flz 09-01 - Zentralverein der Wiener Lehrerschaft
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Jubiläumsausgabe<br />
ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />
FAVORITNER<br />
<strong>flz</strong><br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
16. JAHRGANG NR. 1/20<strong>09</strong><br />
Kritisch - aktuell -<br />
unabhängig!<br />
Was geschieht meist mit Fachzeitschriften<br />
Nehmen und weglegen!<br />
Wie eine Postwurfsendung. Die<br />
Funktionäre überfliegen vielleicht<br />
noch die einzelnen Beiträge, aber<br />
wirklich gelesen werden solche<br />
Zeitungen nur von Wenigen.<br />
Da beschloss vor Jahren in<br />
Favoriten ein kleines Grüppchen<br />
kritischer sozialdemokratischer<br />
LehrerInnen, eine<br />
Lehrerzeitung zu gestalten,<br />
die tatsächlich g e l e s e n<br />
werden soll - die „Favoritner<br />
LehrerInnenzeitung“! Nicht<br />
nur von den AutorInnen, nicht<br />
nur von den FunktionärInnen,<br />
son<strong>der</strong>n von a l l e n LehrerInnen<br />
des 10. Bezirks.<br />
Es war die Geburtsstunde<br />
einer Zeitung, die in den vergangenen<br />
15 Jahren weit über<br />
die Grenzen des 10. <strong>Wiener</strong><br />
Gemeindebezirkes hinweg<br />
interessierte Leser und Leserinnen<br />
gefunden hat - LehrerInnen<br />
aller Schularten, Eltern,<br />
Abgeordnete, Interessenvertreter,<br />
Behördenvertreter,<br />
Journalisten,…<br />
Jede Ausgabe <strong>der</strong> <strong>flz</strong> wird,<br />
im wahrsten Sinn des Wortes,<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong><br />
von Vorarlberg bis Burgenland mit<br />
großem Interesse gelesen – Email<br />
macht‘s möglich!<br />
Eine unerwartete Erfolgsstory!<br />
Das Rezept Kritische Beleuchtung<br />
verschiedenster Bereiche:<br />
Bildung, Soziales, Wirtschaft,<br />
etc. Auch Alltagssituationen und<br />
Alltagserfahrungen werden aufgegriffen<br />
und kritisch diskutiert.<br />
Zahlreiche LeserInnen stellen<br />
wie<strong>der</strong>holt mit Genugtuung fest,<br />
dass auch die (Fehl)Leistungen<br />
sozialdemokratischer PolitikerInnen<br />
kritisch analysiert werden.<br />
Dies und das breite Spektrum <strong>der</strong><br />
Themen tragen sicher auch zur<br />
breiten Akzeptanz <strong>der</strong> <strong>flz</strong> bei!<br />
Heute ist die <strong>flz</strong> eine LehrerInnenzeitung,<br />
für die gilt: Nehmen,<br />
l e s e n , reflektieren!<br />
Herzliche Gratulation dem<br />
Team und allen, die zu diesem<br />
Erfolg beigetragen haben!<br />
BSI Mag. Dr. Josef Pammer<br />
15 Jahre <strong>flz</strong><br />
Es war 1993. Auf <strong>der</strong> Suche nach mehr Effizienz in <strong>der</strong><br />
Arbeit des ZV auf Bezirksebene erkannte ich, dass die KollegInnen<br />
über die Arbeit ihrer Vertreter in <strong>der</strong> Schulpolitik<br />
nicht o<strong>der</strong> nur sehr unzureichend informiert waren.<br />
Aber auch die<br />
Funktionäre waren<br />
nur unzulänglich<br />
über die Ansichten<br />
und Nöte<br />
<strong>der</strong> LehrerInnen<br />
des Bezirkes informiert,<br />
und so<br />
wollte ich ein<br />
Medium schaffen,<br />
welches für „mehr<br />
Information und<br />
Transparenz im<br />
Schulbereich“<br />
sorgen könne.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 8...<br />
Mag. Susanne Martich<br />
Meine Klasse wurde getestet,<br />
aber:<br />
Was misst<br />
die TIMSS<br />
eigentlich<br />
Wenig überraschend am Ergebnis von TIMSS (Trends<br />
in International Mathematics and Science Study) war für<br />
mich das schlechte Abschneiden von Schulen mit hohem<br />
MigrantInnenanteil.<br />
Meine letzte Klasse, die 28<br />
SchülerInnen, davon 25 mit<br />
nicht deutscher Muttersprache<br />
besuchten, kam im Frühjahr<br />
2007 in den Genuss, an <strong>der</strong><br />
TIMSS teilnehmen zu müssen.<br />
Zuvor bekam ich Unterlagen<br />
zum Ablauf des Tests und einen<br />
Fragebogen (Fragen zur Klassensituation,<br />
zur Unterrichtsgestaltung,<br />
u. ä.), den ich ausfüllen<br />
musste.<br />
Als Entschädigung für die<br />
dafür aufgewendete Zeit (45<br />
Minuten waren, glaube ich,<br />
vorgesehen; 1,5 Stunden habe<br />
ich gebraucht) erhielt ich einen<br />
Büchergutschein. Außerdem<br />
wurde mir eine Mappe mit<br />
Fragen vom letzten Test zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Diese durfte ich mit meiner<br />
Klasse durchgehen, um sie auf<br />
die Prüfung einzustimmen.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 19
Gabi Springer<br />
ZV Bezirksvorsitzende<br />
Beson<strong>der</strong>e Termine, denkwürdige<br />
Jahrestage, Jubiläen,<br />
<strong>der</strong>en gibt es im Laufe eines<br />
Jahres o<strong>der</strong> eines Lebens viele.<br />
Und doch sind nicht alle gleich<br />
in ihrer Bedeutung. Manche<br />
liegen einem beson<strong>der</strong>s am<br />
Herzen, so wie etwa <strong>der</strong> Geburtstag des Kindes<br />
den Eltern.<br />
Es ist kaum zu glauben,<br />
aber unsere Favoritner LehrerInnenzeitung,<br />
kurz <strong>flz</strong> genannt, ist 15 Jahre alt!<br />
Ein solches Jubiläum lädt<br />
ein, einmal ganz bewusst<br />
DANKE zu sagen!<br />
Unsere Fachzeitschrift entwickelte<br />
sich über die Jahre in<br />
einer Art, die zu Beginn sicher<br />
nicht absehbar war. Das Redaktionsteam<br />
wurde und wird<br />
bei seiner Arbeit in dankenswerter<br />
Weise von verschiedenen<br />
Seiten unterstützt.<br />
Beson<strong>der</strong>s hervorheben<br />
dürfen wir unseren BSI Mag.<br />
Dr. Josef Pammer und die<br />
Sozialdemokratische Bezirkspartei<br />
Favoriten.<br />
Unser Dank gilt den AutorInnen<br />
für das Verfassen<br />
von Fachartikeln und Gastkommentaren,<br />
und auch den<br />
MitarbeiterInnen für die Hilfe<br />
beim konkreten Entstehen <strong>der</strong><br />
Zeitschrift in Papierform.<br />
Nur dadurch können wir<br />
bis heute wirklich alle PädagogInnen<br />
in unserem Bezirk<br />
erreichen.<br />
Im Namen aller LehrerInnen,<br />
die unsere <strong>flz</strong> als Medium<br />
schätzen, möchte ich<br />
mich auch bei unserem Fachmann<br />
für das Layout, Walter<br />
Kienast, bedanken. Seine Ar-<br />
beit, sein Können und seine<br />
Liebe, die er in die Gestaltung<br />
unserer Zeitung legt, gehören<br />
mit zu den Gründen für unser<br />
Jubiläum.<br />
Danke auch allen ständigen<br />
Kolumnisten, die durch ihre<br />
informativen, kritischen o<strong>der</strong><br />
humorvollen Beiträge zum<br />
Erfolg unserer <strong>flz</strong> beitragen.<br />
Vor allem ihr Durchhaltevermögen<br />
wird mir gegenüber<br />
häufig bewun<strong>der</strong>nd von treuen<br />
Lesern angesprochen.<br />
Beim Dank nicht vergessen<br />
dürfen wir die Gastkommentare,<br />
die unserer <strong>flz</strong> zu noch<br />
breiterem Interesse verhelfen.<br />
Beson<strong>der</strong>s erwähnen möchte<br />
ich dabei die AutorInnen Andrea<br />
Masek, ZA-Vorsitzende,<br />
Herbert Modritzky, FSG-Vorsitzen<strong>der</strong>,<br />
und BSI Mag. Dr.<br />
Josef Pammer.<br />
Am wichtigsten sind aber<br />
unsere LeserInnen, für die<br />
wir arbeiten. Ihre Rückmeldungen,<br />
ob kritisch o<strong>der</strong> positiv,<br />
sind für unser Team das<br />
DANKE, das zur Weiterarbeit<br />
motiviert.<br />
Eure Gabi Springer<br />
Gabi Springer, OMS 1100, Josef Enslein-Platz 1-3<br />
Tel. 617 37 07/212 Mobil: 0664 420 15 33<br />
E-Mail: gabi.springer@gmx.at<br />
quo usque tandem...<br />
(Wie lange noch ...)<br />
Nur über die Jugend<br />
zu klagen,<br />
kann sich rächen<br />
O tempora, o mores. 1 Im<br />
Senat berichtete <strong>der</strong> proconsul<br />
Pannoniae 2 vor kurzem: „Die<br />
Jugend an <strong>der</strong> Donau sorgt<br />
für schlechte Nachrichten.<br />
Lesetestungen ergeben eine<br />
hohe Analphabetenrate, Volksschulstudien<br />
einen Absturz in<br />
den Naturwissenschaften und<br />
die Statistiken <strong>der</strong> Polizei eine<br />
hochprozentige Steigerung <strong>der</strong><br />
Jugendkriminalität.“<br />
In <strong>der</strong>selben Senatssitzung<br />
waren alt bekannte Antworten<br />
die schnellsten Antworten.<br />
Cinna deklamierte: „Singet das<br />
Lob <strong>der</strong> Disziplin!“ Crassus<br />
blieb seiner Linie treu: „Wer<br />
die Jugend mit 10 Jahren trennt,<br />
kann wenigstens einen Teil vor<br />
Unbildung und Verbrechen<br />
schützen.“ Der junge Cato<br />
for<strong>der</strong>te wie<strong>der</strong> einmal: „Wer<br />
unsere Kin<strong>der</strong> vor den des Lateins<br />
unkundigen Schülern aus<br />
den Ostprovinzen bewahren<br />
möchte, ermögliche beson<strong>der</strong>e<br />
Schulen.“<br />
Wenn Gültigkeit hat, dass<br />
actio quasi corporis quaedam<br />
eloquentia est 3 , dann hatte ein<br />
Triumvirat von Krüppeln das<br />
Wort ergriffen.<br />
Wer hat, dem möge noch<br />
gegeben werden. Diesem Prinzip<br />
fühlen sich viele Eliten unserer<br />
Gesellschaft verpflichtet.<br />
Die Hürden für unsere Jugend,<br />
in die Berufswelt eintreten<br />
und sich eine Existenz<br />
aufbauen zu können, werden<br />
immer höher.<br />
Unsere Unternehmer stellen<br />
Lehrstellen nach <strong>der</strong>en Wirtschaftlichkeit<br />
und nicht als gesellschaftspolitische<br />
Verpflichtung<br />
als Teil eines Generationenvertrags<br />
zur Verfügung.<br />
Von ihrer Herkunft benachteiligte<br />
Kin<strong>der</strong> werden selbst<br />
durch ein staatlich finanziertes<br />
Cicero<br />
Bildungssystem in ihrem Stand<br />
einzementiert.<br />
Homines novi 4 , wie ich einst<br />
einer auch gewesen bin, sind<br />
heute selten geworden. Ganzen<br />
Jahrgängen aus den Zuwan<strong>der</strong>erfamilien<br />
bleibt ein Aufstieg<br />
verwehrt.<br />
Während die einen in <strong>der</strong><br />
Berufswelt kaum Fuß fassen<br />
können, drohen am an<strong>der</strong>en<br />
Ende <strong>der</strong> Bildungspyramide<br />
selbst den Spitzen Absagen,<br />
da Aufnahmestopps auch hoch<br />
gebildete Menschen treffen.<br />
Und selbst einmal gefundene<br />
Anstellungen erbringen oft nur<br />
schlecht bezahlte, unsichere<br />
Dienstverhältnisse. Während<br />
das Geld herrscht, sind viele<br />
Jugendliche ohne Perspektive.<br />
Das Schlimmste in dieser Situation<br />
ist, dass die Gewohnheit<br />
zur zweiten Natur wurde 5 . An<br />
Wohlfühlproklamatoren dürfen<br />
wir uns aber nicht gewöhnen.<br />
Der Bildungspolitik und Lehrlingsmarktpolitik<br />
haben wir<br />
größte Aufmerksamkeit zu<br />
schenken. Der Finanzminister<br />
hat nur einen guten Tag, wenn<br />
er zweistellige Budgetsteigerungen<br />
für Wissenschaft, Schule<br />
und Jugend für die nächsten<br />
Jahre veranschlagt.<br />
Denn quo usque tandem haben<br />
wir Zeit, eine Parallelwelt<br />
junger Menschen in unserer<br />
Gesellschaft zu verhin<strong>der</strong>n, die<br />
sich gegen jene Gesellschaft<br />
morgen wenden wird, die sich<br />
heute nicht um sie kümmert<br />
Euer Cicero<br />
1<br />
O Zeiten, o Sitten.<br />
2<br />
Statthalter Pannoniens<br />
3<br />
Der Vortrag ist die Beredsamkeit<br />
des Körpers<br />
4<br />
gesellschaftliche Aufsteiger<br />
5<br />
consuetudo quasi altera natura<br />
Impressum: Herausgeber und Verleger: ZV-Bezirksorganisation Favoriten, vertreten durch Gabi Springer, F. Simonis, W. Steinböck<br />
Verantwortliche Redaktion: Gabi Springer, Redaktion und Layout: Walter Kienast, wkienast@aon.at<br />
Zuschriften an G. Springer (gabi.springer@gmx.at), F. Simonis, friedrichsimonis@gmx.at, Artikel an W. Kienast via E-Mail (siehe oben)<br />
SEITE 2<br />
FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong>
<strong>flz</strong>: Horst, Gratulation<br />
zur Wahl zum Vorsitzenden<br />
des Dienststellenausschusses.<br />
HEP: Danke. Ich freue<br />
mich vor allem, dass die<br />
Wahl einstimmig erfolgte.<br />
Das zeigt,<br />
dass wir in<br />
Favoriten<br />
nicht den<br />
Weg kleinkarierter<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />
gehen,<br />
son<strong>der</strong>n einen<br />
konsensualen<br />
Weg<br />
zum Wohle <strong>der</strong> Kolleginnen<br />
und Kollegen.<br />
<strong>flz</strong>: Für all jene, die dich<br />
noch nicht so gut kennen,<br />
bitte ein paar Worte zu<br />
deiner Person.<br />
HEP: Ich bin 1970 geboren<br />
und vor dreizehn<br />
Jahren als Spätberufener in<br />
den Lehrberuf eingestiegen.<br />
Ich habe in diesem Beruf<br />
das Gefühl, etwas für die<br />
Zukunft tun zu können.<br />
Gerade im Volksschulalter<br />
sind die Kin<strong>der</strong> sehr aufnahmefähig<br />
und offen für<br />
Neues. Und wenn ich von<br />
<strong>der</strong> Schule heimkomme,<br />
wechsle ich in die Rolle des<br />
Vaters zweier schulpflichtiger<br />
Kin<strong>der</strong>. Es ist sehr<br />
spannend und lehrreich,<br />
eine Situation aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln zu<br />
betrachten.<br />
<strong>flz</strong>: Was siehst du als<br />
deine Hauptaufgaben als<br />
DA-Vorsitzen<strong>der</strong><br />
HEP: Eine <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Aufgaben ist Information.<br />
Oft führt Unwissenheit<br />
zu Nachteilen für KollegInnen.<br />
Hier muss man<br />
– so wie es die <strong>flz</strong> seit 15<br />
von Horst-E. Pintarich<br />
<strong>flz</strong>-Interview mit dem neuen DA-Vorsitzenden<br />
Horst-E. Pintarich<br />
Jahren macht – Information<br />
anbieten, den KollegInnen<br />
aber auch Wege aufzeigen,<br />
woher sie Informationen<br />
bekommen. Nicht zuletzt<br />
jene 130 JunglehrerInnen,<br />
die erst seit kurzem im<br />
Es kann doch nicht sinnvoll sein,<br />
wenn unsere SchülerInnen ununterbrochen<br />
mit jenen aus Kasachstan,<br />
Jemen o<strong>der</strong> Singapur<br />
verglichen werden.<br />
Dienst stehen, brauchen<br />
hier Unterstützung.<br />
<strong>flz</strong>: Aber das ist bestimmt<br />
nicht alles, o<strong>der</strong><br />
HEP: Ich sehe darüber<br />
hinaus die Personalvertretung<br />
als Vermittler.<br />
Viele Unstimmigkeiten<br />
im<br />
Alltag lassen<br />
sich durch klärende<br />
Gespräche<br />
bereinigen.<br />
Solche Unterredungen<br />
können mitunter<br />
sehr unangenehm sein. Als<br />
Personalvertretung unterstützen<br />
wir die KollegInnen<br />
dabei.<br />
<strong>flz</strong>: Dein Vorgänger<br />
Thomas Bulant hat davon<br />
gesprochen, „offensiv<br />
neue Wege zu gehen“.<br />
HEP: Thomas hat in den<br />
letzten Jahren sehr viel für<br />
die Personalvertretung und<br />
für alle LehrerInnen geleistet.<br />
Für seinen Einsatz<br />
muss man ihm Respekt<br />
und Dank aussprechen. Ich<br />
sehe, dass sich <strong>der</strong> Einsatz<br />
gelohnt hat.<br />
Man darf zwar nicht so<br />
vermessen sein<br />
zu glauben, dass<br />
wir im Bezirk<br />
große Politik<br />
machen können, aber an<strong>der</strong>erseits<br />
muss man etwas<br />
tun, sonst passiert gar<br />
nichts.<br />
Schon vor<br />
Jahren haben<br />
wir die Senkung<br />
<strong>der</strong> Klassenschülerzahl<br />
gefor<strong>der</strong>t. Ich<br />
erinnere mich<br />
noch an meinen<br />
„Meer-<br />
schweinchen-<br />
Artikel“ darüber.<br />
Zahlreiche Unterschriften<br />
wurden in Favoriten<br />
dafür gesammelt. Heute<br />
sind die Zahlen gesenkt. Ein<br />
kleines Stücken von diesem<br />
Ich würde mir ein<br />
langfristigeres Denken<br />
<strong>der</strong> Verantwortlichen<br />
wünschen.<br />
Erfolg dürfen wir uns da<br />
schon umhängen.<br />
<strong>flz</strong>: Somit bist du zufrieden,<br />
wie es läuft<br />
HEP: Schön wäre es.<br />
Aber es warten viele große<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen auf uns,<br />
die über die Alltagsprobleme<br />
hinausreichen und die<br />
ein engagiertes Arbeiten<br />
erfor<strong>der</strong>n. Denken wir etwa<br />
an die Testwut, die <strong>der</strong>zeit<br />
um sich greift.<br />
Es kann doch nicht sinnvoll<br />
sein, wenn unsere SchülerInnen<br />
ununterbrochen<br />
mit jenen aus Kasachstan,<br />
Jemen o<strong>der</strong> Singapur verglichen<br />
werden. Das sind ja<br />
ganz an<strong>der</strong>e Gesellschaftssysteme.<br />
Und wenn unsere<br />
Kin<strong>der</strong> die Wüstentiere<br />
nicht kennen, wie jüngst in<br />
<strong>der</strong> TIMMS-Studie, sind die<br />
LehrerInnen die Deppen.<br />
Hier muss man laut „Halt“<br />
sagen.<br />
<strong>flz</strong>: Und welche an<strong>der</strong>en<br />
Problemfel<strong>der</strong> siehst du<br />
HEP: Der zu erwartende<br />
LehrerInnenmangel wird<br />
uns hart treffen. Ich habe<br />
den Eindruck, dass hier von<br />
den Verantwortlichen nicht<br />
zeitgerecht reagiert wird.<br />
Wenn es dann soweit ist,<br />
wird man überrascht tun<br />
und nur mehr auf Maßnahmen<br />
zurückgreifen können,<br />
die <strong>der</strong> Qualität unserer<br />
Schulen sicherlich<br />
nicht zuträglich<br />
sind. Ich<br />
erinnere etwa an<br />
die 45-Minuten-<br />
Stunde aus <strong>der</strong> Ära<br />
Busek.<br />
<strong>flz</strong>: Was wäre<br />
dein Rezept dagegen<br />
HEP: Ich würde mir<br />
ein langfristigeres Denken<br />
<strong>der</strong> Verantwortlichen<br />
wünschen. Mittlerweile hat<br />
sich herumgesprochen, dass<br />
LehrerIn trotz <strong>der</strong> Ferien<br />
nicht <strong>der</strong> Traumberuf ist.<br />
Anstatt dauernd „Lehrerprack“<br />
zu spielen, sollten<br />
auch die politischen Verantwortungsträger<br />
anerkennen,<br />
was wir leisten. Ein besseres<br />
Image, eine höherwertige<br />
Ausbildung und eine<br />
ansprechende Entlohnung<br />
würden unseren Beruf wie<strong>der</strong><br />
attraktiver machen.<br />
<strong>flz</strong>: Das sind hohe Ziele.<br />
Bitte blättern Sie um...<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 3
von Horst-E. Pintarich<br />
Fortsetzung von Seite 3<br />
HEP: Ja, aber sie sind<br />
nicht aus <strong>der</strong> Welt. Wie<br />
man bei den zahlreichen<br />
Vergleichstests sieht, gibt<br />
es Schulsysteme, die an<strong>der</strong>s<br />
funktionieren. LehrerInnen<br />
werden als Experten<br />
anerkannt und nicht die<br />
Zeitungsredakteure. Dieses<br />
bessere Image führt<br />
dazu, dass junge Menschen<br />
Schlange stehen, um diesen<br />
Beruf zu erlernen.<br />
<strong>flz</strong>: „Geht´s den LehrerInnen<br />
gut, geht´s <strong>der</strong><br />
Schule gut“ ist ein Zitat<br />
von dir. Was verstehst du<br />
konkret darunter<br />
HEP: Schule ist ein komplexes<br />
System, in dem es<br />
wichtig ist, die entsprechende<br />
Balance zwischen allen<br />
Beteiligten zu halten. Dazu<br />
zählen SchülerInnen und<br />
Eltern, aber eben auch die<br />
LeiterInnen und LehrerIn-<br />
Man kann nicht<br />
alle Verantwortung<br />
auf „die Schule“<br />
abwälzen und die<br />
KollegInnen dann<br />
zwischen schwierigen<br />
SchülerInnen,<br />
hilflosen Eltern und<br />
einem Berg von Bürokratie<br />
im Regen<br />
stehen lassen.<br />
nen, auf die oft vergessen<br />
wird.<br />
So wie wir überlegen,<br />
wie man jedes einzelne<br />
Kind för<strong>der</strong>n und for<strong>der</strong>n<br />
kann, erwarte ich auch vom<br />
Dienstgeber Überlegungen,<br />
wie LehrerInnen und LeiterInnen<br />
bei ihrer täglichen<br />
Arbeit unterstützt werden<br />
können.<br />
Hier liegt <strong>der</strong> Schlüssel zur<br />
Qualitätssteigerung, nicht im<br />
Ausfüllen von Formularen.<br />
Diesbezüglich werden wir<br />
auch bei <strong>der</strong> an sich begrüßenswerten<br />
Entwicklung im<br />
Mittelstufenbereich wachsam<br />
sein müssen, damit am<br />
Ende nicht bloß Worthülsen<br />
und Mehrbelastung von<br />
LehrerInnen und LeiterInnen<br />
übrig bleiben.<br />
<strong>flz</strong>: Danke für dieses<br />
Gespräch und viel Freude<br />
und Erfolg bei deiner<br />
neuen Aufgabe.<br />
HEP: Vielen Dank, auch<br />
wenn es mitunter eine zeitaufwändige<br />
Arbeit ist, nehme<br />
ich diese Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
gerne an. Außerdem<br />
arbeite ich mit einem guten<br />
Team zusammen. Das erleichtert<br />
die Arbeit.<br />
Sollte es Unklarheiten im beruflichen<br />
Alltag geben möchte ich alle dazu<br />
ermuntern, ihre Fragen zu stellen.<br />
Ich bin unter<br />
pintarich.horst@schule.at o<strong>der</strong><br />
0680 1243640 immer erreichbar.<br />
Mein „Neujahrssemmerl“ für<br />
LehrerInnen und ihre Dienstgeber<br />
Mathematik, 1. Klasse, Wie<strong>der</strong>holung<br />
<strong>der</strong> Massenmaße.<br />
Ich steige mit dem Satz „Meine<br />
Masse ist 15g“ ein.<br />
Verunsichertes Staunen<br />
bei einigen Kin<strong>der</strong>n, Wi<strong>der</strong>spruchsgeheul<br />
bei den an<strong>der</strong>en.<br />
Nachdem ich mit einem Blatt<br />
Extrawurst den Vergleich nicht<br />
gescheut habe, einigen wir uns<br />
darauf, dass ich nicht in ein<br />
Semmerl passe und wir bei <strong>der</strong><br />
Masse von Menschen wohl Kilogramm<br />
verwenden sollten.<br />
Gerade frisch verkühlt,<br />
zerreißt es mich, sodass die<br />
Teampartnerin erschrickt.<br />
Mein Schneuzgetöse<br />
erinnert rt<br />
die Kollegin<br />
an einen<br />
Elefanten –<br />
und schon<br />
sind wir bei<br />
den Tonnen<br />
angelangt.<br />
Auch wenn wir<br />
das ewig erfolgreiche<br />
Lied „Wo die<br />
großen Elefanten spazieren<br />
gehen, ohne sich zu stoßen“<br />
auslassen, verläuft <strong>der</strong> Rest <strong>der</strong><br />
Stunde munter und effi zient.<br />
Eine kurze Momentaufnahme<br />
aus einer Stunde nach den<br />
Weihnachtsferien, doch mit all<br />
dem, was einen an diesen Beruf<br />
des Lehrers bindet.<br />
Kin<strong>der</strong> zum Staunen verführen,<br />
in <strong>der</strong> zwischenmenschlichen<br />
Kommunikation den<br />
Schmäh fließen lassen, das<br />
erlaubte Herumirren im Stoff<br />
schlussendlich mit einem A-ha<br />
abrunden. Niemand schaut<br />
auf die Uhr. Keiner zeigt beim<br />
Gähnen das Gaumenzäpfchen.<br />
Die Schulglocke stört.<br />
Diese positiven Momente<br />
im Lehrerleben sind die Freude<br />
und die Kraft für all jene belastenden<br />
Stunden, von denen die<br />
Öffentlichkeit oft nichts wissen<br />
will, die es aber trotzdem gibt.<br />
Die Öffentlichkeit hält LehrerInnen<br />
stets die lange Zeit <strong>der</strong><br />
Ferien vor. Wenn sie wüsste,<br />
dass die Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n<br />
LehrerInnen auch beglücken<br />
kann, würde sie uns wohl auch<br />
dies neiden.<br />
Letzter Schultag, 4. Klasse,<br />
das Hauptschulabschlusszeugnis<br />
ist verteilt. Junge Damen<br />
und Herren liegen ihrer Frau<br />
Lehrerin, die sie als Klassenvorstand<br />
vier Jahre begleitet<br />
hat, teils schluchzend, teils<br />
gegen Abschiedstränen kämpfend,<br />
in den Armen. Eine Zeugnisverteilung<br />
wird zur Zwei-<br />
Stunden-Veranstaltung.<br />
Neun Wochen später sind die<br />
Rosen verwelkt, eine Bil<strong>der</strong>collage<br />
wird im Klassenzimmer<br />
montiert. Die Erinnerung lebt,<br />
die neue Klasse wartet.<br />
Abschied und Neubeginn<br />
sind Begleiter im LehrerInnenleben.<br />
Das kostet<br />
Kraft, die<br />
man gerne<br />
gibt, die<br />
aber nicht<br />
unendlich<br />
vorhanden<br />
ist.<br />
Kraftressourcen,<br />
die ganz allein den Kin<strong>der</strong>n<br />
gebühren, werden seit<br />
Jahren von schulfremden<br />
Substitutionsleistungen, überborden<strong>der</strong><br />
Bürokratie und<br />
politischen Schulreformlabyrinthen<br />
vermehrt in Anspruch<br />
genommen. Das neue Jahr ist<br />
wie<strong>der</strong> die Chance für eine<br />
Gegenentwicklung.<br />
Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> die Reform <strong>der</strong><br />
Schulstrukturen an pädagogischen<br />
Notwendigkeiten<br />
ausrichtet, ist als “Schulreformer“<br />
anzuerkennen.<br />
Je<strong>der</strong> Dienstgeber, <strong>der</strong><br />
unsere Schulen mit ExpertInnen<br />
dort versorgt, wo unsere<br />
Kompetenzen bei sozialpsychologischen<br />
Problemen an<br />
ihre Grenzen stoßen, hat sich<br />
Lob verdient.<br />
Je<strong>der</strong> in Stadtschulrat<br />
und Bundesministerium,<br />
<strong>der</strong> uns im Schulalltag den<br />
Rücken stärkt,<br />
hat eine Auszeichnung<br />
verdient.<br />
Thomas Bulant<br />
SEITE 4<br />
FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong>
<strong>flz</strong> goes<br />
international<br />
Vor einigen Tagen hat mich<br />
eine Kollegin in Salzburg<br />
darauf angesprochen: „Ich<br />
les‘ die <strong>flz</strong> regelmäßig im<br />
Internet. Bitte sage den Lehrerinnen<br />
und Lehrern, die<br />
diese Zeitung gestalten, sie<br />
sind auf dem richtigen Weg<br />
und die <strong>flz</strong> ist ganz toll!“<br />
Ähnlich euphorisch äußern<br />
sich KollegInnen aus an<strong>der</strong>en<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n und ich reiche das<br />
Lob und die Anerkennung gerne<br />
weiter, zeigen die Resonanzen<br />
doch, wie hoch <strong>der</strong> Stellenwert<br />
<strong>der</strong> <strong>flz</strong> im Markt <strong>der</strong> LehrerInnenzeitungen<br />
mittlerweile ist.<br />
Ursprünglich für die KollegInnen<br />
in einem <strong>Wiener</strong> Bezirk,<br />
nämlich Favoriten, heraus gegeben,<br />
wird die <strong>flz</strong> mittlerweile<br />
in ganz Österreich mit großem<br />
Interesse gelesen. Kein Wun<strong>der</strong>,<br />
denn die Beiträge enthalten die<br />
notwendige Schärfe, den sachlichen<br />
Informationsgrad und den<br />
auch in schwierigen Situationen<br />
erfreulichen Humor mit einem<br />
Schuss spitzen Sarkasmus. Mit einem<br />
Layout, das keinen Vergleich<br />
mit gängigen Medienprodukten<br />
zu scheuen braucht.<br />
Und was mich beson<strong>der</strong>s freut:<br />
Ist Kritik notwendig, dann wird<br />
sie in <strong>der</strong> <strong>flz</strong> geübt – ohne Rücksicht<br />
auf Hierarchien, Fraktionen<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e „Freundschaften“.<br />
Dass in <strong>der</strong> <strong>flz</strong> sozialdemokratische<br />
Inhalte verbreitet werden,<br />
liegt an <strong>der</strong> Einstellung <strong>der</strong> Herausgeber<br />
und ist gut so. Eine rote<br />
Nadel im weitgehend konservativ<br />
ausgerichteten Medienspektrum.<br />
In diesem Sinne wünsche<br />
ich <strong>der</strong> <strong>flz</strong> noch viele,<br />
viele erfolgreiche Jahre<br />
in dieser hohen Qualität,<br />
gratuliere allen MitarbeiterInnen<br />
und bleibt bitte<br />
dran!<br />
Die Bildungspolitik<br />
braucht euch.<br />
Herbert Modritzky<br />
Vors. FSG<br />
Gewerkschaft Pflichtschullehrerinnen<br />
und Pflichtschullehrer<br />
Eine willkommene<br />
Arbeitsunterbrechung...<br />
Während <strong>der</strong> abendlichen Arbeit am Heimcomputer<br />
– <strong>der</strong> gewohnte Beep – ein Mail ist gekommen.<br />
Die Neugier kämpft mit<br />
<strong>der</strong> Vernunft - die nötige Arbeit<br />
rasch beenden o<strong>der</strong> doch<br />
schauen was Neues angekommen<br />
ist.<br />
Meist siegt die Neugier –<br />
ah die neue FLZ ist da – das<br />
bedeutet „lei<strong>der</strong>“ eine längere<br />
Arbeitsunterbrechung. Beim<br />
langsamen Scrollen bleibe ich<br />
natürlich zuerst bei den Überschriften<br />
und den Artikeln hängen,<br />
die mich momentan vom<br />
Titel am meisten ansprechen.<br />
Dann siegt die Vernunft – die<br />
Arbeit wird fertig gestellt und<br />
währenddessen läuft im Hintergrund<br />
<strong>der</strong> Drucker. Ausgedruckt<br />
liest es sich ganz einfach<br />
bequemer.<br />
Es ist für mich immer wie<strong>der</strong><br />
spannend, wie breit gefächert<br />
die Inhalte <strong>der</strong> Beiträge sind<br />
und wie die FLZ in <strong>der</strong> Lage<br />
ist ein Bild <strong>der</strong> Aktivitäten im<br />
Bezirk zu bieten. Dahinter steht<br />
das Team, dem große Hochachtung<br />
und Dank zu zollen ist.<br />
Wer sich einmal damit beschäftigt<br />
hat eine Zeitung zu<br />
machen, weiß welche Mühen<br />
und welche Ausdauer notwendig<br />
sind, immer wie<strong>der</strong> Artikel<br />
„einzutreiben“, genaue Recher-<br />
chen anzustellen, damit die Inhalte<br />
<strong>der</strong> Wahrheit entsprechen<br />
und immer wie<strong>der</strong> KollegInnen<br />
neu zu motivieren ihre Überlegungen<br />
und Projekte in Form<br />
eines Berichtes <strong>der</strong> Zeitung zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Dass die FLZ mittlerweile<br />
15 Jahre mit Leben, Leidenschaft<br />
und Information gefüllt<br />
wurde, zeigt den Einsatz und<br />
die Freude, die dahinter liegt.<br />
Ich gratuliere herzlich<br />
zum Jubiläum und hoffe,<br />
noch oft in meiner abendlichen<br />
Arbeit vom bewussten<br />
Beep überrascht und abgelenkt<br />
zu werden.<br />
Martin Kirchmayer,<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> ZV Wien<br />
Die <strong>flz</strong>, ein Unikat aus Favoriten<br />
Die Favoritner LehrerInnenzeitung ist im Jänner 1994 als eine kleine Bezirkszeitung des <strong>Zentralverein</strong>s von<br />
engagierten PädagogInnen im 10. <strong>Wiener</strong> Gemeindebezirk gegründet worden.<br />
Sie bietet seit 15 Jahren den die an<strong>der</strong>en SchulpartnerInnen, Bildungspolitik. So gilt es, neben In diesem Sinne sind<br />
Bezirksschulen ein Forum für ihre hat jedoch kein Verständnis für einem Jubiläum auch die nahe alle ZV-Bezirksvorsitzenden<br />
als Herausgeber und<br />
Aktivitäten. Personalvertretung Inkompetenz und Mutlosigkeit. Zukunft nicht aus dem Auge zu<br />
und Gewerkschaft haben in <strong>der</strong> Das macht sie authentisch und verlieren:<br />
<strong>flz</strong> ein Medium, KollegInnen mit daher über die Bezirksgrenzen<br />
alle MitarbeiterInnen <strong>der</strong><br />
Inwiefern sich die offensiven<br />
hilfreichen und kritischen Informationen<br />
zu versorgen. Bezirkszeitung in professiolitik<br />
rund um Claudia Schmied Spitze Walter Kienast, das<br />
Favoritens beliebt. Eine kleine Reformkräfte in <strong>der</strong> Bundespo-<br />
letzten 15 Jahre, an <strong>der</strong><br />
Die <strong>flz</strong> ist kein Raunzerblatt, neller Aufmachung ist zu einer behaupten können und ob <strong>der</strong> Layout-Herz <strong>der</strong> Zeitung,<br />
dient nicht <strong>der</strong> Journaille und <strong>Wiener</strong> Zeitung geworden, in Stadtschulrat mit dem ambitionierten<br />
Reformversuch <strong>Wiener</strong><br />
für die rund 90 Ausgaben<br />
hat keinen Missionierungsdrang.<br />
schreiben.<br />
„Favoritner LehrerInnen-<br />
<strong>der</strong> KollegInnen für KollegInnen<br />
Mittelschule konservative Blockaden<br />
im Land Wien durchzeitung“<br />
zu beglückwünschen.<br />
Sie schreibt für PflichtschullehrerInnen,<br />
beachtet sensibel und kommentiert die <strong>flz</strong> die Berg- bricht. Dem Neustart kann man<br />
Seit über 15 Jahren beobachtet<br />
und Talfahrt <strong>der</strong> österreichischen nur Erfolg wünschen.<br />
Thomas Bulant<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 5
FSG-ZV FSG-ZV FSG-ZV FSG-ZV FSG-ZV FSG-ZV FSG-ZV FSG-ZV<br />
Betrifft: Gewerkschaft<br />
GBBA-Vorsitzende Rosa Schellan<strong>der</strong><br />
15 Jahre <strong>flz</strong><br />
Ffür Favoriten, ein Bezirk , <strong>der</strong> auch eine Stadt sein könnte<br />
(lange war er die „drittgrößte Stadt Österreichs“).<br />
Ein Arbeiterbezirk, <strong>der</strong> sich in den Außenbereichen zum begehrten<br />
Wohnort mauserte.<br />
Ein Bezirk, in dem für 20<strong>09</strong> Ausgaben von 15 637 100<br />
Euro geplant und davon 1 188 600 Euro für Kin<strong>der</strong>gärten<br />
und 5 <strong>09</strong>6 700 Euro für seine Pflichtschulen veranschlagt<br />
werden. Das heißt hier werden über 40 Prozent<br />
des Budgets für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche bereitgestellt.<br />
Ein Bezirk in dem Arbeit und Freizeit, Jugend und Alter, Naherholung<br />
und Infrastruktur einan<strong>der</strong> ergänzen<br />
L für LehrerInnen<br />
Über 1000 LehrerInnen arbeiten in Favoriten<br />
Im Dienststellenausschuss und im Gewerkschaftlichen Bezirksbetriesbsausschuss<br />
arbeiten VertreterInnen aus drei Fraktionen<br />
zusammen: ZV und FSG bilden eine Plattform für Innovationen,<br />
Informationen und Veranstaltungen<br />
Z für Zeitung<br />
Karl Kretzel kann die fl z „sein Kind“ nennen. Hilfe bekam er<br />
durch die SPÖ Bezirksfraktion.<br />
Hans Neubauer erreichte, dass daraus eine periodisch erscheinende<br />
Zeitung wurde.<br />
Für mich ist es Zeit einmal DANKE zu sagen<br />
Danke den politischen Mandataren des Bezirks<br />
Danke Walter Kienast, <strong>der</strong> aus meinen Texten eine lesbare Zeitungseinheit<br />
macht<br />
Danke, die ihr für Druck, Faltung und Verteilung zuständig seid<br />
Danke an alle KollegInnen, die lesen und Rückmeldungen geben<br />
Happy to be in Favoriten<br />
Viele von ihnen mussten<br />
mitunter jahrelang auf diese<br />
Anstellung warten. Nicht zuletzt<br />
dank <strong>der</strong> 25er-Regelung,<br />
die von Seiten <strong>der</strong> LehrerInnen<br />
stets vehement gefor<strong>der</strong>t wurde,<br />
können sie nun ihren erlernten<br />
Beruf ausüben.<br />
Diese sehr große Zahl an<br />
neuen MitarbeiterInnen nahm<br />
Favoritens Bezirksvorsteherin<br />
Hermine Mospointner zum<br />
FSG – Service<br />
Die FSG hat in ihrer Homepage<br />
www.goedfsg.at unter<br />
„Service“ die Ansätze für die Sozialabgaben ab<br />
dem Jahr 20<strong>09</strong>, die Gehaltserhöhungen seit dem<br />
Jahr 1961, die Höchstbeitragsgrundlagen 1956 –<br />
20<strong>09</strong> und die Gehaltstabellen 20<strong>09</strong> gestellt.<br />
Das Jahr <strong>der</strong> Zahlen<br />
Frank Schirrmacher nannte 2008 „das Jahr <strong>der</strong> Zahlen“.<br />
Zahlen, so groß, wie wir sie bislang nur aus <strong>der</strong><br />
Astronomie kennen.<br />
Zum Beispiel die fünfzig<br />
Milliarden Dollar, mit denen in<br />
den letzten Wochen des Jahres<br />
Bernie Madoff gemeinnützige<br />
Organisationen an den Rand<br />
des Ruins brachte.<br />
Verschwindende Megasummen,<br />
die anscheinend nie vorhanden<br />
waren, <strong>der</strong> Bankrott<br />
ganzer Län<strong>der</strong>, sind Ereignisse,<br />
die nicht mehr kommunizierbar<br />
sind. Selbst Experten des amerikanischen<br />
Finanzsektors konnten<br />
sich, was jetzt geschieht, nicht<br />
vorstellen.<br />
Für die Mehrzahl <strong>der</strong> arbeitenden<br />
Menschen sind Horrorverluste<br />
und gleichzeitige Millionenboni<br />
nicht zu verstehen,<br />
Bezirksvorsteherin lädt JunglehrerInnen ein<br />
In den vergangenen eineinhalb Jahren fanden mehr als 130 JunglehrerInnen einen Arbeitsplatz<br />
im 10. Bezirk.<br />
Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner<br />
erzeugen aber das Gefühl <strong>der</strong><br />
Ohnmacht. Die abstrakte Krise<br />
wird bei ihnen durchaus Realität<br />
– spürbar im Wertverlust ihrer<br />
Kleinanlagen und Verteuerung<br />
ihrer Kleinkredite.<br />
Rezession, eine neue Erfahrung<br />
für viele von uns.<br />
Tiefen habe immer auch Chancen<br />
in sich: Umdenken, Neudefinitionen,<br />
Werteberichtigungen…<br />
Schirrmacher: „Es gibt einen<br />
Rettungsschirm, <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>barerweise<br />
alle zusammen und<br />
jeden Einzelnen rettet; einer, <strong>der</strong><br />
immer funktioniert und die neuen<br />
Maßstäbe zwischen den großen<br />
und kleinen Zahlen setzt: Bildung<br />
und Realismus.“<br />
Anlass, zu einem Empfang in die<br />
Bezirksvorstehung einzuladen.<br />
ses, Horst-E. Pintarich, machte in<br />
seinen Grußworten die beson<strong>der</strong>e<br />
sen (Museen,<br />
Ausflugsziele,<br />
Im Beisein <strong>der</strong> Bezirksräte Bedeutung guter und engagierter<br />
Christiana Paupié und Hans Neubauer<br />
hob die Bezirksvorsteherin deutlich. Lehrerinnen und Lehrer etc.) ange-<br />
PädagogInnen in unserem Bezirk Favoritens<br />
ebenso wie <strong>der</strong> Dienststellenleiter seien für viele Kin<strong>der</strong>, die nicht führt sind.<br />
des 6.IB, Mag. Dr. Josef Pammer, auf ein familiäres backup-System Den Abschluss dieser Welcome-Veranstaltung<br />
bildete ein<br />
in ihren Ansprachen das gute zurückgreifen könnten, die einzige<br />
Chance auf Zukunft. Büfett, bei dem sich die Gele-<br />
Klima <strong>der</strong> Zusammenarbeit in<br />
unserem Schulbezirk hervor. Alle JunglehrerInnen erhielten genheit zum ungezwungenen<br />
Der frischgebackene Vorsitzende<br />
des Dienststellenausschus- sowie die Broschüre Top-Ten, in<br />
-red-<br />
eine Bezirkschronik Favoritens, Gespräch ergab.<br />
<strong>der</strong> alle wichtigen Kontaktadres-<br />
SEITE 6<br />
FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong>
Diagnose: „Testitis“<br />
Weil Statistiken gerade so en vogue sind, wollte ich auch einmal mit dem Zeitgeist<br />
schwimmen und Statistiken anlegen. Diese Idee kam mir just in dem Moment, als ich<br />
daran ging, den in unserem Haushalt lebenden Meerschweinchen die Zehennägel zu<br />
kürzen.<br />
Und schon war ein Forschungsinhalt<br />
gefunden: jene Krallen, die<br />
sich bei in Gefangenschaft lebenden<br />
Cavia porcellus (ich weiß<br />
was, gell) nicht von selbst abschaben.<br />
Also nahm ich vor dem<br />
Schneiden Maß. 1,2 Zentimeter<br />
hatte <strong>der</strong> längste Nagel erreicht.<br />
Ordnungsbewusst trug ich diese<br />
Zahl in eine Tabelle ein.<br />
Als ich mich einige Wochen<br />
später wie<strong>der</strong> mal daran machte<br />
den Stall unserer lieben Nager<br />
zu säubern, dachte ich natürlich<br />
sofort an die Statistik. Der längste<br />
Nagel maß 1cm. Ein klares, unverrückbares<br />
Ergebnis, aber was<br />
damit anfangen<br />
In typischer den Männern<br />
nachgesagter Manier meinte ich,<br />
dass man die Nägel auch beim<br />
nächsten Mal schneiden könnte.<br />
Meine Frau entgegnete, dass auch<br />
ein sofortiges Schneiden nicht<br />
schaden könne. Die liebe Tochter<br />
äußerte sich dahingehend, dass<br />
sie auch so lange Nägel haben<br />
wolle und <strong>der</strong> gute Sohn fragte,<br />
ob er jetzt endlich Computer<br />
spielen dürfe. Ein Ergebnis und<br />
vier verschiedene, mitunter nicht<br />
ganz sachliche Meinungen – interessant.<br />
Das erinnerte mich wie<strong>der</strong><br />
an diese Dings-Studie,<br />
also die Timss-Studie.<br />
Eigentlich verwun<strong>der</strong>lich, dass<br />
Sie, werte LeserInnen, dies hier<br />
lesen können - und ich schreibe,<br />
obwohl wir nicht aus Singapur<br />
o<strong>der</strong> Hongkong stammen. Die<br />
Reaktionen auf die Ergebnisse<br />
waren voraussehbar. Während<br />
sich politisch Verantwortliche gegenseitig<br />
verantwortlich machten,<br />
fanden notorische Besserwisser<br />
und selbsternannte Spezialisten<br />
in diversen Redaktionsstuben<br />
„die Lehrer“ als Schuldige <strong>der</strong><br />
angeblichen Misere.<br />
Um die gesamte Tragweite<br />
<strong>der</strong>artiger Tests beurteilen zu<br />
können, fehlt mir als kleinem<br />
Meerschweinchenhalter sicher<br />
<strong>der</strong> breite Horizont, aber richten<br />
wir unser Augenmerk doch einmal<br />
auf ein paar scheinbar kleine<br />
Aspekte.<br />
In <strong>der</strong> Studienbeschreibung<br />
ist auf Seite 14 zu lesen, dass<br />
gewährleistet wird, dass die bei<br />
TIMSS getesteten Inhalte in<br />
vielen Staaten zu großen Teilen<br />
im Lehrplan enthalten sind und<br />
folglich von <strong>der</strong> überwiegenden<br />
Zahl <strong>der</strong> teilnehmenden Län<strong>der</strong><br />
als relevant erachtet werden.<br />
Überwiegend und zu<br />
großen Teilen sind gefährliche<br />
Wörter.<br />
Ein bisschen so wie die Teilnahme<br />
des Herrn Hohenlohe an<br />
den Alpinbewerben <strong>der</strong> Olympischen<br />
Winterspiele.<br />
Dabei sein ist alles und ein großes<br />
Teilnehmerfeld bringt mehr<br />
Geld. Und ob jetzt wirklich alle<br />
getesteten Gebiete im Lehrplan<br />
sind... Bitte nicht so kleinlich<br />
denken. Es geht um die Internationalität!<br />
Interessant finde ich diesbezüglich<br />
etwa diese Frage im Test:<br />
Welches <strong>der</strong> folgenden Tiere<br />
lebt am ehesten in <strong>der</strong> Wüste:<br />
Bär, Krabbe, Eidechse o<strong>der</strong><br />
Tiger<br />
Bevor Sie jetzt schnell eine<br />
Antwort rausrufen, sagen Sie<br />
mir doch bitte, wo in unserem<br />
Volksschullehrplan Wüstentiere<br />
am Programm stehen! Eine Frage<br />
aus <strong>der</strong> Lebenswelt unserer Kin<strong>der</strong><br />
müsste lauten, welche Tiere<br />
man hierzulande im Wald finden<br />
kann, aber in <strong>der</strong> Wüste Egal,<br />
internationale Vergleichbarkeit!<br />
Woher sollten Kin<strong>der</strong> aus dem<br />
ebenfalls an <strong>der</strong> Studie teilnehmenden<br />
Jemen denn wissen, was<br />
bei uns im Wald lebt.<br />
Ganz aus <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
ist auch jener naturwissenschaftliche<br />
Versuch, bei dem es gilt,<br />
Bohnen mit Hilfe von Butter<br />
auf einem Lineal aus Metall zu<br />
befestigen.<br />
Das Lineal wird an einem Ende<br />
erhitzt. In welcher Reihenfolge<br />
werden die Bohnen herunterfallen<br />
Meine Kin<strong>der</strong> spielen das<br />
ständig, sodass ich mich schon<br />
ärgern muss, weil zum Frühstück<br />
keine Butter mehr da ist.<br />
In Mathematik wird mit <strong>der</strong><br />
anschaulichen Währungseinheit<br />
Zed operiert. Wer hat mehr Zeds<br />
Nicht denken, Kin<strong>der</strong>! Rechnen!<br />
Ist ja nur wegen <strong>der</strong> Vergleichbarkeit<br />
mit Taiwan.<br />
Eine meiner Lieblingsaufgaben<br />
in Mathematik ist aber folgende:<br />
David, Robert und Linda gehen<br />
gemeinsam von <strong>der</strong> Schule nach<br />
Hause. Sie brauchen 25 Minuten,<br />
um zu Linda nach Hause<br />
zu gehen. Dann brauchen David<br />
und Robert 10 Minuten, um zu<br />
Robert nach Hause zu gehen.<br />
Von dort braucht David 5 Minuten,<br />
um zu sich nach Hause<br />
zu gehen.<br />
Um welche Zeit müssen sie<br />
von <strong>der</strong> Schule weggehen, damit<br />
David um 15.50 Uhr zu Hause<br />
ankommt<br />
Und Ausgerechnet Blöd nur,<br />
dass die Schule bei vielen bereits<br />
um 12.55 Uhr endet. Was machen<br />
die jetzt bis 15.10 Uhr vor<br />
<strong>der</strong> Schule Müsste die Antwort<br />
von für das Leben vorbereiteten<br />
SchülerInnen nicht lauten, dann<br />
nach Hause zu gehen, wenn die<br />
Schule endet<br />
Ja, diese Lebensnähe. Mitunter<br />
stellt man sich als PädagogIn<br />
die Frage, ob wir die Kin<strong>der</strong><br />
tatsächlich aufs Leben (aber<br />
nicht auf eines in <strong>der</strong> Wüste)<br />
o<strong>der</strong> doch besser auf Tests vorbereiten<br />
sollten. Wenn sie dann<br />
schon keine Chance auf Arbeit<br />
haben, könnten sie doch in <strong>der</strong><br />
Millionenshow reüssieren.<br />
Der Mathematiker Rudolf<br />
Taschner, Erfin<strong>der</strong> des Projekts<br />
„math.space”, sieht im Standard-Interview<br />
die Ergebnisse<br />
gelassen:<br />
Horst-E. Pintarich<br />
Diese Testitis ist mir zu viel.<br />
Tests sind gut, aber man kann<br />
es übertreiben. Wir sollten diese<br />
Studien nicht so oft durchführen.<br />
Außerdem bezweifle<br />
ich, dass man die Vergleiche<br />
international machen sollte.<br />
Wenn ich mir die Beispiele<br />
ansehe: Da wird mit Krampf<br />
versucht, dass ein Kind in<br />
Südafrika dasselbe leistet wie<br />
ein Kind aus Alaska und ein<br />
Kind aus Neuseeland.<br />
Seine Worte in unserer Bildungsverantwortlichen<br />
Ohren!<br />
Übrigens: nach Ostern erfolgt<br />
die Baseline-Testung in <strong>der</strong><br />
8.Schulstufe. Dabei handelt es<br />
sich um eine Ausgangsmessung,<br />
die hilft, später feststellen zu<br />
können, ob die Bildungsstandards<br />
wirken.<br />
Und wenn wir nicht aufpassen, nehmen<br />
wir bald auch an Reitvergleichsstudien<br />
mit den Kin<strong>der</strong>n aus den Steppen <strong>der</strong><br />
Mongolei teil.<br />
Da wird‘s dann aber finster.<br />
Ob die Kin<strong>der</strong> bei dieser Messung<br />
verkabelt werden, konnte<br />
ich lei<strong>der</strong> nicht in Erfahrung<br />
bringen. Und damit das Jahr<br />
nicht ganz so leer ist, stehen<br />
im April und Mai die beliebten<br />
PISA-Testungen bei etwa 5000<br />
SchülerInnen des Jahrgangs 93<br />
an.<br />
Schön und gut, aber ob ich die<br />
Krallen <strong>der</strong> Meerschweinchen<br />
jetzt stutzen soll o<strong>der</strong> erst beim<br />
nächsten Mal, weiß ich nun erst<br />
nicht.<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 7
NOVEMBER 2006<br />
15 Jahre <strong>flz</strong><br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Walter Kienast<br />
Es sollte also ein Forum für von Anfang an sichergestellt<br />
LehrerInnen geschaffen werden. werden), war es im Jänner 1994<br />
Karl Kretzel, damals Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des ZV Favoriten, war scheinen.<br />
dann so weit: Die <strong>flz</strong> konnte er-<br />
von <strong>der</strong> Idee begeistert, auch Dazu ist zu sagen: Ich war<br />
Silvia Riebl, damals DA-<br />
auf diesem Gebiet kein<br />
Vorsitzende des 6. IB<br />
Neuling: In meiner Heimatgemeinde<br />
seit 1984<br />
unterstützte uns tatkräftig.<br />
geschäftsführen<strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at<br />
und damit<br />
Nach umfangreichen<br />
Vorarbeiten<br />
auch zuständig für<br />
(auch Druck, Fertigstellung<br />
und Vertung.<br />
Da es nie-<br />
die Gemeindezeiteilung<br />
an jede<br />
manden gab, <strong>der</strong><br />
Kollegin, jeden<br />
ein Layout erstellen<br />
konnte, begann<br />
Kollegen im<br />
Bezirk musste<br />
Karl Kretzel ich, damals noch<br />
Streik - Son<strong>der</strong>ausgabe<br />
ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />
FAVORITNER<br />
<strong>flz</strong><br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
8. JAHRGANG NR. 2/2003<br />
F<br />
ZENTRALVEREIN REIN DER WIENER<br />
LEHRERSCHAFT, LEHRERSCH<br />
ERS<br />
RSCHAFT<br />
BEZIRKSGR. EZ<br />
FAVORITEN<br />
FAVORITNER<br />
<strong>flz</strong><br />
AFT, , B BE<br />
F<br />
LEHRERINNENZEITUNGNZEITUNN<br />
14. JAHRGANG NR. 2/2007<br />
ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />
FAVORITNER<br />
<strong>flz</strong><br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
SEPTEMBER 2004<br />
Die Aufgabe des Pädagogischen<br />
Instituts <strong>der</strong> Stadt Wien durch die<br />
politisch Verantwortlichen verärgert<br />
L h I<br />
ZENTRALVEREIN REIN DER WIENER<br />
LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. EZIRKSGR FAVORITEN<br />
FAVORITNER<br />
<strong>flz</strong><br />
LEHRERI N<br />
8. JAHRGANG NR. 4/2004<br />
Ein riesiges Dankeschön für<br />
25.000 Unterschriften<br />
aus Favoriten!<br />
Begeisterung<br />
13. MAI 2003<br />
MAI 2007<br />
700 kamen:<br />
Pädak-Hörsaal überfüllt!<br />
Überwältigende Teilnahme an<br />
<strong>der</strong> Dienststellenversammlung<br />
AFT, , BEZIRKSGRB<br />
EZIRKSGR. . FAVORITENF<br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
EN E<br />
IT N<br />
Standing Ovations für<br />
Paul Kral und das PI<br />
Aus aktuellem Anlass bringen wir sie auf<br />
den Seiten 4 und 5 noch einmal:<br />
Die Jahresnorm<br />
im Schuljahr 2004/05<br />
Solidaritätskundgebung beim Symposium „Im Brainpunkt“<br />
SEPTEMBER<br />
2006<br />
13. JAHRGANG NR. 4/2006<br />
06<br />
war das Tüpfchen am I. Eine<br />
Veranstaltung für alle Sinne!<br />
herrschte im Österreichischen<br />
Dachverband <strong>der</strong> Elternvereine<br />
für Pflichtschulen, als GBBA-Vorsitzende<br />
Rosa Schellan<strong>der</strong> und DA-Vorsitzen<strong>der</strong><br />
MMag. Thomas Bulant Ende<br />
2006<br />
mit vergleichsweise primitiven<br />
Mitteln, es selbst zu machen.<br />
Daher hatte ich 1994 schon einige<br />
Erfahrung auf diesem Sektor, was<br />
uns einen relativ gesicherten Start<br />
<strong>der</strong> <strong>flz</strong> ermöglichte.<br />
Karl Kretzel schrieb mehrere<br />
Artikel, Silvia Riebl „erfand“<br />
die PV-Ecke, die bald zu einem<br />
beliebten Bestandteil <strong>der</strong> Zeitung<br />
wurde. Ohne Karl Kretzel gäbe<br />
es die <strong>flz</strong> nicht. Er war einer <strong>der</strong><br />
Mitbegrün<strong>der</strong> des kritisch-informativen<br />
Stils. Bis Ende 1997 war<br />
er sehr aktiv, nur mit seiner Hilfe<br />
gelang es, die <strong>flz</strong> durch anfängliche<br />
Turbulenzen zu manövrieren<br />
und zu einer stabilen Institution<br />
wachsen zu lassen.<br />
Ein weiterer aktiver Mitarbeiter<br />
und Motor <strong>der</strong> <strong>flz</strong> war und ist<br />
ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />
FAVORITNER<br />
<strong>flz</strong><br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
14. JAHRGANG NR. 3/2007<br />
ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />
FAVORITNER<br />
<strong>flz</strong><br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
13. JAHRGANG NR. 5/2006<br />
Favoriten ist an<strong>der</strong>s<br />
Kids RUN 4 Kids<br />
Die hohe Qualität <strong>der</strong> <strong>Wiener</strong> er LehrerInnenfortbildung ist in Gefahr:<br />
Die Zukunft des PI Wien<br />
Donnerstag, 7. September 2006, 15 Uhr.<br />
Gerade ist die Feedbackrunde <strong>der</strong> meisten am<br />
Bildungstag teilnehmenden Schulen zu Ende<br />
gegangen.<br />
Eine von vielen resümierte: „Wir, Lehrer und<br />
Lehrerinnen, <strong>der</strong> OMS Absberggasse möchten<br />
uns recht herzlich für die Einladung und die Organisation<br />
<strong>der</strong> Fortbildungsveranstaltung zum<br />
750 PflichtschullehrerInnen beim Bildungstag zur Gewaltprävention<br />
ist ungewiss!<br />
Thema Gewalt bedanken.“<br />
Mit vielen guten Unterstützungsideen für die<br />
tägliche Arbeit trat man den Heimweg an.<br />
Beginn versuchten Bezirksschul-<br />
Personalvertreter<br />
tDrJe-<br />
ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />
FAVORITNER<br />
<strong>flz</strong><br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
Die Sozialdemokratischen GewerkschafterInnen<br />
und PersonalvertreterInnen lertreterInnen verweisen in dieser<br />
Information auf jene Qualitätsmerkmale <strong>der</strong> ge-<br />
Wi L h Innenfortbildung<br />
SEITE 8<br />
FAVORITNER R LEHRERINNENZEITUNG<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong><br />
D 2008<br />
15. JAHRGANG NR. 6/2008<br />
Favoriten ANG<br />
hat einen<br />
neuen DA-Vorsitzenden<br />
Horst Pintarich führt die Personalvertretung ins Jahr 20<strong>09</strong><br />
In <strong>der</strong> Sitzung des Dienststellenausschusses<br />
am 9. 12. 2008 legte<br />
MM D Th B l t d<br />
SCHULSCHLUSS 2007<br />
Interpädagogica 2006<br />
2. Favoritner<br />
Schullauf<br />
LehrerInnen zu Gast am FSG-ZV-Stand<br />
Andrea Masek und Herbert<br />
Modritzky präsentierten sich mit<br />
ihrem Team bei <strong>der</strong> Interpädagogica<br />
in Wien am letzten Wochenende<br />
als formvollendete Gastge-<br />
ber.<br />
Kompetente dienst- und sozialrechtliche<br />
he Informationen, nge<br />
n, gesel-<br />
lige Plau<strong>der</strong>eien unter KollegInnen,<br />
pikante Snacks und Bier vom<br />
Beson<strong>der</strong>es Interesse galt <strong>der</strong><br />
Fass machten den FSG-ZV-Stand<br />
neuen Rechtshilfe-CD und <strong>der</strong> ten Homepage in <strong>der</strong> österreichi-<br />
bes-<br />
zu einem einzigartigen Treffpunkt<br />
<strong>der</strong> LehrerInnen bei <strong>der</strong> heurigen schen Bildungslandschaft:<br />
Bildungsmesse.<br />
www.apsfsg.at.<br />
Am Donnerstag, den 31. Mai 2007 liefen bei ausgezeichnetem Laufwetter mehr<br />
als 2000 VolksschülerInnen aus Favoriten in <strong>der</strong> WIG Oberlaa eine zirka 1<br />
Kilometer lange Str k<br />
bis heute<br />
Karl<br />
Sirch.<br />
Schon 1995 übernahm er als DA-<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> die „PV-Ecke” und<br />
betreute sie bis 2002, als Thomas<br />
Bulant DA-Vorsitzen<strong>der</strong> wurde.<br />
1999 übernahm Rosa Schellan<strong>der</strong><br />
(damals noch Adelmann)<br />
von Norbert Hämmerich als<br />
GBBA Vorsitzende die Rubrik<br />
„Betrifft: Gewerkschaft“, die sie<br />
bis heute schreibt.<br />
Seit 1997 zählt Wolfgang Beduschi<br />
zu den AutorInnen <strong>der</strong> <strong>flz</strong>.<br />
Erst erschienen Artikel von ihm in<br />
unregelmäßigen Abständen, seit<br />
20<strong>01</strong> schreibt er für jede Ausgabe<br />
(„Aus dem Fuchsbau(ch)“).<br />
Seit 1998 schreibt Alfred<br />
„Fredi“ Jirovec für die <strong>flz</strong>: An-<br />
Wird es am 30. September 2007<br />
zugesperrt<br />
z
00<br />
fangs unter dem Titel „Fredis<br />
Blickwinkel“, später unter dem<br />
Titel „Rosen aus dem Süden“.<br />
Er bezeichnete die <strong>flz</strong> schon vor<br />
Jahren als „die meistgelesene<br />
Standeszeitung für LehrerInnen<br />
in Wien.” Dass er schon damals<br />
Recht hatte, begriff ich erst viel<br />
später.<br />
Ab 2002 kam es zu einem<br />
steilen Aufstieg <strong>der</strong> <strong>flz</strong>: Thomas<br />
Bulant trat dem Redaktionsteam<br />
bei und schrieb bis 2008 die „PV-<br />
Ecke“. Den „Cicero“ schreibt er<br />
bis heute, und dem Vernehmen<br />
nach wird das auch in Zukunft<br />
so sein. Darüber hinaus schrieb<br />
(und schreibt) er immer wie<strong>der</strong><br />
kritische Artikel zur Schulpolitik<br />
und zu brennenden Problemen<br />
<strong>der</strong> <strong>Lehrerschaft</strong>. Durch seine<br />
Initiative wurde unsere Zeitung in<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
F<br />
F RITNER<br />
ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />
FAVORITNER<br />
R<br />
<strong>flz</strong><br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
8. JAHRGANG NR. 3/2003<br />
ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />
FAVORITNER<br />
<strong>flz</strong><br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
ENZE<br />
ITUN<br />
L<br />
Schulbeginn und notwendiger Jah-<br />
14. J<br />
Qualität<br />
JAHRGANG<br />
NR. 4/2007<br />
ist keine<br />
ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />
Die Mitarbeiter<br />
<strong>der</strong> <strong>flz</strong><br />
wünschen Ihren<br />
LeserInnen<br />
Einbahnstraße<br />
FAVORITNER<br />
<strong>flz</strong><br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
L<br />
Herr Neugebauer,<br />
I<br />
15. JAHRGANG NR. 1/2008<br />
Neue Mittelschule<br />
wird überrannt<br />
Weitere Reformen müssen folgen<br />
In den südlichen Bundeslän<strong>der</strong>n hat sich eine pädagogische Aufbruchsstim-<br />
OKTOBER 2007<br />
MÄRZ 2008<br />
Protestaktionen vor <strong>der</strong><br />
Eröffnungsfeier <strong>der</strong> PH Wien<br />
Unter diesem Titel übergab die FSG Wien in den letzten beiden Wochen dem<br />
JUNI 2003<br />
auf wessen Seite stehen Sie<br />
FROHE OSTERN!<br />
kids in <strong>der</strong> WIG statt.<br />
w.kidsrun4kids.at an!<br />
chule Wendstattgasse 3<br />
ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />
FAVORITNER<br />
<strong>flz</strong><br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
ERINNEN<br />
ENZE<br />
ITUN<br />
15. J<br />
JAHRGANG NR. .3/2<br />
3/2008<br />
Sensation in Favoriten:<br />
Talentierte Schüler rocken für<br />
Hat<br />
ihre Feinde!<br />
ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />
FAVORITNER<br />
<strong>flz</strong><br />
Doch die Realität ist -<br />
erfreulicherweise - an<strong>der</strong>s:<br />
Am 30. 5. 2008 fand die alljährliche<br />
feierliche Verleihung<br />
<strong>der</strong> Auszeichnungen an<br />
beson<strong>der</strong>s engagierte Kolleginnen<br />
und Kollegen im Festsaal<br />
des Amt h<br />
1. Die Schule<br />
muss an<strong>der</strong>s werden,<br />
weil auch die<br />
Kin<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s geworden<br />
sind.<br />
2. Wir müssen es<br />
mit den Lebenspro<br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
8. L8 JAHRGANG NR. 4/2004<br />
AHRGANG NR. 4/2<br />
Ein riesiges Dankeschön für<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong><br />
FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 9<br />
L<br />
SEPTEMBER 2004<br />
Aus aktuellem Anlass bringen wir sie auf<br />
den Seiten 4 und 5 noch einmal:<br />
Die Jahresnorm<br />
im Schuljahr 2004/05<br />
25.000 Unterschriften<br />
aus Favoriten!<br />
Begeisterung<br />
JUNI 2008<br />
Karin Medits<br />
neue FSG-<br />
Pensionsexpertin<br />
Mittels kritischer Kolumnen resplanungen an den Schulen<br />
und Presseaussendungen sowie noch immer die Informationen<br />
Gesprächen mit den Verantwortlichen<br />
über die Organisation <strong>der</strong> schul-<br />
So hieß es stets landauf und <strong>der</strong> Blöde, schleppe ich mich doch Abwesenheitsdokumentationen witzigen Intoleranz können wir<br />
verwies die FSG-ZV in den internen LehrerInnenfortbildung landab, wo das Erreichen <strong>der</strong> trotz Verkühlung noch immer in die verfolgen, muss die Beantwortung LehrerInnen und LeiterInnen<br />
letzten Wochen auf ihre Bedenken fehlen. Ebenso wurden<br />
von <strong>der</strong> Lernziele und die „Selbstbeschädigung“<br />
Schule!<br />
auf einem an<strong>der</strong>en Grundgedanken nur eines entgegensetzen:<br />
oberste Priorität Statt dem Rat „Bitte, kurier dich als heute aufbauen.<br />
Unsere gegenseitige Solidadung<br />
von LehrerInnen an den Pä-<br />
punkto Seminarangebot und hatten. Wenn dann wirklich aus!“ erntet <strong>der</strong> fehlende Kollege Der Auftrag, den Dienstbetrieb rität und zwar dann, wenn wir<br />
bezüglich Ausbildung und Fortbil-<br />
Hochschule Verbesserungen in<br />
dagogischen gisc<br />
Hochschulen.<br />
h<br />
Kundenservice gefor<strong>der</strong>t.<br />
ert.<br />
einmal eine Lehrkraft auf h k lli d Hi f f h h l d f i h lb k k i d d<br />
Die FSG-ZVwollte speziell für<br />
Im Blattinneren berichtet<br />
t<br />
Wien darauf hinweisen, dass trotz<br />
die <strong>flz</strong><br />
exklusiv über die Anlauf-<br />
schwierigkeiten an <strong>der</strong> PH<br />
Wien.<br />
Das fragen viele KollegInnen seit <strong>der</strong> Abstimmung zur Pensionsreform.<br />
Ich will nicht glauben, obwohl viele ÖAAB-Abgeordnete<br />
im Nationalrat sitzen, keine Ar-<br />
an Fritz Neugebauer:<br />
!S i<br />
litäten<br />
<br />
<br />
<br />
003<br />
ganz Wien und in Folge auch in<br />
den Bundeslän<strong>der</strong>n bekannt.<br />
Seit 2005 schreibt Gabi Springer<br />
für die <strong>flz</strong> („Aus meiner<br />
Sicht“), seit 2006 als Vorsitzende<br />
des ZV Favoriten.<br />
Für die <strong>flz</strong> schreiben viele<br />
AutorInnen, viele von ihnen<br />
kommen aus an<strong>der</strong>en Bezirken.<br />
Es schreiben nicht nur PflichtschullehrerInnen,<br />
auch aus dem<br />
AHS-Bereich und aus <strong>der</strong> Politik<br />
gibt es immer wie<strong>der</strong> Beiträge.<br />
Einem AHS-Kollegen, <strong>der</strong><br />
mich in einem Mail auf die Tatsache<br />
hinwies, dass die <strong>flz</strong> „in AHS-<br />
Kreisen überaus kontroversiell l<br />
diskutiert“ werde, schrieb ich<br />
zurück, dass eine gute Zeitung<br />
polarisieren müsse, nur dann<br />
sei sie eine gute Zeitung. Das<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Überlegen Sie genau, auf wessen<br />
eite Sie stehen und was Sie aus-<br />
garantiere auch, dass sie – im<br />
Gegensatz zu manchen an<strong>der</strong>en<br />
Standeszeitungen – überhaupt<br />
gelesen werde.<br />
Überhaupt ist meine Meinung:<br />
Eine gute Zeitung muss an die<br />
Grenzen gehen, sie aber nicht<br />
überschreiten. Sie soll informieren<br />
und polarisieren, all das aber<br />
oberhalb <strong>der</strong> Gürtellinie.<br />
Damit sind wir von Beginn an<br />
gut gefahren, diese Linie wollen<br />
ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />
FAVORITNER<br />
<strong>flz</strong><br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
13. JAHRGANG NR. 2/2006<br />
Rosa Schellan<strong>der</strong>:<br />
FAVORITNER<br />
<strong>flz</strong>Ein Jahr nach Inkrafttreten <strong>der</strong><br />
verschärften Version des Tabakgesetzes<br />
wird nun auch an den<br />
Schulen das Rauchverbot in öf-<br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
ENZE<br />
ITUN<br />
8. JAHRGANG<br />
NR. 6/2004<br />
ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />
Cirque du Soleil: Imax-Vorstellung exklusiv für Favoritens LehrerInnen<br />
FAVORITNER Inhalt:<br />
LSI Mag. Dr. Wolfgang Gröppel antwortet ................Seite 3<br />
<strong>flz</strong><br />
„Favoriten gegen Gewalt“ - Weitere Aktivitäten .........Seite 4<br />
ZV 6. IB: Anträge z. ZV Hauptversammlung 2007 ... Seite 6<br />
Rosen aus dem Süden von Fredi Jirovec ....................Seite 7<br />
Martin Kirchmayer zu Gast beim ZV Favoriten.........Seite 9<br />
für Favoriten<br />
BSI Mag. Dr. Josef Pammer: Wortmeldung................Seite 9<br />
Langlauf im Poly 10...................................................... Seite 10<br />
Naturexperten Nt<br />
erte in <strong>der</strong><br />
VS 10, Li<br />
Laimäckerasse...............Seite Sit<br />
e 12<br />
LEHRERINNENZEITUNG<br />
ENZE<br />
ITUN<br />
14. JAHRGANG NR. 1/2007<br />
AHRGANG<br />
NR. 3/2<br />
MÄRZ 2007<br />
Pensionsrecht - Claudia Dobias in Favoriten ............. Seite 13<br />
Solidarität versus Intoleranz<br />
„Eine gute LehrerIn wird in den Ferien krank!“<br />
NOVEMBER 2004<br />
wir auch weiterhin verfolgen.<br />
Ich danke an dieser Stelle noch<br />
einmal den großartigen AutorInnen.<br />
Ich danke aber auch <strong>der</strong><br />
großen und aktiven Leserschaft!<br />
Je<strong>der</strong> Ausgabe folgen viele konstruktive<br />
Rückmeldungen. Und im<br />
Verein mit ihren LeserInnen wird<br />
die <strong>flz</strong> auch weiterhin ein aktuelles,<br />
kritisches und informatives<br />
Forum <strong>der</strong> <strong>Wiener</strong> LehrerInnen<br />
sein.<br />
Walter Kienast<br />
Es werden wahr-<br />
gend in <strong>der</strong> Schulnachricht er-<br />
Die PflichtschullehrerIn-<br />
fenmisere in Ballungsscheinlich<br />
2006/07 wenimöglicht<br />
wird.<br />
nen dürfen sich klare Worräumen<br />
aus Stadtschulger<br />
Klassen im Bereich<br />
Mancher „Schmied“ soll<br />
te und zukunftsträchtigere<br />
rat, Rathaus und Minis-<br />
<strong>der</strong><br />
Kooperativen Mit-<br />
sogar eine vierjährige Verbleibgarantie<br />
bgarantianti<br />
gegeben gebe<br />
haben.<br />
TB<br />
gen Jahr eröffnet werden.<br />
Konzepte für die Mittelstu-<br />
terium erwarten.<br />
telschulen l<br />
en als im mhe<br />
heurisamtschule<br />
Der Trend in die Ge-<br />
Ausnahmsloses s Rauchverbot tf<br />
für<br />
alle eB<br />
Bereiche ih<br />
ed<br />
des<br />
Sh<br />
Schulgebäudes!<br />
ude<br />
ZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERSCHAFT, BEZIRKSGR. FAVORITEN<br />
AHS bleibt erhalten.<br />
Die Eltern haben anscheinend<br />
entschieden,<br />
Endgültiges Aus für<br />
gleich „zum Schmied anstatt<br />
zum Schmiedle“ zu gehen.<br />
Die Negativberichterstattung<br />
über die Qualifikationsnachteile,<br />
die Pausenzigarette<br />
die eine<br />
SchülerIn mit Hauptschuleinstufung<br />
Schulbuffet, für Konferenzräume o<strong>der</strong> bei Elternvereinsabenden.<br />
in <strong>der</strong> KMS hat,<br />
und Lehrerzimmer, für den Sekre-<br />
Auch schulfremde Personen<br />
scheint ihre Wirkung bei<br />
tariatsbereich sowie für die Räume<br />
und Einrichtungen, denen Räu-<br />
den Eltern erzielt zu haben<br />
<strong>der</strong><br />
Schulleitung.“<br />
Ist <strong>der</strong> Streikfond einmal offen<br />
gelegt, dann sind etwaige Schüssel und Co neh<br />
Drehversuchen.<br />
Kampfmaßnahmen einschätz Ö<br />
bar<br />
MAI 2006<br />
Regina Grubich-Müller<br />
legt ZV-Vorsitz zurück!<br />
Wir brauchen eine<br />
starke Gewerkschaft!<br />
Dass sich Bartenstein, Grasser und Schüssel einen starken ÖGB wünschen, halte ich schlichtweg für<br />
eine Lüge. Ein schwächerer ÖGB würde ihnen ihre Klientelpolitik erheblich erleichtern.<br />
Gut geschulte Funktio ä b<br />
i<br />
Mit Mai 2006 ist die Vorsitzführung von Regina<br />
Grubich-Müller zu Ende gegangen. In einer Sitzung<br />
<strong>der</strong> <strong>Wiener</strong> Leitung gab sie bekannt, aus Zeitgründen<br />
das Amt nicht mehr zufrieden stellend ausüben<br />
zu können. Bis zu den kommenden ZV-Wahlen 2007<br />
übernimmt Martin Kirchmayer die Geschäftsführung<br />
des Vereins.<br />
Wahl-<br />
Extraausgabe<br />
Wahllokal: me (...) zur Verfügung gestellt<br />
OMS 1100, Absberggasse b<br />
se 50,<br />
geöffnet fn et von<br />
7.45 bis 14 Uhr<br />
Mit Glaube, Liebe und Hoffnung<br />
Kollegin Karin Medits wird nach Claudia<br />
Dobias die neue Expertin für Pensionsfragen.<br />
sfragen<br />
en.<br />
Sie ist<br />
unter r06<br />
0650 2325<br />
161 o<strong>der</strong> unter<br />
karin.medits@schule.at nme<br />
zu erreichen.<br />
...von BSI Mag. Dr. Josef Pammer<br />
Ihre Schule im Frühjahr gebebt Nein<br />
Laut Kurier vom 4. 5. 2008 soll nämlich das Buch „Der talentierte<br />
Schüler und seine Feinde“ von Andreas Salcher die Welt <strong>der</strong> Schulen<br />
ins Wanken gebracht haben!<br />
Ein Blick ins Archiv zeigt: Diagnosen selbst ernannter Bildungsexperten<br />
hat es im Lauf <strong>der</strong> vergangenen Jahrzehnte immer wie<strong>der</strong><br />
gegeben – das ist nicht neu! So wusste z. B. 1981 eine AHS – Lehrerin<br />
„Warum Lehrer Lehrer werden“ und die Kron Z<br />
te dazu: „Dieses Buch h t i<br />
M<br />
red<br />
herrschte im Österreichischen<br />
Dachverband <strong>der</strong> Elternvereine<br />
für Pflichtschulen, als GBBA-Vorsitzende<br />
Rosa Schellan<strong>der</strong> und DA-Vorsitzen<strong>der</strong><br />
MMag. Thomas Bulant Ende<br />
Juli rund 25.000 Unterschriften für die<br />
Bürgerinitiative für mehr Schulqua-
„Herzlichen Glückwunsch!“<br />
Vor 15 Jahren startete die „<strong>flz</strong>“ in die Medienwelt.<br />
Viele Themen aus dem Bildungsbereich,<br />
aber auch aus<br />
angrenzenden Bereichen haben<br />
die Autoren <strong>der</strong> Lehrerzeitung in<br />
dieser Zeit aufgegriffen, um den<br />
Finger auf ein jeweils brennendes<br />
Problem zu legen.<br />
Es brannte oft in<br />
diesen 15 Jahren...<br />
Nach den positiven Entwicklungen<br />
im österreichischen Bildungssystem<br />
bis in die Neunzigerjahre,<br />
begann mit Gehrers<br />
Ministeramtsantritt 1995 die<br />
bildungspolitische Rezession<br />
auch in Österreich.<br />
Stundenkürzungen („zum<br />
Wohle <strong>der</strong> Schüler“), Kürzungen<br />
<strong>der</strong> Kulturbudgetmittel und eine<br />
immer stärkere Formalisierung<br />
<strong>der</strong> Bildungsarbeit (Evaluieren,<br />
Statistiken erstellen) verstärkten<br />
den Frust bei allen in den Schulen<br />
Tätigen. Erst 2007 mit dem<br />
Wechsel im Bildungsministerium<br />
deutete sich ein Umschwung an,<br />
<strong>der</strong> aber nun durch die schwelende<br />
Wirtschaftskrise finanziell<br />
wie<strong>der</strong> in Frage gestellt erscheint,<br />
denn Bildung kostet Geld.<br />
Apropos Geld und<br />
Bildung!<br />
Die Welthandelsorganisation<br />
WTO for<strong>der</strong>te vor einigen Jahren<br />
allen Ernstes, dass auch im<br />
Bildungsbereich private Anbieter<br />
gleich zu behandeln wären wie<br />
öffentliche.<br />
Die fortschreitende Ökonomisierung<br />
<strong>der</strong> Bildung würde<br />
aber zusehends zu einer immer<br />
stärkeren Polarisierung in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
führen. Wer Geld hat,<br />
kann sich teure (gute) Bildungsangebote<br />
leisten. Wer zu wenig<br />
Geld hat, vertraue dem Staat, <strong>der</strong><br />
sich mittels Steuereinnahmen<br />
um den Rest <strong>der</strong> Auszubildenden<br />
kümmern soll. Nach diesen Vorgaben<br />
würde man Bildung vom<br />
Rechtsanspruch des Bürgers<br />
zur Ware degradieren.<br />
In den EU-Staaten herrscht<br />
zum Glück Übereinstimmung,<br />
dass Bildung nicht zu profitorientierter<br />
Marktwirtschaft verkommen<br />
dürfe, son<strong>der</strong>n in öffentlicher<br />
Hand bleiben müsse.<br />
Die „Bildungsökonomen“<br />
(dieser Begriff ist für mich ein<br />
Wi<strong>der</strong>spruch in sich) meinen<br />
aber, dass Bildung nach betriebswirtschaftlichen<br />
Prinzipien zu<br />
organisieren wäre.<br />
Das heißt wohl, dass je<strong>der</strong> nur<br />
so viel Bildung erhalten solle,<br />
wie es sich unsere Gesellschaft<br />
leisten wolle! Sie behaupten auch,<br />
dass die Effektivität von Bildung<br />
messbar wäre, und meinen damit<br />
wohl auch nur die Wirkung dieser<br />
Bildung auf die Nutzbarkeit in <strong>der</strong><br />
Wirtschaft!<br />
Die vielen an<strong>der</strong>en Effekte,<br />
die Bildung für den Menschen<br />
hat, wie Hilfe im Entwicklungsprozess,<br />
im<br />
Sozialisierungsprozess,<br />
im Ent-<br />
Karl Sirch<br />
wickeln von Neugier, Toleranz,<br />
kultureller Kreativität (und<br />
damit meine ich nicht nur das<br />
Erlernen <strong>der</strong> Kulturtechniken)<br />
usw. sind wohl kaum messbar,<br />
aber unendlich wichtig für die<br />
Entwicklung unserer Gesellschaft!<br />
In Zeiten <strong>der</strong> Globalisierung<br />
hat die „<strong>flz</strong>“ also nicht nur die<br />
Probleme des österreichischen<br />
Schulwesens, son<strong>der</strong>n auch die<br />
internationalen Problemfel<strong>der</strong><br />
im Auge behalten (...nicht zuletzt<br />
dank unserem Autor Karl Sirch,<br />
Anm. d. Red.)<br />
Ich bin überzeugt, auch in<br />
den nächsten 15 Jahren wird<br />
die „<strong>flz</strong>“ ihrem grundsätzlichen<br />
Auftrag treu bleiben, weiterhin<br />
den „hitzeempfindlichen Finger“<br />
auf brennende Probleme zu legen<br />
und die Lehrerinnen und Lehrer<br />
darüber zu informieren.<br />
„Die mo<strong>der</strong>ne Sklaverei<br />
in den westlichen Demokratien“ (v. N. Heugner)<br />
Weihnachtsferien! Zeit <strong>der</strong><br />
Entspannung, Besinnung,<br />
Regeneration – aber auch<br />
Zeit, Radio zu hören und zu<br />
lesen.<br />
Am 30. Dezember habe ich<br />
in den 20.00 Uhr Nachrichten<br />
auf Radio Wien gehört, dass,<br />
laut eines Berichtes des Rechnungshofes<br />
zur Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Einkommen in Österreich,<br />
die untersten Einkommensschichten<br />
im Vergleich zu 1998<br />
nur mehr 88% ihrer Kaufkraft<br />
besäßen – die Bezieher höherer<br />
Einkommen aber im selben<br />
Zeitraum ein Plus von 5% erreicht<br />
hätten…..<br />
„Geht`s <strong>der</strong> Wirtschaft gut<br />
geht`s uns allen gut!“ War das<br />
nicht einmal ein Werbeslogan<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft<br />
Wer sind jetzt alle<br />
An diesem Tag hatte ich ein<br />
neues Buch zu lesen begonnen:<br />
„Die mo<strong>der</strong>ne Sklaverei in den<br />
westlichen Demokratien“. Der<br />
Autor Norbert Heugner, Lehrer in<br />
Wien, <strong>der</strong> sich seit vielen Jahren<br />
mit öko-sozialen Wirtschaftstheorien<br />
beschäftigt, widmet sich unter<br />
an<strong>der</strong>em genau dieser Frage.<br />
Wie wird das gemeinsam erwirtschaftete<br />
Kapital eigentlich<br />
verteilt<br />
Wie schafft es eine kleine Elite<br />
immer wie<strong>der</strong> ein noch größeres<br />
Stück vom Kuchen zu<br />
bekommen<br />
Warum lassen sich die an<strong>der</strong>en<br />
Menschen das gefallen Und<br />
wie lange geht das gut<br />
Welche Rolle spielt die Geschichte<br />
Wann begann eigentlich die Ungerechtigkeit<br />
O<strong>der</strong> ist es gar<br />
nicht ungerecht<br />
Wer legt Gerechtigkeit in dieser<br />
Frage fest<br />
Geht Aktiengewinn vor Arbeitsplatz<br />
GEHÖRT GELESEN:<br />
Ist die Politik Handlager o<strong>der</strong><br />
Gegenspieler<br />
Was machen Lobbyisten Wie<br />
bewertet man Risiko<br />
Wie viel mal mehr Einkommen ist<br />
argumentierbar und moralisch<br />
vertretbar<br />
In Österreich etwa befinden sich<br />
2/3 <strong>der</strong> privaten Geldvermögen in<br />
den Händen von nur 10% <strong>der</strong><br />
Bevölkerung. Inwieweit entspricht<br />
dieser Zustand dem ethisch-moralischen<br />
Gerechtigkeitsverständnis<br />
<strong>der</strong> übrigen 90%<br />
Heugner beschäftigt sich intensiv<br />
mit den verschiedensten<br />
Argumenten <strong>der</strong> Wirtschaftstheoretiker<br />
und entlarvt so manches<br />
als blanken Unsinn, das nur darauf<br />
abzielt eigenes Vermögen<br />
zu schützen.<br />
Er zeigt auf wie Konzerne,<br />
unter Ausnutzung aller Vorteile<br />
einer globalisierten Welt, Sozialsysteme<br />
lahm legen und wie<br />
wichtig es für Regierungen wäre<br />
internationaler zu denken.<br />
Mit teilweise provokanten<br />
Sätzen regt er zum Nachdenken<br />
an – und hat damit erreicht,<br />
was es in einem ersten Schritt<br />
zu erreichen gilt: Mehr Menschen<br />
dazu zu bringen sich mit<br />
„Verteilungsgerechtigkeit“ zu<br />
beschäftigen und entsprechend<br />
zu handeln.<br />
„Die mo<strong>der</strong>ne Sklaverei in<br />
den westlichen Demokratien“ als<br />
Einstieg dazu gehört gelesen.<br />
Norbert Heugner<br />
Die mo<strong>der</strong>ne Sklaverei in den westlichen Demokratien<br />
Erschienen im NOVUM Verlag Preis 23,90<br />
Peter Jirovec<br />
SEITE 10<br />
FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong>
Jänner 2<strong>01</strong>4 – 20 Jahre FLZ!!!<br />
Manche Menschen<br />
haben seherische Fähigkeiten,<br />
manche tun so, als ob sie welche hätten, manche haben keine.<br />
Ich hoffe immer, dass ich zu<br />
letzteren gehöre, werde aber lei<strong>der</strong><br />
immer wie<strong>der</strong> enttäuscht.<br />
Zu meinen größten Misserfolgen<br />
gehören folgende Vorhersagen:<br />
• dass Schüssel 2000 zwar als<br />
zweiter, aber nicht als dritter<br />
in Opposition geht,<br />
• dass die KMS nicht zur ge-<br />
•<br />
meinsamen Mittelstufe führen<br />
wird,<br />
dass sich die Blauorangen<br />
nach Knittelfeld locker erfangen<br />
werden, o<strong>der</strong><br />
dass man Wahlen gewinnen<br />
•<br />
kann, aber Regierungsverhandlungen<br />
verlieren –<br />
wie gerne hätte ich mich geirrt!<br />
Als ich ohne Hühnergedärme,<br />
Glaskugel o<strong>der</strong> Tarotkarten<br />
dem roten Wien eine<br />
schwarz geführte Pädagogische<br />
Hochschule vorhersagte, stand<br />
ich kurz vor <strong>der</strong> Entmündigung….<br />
Jänner 2<strong>01</strong>4 – Ausschnitte aus<br />
den Meldungen einer beliebigen<br />
österreichischen Presseagentur<br />
(natürlich <strong>der</strong> APA, aber für<br />
beson<strong>der</strong>s erfolgreiche Unternehmen<br />
bin ich als ehemaliger PI-<br />
Mitarbeiter mit Vorhersagen auch<br />
immer beson<strong>der</strong>s vorsichtig):<br />
Ein Modell „Zwischenversuchsschule“<br />
(ZV), das durch<br />
das Auslaufen <strong>der</strong> verbliebenen<br />
17 Mittelstufenmodelle notwendig<br />
geworden ist, wurde von <strong>der</strong><br />
„Finalen Kin<strong>der</strong>kommission“<br />
(FKK) vorgeschlagen. Störende<br />
Studien wie PISA zeigen nämlich<br />
völlig überraschend, dass die<br />
frühe Selektion in Österreich <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> SchülerInnen nicht<br />
dienlich sei.<br />
Auch gilt die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass im Defereggental<br />
praktisch keine AHS-reifen<br />
Kin<strong>der</strong> zur Welt kommen,<br />
während in einigen <strong>Wiener</strong><br />
Bezirken fast flächendeckend<br />
potenzielle MaturantInnen<br />
gezeugt werden, unter Hirnforschern<br />
als so gering, dass es<br />
möglicherweise bessere Lösungen<br />
für die Mittelstufe gibt als<br />
vier verschiedene Schularten.<br />
Nachdem sich in den letzten<br />
Jahren völlig unvorhergesehen<br />
viele KollegInnen in den Ruhestand<br />
verabschiedet haben, und<br />
das gleichzeitige Upgrading <strong>der</strong><br />
Pädagogischen Hochschulen zu<br />
„Kompetenzzentren für eine Pädagogik<br />
<strong>der</strong> sozialwissenschaftlich<br />
Universalgebildeten“ (KPdSU)<br />
nur sehr zögernd von jungen<br />
Menschen als Berufsorientierung<br />
angenommen wird - und<br />
das, obwohl sie mit einem Titel<br />
abschließen können, <strong>der</strong> sie als<br />
für den Unterricht und outdooractivities<br />
qualifiziert ausweist<br />
(„Haushofmaster“) -fehlen im<br />
Moment alleine in Wien ungefähr<br />
463,276 (in <strong>der</strong> Mitte steht ein<br />
Komma, keine Angst!) ausgebildete<br />
PflichtschullehrerInnen.<br />
Der Stadtschulrat erwägt- zusätzlich<br />
zu den Anstellungsanreizen<br />
(AAs) wie Begrüßungskaffee<br />
am ersten Schultag, ein eigenes<br />
JunglehrerInnenregal im Lehrerzimmer<br />
o<strong>der</strong> den vergünstigten<br />
Bezug von Kopfwehpulvern,<br />
Baldrian, Ohrenschützern und<br />
Duftkerzen mit <strong>der</strong> Vielsuppliererkarte<br />
- neue Maßnahmen zur<br />
Ermöglichung einer reibungslosen<br />
Diensteinteilung (MERDE).<br />
Darüber hinaus wurde für<br />
KollegInnen, die an mehr als<br />
vier Standorten eingesetzt sind,<br />
eine Soforthilfe für interscholare<br />
Transfers (SHIT) in Form<br />
von Leihscootern in Aussicht<br />
gestellt.<br />
Die Bildungsstandards haben<br />
sich im letzten Vorbereitungstest<br />
vor den vorentscheidenden<br />
Pretests gegenüber früheren vorbereitenden<br />
Vorbereitungstests<br />
hinsichtlich ihrer Treffsicherheit<br />
gesteigert.<br />
Da es hinsichtlich <strong>der</strong> Signifikanzen<br />
und Freiheitsgrade bezüglich<br />
<strong>der</strong> Validität und Reliabilität<br />
<strong>der</strong> semantischen Explorationen<br />
im Anhang noch keine Einigung<br />
<strong>der</strong> Sozialpartner gibt, bleibt ihre<br />
Einbeziehung bei den Nebengebührenwerten<br />
sistiert. Auch<br />
waren viele SchülerInnen nicht<br />
bereit, ein Stillhalteabkommen<br />
zu unterzeichnen.<br />
Soweit meine Anmerkungen<br />
zur Schulreform (ASCHR – das<br />
war knapp…) – nur beim allerletzten<br />
Satz bin ich seit den Verhaltensvereinbarungen<br />
ein bisserl<br />
unsicher….<br />
Containerklassen <strong>der</strong>zeit an 35 <strong>Wiener</strong> Schulen<br />
Kontroverse Meinungen über den Einsatz von „Schulcontainern” zur Bekämpfung <strong>der</strong> Raumnot in den Schulen<br />
„Die Container sind eine<br />
Möglichkeit, rasch und kostengünstig<br />
auf verän<strong>der</strong>te<br />
Schülerzahlen zu reagieren.”,<br />
sagen für den Schulbau<br />
Verantwortliche.<br />
Tatsächlich gibt es auch in<br />
Favoriten mehrere Schulen,<br />
die ihre Raumprobleme liebend<br />
gern auf diese Art gelöst<br />
sähen, da für dringend nötige<br />
Zubauten das Geld fehlt.<br />
Zwar vergleicht die Grüne<br />
Schulsprecherin Susanne<br />
Jerusalem einen Unterricht<br />
in Schulcontainern mit Käfighaltung,<br />
aber die betroffenen<br />
LehrerInnen wissen, wovon<br />
sie sprechen:<br />
Sie ziehen den Unterricht im<br />
Container dem auf dem Gang<br />
o<strong>der</strong> im Arzt- (manchmal sogar<br />
Favoriten:<br />
Bernhardtstalgasse 19<br />
Hebbelplatz 1-2<br />
Hugo-Meisl-Weg 6<br />
Oberlaaer Platz 1<br />
Schrankenberggasse 32/Laimäckergasse<br />
17<br />
Simmering:<br />
Braunhubergasse 3<br />
Enkplatz 4<br />
Her<strong>der</strong>platz 1<br />
Molitorgasse 11<br />
Pachmayergasse 6<br />
Simoningplatz 2<br />
Svetelskystraße 5<br />
Meidling:<br />
Rohrwassergasse 2<br />
Rothenburgstraße 1<br />
im LehrerInnenzimmer!) bei<br />
weitem vor: „Wir unterrichten<br />
lieber ungestört im geheizten<br />
Container gibt es <strong>der</strong>zeit in folgenden APS:<br />
Hietzing:<br />
Dr.-Schober-Str. 1<br />
Speisinger Straße 44<br />
Penzing:<br />
Diesterweggasse 30<br />
Hauptstraße 70 (Ha<strong>der</strong>sdorf)<br />
Hauptstraße 80 (Ha<strong>der</strong>sdorf)<br />
Linzer Straße 232<br />
Linzer Straße 419<br />
Rudolfsheim-Fünfhaus:<br />
Friedrichsplatz 4-5<br />
Döbling:<br />
Mannagettagasse 1<br />
Floridsdorf:<br />
Christian-Bucher-Gasse 14<br />
Container als mit vielen Störungen<br />
im kalten Pausenraum<br />
o<strong>der</strong> am Gang!” W. K.<br />
Dr.-Albert-Geßmann-Gasse 32<br />
Dr.-Skala-Straße 43-45<br />
Herzmanovsky-Orlando-Gasse 11/<br />
Herchenhahngasse 6<br />
Lavantgasse 35<br />
Donaustadt:<br />
Langobardenstraße 178<br />
Meißnergasse 1<br />
Pirquetgasse 6b<br />
Wintzingerode Straße 1-3<br />
Liesing:<br />
Anton-Baumgartner-Straße 119<br />
Baslergasse 43<br />
Prückelmayrg. 6<br />
Quelle: Die Presse, 14.1.20<strong>09</strong><br />
JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 11
von Susi Wiesinger<br />
Eine Klasse mit 100% Kin<strong>der</strong>n<br />
nichtdeutscher Muttersprache<br />
Kann das überhaupt funktionieren<br />
Lernen diese SchülerInnen<br />
etwas, sind sie vielleicht <strong>der</strong><br />
Grund, warum Österreich bei<br />
internationalen Studien nicht<br />
die erwünschten Plätze einnimmt<br />
Sind LehrerInnen dieser<br />
Klassen zu wenig qualifiziert,<br />
etwa überfor<strong>der</strong>t und frustriert<br />
Herrscht in jenen Klassen<br />
etwa das Chaos, da die meisten<br />
SchülerInnen ohnehin nur nach<br />
islamischem Recht handeln,<br />
fühlen und denken<br />
Mit diesen Fragen wurden eine<br />
Freundin (Lehrerin in einer KMS)<br />
und ich konfrontiert, als wir am<br />
Silvesterabend in einer gemütlichen<br />
Runde mit hauptsächlich<br />
„Nicht-Lehrern“ die Anzahl <strong>der</strong><br />
„Auslän<strong>der</strong>“ in unseren Klassen<br />
bekannt gaben.<br />
Beide etwas überrascht von<br />
<strong>der</strong> Ahnungslosigkeit dieser, doch<br />
sonst gut informierten Runde,<br />
stellten wir erst einmal klar, dass<br />
es nicht nur „das eine Kind mit<br />
nichtdeutscher Muttersprache“<br />
gibt. Unsere SchülerInnen sind<br />
genauso unterschiedlich, wie jene<br />
ohne Migrationshintergrund.<br />
Wahr ist jedoch, dass viele<br />
unter ihnen Probleme mit dem<br />
Erwerb <strong>der</strong> deutschen Sprache<br />
haben. Nun, warum schaffen wir<br />
LehrerInnen es nicht, ihnen in 8<br />
Schuljahren „ordentlich Deutsch“<br />
beizubringen Abgesehen davon,<br />
dass viele unserer SchülerInnen<br />
die eigene Muttersprache nur<br />
schlecht beherrschen, was den<br />
Erwerb einer weiteren Sprache<br />
deutlich erschwert, stellt sich die<br />
Frage, wo diese Kin<strong>der</strong> eigentlich<br />
die deutsche Sprache anwenden<br />
können und müssen.<br />
Dieser Ort ist lei<strong>der</strong> oft ausschließlich<br />
die Schule. Wir LehrerInnen<br />
sind nicht selten die<br />
einzigen Bezugspersonen mit<br />
deutscher Muttersprache im Umfeld<br />
unserer SchülerInnen.<br />
Zu dieser Problematik kommt<br />
ohne Zweifel <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>e soziale<br />
Status, den viele Kin<strong>der</strong> aus<br />
„Migrantenfamilien“ in unserer<br />
Gesellschaft haben, erschwerend<br />
hinzu. Das geringe gesellschaftliche<br />
Ansehen unserer SchülerInnen<br />
in Kombination mit den<br />
oft durch kulturelle und religiöse<br />
Vorurteile bedingten Konflikten,<br />
könnte so manche Klasse leicht<br />
zum Pulverfass werden lassen.<br />
Stellungnahmen und voreilige<br />
Analysen wie: „Die <strong>Lehrerschaft</strong><br />
ist ausgebrannt, desinteressiert<br />
o<strong>der</strong> vielleicht gar voll mit „Alt-<br />
68ern“, verärgern viele KollegInnen<br />
nicht nur, son<strong>der</strong>n sind<br />
schlicht und einfach verletzend.<br />
Doch Zeit beleidigt zu sein<br />
haben wir eigentlich nicht,<br />
denn eines ist sicher: Eine so<br />
genannte multikulturelle Klasse<br />
ist eine große Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
<strong>der</strong> sich viele LehrerInnen,<br />
trotz geringer außerschulischer<br />
Unterstützung und Wertschätzung,<br />
sehr engagiert stellen.<br />
Am Silvesterabend des Jahres<br />
2008 waren wir uns letztendlich<br />
alle einig: Unser gesellschaftliches<br />
Leben könnte ohne MigrantInnen<br />
nicht mehr funktionieren,<br />
und das gilt nicht nur für Wien.<br />
Bei einer zunehmend angespannten<br />
wirtschaftlichen Lage<br />
droht schlecht ausgebildeten<br />
Jugendlichen die Erwerbs- und<br />
somit Perspektivlosigkeit. Die<br />
Politik hat viel zu lange gewartet,<br />
dass sich alle Probleme von selbst<br />
regeln, und somit Populisten das<br />
Feld überlassen. Es wäre an <strong>der</strong><br />
Zeit, nach Lösungen zu suchen<br />
und Reformen umzusetzen. Das<br />
verpflichtende Vorschuljahr ist<br />
ein wichtiger Schritt, bleibt aber<br />
hoffentlich nicht die einzige<br />
Reform.<br />
Während wir uns so ins<br />
neue Jahr „hineindiskutierten“,<br />
wurde um 0:00:47 Österreichs<br />
Neujahrsbaby geboren.<br />
Es ist ein gesun<strong>der</strong>, süßer<br />
Bub namens Hasan. Hasan,<br />
<strong>der</strong> es immerhin schaffte,<br />
auch in manchen „Boulevardzeitungen“<br />
liebevoll erwähnt<br />
zu werden, kam im Kaiser-<br />
Franz- Josef- Spital in Wien-<br />
Favoriten zur Welt.<br />
Unterstützt wurden er<br />
und seine Mutter dabei von<br />
einer chinesischstämmigen<br />
Ärztin und einer Hebamme,<br />
die wie<strong>der</strong>um gebürtige<br />
Polin ist.<br />
Eine Folge davon: Ein<br />
Drittel ist mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
stark Burnout-gefährdet.<br />
Nur 36 Prozent haben kein<br />
Risiko, bei zehn Prozent<br />
ist es hingegen sehr stark,<br />
bei weiteren zwölf Prozent<br />
stark erhöht. Das ergab eine<br />
Online-Befragung unter 860<br />
Pflichtschullehrern, die jüngst<br />
im Auftrag <strong>der</strong> Gewerkschaft<br />
Öffentlicher Dienst (GÖD)<br />
von <strong>der</strong> ARGE Zuhören<br />
durchgeführt wurde.<br />
Männliche Hauptschullehrer<br />
am meisten betroffen<br />
In Wien ist <strong>der</strong> Anteil an<br />
Pflichtschullehrern, die eine<br />
hohe Lärmbelastung im Be-<br />
rufsalltag beklagen, mit 29,5<br />
Prozent deutlich über dem<br />
Schnitt von 24,2 in<br />
den an<strong>der</strong>en untersuchten<br />
Bundeslän<strong>der</strong><br />
(Salzburg, Nie<strong>der</strong>österreich,<br />
Steiermark).<br />
Laut Studie ist es 25<br />
Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />
in <strong>der</strong> Klasse sehr oft,<br />
weiteren 47 Prozent<br />
oft zu laut.<br />
Mehr als zwei Drittel finden<br />
außerdem, dass es in den<br />
vergangenen drei Jahren viel<br />
o<strong>der</strong> eher lauter geworden ist.<br />
13 Prozent empfinden das als<br />
sehr starke, 26 als eher starke<br />
Störung des Unterrichts.<br />
Die meisten hoch belasteten<br />
Befragten gibt es unter den<br />
<strong>Wiener</strong> LehrerInnen Burnoutmännlichen<br />
<strong>Wiener</strong> Hauptschullehrern,<br />
auch Lehrer mit<br />
36,5 Prozent <strong>der</strong> Hauptschul-<br />
und KMS-Lehrer<br />
fühlen sich durch den<br />
Lärmpegel hoch belastet.<br />
mehr als 21 Dienstjahren fühlen<br />
sich stärker beeinträchtigt.<br />
Generell schneiden Pädagogen<br />
aus Hauptschule und Kooperativer<br />
Mittelschule (KMS)<br />
schlechter ab als Volksschullehrer:<br />
Sie fühlen sich stärker in<br />
ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt,<br />
sehen den Unterricht stärker<br />
gestört, haben mehr Probleme,<br />
sich stimmlich durchzusetzen,<br />
und bewerten Zuhören<br />
durch Schüler und an<strong>der</strong>e<br />
Lehrer schlechter.<br />
Während sich 36,5<br />
Prozent <strong>der</strong> Hauptschul-<br />
und KMS-Lehrer<br />
aufgrund des Lärmpegels<br />
hoch belastet<br />
fühlen, sind es unter<br />
Volksschullehrern 26,2<br />
Prozent.<br />
Lärm als<br />
Burnout-Risiko<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Studie wurde<br />
zusätzlich bei fast 400 Pflichtschullehrern<br />
die Stressbelastung<br />
erhoben.<br />
SEITE 12<br />
FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong>
Aus dem Fuchsbau(ch):<br />
Nach <strong>der</strong> ersten Idee dauerte<br />
es zwar noch ein Weilchen, aber<br />
dann hielten die LehrerInnen in<br />
Favoriten die erste Ausgabe <strong>der</strong><br />
FLZ in ihren Händen. Fünfzehn<br />
Jahre ist das nun schon her und<br />
doch irgendwie wie gestern.<br />
Mittlerweile hat sich so manches<br />
geän<strong>der</strong>t und nicht nur die<br />
Seitenanzahl hat sich vermehrt.<br />
Sogar im „fernen“ Ländle wird<br />
diese unsere Zeitung schon gelesen.<br />
Aus allen Bundeslän<strong>der</strong>n erreicht<br />
uns immer wie<strong>der</strong> die Bitte<br />
Wie schnell die Zeit vergeht...<br />
Es gibt lei<strong>der</strong> auch eine<br />
traurige Nachricht:<br />
Am 30. 12. 2008 starb<br />
mein Vater, OSR Heinz Beduschi.<br />
Seit 1953 war er als Lehrer<br />
tätig. 1970 begann er seine<br />
Arbeit im 10. Bezirk. Hier war<br />
er maßgeblich an <strong>der</strong> Schulentwicklung<br />
beteiligt. Nach<br />
langen Jahren des Schaffens<br />
an <strong>der</strong> IGS Wendstattgasse<br />
wurde er 1983 Direktor <strong>der</strong><br />
HS Josef-Enslein-Platz. Er<br />
gründete mit seinem Team die<br />
„Offene Schule”<br />
um Aufnahme in den Mailordner.<br />
Nur eines blieb gleich: Die vielen<br />
helfenden Hände, die unentgeltlich<br />
ihre Freizeit opfern und die<br />
tolle Zusammenarbeit.<br />
Aber all diese Geschichten<br />
können an<strong>der</strong>e noch viel besser<br />
erzählen als ich. Auch meine<br />
Aufgabe war vorerst das Falten,<br />
das Einlegen und, und, und! Eines<br />
Tages, ich weiß nicht mehr wer,<br />
wurde ich gefragt, ob ich nicht<br />
etwas über den Poly (damals<br />
noch Polytechnischer Lehrgang)<br />
schreiben könnte. Also setzte<br />
1993<br />
trat er seinen<br />
wohlverdienten<br />
Ruhestand<br />
an.<br />
Trotz<br />
vieler Reisen<br />
und gesundheitlicher<br />
Probleme hielt<br />
sein Interesse am ZV und <strong>der</strong><br />
Schule an, bis er eigentlich<br />
unerwartet, aber friedlich von<br />
uns ging.<br />
Vater, du wirst uns fehlen...<br />
ich mich hin und begann zu<br />
schreiben. Zahlreiche Entwürfe<br />
waren die Folge. Noch immer<br />
nicht zufrieden, legte ich den<br />
letzten Versuch vor und zu meiner<br />
Überraschung wurde dieser für<br />
akzeptabel befunden.<br />
Weitere Artikel folgten nicht<br />
ganz geplant. Meist entstanden<br />
sie aus Erzählungen und Berichten<br />
und nach <strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ung,<br />
diesen Inhalt doch zu veröffentlichen.<br />
Über einen freue ich<br />
mich noch heute ganz beson<strong>der</strong>s.<br />
Ich durfte Euch schreiben, dass<br />
„meine“ Mädchen bei den Langlaufbundesmeisterschaften<br />
die<br />
erste Medaille für Wien erkämpft<br />
hatten.<br />
Lei<strong>der</strong> waren die Zeiten aber<br />
nicht immer so rosig und das<br />
LehrerInnendasein wurde immer<br />
schwieriger. Zuerst war da nur die<br />
„Ländle-Lieserl“, die ihr Unwesen<br />
im Bildungsbereich trieb. Grund<br />
genug für den „Fuchsbau(ch)“.<br />
Mit <strong>der</strong> Wendehalsregierung ging<br />
mir ja auch <strong>der</strong> Stoff nicht aus.<br />
Mittlerweile ist es zum Glück<br />
wie<strong>der</strong> besser geworden. Aber<br />
noch immer gibt es genug Dinge,<br />
die uns LehrerInnen das Leben<br />
unnötig schwer machen.<br />
Doch genug<br />
<strong>der</strong> bösen<br />
Worte. Es<br />
ist ja eine Jubiläumsausgabe!<br />
So<br />
bedanke ich mich<br />
bei unseren LeserInnen, ganz<br />
beson<strong>der</strong>s natürlich bei jenen,<br />
die meine Zeilen lesenswert finden.<br />
Was wäre denn schon eine<br />
Zeitung, wenn sie niemand läse.<br />
Mein Dank gebührt auch jenen,<br />
die mir immer wie<strong>der</strong> helfen,<br />
dass alles immer (gerade noch)<br />
rechtzeitig bei unserem Walter<br />
(Kienast) eintrifft.<br />
Ich hoffe aber auch, dass Ihr<br />
uns treu bleibt und wir Euch weiterhin<br />
mit interessanten Beiträgen<br />
versorgen können. Für heute<br />
mache ich jetzt Schluss – Jubiläumsausgabe!<br />
-, aber in meinem<br />
Bau(ch) rumort es schon: LehrerInnenmangel,<br />
neue Mittelschule,<br />
Jugendarbeitslosigkeit,<br />
…!<br />
Ihr hört von<br />
mir!<br />
Euer W.B.<br />
gefährdet<br />
Psychologe Erich Hotter<br />
von <strong>der</strong> ARGE Zuhören zur<br />
APA: „Die Verbindung von<br />
Lärm und Stress ist signifikant<br />
hoch. Lehrer, die<br />
unter Lärmbelastung<br />
leiden, haben<br />
eine stark erhöhtes<br />
Burnout-Risiko.”<br />
An<strong>der</strong>s als bei<br />
<strong>der</strong> Lärm-Umfrage<br />
gab es dabei keine<br />
signifikanten Unterschiede nach<br />
Geschlecht, Dienstjahren o<strong>der</strong><br />
Schultypen.<br />
33 Prozent <strong>der</strong> Befragten haben<br />
ein leicht erhöhtes Risiko,<br />
bei neun Prozent ist es erhöht,<br />
bei zwölf Prozent stark und bei<br />
zehn Prozent sehr stark erhöht.<br />
Pflichtschullehrer in Wien leiden unter deutlich höherer Lärmbelastung als ihre<br />
Kollegen in an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />
Signifikante Unterschiede<br />
zwischen den Geschlechtern<br />
gibt es bei <strong>der</strong> Ausformung des<br />
Burnout-Risikos:<br />
Lärmpegel bis zu 100<br />
Dezibel in Pausenhallen<br />
und Turnsälen<br />
Während es sich bei Männern<br />
verstärkt durch Erschöpfung,<br />
Hilflosigkeit, innere Leere,<br />
Arbeitsüberdruss und Leistungsunzufriedenheit<br />
ausdrückt,<br />
reagieren Frauen verstärkt mit<br />
Dauerspannung und Selbstüberfor<strong>der</strong>ung.<br />
(...)<br />
Ein weiterer lärmbegünstigen<strong>der</strong><br />
Faktor laut Bernd Chibici<br />
von <strong>der</strong> ARGE Zuhören:<br />
In drei Viertel <strong>der</strong> Schulen<br />
herrschten schlechte<br />
akustische Rahmenbedingungen.<br />
Beson<strong>der</strong>s extrem<br />
sei die Situation in<br />
Pausenhallen, Turnund<br />
Werksälen, wo<br />
<strong>der</strong> Geräuschpegel<br />
bis zu 100 Dezibel ansteige<br />
- das ist so laut wie ein Presslufthammer.<br />
Schuld sind die im Schulbau<br />
genutzten Materialien wie<br />
Glas, Stahl und Beton, die den<br />
Hall reflektieren. Dämpfende<br />
Teppiche o<strong>der</strong> Vorhänge fehlten<br />
oft - angeblich aus Brandschutz-<br />
gründen. „Dabei gibt es auch<br />
feuerfeste Ausführungen, die<br />
sind nur etwas teurer.”<br />
Auch <strong>der</strong> österreichische<br />
Komponist Peter Androsch,<br />
Leiter des Musikprogramms<br />
<strong>der</strong> Kulturhauptstadt Linz<br />
20<strong>09</strong>, hatte vor allem mo<strong>der</strong>ne<br />
Schulbauten jüngst als für<br />
das Hören „äußerst problematisch”<br />
bezeichnet.<br />
Durch den Rückkopplungseffekt<br />
von parallelen<br />
Wänden steige auch <strong>der</strong> Aggressionspegel<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />
Diese müssten laut werden,<br />
um sich Gehör zu verschaffen.<br />
Ein vernünftiges Lernen<br />
werde dadurch unmöglich,<br />
sagte <strong>der</strong> Komponist.<br />
(Red/APA, 6.1.<strong>09</strong>)<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 13
„Da muss was geschehen, aber bitte nichts verän<strong>der</strong>n!“<br />
Diese Schlagzeile konnte man in <strong>der</strong> BIS vom Dezember 2008 im Zusammenhang mit dem drohenden LehrerInnenmangel<br />
im nächsten Jahrzehnt lesen. Professor Peter Filzmaier schrieb in seiner Montagskolumne in<br />
den Salzburger Nachrichten darüber hinaus über<br />
Das fehlende Zukunftsdenken <strong>der</strong> Politik<br />
Die österreichische Seele<br />
ist für Fortschritt, solang alles<br />
beim Alten bleibt.<br />
Trotz des Modeworts Krise<br />
sind bis zu zwei Drittel <strong>der</strong> Österreicher<br />
die Zukunft betreffend<br />
Optimisten. Nur je<strong>der</strong> Zehnte<br />
sieht sich als hoffnungsloser<br />
Pessimist, obwohl - typisch österreichisch<br />
- viel mehr meinen,<br />
dass es früher besser war.<br />
Die (Bundes-)Regierungsparteien<br />
gehören <strong>der</strong> Restmenge von<br />
totalen Antwort- und Themenverweigerern<br />
an. Die Bevorzugung<br />
tagesaktueller Aktionen statt<br />
nachhaltigem Zukunftsdenken<br />
wird aus dem Wahlkampf in Parteiklausuren<br />
transportiert.<br />
Klausuren sind ein Ort <strong>der</strong><br />
Besinnung. Ganz ohne Religion<br />
und/o<strong>der</strong> Kloster kommt es durch<br />
innere Einkehr plus fehlende Störungen<br />
von außen zu Gedanken<br />
darüber, was wirklich wichtig ist.<br />
Doch vermitteln Faymann-SPÖ<br />
und Pröll-ÖVP sowie ihre rot-<br />
schwarzorangegrünen Pendants<br />
in allen Landesregierungen das<br />
Gefühl, beim für morgen angekündigten<br />
Gesetz das Übermorgen<br />
fest im Blick zu haben<br />
Die gute Nachricht für Regierungsparteien<br />
ist, dass sie umfragemäßig<br />
als besser für Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Zukunft vorbereitet<br />
gelten als die Opposition. Die<br />
schlechte Nachricht ist, dass das<br />
inhaltlich nicht stimmen muss.<br />
Jahrelang sind in Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
Zukunftsstiftungen o<strong>der</strong><br />
-fonds entstanden. Echte Antworten<br />
auf die Frage, was mit <strong>der</strong> Region<br />
XY im Jahr 2<strong>01</strong>5 o<strong>der</strong> 2020<br />
los sein wird, fand man kaum.<br />
Auf nationaler Ebene sagte<br />
Franz Vranitzky: „Wer Visionen<br />
hat, braucht einen Arzt!” Das<br />
passt zum Aus für die Zukunftswerkstätte<br />
seiner Partei. Unter den<br />
Konkurrenten beschränken sich<br />
zukünftige Denkmuster offenbar<br />
auf 15. Familiengehalt (ÖVP) und<br />
Jugendstartgeld (BZÖ).<br />
Die gesellschaftliche Vordenkfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Parteiakteure hat den<br />
Wert von ein paar Tausend Euro.<br />
Ob Alfred Gusenbauers Netzwerk<br />
Innovation o<strong>der</strong> das Perspektivenpapier<br />
von Josef Pröll - alle<br />
Beteiligten wirkten froh, dass sich<br />
öffentlich keiner zu sehr damit<br />
beschäftigte.<br />
Werner Faymann lässt sich<br />
sowieso nicht auf brotlose Ausblicke<br />
ein und lächelt lieber.<br />
Zugegeben: 2008/<strong>09</strong> verlang(t)en<br />
die Themen Teuerung und Wirtschaftskrise<br />
konkrete Maßnahmen<br />
statt abstrakter Strategiemodelle.<br />
Doch schließt für Parteimenschen<br />
das eine das an<strong>der</strong>e aus<br />
Das gleicht Kurzzeitverträgen<br />
für an Vierteljahresberichten gemessene<br />
Spitzenmanager, welche<br />
diese zu Hauruck-Spekulationen<br />
verführen.<br />
In <strong>der</strong> Politik bedeutet das die<br />
Verabschiedung von ihrer Aufgabe.<br />
Diese ist die langfristige(!)<br />
Gestaltung menschlichen Zusammenlebens.<br />
Freilich ist<br />
das mit <strong>der</strong><br />
Zukunft für<br />
Parteien eine<br />
heikle Sache.<br />
Die österreichische<br />
Seele ist für<br />
Fortschritt,<br />
solang alles<br />
beim Alten<br />
bleibt. Wenn etwas an<strong>der</strong>s sein<br />
soll, dann bei den an<strong>der</strong>en.<br />
Die Angst vor Verän<strong>der</strong>ung<br />
kann Wahlen entscheiden. Strukturkonservativismus<br />
ist von den<br />
Ministerien bis zur Universität<br />
verbreitet. Die Folge sind politische<br />
Leerformeln, dass wir eine<br />
schöne Zukunft verdienen und<br />
alles besser bleibt. Was in <strong>der</strong><br />
Vergangenheit prompt plakatiert<br />
wurde.<br />
(Quelle: Peter Filzmaier in den<br />
Salzburger Nachrichten vom 12.<br />
Jan 20<strong>09</strong>, S.3)<br />
Die Armin Berg Gesellschaft präsentiert das Festival<br />
Zum zweiten Mal findet 20<strong>09</strong> das Festival (Leitung: Marie-Theres<br />
Arnbom / Georg Wacks) <strong>der</strong> Armin Berg Gesellschaft und des<br />
Letzten Erfreulichen Operntheaters statt.<br />
Mit 10 verschiedenen Programmen,<br />
2 Lesungen, <strong>der</strong><br />
Ausstellung „120 Jahre jüdisches<br />
Kabarett in Wien”, Filmvorführungen<br />
aus Beständen<br />
des Filmarchivs Austria und<br />
einer Buchpräsentation begeben<br />
sich die Armin Berg Gesellschaft<br />
und das Letzte Erfreuliche Operntheater<br />
diesmal auf einen Streifzug<br />
durch 120 Jahre jüdisches<br />
Kabarett in Wien.<br />
Programm, nähere<br />
Infos und Karten:<br />
<strong>01</strong>/712 14 27,<br />
www.theaterleo.at,<br />
www.arminberg.at.<br />
SEITE 14<br />
FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong>
Werter Gast,<br />
wie du sicher schon festgestellt hast, hältst du<br />
heute eine Jubiläumsausgabe <strong>der</strong> <strong>flz</strong> – „Favoritner<br />
LehrerInnen Zeitung“ in den Händen.<br />
Auf Grund <strong>der</strong> zahlreichen<br />
positiven Reaktionen kann ich <strong>der</strong><br />
Versuchung nicht wi<strong>der</strong>stehen, sie<br />
kurzfristig in „ Fast Lebensnotwendiger<br />
Zündstoff“ umzutaufen.<br />
Ich denke nämlich, dass die Grün<strong>der</strong>,<br />
Urheber, Freigeister o<strong>der</strong><br />
„Grantige“ ( letzteres natürlich<br />
im positiven Sinne betrachtet)<br />
- also die Ideengeber für diese<br />
Zeitung möglicherweise nicht<br />
erwartet haben, dass ihr Baby das<br />
Teenageralter erleben wird.<br />
Das ist allerdings nur eine<br />
Vermutung, da ich erst seit einem<br />
Jahr ein Eckerl <strong>der</strong> Zeitung<br />
mit <strong>der</strong> Rubrik „Schulküche“<br />
bevölkere.<br />
Die Idee dazu wurde übrigens<br />
während eines Nachmittags und<br />
Abends in unserem Garten bei<br />
einem launigen Gespräch mit dem<br />
kürzlich aus dem DA-Vorsitz entschwundenen<br />
Thomas geboren.<br />
Ihm sowie allen an<strong>der</strong>en, die sich<br />
je in den Dienst für die Kollegenschaft<br />
gestellt haben, stellen und<br />
stellen werden, sei an dieser Stelle<br />
herzlich gedankt.<br />
Ihre Arbeit ist sicher manchmal<br />
eine unangenehme, da sie<br />
Letztes<br />
Erfreuliches<br />
Operntheater<br />
Ungargasse 18<br />
1030 Wien<br />
Karten: <strong>01</strong>/712 14 27<br />
zu € 20.-<br />
(13 € erm.)<br />
Restplätze an <strong>der</strong><br />
Abendkassa<br />
(Beginn jeweils 19:30)<br />
Schau’n Sie sich<br />
das an!<br />
sich mit ihrer Aufgabe nicht immer<br />
nur Anerkennung einhandeln,<br />
son<strong>der</strong>n auch Kritik, und viele<br />
oftmals auch kleine Wun<strong>der</strong> von<br />
ihnen erwarten.<br />
Aber nun bin ich, wie ich meine,<br />
ein klein wenig abgeschweift<br />
(o<strong>der</strong> heißt es „abgeschwiffen“<br />
– Ich brauche das ÖWB! Habe<br />
gerade Schularbeiten verbessert<br />
;.)), denn eigentlich geht es heute<br />
in erster Linie um die <strong>flz</strong>.<br />
Ich bin auf diesem Gebiet ein<br />
Jungspund – was absolut nichts<br />
mit meiner Geburtsurkunde zu<br />
tun hat - son<strong>der</strong>n nur auf das Alter<br />
<strong>der</strong> Rubrik zutrifft. Wie schon<br />
gesagt, waren die Grundsteinleger<br />
mutige, innovative Menschen, die<br />
eine wun<strong>der</strong>bare Idee in die Tat<br />
umgesetzt haben. Ich nehme an,<br />
dass das Herstellen <strong>der</strong> Zeitung<br />
damals genauso schwierig und<br />
arbeitsintensiv war, wie es heute<br />
noch immer ist.<br />
Zuerst einmal sind es die Kollegen,<br />
die die Ideen und Inhalte <strong>der</strong><br />
einzelnen Artikel liefern. Dann<br />
kommt <strong>der</strong> Mensch ins Spiel, <strong>der</strong><br />
die Artikel sammelt, Säumigen<br />
auf die Zehen tritt, alles in Form<br />
Aktuellen Zahlen des<br />
Stadtschulrates zufolge arbeiten<br />
in Favoriten <strong>der</strong>zeit<br />
1208 Lehrerinnen und<br />
Lehrer. 753 sind an den<br />
Volksschulen tätig, 455 an<br />
den Kooperativen Mittelschulen.<br />
Zu beachten ist, dass es sich<br />
dabei nicht um Dienstposten<br />
handelt (zwei Teilzeitkräfte<br />
teilen sich ja einen Dienstposten)<br />
son<strong>der</strong>n um all jene Lehrkräfte,<br />
die in Favoriten unterrichten<br />
(inkl. Karenz,…).<br />
Der 6.IB gehört damit gemeinsam<br />
mit dem 17., dem<br />
15. und dem 14. zu den Inspektionsbezirken<br />
in denen<br />
Christine Sirch:<br />
Aus <strong>der</strong><br />
Schulküche<br />
geplau<strong>der</strong>t...<br />
bringt und die Zeitung zum Druck<br />
bereit macht. Außerdem schickt<br />
er uns Schreiberlingen immer<br />
noch Lobesworte, dass wie<strong>der</strong> so<br />
viele Seiten zustande gekommen<br />
sind. Ist ja eigentlich komisch! Je<br />
mehr Seiten, desto mehr Arbeit<br />
für ihn….<br />
Auf diesem Wege eine Verneigung<br />
vor einem Idealisten:<br />
Danke Walter!<br />
Und dann kommen die, die<br />
drucken, falten, zählen, die Zeitungen<br />
abgepackt und beschriftet<br />
zu den ZV – Abenden schleppen...<br />
Ihnen allen ebenfalls ein großes<br />
DANKE!<br />
Und dies alles geschieht ohne<br />
große För<strong>der</strong>ungen, Subventionen<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e finanzielle Transaktionen<br />
– wie sie ja heute üblich geworden<br />
sind. Umso mehr, lieber<br />
Gast, sollst du wissen, dass die<br />
Zeitung bereits in ganz Österreich<br />
gelesen wird und zwar in erster<br />
Linie aufgrund <strong>der</strong> Erfindung des<br />
Internets.<br />
Im Fall <strong>der</strong> <strong>flz</strong>, wie in vielen<br />
an<strong>der</strong>en ebenso, gilt eines meiner<br />
Lieblingszitate:<br />
ES SIND DIE PHANTASTEN,<br />
DIE DIE WELT IN ATEM<br />
HALTEN UND NICHT DIE<br />
ERBSENZÄHLER!<br />
Und da ein <strong>der</strong>artiges Ereignis<br />
natürlich auch gebührend<br />
kulinarisch gefeiert gehört,<br />
bekommst du – werter<br />
Gast – nun einen dem Anlass<br />
entsprechenden Menüvorschlag<br />
vorgesetzt:<br />
Vorspeise: Matjesfilet<br />
Hauptspeise: Lammrücken<br />
mit Pilzgemüse und<br />
Junglauch<br />
Dessert: Topfensoufflé auf<br />
Früchteragout<br />
Zum Schluss gibt´s noch<br />
ein Gläschen Sekt o<strong>der</strong><br />
Champagner (…je nach<br />
Stand <strong>der</strong> Aktien) zum Anstoßen<br />
auf die <strong>flz</strong>!<br />
Prost bis zum nächsten Mal!<br />
1208 LehrerInnen in Favoriten<br />
Der 6. IB gehört zu Wiens größten Inspektionsbezirken.<br />
die meisten LehrerInnen arbeiten.<br />
Zusammen mit den<br />
SchülerInnen ergibt<br />
das die beachtliche Anzahl<br />
von etwa 10.000<br />
Menschen, die über die<br />
Direktionen und die I-<br />
Kanzlei unseres Bezirks<br />
verwaltet werden.<br />
Angesichts dieser Zahlen<br />
machen Stimmen nachdenklich,<br />
die eine Abschaffung <strong>der</strong><br />
Ebene <strong>der</strong> Bezirksschulinspektoren<br />
for<strong>der</strong>n.<br />
Wohin in <strong>der</strong> Hierarchie<br />
soll die dort geleistete Arbeit<br />
verschoben werden Nach<br />
oben auf die Ebene <strong>der</strong> Landesschulinspektoren<br />
wird<br />
nicht gut gehen. Die Direktionen<br />
auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite sind<br />
schon jetzt mit bürokratischer<br />
Arbeit mehr als ausgelastet.<br />
Wer wäre Ansprechpartner<br />
für Eltern, Bezirksverantwortliche<br />
und Personalvertretung<br />
Der Ruf nach „Straffung<br />
<strong>der</strong> Strukturen“,<br />
entlarvt sich bei genauer<br />
Betrachtung <strong>der</strong> Situation<br />
als blanker Populismus.<br />
Qualitätssicherung sieht<br />
an<strong>der</strong>s aus.<br />
red<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 15
Das Leben ist ein einziger Wettbewerb<br />
SEITE 16<br />
Eine ganz persönliche Betrachtung zu TIMSS von Peter Jirovec<br />
Würde bedeuten: Weniger<br />
saufen – mehr kicken!<br />
Im „Weltatlas des Glücks“ (da<br />
hat doch wirklich und wahrhaftig<br />
jemand in 178 Staaten <strong>der</strong> Welt<br />
die Zufriedenheit <strong>der</strong> Menschen<br />
getestet, wie auch immer er das<br />
gemacht hat) rangieren wir auf<br />
Rang 3!!!!<br />
Und wie<strong>der</strong> hat es „Zoom“<br />
gemacht. Kurz vor Weihnachten<br />
- die Ernüchterung: „Österreichs<br />
Volksschüler dramatisch<br />
abgerutscht“. „Schlechte<br />
Ergebnisse in Mathematik und<br />
Naturwissenschaften“.<br />
Natürlich mussten als Erstes<br />
wie<strong>der</strong> die LehrerInnen für das<br />
Desaster herhalten. Ich habe mich<br />
dann im Internet schlau gemacht<br />
und ein paar spannende Dinge<br />
entdeckt:<br />
Im Vergleich zu 1995 haben<br />
wir 13 Punkte verloren – das<br />
macht bei jetzt noch 526 Punkten<br />
ein Minus von 2,4 %. Ist<br />
das wirklich so tragisch<br />
1995 waren wir 6. von 16 Teilnehmern<br />
– diesmal 16. unter<br />
fast 40! Kann es sein, dass<br />
nicht wir eklatant schlechter<br />
geworden sind, son<strong>der</strong>n einfach<br />
an<strong>der</strong>e besser (Ein kleiner<br />
Vergleich mit Biathlon: In<br />
Hochfilzen war unsere Staffel<br />
mit knapp eineinhalb Minuten<br />
Rückstand zweiter geworden<br />
– Jubel. Ein Jahr vorher<br />
waren sie auf gleicher Strecke<br />
mit ähnlichem Rückstand<br />
nicht unter den Topplatzierten<br />
– sind sie wirklich besser<br />
geworden)<br />
Kin<strong>der</strong> mit Migrationshintergrund<br />
erreichten 479 Punkte.<br />
Der Gesamtdurchschnitt<br />
aller Län<strong>der</strong> lag bei 500. Ist<br />
knapp unter dem Durchschnitt<br />
wirklich so schlecht, o<strong>der</strong> traut<br />
sich einer <strong>der</strong> großen Experten<br />
zu, nach vierjährigem Schulbesuch<br />
in Istanbul so einen Test<br />
auf Türkisch zu bestehen<br />
Und was da sonst noch alles<br />
festgestellt wurde:<br />
„Kin<strong>der</strong> aus Familien mit<br />
mehr als 100 Büchern haben<br />
besser abgeschnitten als Kin<strong>der</strong><br />
aus Familien mit weniger als<br />
50“ (original aus <strong>der</strong> Untersuchung!).<br />
Und schon tauchten vor meinem<br />
geistigen Auge Werbeslogans<br />
für die Bücherbranche auf:<br />
„Goethes gesammelte Werke +30<br />
IQ garantiert!“ „Klug für alle<br />
Zeiten - mit einem Meter Bertelsmann<br />
Universallexikon!“<br />
Na ja, und dann habe ich, wie<br />
es so meine Art ist, meine eigenen<br />
Nachforschungen angestellt<br />
– meine Rückschlüsse erheben<br />
allerdings keinen Anspruch auf<br />
Seriosität (wodurch ich mich von<br />
Österreichs Printmedien wohl<br />
unterscheide…).<br />
Zum Beispiel stellte ich fest,<br />
dass 11 <strong>der</strong> vor uns platzierten<br />
TIMSS-Län<strong>der</strong> auch in <strong>der</strong><br />
Fußballweltrangliste vor uns<br />
liegen, beim „Bier pro Kopf“ -<br />
Verbrauch aber nur einer.<br />
Kräftiger Rückenwind<br />
für die Schulreform<br />
In jenen fünf Bundeslän<strong>der</strong>n, in denen <strong>der</strong> Schulversuch<br />
bereits jetzt läuft, sind Ausweitungen geplant:<br />
Das Burgenland will im kommenden<br />
Schuljahr 19 statt bisher<br />
neun Standorte als „Neue Mittelschule”<br />
führen, Kärnten plant<br />
eine Aufstockung von vier auf<br />
23 Schulen, Oberösterreich von<br />
einer auf 22 und die Steiermark<br />
von 30 auf 35.<br />
Vorarlberg meldet Interesse<br />
von 28 weiteren Schulen an.<br />
Im nächsten Schuljahr sollen<br />
daher 51 <strong>der</strong> 55 Vorarlberger<br />
Hauptschulen als NMS geführt<br />
werden.<br />
Neu dazu kommen außerdem<br />
Standorte in jenen vier Bundeslän<strong>der</strong>n,<br />
in denen es bisher keine<br />
„Neue Mittelschule” gibt: Wien<br />
will mit 20 Schulen einsteigen,<br />
Nie<strong>der</strong>österreich mit 46, Salzburg<br />
mit zehn und Tirol mit acht<br />
Schulen.<br />
Insgesamt werden demnach<br />
im Schuljahr 20<strong>09</strong>/10 statt 166<br />
Klassen voraussichtlich rund 780<br />
Klassen nach dem Modell <strong>der</strong><br />
„Neuen Mittelschule” geführt,<br />
und insgesamt etwa 19.100 Schüler<br />
im Rahmen des Schulversuchs<br />
unterrichtet. Das sind 15.400<br />
Schüler mehr als im aktuellen<br />
Schuljahr.<br />
APA/red<br />
FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />
Die Presse und die Schule (Dezember 2008):<br />
Die TIMSS-Studie deckt<br />
Schwächen in Österreichs<br />
Schulsystem auf.<br />
Österreichs Schulsystem<br />
stand auf dem Prüfstand – und<br />
es hat miserabel abgeschnitten.<br />
Noch wird die Schuldfrage an<br />
den schlechten Ergebnissen<br />
in <strong>der</strong> TIMSS-Studie, in <strong>der</strong><br />
die Mathematik- und Naturwissenschaftskenntnisse<br />
<strong>der</strong><br />
Zehnjährigen abgefragt wurden,<br />
hin- und hergeschoben:<br />
Die Politiker sehen Versäumnisse<br />
bei <strong>der</strong> jeweils an<strong>der</strong>e<br />
Partei.<br />
Mal sind die Volksschullehrer<br />
die Schuldigen, mal<br />
das fehlende verpflichtende<br />
Kin<strong>der</strong>gartenjahr, mal die<br />
mangelnden Deutschkenntnisse<br />
<strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>kin<strong>der</strong>,<br />
für die Bundeslän<strong>der</strong>.<br />
Nach dem <strong>der</strong>zeit gültigen<br />
Gesetz dürfen höchstens zehn<br />
Prozent <strong>der</strong> Klassen bundesweit<br />
sowie zehn Prozent <strong>der</strong> Pflichtschulklassen<br />
pro Bundesland als<br />
Modellprojekt geführt werden.<br />
In Zukunft gilt nur mehr die<br />
Beschränkung für zehn Prozent<br />
<strong>der</strong> Klassen aller öffentlichen<br />
Schulen im Bundesgebiet. Die<br />
beiden Einschränkungen „pro<br />
Bundesland” und „Pflichtschulklassen”<br />
fallen weg. So haben<br />
jetzt Vorarlberg und an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong><br />
wie etwa das Burgenland<br />
mehr Spielraum.<br />
Die Top 4 <strong>der</strong> TIMSS liegen<br />
zwischen Rang 80 und 100. Soll<br />
das jetzt heißen, Bier trinken<br />
macht glücklich Und stellt<br />
sich da nicht die Frage: „Bin ich<br />
lieber ein bisserl dämlich und<br />
glücklich o<strong>der</strong> lieber unglücklich<br />
aber g‘scheit“<br />
Egal! Ich gehe jetzt auf ein<br />
Bier und wünsche euch noch<br />
einen schönen Fasching!<br />
ein an<strong>der</strong>es Mal die Lehrerausbildung.<br />
TIMSS (Trends in International<br />
Mathematics and Science<br />
Study) hat im Frühjahr 2007<br />
die Mathematik- und Naturwissenschaftskompetenz<br />
<strong>der</strong><br />
Schüler und Schülerinnen<br />
in <strong>der</strong> vierten Schulstufe gemessen.<br />
Die publizierten Ergebnisse<br />
im Dezember 2008: Spitzenreiter<br />
Hongkong kommt in<br />
Mathematik auf 607 Punkte,<br />
Österreich auf 505 (Deutschland<br />
525). In Naturwissenschaft<br />
erreicht Österreich 526<br />
Punkte, Singapur liegt mit 587<br />
voran (Deutschland 528). Das<br />
letzte Mal hat Österreich 1995<br />
am TIMSS-Test teilgenommen<br />
und landete damals im Spitzenfeld.<br />
Neue Mittelschule:<br />
Einschränkungen für<br />
Schulversuche gelockert<br />
Künftig keine begrenzte Anzahl von Versuchen mehr<br />
Vorarlberg kann ab Herbst die<br />
Zahl <strong>der</strong> Standorte <strong>der</strong> Neuen<br />
Mittelschulen (NMS) auf das vom<br />
Land gewünschte Maß (51 <strong>der</strong><br />
55 Vorarlberger Hauptschulen)<br />
erhöhen.<br />
Die bundesweite Höchstgrenze<br />
von 10% bleibt aber<br />
bestehen. Die Äußerung des<br />
Vorarlberger Schul-Landesrates<br />
Siegi Sterner (ÖVP) „So ist<br />
niemand mehr in seiner Entwicklung<br />
behin<strong>der</strong>t!“ verstehe<br />
ich daher nicht ganz…<br />
WK/red<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong>
von Peter Jirovec<br />
Überraschung Fehlanzeige!<br />
Vor einigen<br />
Jahren kam ein<br />
Schüler, nennen wir ihn <strong>der</strong><br />
Einfachheit halber Noname, zu<br />
uns an die KMS, dem <strong>der</strong> Ruf<br />
vorauseilte, eine sehr geringe<br />
Frustrationsgrenze zu haben<br />
und Konflikte grundsätzlich<br />
mit den Fäusten auszutragen.<br />
„Erst schlagen, dann fragen!“<br />
In <strong>der</strong> Volksschule hatte er<br />
die meiste Zeit in Einzelbetreuung<br />
durch die Begleitlehrerin<br />
verbracht. Zumindest so lange,<br />
bis sie sich im Zuge diverser<br />
Sparmaßnahmen auf mindestens<br />
zwei Klassen aufteilen musste.<br />
In <strong>der</strong> KMS war diese Variante<br />
von Beginn an nicht durchführbar.<br />
BegleitlehrerInnen sind<br />
nicht vorhanden und durchgängiges<br />
Teamteaching ist auch<br />
nicht mehr drinnen.<br />
Der Umstieg auf viele Lehrpersonen<br />
fiel Noname schwer<br />
– seine Frustrationsgrenze sank<br />
gegen Null, sein Aggressionspotential<br />
stieg gegen Unendlich.<br />
Seine schulischen Leistungen<br />
waren von Beginn an mangelhaft<br />
– die Einzelbetreuung fehlte<br />
ihm sehr.<br />
Raufereien, Sesselwürfe,<br />
Tobsuchtsanfälle waren keine<br />
Seltenheit. Im Laufe <strong>der</strong> ersten<br />
Klasse ging es dann auch<br />
schon mal um Erpressung, Nötigung<br />
und ähnliche Delikte.<br />
Natürlich versuchten wir<br />
gegenzusteuern:<br />
Beratungslehrerin – nur bedingt<br />
hilfreich, da nur acht<br />
Stunden bei uns am Haus.<br />
Sparmaßnahme!<br />
Suspendierung – Fehlanzeige.<br />
Erstens „begeht er die meisten<br />
Straftaten wie Erpressung<br />
usw. vor dem Schulhaus,<br />
also außerhalb unseres Autoritätsgebietes“<br />
und außerdem<br />
„bringen Suspendierungen<br />
sowieso nichts“…<br />
Jugendamt – Fehlanzeige. Zu<br />
wenig Personal für zu viele<br />
Fälle und „er wird ja nicht<br />
vernachlässigt“…<br />
Exekutive – Fehlanzeige. Erstens<br />
nicht strafmündig und<br />
für mehr Präsenz auf <strong>der</strong><br />
Straße fehlt das Personal.<br />
Sparmaßnahme!<br />
Beobachtungen zur Entwicklung eines Schülers, <strong>der</strong> vor Weihnachten einen<br />
Lehrer blutig schlug.<br />
Schulpsychologie – „Durchschnittlich<br />
intelligentes Kind<br />
mit emotionalen Defiziten“<br />
(Hätten wir ohne Attest nicht<br />
gewusst….)<br />
Als seine schulischen Leistungen<br />
immer schwächer wurden,<br />
versuchten wir es mit einem<br />
SPF-Antrag und einer Überstellung<br />
in eine I-Klasse („vielleicht<br />
geht es dort leichter – weniger<br />
Kin<strong>der</strong>, eine zusätzliche Lehrkraft<br />
immer da“).<br />
Aber: „Ohne Schuljahresverlust!<br />
Habt ihr wirklich alle<br />
Maßnahmen ausgeschöpft“ –<br />
also keine Chance.<br />
Es kam, wie es kommen<br />
musste: Noname begann Schule<br />
zu schwänzen, ein paar Nicht<br />
genügend waren unvermeidlich<br />
– repetieren angesagt.<br />
In <strong>der</strong> neuen Klasse setzte<br />
er nun seine körperliche<br />
Überlegenheit noch gezielter<br />
und heftiger ein. Die Situation<br />
wurde unerträglich. Neue<br />
Idee: För<strong>der</strong>klasse! – Kein<br />
Platz. „Was gibt es sonst“<br />
„NIX“<br />
Fast ein dreiviertel Schuljahr<br />
und etliche blaue Flecken später<br />
wurde dann doch ein Platz in<br />
einer För<strong>der</strong>klasse frei. Noname<br />
hat sie nicht sehr regelmäßig<br />
besucht.<br />
Gelegentlich traf ich ihn auf<br />
<strong>der</strong> Straße, plau<strong>der</strong>te mit ihm.<br />
Freimütig erzählte er mir, dass<br />
er oft nicht hingehe, weil es ihn<br />
einfach „nicht freut.“ Konsequenz:<br />
Keine.<br />
Kaum war Noname strafmündig,<br />
gab es auch schon die<br />
erste gerichtliche Verurteilung<br />
(bedingt) – Delikt: Körperverletzung.<br />
Wenig später: die erste<br />
Jugendhaftstrafe – Delikt: Körperverletzung.<br />
Und nun, gerade mal 15<br />
Jahre alt, schlägt er einen<br />
Lehrer am helllichten<br />
Tag auf offener Straße<br />
blutig („ein unglückliches<br />
Missverständnis“) und<br />
alle sind überrascht – ich<br />
nicht.<br />
Wien hat viele Nonames -<br />
es wird nur nicht gerne darüber gesprochen, weil „nicht sein<br />
kann, was nicht sein darf.“ Ein paar Alibiprojekte, Sonntagsreden<br />
bei diversen Pressekonferenzen – aus. Nachhaltige Hilfestellungen<br />
für LehrerInnen – Fehlanzeige.<br />
Und selbst nach dem jüngsten Vorfall im 2. Bezirk bin ich<br />
sicher, dass als einzige Maßnahme bleibt, dass „LehrerInnen<br />
einfach besser ausgebildet werden müssen“…<br />
Kleiner Nachsatz:<br />
Am 15.11.2008 stand in <strong>der</strong><br />
Kronen Zeitung zu lesen: „Je<strong>der</strong><br />
8. Lehrer Opfer von Gewalt“.<br />
Im Artikel selbst kam auch<br />
eine Psychologin zu Wort, die<br />
Verprügelt<br />
Unter<br />
In Österreichs Schulen gab es<br />
am Dienstag nur ein Thema: die<br />
wilden Attacken von drei Jugendlichen<br />
auf eine Schulklasse und ihre<br />
beiden Lehrer.<br />
Allen Betroffenen stand gestern<br />
noch die Angst über die Hilfl osigkeit<br />
ins Gesicht geschrieben. Der<br />
nie<strong>der</strong>geprügelte Lehrer Till I. (54)<br />
hat blaue Flecken am ganzen Körper<br />
und eine Platzwunde, die mit<br />
vier Stichen genäht werden musste,<br />
über dem linken Auge. Er war<br />
Dienstag im Krankenstand. (...)<br />
„Unsere Kin<strong>der</strong> haben die<br />
Jugendlichen, die auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Straßenseite standen, we<strong>der</strong><br />
angepöbelt noch provoziert“,<br />
berichten die beiden Lehrer, Till I.<br />
und Thea T.<br />
Die 24 Schüler <strong>der</strong> dritten Klasse<br />
Unterstufe in Wien-Leopoldstadt<br />
waren gerade auf dem Weg zum<br />
Eislaufen. Doch nur wenige Meter<br />
nach <strong>der</strong> Schule begannen die<br />
Attacken. „Unsere Kin<strong>der</strong> gingen<br />
in Zweierreihe am Gehsteig,<br />
plötzlich kam ein Bursch daher<br />
und schlug einem Schüler auf<br />
den Hinterkopf. Ich stellte mich<br />
sofort dazwischen“, so Lehrerin<br />
Thea T. (54).<br />
Dann eilte schon ihr Kollege Till<br />
I. herbei, drängte den Angreifer ab,<br />
ein Gerangel entstand. „Ich habe<br />
mich vor dem Kerl aufgebaut und<br />
versucht den Burschen von den<br />
Kin<strong>der</strong>n weg zu bringen“, sagt Till<br />
I. „Dann bemerkte ich, dass zwei<br />
weitere Burschen hinzukamen und<br />
im gleichen Moment spürte ich<br />
schon die ersten Faustschläge..“<br />
in diesem Zusammenhang tatsächlich<br />
die Meinung vertrat,<br />
dass die sozialpädagogische<br />
Ausbildung <strong>der</strong> LehrerInnen<br />
verbessert werden muss. (Als ob<br />
Schläge dann weniger schmerzhaft<br />
wären….)<br />
diesem Titel schrieb die<br />
Tageszeitung „Österreich”<br />
am 16. Dezember 2008:<br />
„Eines <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> hat bei einem<br />
<strong>der</strong> Täter einen Schlagring<br />
gesehen.“<br />
Nicht alle Schüler schauten zu:<br />
„Ein Bub aus meiner Klasse, <strong>der</strong><br />
aus Afghanistan stammt, ist mir zu<br />
Hilfe geeilt“, sagt Till I. „Er stürzte<br />
sich auf einen <strong>der</strong> Angreifer.“<br />
Doch erst als dem Lehrer das<br />
Blut über das Gesicht lief, ließen<br />
die Peiniger von ihm ab.<br />
„Die Schulklasse ist verängstigt.<br />
Und die Kleinen machten sich<br />
Dienstag sogar Vorwürfe, dass<br />
sie mehr helfen hätten müssen“,<br />
berichtet die geschockte Direktorin<br />
Eva Richlik.<br />
Die Täter wurden ausgeforscht<br />
und behaupten nun, dass<br />
sie Schimpfwörter, die unter den<br />
Schülern gefallen seien, als Verbalattacken<br />
gegen sich missverstanden<br />
hätten. „Alles nur ein Irrtum“,<br />
sagen sie dreist.<br />
Foto: Fally / TZ Österreich<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 17
Einladung zur<br />
DIENSTSTELLENVERSAMMLUNG DES 6.IB<br />
Eine informative Veranstaltung von und für „Favoritner“ LehrerInnen<br />
• Donnerstag, 12. Februar 20<strong>09</strong><br />
• Offene Mittelschule in 1100 Wien, Josef- Enslein-Platz 1-3<br />
(mit <strong>der</strong> Linie 17A sowohl von Favoritenstraße als auch<br />
Laxenburgerstraße erreichbar)<br />
• Organisation: DA des 6. IB (Vorsitzen<strong>der</strong> Horst-E.<br />
Pintarich) mit Unterstützung des ZA, Gewerkschaft,<br />
SSR für Wien, edu4you und ÖBV<br />
Ab 12.00 Uhr: Ankommensphase<br />
12.40 Uhr: Dienststellenversammlung (im Turnsaal)<br />
Themen:<br />
• Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Schulstrukturen in unserem Bezirk<br />
• Lösungsstrategien zu Problemen <strong>der</strong> <strong>Wiener</strong> LandeslehrerInnen<br />
Alle teilnehmenden KollegInnen sind für die Dienststellenversammlung<br />
entsprechend <strong>der</strong> Vereinbarung mit dem<br />
Dienststellenleiter ab 11.55 Uhr von <strong>der</strong> Unterrichtserteilung<br />
zu befreien, sofern <strong>der</strong> nach Bedarf eingerichtete Journaldienst<br />
personell abgedeckt werden kann.<br />
Informationen aus erster Hand.<br />
Die Personalvertretung informiert.<br />
13.30/ 14.30 Uhr: Workshops (je 45 Min):<br />
• Unser Gehalt – unsere Zulagen<br />
• Die Jahresnorm im Rahmen des LDG<br />
• Mobbing o<strong>der</strong> Konflikt<br />
• Die MA 56 und <strong>der</strong> Warenkorb<br />
• Alles rund ums Baby<br />
• Hacklerregelung und an<strong>der</strong>e Pensionsfragen<br />
•<br />
Schülerbeurteilung<br />
•<br />
lerInnen<br />
• Alles rund um Schulveranstaltungen<br />
•<br />
•<br />
• Arbeit in Integrationsklassen<br />
• Hilfe bei Verhaltensauffälligkeiten<br />
•<br />
SchUG - gesetzliche Grundlage von Unterrichtsarbeit und<br />
Rechte und Pflichten von Eltern, LehrerInnen und Schü-<br />
<strong>Wiener</strong> Mittelschule – wo, was wann, wie, warum<br />
Verträge und an<strong>der</strong>e Junglehrerinformationen<br />
Rechtliche Möglichkeiten bei disziplinären Verstößen<br />
Impressum: Dienststellenausschuss des 6. IB, OMS Josef-Enslein-Platz 1-3; verantwortlich für den Inhalt: Horst-E. Pintarich<br />
Kin<strong>der</strong> und LehrerInnen<br />
pflanzten auf den Terrassen<br />
Kräuter für die „gesunde Jause“.<br />
Außerdem wurden auch<br />
Blumenzwiebeln für das Frühjahr<br />
gesetzt.<br />
An unserer Schule finden täglich<br />
„ bewegtes Lernen“ (Lernen<br />
durch Bewegung, Lernen über<br />
alle Sinne) und „bewegte Pausen“<br />
statt, so ist ein für die Kin<strong>der</strong><br />
anregen<strong>der</strong> und motivieren<strong>der</strong><br />
Schultag möglich.<br />
In vielen Klassen wird schon<br />
jetzt fleißig trainiert, um an ver-<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>nde Schule – VS Neilreichgasse 111<br />
Elisabeth Eichinger<br />
Teil 2 (Teil 1 in <strong>der</strong> <strong>flz</strong> Dezember 08)<br />
Nun zu einer kleinen Auswahl an Aktionen bei uns in <strong>der</strong> Neilreichgasse, die <strong>der</strong> Gesundheit dienen:<br />
Kin<strong>der</strong> beim Anpfl anzen<br />
<strong>der</strong> Kräuter und Blumen<br />
schiedenen Sportevents teilnehmen<br />
zu können. Die Kin<strong>der</strong> sind<br />
mit Begeisterung dabei. So wird<br />
<strong>der</strong> Sport auch für „Couchpotatoes“<br />
eine richtige Freude.<br />
Auch den LehrerInnen<br />
macht es viel Spaß, denn viele<br />
energetische Übungen, die in<br />
den Räumen <strong>der</strong> Neilreichgasse<br />
stattfinden, sind nicht nur<br />
für die SchülerInnen Energie<br />
för<strong>der</strong>nd.<br />
Wir gestalten ein Bil<strong>der</strong>buch<br />
Offene Lernformen und eigenverantwortliches<br />
Lernen und<br />
Arbeiten (EVA) sind bei uns<br />
ebenso an <strong>der</strong> Tagesordnung,<br />
wie unsere Lernräume Schulgarten<br />
und Freiluftklassen.<br />
Unsere Schulbibliothek wird<br />
als sozialer Treffpunkt genützt,<br />
und die Kin<strong>der</strong> haben<br />
viel Spaß daran, selbst „Bücher“<br />
zu gestalten.<br />
Ende Oktober hatte eine<br />
Klasse bereits Besuch eines Therapiehundes,<br />
mit dessen Hilfe<br />
die Kin<strong>der</strong> lernten, die<br />
Körpersprache des Tieres<br />
zu verstehen und dies<br />
auch auf uns Menschen<br />
umzulegen. Das wie<strong>der</strong>um<br />
hilft vielen Kin<strong>der</strong>n mit<br />
ihren Gefühlen, beson<strong>der</strong>s<br />
mit Aggressionen<br />
und Konflikten besser<br />
umzugehen.<br />
Durch gemeinsames<br />
Einkaufen wird den Kin<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> bewusste Umgang mit<br />
Werbung, Kauf und Konsum<br />
Wir gehen einkaufen<br />
von Waren, <strong>der</strong> Spargedanke und<br />
auch gesunde Ernährung näher<br />
gebracht.<br />
Das vermehrte Angebot in<br />
den Schwerpunktklassen (Darstellendes<br />
Spiel, Bildnerische<br />
Erziehung, Musikerziehung, Bewegung<br />
und Sport) und das rege<br />
Engagement unseres gesamten<br />
LehrerInnenteams for<strong>der</strong>n unsere<br />
Kin<strong>der</strong> täglich auf, bewusster mit<br />
ihrer körperlichen und seelischen<br />
Gesundheit umzugehen.<br />
Wir freuen uns schon auf weitere<br />
Projekte, die wir für das heurige<br />
Schuljahr geplant haben.<br />
SEITE 18<br />
FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong>
9. Favoritner<br />
Bildungsinfotag<br />
am 30. Jänner 20<strong>09</strong><br />
Alles über Lehre und<br />
Berufswahl<br />
Bereits zum 9.Mal findet<br />
über Initiative von Bezirksvorsteherin<br />
Hermine Mospointner<br />
am Freitag, 30. Jänner 20<strong>09</strong><br />
in <strong>der</strong> Volkshochschule Favoriten,<br />
Arthaberplatz 18, <strong>der</strong><br />
Bildungsinfotag für Favoritner<br />
SchülerInnen statt.<br />
Die offizielle Eröffnung ist<br />
um 10 Uhr. „Angesichts eines in<br />
manchen Bereichen bereits bestehenden<br />
Facharbeitermangels und<br />
wirtschaftlich schwieriger Zeiten<br />
muss die Wirtschaft wie<strong>der</strong> mehr<br />
in die Lehrausbildung junger<br />
Menschen investieren“, so die<br />
Bezirksvorsteherin.<br />
Beim Bildungsinfotag haben<br />
junge Menschen die Möglichkeit,<br />
sich über Ausbildungsmöglichkeiten<br />
(Lehrberufe und weiterführende<br />
Schulen) zu informieren,<br />
sowie konkrete Lehrangebote im<br />
Bezirk zu checken.<br />
Bezirksvorsteherin Hermine<br />
Mospointner hat mehr als<br />
3.500 persönliche Einladungen<br />
verschickt. Die Veranstaltung<br />
findet am Freitag von 9 bis 18<br />
Uhr statt.<br />
Neben <strong>der</strong> Beratung über die<br />
richtige Berufs- und Schulwahl<br />
werden aber auch Unternehmen<br />
wie BAWAG P.S.K., Spar, Anker-<br />
Brot und Tlapa für Fragen zur<br />
Verfügung stehen. Lehrlinge und<br />
SchülerInnen aus den Betrieben<br />
und Schulen geben dabei quasi<br />
aus erster Hand selbst Informationen<br />
und ihre Erfahrungen an<br />
die InteressentInnen weiter. Natürlich<br />
werden auch Tätigkeiten<br />
vorgeführt, die selbst ausprobiert<br />
werden können.<br />
„Wir setzen uns auch dieses<br />
Jahr für die Jugend in Favoriten<br />
ein und diese Veranstaltung ist<br />
ein Beitrag dazu.“ zeigt sich Ing.<br />
Alexan<strong>der</strong> Prischl, Leiter des<br />
Referats für Arbeitsmarkt und<br />
Bildungspolitik im ÖGB, optimistisch.<br />
Rückfragehinweis:<br />
Franz Jerabek, Büroleiter<br />
Bezirksvorstehung Favoriten<br />
Tel. 4000-1<strong>01</strong>14<br />
E-Mail: franz.jerabek@wien.gv.at<br />
Einer erfolgreichen Bezirksgruppe<br />
steht mit <strong>der</strong> <strong>flz</strong> ein<br />
starkes Medium zur Seite:<br />
kritisch, informativ, politisch,<br />
eigenwillig, unbequem, einem<br />
klaren Ziel verpflichtet<br />
- kein Machwerk, son<strong>der</strong>n eine<br />
Plattform von LehrerInnen für<br />
LehrerInnen!<br />
Nach vielen erfolgreichen<br />
Jahren ist es an <strong>der</strong> Zeit, all<br />
jenen Dank zu sagen, die die<br />
<strong>flz</strong> aus <strong>der</strong> Taufe gehoben, sie<br />
Was misst die TIMSS eigentlich<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Das tat ich auch – und kam,<br />
nachdem wir uns durch einige<br />
Seiten mit Fragen aus Mathematik<br />
bzw. Naturwissenschaft<br />
gequält hatten, zu folgendem<br />
Schluss:<br />
Meine SchülerInnnen waren<br />
nicht mit den Aufgaben an sich,<br />
son<strong>der</strong>n mit <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Aufgabenstellung,<br />
die nur auf Sprache<br />
basiert, total überfor<strong>der</strong>t.<br />
Denn als ich die Fragen einfacher<br />
(kindgerechter) formulierte, waren<br />
sie durchaus in <strong>der</strong> Lage, die<br />
richtigen Antworten zu finden.<br />
Am Tag <strong>der</strong> Wahrheit erschien<br />
eine Dame mit den Testunterlagen<br />
und begann damit, die gewohnte<br />
Sitzordnung zu verän<strong>der</strong>n. Wozu<br />
das notwendig war, konnte sie mir<br />
nicht plausibel erklären, denn die<br />
Testbögen waren ohnehin unterschiedlich.<br />
Natürlich waren die SchülerInnen<br />
zunächst damit beschäftigt,<br />
den neuen Sitzplan auf ihre Art<br />
zu diskutieren („Schaut, Amanda<br />
sitzt neben Esterlin, sie sind verliebt!“).<br />
Außerdem saßen in einer<br />
Gruppe vier sehr „lustige“ Kin<strong>der</strong><br />
beisammen. Mein Hinweis, dass<br />
diese Konstellation dem konzentrierten<br />
Arbeiten hin<strong>der</strong>lich sein<br />
könnte, wurde mit einem Verweis<br />
auf den korrekten Testvorgang<br />
abgetan.<br />
Jubiläen gibt es viele,<br />
politisch nachhaltige nur wenige.<br />
Wir können auf eine 15-jährige Erfolgsstory zurückblicken,<br />
die sich in keinen zeitgeistigen Kapriolen manifestiert, son<strong>der</strong>n<br />
in einer klaren Bewusstseinshaltung, dem Herzstück<br />
unserer <strong>flz</strong>.<br />
Als sich die Aufregung (Prüfungssituation<br />
und neue Sitzordnung)<br />
endlich gelegt hatte,<br />
erklärte die Dame den Ablauf<br />
des Tests. Die Kin<strong>der</strong> hatten für<br />
jeweils einen Teil <strong>der</strong> Aufgaben<br />
eine bestimmte Zeit zur Verfügung,<br />
dazwischen gab es eine<br />
kurze Pause. Am Ende mussten<br />
die Kin<strong>der</strong> noch einen persönlichen<br />
Fragebogen ausfüllen (Alter,<br />
Muttersprache, Freizeitgewohnheiten,…).<br />
Ich durfte anwesend sein, aber<br />
nicht eingreifen. Als ich aber Kin<strong>der</strong><br />
beobachtete, die geraume Zeit<br />
an einer (von vielen) Aufgabe(n)<br />
mit Dezimalzahlen, die auf diese<br />
Weise im Lehrstoff <strong>der</strong> Volksschule<br />
gar nicht vorkommen,<br />
herumtüftelten, konnte ich mich<br />
aber nicht zurückhalten. Ich wies<br />
sie an, diese Aufgaben auszulassen.<br />
Daraufhin erhielt ich einen<br />
strengen Verweis. Meine Frage,<br />
warum solche Aufgaben in einem<br />
Test für österreichische Volksschulen<br />
vorkommen, wurde mit<br />
dem Hinweis auf die Internationalität<br />
dieses Tests beantwortet.<br />
Doch die SchülerInnen haben<br />
beim Versuch, diese Aufgaben<br />
zu lösen, viel Zeit vertan, die sie<br />
für an<strong>der</strong>e Fragen besser hätten<br />
verwenden können. Einige waren<br />
bald so frustriert, dass sie sich<br />
gehegt und gepflegt haben und<br />
ihr schlussendlich auch den Weg<br />
in das Internet-Zeitalter ermöglichten,<br />
sodass die Zeitung heute<br />
durchaus europäisches (Lehrer)<br />
Format hat.<br />
Unser beson<strong>der</strong>er Dank gilt dabei<br />
Karl Kretzel, ZV-Vorsitzen<strong>der</strong><br />
1994-1998 und geistiger Vater<br />
<strong>der</strong> <strong>flz</strong>, sowie Walter Kienast,<br />
<strong>der</strong> für die Gestaltung des Blattes<br />
verantwortlich zeichnet, ebenso<br />
unserer Bezirksvorsteherin Hermine<br />
Mospointner und <strong>der</strong><br />
Sozialdemokratischen Partei<br />
Favoriten, die seit 15 Jahren<br />
die Druck- und Materialkosten<br />
tragen, und den vielen<br />
KollegInnen und Kollegen aus<br />
Schule, Personalvertretung und<br />
Gewerkschaft, die mit ihren<br />
Beiträgen diese Zeitung zu dem<br />
gemacht haben, was sie heute<br />
ist – eine Erfolgsstory.<br />
Hans Neubauer<br />
SP-Bezirksrat in Favoriten<br />
kaum mehr auf die an<strong>der</strong>en Fragen<br />
konzentrieren konnten und<br />
die „lustige“ Gruppe unterhielt<br />
sich ohnehin bereits bestens.<br />
Der gesamte Test dauerte etwa<br />
2,5 Stunden. Danach verschwand<br />
die Dame mit den Testbögen und<br />
wir haben bis Dezember 2008<br />
nichts mehr von <strong>der</strong> TIMSS<br />
gehört.<br />
Aus dieser Erfahrung heraus<br />
kann ich die Ergebnisse<br />
dieser Studie nicht wirklich<br />
ernst nehmen.<br />
Sie zeigen ein punktuelles<br />
Resultat, das sich aus einer<br />
Stresssituation und aus <strong>der</strong><br />
Tagesverfassung <strong>der</strong> Testpersonen<br />
ergeben hat. Darüber<br />
hinaus wurden Aufgaben<br />
gestellt, die im österreichischen<br />
Grundschulunterricht<br />
nicht vorkommen. Außerdem<br />
wurden meiner Meinung<br />
nach eher Sprachkompetenzen<br />
als Kenntnisse in Naturwissenschaften<br />
und Mathematik<br />
festgestellt. Meine SchülerInnen<br />
haben Defizite in <strong>der</strong><br />
Beherrschung <strong>der</strong> deutschen<br />
Sprache, aber schlechte Mathematiker<br />
sind sie nicht!<br />
Mag. Susanne Martich<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong> FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG SEITE 19
ÖGB zeigt Flagge in Straßburg<br />
Drohende 65-Stunden-Woche durch über 15.000 DemonstrantInnen zu Fall gebracht!<br />
Obwohl o<strong>der</strong> vielleicht gerade<br />
weil ihnen die direkte<br />
Lobbying-Möglichkeit im EU-<br />
Parlament versagt blieb, war<br />
die Wirkung groß: Vor dem<br />
Hintergrund <strong>der</strong> über 100<br />
demonstrierenden GewerkschafterInnen<br />
und BetriebsrätInnen<br />
aus Österreich und<br />
den rund 15.000 KollegInnen<br />
aus ganz Europa hat sich das<br />
EU-Parlament am17. Dezember<br />
eindeutig gegen einen Einstieg<br />
in die 65-Stunden-Woche ausgesprochen.<br />
Mit überwältigen<strong>der</strong> Mehrheit<br />
stimmten die Abgeordneten<br />
in Straßburg gegen den im Juni<br />
dieses Jahres verabschiedeten<br />
Ratskompromiss, mit dem sich<br />
die EU-ArbeitsministerInnen auf<br />
massive Verschlechterungen des<br />
Arbeitsschutzes geeinigt hatten.<br />
Als „großen Erfolg für das<br />
soziale Europa“ werteten auch die<br />
Abgeordneten Harald Ettl, Hannes<br />
Swoboda und Jörg Leichtfried<br />
das Abstimmungsergebnis.<br />
Die drei SP-Parlamentarier<br />
waren bereits im Vorfeld <strong>der</strong><br />
Großdemonstration mit <strong>der</strong> ÖGB-<br />
Delegation zusammengetroffen,<br />
um die aktuellsten Informationen<br />
im Hinblick auf die Abstimmung<br />
weiterzugeben.<br />
Dieses Treffen musste, trotz<br />
Einladung durch die EU- Parlamentarier<br />
und Anmeldung <strong>der</strong><br />
TeilnehmerInnen, außerhalb<br />
des Europäischen Parlaments<br />
in Straßburg stattfinden, nachdem<br />
die französische Polizei<br />
ob <strong>der</strong> Jackenfarbe „rot” sah<br />
und den österreichischen BesucherInnen<br />
den Eintritt ins<br />
Parlament verweigerte.<br />
Aus einem Bericht <strong>der</strong> ÖGB-EU-NEWS, adaptiert und Fotos von Silvia Breitsprecher<br />
SEITE 20<br />
FAVORITNER LEHRERINNENZEITUNG<br />
JÄNNER 20<strong>09</strong>