witzigen Intoleranz können wir<br />

verwies die FSG-ZV in den internen LehrerInnenfortbildung landab, wo das Erreichen <strong>der</strong> trotz Verkühlung noch immer in die verfolgen, muss die Beantwortung LehrerInnen und LeiterInnen<br />

letzten Wochen auf ihre Bedenken fehlen. Ebenso wurden<br />

von <strong>der</strong> Lernziele und die „Selbstbeschädigung“<br />

Schule!<br />

auf einem an<strong>der</strong>en Grundgedanken nur eines entgegensetzen:<br />

oberste Priorität Statt dem Rat „Bitte, kurier dich als heute aufbauen.<br />

Unsere gegenseitige Solidadung<br />

von LehrerInnen an den Pä-<br />

punkto Seminarangebot und hatten. Wenn dann wirklich aus!“ erntet <strong>der</strong> fehlende Kollege Der Auftrag, den Dienstbetrieb rität und zwar dann, wenn wir<br />

bezüglich Ausbildung und Fortbil-<br />

Hochschule Verbesserungen in<br />

dagogischen gisc<br />

Hochschulen.<br />

h<br />

Kundenservice gefor<strong>der</strong>t.<br />

ert.<br />

einmal eine Lehrkraft auf h k lli d Hi f f h h l d f i h lb k k i d d<br />

Die FSG-ZVwollte speziell für<br />

Im Blattinneren berichtet<br />

t<br />

Wien darauf hinweisen, dass trotz<br />

die <strong>flz</strong><br />

exklusiv über die Anlauf-<br />

schwierigkeiten an <strong>der</strong> PH<br />

Wien.<br />

Das fragen viele KollegInnen seit <strong>der</strong> Abstimmung zur Pensionsreform.<br />

Ich will nicht glauben, obwohl viele ÖAAB-Abgeordnete<br />

im Nationalrat sitzen, keine Ar-<br />

an Fritz Neugebauer:<br />

!S i<br />

litäten<br />

<br />

<br />

<br />

003<br />

ganz Wien und in Folge auch in<br />

den Bundeslän<strong>der</strong>n bekannt.<br />

Seit 2005 schreibt Gabi Springer<br />

für die <strong>flz</strong> („Aus meiner<br />

Sicht“), seit 2006 als Vorsitzende<br />

des ZV Favoriten.<br />

Für die <strong>flz</strong> schreiben viele<br />

AutorInnen, viele von ihnen<br />

kommen aus an<strong>der</strong>en Bezirken.<br />

Es schreiben nicht nur PflichtschullehrerInnen,<br />

auch aus dem<br />

AHS-Bereich und aus <strong>der</strong> Politik<br />

gibt es immer wie<strong>der</strong> Beiträge.<br />

Einem AHS-Kollegen, <strong>der</strong><br />

mich in einem Mail auf die Tatsache<br />

hinwies, dass die <strong>flz</strong> „in AHS-<br />

Kreisen überaus kontroversiell l<br />

diskutiert“ werde, schrieb ich<br />

zurück, dass eine gute Zeitung<br />

polarisieren müsse, nur dann<br />

sei sie eine gute Zeitung. Das<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Überlegen Sie genau, auf wessen<br />

eite Sie stehen und was Sie aus-<br />

garantiere auch, dass sie – im<br />

Gegensatz zu manchen an<strong>der</strong>en<br />

Standeszeitungen – überhaupt<br />

gelesen werde.<br />

Überhaupt ist meine Meinung:<br />

Eine gute Zeitung muss an die<br />

Grenzen gehen, sie aber nicht<br />

überschreiten. Sie soll informieren<br />

und polarisieren, all das aber<br />

oberhalb <strong>der</strong> Gürtellinie.<br />

Damit sind wir von Beginn an<br />

gut gefahren, diese Linie wollen<br />

ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />

FAVORITNER<br />

<strong>flz</strong><br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

13. JAHRGANG NR. 2/2006<br />

Rosa Schellan<strong>der</strong>:<br />

FAVORITNER<br />

<strong>flz</strong>Ein Jahr nach Inkrafttreten <strong>der</strong><br />

verschärften Version des Tabakgesetzes<br />

wird nun auch an den<br />

Schulen das Rauchverbot in öf-<br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

ENZE<br />

ITUN<br />

8. JAHRGANG<br />

NR. 6/2004<br />

ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />

Cirque du Soleil: Imax-Vorstellung exklusiv für Favoritens LehrerInnen<br />

FAVORITNER Inhalt:<br />

LSI Mag. Dr. Wolfgang Gröppel antwortet ................Seite 3<br />

<strong>flz</strong><br />

„Favoriten gegen Gewalt“ - Weitere Aktivitäten .........Seite 4<br />

ZV 6. IB: Anträge z. ZV Hauptversammlung 2007 ... Seite 6<br />

Rosen aus dem Süden von Fredi Jirovec ....................Seite 7<br />

Martin Kirchmayer zu Gast beim ZV Favoriten.........Seite 9<br />

für Favoriten<br />

BSI Mag. Dr. Josef Pammer: Wortmeldung................Seite 9<br />

Langlauf im Poly 10...................................................... Seite 10<br />

Naturexperten Nt<br />

erte in <strong>der</strong><br />

VS 10, Li<br />

Laimäckerasse...............Seite Sit<br />

e 12<br />

LEHRERINNENZEITUNG<br />

ENZE<br />

ITUN<br />

14. JAHRGANG NR. 1/2007<br />

AHRGANG<br />

NR. 3/2<br />

MÄRZ 2007<br />

Pensionsrecht - Claudia Dobias in Favoriten ............. Seite 13<br />

Solidarität versus Intoleranz<br />

„Eine gute LehrerIn wird in den Ferien krank!“<br />

NOVEMBER 2004<br />

wir auch weiterhin verfolgen.<br />

Ich danke an dieser Stelle noch<br />

einmal den großartigen AutorInnen.<br />

Ich danke aber auch <strong>der</strong><br />

großen und aktiven Leserschaft!<br />

Je<strong>der</strong> Ausgabe folgen viele konstruktive<br />

Rückmeldungen. Und im<br />

Verein mit ihren LeserInnen wird<br />

die <strong>flz</strong> auch weiterhin ein aktuelles,<br />

kritisches und informatives<br />

Forum <strong>der</strong> <strong>Wiener</strong> LehrerInnen<br />

sein.<br />

Walter Kienast<br />

Es werden wahr-<br />

gend in <strong>der</strong> Schulnachricht er-<br />

Die PflichtschullehrerIn-<br />

fenmisere in Ballungsscheinlich<br />

2006/07 wenimöglicht<br />

wird.<br />

nen dürfen sich klare Worräumen<br />

aus Stadtschulger<br />

Klassen im Bereich<br />

Mancher „Schmied“ soll<br />

te und zukunftsträchtigere<br />

rat, Rathaus und Minis-<br />

<strong>der</strong><br />

Kooperativen Mit-<br />

sogar eine vierjährige Verbleibgarantie<br />

bgarantianti<br />

gegeben gebe<br />

haben.<br />

TB<br />

gen Jahr eröffnet werden.<br />

Konzepte für die Mittelstu-<br />

terium erwarten.<br />

telschulen l<br />

en als im mhe<br />

heurisamtschule<br />

Der Trend in die Ge-<br />

Ausnahmsloses s Rauchverbot tf<br />

für<br />

alle eB<br />

Bereiche ih<br />

ed<br />

des<br />

Sh<br />

Schulgebäudes!<br />

ude<br />

ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />

AHS bleibt erhalten.<br />

Die Eltern haben anscheinend<br />

entschieden,<br />

Endgültiges Aus für<br />

gleich „zum Schmied anstatt<br />

zum Schmiedle“ zu gehen.<br />

Die Negativberichterstattung<br />

über die Qualifikationsnachteile,<br />

die Pausenzigarette<br />

die eine<br />

SchülerIn mit Hauptschuleinstufung<br />

Schulbuffet, für Konferenzräume o<strong>der</strong> bei Elternvereinsabenden.<br />

in <strong>der</strong> KMS hat,<br />

und Lehrerzimmer, für den Sekre-<br />

Auch schulfremde Personen<br />

scheint ihre Wirkung bei<br />

tariatsbereich sowie für die Räume<br />

und Einrichtungen, denen Räu-<br />

den Eltern erzielt zu haben<br />

<strong>der</strong><br />

Schulleitung.“<br />

Ist <strong>der</strong> Streikfond einmal offen<br />

gelegt, dann sind etwaige Schüssel und Co neh<br />

Drehversuchen.<br />

Kampfmaßnahmen einschätz Ö<br />

bar<br />

MAI 2006<br />

Regina Grubich-Müller<br />

legt ZV-Vorsitz zurück!<br />

Wir brauchen eine<br />

starke Gewerkschaft!<br />

Dass sich Bartenstein, Grasser und Schüssel einen starken ÖGB wünschen, halte ich schlichtweg für<br />

eine Lüge. Ein schwächerer ÖGB würde ihnen ihre Klientelpolitik erheblich erleichtern.<br />

Gut geschulte Funktio ä b<br />

i<br />

Mit Mai 2006 ist die Vorsitzführung von Regina<br />

Grubich-Müller zu Ende gegangen. In einer Sitzung<br />

<strong>der</strong> <strong>Wiener</strong> Leitung gab sie bekannt, aus Zeitgründen<br />

das Amt nicht mehr zufrieden stellend ausüben<br />

zu können. Bis zu den kommenden ZV-Wahlen 2007<br />

übernimmt Martin Kirchmayer die Geschäftsführung<br />

des Vereins.<br />

Wahl-<br />

Extraausgabe<br />

Wahllokal: me (...) zur Verfügung gestellt<br />

OMS 1100, Absberggasse b<br />

se 50,<br />

geöffnet fn et von<br />

7.45 bis 14 Uhr<br />

Mit Glaube, Liebe und Hoffnung<br />

Kollegin Karin Medits wird nach Claudia<br />

Dobias die neue Expertin für Pensionsfragen.<br />

sfragen<br />

en.<br />

Sie ist<br />

unter r06<br />

0650 2325<br />

161 o<strong>der</strong> unter<br />

karin.medits@schule.at nme<br />

zu erreichen.<br />

...von BSI Mag. Dr. Josef Pammer<br />

Ihre Schule im Frühjahr gebebt Nein<br />

Laut Kurier vom 4. 5. 2008 soll nämlich das Buch „Der talentierte<br />

Schüler und seine Feinde“ von Andreas Salcher die Welt <strong>der</strong> Schulen<br />

ins Wanken gebracht haben!<br />

Ein Blick ins Archiv zeigt: Diagnosen selbst ernannter Bildungsexperten<br />

hat es im Lauf <strong>der</strong> vergangenen Jahrzehnte immer wie<strong>der</strong><br />

gegeben – das ist nicht neu! So wusste z. B. 1981 eine AHS – Lehrerin<br />

„Warum Lehrer Lehrer werden“ und die Kron Z<br />

te dazu: „Dieses Buch h t i<br />

M<br />

red<br />

herrschte im Österreichischen<br />

Dachverband <strong>der</strong> Elternvereine<br />

für Pflichtschulen, als GBBA-Vorsitzende<br />

Rosa Schellan<strong>der</strong> und DA-Vorsitzen<strong>der</strong><br />

MMag. Thomas Bulant Ende<br />

Juli rund 25.000 Unterschriften für die<br />

Bürgerinitiative für mehr Schulqua-


„Herzlichen Glückwunsch!“<br />

Vor 15 Jahren startete die „<strong>flz</strong>“ in die Medienwelt.<br />

Viele Themen aus dem Bildungsbereich,<br />

aber auch aus<br />

angrenzenden Bereichen haben<br />

die Autoren <strong>der</strong> Lehrerzeitung in<br />

dieser Zeit aufgegriffen, um den<br />

Finger auf ein jeweils brennendes<br />

Problem zu legen.<br />

Es brannte oft in<br />

diesen 15 Jahren...<br />

Nach den positiven Entwicklungen<br />

im österreichischen Bildungssystem<br />

bis in die Neunzigerjahre,<br />

begann mit Gehrers<br />

Ministeramtsantritt 1995 die<br />

bildungspolitische Rezession<br />

auch in Österreich.<br />

Stundenkürzungen („zum<br />

Wohle <strong>der</strong> Schüler“), Kürzungen<br />

<strong>der</strong> Kulturbudgetmittel und eine<br />

immer stärkere Formalisierung<br />

<strong>der</strong> Bildungsarbeit (Evaluieren,<br />

Statistiken erstellen) verstärkten<br />

den Frust bei allen in den Schulen<br />

Tätigen. Erst 2007 mit dem<br />

Wechsel im Bildungsministerium<br />

deutete sich ein Umschwung an,<br />

<strong>der</strong> aber nun durch die schwelende<br />

Wirtschaftskrise finanziell<br />

wie<strong>der</strong> in Frage gestellt erscheint,<br />

denn Bildung kostet Geld.<br />

Apropos Geld und<br />

Bildung!<br />

Die Welthandelsorganisation<br />

WTO for<strong>der</strong>te vor einigen Jahren<br />

allen Ernstes, dass auch im<br />

Bildungsbereich private Anbieter<br />

gleich zu behandeln wären wie<br />

öffentliche.<br />

Die fortschreitende Ökonomisierung<br />

<strong>der</strong> Bildung würde<br />

aber zusehends zu einer immer<br />

stärkeren Polarisierung in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

führen. Wer Geld hat,<br />

kann sich teure (gute) Bildungsangebote<br />

leisten. Wer zu wenig<br />

Geld hat, vertraue dem Staat, <strong>der</strong><br />

sich mittels Steuereinnahmen<br />

um den Rest <strong>der</strong> Auszubildenden<br />

kümmern soll. Nach diesen Vorgaben<br />

würde man Bildung vom<br />

Rechtsanspruch des Bürgers<br />

zur Ware degradieren.<br />

In den EU-Staaten herrscht<br />

zum Glück Übereinstimmung,<br />

dass Bildung nicht zu profitorientierter<br />

Marktwirtschaft verkommen<br />

dürfe, son<strong>der</strong>n in öffentlicher<br />

Hand bleiben müsse.<br />

Die „Bildungsökonomen“<br />

(dieser Begriff ist für mich ein<br />

Wi<strong>der</strong>spruch in sich) meinen<br />

aber, dass Bildung nach betriebswirtschaftlichen<br />

Prinzipien zu<br />

organisieren wäre.<br />

Das heißt wohl, dass je<strong>der</strong> nur<br />

so viel Bildung erhalten solle,<br />

wie es sich unsere Gesellschaft<br />

leisten wolle! Sie behaupten auch,<br />

dass die Effektivität von Bildung<br />

messbar wäre, und meinen damit<br />

wohl auch nur die Wirkung dieser<br />

Bildung auf die Nutzbarkeit in <strong>der</strong><br />

Wirtschaft!<br />

Die vielen an<strong>der</strong>en Effekte,<br />

die Bildung für den Menschen<br />

hat, wie Hilfe im Entwicklungsprozess,<br />

im<br />

Sozialisierungsprozess,<br />

im Ent-<br />

Karl Sirch<br />

wickeln von Neugier, Toleranz,<br />

kultureller Kreativität (und<br />

damit meine ich nicht nur das<br />

Erlernen <strong>der</strong> Kulturtechniken)<br />

usw. sind wohl kaum messbar,<br />

aber unendlich wichtig für die<br />

Entwicklung unserer Gesellschaft!<br />

In Zeiten <strong>der</strong> Globalisierung<br />

hat die „<strong>flz</strong>“ also nicht nur die<br />

Probleme des österreichischen<br />

Schulwesens, son<strong>der</strong>n auch die<br />

internationalen Problemfel<strong>der</strong><br />

im Auge behalten (...nicht zuletzt<br />

dank unserem Autor Karl Sirch,<br />

Anm. d. Red.)<br />

Ich bin überzeugt, auch in<br />

den nächsten 15 Jahren wird<br />

die „<strong>flz</strong>“ ihrem grundsätzlichen<br />

Auftrag treu bleiben, weiterhin<br />

den „hitzeempfindlichen Finger“<br />

auf brennende Probleme zu legen<br />

und die Lehrerinnen und Lehrer<br />

darüber zu informieren.<br />

„Die mo<strong>der</strong>ne Sklaverei<br />

in den westlichen Demokratien“ (v. N. Heugner)<br />

Weihnachtsferien! Zeit <strong>der</strong><br />

Entspannung, Besinnung,<br />

Regeneration – aber auch<br />

Zeit, Radio zu hören und zu<br />

lesen.<br />

Am 30. Dezember habe ich<br />

in den 20.00 Uhr Nachrichten<br />

auf Radio Wien gehört, dass,<br />

laut eines Berichtes des Rechnungshofes<br />

zur Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Einkommen in Österreich,<br />

die untersten Einkommensschichten<br />

im Vergleich zu 1998<br />

nur mehr 88% ihrer Kaufkraft<br />

besäßen – die Bezieher höherer<br />

Einkommen aber im selben<br />

Zeitraum ein Plus von 5% erreicht<br />

hätten…..<br />

„Geht`s <strong>der</strong> Wirtschaft gut<br />

geht`s uns allen gut!“ War das<br />

nicht einmal ein Werbeslogan<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft<br />

Wer sind jetzt alle<br />

An diesem Tag hatte ich ein<br />

neues Buch zu lesen begonnen:<br />

„Die mo<strong>der</strong>ne Sklaverei in den<br />

westlichen Demokratien“. Der<br />

Autor Norbert Heugner, Lehrer in<br />

Wien, <strong>der</strong> sich seit vielen Jahren<br />

mit öko-sozialen Wirtschaftstheorien<br />

beschäftigt, widmet sich unter<br />

an<strong>der</strong>em genau dieser Frage.<br />

Wie wird das gemeinsam erwirtschaftete<br />

Kapital eigentlich<br />

verteilt<br />

Wie schafft es eine kleine Elite<br />

immer wie<strong>der</strong> ein noch größeres<br />

Stück vom Kuchen zu<br />

bekommen<br />

Warum lassen sich die an<strong>der</strong>en<br />

Menschen das gefallen Und<br />

wie lange geht das gut<br />

Welche Rolle spielt die Geschichte<br />

Wann begann eigentlich die Ungerechtigkeit<br />

O<strong>der</strong> ist es gar<br />

nicht ungerecht<br />

Wer legt Gerechtigkeit in dieser<br />

Frage fest<br />

Geht Aktiengewinn vor Arbeitsplatz<br />

GEHÖRT GELESEN:<br />

Ist die Politik Handlager o<strong>der</strong><br />

Gegenspieler<br />

Was machen Lobbyisten Wie<br />

bewertet man Risiko<br />

Wie viel mal mehr Einkommen ist<br />

argumentierbar und moralisch<br />

vertretbar<br />

In Österreich etwa befinden sich<br />

2/3 <strong>der</strong> privaten Geldvermögen in<br />

den Händen von nur 10% <strong>der</strong><br />

Bevölkerung. Inwieweit entspricht<br />

dieser Zustand dem ethisch-moralischen<br />

Gerechtigkeitsverständnis<br />

<strong>der</strong> übrigen 90%<br />

Heugner beschäftigt sich intensiv<br />

mit den verschiedensten<br />

Argumenten <strong>der</strong> Wirtschaftstheoretiker<br />

und entlarvt so manches<br />

als blanken Unsinn, das nur darauf<br />

abzielt eigenes Vermögen<br />

zu schützen.<br />

Er zeigt auf wie Konzerne,<br />

unter Ausnutzung aller Vorteile<br />

einer globalisierten Welt, Sozialsysteme<br />

lahm legen und wie<br />

wichtig es für Regierungen wäre<br />

internationaler zu denken.<br />

Mit teilweise provokanten<br />

Sätzen regt er zum Nachdenken<br />

an – und hat damit erreicht,<br />

was es in einem ersten Schritt<br />

zu erreichen gilt: Mehr Menschen<br />

dazu zu bringen sich mit<br />

„Verteilungsgerechtigkeit“ zu<br />

beschäftigen und entsprechend<br />

zu handeln.<br />

„Die mo<strong>der</strong>ne Sklaverei in<br />

den westlichen Demokratien“ als<br />

Einstieg dazu gehört gelesen.<br />

Norbert Heugner<br />

Die mo<strong>der</strong>ne Sklaverei in den westlichen Demokratien<br />

Erschienen im NOVUM Verlag Preis 23,90<br />

Peter Jirovec<br />

SEITE 10<br />

FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong>


Jänner 2<strong>01</strong>4 – 20 Jahre FLZ!!!<br />

Manche Menschen<br />

haben seherische Fähigkeiten,<br />

manche tun so, als ob sie welche hätten, manche haben keine.<br />

Ich hoffe immer, dass ich zu<br />

letzteren gehöre, werde aber lei<strong>der</strong><br />

immer wie<strong>der</strong> enttäuscht.<br />

Zu meinen größten Misserfolgen<br />

gehören folgende Vorhersagen:<br />

• dass Schüssel 2000 zwar als<br />

zweiter, aber nicht als dritter<br />

in Opposition geht,<br />

• dass die KMS nicht zur ge-<br />

•<br />

meinsamen Mittelstufe führen<br />

wird,<br />

dass sich die Blauorangen<br />

nach Knittelfeld locker erfangen<br />

werden, o<strong>der</strong><br />

dass man Wahlen gewinnen<br />

•<br />

kann, aber Regierungsverhandlungen<br />

verlieren –<br />

wie gerne hätte ich mich geirrt!<br />

Als ich ohne Hühnergedärme,<br />

Glaskugel o<strong>der</strong> Tarotkarten<br />

dem roten Wien eine<br />

schwarz geführte Pädagogische<br />

Hochschule vorhersagte, stand<br />

ich kurz vor <strong>der</strong> Entmündigung….<br />

Jänner 2<strong>01</strong>4 – Ausschnitte aus<br />

den Meldungen einer beliebigen<br />

österreichischen Presseagentur<br />

(natürlich <strong>der</strong> APA, aber für<br />

beson<strong>der</strong>s erfolgreiche Unternehmen<br />

bin ich als ehemaliger PI-<br />

Mitarbeiter mit Vorhersagen auch<br />

immer beson<strong>der</strong>s vorsichtig):<br />

Ein Modell „Zwischenversuchsschule“<br />

(ZV), das durch<br />

das Auslaufen <strong>der</strong> verbliebenen<br />

17 Mittelstufenmodelle notwendig<br />

geworden ist, wurde von <strong>der</strong><br />

„Finalen Kin<strong>der</strong>kommission“<br />

(FKK) vorgeschlagen. Störende<br />

Studien wie PISA zeigen nämlich<br />

völlig überraschend, dass die<br />

frühe Selektion in Österreich <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> SchülerInnen nicht<br />

dienlich sei.<br />

Auch gilt die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass im Defereggental<br />

praktisch keine AHS-reifen<br />

Kin<strong>der</strong> zur Welt kommen,<br />

während in einigen <strong>Wiener</strong><br />

Bezirken fast flächendeckend<br />

potenzielle MaturantInnen<br />

gezeugt werden, unter Hirnforschern<br />

als so gering, dass es<br />

möglicherweise bessere Lösungen<br />

für die Mittelstufe gibt als<br />

vier verschiedene Schularten.<br />

Nachdem sich in den letzten<br />

Jahren völlig unvorhergesehen<br />

viele KollegInnen in den Ruhestand<br />

verabschiedet haben, und<br />

das gleichzeitige Upgrading <strong>der</strong><br />

Pädagogischen Hochschulen zu<br />

„Kompetenzzentren für eine Pädagogik<br />

<strong>der</strong> sozialwissenschaftlich<br />

Universalgebildeten“ (KPdSU)<br />

nur sehr zögernd von jungen<br />

Menschen als Berufsorientierung<br />

angenommen wird - und<br />

das, obwohl sie mit einem Titel<br />

abschließen können, <strong>der</strong> sie als<br />

für den Unterricht und outdooractivities<br />

qualifiziert ausweist<br />

(„Haushofmaster“) -fehlen im<br />

Moment alleine in Wien ungefähr<br />

463,276 (in <strong>der</strong> Mitte steht ein<br />

Komma, keine Angst!) ausgebildete<br />

PflichtschullehrerInnen.<br />

Der Stadtschulrat erwägt- zusätzlich<br />

zu den Anstellungsanreizen<br />

(AAs) wie Begrüßungskaffee<br />

am ersten Schultag, ein eigenes<br />

JunglehrerInnenregal im Lehrerzimmer<br />

o<strong>der</strong> den vergünstigten<br />

Bezug von Kopfwehpulvern,<br />

Baldrian, Ohrenschützern und<br />

Duftkerzen mit <strong>der</strong> Vielsuppliererkarte<br />

- neue Maßnahmen zur<br />

Ermöglichung einer reibungslosen<br />

Diensteinteilung (MERDE).<br />

Darüber hinaus wurde für<br />

KollegInnen, die an mehr als<br />

vier Standorten eingesetzt sind,<br />

eine Soforthilfe für interscholare<br />

Transfers (SHIT) in Form<br />

von Leihscootern in Aussicht<br />

gestellt.<br />

Die Bildungsstandards haben<br />

sich im letzten Vorbereitungstest<br />

vor den vorentscheidenden<br />

Pretests gegenüber früheren vorbereitenden<br />

Vorbereitungstests<br />

hinsichtlich ihrer Treffsicherheit<br />

gesteigert.<br />

Da es hinsichtlich <strong>der</strong> Signifikanzen<br />

und Freiheitsgrade bezüglich<br />

<strong>der</strong> Validität und Reliabilität<br />

<strong>der</strong> semantischen Explorationen<br />

im Anhang noch keine Einigung<br />

<strong>der</strong> Sozialpartner gibt, bleibt ihre<br />

Einbeziehung bei den Nebengebührenwerten<br />

sistiert. Auch<br />

waren viele SchülerInnen nicht<br />

bereit, ein Stillhalteabkommen<br />

zu unterzeichnen.<br />

Soweit meine Anmerkungen<br />

zur Schulreform (ASCHR – das<br />

war knapp…) – nur beim allerletzten<br />

Satz bin ich seit den Verhaltensvereinbarungen<br />

ein bisserl<br />

unsicher….<br />

Containerklassen <strong>der</strong>zeit an 35 <strong>Wiener</strong> Schulen<br />

Kontroverse Meinungen über den Einsatz von „Schulcontainern” zur Bekämpfung <strong>der</strong> Raumnot in den Schulen<br />

„Die Container sind eine<br />

Möglichkeit, rasch und kostengünstig<br />

auf verän<strong>der</strong>te<br />

Schülerzahlen zu reagieren.”,<br />

sagen für den Schulbau<br />

Verantwortliche.<br />

Tatsächlich gibt es auch in<br />

Favoriten mehrere Schulen,<br />

die ihre Raumprobleme liebend<br />

gern auf diese Art gelöst<br />

sähen, da für dringend nötige<br />

Zubauten das Geld fehlt.<br />

Zwar vergleicht die Grüne<br />

Schulsprecherin Susanne<br />

Jerusalem einen Unterricht<br />

in Schulcontainern mit Käfighaltung,<br />

aber die betroffenen<br />

LehrerInnen wissen, wovon<br />

sie sprechen:<br />

Sie ziehen den Unterricht im<br />

Container dem auf dem Gang<br />

o<strong>der</strong> im Arzt- (manchmal sogar<br />

Favoriten:<br />

Bernhardtstalgasse 19<br />

Hebbelplatz 1-2<br />

Hugo-Meisl-Weg 6<br />

Oberlaaer Platz 1<br />

Schrankenberggasse 32/Laimäckergasse<br />

17<br />

Simmering:<br />

Braunhubergasse 3<br />

Enkplatz 4<br />

Her<strong>der</strong>platz 1<br />

Molitorgasse 11<br />

Pachmayergasse 6<br />

Simoningplatz 2<br />

Svetelskystraße 5<br />

Meidling:<br />

Rohrwassergasse 2<br />

Rothenburgstraße 1<br />

im LehrerInnenzimmer!) bei<br />

weitem vor: „Wir unterrichten<br />

lieber ungestört im geheizten<br />

Container gibt es <strong>der</strong>zeit in folgenden APS:<br />

Hietzing:<br />

Dr.-Schober-Str. 1<br />

Speisinger Straße 44<br />

Penzing:<br />

Diesterweggasse 30<br />

Hauptstraße 70 (Ha<strong>der</strong>sdorf)<br />

Hauptstraße 80 (Ha<strong>der</strong>sdorf)<br />

Linzer Straße 232<br />

Linzer Straße 419<br />

Rudolfsheim-Fünfhaus:<br />

Friedrichsplatz 4-5<br />

Döbling:<br />

Mannagettagasse 1<br />

Floridsdorf:<br />

Christian-Bucher-Gasse 14<br />

Container als mit vielen Störungen<br />

im kalten Pausenraum<br />

o<strong>der</strong> am Gang!” W. K.<br />

Dr.-Albert-Geßmann-Gasse 32<br />

Dr.-Skala-Straße 43-45<br />

Herzmanovsky-Orlando-Gasse 11/<br />

Herchenhahngasse 6<br />

Lavantgasse 35<br />

Donaustadt:<br />

Langobardenstraße 178<br />

Meißnergasse 1<br />

Pirquetgasse 6b<br />

Wintzingerode Straße 1-3<br />

Liesing:<br />

Anton-Baumgartner-Straße 119<br />

Baslergasse 43<br />

Prückelmayrg. 6<br />

Quelle: Die Presse, 14.1.20<strong>09</strong><br />

JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 11


von Susi Wiesinger<br />

Eine Klasse mit 100% Kin<strong>der</strong>n<br />

nichtdeutscher Muttersprache<br />

Kann das überhaupt funktionieren<br />

Lernen diese SchülerInnen<br />

etwas, sind sie vielleicht <strong>der</strong><br />

Grund, warum Österreich bei<br />

internationalen Studien nicht<br />

die erwünschten Plätze einnimmt<br />

Sind LehrerInnen dieser<br />

Klassen zu wenig qualifiziert,<br />

etwa überfor<strong>der</strong>t und frustriert<br />

Herrscht in jenen Klassen<br />

etwa das Chaos, da die meisten<br />

SchülerInnen ohnehin nur nach<br />

islamischem Recht handeln,<br />

fühlen und denken<br />

Mit diesen Fragen wurden eine<br />

Freundin (Lehrerin in einer KMS)<br />

und ich konfrontiert, als wir am<br />

Silvesterabend in einer gemütlichen<br />

Runde mit hauptsächlich<br />

„Nicht-Lehrern“ die Anzahl <strong>der</strong><br />

„Auslän<strong>der</strong>“ in unseren Klassen<br />

bekannt gaben.<br />

Beide etwas überrascht von<br />

<strong>der</strong> Ahnungslosigkeit dieser, doch<br />

sonst gut informierten Runde,<br />

stellten wir erst einmal klar, dass<br />

es nicht nur „das eine Kind mit<br />

nichtdeutscher Muttersprache“<br />

gibt. Unsere SchülerInnen sind<br />

genauso unterschiedlich, wie jene<br />

ohne Migrationshintergrund.<br />

Wahr ist jedoch, dass viele<br />

unter ihnen Probleme mit dem<br />

Erwerb <strong>der</strong> deutschen Sprache<br />

haben. Nun, warum schaffen wir<br />

LehrerInnen es nicht, ihnen in 8<br />

Schuljahren „ordentlich Deutsch“<br />

beizubringen Abgesehen davon,<br />

dass viele unserer SchülerInnen<br />

die eigene Muttersprache nur<br />

schlecht beherrschen, was den<br />

Erwerb einer weiteren Sprache<br />

deutlich erschwert, stellt sich die<br />

Frage, wo diese Kin<strong>der</strong> eigentlich<br />

die deutsche Sprache anwenden<br />

können und müssen.<br />

Dieser Ort ist lei<strong>der</strong> oft ausschließlich<br />

die Schule. Wir LehrerInnen<br />

sind nicht selten die<br />

einzigen Bezugspersonen mit<br />

deutscher Muttersprache im Umfeld<br />

unserer SchülerInnen.<br />

Zu dieser Problematik kommt<br />

ohne Zweifel <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>e soziale<br />

Status, den viele Kin<strong>der</strong> aus<br />

„Migrantenfamilien“ in unserer<br />

Gesellschaft haben, erschwerend<br />

hinzu. Das geringe gesellschaftliche<br />

Ansehen unserer SchülerInnen<br />

in Kombination mit den<br />

oft durch kulturelle und religiöse<br />

Vorurteile bedingten Konflikten,<br />

könnte so manche Klasse leicht<br />

zum Pulverfass werden lassen.<br />

Stellungnahmen und voreilige<br />

Analysen wie: „Die <strong>Lehrerschaft</strong><br />

ist ausgebrannt, desinteressiert<br />

o<strong>der</strong> vielleicht gar voll mit „Alt-<br />

68ern“, verärgern viele KollegInnen<br />

nicht nur, son<strong>der</strong>n sind<br />

schlicht und einfach verletzend.<br />

Doch Zeit beleidigt zu sein<br />

haben wir eigentlich nicht,<br />

denn eines ist sicher: Eine so<br />

genannte multikulturelle Klasse<br />

ist eine große Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

<strong>der</strong> sich viele LehrerInnen,<br />

trotz geringer außerschulischer<br />

Unterstützung und Wertschätzung,<br />

sehr engagiert stellen.<br />

Am Silvesterabend des Jahres<br />

2008 waren wir uns letztendlich<br />

alle einig: Unser gesellschaftliches<br />

Leben könnte ohne MigrantInnen<br />

nicht mehr funktionieren,<br />

und das gilt nicht nur für Wien.<br />

Bei einer zunehmend angespannten<br />

wirtschaftlichen Lage<br />

droht schlecht ausgebildeten<br />

Jugendlichen die Erwerbs- und<br />

somit Perspektivlosigkeit. Die<br />

Politik hat viel zu lange gewartet,<br />

dass sich alle Probleme von selbst<br />

regeln, und somit Populisten das<br />

Feld überlassen. Es wäre an <strong>der</strong><br />

Zeit, nach Lösungen zu suchen<br />

und Reformen umzusetzen. Das<br />

verpflichtende Vorschuljahr ist<br />

ein wichtiger Schritt, bleibt aber<br />

hoffentlich nicht die einzige<br />

Reform.<br />

Während wir uns so ins<br />

neue Jahr „hineindiskutierten“,<br />

wurde um 0:00:47 Österreichs<br />

Neujahrsbaby geboren.<br />

Es ist ein gesun<strong>der</strong>, süßer<br />

Bub namens Hasan. Hasan,<br />

<strong>der</strong> es immerhin schaffte,<br />

auch in manchen „Boulevardzeitungen“<br />

liebevoll erwähnt<br />

zu werden, kam im Kaiser-<br />

Franz- Josef- Spital in Wien-<br />

Favoriten zur Welt.<br />

Unterstützt wurden er<br />

und seine Mutter dabei von<br />

einer chinesischstämmigen<br />

Ärztin und einer Hebamme,<br />

die wie<strong>der</strong>um gebürtige<br />

Polin ist.<br />

Eine Folge davon: Ein<br />

Drittel ist mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

stark Burnout-gefährdet.<br />

Nur 36 Prozent haben kein<br />

Risiko, bei zehn Prozent<br />

ist es hingegen sehr stark,<br />

bei weiteren zwölf Prozent<br />

stark erhöht. Das ergab eine<br />

Online-Befragung unter 860<br />

Pflichtschullehrern, die jüngst<br />

im Auftrag <strong>der</strong> Gewerkschaft<br />

Öffentlicher Dienst (GÖD)<br />

von <strong>der</strong> ARGE Zuhören<br />

durchgeführt wurde.<br />

Männliche Hauptschullehrer<br />

am meisten betroffen<br />

In Wien ist <strong>der</strong> Anteil an<br />

Pflichtschullehrern, die eine<br />

hohe Lärmbelastung im Be-<br />

rufsalltag beklagen, mit 29,5<br />

Prozent deutlich über dem<br />

Schnitt von 24,2 in<br />

den an<strong>der</strong>en untersuchten<br />

Bundeslän<strong>der</strong><br />

(Salzburg, Nie<strong>der</strong>österreich,<br />

Steiermark).<br />

Laut Studie ist es 25<br />

Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />

in <strong>der</strong> Klasse sehr oft,<br />

weiteren 47 Prozent<br />

oft zu laut.<br />

Mehr als zwei Drittel finden<br />

außerdem, dass es in den<br />

vergangenen drei Jahren viel<br />

o<strong>der</strong> eher lauter geworden ist.<br />

13 Prozent empfinden das als<br />

sehr starke, 26 als eher starke<br />

Störung des Unterrichts.<br />

Die meisten hoch belasteten<br />

Befragten gibt es unter den<br />

<strong>Wiener</strong> LehrerInnen Burnoutmännlichen<br />

<strong>Wiener</strong> Hauptschullehrern,<br />

auch Lehrer mit<br />

36,5 Prozent <strong>der</strong> Hauptschul-<br />

und KMS-Lehrer<br />

fühlen sich durch den<br />

Lärmpegel hoch belastet.<br />

mehr als 21 Dienstjahren fühlen<br />

sich stärker beeinträchtigt.<br />

Generell schneiden Pädagogen<br />

aus Hauptschule und Kooperativer<br />

Mittelschule (KMS)<br />

schlechter ab als Volksschullehrer:<br />

Sie fühlen sich stärker in<br />

ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt,<br />

sehen den Unterricht stärker<br />

gestört, haben mehr Probleme,<br />

sich stimmlich durchzusetzen,<br />

und bewerten Zuhören<br />

durch Schüler und an<strong>der</strong>e<br />

Lehrer schlechter.<br />

Während sich 36,5<br />

Prozent <strong>der</strong> Hauptschul-<br />

und KMS-Lehrer<br />

aufgrund des Lärmpegels<br />

hoch belastet<br />

fühlen, sind es unter<br />

Volksschullehrern 26,2<br />

Prozent.<br />

Lärm als<br />

Burnout-Risiko<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Studie wurde<br />

zusätzlich bei fast 400 Pflichtschullehrern<br />

die Stressbelastung<br />

erhoben.<br />

SEITE 12<br />

FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong>


Aus dem Fuchsbau(ch):<br />

Nach <strong>der</strong> ersten Idee dauerte<br />

es zwar noch ein Weilchen, aber<br />

dann hielten die LehrerInnen in<br />

Favoriten die erste Ausgabe <strong>der</strong><br />

FLZ in ihren Händen. Fünfzehn<br />

Jahre ist das nun schon her und<br />

doch irgendwie wie gestern.<br />

Mittlerweile hat sich so manches<br />

geän<strong>der</strong>t und nicht nur die<br />

Seitenanzahl hat sich vermehrt.<br />

Sogar im „fernen“ Ländle wird<br />

diese unsere Zeitung schon gelesen.<br />

Aus allen Bundeslän<strong>der</strong>n erreicht<br />

uns immer wie<strong>der</strong> die Bitte<br />

Wie schnell die Zeit vergeht...<br />

Es gibt lei<strong>der</strong> auch eine<br />

traurige Nachricht:<br />

Am 30. 12. 2008 starb<br />

mein Vater, OSR Heinz Beduschi.<br />

Seit 1953 war er als Lehrer<br />

tätig. 1970 begann er seine<br />

Arbeit im 10. Bezirk. Hier war<br />

er maßgeblich an <strong>der</strong> Schulentwicklung<br />

beteiligt. Nach<br />

langen Jahren des Schaffens<br />

an <strong>der</strong> IGS Wendstattgasse<br />

wurde er 1983 Direktor <strong>der</strong><br />

HS Josef-Enslein-Platz. Er<br />

gründete mit seinem Team die<br />

„Offene Schule”<br />

um Aufnahme in den Mailordner.<br />

Nur eines blieb gleich: Die vielen<br />

helfenden Hände, die unentgeltlich<br />

ihre Freizeit opfern und die<br />

tolle Zusammenarbeit.<br />

Aber all diese Geschichten<br />

können an<strong>der</strong>e noch viel besser<br />

erzählen als ich. Auch meine<br />

Aufgabe war vorerst das Falten,<br />

das Einlegen und, und, und! Eines<br />

Tages, ich weiß nicht mehr wer,<br />

wurde ich gefragt, ob ich nicht<br />

etwas über den Poly (damals<br />

noch Polytechnischer Lehrgang)<br />

schreiben könnte. Also setzte<br />

1993<br />

trat er seinen<br />

wohlverdienten<br />

Ruhestand<br />

an.<br />

Trotz<br />

vieler Reisen<br />

und gesundheitlicher<br />

Probleme hielt<br />

sein Interesse am ZV und <strong>der</strong><br />

Schule an, bis er eigentlich<br />

unerwartet, aber friedlich von<br />

uns ging.<br />

Vater, du wirst uns fehlen...<br />

ich mich hin und begann zu<br />

schreiben. Zahlreiche Entwürfe<br />

waren die Folge. Noch immer<br />

nicht zufrieden, legte ich den<br />

letzten Versuch vor und zu meiner<br />

Überraschung wurde dieser für<br />

akzeptabel befunden.<br />

Weitere Artikel folgten nicht<br />

ganz geplant. Meist entstanden<br />

sie aus Erzählungen und Berichten<br />

und nach <strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ung,<br />

diesen Inhalt doch zu veröffentlichen.<br />

Über einen freue ich<br />

mich noch heute ganz beson<strong>der</strong>s.<br />

Ich durfte Euch schreiben, dass<br />

„meine“ Mädchen bei den Langlaufbundesmeisterschaften<br />

die<br />

erste Medaille für Wien erkämpft<br />

hatten.<br />

Lei<strong>der</strong> waren die Zeiten aber<br />

nicht immer so rosig und das<br />

LehrerInnendasein wurde immer<br />

schwieriger. Zuerst war da nur die<br />

„Ländle-Lieserl“, die ihr Unwesen<br />

im Bildungsbereich trieb. Grund<br />

genug für den „Fuchsbau(ch)“.<br />

Mit <strong>der</strong> Wendehalsregierung ging<br />

mir ja auch <strong>der</strong> Stoff nicht aus.<br />

Mittlerweile ist es zum Glück<br />

wie<strong>der</strong> besser geworden. Aber<br />

noch immer gibt es genug Dinge,<br />

die uns LehrerInnen das Leben<br />

unnötig schwer machen.<br />

Doch genug<br />

<strong>der</strong> bösen<br />

Worte. Es<br />

ist ja eine Jubiläumsausgabe!<br />

So<br />

bedanke ich mich<br />

bei unseren LeserInnen, ganz<br />

beson<strong>der</strong>s natürlich bei jenen,<br />

die meine Zeilen lesenswert finden.<br />

Was wäre denn schon eine<br />

Zeitung, wenn sie niemand läse.<br />

Mein Dank gebührt auch jenen,<br />

die mir immer wie<strong>der</strong> helfen,<br />

dass alles immer (gerade noch)<br />

rechtzeitig bei unserem Walter<br />

(Kienast) eintrifft.<br />

Ich hoffe aber auch, dass Ihr<br />

uns treu bleibt und wir Euch weiterhin<br />

mit interessanten Beiträgen<br />

versorgen können. Für heute<br />

mache ich jetzt Schluss – Jubiläumsausgabe!<br />

-, aber in meinem<br />

Bau(ch) rumort es schon: LehrerInnenmangel,<br />

neue Mittelschule,<br />

Jugendarbeitslosigkeit,<br />

…!<br />

Ihr hört von<br />

mir!<br />

Euer W.B.<br />

gefährdet<br />

Psychologe Erich Hotter<br />

von <strong>der</strong> ARGE Zuhören zur<br />

APA: „Die Verbindung von<br />

Lärm und Stress ist signifikant<br />

hoch. Lehrer, die<br />

unter Lärmbelastung<br />

leiden, haben<br />

eine stark erhöhtes<br />

Burnout-Risiko.”<br />

An<strong>der</strong>s als bei<br />

<strong>der</strong> Lärm-Umfrage<br />

gab es dabei keine<br />

signifikanten Unterschiede nach<br />

Geschlecht, Dienstjahren o<strong>der</strong><br />

Schultypen.<br />

33 Prozent <strong>der</strong> Befragten haben<br />

ein leicht erhöhtes Risiko,<br />

bei neun Prozent ist es erhöht,<br />

bei zwölf Prozent stark und bei<br />

zehn Prozent sehr stark erhöht.<br />

Pflichtschullehrer in Wien leiden unter deutlich höherer Lärmbelastung als ihre<br />

Kollegen in an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />

Signifikante Unterschiede<br />

zwischen den Geschlechtern<br />

gibt es bei <strong>der</strong> Ausformung des<br />

Burnout-Risikos:<br />

Lärmpegel bis zu 100<br />

Dezibel in Pausenhallen<br />

und Turnsälen<br />

Während es sich bei Männern<br />

verstärkt durch Erschöpfung,<br />

Hilflosigkeit, innere Leere,<br />

Arbeitsüberdruss und Leistungsunzufriedenheit<br />

ausdrückt,<br />

reagieren Frauen verstärkt mit<br />

Dauerspannung und Selbstüberfor<strong>der</strong>ung.<br />

(...)<br />

Ein weiterer lärmbegünstigen<strong>der</strong><br />

Faktor laut Bernd Chibici<br />

von <strong>der</strong> ARGE Zuhören:<br />

In drei Viertel <strong>der</strong> Schulen<br />

herrschten schlechte<br />

akustische Rahmenbedingungen.<br />

Beson<strong>der</strong>s extrem<br />

sei die Situation in<br />

Pausenhallen, Turnund<br />

Werksälen, wo<br />

<strong>der</strong> Geräuschpegel<br />

bis zu 100 Dezibel ansteige<br />

- das ist so laut wie ein Presslufthammer.<br />

Schuld sind die im Schulbau<br />

genutzten Materialien wie<br />

Glas, Stahl und Beton, die den<br />

Hall reflektieren. Dämpfende<br />

Teppiche o<strong>der</strong> Vorhänge fehlten<br />

oft - angeblich aus Brandschutz-<br />

gründen. „Dabei gibt es auch<br />

feuerfeste Ausführungen, die<br />

sind nur etwas teurer.”<br />

Auch <strong>der</strong> österreichische<br />

Komponist Peter Androsch,<br />

Leiter des Musikprogramms<br />

<strong>der</strong> Kulturhauptstadt Linz<br />

20<strong>09</strong>, hatte vor allem mo<strong>der</strong>ne<br />

Schulbauten jüngst als für<br />

das Hören „äußerst problematisch”<br />

bezeichnet.<br />

Durch den Rückkopplungseffekt<br />

von parallelen<br />

Wänden steige auch <strong>der</strong> Aggressionspegel<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />

Diese müssten laut werden,<br />

um sich Gehör zu verschaffen.<br />

Ein vernünftiges Lernen<br />

werde dadurch unmöglich,<br />

sagte <strong>der</strong> Komponist.<br />

(Red/APA, 6.1.<strong>09</strong>)<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 13


„Da muss was geschehen, aber bitte nichts verän<strong>der</strong>n!“<br />

Diese Schlagzeile konnte man in <strong>der</strong> BIS vom Dezember 2008 im Zusammenhang mit dem drohenden LehrerInnenmangel<br />

im nächsten Jahrzehnt lesen. Professor Peter Filzmaier schrieb in seiner Montagskolumne in<br />

den Salzburger Nachrichten darüber hinaus über<br />

Das fehlende Zukunftsdenken <strong>der</strong> Politik<br />

Die österreichische Seele<br />

ist für Fortschritt, solang alles<br />

beim Alten bleibt.<br />

Trotz des Modeworts Krise<br />

sind bis zu zwei Drittel <strong>der</strong> Österreicher<br />

die Zukunft betreffend<br />

Optimisten. Nur je<strong>der</strong> Zehnte<br />

sieht sich als hoffnungsloser<br />

Pessimist, obwohl - typisch österreichisch<br />

- viel mehr meinen,<br />

dass es früher besser war.<br />

Die (Bundes-)Regierungsparteien<br />

gehören <strong>der</strong> Restmenge von<br />

totalen Antwort- und Themenverweigerern<br />

an. Die Bevorzugung<br />

tagesaktueller Aktionen statt<br />

nachhaltigem Zukunftsdenken<br />

wird aus dem Wahlkampf in Parteiklausuren<br />

transportiert.<br />

Klausuren sind ein Ort <strong>der</strong><br />

Besinnung. Ganz ohne Religion<br />

und/o<strong>der</strong> Kloster kommt es durch<br />

innere Einkehr plus fehlende Störungen<br />

von außen zu Gedanken<br />

darüber, was wirklich wichtig ist.<br />

Doch vermitteln Faymann-SPÖ<br />

und Pröll-ÖVP sowie ihre rot-<br />

schwarzorangegrünen Pendants<br />

in allen Landesregierungen das<br />

Gefühl, beim für morgen angekündigten<br />

Gesetz das Übermorgen<br />

fest im Blick zu haben<br />

Die gute Nachricht für Regierungsparteien<br />

ist, dass sie umfragemäßig<br />

als besser für Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Zukunft vorbereitet<br />

gelten als die Opposition. Die<br />

schlechte Nachricht ist, dass das<br />

inhaltlich nicht stimmen muss.<br />

Jahrelang sind in Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

Zukunftsstiftungen o<strong>der</strong><br />

-fonds entstanden. Echte Antworten<br />

auf die Frage, was mit <strong>der</strong> Region<br />

XY im Jahr 2<strong>01</strong>5 o<strong>der</strong> 2020<br />

los sein wird, fand man kaum.<br />

Auf nationaler Ebene sagte<br />

Franz Vranitzky: „Wer Visionen<br />

hat, braucht einen Arzt!” Das<br />

passt zum Aus für die Zukunftswerkstätte<br />

seiner Partei. Unter den<br />

Konkurrenten beschränken sich<br />

zukünftige Denkmuster offenbar<br />

auf 15. Familiengehalt (ÖVP) und<br />

Jugendstartgeld (BZÖ).<br />

Die gesellschaftliche Vordenkfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Parteiakteure hat den<br />

Wert von ein paar Tausend Euro.<br />

Ob Alfred Gusenbauers Netzwerk<br />

Innovation o<strong>der</strong> das Perspektivenpapier<br />

von Josef Pröll - alle<br />

Beteiligten wirkten froh, dass sich<br />

öffentlich keiner zu sehr damit<br />

beschäftigte.<br />

Werner Faymann lässt sich<br />

sowieso nicht auf brotlose Ausblicke<br />

ein und lächelt lieber.<br />

Zugegeben: 2008/<strong>09</strong> verlang(t)en<br />

die Themen Teuerung und Wirtschaftskrise<br />

konkrete Maßnahmen<br />

statt abstrakter Strategiemodelle.<br />

Doch schließt für Parteimenschen<br />

das eine das an<strong>der</strong>e aus<br />

Das gleicht Kurzzeitverträgen<br />

für an Vierteljahresberichten gemessene<br />

Spitzenmanager, welche<br />

diese zu Hauruck-Spekulationen<br />

verführen.<br />

In <strong>der</strong> Politik bedeutet das die<br />

Verabschiedung von ihrer Aufgabe.<br />

Diese ist die langfristige(!)<br />

Gestaltung menschlichen Zusammenlebens.<br />

Freilich ist<br />

das mit <strong>der</strong><br />

Zukunft für<br />

Parteien eine<br />

heikle Sache.<br />

Die österreichische<br />

Seele ist für<br />

Fortschritt,<br />

solang alles<br />

beim Alten<br />

bleibt. Wenn etwas an<strong>der</strong>s sein<br />

soll, dann bei den an<strong>der</strong>en.<br />

Die Angst vor Verän<strong>der</strong>ung<br />

kann Wahlen entscheiden. Strukturkonservativismus<br />

ist von den<br />

Ministerien bis zur Universität<br />

verbreitet. Die Folge sind politische<br />

Leerformeln, dass wir eine<br />

schöne Zukunft verdienen und<br />

alles besser bleibt. Was in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit prompt plakatiert<br />

wurde.<br />

(Quelle: Peter Filzmaier in den<br />

Salzburger Nachrichten vom 12.<br />

Jan 20<strong>09</strong>, S.3)<br />

Die Armin Berg Gesellschaft präsentiert das Festival<br />

Zum zweiten Mal findet 20<strong>09</strong> das Festival (Leitung: Marie-Theres<br />

Arnbom / Georg Wacks) <strong>der</strong> Armin Berg Gesellschaft und des<br />

Letzten Erfreulichen Operntheaters statt.<br />

Mit 10 verschiedenen Programmen,<br />

2 Lesungen, <strong>der</strong><br />

Ausstellung „120 Jahre jüdisches<br />

Kabarett in Wien”, Filmvorführungen<br />

aus Beständen<br />

des Filmarchivs Austria und<br />

einer Buchpräsentation begeben<br />

sich die Armin Berg Gesellschaft<br />

und das Letzte Erfreuliche Operntheater<br />

diesmal auf einen Streifzug<br />

durch 120 Jahre jüdisches<br />

Kabarett in Wien.<br />

Programm, nähere<br />

Infos und Karten:<br />

<strong>01</strong>/712 14 27,<br />

www.theaterleo.at,<br />

www.arminberg.at.<br />

SEITE 14<br />

FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong>


Werter Gast,<br />

wie du sicher schon festgestellt hast, hältst du<br />

heute eine Jubiläumsausgabe <strong>der</strong> <strong>flz</strong> – „Favoritner<br />

LehrerInnen Zeitung“ in den Händen.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> zahlreichen<br />

positiven Reaktionen kann ich <strong>der</strong><br />

Versuchung nicht wi<strong>der</strong>stehen, sie<br />

kurzfristig in „ Fast Lebensnotwendiger<br />

Zündstoff“ umzutaufen.<br />

Ich denke nämlich, dass die Grün<strong>der</strong>,<br />

Urheber, Freigeister o<strong>der</strong><br />

„Grantige“ ( letzteres natürlich<br />

im positiven Sinne betrachtet)<br />

- also die Ideengeber für diese<br />

Zeitung möglicherweise nicht<br />

erwartet haben, dass ihr Baby das<br />

Teenageralter erleben wird.<br />

Das ist allerdings nur eine<br />

Vermutung, da ich erst seit einem<br />

Jahr ein Eckerl <strong>der</strong> Zeitung<br />

mit <strong>der</strong> Rubrik „Schulküche“<br />

bevölkere.<br />

Die Idee dazu wurde übrigens<br />

während eines Nachmittags und<br />

Abends in unserem Garten bei<br />

einem launigen Gespräch mit dem<br />

kürzlich aus dem DA-Vorsitz entschwundenen<br />

Thomas geboren.<br />

Ihm sowie allen an<strong>der</strong>en, die sich<br />

je in den Dienst für die Kollegenschaft<br />

gestellt haben, stellen und<br />

stellen werden, sei an dieser Stelle<br />

herzlich gedankt.<br />

Ihre Arbeit ist sicher manchmal<br />

eine unangenehme, da sie<br />

Letztes<br />

Erfreuliches<br />

Operntheater<br />

Ungargasse 18<br />

1030 Wien<br />

Karten: <strong>01</strong>/712 14 27<br />

zu € 20.-<br />

(13 € erm.)<br />

Restplätze an <strong>der</strong><br />

Abendkassa<br />

(Beginn jeweils 19:30)<br />

Schau’n Sie sich<br />

das an!<br />

sich mit ihrer Aufgabe nicht immer<br />

nur Anerkennung einhandeln,<br />

son<strong>der</strong>n auch Kritik, und viele<br />

oftmals auch kleine Wun<strong>der</strong> von<br />

ihnen erwarten.<br />

Aber nun bin ich, wie ich meine,<br />

ein klein wenig abgeschweift<br />

(o<strong>der</strong> heißt es „abgeschwiffen“<br />

– Ich brauche das ÖWB! Habe<br />

gerade Schularbeiten verbessert<br />

;.)), denn eigentlich geht es heute<br />

in erster Linie um die <strong>flz</strong>.<br />

Ich bin auf diesem Gebiet ein<br />

Jungspund – was absolut nichts<br />

mit meiner Geburtsurkunde zu<br />

tun hat - son<strong>der</strong>n nur auf das Alter<br />

<strong>der</strong> Rubrik zutrifft. Wie schon<br />

gesagt, waren die Grundsteinleger<br />

mutige, innovative Menschen, die<br />

eine wun<strong>der</strong>bare Idee in die Tat<br />

umgesetzt haben. Ich nehme an,<br />

dass das Herstellen <strong>der</strong> Zeitung<br />

damals genauso schwierig und<br />

arbeitsintensiv war, wie es heute<br />

noch immer ist.<br />

Zuerst einmal sind es die Kollegen,<br />

die die Ideen und Inhalte <strong>der</strong><br />

einzelnen Artikel liefern. Dann<br />

kommt <strong>der</strong> Mensch ins Spiel, <strong>der</strong><br />

die Artikel sammelt, Säumigen<br />

auf die Zehen tritt, alles in Form<br />

Aktuellen Zahlen des<br />

Stadtschulrates zufolge arbeiten<br />

in Favoriten <strong>der</strong>zeit<br />

1208 Lehrerinnen und<br />

Lehrer. 753 sind an den<br />

Volksschulen tätig, 455 an<br />

den Kooperativen Mittelschulen.<br />

Zu beachten ist, dass es sich<br />

dabei nicht um Dienstposten<br />

handelt (zwei Teilzeitkräfte<br />

teilen sich ja einen Dienstposten)<br />

son<strong>der</strong>n um all jene Lehrkräfte,<br />

die in Favoriten unterrichten<br />

(inkl. Karenz,…).<br />

Der 6.IB gehört damit gemeinsam<br />

mit dem 17., dem<br />

15. und dem 14. zu den Inspektionsbezirken<br />

in denen<br />

Christine Sirch:<br />

Aus <strong>der</strong><br />

Schulküche<br />

geplau<strong>der</strong>t...<br />

bringt und die Zeitung zum Druck<br />

bereit macht. Außerdem schickt<br />

er uns Schreiberlingen immer<br />

noch Lobesworte, dass wie<strong>der</strong> so<br />

viele Seiten zustande gekommen<br />

sind. Ist ja eigentlich komisch! Je<br />

mehr Seiten, desto mehr Arbeit<br />

für ihn….<br />

Auf diesem Wege eine Verneigung<br />

vor einem Idealisten:<br />

Danke Walter!<br />

Und dann kommen die, die<br />

drucken, falten, zählen, die Zeitungen<br />

abgepackt und beschriftet<br />

zu den ZV – Abenden schleppen...<br />

Ihnen allen ebenfalls ein großes<br />

DANKE!<br />

Und dies alles geschieht ohne<br />

große För<strong>der</strong>ungen, Subventionen<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e finanzielle Transaktionen<br />

– wie sie ja heute üblich geworden<br />

sind. Umso mehr, lieber<br />

Gast, sollst du wissen, dass die<br />

Zeitung bereits in ganz Österreich<br />

gelesen wird und zwar in erster<br />

Linie aufgrund <strong>der</strong> Erfindung des<br />

Internets.<br />

Im Fall <strong>der</strong> <strong>flz</strong>, wie in vielen<br />

an<strong>der</strong>en ebenso, gilt eines meiner<br />

Lieblingszitate:<br />

ES SIND DIE PHANTASTEN,<br />

DIE DIE WELT IN ATEM<br />

HALTEN UND NICHT DIE<br />

ERBSENZÄHLER!<br />

Und da ein <strong>der</strong>artiges Ereignis<br />

natürlich auch gebührend<br />

kulinarisch gefeiert gehört,<br />

bekommst du – werter<br />

Gast – nun einen dem Anlass<br />

entsprechenden Menüvorschlag<br />

vorgesetzt:<br />

Vorspeise: Matjesfilet<br />

Hauptspeise: Lammrücken<br />

mit Pilzgemüse und<br />

Junglauch<br />

Dessert: Topfensoufflé auf<br />

Früchteragout<br />

Zum Schluss gibt´s noch<br />

ein Gläschen Sekt o<strong>der</strong><br />

Champagner (…je nach<br />

Stand <strong>der</strong> Aktien) zum Anstoßen<br />

auf die <strong>flz</strong>!<br />

Prost bis zum nächsten Mal!<br />

1208 LehrerInnen in Favoriten<br />

Der 6. IB gehört zu Wiens größten Inspektionsbezirken.<br />

die meisten LehrerInnen arbeiten.<br />

Zusammen mit den<br />

SchülerInnen ergibt<br />

das die beachtliche Anzahl<br />

von etwa 10.000<br />

Menschen, die über die<br />

Direktionen und die I-<br />

Kanzlei unseres Bezirks<br />

verwaltet werden.<br />

Angesichts dieser Zahlen<br />

machen Stimmen nachdenklich,<br />

die eine Abschaffung <strong>der</strong><br />

Ebene <strong>der</strong> Bezirksschulinspektoren<br />

for<strong>der</strong>n.<br />

Wohin in <strong>der</strong> Hierarchie<br />

soll die dort geleistete Arbeit<br />

verschoben werden Nach<br />

oben auf die Ebene <strong>der</strong> Landesschulinspektoren<br />

wird<br />

nicht gut gehen. Die Direktionen<br />

auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite sind<br />

schon jetzt mit bürokratischer<br />

Arbeit mehr als ausgelastet.<br />

Wer wäre Ansprechpartner<br />

für Eltern, Bezirksverantwortliche<br />

und Personalvertretung<br />

Der Ruf nach „Straffung<br />

<strong>der</strong> Strukturen“,<br />

entlarvt sich bei genauer<br />

Betrachtung <strong>der</strong> Situation<br />

als blanker Populismus.<br />

Qualitätssicherung sieht<br />

an<strong>der</strong>s aus.<br />

red<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 15


Das Leben ist ein einziger Wettbewerb<br />

SEITE 16<br />

Eine ganz persönliche Betrachtung zu TIMSS von Peter Jirovec<br />

Würde bedeuten: Weniger<br />

saufen – mehr kicken!<br />

Im „Weltatlas des Glücks“ (da<br />

hat doch wirklich und wahrhaftig<br />

jemand in 178 Staaten <strong>der</strong> Welt<br />

die Zufriedenheit <strong>der</strong> Menschen<br />

getestet, wie auch immer er das<br />

gemacht hat) rangieren wir auf<br />

Rang 3!!!!<br />

Und wie<strong>der</strong> hat es „Zoom“<br />

gemacht. Kurz vor Weihnachten<br />

- die Ernüchterung: „Österreichs<br />

Volksschüler dramatisch<br />

abgerutscht“. „Schlechte<br />

Ergebnisse in Mathematik und<br />

Naturwissenschaften“.<br />

Natürlich mussten als Erstes<br />

wie<strong>der</strong> die LehrerInnen für das<br />

Desaster herhalten. Ich habe mich<br />

dann im Internet schlau gemacht<br />

und ein paar spannende Dinge<br />

entdeckt:<br />

Im Vergleich zu 1995 haben<br />

wir 13 Punkte verloren – das<br />

macht bei jetzt noch 526 Punkten<br />

ein Minus von 2,4 %. Ist<br />

das wirklich so tragisch<br />

1995 waren wir 6. von 16 Teilnehmern<br />

– diesmal 16. unter<br />

fast 40! Kann es sein, dass<br />

nicht wir eklatant schlechter<br />

geworden sind, son<strong>der</strong>n einfach<br />

an<strong>der</strong>e besser (Ein kleiner<br />

Vergleich mit Biathlon: In<br />

Hochfilzen war unsere Staffel<br />

mit knapp eineinhalb Minuten<br />

Rückstand zweiter geworden<br />

– Jubel. Ein Jahr vorher<br />

waren sie auf gleicher Strecke<br />

mit ähnlichem Rückstand<br />

nicht unter den Topplatzierten<br />

– sind sie wirklich besser<br />

geworden)<br />

Kin<strong>der</strong> mit Migrationshintergrund<br />

erreichten 479 Punkte.<br />

Der Gesamtdurchschnitt<br />

aller Län<strong>der</strong> lag bei 500. Ist<br />

knapp unter dem Durchschnitt<br />

wirklich so schlecht, o<strong>der</strong> traut<br />

sich einer <strong>der</strong> großen Experten<br />

zu, nach vierjährigem Schulbesuch<br />

in Istanbul so einen Test<br />

auf Türkisch zu bestehen<br />

Und was da sonst noch alles<br />

festgestellt wurde:<br />

„Kin<strong>der</strong> aus Familien mit<br />

mehr als 100 Büchern haben<br />

besser abgeschnitten als Kin<strong>der</strong><br />

aus Familien mit weniger als<br />

50“ (original aus <strong>der</strong> Untersuchung!).<br />

Und schon tauchten vor meinem<br />

geistigen Auge Werbeslogans<br />

für die Bücherbranche auf:<br />

„Goethes gesammelte Werke +30<br />

IQ garantiert!“ „Klug für alle<br />

Zeiten - mit einem Meter Bertelsmann<br />

Universallexikon!“<br />

Na ja, und dann habe ich, wie<br />

es so meine Art ist, meine eigenen<br />

Nachforschungen angestellt<br />

– meine Rückschlüsse erheben<br />

allerdings keinen Anspruch auf<br />

Seriosität (wodurch ich mich von<br />

Österreichs Printmedien wohl<br />

unterscheide…).<br />

Zum Beispiel stellte ich fest,<br />

dass 11 <strong>der</strong> vor uns platzierten<br />

TIMSS-Län<strong>der</strong> auch in <strong>der</strong><br />

Fußballweltrangliste vor uns<br />

liegen, beim „Bier pro Kopf“ -<br />

Verbrauch aber nur einer.<br />

Kräftiger Rückenwind<br />

für die Schulreform<br />

In jenen fünf Bundeslän<strong>der</strong>n, in denen <strong>der</strong> Schulversuch<br />

bereits jetzt läuft, sind Ausweitungen geplant:<br />

Das Burgenland will im kommenden<br />

Schuljahr 19 statt bisher<br />

neun Standorte als „Neue Mittelschule”<br />

führen, Kärnten plant<br />

eine Aufstockung von vier auf<br />

23 Schulen, Oberösterreich von<br />

einer auf 22 und die Steiermark<br />

von 30 auf 35.<br />

Vorarlberg meldet Interesse<br />

von 28 weiteren Schulen an.<br />

Im nächsten Schuljahr sollen<br />

daher 51 <strong>der</strong> 55 Vorarlberger<br />

Hauptschulen als NMS geführt<br />

werden.<br />

Neu dazu kommen außerdem<br />

Standorte in jenen vier Bundeslän<strong>der</strong>n,<br />

in denen es bisher keine<br />

„Neue Mittelschule” gibt: Wien<br />

will mit 20 Schulen einsteigen,<br />

Nie<strong>der</strong>österreich mit 46, Salzburg<br />

mit zehn und Tirol mit acht<br />

Schulen.<br />

Insgesamt werden demnach<br />

im Schuljahr 20<strong>09</strong>/10 statt 166<br />

Klassen voraussichtlich rund 780<br />

Klassen nach dem Modell <strong>der</strong><br />

„Neuen Mittelschule” geführt,<br />

und insgesamt etwa 19.100 Schüler<br />

im Rahmen des Schulversuchs<br />

unterrichtet. Das sind 15.400<br />

Schüler mehr als im aktuellen<br />

Schuljahr.<br />

APA/red<br />

FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />

Die Presse und die Schule (Dezember 2008):<br />

Die TIMSS-Studie deckt<br />

Schwächen in Österreichs<br />

Schulsystem auf.<br />

Österreichs Schulsystem<br />

stand auf dem Prüfstand – und<br />

es hat miserabel abgeschnitten.<br />

Noch wird die Schuldfrage an<br />

den schlechten Ergebnissen<br />

in <strong>der</strong> TIMSS-Studie, in <strong>der</strong><br />

die Mathematik- und Naturwissenschaftskenntnisse<br />

<strong>der</strong><br />

Zehnjährigen abgefragt wurden,<br />

hin- und hergeschoben:<br />

Die Politiker sehen Versäumnisse<br />

bei <strong>der</strong> jeweils an<strong>der</strong>e<br />

Partei.<br />

Mal sind die Volksschullehrer<br />

die Schuldigen, mal<br />

das fehlende verpflichtende<br />

Kin<strong>der</strong>gartenjahr, mal die<br />

mangelnden Deutschkenntnisse<br />

<strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>kin<strong>der</strong>,<br />

für die Bundeslän<strong>der</strong>.<br />

Nach dem <strong>der</strong>zeit gültigen<br />

Gesetz dürfen höchstens zehn<br />

Prozent <strong>der</strong> Klassen bundesweit<br />

sowie zehn Prozent <strong>der</strong> Pflichtschulklassen<br />

pro Bundesland als<br />

Modellprojekt geführt werden.<br />

In Zukunft gilt nur mehr die<br />

Beschränkung für zehn Prozent<br />

<strong>der</strong> Klassen aller öffentlichen<br />

Schulen im Bundesgebiet. Die<br />

beiden Einschränkungen „pro<br />

Bundesland” und „Pflichtschulklassen”<br />

fallen weg. So haben<br />

jetzt Vorarlberg und an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong><br />

wie etwa das Burgenland<br />

mehr Spielraum.<br />

Die Top 4 <strong>der</strong> TIMSS liegen<br />

zwischen Rang 80 und 100. Soll<br />

das jetzt heißen, Bier trinken<br />

macht glücklich Und stellt<br />

sich da nicht die Frage: „Bin ich<br />

lieber ein bisserl dämlich und<br />

glücklich o<strong>der</strong> lieber unglücklich<br />

aber g‘scheit“<br />

Egal! Ich gehe jetzt auf ein<br />

Bier und wünsche euch noch<br />

einen schönen Fasching!<br />

ein an<strong>der</strong>es Mal die Lehrerausbildung.<br />

TIMSS (Trends in International<br />

Mathematics and Science<br />

Study) hat im Frühjahr 2007<br />

die Mathematik- und Naturwissenschaftskompetenz<br />

<strong>der</strong><br />

Schüler und Schülerinnen<br />

in <strong>der</strong> vierten Schulstufe gemessen.<br />

Die publizierten Ergebnisse<br />

im Dezember 2008: Spitzenreiter<br />

Hongkong kommt in<br />

Mathematik auf 607 Punkte,<br />

Österreich auf 505 (Deutschland<br />

525). In Naturwissenschaft<br />

erreicht Österreich 526<br />

Punkte, Singapur liegt mit 587<br />

voran (Deutschland 528). Das<br />

letzte Mal hat Österreich 1995<br />

am TIMSS-Test teilgenommen<br />

und landete damals im Spitzenfeld.<br />

Neue Mittelschule:<br />

Einschränkungen für<br />

Schulversuche gelockert<br />

Künftig keine begrenzte Anzahl von Versuchen mehr<br />

Vorarlberg kann ab Herbst die<br />

Zahl <strong>der</strong> Standorte <strong>der</strong> Neuen<br />

Mittelschulen (NMS) auf das vom<br />

Land gewünschte Maß (51 <strong>der</strong><br />

55 Vorarlberger Hauptschulen)<br />

erhöhen.<br />

Die bundesweite Höchstgrenze<br />

von 10% bleibt aber<br />

bestehen. Die Äußerung des<br />

Vorarlberger Schul-Landesrates<br />

Siegi Sterner (ÖVP) „So ist<br />

niemand mehr in seiner Entwicklung<br />

behin<strong>der</strong>t!“ verstehe<br />

ich daher nicht ganz…<br />

WK/red<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong>


von Peter Jirovec<br />

Überraschung Fehlanzeige!<br />

Vor einigen<br />

Jahren kam ein<br />

Schüler, nennen wir ihn <strong>der</strong><br />

Einfachheit halber Noname, zu<br />

uns an die KMS, dem <strong>der</strong> Ruf<br />

vorauseilte, eine sehr geringe<br />

Frustrationsgrenze zu haben<br />

und Konflikte grundsätzlich<br />

mit den Fäusten auszutragen.<br />

„Erst schlagen, dann fragen!“<br />

In <strong>der</strong> Volksschule hatte er<br />

die meiste Zeit in Einzelbetreuung<br />

durch die Begleitlehrerin<br />

verbracht. Zumindest so lange,<br />

bis sie sich im Zuge diverser<br />

Sparmaßnahmen auf mindestens<br />

zwei Klassen aufteilen musste.<br />

In <strong>der</strong> KMS war diese Variante<br />

von Beginn an nicht durchführbar.<br />

BegleitlehrerInnen sind<br />

nicht vorhanden und durchgängiges<br />

Teamteaching ist auch<br />

nicht mehr drinnen.<br />

Der Umstieg auf viele Lehrpersonen<br />

fiel Noname schwer<br />

– seine Frustrationsgrenze sank<br />

gegen Null, sein Aggressionspotential<br />

stieg gegen Unendlich.<br />

Seine schulischen Leistungen<br />

waren von Beginn an mangelhaft<br />

– die Einzelbetreuung fehlte<br />

ihm sehr.<br />

Raufereien, Sesselwürfe,<br />

Tobsuchtsanfälle waren keine<br />

Seltenheit. Im Laufe <strong>der</strong> ersten<br />

Klasse ging es dann auch<br />

schon mal um Erpressung, Nötigung<br />

und ähnliche Delikte.<br />

Natürlich versuchten wir<br />

gegenzusteuern:<br />

Beratungslehrerin – nur bedingt<br />

hilfreich, da nur acht<br />

Stunden bei uns am Haus.<br />

Sparmaßnahme!<br />

Suspendierung – Fehlanzeige.<br />

Erstens „begeht er die meisten<br />

Straftaten wie Erpressung<br />

usw. vor dem Schulhaus,<br />

also außerhalb unseres Autoritätsgebietes“<br />

und außerdem<br />

„bringen Suspendierungen<br />

sowieso nichts“…<br />

Jugendamt – Fehlanzeige. Zu<br />

wenig Personal für zu viele<br />

Fälle und „er wird ja nicht<br />

vernachlässigt“…<br />

Exekutive – Fehlanzeige. Erstens<br />

nicht strafmündig und<br />

für mehr Präsenz auf <strong>der</strong><br />

Straße fehlt das Personal.<br />

Sparmaßnahme!<br />

Beobachtungen zur Entwicklung eines Schülers, <strong>der</strong> vor Weihnachten einen<br />

Lehrer blutig schlug.<br />

Schulpsychologie – „Durchschnittlich<br />

intelligentes Kind<br />

mit emotionalen Defiziten“<br />

(Hätten wir ohne Attest nicht<br />

gewusst….)<br />

Als seine schulischen Leistungen<br />

immer schwächer wurden,<br />

versuchten wir es mit einem<br />

SPF-Antrag und einer Überstellung<br />

in eine I-Klasse („vielleicht<br />

geht es dort leichter – weniger<br />

Kin<strong>der</strong>, eine zusätzliche Lehrkraft<br />

immer da“).<br />

Aber: „Ohne Schuljahresverlust!<br />

Habt ihr wirklich alle<br />

Maßnahmen ausgeschöpft“ –<br />

also keine Chance.<br />

Es kam, wie es kommen<br />

musste: Noname begann Schule<br />

zu schwänzen, ein paar Nicht<br />

genügend waren unvermeidlich<br />

– repetieren angesagt.<br />

In <strong>der</strong> neuen Klasse setzte<br />

er nun seine körperliche<br />

Überlegenheit noch gezielter<br />

und heftiger ein. Die Situation<br />

wurde unerträglich. Neue<br />

Idee: För<strong>der</strong>klasse! – Kein<br />

Platz. „Was gibt es sonst“<br />

„NIX“<br />

Fast ein dreiviertel Schuljahr<br />

und etliche blaue Flecken später<br />

wurde dann doch ein Platz in<br />

einer För<strong>der</strong>klasse frei. Noname<br />

hat sie nicht sehr regelmäßig<br />

besucht.<br />

Gelegentlich traf ich ihn auf<br />

<strong>der</strong> Straße, plau<strong>der</strong>te mit ihm.<br />

Freimütig erzählte er mir, dass<br />

er oft nicht hingehe, weil es ihn<br />

einfach „nicht freut.“ Konsequenz:<br />

Keine.<br />

Kaum war Noname strafmündig,<br />

gab es auch schon die<br />

erste gerichtliche Verurteilung<br />

(bedingt) – Delikt: Körperverletzung.<br />

Wenig später: die erste<br />

Jugendhaftstrafe – Delikt: Körperverletzung.<br />

Und nun, gerade mal 15<br />

Jahre alt, schlägt er einen<br />

Lehrer am helllichten<br />

Tag auf offener Straße<br />

blutig („ein unglückliches<br />

Missverständnis“) und<br />

alle sind überrascht – ich<br />

nicht.<br />

Wien hat viele Nonames -<br />

es wird nur nicht gerne darüber gesprochen, weil „nicht sein<br />

kann, was nicht sein darf.“ Ein paar Alibiprojekte, Sonntagsreden<br />

bei diversen Pressekonferenzen – aus. Nachhaltige Hilfestellungen<br />

für LehrerInnen – Fehlanzeige.<br />

Und selbst nach dem jüngsten Vorfall im 2. Bezirk bin ich<br />

sicher, dass als einzige Maßnahme bleibt, dass „LehrerInnen<br />

einfach besser ausgebildet werden müssen“…<br />

Kleiner Nachsatz:<br />

Am 15.11.2008 stand in <strong>der</strong><br />

Kronen Zeitung zu lesen: „Je<strong>der</strong><br />

8. Lehrer Opfer von Gewalt“.<br />

Im Artikel selbst kam auch<br />

eine Psychologin zu Wort, die<br />

Verprügelt<br />

Unter<br />

In Österreichs Schulen gab es<br />

am Dienstag nur ein Thema: die<br />

wilden Attacken von drei Jugendlichen<br />

auf eine Schulklasse und ihre<br />

beiden Lehrer.<br />

Allen Betroffenen stand gestern<br />

noch die Angst über die Hilfl osigkeit<br />

ins Gesicht geschrieben. Der<br />

nie<strong>der</strong>geprügelte Lehrer Till I. (54)<br />

hat blaue Flecken am ganzen Körper<br />

und eine Platzwunde, die mit<br />

vier Stichen genäht werden musste,<br />

über dem linken Auge. Er war<br />

Dienstag im Krankenstand. (...)<br />

„Unsere Kin<strong>der</strong> haben die<br />

Jugendlichen, die auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Straßenseite standen, we<strong>der</strong><br />

angepöbelt noch provoziert“,<br />

berichten die beiden Lehrer, Till I.<br />

und Thea T.<br />

Die 24 Schüler <strong>der</strong> dritten Klasse<br />

Unterstufe in Wien-Leopoldstadt<br />

waren gerade auf dem Weg zum<br />

Eislaufen. Doch nur wenige Meter<br />

nach <strong>der</strong> Schule begannen die<br />

Attacken. „Unsere Kin<strong>der</strong> gingen<br />

in Zweierreihe am Gehsteig,<br />

plötzlich kam ein Bursch daher<br />

und schlug einem Schüler auf<br />

den Hinterkopf. Ich stellte mich<br />

sofort dazwischen“, so Lehrerin<br />

Thea T. (54).<br />

Dann eilte schon ihr Kollege Till<br />

I. herbei, drängte den Angreifer ab,<br />

ein Gerangel entstand. „Ich habe<br />

mich vor dem Kerl aufgebaut und<br />

versucht den Burschen von den<br />

Kin<strong>der</strong>n weg zu bringen“, sagt Till<br />

I. „Dann bemerkte ich, dass zwei<br />

weitere Burschen hinzukamen und<br />

im gleichen Moment spürte ich<br />

schon die ersten Faustschläge..“<br />

in diesem Zusammenhang tatsächlich<br />

die Meinung vertrat,<br />

dass die sozialpädagogische<br />

Ausbildung <strong>der</strong> LehrerInnen<br />

verbessert werden muss. (Als ob<br />

Schläge dann weniger schmerzhaft<br />

wären….)<br />

diesem Titel schrieb die<br />

Tageszeitung „Österreich”<br />

am 16. Dezember 2008:<br />

„Eines <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> hat bei einem<br />

<strong>der</strong> Täter einen Schlagring<br />

gesehen.“<br />

Nicht alle Schüler schauten zu:<br />

„Ein Bub aus meiner Klasse, <strong>der</strong><br />

aus Afghanistan stammt, ist mir zu<br />

Hilfe geeilt“, sagt Till I. „Er stürzte<br />

sich auf einen <strong>der</strong> Angreifer.“<br />

Doch erst als dem Lehrer das<br />

Blut über das Gesicht lief, ließen<br />

die Peiniger von ihm ab.<br />

„Die Schulklasse ist verängstigt.<br />

Und die Kleinen machten sich<br />

Dienstag sogar Vorwürfe, dass<br />

sie mehr helfen hätten müssen“,<br />

berichtet die geschockte Direktorin<br />

Eva Richlik.<br />

Die Täter wurden ausgeforscht<br />

und behaupten nun, dass<br />

sie Schimpfwörter, die unter den<br />

Schülern gefallen seien, als Verbalattacken<br />

gegen sich missverstanden<br />

hätten. „Alles nur ein Irrtum“,<br />

sagen sie dreist.<br />

Foto: Fally / TZ Österreich<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 17


Einladung zur<br />

DIENSTSTELLENVERSAMMLUNG DES 6.IB<br />

Eine informative Veranstaltung von und für „Favoritner“ LehrerInnen<br />

• Donnerstag, 12. Februar 20<strong>09</strong><br />

• Offene Mittelschule in 1100 Wien, Josef- Enslein-Platz 1-3<br />

(mit <strong>der</strong> Linie 17A sowohl von Favoritenstraße als auch<br />

Laxenburgerstraße erreichbar)<br />

• Organisation: DA des 6. IB (Vorsitzen<strong>der</strong> Horst-E.<br />

Pintarich) mit Unterstützung des ZA, Gewerkschaft,<br />

SSR für Wien, edu4you und ÖBV<br />

Ab 12.00 Uhr: Ankommensphase<br />

12.40 Uhr: Dienststellenversammlung (im Turnsaal)<br />

Themen:<br />

• Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Schulstrukturen in unserem Bezirk<br />

• Lösungsstrategien zu Problemen <strong>der</strong> <strong>Wiener</strong> LandeslehrerInnen<br />

Alle teilnehmenden KollegInnen sind für die Dienststellenversammlung<br />

entsprechend <strong>der</strong> Vereinbarung mit dem<br />

Dienststellenleiter ab 11.55 Uhr von <strong>der</strong> Unterrichtserteilung<br />

zu befreien, sofern <strong>der</strong> nach Bedarf eingerichtete Journaldienst<br />

personell abgedeckt werden kann.<br />

Informationen aus erster Hand.<br />

Die Personalvertretung informiert.<br />

13.30/ 14.30 Uhr: Workshops (je 45 Min):<br />

• Unser Gehalt – unsere Zulagen<br />

• Die Jahresnorm im Rahmen des LDG<br />

• Mobbing o<strong>der</strong> Konflikt<br />

• Die MA 56 und <strong>der</strong> Warenkorb<br />

• Alles rund ums Baby<br />

• Hacklerregelung und an<strong>der</strong>e Pensionsfragen<br />

•<br />

Schülerbeurteilung<br />

•<br />

lerInnen<br />

• Alles rund um Schulveranstaltungen<br />

•<br />

•<br />

• Arbeit in Integrationsklassen<br />

• Hilfe bei Verhaltensauffälligkeiten<br />

•<br />

SchUG - gesetzliche Grundlage von Unterrichtsarbeit und<br />

Rechte und Pflichten von Eltern, LehrerInnen und Schü-<br />

<strong>Wiener</strong> Mittelschule – wo, was wann, wie, warum<br />

Verträge und an<strong>der</strong>e Junglehrerinformationen<br />

Rechtliche Möglichkeiten bei disziplinären Verstößen<br />

Impressum: Dienststellenausschuss des 6. IB, OMS Josef-Enslein-Platz 1-3; verantwortlich für den Inhalt: Horst-E. Pintarich<br />

Kin<strong>der</strong> und LehrerInnen<br />

pflanzten auf den Terrassen<br />

Kräuter für die „gesunde Jause“.<br />

Außerdem wurden auch<br />

Blumenzwiebeln für das Frühjahr<br />

gesetzt.<br />

An unserer Schule finden täglich<br />

„ bewegtes Lernen“ (Lernen<br />

durch Bewegung, Lernen über<br />

alle Sinne) und „bewegte Pausen“<br />

statt, so ist ein für die Kin<strong>der</strong><br />

anregen<strong>der</strong> und motivieren<strong>der</strong><br />

Schultag möglich.<br />

In vielen Klassen wird schon<br />

jetzt fleißig trainiert, um an ver-<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>nde Schule – VS Neilreichgasse 111<br />

Elisabeth Eichinger<br />

Teil 2 (Teil 1 in <strong>der</strong> <strong>flz</strong> Dezember 08)<br />

Nun zu einer kleinen Auswahl an Aktionen bei uns in <strong>der</strong> Neilreichgasse, die <strong>der</strong> Gesundheit dienen:<br />

Kin<strong>der</strong> beim Anpfl anzen<br />

<strong>der</strong> Kräuter und Blumen<br />

schiedenen Sportevents teilnehmen<br />

zu können. Die Kin<strong>der</strong> sind<br />

mit Begeisterung dabei. So wird<br />

<strong>der</strong> Sport auch für „Couchpotatoes“<br />

eine richtige Freude.<br />

Auch den LehrerInnen<br />

macht es viel Spaß, denn viele<br />

energetische Übungen, die in<br />

den Räumen <strong>der</strong> Neilreichgasse<br />

stattfinden, sind nicht nur<br />

für die SchülerInnen Energie<br />

för<strong>der</strong>nd.<br />

Wir gestalten ein Bil<strong>der</strong>buch<br />

Offene Lernformen und eigenverantwortliches<br />

Lernen und<br />

Arbeiten (EVA) sind bei uns<br />

ebenso an <strong>der</strong> Tagesordnung,<br />

wie unsere Lernräume Schulgarten<br />

und Freiluftklassen.<br />

Unsere Schulbibliothek wird<br />

als sozialer Treffpunkt genützt,<br />

und die Kin<strong>der</strong> haben<br />

viel Spaß daran, selbst „Bücher“<br />

zu gestalten.<br />

Ende Oktober hatte eine<br />

Klasse bereits Besuch eines Therapiehundes,<br />

mit dessen Hilfe<br />

die Kin<strong>der</strong> lernten, die<br />

Körpersprache des Tieres<br />

zu verstehen und dies<br />

auch auf uns Menschen<br />

umzulegen. Das wie<strong>der</strong>um<br />

hilft vielen Kin<strong>der</strong>n mit<br />

ihren Gefühlen, beson<strong>der</strong>s<br />

mit Aggressionen<br />

und Konflikten besser<br />

umzugehen.<br />

Durch gemeinsames<br />

Einkaufen wird den Kin<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> bewusste Umgang mit<br />

Werbung, Kauf und Konsum<br />

Wir gehen einkaufen<br />

von Waren, <strong>der</strong> Spargedanke und<br />

auch gesunde Ernährung näher<br />

gebracht.<br />

Das vermehrte Angebot in<br />

den Schwerpunktklassen (Darstellendes<br />

Spiel, Bildnerische<br />

Erziehung, Musikerziehung, Bewegung<br />

und Sport) und das rege<br />

Engagement unseres gesamten<br />

LehrerInnenteams for<strong>der</strong>n unsere<br />

Kin<strong>der</strong> täglich auf, bewusster mit<br />

ihrer körperlichen und seelischen<br />

Gesundheit umzugehen.<br />

Wir freuen uns schon auf weitere<br />

Projekte, die wir für das heurige<br />

Schuljahr geplant haben.<br />

SEITE 18<br />

FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong>


9. Favoritner<br />

Bildungsinfotag<br />

am 30. Jänner 20<strong>09</strong><br />

Alles über Lehre und<br />

Berufswahl<br />

Bereits zum 9.Mal findet<br />

über Initiative von Bezirksvorsteherin<br />

Hermine Mospointner<br />

am Freitag, 30. Jänner 20<strong>09</strong><br />

in <strong>der</strong> Volkshochschule Favoriten,<br />

Arthaberplatz 18, <strong>der</strong><br />

Bildungsinfotag für Favoritner<br />

SchülerInnen statt.<br />

Die offizielle Eröffnung ist<br />

um 10 Uhr. „Angesichts eines in<br />

manchen Bereichen bereits bestehenden<br />

Facharbeitermangels und<br />

wirtschaftlich schwieriger Zeiten<br />

muss die Wirtschaft wie<strong>der</strong> mehr<br />

in die Lehrausbildung junger<br />

Menschen investieren“, so die<br />

Bezirksvorsteherin.<br />

Beim Bildungsinfotag haben<br />

junge Menschen die Möglichkeit,<br />

sich über Ausbildungsmöglichkeiten<br />

(Lehrberufe und weiterführende<br />

Schulen) zu informieren,<br />

sowie konkrete Lehrangebote im<br />

Bezirk zu checken.<br />

Bezirksvorsteherin Hermine<br />

Mospointner hat mehr als<br />

3.500 persönliche Einladungen<br />

verschickt. Die Veranstaltung<br />

findet am Freitag von 9 bis 18<br />

Uhr statt.<br />

Neben <strong>der</strong> Beratung über die<br />

richtige Berufs- und Schulwahl<br />

werden aber auch Unternehmen<br />

wie BAWAG P.S.K., Spar, Anker-<br />

Brot und Tlapa für Fragen zur<br />

Verfügung stehen. Lehrlinge und<br />

SchülerInnen aus den Betrieben<br />

und Schulen geben dabei quasi<br />

aus erster Hand selbst Informationen<br />

und ihre Erfahrungen an<br />

die InteressentInnen weiter. Natürlich<br />

werden auch Tätigkeiten<br />

vorgeführt, die selbst ausprobiert<br />

werden können.<br />

„Wir setzen uns auch dieses<br />

Jahr für die Jugend in Favoriten<br />

ein und diese Veranstaltung ist<br />

ein Beitrag dazu.“ zeigt sich Ing.<br />

Alexan<strong>der</strong> Prischl, Leiter des<br />

Referats für Arbeitsmarkt und<br />

Bildungspolitik im ÖGB, optimistisch.<br />

Rückfragehinweis:<br />

Franz Jerabek, Büroleiter<br />

Bezirksvorstehung Favoriten<br />

Tel. 4000-1<strong>01</strong>14<br />

E-Mail: franz.jerabek@wien.gv.at<br />

Einer erfolgreichen Bezirksgruppe<br />

steht mit <strong>der</strong> <strong>flz</strong> ein<br />

starkes Medium zur Seite:<br />

kritisch, informativ, politisch,<br />

eigenwillig, unbequem, einem<br />

klaren Ziel verpflichtet<br />

- kein Machwerk, son<strong>der</strong>n eine<br />

Plattform von LehrerInnen für<br />

LehrerInnen!<br />

Nach vielen erfolgreichen<br />

Jahren ist es an <strong>der</strong> Zeit, all<br />

jenen Dank zu sagen, die die<br />

<strong>flz</strong> aus <strong>der</strong> Taufe gehoben, sie<br />

Was misst die TIMSS eigentlich<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Das tat ich auch – und kam,<br />

nachdem wir uns durch einige<br />

Seiten mit Fragen aus Mathematik<br />

bzw. Naturwissenschaft<br />

gequält hatten, zu folgendem<br />

Schluss:<br />

Meine SchülerInnnen waren<br />

nicht mit den Aufgaben an sich,<br />

son<strong>der</strong>n mit <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Aufgabenstellung,<br />

die nur auf Sprache<br />

basiert, total überfor<strong>der</strong>t.<br />

Denn als ich die Fragen einfacher<br />

(kindgerechter) formulierte, waren<br />

sie durchaus in <strong>der</strong> Lage, die<br />

richtigen Antworten zu finden.<br />

Am Tag <strong>der</strong> Wahrheit erschien<br />

eine Dame mit den Testunterlagen<br />

und begann damit, die gewohnte<br />

Sitzordnung zu verän<strong>der</strong>n. Wozu<br />

das notwendig war, konnte sie mir<br />

nicht plausibel erklären, denn die<br />

Testbögen waren ohnehin unterschiedlich.<br />

Natürlich waren die SchülerInnen<br />

zunächst damit beschäftigt,<br />

den neuen Sitzplan auf ihre Art<br />

zu diskutieren („Schaut, Amanda<br />

sitzt neben Esterlin, sie sind verliebt!“).<br />

Außerdem saßen in einer<br />

Gruppe vier sehr „lustige“ Kin<strong>der</strong><br />

beisammen. Mein Hinweis, dass<br />

diese Konstellation dem konzentrierten<br />

Arbeiten hin<strong>der</strong>lich sein<br />

könnte, wurde mit einem Verweis<br />

auf den korrekten Testvorgang<br />

abgetan.<br />

Jubiläen gibt es viele,<br />

politisch nachhaltige nur wenige.<br />

Wir können auf eine 15-jährige Erfolgsstory zurückblicken,<br />

die sich in keinen zeitgeistigen Kapriolen manifestiert, son<strong>der</strong>n<br />

in einer klaren Bewusstseinshaltung, dem Herzstück<br />

unserer <strong>flz</strong>.<br />

Als sich die Aufregung (Prüfungssituation<br />

und neue Sitzordnung)<br />

endlich gelegt hatte,<br />

erklärte die Dame den Ablauf<br />

des Tests. Die Kin<strong>der</strong> hatten für<br />

jeweils einen Teil <strong>der</strong> Aufgaben<br />

eine bestimmte Zeit zur Verfügung,<br />

dazwischen gab es eine<br />

kurze Pause. Am Ende mussten<br />

die Kin<strong>der</strong> noch einen persönlichen<br />

Fragebogen ausfüllen (Alter,<br />

Muttersprache, Freizeitgewohnheiten,…).<br />

Ich durfte anwesend sein, aber<br />

nicht eingreifen. Als ich aber Kin<strong>der</strong><br />

beobachtete, die geraume Zeit<br />

an einer (von vielen) Aufgabe(n)<br />

mit Dezimalzahlen, die auf diese<br />

Weise im Lehrstoff <strong>der</strong> Volksschule<br />

gar nicht vorkommen,<br />

herumtüftelten, konnte ich mich<br />

aber nicht zurückhalten. Ich wies<br />

sie an, diese Aufgaben auszulassen.<br />

Daraufhin erhielt ich einen<br />

strengen Verweis. Meine Frage,<br />

warum solche Aufgaben in einem<br />

Test für österreichische Volksschulen<br />

vorkommen, wurde mit<br />

dem Hinweis auf die Internationalität<br />

dieses Tests beantwortet.<br />

Doch die SchülerInnen haben<br />

beim Versuch, diese Aufgaben<br />

zu lösen, viel Zeit vertan, die sie<br />

für an<strong>der</strong>e Fragen besser hätten<br />

verwenden können. Einige waren<br />

bald so frustriert, dass sie sich<br />

gehegt und gepflegt haben und<br />

ihr schlussendlich auch den Weg<br />

in das Internet-Zeitalter ermöglichten,<br />

sodass die Zeitung heute<br />

durchaus europäisches (Lehrer)<br />

Format hat.<br />

Unser beson<strong>der</strong>er Dank gilt dabei<br />

Karl Kretzel, ZV-Vorsitzen<strong>der</strong><br />

1994-1998 und geistiger Vater<br />

<strong>der</strong> <strong>flz</strong>, sowie Walter Kienast,<br />

<strong>der</strong> für die Gestaltung des Blattes<br />

verantwortlich zeichnet, ebenso<br />

unserer Bezirksvorsteherin Hermine<br />

Mospointner und <strong>der</strong><br />

Sozialdemokratischen Partei<br />

Favoriten, die seit 15 Jahren<br />

die Druck- und Materialkosten<br />

tragen, und den vielen<br />

KollegInnen und Kollegen aus<br />

Schule, Personalvertretung und<br />

Gewerkschaft, die mit ihren<br />

Beiträgen diese Zeitung zu dem<br />

gemacht haben, was sie heute<br />

ist – eine Erfolgsstory.<br />

Hans Neubauer<br />

SP-Bezirksrat in Favoriten<br />

kaum mehr auf die an<strong>der</strong>en Fragen<br />

konzentrieren konnten und<br />

die „lustige“ Gruppe unterhielt<br />

sich ohnehin bereits bestens.<br />

Der gesamte Test dauerte etwa<br />

2,5 Stunden. Danach verschwand<br />

die Dame mit den Testbögen und<br />

wir haben bis Dezember 2008<br />

nichts mehr von <strong>der</strong> TIMSS<br />

gehört.<br />

Aus dieser Erfahrung heraus<br />

kann ich die Ergebnisse<br />

dieser Studie nicht wirklich<br />

ernst nehmen.<br />

Sie zeigen ein punktuelles<br />

Resultat, das sich aus einer<br />

Stresssituation und aus <strong>der</strong><br />

Tagesverfassung <strong>der</strong> Testpersonen<br />

ergeben hat. Darüber<br />

hinaus wurden Aufgaben<br />

gestellt, die im österreichischen<br />

Grundschulunterricht<br />

nicht vorkommen. Außerdem<br />

wurden meiner Meinung<br />

nach eher Sprachkompetenzen<br />

als Kenntnisse in Naturwissenschaften<br />

und Mathematik<br />

festgestellt. Meine SchülerInnen<br />

haben Defizite in <strong>der</strong><br />

Beherrschung <strong>der</strong> deutschen<br />

Sprache, aber schlechte Mathematiker<br />

sind sie nicht!<br />

Mag. Susanne Martich<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 19


ÖGB zeigt Flagge in Straßburg<br />

Drohende 65-Stunden-Woche durch über 15.000 DemonstrantInnen zu Fall gebracht!<br />

Obwohl o<strong>der</strong> vielleicht gerade<br />

weil ihnen die direkte<br />

Lobbying-Möglichkeit im EU-<br />

Parlament versagt blieb, war<br />

die Wirkung groß: Vor dem<br />

Hintergrund <strong>der</strong> über 100<br />

demonstrierenden GewerkschafterInnen<br />

und BetriebsrätInnen<br />

aus Österreich und<br />

den rund 15.000 KollegInnen<br />

aus ganz Europa hat sich das<br />

EU-Parlament am17. Dezember<br />

eindeutig gegen einen Einstieg<br />

in die 65-Stunden-Woche ausgesprochen.<br />

Mit überwältigen<strong>der</strong> Mehrheit<br />

stimmten die Abgeordneten<br />

in Straßburg gegen den im Juni<br />

dieses Jahres verabschiedeten<br />

Ratskompromiss, mit dem sich<br />

die EU-ArbeitsministerInnen auf<br />

massive Verschlechterungen des<br />

Arbeitsschutzes geeinigt hatten.<br />

Als „großen Erfolg für das<br />

soziale Europa“ werteten auch die<br />

Abgeordneten Harald Ettl, Hannes<br />

Swoboda und Jörg Leichtfried<br />

das Abstimmungsergebnis.<br />

Die drei SP-Parlamentarier<br />

waren bereits im Vorfeld <strong>der</strong><br />

Großdemonstration mit <strong>der</strong> ÖGB-<br />

Delegation zusammengetroffen,<br />

um die aktuellsten Informationen<br />

im Hinblick auf die Abstimmung<br />

weiterzugeben.<br />

Dieses Treffen musste, trotz<br />

Einladung durch die EU- Parlamentarier<br />

und Anmeldung <strong>der</strong><br />

TeilnehmerInnen, außerhalb<br />

des Europäischen Parlaments<br />

in Straßburg stattfinden, nachdem<br />

die französische Polizei<br />

ob <strong>der</strong> Jackenfarbe „rot” sah<br />

und den österreichischen BesucherInnen<br />

den Eintritt ins<br />

Parlament verweigerte.<br />

Aus einem Bericht <strong>der</strong> ÖGB-EU-NEWS, adaptiert und Fotos von Silvia Breitsprecher<br />

SEITE 20<br />

FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />

JÄNNER 20<strong>09</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!